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Planung und Bau eines Brunnens mit ... - GCI GmbH

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Analyse der Gr<strong>und</strong>wasserfassung<br />

Die sieben Vertikalfilterbrunnen sind im Spülbohrverfahren<br />

<strong>mit</strong> Bohrdurchmessern zwischen 900 <strong>und</strong> 1.100 mm <strong>und</strong><br />

Teufen um ca. 45 m unter Gelände errichtet worden. Die zwischen<br />

7 <strong>und</strong> 14 m langen Brunnenfilter haben Durchmesser<br />

von DN 350 <strong>und</strong> DN 400. Sie erschließen <strong>mit</strong> Ton bedeckte<br />

pleistozäne Schmelzwassersande. Fünf Filterrohre bestehen<br />

aus quer zur Rohrachse geschlitztem PVC-Material. In zwei<br />

neueren Brunnen wurden Wickeldrahtfilter aus V4A-Edelstahl<br />

eingebaut.<br />

Alle Brunnenfilter sind wegen der vorherrschend feinkörnigen<br />

<strong>und</strong> in geringen Schichtmächtigkeiten wechselhaft abgelagerten<br />

Sedimente des erschlossenen Aquifers <strong>mit</strong> zweischaliger<br />

Filterkies/-sandhinterfüllung ausgestattet, wobei die Korngrößen<br />

der äußeren Kies- oder Filtersandschüttung dem anstehenden<br />

Gebirge teilweise zu grob angepasst wurden. Der<br />

Unterschied der Korngrößen zwischen innerer <strong>und</strong> äußerer<br />

Hinterfüllung ist bei den beiden ältesten Brunnen größer <strong>und</strong><br />

da<strong>mit</strong> hydraulisch ungünstiger gewählt worden als bei den<br />

jüngeren. An einigen Brunnen ist die Überschüttung der Fil -<br />

teroberkante <strong>mit</strong> Filterkies/-sand zu gering, sodass bei betriebs -<br />

induzierter Konsolidierung der Hinterfüllung <strong>mit</strong> deren Absinken<br />

bis unter die Filteroberkante gerechnet werden muss.<br />

Fast alle Brunnen wurden bei der Herstellung nicht vollständig<br />

entwickelt. Insbesondere die äußere Hinterfüllung wurde<br />

wahrscheinlich nicht vollständig entsandet <strong>und</strong> die Bohraureole<br />

nicht ausreichend entwickelt. Im Ergebnis der für jeden<br />

Brunnen detailliert begründeten Zustandsbeurteilung wurden<br />

für drei Brunnen konkrete Rehabilitations- <strong>und</strong> Sanierungsmaßnahmen<br />

empfohlen <strong>und</strong> im Jahr 2010 detailliert geplant<br />

<strong>und</strong> erfolgreich ausgeführt. Für zwei Brunnen wurden <strong>mit</strong>telfristige<br />

Pflegemaßnahmen sowie maßgebende Über -<br />

wachungs- <strong>und</strong> Entscheidungskriterien festgelegt. Für zwei<br />

Brunnen wurden weitere Rehabilitationsmaßnahmen als<br />

unwirtschaftlich eingeschätzt, weshalb für diese Ersatzbrunnen<br />

nach dem Stand der Technik zu errichten sind.<br />

<strong>Planung</strong> Ersatzbrunnen Nr. 20<br />

Zur Errichtung des Ersatzbrunnens Nr. 20 für den Brunnen<br />

Nr. 17 forderte der Auftraggeber ausdrücklich die Berücksichtigung<br />

des fortgeschrittenen Kenntnisstandes in der Brunnenkonstruktion<br />

<strong>und</strong> die Anwendung neuer Technologien<br />

beim Brunnenbau, worüber anlässlich der Berlin-Brandenburger<br />

Brunnentage regelmäßig berichtet worden ist. Der<br />

Brunnen soll 70 bis 80 m³/h dauerhaft fördern können <strong>und</strong><br />

<strong>mit</strong> natürlichen Sanden <strong>und</strong> Kiesen hinterfüllt sein. Die Hinterfüllung<br />

sollte beim Einbau konsolidiert <strong>und</strong> <strong>mit</strong>tels Hochleistungsentsandung<br />

entwickelt werden. Deshalb wurde zunächst<br />

in rd. 10 m Entfernung vom Altbrunnen eine Aufschlussbohrung<br />

niedergebracht, in der über den Teufenbereich<br />

des zu erschließenden Aquifers 1 m lange Bohrkerne gewonnen<br />

wurden. Mit der Errichtung des Ersatzbrunnens an diesem<br />

Standort ist gewährleistet, dass sich möglicherweise in bis zu<br />

ca. 4 m radialer Entfernung [2] vom Altbrunnen betriebsbedingt<br />

entstandene Verockerungen nicht im un<strong>mit</strong>telbaren<br />

Anstrombereich des Filters des Ersatzbrunnens Nr. 20 befinden<br />

können. Die von 26 bis 44 m u. GOK gewonnenen 18 Bohrkerne<br />

wurden detailliert vermessen (Abb. 1) <strong>und</strong> jede visuell<br />

02/2012<br />

Brunnenbau<br />

Abb. 1 Vermessene Bohrkerne der Aufschlussbohrung<br />

für Brunnen 20 im Teufenbereich 32 bis 38 m u. GOK<br />

abgrenzbare Sedimentschicht <strong>mit</strong> einer Mächtigkeit > 0,1 m<br />

einzeln beprobt <strong>und</strong> siebanalytisch untersucht. Mängel in<br />

der Filterkonstruktion können auch dadurch entstehen, dass<br />

die Auswertung einer Aufschlussbohrung generell in 1 m-Intervallen<br />

<strong>und</strong> daraus resultierenden Mischproben durchgeführt<br />

wird. Von 35 abgegrenzten Sedimentschichten wurden Bohrgutproben<br />

<strong>mit</strong>tels Nasssiebung ausgewertet. Dabei wurden<br />

14 Siebe verwendet, <strong>mit</strong> denen insbesondere die Verteilung<br />

der kleinen Korngrößen differenzierter möglich ist, als gemäß<br />

ISO 3310-1 im DVGW-Merkblatt W 113 empfohlen wird.<br />

79<br />

Quelle: Dipl.-Ing. David Nillert Hydrogeotechnik Service

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