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THORAKALE AORTENCHIRURGIE<br />

PRIV.-DOZ. DR. JÜRGEN ENNKER, ÄRZTLICHER DIREKTOR<br />

Thorakale Aortenaneurysmen und -dissektionen stellen im herzchirurgischen<br />

OP-Spektrum seltene Eingriffe dar. Sie erfordern jedoch aufgrund ihrer lebensbedrohlichen<br />

Komplikationen ein komplexes operatives Vorgehen. Im Rahmen<br />

der letzten 10 Jahre wurden weit über 400 thorakale Aorteneingriffe inklusive<br />

der Operationen mit komplettem Aortenwurzelersatz in unserer Klinik durchgeführt.<br />

Angesichts der somit erarbeiteten „institutional experience“ liegt umfangreiches<br />

herzchirurgisches Wissen in unserer Klinik auch auf diesem Gebiet vor.<br />

Unser spezielles Interesse auf dem Gebiet der thorakalen Aortenchirurgie haben<br />

wir durch ein internationales Symposium zum Thema „Hirnprotektion bei Aortenchirurgie“<br />

dokumentiert, ebenso durch den Patientenratgeber „Aortenchirurgie“.<br />

2002 wurde durch unsere Klinik in <strong>Lahr</strong> der deutsche Marfan-Tag organisiert.<br />

Durch die frühzeitige Etablierung der antegraden selektiven Hirnperfusion konnten<br />

neurologische Komplikationen im Rahmen der Aortenbogenchirurgie signifikant<br />

gesenkt werden. Angesichts der günstigen Operationsergebnisse wird die Indikation<br />

zum operativen Vorgehen im Bereich der aufsteigenden Körperschlagader<br />

immer frühzeitiger gestellt. Während früher noch ein Durchmesser von 60 mm<br />

gefordert wurde, so geht man heute von 48 bis 50 mm aus. Auch im Rahmen<br />

der Aortenklappenchirurgie werden spätere Komplikationen wie Ruptur und<br />

Dissektion durch Ersatz der aufsteigenden Aorta simultan vermieden.<br />

Rekonstruktive Verfahren im Bereich der Aortenklappe (z.B. OP nach David) werden<br />

in unserer Klinik seit mehreren Jahren ebenso angewandt wie der Ersatz der<br />

erweiterten Aortenbasis bei zerstörter Klappenfunktion durch die moderne Freestyleprothese,<br />

oft auch mit nachgeschaltetem prothetischem Ersatz der aufsteigenden<br />

Körperschlagader. Durch regelmäßige Nachkontrolle mittels nicht invasiven<br />

Verfahren ist es möglich, Folgeerscheinungen und Zweiterkrankungen im Bereich<br />

der thorakalen Aorta frühzeitig festzustellen und therapeutisch anzugehen.<br />

Erkrankungen der thorakalen Aorta,<br />

früher aufgrund eines hohen periopera-<br />

tiven Risikos von zweifelhafter Prognose,<br />

werden heutzutage in spezialisierten<br />

Zentren in der Hand des Erfahrenen<br />

mit vergleichsweise günstigem Ausgang<br />

operativ versorgt. Die alternative Behand-<br />

lung durch Aortenstents ist derzeit in der<br />

klinischen Evalution und kann noch nicht<br />

für abschließend beurteilt werden.<br />

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