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4 Aktuelles Ausgabe 02 · 26.05.2012 Unser Taufkirchen „Teilen ist gelebte Nächstenliebe“ Ehrenamtliches Engagement, das ankommt: Hachinger Tisch versorgt über 250 Personen aus Taufkirchen, Oberhaching und Unterhaching Es herrscht ein reges Treiben an diesem Freitag vor dem Pfarrsaal St. Georg. Zahlreiche Helfer des Hachinger Tisches wuseln schnell und organisiert durch die Gänge, schleppen Kisten, verlesen mit geübter Hand Obst und Gemüse und sortieren flink die Waren. Denn heute ist Ausgabetag; jeder Handgriff muss sitzen – einige der derzeit 258 bezugsberechtigten Kunden warten bereits ungeduldig mit leeren Taschen bepackt auf den Beginn der Verteilung. Wer zum ersten Mal zur Ausgabe kommt, der fühlt sich wie auf einem Wochenmarkt. Rote, pralle Tomaten reihen sich an Spargel, Kartoffeln, Äpfeln, Bananen und duftenden Erdbeeren. An schier endlosen Tischen finden sich neben Nudeln und Reis auch Milch, Joghurt und diverse Backwaren. Der Unterschied zu einem echten Wochenmarkt wird aber schnell offensichtlich: Hier kann niemand unbegrenzt einkaufen – der Bedarf wird streng nach der Personenanzahl im Haushalt geregelt. Für jeden Einkauf zahlen Einzelpersonen 1 Euro; Mehrpersonenhaushalte 2 Euro. Helfer gesucht Hilfe, um schwierige Zeiten zu überbrücken Die Idee, einen Hachinger Tisch zu gründen, kam im Jahr 2006 auf. Nach einer Vorlaufszeit von einem Vierteljahr konnte der Tisch dann im September des gleichen Jahres eröffnet werden. Anfangs zählte die Caritas, die sich um die Ausgabe der Berechtigungsausweise kümmert und die Hilfsbedürftigkeit der Kunden überprüft, 22 solcher Bescheinigungen. Bezugsberechtigt sind Bürger aus den Gemeinden Taufkirchen, Oberhaching und Unterhaching, die Hartz IV, Grundsicherung, Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten. Inzwischen werden mit dem Hachinger Tisch 258 Personen versorgt – darunter sind auch 100 Kinder. Der Hachinger Tisch bemüht sich darum, dass qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendbar sind, an Berechtigte verteilt werden. Das Projekt, welches von der Caritas Taufkirchen, den drei Kommunen, den Kirchengemeinden, Nachbarschaftshilfen und vielen ehrenamt- Ehrenamtliche Helfer werden beim Hachinger Tisch immer gesucht – egal, ob für die Abholung von Waren am Donnerstagabend und Freitagmorgen, dem Sortieren, dem Aufbau von Tischen und Bänken oder der Ausgabe an die Kunden am Freitagmittag. Wer sich in dem sympathischen Team engagieren möchte, kann sich beim Caritas-Zentrum Taufkirchen, Tel. 089 / 96 05 17-0 melden. Jeder kann helfen – auch stundenweise! Kleiderkammer: Im Lager des Hachinger Tisches werden die gespendeten, einwandfreien und sauberen Kleider sortiert und je nach Bedarf mit zur Ausgabe gegeben lichen getragen und organisiert wird, soll so diesen Menschen helfen, eine schwierige Zeit zu überbrücken. Derzeit engagieren sich in drei Teams über 100 ehrenamtliche Helfer. Ohne Ehrenamt geht es nicht Der Hachinger Tisch kann nur durch die Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter leben. Diese Helfer erledigen die verschiedensten Aufgaben: Am Donnerstagabend werden die Waren eingesammelt und in das Lager verbracht. Dort sortieren sie die Produkte, die gekühlt werden Leider Ladenhüter: Derzeit werden keine Bücherspenden mehr angenommen, da diese bei der Ausgabe meist liegen bleiben und keine Interessenten finden müssen, in die Kühlschränke ein; auch die restlichen Lebensmittel bekommen ihren festen Platz in einem großen Regal im Flur, wo sie dann für den nächsten Morgen abholbereit stehen. Noch dazu lagern in den Räumlichkeiten, die der Hachinger Tisch von den Maltesern übernehmen konnte, länger haltbare Lebensmittel sowie gespendete Kleider, Spielzeug und auch eine Menge Bücher. Je nach Bedarf wird von diesen Dingen dann einiges zusammengepackt und zur Ausgabe am Freitag mitgenommen.
Unser Taufkirchen Am Ausgabetag geht es hoch her Der eigentliche Ausgabetag ist dann der wahre Großkampftag des Hachinger Tisches. Bereits in den Morgenstunden werden schon weitere Lebensmittel von den Geschäften in Taufkirchen, Ober- und Unterhaching abgeholt, die die Einrichtung unterstützen. Zeitgleich läuft dann schon der Aufbau in der Pfarrei St. Georg: Bei schönem Wetter werden die Waren draußen hergerichtet; bei schlechtem Wetter wird auf den Pfarrsaal ausgewichen. Sortieren mit Argusaugen: Damit keine verdorbenen Lebensmittel ausgegeben werden, verlesen Helfer die Waren Bevor die gespendeten Lebensmittel aber auf den Tischen landen, wird jedes Produkt ganz genau angeschaut, denn verdorbene Waren sucht man bei der Ausgabe vergeblich. So landen dann Joghurtbecher mit aufgerissenem Deckel, Fleisch in beschädigter Vakuum- Ver packung oder keimende Kartoffeln schnell im Mülleimer. Jeder Handgriff der zahlreichen Helfer sitzt – die einen stapeln Obst und Gemüse, einige Tische weiter werden Joghurtbecher aufgereiht und Backwaren sortiert. Zur eigentlichen Ausgabe geht dann alles ganz geordnet zu: Jeder Berechtigte hat seine feste Nummer. Immer zehn Kunden dürfen den Rundgang machen – und das nach einem rotierenden Prinzip; jede Woche startet eine andere Nummer. Das soll etwas mehr Gerechtigkeit bringen, denn nicht immer sind von allen Waren genug für alle da. Das ist auch dem Leitungsteam des Hachinger Tisches, Ursula Büchner und Edeltraud Kauffmann, bewusst: „Wir können keine Rundumversorgung gewährleisten. Wir können nur das ausgeben, was wir auch haben.“ Besonders Waren wie Kaffee oder Waschpulver werden sehr selten gespendet und sind dadurch in der Ausgabe rar. Auch Milch und Milchprodukte werden nicht immer hier darfst du ganz frau sein... Aktuelles in ausreichenden Mengen gespendet und werden daher hin und wieder dazugekauft. Ohnehin muss sich der Hachinger Tisch jede Woche aufs Neue überraschen lassen, ob sie den Kunden viel – das heißt ausreichend – oder eher weniger Lebensmittel ausgeben können. Natürlich wird gerade auch deswegen genau geprüft, für wie viele Personen der jeweilige Kunde einkauft. Berücksichtigt werden dabei aber auch die speziellen Vorlieben und Abneigungen der Berechtigten – „denn keinem nutzt es etwas, wenn die Lebensmittel hinterher dann doch weggeworfen werden“, so Edeltraud Kauffmann. Keine „typischen“ Kunden Das Klientel des Hachinger Tisches ist bunt gemischt – die Kunden kommen aus allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten. Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass diese Menschen auf die Hilfe der Einrichtung angewiesen sind: Die einen wurden durch eine Krankheit bedürftig, andere sind nach einer Trennung oder dem Verlust des Arbeitsplatzes Kunden des Hachinger Tisches. Es gibt aber auch die Kunden, die einen Job haben. Einen Job, der am Ende des Monats aber nicht genügend abwirft, um satt zu werden. Gast-Mitgliedschaft �� individuelle Trainingsbetreuung persönlicher Gesundheitscheck über 60 Kurse pro Woche Sauna & Biosauna Kinderbetreuung �� www.move-and-health.com 5
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