22.12.2012 Aufrufe

Der Alte Frutteggweg in Schüpfheim und seine Umgebung

Der Alte Frutteggweg in Schüpfheim und seine Umgebung

Der Alte Frutteggweg in Schüpfheim und seine Umgebung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zwei e<strong>in</strong>spännige Käsefuhrwerke auf der Alp Baumgarte vor der Fahrt über die Fruttegg, Anfang der<br />

Fünfzigerjahre. (Maria Zihlmann-Felder, Alp Baumgarte)<br />

Bretter <strong>und</strong> Fenster hoch zu tragen. Was dann<br />

auch fleissig gemacht wurde …<br />

Viele Er<strong>in</strong>nerungen an die alte Frutteggstrasse<br />

besitzt auch Hans Müller-Felder *1932, der<br />

die Sommer während vieler Jahre auf Under<br />

Bargele verbracht hat. Zwei Ereignisse, die<br />

se<strong>in</strong>e Brüder Peter <strong>und</strong> Franz betreffen, hat er<br />

nie vergessen. Im W<strong>in</strong>ter 1948/49 entglitt<br />

Peter auf dem unteren Teil der Strasse die<br />

Kontrolle über e<strong>in</strong>en Langholztransport. Pferd<br />

<strong>und</strong> Schlitten kamen vom Weg ab<strong>und</strong> standen<br />

plötzlich im steilen Bord unterhalb der Strasse<br />

–unverletzt <strong>und</strong> unbeschädigt.<br />

R<strong>und</strong> sechs Jahre später geschah im W<strong>in</strong>ter<br />

Ähnliches weiter oben bei der so genannten<br />

«Höche Flue». Das Pferd von Franz fiel samt e<strong>in</strong>em<br />

Fuder Papierholz über zwei felsige Absätze<br />

h<strong>in</strong>unter! Ke<strong>in</strong> Pferd konnte e<strong>in</strong>en solchen<br />

Absturz überleben, me<strong>in</strong>ten die Schlittenführer.<br />

Aber sie täuschten sich, denn das Tier –<br />

e<strong>in</strong> so genannter Eidgenosse –lag zitternd auf<br />

dem Rücken, aber unverletzt zwischen den<br />

Bäumen. Bis dann das Pferd wieder auf der<br />

Strasse stand <strong>und</strong> das weit h<strong>in</strong>unter gekollerte<br />

Papierholz e<strong>in</strong>gesammelt war, verg<strong>in</strong>gen<br />

St<strong>und</strong>en. Aber das war ja e<strong>in</strong>erlei, die Hauptsache<br />

war, weder Mensch noch Tier kamen zu<br />

Schaden.<br />

Die Geschichte um das kle<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gemauerte<br />

Kreuz an der «Höche Flue» lag bis heute mehrheitlich<br />

im Dunkeln. <strong>Der</strong> 77-jährige Söpp Böbner<br />

vom Mittler Chratzereberg weiss mehr,<br />

weil ihm die Mutter Paul<strong>in</strong>e (1889 –1959)<br />

öfters folgende Überlieferung erzählte: Auf der<br />

Liegenschaft Fruttegg wohnte seit jeher e<strong>in</strong>e<br />

Familie Distel. E<strong>in</strong>es Tages g<strong>in</strong>g dem Vater<br />

beim Schreiben e<strong>in</strong>es Dokumentes die T<strong>in</strong>te<br />

aus. Er schickte se<strong>in</strong>en Sohn zu den Verwandten<br />

nach Ausser Egge. <strong>Der</strong> Knabe kam am selben<br />

Tagnicht mehr zurück. Das war aber nicht<br />

aussergewöhnlich, weil er öfters bei den Verwandten<br />

übernachtete. Als er jedoch am<br />

nächsten Tagnicht auftauchte, g<strong>in</strong>g man ihn<br />

suchen. Erst nach langer Zeit fand man ihn im<br />

Abgr<strong>und</strong>. Wie erzuTode stürzte, konnte nicht<br />

mehr festgestellt werden.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!