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Fränkisches Freilandmuseum inspiration 7 Interessanter Lückenschluss Bauliche Besonderheiten zeichnen Bauernhaus aus Reichersdorf aus Die etwas eigenwillig anmutende Verlängerung des Dachs erfordert einen zweiten Blick. Der Knick entstand, als an das Bauernhaus aus Reichersdorf im 19. Jahrhundert der Stall in seiner heutigen Form angebaut wurde. Doch selbst die Vergrößerung erklärt nur scheinbar eine der baulichen Besonderheiten. Ab der Eröffnung am Samstag, 20. Oktober, können sich Besucher im Freilandmuseum von dem in vielfacher Hinsicht bemerkenswerten Gebäude ein Bild machen. Erst der Schritt in das Innere zeigt einen der Gründe, weshalb die Überreste des Hauses vor 20 Jahren im Museum eingelagert wurden: 16 sogenannte Böhmische Kappen überziehen den Stall, die Konstruktion wird mittels eines Baufensters am Eingang sichtbar. „Das Gewölbe macht das Gebäude zu etwas Besonderem“, sagt Restaurator Dieter Gottschalk. Im späten 19. Jahrhundert wurde diese Form des Gewölbes verwendet, da es ohne Schalung gemauert und damit rasch und wirtschaftlich errichtet werden konnte. Trotz dieser Vorzüge konnte sich das Böhmische Gewölbe nicht lange halten, und auch die regionale Verbreitung dieser Bauweise war begrenzt. Umso interessanter war das Reichersdorfer Bauernhaus für das Freilandmuseum, dort schließt es die Baulücke bei den Häusern aus dem Altmühlgebiet im Süden des Geländes. Kaum weniger außergewöhnlich ist eine Ausstellung, die in einem Raum im Erdgeschoss eingerichtet ist. Seit dem Jahr 1496 können die Namen der Hausbesitzer lückenlos nachgewiesen werden, im Bauernhaus steht für jeden Eigentümer ab 1696 stellvertretend eine Silhouette. Je später sie in das Gebäude einzogen, desto mehr ist über sie bekannt, den letzten Bewohnern wird anhand von Fotos ein Gesicht gegeben. Über die ersten halfen den Historikern Informationen unter anderem aus Kirchenbüchern weiter, so manch Anmerkung eines Pfarrers erlaubt einen detaillierteren Blick, erzählt Gottschalk. Als eine weitere bauliche Besonderheit des Bauernhauses nennt er den „prächtigen Dachstuhl“, den Museumsbesucher künftig ebenfalls in Augenschein nehmen können. Ein stattliches Gewicht hat dieser zu tragen, auf 250 bis 300 Kilo- Energieversorgung ist mehr gramm schätzt der Restaurator als die zuverlässige Lieferung die Last, die pro Quadratmeter von Strom und Erdgas. Als auf den Dachstuhl lasten kann. regionales Unternehmen Dazu trägt nicht nur das Eigen- übernimmt die N-ERGIE gewicht des Steindachs selbst auch Verantwortung für die bei, sondern auch die in der Region: für die Menschen, Rechnung berücksichtigte mög- die hier leben und arbeiten liche Schneelast auf der großen und für eine gesunde Um- Dachfläche. Damit nicht genug, welt. Mit Innovationen und verfügt das Gebäude über eine Investitionen gestaltet sie mit eindrucksvoller Bemalung die Zukunft. Damit unsere ausgestattete Austragskammer, Region so lebendig und voller in der die Bauersfrau ihre Aus- Energie bleibt, wie sie ist. steuer aufbewahrt hat. Sowohl die Kammer selbst wie auch ein direkt angrenzender Raum verfügt über die auffällige Schablonierung. Erst in den späten 20er-Jahren wurden die insgesamt drei Kammern als zusätzlicher Wohnraum eingerichtet. Sie wurden www.flad.de Ende des 17. Jahrhunderts wurde aus dem früheren Holz- ein Steinbau. Der Anbau des Stalls (links) führte zu einem ungewöhnlichen Knick in der Dachfläche. Foto: Christine Berger beim Wiederaufbau im Freilandmuseum berücksichtigt, da das Bauernhaus dort in seinem baulichen Zustand der 20er- bis 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts gezeigt wird. Längst nicht mehr genutzt wurde zu dieser Zeit ein Fluchtgang, der vom Gebäude zu der nahegelegenen Kirche von Reichersdorf führte. Im Zuge des Abbaus für das Museum trat der Gang zutage, er hat während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert vermutlich wertvolle Diens te geleistet. Auf die Geschichte der Kriege, während derer die Bevölkerung von Reichersdorf schwer zu leiden hatte, wird im Untergeschoss des Gebäudes eingegangen. Im ersten Stock erhält der Jurahaus-Verein, der sich dem Erhalt von Jurahäusern widmet, die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Finanziell maßgeblich mitgetragen wird der Wiederaufbau vom Förderverein Freilandmuseum. Dessen Vorsitzender, der Dekan i.R. Karl-Friedrich Künzel, pflegt eine besondere Beziehung zu dem Bauernhaus. Bis Anfang der 80er-Jahre war er Pfarrer von Thalmässing und kennt damit das Bauernhaus des 1972 eingemeindeten Reichersdorf noch an seinem ursprünglichen Standort. CHRISTINE BERGER Hier sind Sie gut versorgt Unter www.n-ergie.de erfahren Sie mehr über die N-ERGIE. Telefonisch erreichen Sie uns unter 0180 2 111444 (6 Cent pro Anruf aus dem Festnetz. Mobilfunk höchstens 42 Cent pro Minute.)
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