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Ihr Anzeiger Bad Bramstedt 39 2020

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Auszeichnung fürs Forderprogramm<br />

Lägerdorf (mk) – Eigentlich<br />

findet die Auszeichnung zur<br />

„Zukunftsschule SH“ immer in<br />

einem feierlichen Rahmen in<br />

der Wilhelm-Käber-Schule mit<br />

Schülern, Lehrern und Ehrengästen<br />

statt. „Corona-bedingt<br />

musste die zentrale Auszeichnungsveranstaltung<br />

entfallen,<br />

so dass wir in diesem Jahr<br />

alle Zukunftsschulen einzeln<br />

ehren“, sagt Martin Ludwigh,<br />

Kreisfachberater für Umwelt,<br />

Natur und Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung (BNE). Unter<br />

anderem überreichte er an den<br />

Schulleiter der Liliencronschule<br />

In Lägerdorf, Jan Niemann, die<br />

Plakette mit einer Urkunde und<br />

einem Geldgeschenk.<br />

Liliencronschule ist<br />

Zukunftsschule<br />

Die Grundschule sicherte sich<br />

mit der Forder-AG „Calliope –<br />

spielerisch-kreatives Programmieren<br />

von Mikrocomputern“<br />

und dem gesunden Schulfrühstück<br />

erstmals die Auszeichnung.<br />

„Wir hatten viele Ideen<br />

für eine Bewerbung, aber diese<br />

beiden erschienen uns am<br />

Besten“, sagt Niemann. Ludwigh<br />

betonte, dass die Schüler<br />

im Rahmen beider Projekte gut<br />

auf die fortschreitende Digitalisierung<br />

sowie auf die Gesunderhaltung<br />

vorbereitet würden.<br />

Die Durchführung der Projekte<br />

sei aber nur mit Unterstützung<br />

von Kooperationspartnern zu<br />

realisieren, hob der engagierte<br />

Schulleiter hervor und dankte<br />

insbesondere Torsten Krohn<br />

von der Firma Holcim, Manuel<br />

Jordan von der Sparkasse<br />

Im Beisein von (v. l.) der Landesbeauftragten des Sinus-Lernnetz Nicole Haferlandt, Kerstin Karlsson vom IQSH,<br />

Schulsozialarbeiterin Mariam Ghaemi, dem Fördervereinsvorsitzenden Tim Praez, Torsten Krohn von Holcim und<br />

Manuel Jordan von der Sparkasse Westholstein sowie den Schülern überreichte Martin Ludwigh (Mitte r.) das Prädikat<br />

an Schulleiter Jan Niemann.<br />

Westholstein sowie Kerstin<br />

Karlsson vom Institut für Qualitätsentwicklung<br />

an Schulen<br />

(IQ.SH). „Das zeigt, dass wir an<br />

unserer Schule nicht nur gute<br />

Förder-, sondern auch ausgezeichnete<br />

Forderprogramme<br />

haben“, unterstrich Niemann.<br />

Wichtig war der Schule auch<br />

das vom Förderverein ins Leben<br />

gerufene Projekt „Gesundes<br />

Schulfrühstück“. „Kinder<br />

müssen eine gesunde Ernährung<br />

erst lernen“, sagte der<br />

Vereinsvorsitzende Tim Praez.<br />

Immer wieder hatte das Kollegium<br />

feststellen müssen, dass<br />

Kinder ohne Frühstück in die<br />

Schule kämen. „Hieraus ist ein<br />

erfolgreiches Projekt erwachsen,<br />

das kontinuierlich fortgeführt<br />

und sogar erweitert wurde,<br />

so dass der Förderverein<br />

mit Unterstützung von Sponsoren<br />

an fünf Tagen Milch, Obst<br />

oder belegte Brote anbieten<br />

kann.“<br />

Die Initiative „Zukunftsschule.<br />

SH“ des Ministeriums für Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur<br />

und des Instituts für Qualitätsentwicklung<br />

an Schulen Schleswig-Holstein<br />

(IQSH) würdigt und<br />

fördert Schulen, die den Slogan<br />

„Heute etwas für morgen bewegen!“<br />

aktiv in ihrer schulischen<br />

Arbeit verankern und umsetzen.<br />

Das taten im Kreis Steinburg<br />

gleich mehrere Schulen,<br />

so dass außerdem die Gemeinschaftsschule<br />

am Lehmwohld,<br />

die Wilhelm-Käber-Schule<br />

(WKS) in Hohenlockstedt, die<br />

Wolfgang-Borchert-Schule, die<br />

Grundschule Hohenaspe, das<br />

Regionale Berufsbildungszentrum<br />

des Kreises (RBZ), die Auguste<br />

Viktoria Schule (AVS) und<br />

das Sophie-Scholl-Gymnasium<br />

ausgezeichnet wurden oder<br />

noch werden.<br />

Wegen besonderer Leistungen haben sich Franka, Mena, Ben und Loreen (v.<br />

l.) für das Forder-Projekt nominieren können.<br />

Fotos: mk<br />

AUS DER REGION<br />

<strong>Anzeiger</strong> - 26. September <strong>2020</strong> - Seite 7<br />

Archiv der Begegnungen<br />

Hohenlockstedt (anz) – Was<br />

bleibt von einer Begegnung,<br />

von einem Gespräch? Persönliche<br />

Erinnerungen, Sinneseindrücke,<br />

Emotionen und<br />

vielleicht einige Notizen? Wie<br />

können diese flüchtigen Momente<br />

eingefangen werden<br />

-- und wie kann das Erlebte<br />

auch Menschen zugänglich<br />

gemacht werden, die nicht dabei<br />

waren?<br />

Mit diesen Fragestellungen<br />

beschäftigte sich eine Gruppe<br />

von Studierenden des Studio<br />

Experimentelles Design der<br />

HFBK Hamburg, um ein „Archiv<br />

der Begegnungen“ zu<br />

entwickeln: Seit einem Jahr<br />

begleiten vier Studierende<br />

das kuratorische Programm im<br />

M.1 der künstlerischen Leiterin<br />

Sascia Bailer, bei dem das<br />

vielschichtige Thema „Care“<br />

(sich kümmern, pflegen) im Fokus<br />

steht. Historisch gesehen<br />

wurde ein Großteil der Care-<br />

Arbeit von Frauen verrichtet,<br />

und sie bleibt auch heute,<br />

trotz ihrer zentralen gesellschaftlichen<br />

Funktion, zumeist<br />

unterbezahlt und unsichtbar.<br />

Davon ausgehend, hat Sascia<br />

Bailer seit Januar 2019 ein<br />

Programm mit (inter-)nationalen<br />

Künstlerinnen ins Leben<br />

gerufen, das Care-Arbeit auf<br />

verschiedenen Ebenen adressiert<br />

und solidarische Strukturen<br />

vor Ort stärken möchte.<br />

Jede dieser Veranstaltungen<br />

wurde jeweils durch einen<br />

Studenten dokumentarisch<br />

Bücherei-Mitglieder können sich die<br />

Koffer kostenlos ausleihen.<br />

Foto: Studio Experimentelles Design<br />

begleitet und im Nachhinein<br />

künstlerisch interpretiert. Dadurch<br />

sind acht Interpretationen<br />

der Veranstaltungen in<br />

Form von Koffern entstanden,<br />

die Außenstehenden einen<br />

Zugang zu dem Geschehenen<br />

ermöglichen.<br />

Das „Archiv der Begegnungen“<br />

ist mobil und partizipativ:<br />

Durch die Kooperation<br />

mit der Gemeindebücherei in<br />

Hohenlockstedt kann es kostenlos<br />

ausgeliehen werden.<br />

Dadurch können diese Themen<br />

Menschen zugänglich<br />

gemacht werden, die nicht<br />

am Programm teilnehmen<br />

konnten, sich aber mit diesen<br />

Fragestellungen beschäftigen<br />

wollen. Das Archiv lädt<br />

in diesem Sinne zu einer Spurensuche<br />

ein, und dazu, sich<br />

in Ruhe mit den Themen, den<br />

Eindrücken und Erfahrungen<br />

zu beschäftigen und wiederum<br />

eigene Begegnungen<br />

mit den Inhalten entstehen<br />

lassen.<br />

Als Firmenchef muss man auch<br />

mal ein Risiko eingehen<br />

Lägerdorf (mk) – Bei einem<br />

gemeinsamen Projekt des<br />

Unternehmensverbandes<br />

Unterelbe-Westküste (UVUW)<br />

und der Holcim GmbH konnten<br />

15 Schüler des Regionalen<br />

Bildungszentrums (RBZ) eine<br />

Unternehmensgründung simulieren.<br />

RBZ-Schüler nahmen<br />

am einwöchigen<br />

Planspiel teil<br />

Die Schüler befinden sich derzeit<br />

in der letzten Phase ihrer<br />

schulischen Ausbildung des<br />

Fachbereiches Betriebswirtschaft<br />

und beteiligten sich an<br />

dem Unternehmensplanspiel<br />

WIWAG (Wirtschaftswochen<br />

AG), das der UVUW über seinen<br />

gemeinnützigen Förderkreis<br />

seit vielen Jahren erfolgreich<br />

organisiert und auch<br />

finanziert. „Erstmals führte<br />

der Verband das einwöchige<br />

Planspiel nicht nur unter Coronabedingungen,<br />

sondern<br />

auch mit Schülern des RBZ<br />

durch“, sagt Ken Blöcker, Geschäftsführer<br />

der UVUW. Ehe<br />

die Schüler jedoch in ihre fiktiven<br />

Unternehmen einsteigen<br />

konnten, wurden sie von Blöcker<br />

und Holcim-Werksleiter<br />

und Gastgeber Torsten Krohn<br />

begrüßt. Anschließend wurden<br />

sie in die Obhut von Spielleiter<br />

Wolfgang Pfeffer von der WP-<br />

Gesundheit aus Brunsbüttel<br />

übergeben. Er informierte die<br />

Schüler über die Abteilungen<br />

Marketing, Rechnungswesen<br />

oder Qualitätssicherung, damit<br />

alle erst einmal ein Verständnis<br />

für betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge und Abläufe<br />

innerhalb eines Unternehmens<br />

bekamen.<br />

„Die Schüler waren Dank ihrer<br />

schulischen Vorbelastung sehr<br />

aktiv und mit großer Freude<br />

dabei“, lobte Pfeffer das Engagement<br />

der Fachabiturienten.<br />

„Dass bei unternehmerischen<br />

Abläufen Fehlentscheidungen<br />

getroffen werden können, ist<br />

durchaus gewollt und soll die<br />

Teilnehmer des Planspiels<br />

auch mit der Situation konfrontieren,<br />

getroffene Entscheidungen<br />

zu rechtfertigen“, erklärt<br />

der Spielleiter.<br />

Für das Planspiel übernahmen<br />

mehrere Schüler die Organisation<br />

ihres Unternehmens und<br />

wurden sogar zum Finanzoder<br />

Personalchef oder zum<br />

Sprecher der Geschäftsleitung.<br />

<strong>Ihr</strong>e Aufgabe war, Unternehmensziele<br />

zu formulieren<br />

und diese in Planungen und<br />

Entscheidungen umzusetzen<br />

und die Ergebnisse tagesaktuell<br />

zu kontrollieren. „Uns hat<br />

das Planspiel gezeigt, dass<br />

man als Firmenchef auch mal<br />

ein Risiko eingehen sollte“, sagen<br />

die Vorstandsmitglieder<br />

eines fiktiven Unternehmens,<br />

das wegen zu großer Vorsicht<br />

Konkurs anmelden musste.<br />

Neben der Durchführung des<br />

Planspiels wurden die jungen<br />

Unternehmer aus verschiedenen<br />

Holcim-Abteilungen mit Infos<br />

aus der Praxis konfrontiert.<br />

„Dadurch konnte ein besseres<br />

Spielverständnis ermöglicht<br />

werden“, betont Blöcker und<br />

ergänzt, dass unternehmerische<br />

Probleme außerdem<br />

vor Ort mit kompetenten Ansprechpartnern<br />

diskutiert werden<br />

konnten.<br />

Die fiktiven Unternehmensgründer übernahmen für das Planspiel unterschiedliche Rollen.<br />

Foto: mk

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