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Magazin für - Magazin Inspiration - Bad Windsheim

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16 inspiration <strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong><br />

Im Gartenzimmer wird wieder gearbeitet<br />

Bedeutende Baudenkmäler in der Kurstadt: Vom Bürgerhaus zum Dekanat und Wohnhaus mit viel Charme<br />

Beim Blick vom weitläufigen Garten aus auf das alte Dekanat in der Pfarrgasse ist das bauhistorisch bedeutende Studiolo-Zimmer (links<br />

oben im Bild) eher unscheinbar. Fotos: Stefan Blank<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong> hat unglaubliche Schmuckstücke. Nicht alle<br />

davon sind auf den ersten Blick erkennbar. Bei Einheimischen,<br />

Touristen und Fachleuten herrscht gleichermaßen<br />

Freude beim Anblick von geschichtlichen Häusern und<br />

Fachwerk. Bauhis torisch bedeutende Gebäude aus dem Mittelalter,<br />

der Barockzeit und anderen Epochen machen die<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong>er Altstadt zu einem der wichtigsten städtebaulichen<br />

Geschichtsbücher des Freistaats.<br />

Ein idyllischer Blick aus dem Fens ter ins Grün des Gartens,<br />

die Konzentration liegt ganz beim Wissensdurst. „Im Bürgertum<br />

des 18. Jahrhunderts bildete man sich – und das hat man hier ge-<br />

macht, im sogenannten Studiolo, dem Studierzimmer“, sagt Thomas<br />

Wenderoth, Oberkonservator und Gebietsreferent <strong>für</strong> Mittelfranken<br />

des Landesamts <strong>für</strong> Denkmalpflege. Drei solcher auch<br />

Gartenzimmer genannten Räume, meist als Anbauten an his torische<br />

Häuser, sind dem Landesamt in <strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong> bekannt. „Erhaltene<br />

Studiolos sind was ganz Besonderes“, sagt Wenderoth.<br />

Die verputzte Decke ist aufwendig mit Stuck gestaltet, zwei<br />

Fenster sorgen <strong>für</strong> einen hellen Lichteinfall. Wo vor knapp 300<br />

Jahren Mitglieder der oberen Mittelschicht lasen und nach<br />

Wissen strebten, hat Jürgen Schumann, der Besitzer des Hauses<br />

in der <strong>Bad</strong> <strong>Windsheim</strong>er Pfarrgasse, heute sein Arbeitszimmer.<br />

Von der Nährgasse und auch vom Garten fällt das laut<br />

Landesamt <strong>für</strong> Denkmalpflege „bedeutendste Zeugnis dieser<br />

Baugattung“ in der Kurstadt nicht sonderlich auf.<br />

Es wurde 1719 an das vier Jahre früher errichtete Haus angebaut.<br />

Wegen der „idealtypischen Anordnung“ des Studiolos mit<br />

Blick auf den Garten und eine Nebenstraße „muss der Wunsch<br />

nach einem Studiolo als ursächlich <strong>für</strong> die Errichtung dieses<br />

Gebäudeteils angesehen werden“, so Wenderoth.<br />

Doch das Baudenkmal in der Pfarrgasse hat nicht nur das<br />

Studiolo zu bieten. Stuck gibt es im Obergeschoss an jeder<br />

Decke. Ob beim Blick von der <strong>Bad</strong>ewanne aus, vom Bett oder<br />

Schreibtischstuhl im Jugendzimmer. „Das Haus hat so viel<br />

Charme“, sagt Eigentümerin Susanne Hoffmann. Vor fünf Jahren<br />

haben sie und ihr Mann das Haus gekauft, danach innen<br />

komplett saniert – vieles davon sei auch in Eigenarbeit geschehen,<br />

sagt Susanne Hoffmann.<br />

Ob ihr die bauhistorische Bedeutung beim ersten Besuch<br />

aufgefallen sei? „Jein“, sagt sie. Es sei einfach ein „Aha-Effekt“<br />

gewesen – „es war wohnlich, obwohl nichts da war“.

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