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INTERVENTIONELLE KARDIOLOGIE<br />

DR. THOMAS BREIDENBACH, LEITENDER OBERARZT<br />

Die interventionelle Kardiologie unterliegt einem stetigen Wandel und Fortschritt<br />

seit dem Bestehen des <strong>Herzzentrum</strong>s <strong>Lahr</strong> / Baden. Neben der Herzkatheterdiagnostik<br />

hat die interventionelle Therapie (perkutane Koronar-Intervention =<br />

PCI) von Koronarstenosen auch bei der Behandlung des akuten Herzinfarktes<br />

einen besonderen Stellenwert.<br />

Nach einigen Irrungen und Wirrungen der Kardiologen-Szene – es wurde zwischenzeitlich<br />

in den Koronarien gehobelt, gefräst und gebohrt (auch mittels<br />

Laserenergie) – setzte sich die Stent-Technologie qualitativ und quantitativ durch.<br />

Komplexe Stenosen auch in mehreren Herzkranzgefäßen können risikoarm mit<br />

gutem Erfolg behandelt werden. Die mit diesen komplizierteren Prozeduren einhergehende<br />

erhöhte Wiederverengungsrate (Stenose-Rezidiv im Stentbereich)<br />

liegt heute durch den Einsatz medikamentenbeschichteter Stents extrem niedrig.<br />

Logischerweise folgt daraus ein Rückgang der Indikation zur Bypass-Chirurgie, so<br />

auch in unserem <strong>Herzzentrum</strong>.<br />

Trotzdem muss für jeden einzelnen Koronarpatienten sorgfältig abgewogen werden,<br />

welche Behandlungsmethode speziell für ihn die überlegene Behandlungsstrategie<br />

(ACB-OP versus PCI) bezüglich Prognose und möglichst dauerhafter Beschwerdefreiheit<br />

darstellt. In einer Klinik mit beiden Therapie-Optionen entwickelt sich daraus<br />

eine äußerst effektive Diskussions-Kultur zum Vorteil des Patienten.<br />

Darüber hinaus gibt es auch neue Möglichkeiten zur interventionellen Therapie<br />

angeborener oder erworbener Herzfehler. Unkomplizierte Defekte der Vorhofscheidewand<br />

können mittlerweile problemlos mittels Schirmchen-Systemen<br />

verschlossen werden. Die interventionelle Erweiterung verengter Mitralklappen<br />

(Valvuloplastie) mittels Ballonkatheter ist unter bestimmten Voraussetzungen eine<br />

sinnvolle Alternative zur Operation. Der interventionelle kathetergestützte Ersatz<br />

erkrankter Aortenklappen befindet sich in einer ermutigenden (aber noch experimentellen)<br />

Erprobungsphase wie auch die Raffung undichter Mitralklappen (Ring<br />

im Koronarvenensinus oder gestützt auf die Alfieri-Methode als Segel-Clip).<br />

Die Konkurrenz der kardiologisch / kardio-<br />

chirurgischen Methoden ist der Motor<br />

des Fortschritts beider Disziplinen für den<br />

herzkranken Patienten. Diesbezüglich<br />

haben Zentren mit beiden Fachabteilungen<br />

einen besonderen Vorteil für eine<br />

optimale Patientenversorgung.<br />

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