Brennpunkte: Altersdiskriminierung und Befristung - Die ...

Geschäftsbericht 2010 / 2011 08 | 09
Beispiel 4: Entsorgungswirtschaft
Im Februar 2011 verständigten sich die Tarifparteien
der Entsorgungswirtschaft neben einer Einmalzahlung
von 350 Euro für die Monate Mai bis Dezember
2010 auf eine Entgelterhöhung von 2 % (01.01.2011
bis 31.12.2011).
Beispiel 5:
Textil- und Bekleidungsindustrie
Der Tarifabschluß der Textil- und Bekleidungsindustrie
vom 22. Februar 2011 beinhaltet bei einer
Laufzeit von 20 Monten nach zwei Nullmonaten
und Einmalzahlungen für Mai bis September 2011
von insgesamt 250 Euro eine Entgelterhöhung um
3,6 % ab Oktober 2011. Entsprechend der jeweiligen
betrieblichen Situation können durch freiwillige
Betriebsvereinbarung bei Beschäftigungssicherung
die Einmalzahlungen verschoben, gekürzt oder ausgesetzt
und die Entgelterhöhung bis April 2012 um
bis zu 1,5 % abgesenkt werden.
Beispiel 6: Öffentlicher Dienst
Für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der
Länder einigten sich die Tarifparteien am 10. März
2011 auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit
bis zum 31. Dezember 2012. So ist bis spätestens
Mai 2011 eine Einmalzahlung von 360 Euro zu leisten;
hiervon abgesehen, erhöhen sich die Entgelte
ab April 2011 um 1,5 % und ab Januar 2012 um
weitere 1,9 %, verbunden mit einer zusätzlichen
Anhebung in Höhe von 17 Euro.
Beispiel 7: Telekom AG
Durch Schlichtung vom 25. März 2011 werden
die Entgelte der Beschäftigten der Deutschen
Telekom AG nach drei Nullmonaten ab 1. April 2011
um 3,15 % erhöht (Gesamtlaufzeit 13 Monate). Für
die Beschäftigten der Servicegesellschaften erfolgt
wegen der 2007 gegebenen Einschnitte eine Vorweganhebung
der Entgelte um 2 % mit Wirkung
ab Januar 2011.
Beispiel 8: Chemische Industrie
In der chemischen Industrie wurde am 31. März
2011 ein Tarifabschluß erzielt, der bei einer 15-
monatigen Laufzeit nach einem Nullmonat eine
Entgelterhöhung um 4,1 % vorsieht. Hierbei ist es
gelungen, den Betrieben die Möglichkeit zu eröffnen,
die Entgelterhöhung um bis zu zwei Monate
zu verschieben, was zu einer Begrenzung der Jahresbelastung
auf 3,2 % führt. Das tarifliche Chemie-
Ergebnis muß vor dem Hintergrund der überwiegend
positiven Branchenkonjunktur gesehen werden.
Hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
hat diesem Abschluß indessen Ausnahmecharakter
zuzukommen.
Autor:
Assessor
Burckhard Pfelzer