Die Schwarze Lacke von Filzmoos - bufus - Universität Salzburg
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Ergebnisse<br />
Makrozoobenthos<br />
Mit „Makrozoobenthos“ bezeichnet man mit<br />
freiem Auge sichtbare wirbellose Lebewesen<br />
des Gewässerbodens, wie z. B. die Larven<br />
<strong>von</strong> Libellen. Das Makrozoobenthos spielt<br />
eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz sowohl<br />
als Nährtiere für Fische als auch beim Abbau<br />
organischer Substanzen. Einige <strong>von</strong> ihnen<br />
ernähren sich räuberisch, andere sind Filtrierer,<br />
Aufwuchs- oder Pfl anzenfresser.<br />
<strong>Die</strong> Ausbeute an Makrozoobenthos-Organismen<br />
war äußerst gering. Gründe dafür<br />
werden in der Schlussfolgerung (Seite 13)<br />
erläutert.<br />
Libellenlarven<br />
Libellenlarven machen den Großteil der in<br />
der <strong>Schwarze</strong>n <strong>Lacke</strong> lebenden Organismen<br />
aus. Sie waren am öftesten und mit<br />
der größten Biomasse bei den Beprobungen<br />
vorhanden. Es wurden Larven <strong>von</strong> 3 Familien<br />
gefunden:<br />
• Segellibellen bzw. Libellulidae<br />
• Falkenlibellen bzw. Corduliidae<br />
• Schlanklibellen bzw. Coenagrionidae<br />
Sämtliche Libellenlarven sind Räuber. Zwischen<br />
Wasserpfl anzen oder halb im Schlamm<br />
vergraben lauern sie auf Beute oder schleichen<br />
sich behutsam an. <strong>Die</strong> jüngsten Larven<br />
fressen Einzeller; später werden Kleinkrebse,<br />
Würmer und Wasserinsekten aller Art<br />
gefressen und die älteren Drachenfl iegenlarven<br />
erbeuten auch Wasserasseln, Wasserwanzen<br />
und sogar Jungfi sche (ENGEL-<br />
HARDT 1967).<br />
Segellibellen und Falkenlibellen<br />
<strong>Die</strong> Larven dieser Familien sind leicht an der<br />
tiefschwarzen Farbe und dem charakteristischen<br />
Abdomen zu erkennen.<br />
<strong>Die</strong> Larven der Segel- und Falkenlibellen sind<br />
ausgesprochene Bodentiere, die bei warmem<br />
Wetter recht beweglich sind und offensichtlich<br />
weit umherwandern oder –schwimmen.<br />
Gelegentlich graben sie sich auch in<br />
den Bodenschlamm ein und sind dann mit<br />
Schlammpartikeln bedeckt. Ihr Gesichtssinn<br />
ist viel schlechter entwickelt als der<br />
der Edellibellen, deshalb entdecken sie ihre<br />
Beute auch mit Hilfe der Fühler und der Sinneshaare<br />
an ihren Vorderbeinen. Zur Entwicklung<br />
brauchen sie in der Regel 2 Jahre<br />
und durchlaufen 13 Stadien exklusive Metamorphose<br />
und Schlüpfen der erwachsenen<br />
Tiere (JURZITZA 1978).<br />
Lebende Larve einer Segellibelle <strong>von</strong> der Unterseite.<br />
Am Kopf erkennt man die großen Augen und die „Fangmaske“<br />
(Pfeil), mit der die Beute erfaßt wird.<br />
Alle Segellibellen werfen im adulten Alter,<br />
genau wie alle Großlibellen, mit Ausnahme<br />
der Edellibellen, ihre Eier aus dem Flug ab,<br />
nachdem die Befruchtung und die Paarung<br />
stattgefunden haben. Bei den meisten Arten<br />
ist die Legescheide <strong>von</strong> artspezifi sch gestaltet<br />
und für die Bestimmung der Weibchen<br />
genauso wichtig wie die Hinterleibszangen<br />
der Männchen (JURZITZA 1978).<br />
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