Festivalbuch Saarlouiser Orgeltage 2020
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Carl Orffs und Thrasybulos Georgiades setzt er seine
Studien an der Akademie (heute Universität) für Musik
und darstellende Kunst in Wien als Schüler Anton Heillers
(Orgel) und Hans Swarowskys (Dirigieren) fort. Seit
seinem Debüt als Organist 1959 übt Radulescu in dieser
Funktion eine rege Konzerttätigkeit aus, seit 1983
auch als Dirigent, die ihn seither durch Europa, Nordamerika,
Australien, Japan und Korea gebracht hat.
Regelmäßig hält Radulescu Gastvorträge und Meisterkurse
in Europa und Übersee, deren Schwerpunkt die
Interpretation und Deutung des Werkes J. S. Bachs in
seinem Bezug zu unserer Gegenwart darstellt.
Von 1968 bis 2008 unterrichtete Radulescu Orgel an
der Universität (vormals Hochschule) für Musik und
darstellende Kunst in Wien. Von 1971 bis 1990 leitete
er den alljährlichen Orgel-Meisterkurs im Rahmen der
Internationalen Meisterkurse im Fürstentum Liechtenstein
und von 1977 bis 1987 betreute er die Internationale
Süddeutsch-Österreichische Orgelakademie
in Innsbruck. Seit 1990 leitet Radulescu die Internationale
BACH-AKADEMIE (Orgel; Kantaten; Oratorien)
in Porrentruy, Schweiz. 2002, 2003 und 2004 leitete er
dort auch das Projekt der Interpretation, Erarbeitung
und der vielbeachteten öffentlichen Aufführung von
L. van Beethovens Symphonien auf historischen
Instrumenten.
Als Komponist wurde Radulescu anfangs entscheidend
durch die frühe Auseinandersetzung mit der
Musik Hindemiths und Weberns geprägt und erhielt
anschließend entscheidende Impulse durch die
Kompositionen von Schönberg, Boulez und Ligeti
sowie durch die Klangwelt mittelalterlicher Musik,
der Werke Olivier Messiaens und Carl Orffs.
Das kompositorische Schaffen Michael Radulescus
umfasst Chorwerke, Orgelmusik, Werke für Gesang
und Orgel, für Chor und Orchester, Orchester- und
Ensemble-Musik und fand Anerkennung durch Kompositionsaufträge
bedeutender Ensembles sowie
durch zahlreiche Preisverleihungen und Auszeichnungen.
2003 fand im Grazer Dom die aufsehenerregende
Uraufführung seiner Passion („Leiden und
Tod unsres Herrn und Heilands Jesus Christus“) als
Auftragswerk des Grazer Doms statt. Im Jahre 2007
wurde ihm durch das Bundesministerium für Unterricht
und Kultur der hochdotierte österreichische
Würdigungspreis für Musik verliehen.
Dr. Friedrich Spangemacher
wurde 1950 in Raesfeld/
Westfalen geboren.
Er studierte Musikwissenschaft,
Philosophie und
Germanistik in Köln und
Berlin sowie Filmmusik an
der Hochschule der Künste
Berlin. Seine Dissertation
befasste sich mit dem Werk
Luigi Nonos. Er war mehrere
Jahre Lektor und Promotion
Manager bei einem großen Musikverlag sowie freier
Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungsverlagen, Rundfunkanstalten
der ARD und der Deutschen Welle.
Er verfasste zahlreiche Publikationen, vorwiegend
über zeitgenössische Musik. Im Jahre 2013 erschien
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