Festivalbuch Saarlouiser Orgeltage 2020
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Auszug aus der Entstehungsgeschichte der Lisdorfer MAYER – Orgel (1987)
Nach der Bewilligung der bischöflichen Behörde
vom 22. April 1985 erteilte die Lisdorfer Kirchengemeinde
am 27. April 1985 der Orgelbaumanufaktur
Hugo Mayer aus Heusweiler/Saar den verbindlichen
Auftrag - vorerst noch ohne Schnitzwerk - eine Orgel
für die Kath. Pfarrkirche St. Crispinus und St. Crispinianus
Saarlouis-Lisdorf zu bauen.
Laut Werklieferungsvertrag betrug die Fertigungszeit
24 Monate. Im Hinblick auf den 1700. Todestag
der Schutzpatronen am 25. Oktober 1987 beabsichtigte
die Kirchengemeinde, das Fest der Orgelweihe
zusammen mit diesem für die Pfarrei wichtigen Ereignis
zu feiern.
Die hoch qualifizierten Mitarbeiter der Orgelbaumanufaktur
Hugo Mayer schafften es in der vorgegebenen
Bauzeit ein Instrument zu bauen, das bis heute von
Orgelkennern und Orgelsachverständigen sehr geschätzt
wird.
Die würdige und eindrucksvolle Orgelweihe durch
Regionaldekan Albert André erfolgte am 23. Oktober
1987 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1700.
Todestag der Schutzpatrone der Pfarrkirche „St.
Crispinus und Crispinianus“. Mitzelebranten waren
Dechant Anton Heidger, der damals amtierende
Pfarrer Karl Detemple sowie die ehemaligen Lisdorfer
Pfarrherren Alois Loew und Ernst Seiwert.
Eindrucksvoll wurde die orgelmusikalische Gestaltung
dieser Feierstunde durch Prof. Paul Schneider,
Saarbrücken und den Lisdorfer Kirchenchor
gestaltet.
Am 25. Oktober 1987 lockte das erste Orgelkonzert
viele Besucher aus nah und fern an. Andreas
Arand, einem gebürtiger Lisdorfer, wurde die Ehre
zuteil, die neue Orgel „einzuspielen“.
Spätestens nach dem Erleben der Orgelweihe und
des Orgelkonzertes spürte man, welch große Dienerin
eine Orgel bei der Gestaltung von Gottesdiensten
und kirchenmusikalischen Veranstaltungen ist.
Dass die Orgel letztlich größer wurde als ursprünglich
geplant, schöner und qualitativ besser als je erhofft
und teurer als je befürchtet, führte dazu, dass seitens
des rührigen Orgelbaufördervereins weitere 5 Jahre
benötigt wurden, die finanzielle Grundlage für die
noch anstehenden Bauabschnitte zu schaffen. Die
entsprechenden Auftragsvergaben erfolgten jeweils
zu den Zeitpunkten, wo die erforderlichen Finanzierungsmittel
vorhanden waren. So auch bei der Entscheidung
über die Anfertigung des Orgelprospektes.
Nach den Wünschen der Pfarrgemeinde, des Orgelbauers,
des Architekten und mit der Genehmigung
des Bistums wurde ein Orgelprospekt mit schweren
geschwungenen Gesimsen und Profilen in starkem
Eichenholz konzipiert, das trotzdem einen leichten
und grazilen Gesamteindruck macht.
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