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Fairness_Nachhaltigkeitsbericht_2018

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Integrierter Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

fair-finance Vorsorgekasse AG<br />

Alserstraße 21<br />

1080 Wien<br />

www.fair-finance.at<br />

Kassenleitzahl: 71150<br />

Firmenbuchnummer: FN 343404 g<br />

Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien<br />

UID-Nr.: ATU 65595849<br />

Der vorliegende Bericht entspricht den Anforderungen<br />

der GRI Standards – Option Kern<br />

Konzept und Gestaltung:<br />

Schilling und Schilling WerbeGmbH<br />

Fotonachweis: Wenn nicht anders angegeben, liegen<br />

die Bildrechte bei fair-finance Vorsorgekasse AG<br />

Alle Arten der auszugsweisen oder gesamten<br />

Veröffentlichung und Verbreitung nur mit schriftlicher<br />

Zustimmung von fair-finance Vorsorgekasse AG<br />

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />

des Österreichischen Umweltzeichens


Das Feuer – wofür wir brennen<br />

01<br />

Das Wasser – unser Antrieb<br />

und Lebensgrundlage<br />

02<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre,<br />

die uns alle umgibt<br />

03<br />

Die Erde – Basis unserer<br />

Saat und Ernte<br />

04


4 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

fair-finance auf einen Blick<br />

Nachhaltigkeit ist in der gesamten fair-finance Gruppe der Leitgedanke, der sich durch alle Unternehmensbereiche zieht.<br />

In der Mitarbeitervorsorgekasse, die mit einem Kundenvermögen von rund EUR 540 Mio. an treuhändisch verwalteten<br />

Assets das Herzstück der Gruppe bildet, ebenso wie in der Immobiliengesellschaft, wo nach einem fair-finance eigenen<br />

familie&beruf<br />

zertifiziert<br />

seit<br />

2013<br />

<strong>2018</strong><br />

170.027<br />

Aktive<br />

Beitragszahlende<br />

2010<br />

300<br />

ca. € 60.000<br />

Getätigte<br />

Spenden<br />

2010<br />

0,02<br />

<strong>2018</strong><br />

Verwaltetes<br />

Vermögen<br />

Mio. €<br />

540<br />

CO 2<br />

50t<br />

16<br />

9<br />

Gruppe<br />

100%<br />

Nachhaltig<br />

veranlagtes<br />

Vermögen<br />

Mitarbeitende


5<br />

Nachhaltigkeitsrating mittlerweile 13 Immobilien angekauft wurden und weitere 10 entwickelt werden. Und auch in der<br />

Asset-Management Gesellschaft spiegelt sich der Anspruch von fair-finance, Pionier und Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit<br />

zu sein, wider.<br />

Nr.1<br />

€ 4.566.211<br />

ca. € 140 Mio.<br />

Immobilienvolumen<br />

Performance<br />

<strong>2018</strong><br />

Umsatz<br />

118<br />

Tage<br />

Weiterbildung<br />

Ökostrom<br />

17.677<br />

kWh<br />

Marktanteil<br />

5,49 %<br />

<strong>2018</strong><br />

2010<br />

0,01 %<br />

2010<br />

€ 22,17<br />

Mio.<br />

Auszahlungen<br />

26t gesamt<br />

davon 4t<br />

Kontonachrichten<br />

Papier<br />

Zahlenangaben beziehen sich auf <strong>2018</strong>


6 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Impressum 2<br />

fair-finance auf einen Blick 4<br />

Über den Bericht 7<br />

Vorwort des Gründers 8<br />

01<br />

Wesentlichkeitsanalyse 20<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage 23<br />

Transparente Unternehmensführung 24<br />

Firmenstruktur fair-finance Gruppe 24<br />

Organe und Kontrollstrukturen 26<br />

Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit 27<br />

Wirtschaftliche Entwicklung der Branche<br />

02<br />

27<br />

Jahresergebnis fair-finance Vorsorgekasse AG 29<br />

Voraussichtliche Entwicklung 30<br />

Faire Veranlagung 31<br />

Nachhaltige Veranlagungsstrategie 31<br />

Mindestzinsgarantie im Detail 32<br />

Das Feuer – wofür wir brennen 11<br />

Von der Idee bis heute 12<br />

Geschäftsmodell & strategische Übersicht 15<br />

Geschäftsmodell 15<br />

fair-finance Anlageuniversum 17<br />

Leitbild 19<br />

Engagementmaßnahmen erhöhen den Impact 33<br />

Ausschlusskriterien 34<br />

Portfolio 36<br />

Nachhaltige Immobilien 38<br />

Veranlagungs- und Risikomanagement 40<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt 43<br />

Stakeholderdialog 44<br />

Stakeholderumfrage und Wesentlichkeitsanalyse<br />

03<br />

46<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 47<br />

Kundenbeirat 51<br />

Wertschöpfungskette 52<br />

Soziales Engagement – Social Business 54<br />

Ökologisches Engagement 56<br />

Fairbesserungsprogramm 62<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte 65<br />

Lagebericht des Vorstandes 66<br />

Bilanz zum 31.12.<strong>2018</strong> 70<br />

Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2018</strong><br />

04<br />

72<br />

Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> 74<br />

Entwicklung des Anlagevermögens 77<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 78<br />

Bericht des Aufsichtsrates 81<br />

Auszeichnungen und Mitgliedschaften 82<br />

Kunden über fair-finance 83<br />

Impact- und Richtlinienzuordnung 84<br />

Glossar 88<br />

Fotonachweis – gettyimages.com: Seite 7 skynesher, Seite 14 Andris Barbans, Seite 18 Thomas Vogel, Seite 25 Instants, Seite 29 borchee,<br />

Seite 30 anusorn nakdee, Seite 32 JNEphotos, Seite 47 Chepko, Seite 57 chuyu, Seite 80 Filippo Bacci; shutterstock.com: Seite 11 beersonic;<br />

marktipple.com: Seite 23 Mark Tipple; alamy.com: Seite 43 Novarc Images; AdobeStock.com: Seite 65 photoschmidt 2017, Seite 69 Heike Herden


7<br />

Über den Bericht<br />

eit 2011 veröffentlichen wir jährlich einen Geschäftsbericht,<br />

der seit 2013 auch nicht-finanzielle Themen<br />

S<br />

enthält und als <strong>Fairness</strong>bericht den Kunden zur Verfügung<br />

steht. <strong>2018</strong> wird dieser erstmals zu einem integrierten<br />

Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht erweitert.<br />

Entsprechend unserem Leitbild sehen wir Nachhaltigkeit<br />

als unsere „DNA“ und stellen daher finanzielle und nichtfinanzielle<br />

Themen in den jeweiligen Kapiteln gemeinsam<br />

dar. Die Zuordnung der Themen, Kennzahlen und Richtlinien<br />

ist in der Übersicht auf Seite 84 zu finden. Fachbegriffe<br />

werden im Glossar ab Seite 88 erläutert.<br />

Die für uns wesentlichen Themenbereiche wurden gemeinsam<br />

mit Mitarbeitern und externen Stakeholdern<br />

bestimmt, über nicht-wesentliche Themen wird nicht<br />

berichtet. Details dazu finden sich im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse<br />

und Stakeholderdialog.<br />

BERICHTSZEITRAUM<br />

as Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die im<br />

D Bericht dargestellten Indikatoren bzw. Kennzahlen<br />

umfassen die letzten beiden Geschäftsjahre 2017 und<br />

<strong>2018</strong>. Der Bericht erscheint jährlich etwa 3 Monate nach<br />

Beendigung des vorangegangenen Geschäftsjahrs.<br />

BERICHTSSTANDARD<br />

er Bericht wurde nach den internationalen Vorgaben<br />

D der Global Reporting Initiative (GRI) verfasst (GRI<br />

Standards – Option Kern) unter Beachtung der Richtlinien<br />

des IIRC 1 . Die Veröffentlichung von Jahresabschluss und<br />

Lagebericht erfolgt gemäß Unternehmensgesetzbuch<br />

(UGB), Bankwesengesetz (BWG) und Betrieblichen Mitarbeiter-<br />

und Selbständigenvorsorgegesetz (BMSVG).<br />

SCHREIBWEISE<br />

us Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im Fließtext<br />

des vorliegenden Berichts darauf verzichtet,<br />

A<br />

geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden.<br />

Personenbezogene Bezeichnungen, die nur in männlicher<br />

Form angeführt sind, beziehen sich auf Männer und Frauen<br />

in gleicher Weise und sind im Sinne der sprachlichen Vereinfachung<br />

als geschlechtsneutral zu verstehen.<br />

BERICHTSGRENZEN<br />

ie finanziellen Kennzahlen des Jahresabschlusses so-<br />

D wie die weitere finanzielle Berichterstattung beziehen<br />

sich auf die fair-finance Vorsorgekasse AG, die Nachhaltigkeitsthemen<br />

und deren Kennzahlen auf die fair-finance<br />

Gruppe. Sitz der Gesellschaft und der Gruppe ist 1080<br />

Wien, Alserstraße 21.<br />

INHALTLICHE REDUNDANZEN<br />

Um interessierten Lesern den Quereinstieg in den Bericht<br />

zu erleichtern, wurden einige wichtige Details<br />

– wie zum Beispiel Informationen zum Kundenbeirat –<br />

mehrfach ausgeführt.<br />

FRAGEN ZUM BERICHT<br />

ür Fragen oder Feedback zum Bericht wenden Sie sich<br />

F bitte an Rainer Ladentrog, verantwortlich für Marketing<br />

und Kommunikation in der fair-finance Gruppe. Entweder<br />

telefonisch unter +43 1 405 71 71-20 oder per E-Mail<br />

unter ladentrog@fair-finance.at<br />

GRI 102-3, 102-45, 102-46, 102-50, 102-52, 102-53, 102-54, 103-1<br />

1<br />

International Integrated Reporting Council


8 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Vorwort des<br />

Gründers<br />

Markus Zeilinger<br />

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />

der vorliegende integrierte Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht<br />

markiert einen Meilenstein in unserer<br />

Berichterstattung und verbindet sehr transparent finanzielle<br />

und nicht-finanzielle Kennzahlen miteinander.<br />

Für die Form eines integrierten Berichts, wie er im<br />

deutschsprachigen Raum generell und in Österreich im<br />

speziellen noch nicht übermäßig verbreitet ist, haben wir<br />

uns entschieden, weil Nachhaltigkeit in unseren Augen<br />

das gesamte Unternehmen betrifft und nicht nur einzelne<br />

Themen. Weil Geschäft und Nachhaltigkeit für uns nicht<br />

trennbar sind. Weil <strong>Fairness</strong> und Transparenz zu unseren<br />

Basiswerten zählen und Nachhaltigkeit in unserer DNA<br />

liegt. Damit sind wir Pionier und Vorreiter einer Nachhaltigkeit,<br />

die nicht als „add-on“ auf unser „daily business“<br />

aufgesetzt wird, sondern in wirklich allen Bereichen<br />

unseres Unternehmens umgesetzt ist. Eine Nachhaltigkeit,<br />

zu der wir uns bereits in unserer Satzung verpflichtet<br />

haben. Und die wir vor allem dort leben, wo sie die höchste<br />

Wirkung erzeugt: In unserer Kapitalanlage. Denn dort<br />

können wir mit einem großen Hebel den besten Multiplikatoreffekt<br />

erzielen.<br />

Über eine halbe Milliarde Euro, die wir einerseits mit<br />

Rendite für unsere Kunden und andererseits sinnstiftend<br />

für Gesellschaft und Umwelt einsetzen können. In impactstarken<br />

Investments wie Mikrofinanz, alternative Energie,<br />

Aufforstung, Social Business Finanzierung oder nachhaltige<br />

Immobilien – mit dem einzigartigen, von uns erarbeiteten<br />

Ratingsystem. Wir sehen uns nicht als „Kapitalunternehmen“,<br />

sondern als „Sozialunternehmen“.<br />

Anhand einer umfassenden, von uns beauftragten Studie<br />

zu den Messmethoden des CO 2 -Fußabdrucks in Wertpapierportfolios<br />

verbessern wir auch unsere CO 2 -Bilanz<br />

laufend und betreiben aktives Engagement unter Einbeziehung<br />

unseres Kundenbeirats – nicht nur für unser<br />

eigenes Portfolio, sondern erweitert auch als Gründungsmitglied<br />

im europäischen Engagement-Netzwerk „Shareholders<br />

for Change“ (SfC). Mehr als 23 Mrd. Euro werden<br />

von gleichgesinnten, institutionellen Investoren als Treiber<br />

für mehr Nachhaltigkeit eingesetzt.<br />

Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und ESG-lntegration 2<br />

haben sich im Jahr <strong>2018</strong> endlich einen prominenten Platz<br />

auf der Agenda der politischen Diskussion sowie bei institutionellen<br />

Investoren erarbeitet. Mit den 2015 von der<br />

Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossenen<br />

17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) und<br />

der 2-Grad-Vereinbarung für die maximale Erderwärmung,<br />

hat nun auch die Politik den Rahmen für einen<br />

nachhaltigen Kapitalmarkt geschaffen.<br />

Die EU-Initiative und der Aktionsplan Sustainable Finance<br />

bringen das Thema sichtbar voran. Die lange gebetsmühlenartig<br />

vertretene Meinung, dass die Berücksichtigung<br />

von Kriterien, die nicht die drei konkurrierenden Ziele<br />

Rendite, Risiko und Liquidität adressieren, nachteilig sei,<br />

konnte endgültig widerlegt werden. Auch die Erfolgsgeschichte<br />

von fair-finance beweist, dass nachhaltige<br />

Kapitalanlage zu keiner Minderperformance führt.<br />

Aus dieser sich verstärkenden Eigendynamik entstehen<br />

aber neue Herausforderungen: Nun gilt es, darauf zu<br />

achten, dass es zu keiner Nivellierung nach unten kommt.<br />

Es gilt der Gefahr entgegenzuwirken, dass eine zertifizierte,<br />

aber niederschwellige Nachhaltigkeit impactstärkere<br />

Konzepte konterkariert. Es muss gehofft und darauf<br />

vertraut werden, dass die zunehmende Nachhaltigkeitsleistung<br />

der bestimmenden Akteure, wie beispielsweise<br />

großer Fondsanbieter, stärker zählt als der Rückzug bisheriger<br />

Nischenplayer, wie etwa kleinerer Bankhäuser,<br />

die ebenfalls nachhaltige Fonds im Angebot haben. Für<br />

fair-finance heißt dies, sich einerseits der bestehenden<br />

2<br />

ESG-Integration: Kapitalanleger beachten systematisch Umwelt-, Sozial- und Governanceaspekte in der Veranlagung<br />

(ESG: „Environment Social Governance“)


9<br />

Standards bei der Veranlagung in nachhaltige Aktien und<br />

Anleihen zu bedienen und hier mittels Kontrolle, Engagement<br />

und Divestment die Ansprüche nach oben zu<br />

schrauben; andererseits den wesentlichen Fokus auf jene<br />

Themenbereiche und Assetklassen zu legen, die noch<br />

nicht Mainstream sind.<br />

Daher werden wir unsere Konzepte und Investments im<br />

Bereich nachhaltige Immobilien weiter intensivieren. In<br />

der Assetklasse Mikrofinanz werden wir uns stärker mit<br />

der Frage der Wirkungsmessung und -kontrolle beschäftigen<br />

und weiter diversifizieren. Erstmalig stellen wir<br />

Eigenkapital zur Finanzierung von Sozialunternehmen<br />

zur Verfügung und werden gemeinsam mit dem Senat<br />

der Wirtschaft den Social Entrepreneurship Fonds als<br />

Leuchtturmprojekt gründen. Hier werden auch Dritte<br />

als Co-Investoren eingeladen, sich zu beteiligen.<br />

Die <strong>2018</strong> gestarteten CO 2 -kompensierenden Investments<br />

im Bereich Alternativenergie, Wald und grüne Wirtschaft<br />

(Green for Growth) werden wir weiter ausbauen. Darüber<br />

hinaus gehen wir eine zukunftsweisende Kooperation mit<br />

der oekostrom AG ein, um die CO 2 -Emissionen unseres<br />

Portfolios und der realen Wirtschaft weiter zu verbessern.<br />

Zusätzlich prüfen wir Maßnahmen zur synthetischen<br />

Dekarbonisierung des Portfolios durch den Erwerb von<br />

CO 2 -Zertifikaten.<br />

Wir werden im Sinne unserer Vision weiter danach streben,<br />

einen möglichst hohen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung<br />

der Lebenschancen bestehender und vor allem<br />

zukünftiger Generationen zu leisten. Dieser Vision und den<br />

rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

entsprechend, werden wir die uns anvertrauten Gelder<br />

konsequent wirkungsorientiert einsetzen, ohne Rendite<br />

und Risiko aus den Augen zu verlieren. Unser Erfolg soll<br />

zusätzlich auch andere Investoren ermutigen, ähnliche<br />

Wege zu beschreiten.<br />

Mag. Markus Zeilinger<br />

Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />

GRI 102-14, 102-15, 102-16, 201-2, 203-2


10 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


01<br />

Das Feuer – wofür wir brennen<br />

11<br />

Das Feuer – wofür wir brennen<br />

Der Geist ist ein Feuer,<br />

dessen Flamme<br />

der Gedanke ist.<br />

Joseph Joubert


12 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Von der Idee bis heute<br />

2010 2012<br />

2014<br />

>100<br />

Mio. €<br />

π Erteilung der Konzession durch die<br />

Finanzmarktaufsicht (FMA) und<br />

Aufnahme der Geschäftstätigkeit<br />

π Bestes Veranlagungsergebnis<br />

der Branche<br />

π Kundenbestand verdoppelt<br />

π Erstmalig Gebührensenkung<br />

beschlossen<br />

π Kundenvermögen steigt<br />

auf über EUR 100 Mio.<br />

π Grundzertifizierung<br />

familie&beruf<br />

2011 2013<br />

π Höchste Performance in der<br />

Geschichte der Vorsorgekassen<br />

mit +9,67 %<br />

π Erstmalige ÖGUT-Gold<br />

Zertifizierung<br />

+9,67 %<br />

π Klimabündnisbetrieb<br />

π Umweltzeichen für den<br />

fair-finance bond fonds


01<br />

2016<br />

<strong>2018</strong><br />

Das Feuer – wofür wir brennen<br />

13<br />

>500<br />

Mio. €<br />

π Gründung fair-finance Immobilien AG<br />

π Auszeichnung als beste Vorsorgekasse<br />

(Der Börsianer)<br />

π Eigenes fair-finance Nachhaltigkeitsrating<br />

für Immobilien<br />

π fair-finance übernimmt Aktienmehrheit<br />

an Berliner KlimaGut Immobilien AG<br />

π Auszeichnung des nachhaltigen Immobilienprojektes<br />

„Living Garden“ mit<br />

„klima:aktiv Gold-Zertifikat“<br />

π Veranlagtes Vermögen überschreitet<br />

EUR 500 Mio.<br />

2015 2017<br />

π Einzigartige Erfolgsbeteiligung<br />

gelangt erstmals zur Anwendung<br />

π IPE-Award zum 3. Mal in Folge<br />

gewonnen<br />

π Gründung der fair-finance Asset Management Gesellschaft<br />

π Erneute Auszeichnung als beste Vorsorgekasse (Der Börsianer)<br />

π „fair-finance real estate“ als erster österreichischer Immobilienfonds<br />

mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet<br />

π fair-finance ist Gründungsmitglied des Engagement-Netzwerkes<br />

Shareholders for Change (SfC)


14 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


01<br />

Das Feuer – wofür wir brennen<br />

Geschäftsmodell &<br />

strategische Übersicht<br />

15<br />

GESCHÄFTSMODELL<br />

uch im neunten Jahr seit Bestehen unserer Betrieblichen<br />

Vorsorgekasse verfolgen wir klar und mit Nach-<br />

A<br />

druck unsere Vision, als verantwortungsvoller Investor<br />

Vorteile für unsere Kunden mit einer Leistung für das<br />

Gemeinwohl zu verbinden.<br />

Nachhaltigkeit spielt dabei als unsere „DNA“ eine ganz<br />

wesentliche Rolle. Das stakeholder-orientierte Geschäftsmodell<br />

von fair-finance ist nicht auf Gewinnmaximierung<br />

und Shareholdervalue ausgerichtet, wie dies in der Regel<br />

bei börsenotierten Finanzkonzernen üblich ist. Vielmehr<br />

sehen wir es als unsere wesentlichste Aufgabe, unseren<br />

Kunden ein faires, transparentes, auf Nachhaltigkeit und<br />

soziale Verantwortung ausgerichtetes Vorsorgeprodukt<br />

anzubieten, das den finanziellen Nutzen mit dem gesellschaftlichen<br />

Mehrwert in Einklang bringt und somit den<br />

Begriff „Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorge“ eigenständig<br />

interpretiert.<br />

fair-finance unterscheidet sich wesentlich von den Wettbewerbern.<br />

Fairer Unterschied bedeutet, dass fair-finance<br />

das Thema Nachhaltigkeit/<strong>Fairness</strong> (soziales, ethisches,<br />

ökologisches und ökonomisches Handeln) tiefgreifend in<br />

alle Unternehmensbereiche implementiert hat. Zentral<br />

für den fairen Unterschied sind die rechtlich bindenden<br />

Kontroll- und Mitspracherechte des Kundenbeirats.<br />

Einen messbaren Mehrwert stellt die in der Branche einzigartige<br />

Zinsgarantie dar, die allen Anspruchsberechtigten<br />

zusätzlichen Schutz gegen Kapitalmarktschwankungen<br />

und eine Abfederung der Inflation bietet. <strong>2018</strong> lag die<br />

garantierte Mindestverzinsung bei 0,75 % und auch für<br />

2019 stellt sie im Umfeld negativer Zinsen mit 0,5 % einen<br />

attraktiven Wert dar. Diese Mehrleistung erfordert keine<br />

höheren Gebühren und mindert auch nicht die Performance,<br />

sondern geht ausschließlich zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />

Ein weiterer fairer und nachhaltiger Unterschied ist unser<br />

genossenschaftsähnliches Modell, an dem anspruchsberechtigte<br />

Kunden nicht nur von geringen Gebühren<br />

profitieren, sondern zusätzlich am Unternehmenserfolg<br />

beteiligt sind. 10 % des operativen Unternehmensergebnisses<br />

werden jährlich gutgeschrieben, wobei für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2018</strong> rund EUR 120.000 ausgeschüttet<br />

wurden.<br />

Das Ergebnis dieses Handelns zeigt sich deutlich in der Entwicklung unseres Geschäftsverlaufs:<br />

Aktive Anwartschaftsberechtigte<br />

Marktanteil in %<br />

Verwaltetes Vermögen Mio. EUR<br />

180.000 6,00<br />

600,00<br />

170.027<br />

5,49<br />

160.000<br />

155.021<br />

5,19<br />

5,00<br />

4,75<br />

500,00<br />

140.000<br />

134.834<br />

460<br />

540<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

62.366<br />

81.218<br />

107.074<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

3,85 400,00<br />

375<br />

3,02<br />

300,00<br />

268<br />

2,12<br />

200,00<br />

190<br />

40.000<br />

27.913<br />

1,00 0,87<br />

100,00<br />

20.000<br />

5.572 0,21<br />

9<br />

300 0,01<br />

0,02<br />

0 0,00<br />

0,00<br />

120<br />

54<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

<strong>2018</strong><br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

<strong>2018</strong><br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

<strong>2018</strong>


16 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

VERMÖGENSVERANLAGUNG<br />

Hinsichtlich der Vermögensveranlagung verfolgt fairfinance<br />

einen strengen SRI-Ansatz (Social Responsible<br />

Investment). Anhand von Ausschlusskriterien 3 und des<br />

Best-in-Class-Ansatzes 4 werden die hohen ethischen<br />

Werte und die sozialen, ökologischen und Governance-<br />

Ziele (ESG – Environment Social Governance) auf Basis<br />

der Vorgaben des Kundenbeirats von fair-finance umgesetzt.<br />

Dabei werden Risikoaspekte aufgrund nicht zukunftsorientierter<br />

oder nicht vertretbarer Geschäftsfelder<br />

und -praktiken in hohem Ausmaß berücksichtigt. Nur bei<br />

fair-finance ist das Veranlagungsportfolio, zusammengefasst<br />

im fair-finance Masterfonds, mit dem Österreichischen<br />

Umweltzeichen zertifiziert.<br />

Der ausgeprägte Nachhaltigkeitsansatz unseres Veranlagungsportfolios<br />

wurde <strong>2018</strong> bereits zum 7. Mal in Folge<br />

mit dem ÖGUT Gold-Zertifikat, der höchsten Auszeichnung<br />

in der Branche, prämiert. Auch der 1. Platz im dreisäuligen<br />

Scoringmodell des Finanzfachmagazins „Der Börsianer“<br />

konnte 2017 wieder von fair-finance verteidigt werden.<br />

<strong>2018</strong> verpassten wir bei Punktegleichstand in den Bereichen<br />

Peer-Group, Kennzahlen und Redaktion den 1. Platz<br />

letztlich um nur einen halben Punkt. Im Gesamtranking<br />

aller 153 analysierten Finanzunternehmen des Landes<br />

verbesserte sich fair-finance <strong>2018</strong> auf den hervorragenden<br />

2. Platz (5. Platz 2017).<br />

VORREITER DER BRANCHE<br />

urch den hohen Innovationsgrad unseres Geschäftsmodells<br />

ist fair-finance seit Gründung Vorreiter der<br />

D<br />

Branche. So war fair-finance die erste Betriebliche Vorsorgekasse,<br />

die in Assetklassen wie Mikrofinanz oder nachhaltige<br />

Immobilien investierte. Wir haben nicht nur als<br />

erste Vorsorgekasse ein Investment in einen Waldfonds<br />

zur Aufforstung getätigt, sondern beschäftigen uns auch<br />

als Erster mit der Zurverfügungstellung von Private Equity<br />

für Sozialunternehmen. 2017 wurde der fair-finance real<br />

estate Fonds als erster österreichischer Immobilienfonds<br />

mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />

2019 werden wir die unterschiedlichen Messmethoden<br />

des CO 2 -Fußabdrucks von Wertpapierportfolios im<br />

Rahmen einer von fair-finance beauftragten Studie auf<br />

universitärer Basis (Universität Regensburg) im Vergleich<br />

darstellen. Über die Assetklasse Aktien hinausgehend, auf<br />

das Gesamtportfolio angewendet, werden wir die erste<br />

Vorsorgekasse mit einem CO 2 -Gesamtkonzept sein.<br />

NACHHALTIGE IMMOBILIEN<br />

Auf der Suche nach erwiesenermaßen nachhaltigen Immobilien<br />

als Investmentform mit Impact, hat fair-finance<br />

die Erfahrung gemacht, dass es für eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung<br />

kein passendes Ratingsystem gibt.<br />

Daher wurde ein eigenes fair-finance Nachhaltigkeitsrating<br />

für Immobilien entwickelt, das im fairen Gedanken<br />

einer „open source Lösung“ auch anderen Investoren auf<br />

unserer website www.fair-finance.at im Downloadbereich<br />

zur Verfügung gestellt wird.<br />

Mehr über unsere nachhaltigen Immobilien finden Sie<br />

ab Seite 38.<br />

GRI 102-2, 102-15, 102-16, 412-3<br />

3<br />

Ausschlusskriterien: legen fest, welche Investments nicht getätigt werden dürfen (siehe Seite 34)<br />

4<br />

Best-in-Class-Ansatz: für die Investition werden diejenigen Unternehmen ausgewählt, die die beste Nachhaltigkeitsleistung in der Branche<br />

erbringen


01<br />

17<br />

FAIR-FINANCE ANLAGEUNIVERSUM<br />

urch die gesetzliche Vorgabe (§ 30 BMSVG) bei der<br />

D Veranlagung auf Sicherheit, Rentabilität und den<br />

Bedarf an flüssigen Mitteln sowie auf eine angemessene<br />

Mischung und Streuung der Vermögenswerte Bedacht zu<br />

nehmen, sind Vorsorgekassen in ihren Anlagemöglichkeiten<br />

eingeschränkt. Der überwiegende Teil des treuhändisch<br />

verwalteten Kundenvermögens wird in Anleihen<br />

investiert, ein wesentlich kleinerer Teil in Aktien und ein<br />

Teil wird in Cash gehalten. Diese Verteilung ist bei allen<br />

Vorsorgekassen – mit Schwankungsbreiten – gleich.<br />

Unterschiede gibt es bei den vergleichsweise kleineren<br />

Assetklassen wie Immobilien, Alternative Investments<br />

oder Mikrofinanz.<br />

ESG-IMPACT DURCH NACHHALTIGE<br />

INVESTMENTS<br />

Nachstehende Grafik zeigt die Asset Allokation von fairfinance<br />

beispielhaft im Jahresmittel <strong>2018</strong> (siehe auch<br />

Seite 37).<br />

100 Euro Einlage teilen sich wie dargestellt auf:<br />

€26<br />

Anleihen<br />

Tageswert<br />

€10<br />

Wandel-/Hybridanleihen<br />

€8<br />

Aktien<br />

N A C H H A LT I G E<br />

K A P I T A L A N L A G E<br />

€100<br />

€7<br />

Cash, Geldmarkt<br />

€3<br />

Festgeld<br />

€1<br />

Schuldscheine<br />

GRI 102-2, 412-3<br />

€9<br />

Mikrofinanz<br />

I M P A C T<br />

€7<br />

Alternative<br />

€9<br />

Immobilien<br />

€20<br />

Anleihen<br />

HtM


18 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


01<br />

Das Feuer – wofür wir brennen<br />

Leitbild<br />

19<br />

Wir lassen uns bei unserer täglichen Arbeit von nachfolgenden Ideen, Grundlagen und Werten leiten:<br />

WIR SIND FAIR<br />

gegenüber KUNDINNEN UND KUNDEN<br />

ir hören unseren Partnern gut zu und können so die<br />

W Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und<br />

Kunden erfüllen. Durch offene Kommunikation und konkrete<br />

Hilfestellungen schaffen wir Vertrauen. Unser Angebot<br />

ist einfach verständlich und enthält keine versteckten<br />

Klauseln. Wir weisen nicht nur auf Vorteile hin, sondern<br />

stellen auch Risiken und Nachteile dar. Bei allem, was wir<br />

tun, zeigen wir Leistungsbereitschaft. Wir handeln aufrichtig<br />

und glaubwürdig. Als zuverlässiger Partner stehen<br />

wir zu unserem Wort. Wir wollen die Zufriedenheit unserer<br />

Kundinnen und Kunden auf höchstem Niveau weiter verbessern.<br />

WIR LEBEN<br />

gesellschaftliche VERANTWORTUNG<br />

ir sind den heutigen und zukünftigen Generationen<br />

W gegenüber verantwortlich und tragen zur Bewahrung<br />

und Verbesserung ihrer Lebenschancen bei. Offen für alle,<br />

deren Ziel eine sozial gerechtere Gesellschaft und eine<br />

lebenswerte Umwelt ist, wollen wir gemeinsam die Welt<br />

verbessern und treten aktiv für unsere Werte ein. Wir bringen<br />

jeder Person, ungeachtet ihrer Herkunft, Religion und<br />

Weltanschauung, Respekt und Wertschätzung entgegen.<br />

WIR SCHÄTZEN UND FÖRDERN<br />

unsere MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre<br />

außerordentlichen fachlichen, persönlichen und sozialen<br />

Fähigkeiten ein und entwickeln diese ständig weiter.<br />

Ideenreichtum, Eigenverantwortung, unternehmerisches<br />

Denken und Handeln werden durch einen offenen, teamorientierten<br />

und kooperativen Führungsstil unterstützt.<br />

Wir fordern Einsatz und fördern die Potenziale jedes<br />

Einzelnen. Wir sehen uns als Teil des Ganzen. Denn nur<br />

gemeinsam kommen wir ans Ziel.<br />

WIR SIND VORBILD<br />

und suchen neue LÖSUNGEN<br />

ir geben Impulse für einen strukturellen Wandel. Im<br />

W Rahmen unserer Organisation wägen wir jede Entscheidung<br />

nach ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />

Kriterien ab und gewichten im Sinne unserer Grundlagen<br />

und Werte. Wir schaffen und betreiben professionell Finanzdienstleistung.<br />

Wir nutzen Geld als soziales Gestaltungsmittel,<br />

engagieren uns und fördern eine nachhaltige<br />

Gesellschaftsentwicklung. Wir suchen Chancen und neue<br />

Lösungen und wollen wachsen, da unser Erfolg den Markt<br />

im Sinne unserer Werte positiv verändert. Wir schaffen<br />

Transparenz, stellen uns konstruktiver Kritik und versuchen<br />

laufend, besser zu werden.<br />

WIR STREBEN NACH WIRTSCHAFTLICHEM<br />

ERFOLG und UNABHÄNGIGKEIT<br />

Unser Streben nach wirtschaftlichem Erfolg ist Garant<br />

dafür, den in uns gesetzten Erwartungen und den<br />

übernommenen Verpflichtungen dauerhaft gerecht zu<br />

werden. Wir treffen alle Entscheidungen im Sinne unserer<br />

Werte unabhängig von Konzernen oder Einzelinteressen.<br />

Diese Unabhängigkeit ist Grundlage für unser Handeln<br />

und die Voraussetzung für unseren Erfolg, an dem auch<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Kundinnen<br />

und Kunden Anteil haben. Erfolg macht uns stark.<br />

GRI 102-16


Sponsoring Kultur/Sport<br />

Aufnahme aktueller Trends<br />

Armut<br />

Impulse NH Branche<br />

Demografie<br />

Beitrag lokale Wirtschaft<br />

Compliance<br />

Diversity & Chancengleichheit<br />

Innovation und Vorreiter<br />

Performance<br />

Zertifizierungen<br />

Marktanteil & Wachstum<br />

Bildung<br />

Naturschutz<br />

Klima & Energie<br />

Umweltbildung<br />

Transparente Unternehmensführung<br />

Gesunde Lebensmittel<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Nachhaltige Immobilien<br />

Unabhängigkeit<br />

Wirtschaftliche Innovation<br />

Gewinn<br />

Sicherheit<br />

Image<br />

Abfall und Recycling<br />

20 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Wesentlichkeitsanalyse<br />

ie im Nachhaltigkeitskontext dargestellten Informationen wurden durch die gemeinsame Wesentlichkeitsanalyse mit<br />

D unseren Stakeholdern bestimmt (Details zur Einbindung und Bewertung finden Sie im Kapitel Stakeholderdialog). In<br />

der Wesentlichkeitsmatrix wurde die externe der internen Sichtweise gegenübergestellt. Die als wichtig und sehr wichtig<br />

empfundenen Themen sind in der Matrix abgebildet, weniger wichtige und unwichtige Themen wurden nicht berücksichtigt.<br />

Die Ergebnisse wurden mit der Unternehmensstrategie abgeglichen und mit den SDGs verbunden.<br />

10<br />

9,5<br />

9<br />

8,5<br />

8<br />

7,5<br />

7<br />

6,5<br />

6<br />

wichtig für externe Stakeholder sehr wichtig für externe Stakeholder<br />

nicht wichtig<br />

wichtig für fair-finance<br />

Sponsoring Kultur/Sport<br />

sehr wichtig<br />

Nachhaltige Mobilität<br />

Aufnahme aktueller Trends<br />

Impulse NH Branche<br />

Demografie<br />

Armut<br />

Beitrag lokale Wirtschaft<br />

Compliance<br />

Diversity &<br />

Chancengleichheit<br />

Innovation und Vorreiter<br />

Performance<br />

Zertifizierungen<br />

Marktanteil & Wachstum<br />

6 6,5 7 7,5 8


01<br />

√ Das Feuer – wofür wir brennen<br />

21<br />

D<br />

ie 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN)<br />

wurden 2016 in Kraft gesetzt und sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer<br />

und umweltrelevanter Ebene dienen. fair-finance hat die Unternehmensstrategie und deren Teilbereiche mit den entsprechenden<br />

Zielen abgestimmt. Wo es wichtig erscheint, wurden die Logos der SDGs im vorliegenden Bericht den einzelnen<br />

Themen zugeordnet.<br />

Bildung<br />

Abfall und Recycling<br />

Naturschutz<br />

Klima & Energie<br />

Umweltbildung<br />

Transparente Unternehmensführung<br />

Gesunde Lebensmittel<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Nachhaltige Mobilität<br />

Nachhaltige Immobilien<br />

Unabhängigkeit<br />

Den globalen Zielen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung zugeordnet, ergibt sich<br />

das Handlungspotenzial für fair-finance<br />

insbesondere bei den nachfolgenden<br />

neun SDGs:<br />

Wirtschaftliche Innovation<br />

Gewinn<br />

Sicherheit<br />

Weiteren acht SDGs werden derzeit noch<br />

nicht angesprochen:<br />

Image<br />

8,5 9 9,5 10<br />

sehr wichtig für fair-finance GRI 102-16


22 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

23<br />

Das Wasser – unser Antrieb und<br />

Lebensgrundlage<br />

Das Wasser fließt durch<br />

die Adern der Natur<br />

wie das Blut<br />

bei den Menschen.<br />

Otto Baumgartner-Amstad


24 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Transparente Unternehmensführung<br />

FIRMENSTRUKTUR FAIR-FINANCE GRUPPE<br />

100%<br />

Markus Zeilinger<br />

(Gründer), Erich Bernhard,<br />

Wolfgang Binder, Birgit Cottogni,<br />

Helmut Eichert,<br />

Andreas Eichler, Goodshares<br />

Beteiligungs- und Beratungs GmbH<br />

(Martin Rohla),<br />

Christian Gassauer-Fleissner,<br />

Günter Hörweg, Manfred Huber,<br />

Werner Just, Rainer Ladentrog,<br />

Viktor Popovic,<br />

Johannes Puhr,<br />

Erich Schiff<br />

Media<br />

Oekoinvest<br />

AG<br />

(Max Deml)<br />

Beteiligung<br />

100%<br />

10%<br />

0,6%<br />

79,4%<br />

Asset<br />

Management<br />

10%<br />

Holding<br />

100%<br />

Immobilien<br />

51%<br />

100%<br />

Vorsorgekasse<br />

Immobilien<br />

GRI 102-2, 102-5, 102-7, 102-45


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

25<br />

80 % UNTERNEHMERGEIST UND 20 % STARKE PARTNER<br />

Die GLS Bank ist die größte nachhaltige Bank Deutschlands.<br />

Als erste sozialökologische Universalbank zielt<br />

die GLS darauf ab, nachhaltige, individuelle und gesellschaftliche<br />

Entwicklung zu ermöglichen und investiert als<br />

Pionier sozial-ökologischer Bankarbeit sinnstiftend und<br />

transparent. Neben dem nachhaltigen Bankgeschäft setzt<br />

die GLS Bank auch politische Akzente für eine CO 2 -Abgabe<br />

und eine umfassende Finanzreform. Beides sind wichtige<br />

Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung. Die GLS<br />

Bank ist eine Genossenschaftsbank mit über 52.000 Mitgliedern<br />

(Ende <strong>2018</strong>), die durch ihre Mitgliedsanteile das<br />

notwendige Eigenkapital für die Vergabe von Krediten<br />

stellt.<br />

D<br />

ie Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit<br />

mit Sitz in Hannover ist einer der ältesten<br />

deutschen Gegenseitigkeits-Versicherer, dessen Anfänge<br />

bis auf das Jahr 1864 zurückgehen. Die Concordia hat sich<br />

einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet.<br />

Entsprechend dem Mandat ihrer Kundinnen und Kunden<br />

wird für einen signifikanten Teil ihrer Kapitalanlagen eine<br />

nachhaltige Anlagepolitik verfolgt. Diese Aktivitäten<br />

werden durch einen externen Nachhaltigkeits-Beirat<br />

überwacht.


26 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

ORGANE UND KONTROLL-<br />

STRUKTUREN<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />

und sechs weitere Mitglieder<br />

sowie ein vom BMF (Bundesministerium für Finanzen)<br />

bestellter Staatskommissär<br />

(siehe Seite 81)<br />

FMA<br />

(Finanzmarktaufsicht)<br />

Bank- und<br />

Abschlussprüfer<br />

KPMG Austria<br />

GmbH<br />

Vorstand<br />

Mag. Markus Zeilinger,<br />

Mag. (FH) Johannes Puhr<br />

Kundenbeirat<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Markus<br />

Schlagnitweit<br />

Innenrevision<br />

Ernst & Young<br />

Zertifizierungsstellen<br />

Sicherungseinrichtung<br />

Einlagensicherung<br />

AUSTRIA Ges.m.b.H<br />

as stakeholderorientierte Geschäftsmodell von fair-<br />

D finance bindet die Kunden auch in die Vermögensveranlagung<br />

mit ein. Der Kundenbeirat beschließt nicht nur<br />

die Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie, sondern kontrolliert<br />

auch deren Einhaltung, besteht doch das Portfolio aus<br />

rund 750 Einzeltitel, aufgeteilt auf acht Fondsmanager.<br />

Kontrolle im Zusammenhang mit Vermögensveranlagung<br />

bedeutet nicht Misstrauen, sondern Sicherheit. Zu diesem<br />

Zweck erfolgt quartalsweise eine komplette Analyse<br />

des gesamten Portfolios hinsichtlich der Einhaltung der<br />

Richtlinie durch namhafte Research-Agenturen (oekom<br />

research, Union Invest, The Value Group). Im Rahmen<br />

der Engagement-Policy, welche Bestandteil der Richtlinie<br />

ist, werden eventuelle Verstöße analysiert und bereinigt.<br />

ie Teilnahme an den Sitzungen des Kundenbeirates ist<br />

D grundsätzlich allen Kunden möglich. Der Kundenbeirat<br />

ist gemäß Geschäftsordnung mit unüblichen und weitreichenden<br />

Rechten ausgestattet.<br />

π Einbringung von Tagesordnungspunkten zur<br />

Behandlung im Aufsichtsrat<br />

π Gastrecht des Vorsitzenden des Kundenbeirates<br />

im Aufsichtsrat<br />

π Nominierungsrecht eines Kundenvertreters<br />

für die Wahl zum Aufsichtsrat


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

27<br />

ORGANISATORISCHE<br />

VERANKERUNG VON<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Kontrollebene<br />

Aufsichtsrat fair-finance<br />

Kundenbeirat<br />

28 Mitglieder, Vorsitzender: Dr. Markus Schlagnitweit<br />

Vorstandsebene<br />

Mag. Markus Zeilinger, Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />

Umsetzungsebene<br />

Mag. Rainer Ladentrog, Martina Wienberg, BA und Mag. DI Alexandra Schwaiger<br />

Ebene Mitgliedschaften<br />

Klimaallianz, respACT, ÖGUT, Shareholders for Change, CRIC, NPO-Institut, Klimabündnis Österreich, UN-PRI, FNG<br />

Portfolioprüfung <strong>2018</strong><br />

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG DER<br />

BRANCHE<br />

as Gesamtvermögen der Branche beträgt aufgeteilt<br />

D auf die acht Betrieblichen Vorsorgekassen per Ende<br />

<strong>2018</strong> EUR 11,49 Milliarden (VJ: EUR 10,61 Mrd.). Laut<br />

Statistik der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen<br />

wurden am 31.12.<strong>2018</strong> für über 3,48 Millionen (VJ: 3,37<br />

Mio.) unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende<br />

Beitragszahlungen zur „Abfertigung Neu“ geleistet.<br />

Die laufenden Beitragszahlungen haben <strong>2018</strong> EUR 1,61<br />

Milliarden (VJ: EUR 1,48 Mrd.) und die Auszahlungen<br />

EUR 526,44 Millionen (VJ: EUR 488,12 Mio.) betragen.<br />

Unsere Gesellschaft ist weiterhin die einzige Neugründung<br />

nach Einführung der „Abfertigung Neu“ im Jahr 2003.<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> konnten wir stärker als der<br />

Markt wachsen. Per Jahresultimo <strong>2018</strong> ist die Anzahl der<br />

Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 3.809 (VJ: 3.089)<br />

und jene mit Selbständigen auf 4.700 (VJ: 4.120) angewachsen.<br />

Die Beitragszahlungen haben EUR 107,02 Millionen<br />

(VJ: EUR 97,96 Mio.) betragen. EUR 88,10 Millionen<br />

(VJ: EUR 76,56 Mio.) entfallen auf laufende Beiträge,<br />

EUR 18,23 Millionen (VJ: EUR 20,82 Mio.) auf Übertra-<br />

gungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,69 Millionen<br />

(VJ: EUR 0,58 Mio.) auf Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften.<br />

Die Anzahl der beitragsfreien<br />

Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 182.651<br />

(VJ: 157.202) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten<br />

170.027 (VJ: 151.838). EUR 22,17<br />

Millionen (VJ: EUR 20,55 Mio.) wurden an Leistungen ausbezahlt.<br />

Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft<br />

hat im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> die Grenze von<br />

einer halben Milliarde überschritten und beträgt zum<br />

Jahresende EUR 539,76 Millionen (VJ: EUR 461,65 Mio.).<br />

Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,49 %<br />

(VJ: 5,19 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen <strong>2018</strong>.<br />

Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang vor<br />

der Niederösterreichischen Vorsorgekasse und der BUAK<br />

Vorsorgekasse.<br />

Auf diesen Erfolg sind wir stolz und danken unseren<br />

Kunden für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeitern für ihr<br />

Engagement und die außerordentlich hohe Identifikation<br />

mit der Vision von fair-finance.<br />

GRI 102-7, 102-16, 102-17, 102-18, 102-21, 102-22, 102-43, 102-44


28 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

PERFORMANCEVERGLEICH<br />

Jahresperformance <strong>2018</strong>:<br />

fair-finance: -0,68%<br />

Marktschnitt: -1,97%<br />

3-Jahres Durchschnitt p. a. (2016-<strong>2018</strong>):<br />

fair-finance: 1,42%<br />

Marktschnitt: 0,80%<br />

Durchschnitt seit Gründung fair-finance p. a.:<br />

fair-finance: 3,79%<br />

Marktschnitt: 1,85%<br />

4<br />

3<br />

3,79<br />

fair-finance: 2010 annualisierter Wert<br />

Prozent p. a.<br />

2<br />

1<br />

1,74 1,81 1,86<br />

1,60<br />

2,26<br />

2,12<br />

2,22<br />

1,19<br />

1,88<br />

0<br />

PERFORMANCE SEIT BEGINN IN %<br />

45<br />

40<br />

Prozent p. a.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

30.06.2010<br />

31.12.2010<br />

30.06.2011<br />

31.12.2011<br />

30.06.2012<br />

31.12.2012<br />

30.06.2013<br />

31.12.2013<br />

30.06.2014<br />

31.12.2014<br />

30.06.2015<br />

31.12.2015<br />

30.06.2016<br />

31.12.2016<br />

30.06.2017<br />

31.12.2017<br />

30.06.<strong>2018</strong><br />

31.12.<strong>2018</strong><br />

(ehem.<br />

Bawag Allianz)<br />

Allianz<br />

APK<br />

Bonus<br />

(ehem. Victoria-<br />

Volksbanken)<br />

Bonus<br />

BUAK<br />

NÖVK<br />

(ehem. ÖVK)<br />

Valida<br />

(ehem.<br />

Siemens)<br />

Valida<br />

VBV<br />

Performance<br />

16,06%<br />

absoluter Mehrertrag<br />

fair-finance alle Vorsorgekassen Trend fair-finance Trend alle Vorsorgekassen


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

29<br />

JAHRESERGEBNIS FAIR-FINANCE<br />

VORSORGEKASSE AG<br />

as Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wird mit einem Ergebnis vor<br />

D Steuern von EUR 1.366.793,52 (VJ: TEUR 1.141) abgeschlossen.<br />

Entsprechend dem partnerschaftlichen Modell<br />

von fair-finance wird allen Anspruchsberechtigten eine<br />

Erfolgsbeteiligung in Höhe von EUR 120.980,75<br />

(VJ: TEUR 90) auf Basis des Kapitalstandes zugeteilt.<br />

Die Selbstverpflichtung einer Erfolgsbeteiligung zu Gunsten<br />

der Kunden ist eine weitere Besonderheit des partnerschaftlichen<br />

Geschäftsmodells von fair-finance.<br />

Die Rücklage für die Kapitalgarantie wurde um<br />

EUR 539.315,91 (VJ: TEUR 461) erhöht und beträgt<br />

EUR 1.887.247,58 (VJ: TEUR 1.386). Jene für Zinsgarantieleistungen<br />

beträgt EUR 2.309.302,83 (VJ: TEUR 2.332).<br />

Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Ultimo<br />

EUR 8,20 Millionen (VJ: EUR 6,18 Mio.).<br />

Den Jahresabschluss <strong>2018</strong> finden Sie ab Seite 66.<br />

GRI 102-7, 201-1


30 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

er Blick in die Zukunft ist einerseits erfreulich, ander-<br />

D erseits aber stark eingetrübt. Die fair-finance Vorsorgekasse<br />

wird vor dem Hintergrund ausgezeichneter Kennzahlen<br />

mit bald 6 % Marktanteil und einem jährlichen<br />

Vermögenswachstum von rund EUR 100 Mio. das wirtschaftliche<br />

Ergebnis weiter verbessern und somit die<br />

Voraussetzungen für ein Ansteigen der Erfolgsbeteiligung<br />

zugunsten aller Anspruchsberechtigten und von Kapitalreserven<br />

für eine weiterhin attraktive Mindestzinsgarantie<br />

erwirtschaften.<br />

Hinsichtlich der Kapitalanlage blicken wir auf beinahe zehn<br />

„gute“ Jahre zurück, in denen sich – ähnlich wie zwischen<br />

1983 und 2000 – ein „buy and hold“ Ansatz der Vermögensgestion<br />

gelohnt hat. Anleiherenditen sind immer weiter<br />

zurückgegangen, Risikoprämien aller möglichen Anleihekategorien<br />

ebenso, und Aktienmärkte haben sich nach<br />

einer raschen Erholungsphase im Ausklang der Weltwirtschaftskrise<br />

von einem Höchststand zum nächsten hochgeschaukelt.<br />

Aktuell brummt die Wirtschaft sogar wie<br />

schon lange nicht mehr, die Arbeitslosigkeit sinkt und die<br />

Zinsen werden kurzfristig nicht steigen. Für das Veranlagungsjahr<br />

2019 stehen die Vorzeichen also grundsätzlich<br />

gut. Trotzdem sehen wir zahlreiche Risiken, die uns<br />

zur Vorsicht mahnen. Die Weltwirtschaft wir von einem<br />

twitternden US-Präsidenten gelenkt, Notenbanken haben<br />

kaum mehr Handlungsspielraum für Interventionen und<br />

auch der Brexit könnte noch zu einem Desaster nicht nur<br />

für die Briten werden. Viele Unternehmen sind dramatisch<br />

überbewertet und ein auch nur moderates Ansteigen der<br />

Zinsen könnte zB. einzelne Immobilienmarktsegmente<br />

schwer treffen. Bedenkliche Szenarien gäbe es also genug.<br />

Wir sehen daher Diversifikation, die Bereitschaft zu<br />

Innovation und hohe taktische Flexibilität gepaart mit<br />

gutem Risikomanagement als probates Konzept, sich<br />

nicht zu Tode zu fürchten, aber auch nicht blauäugig in<br />

die Zukunft zu gehen. Mit den Erfahrungen aus der hohen<br />

Volatilität in <strong>2018</strong> werden wir verstärkt positive Trends,<br />

wie derzeit z. B. Privat Debt, nützen, gleichzeitig aber<br />

das Vermögen vor Wertminderungen bewahren und die<br />

vorgegebenen Risikobudgets bestmöglich einhalten. In<br />

Anbetracht steigender Zinsen werden wir die Gewichtung<br />

HtM 5 -gewidmeter Anleihen und Anleihen zum Tageswert<br />

zurücknehmen und „Alternative“ als neue strategische<br />

Assetklasse sehen.<br />

Mit einem Mindestzinsgarantiesatz von 0,5 % bieten wir<br />

auch 2019 für unsere Kunden eine attraktive Sicherheit,<br />

wie sie von kaum einem Finanzprodukt und jedenfalls von<br />

keiner anderen betrieblichen Vorsorgekasse geboten wird.<br />

Aufgrund dieses Alleinstellungsmerkmales erwarten<br />

wir weiterhin ein signifikantes Neugeschäft und weiteres<br />

Wachstum.<br />

Das Ergebnis und unser Marktanteil 2019 werden sich in<br />

Folge des anhaltenden Wachstums weiter verbessern. Die<br />

Anspruchsberechtigten werden von dieser Entwicklung,<br />

unabhängig von der Veranlagungsperformance, über die<br />

Gewinnbeteiligung profitieren.<br />

GRI 102-15<br />

5<br />

HtM-Anleihen: „Held to Maturity“ Anleihen werden bis zur Endfälligkeit behalten, sodass allfällige Kursschwankungen nicht bilanziert werden.


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

Faire Veranlagung<br />

31<br />

NACHHALTIGE VERANLAGUNGSSTRATEGIE<br />

Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und ESG-lntegration<br />

haben sich endlich einen prominenten Platz auf<br />

der Agenda in der politischen Diskussion sowie bei institutionellen<br />

Investoren in Europa und Österreich erarbeitet.<br />

Auch wie Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage berücksichtigt<br />

werden kann, erscheint zunehmend klarer.<br />

In den letzten Jahren haben sich die Methoden von einer<br />

Fokussierung auf Ausschlusskriterien, also der Meidung<br />

von bestimmten Geschäftsfeldern und -praktiken wie<br />

Kinderarbeit, Kernenergie oder Massenvernichtungswaffen<br />

bei Investmentscheidungen um Best-In-Class Modelle<br />

und ESG-Inclusions- und Engagementkonzepte deutlich<br />

erweitert. Die lange vertretene Meinung, dass die Berücksichtigung<br />

von Entscheidungskriterien, die Veranlagungsmöglichkeiten<br />

reduzieren oder Finanzkennzahlen übersteuern,<br />

nachteilig sind, konnte zwischenzeitlich endgültig<br />

widerlegt werden.<br />

Den Grundsatz der nachhaltigen Vermögensveranlagung<br />

haben wir bereits im Leitbild verankert: Wir setzen Geld<br />

als Lenkungs- und Steuerungsmittel für eine Lebensverbesserung<br />

ein. Unser Ziel ist ein möglichst hoher Impact<br />

unter marktadäquater Rendite im Rahmen der Risikovorgaben.<br />

fair-finance hat den üblichen und gesetzlich vorgegebenen<br />

Kanon der Anlagekriterien von Rendite, Risiko und<br />

Liquidität (das magische Dreieck der Kapitalanlage) um<br />

eine vierte Dimension erweitert: Der Nachhaltigkeit des<br />

Anlageobjektes. Der ökologischen und sozialen Wirkung<br />

der Mittelverwendung kommt zentrale Bedeutung zu.<br />

DAS MAGISCHE DREIECK DER GELDANLAGE – UM EINE DIMENSION ERWEITERT<br />

KLASSISCHER INVESTOR<br />

Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />

Währungen, Finanzkennzahlen<br />

Liquidität<br />

B<br />

C<br />

Portfolio A<br />

Rendite<br />

Risiko<br />

Liquidität<br />

ESG-INVESTOR<br />

Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />

Währungen, Finanzkennzahlen, ESG-Kriterien<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Rendite<br />

Risiko<br />

Nachhaltigkeit<br />

NACHHALTIGER INVESTOR<br />

Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />

Währungen, Finanzkennzahlen, ESG-Kriterien,<br />

Wirkung/Impact, Werte<br />

D<br />

Liquidität<br />

B<br />

A<br />

C<br />

Rendite<br />

Risiko<br />

GRI 102-2, 102-15, 102-16, 201-2, 412-3


32 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

ir sind davon überzeugt, dass sich nachhaltiges<br />

W Agieren von Unternehmen, Institutionen und Ländern<br />

positiv auswirkt. Unser Nachhaltigkeitsansatz führt<br />

weder zu Mehrkosten oder höheren Risiken, noch zu Performancenachteilen<br />

verglichen mit konventioneller Veranlagung.<br />

Diese Überzeugung teilen auch unsere externen<br />

Stakeholder: beachtliche 74 % erwarten durch Nachhaltigkeit<br />

eine höhere oder ähnliche Rendite wie bei konventioneller<br />

Veranlagung.<br />

Unser Ziel ist die Aufhebung der Anonymität von Vermögensveranlagungen<br />

zugunsten einer transparenten<br />

Veranlagungsstrategie, der ein nachvollziehbarer, ethischökologischer<br />

Kriterienkatalog zugrunde liegt. Alle Vermögensveranlagungen<br />

müssen langfristig ökologisch<br />

tragbar, ethisch und sozial gerecht sowie wirtschaftlich<br />

machbar sein. Vermögensveranlagungen, welche diese<br />

Zielsetzungen nicht erkennen lassen, sind ausgeschlossen<br />

(siehe Ausschlusskriterien auf Seite 34).<br />

Der fair-finance Kundenbeirat bestimmt als externes<br />

Stakeholdergremium die nachhaltige Veranlagungsstrategie<br />

maßgeblich mit. Er gibt Positiv- und Negativkriterien<br />

für die Auswahl der Emittenten vor und definiert somit die<br />

Rahmenbedingungen. Weiters spricht der Kundenbeirat<br />

Empfehlungen hinsichtlich der strategischen Asset Allokation<br />

6 aus und kontrolliert auch durch ein Aufsichtsratsmandat<br />

die Einhaltung der Vorgaben.<br />

Der Unterschied zu anderen Anbietern liegt neben der<br />

Zielsetzung, in impactstarke Investments zu veranlagen,<br />

im hohen Detaillierungsgrad und den festgelegten Kriterien,<br />

die auf das gesamte Portfolio angewendet werden.<br />

Dieses wird quartalsweise einer externen Nachhaltigkeitsprüfung<br />

unterzogen.<br />

MINDESTZINSGARANTIE IM DETAIL<br />

ie einzigartige Mindestzinsgarantie von fair-finance<br />

D geht über den gesetzlichen Standard hinaus und<br />

federt Kapitalmarktschwankungen ab. Das Risiko einer<br />

möglichen Minderperformance für die Anspruchsberechtigten<br />

wird reduziert. Eine bilanzielle Rücklage sichert<br />

zweckgebunden mögliche Kundenansprüche ab, erfordert<br />

keine erhöhten Verwaltungsgebühren und keine Sicherungskosten<br />

und reduziert auch nicht die Renditeerwartung.<br />

Wird die Zinsgarantie in Anspruch genommen, geht<br />

dies ausschließlich zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />

Diese Form der erhöhten Risikotragung ist einzigartig in<br />

der Branche und steht im Widerspruch zu den Intentionen<br />

der Finanzbranche, jegliche Risiken an die Kunden abzuwälzen.<br />

Für das Jahr <strong>2018</strong> beträgt die Zinsgarantie 0,75 %.<br />

Für 2019 beträgt die vom Vorstand mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrates festgesetzte Mindestzinsgarantie in einem<br />

teilweise negativen Zinsumfeld nach wie vor attraktive<br />

0,5 %.<br />

6<br />

Strategische Asset Allokation: die strategische Vermögensverteilung stellt die Aufteilung der Investitionen in den unterschiedlichen<br />

Veranlagungsklassen dar (z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, etc.)


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

33<br />

ENTWICKLUNG ZINSGARANTIE<br />

Zinsen in % p. a.<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

Zinsgarantie<br />

Rechnungszins<br />

Lebensversicherungen<br />

12-Monats-Euribor<br />

Erwartung Zinsentwicklung<br />

0<br />

-0,5<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 <strong>2018</strong> 2019<br />

ENGAGEMENTMASSNAHMEN ERHÖHEN DEN<br />

IMPACT<br />

Unter „Engagement“ verstehen wir den konkreten Dialog<br />

mit Emittenten mit dem Ziel, deren ökologische,<br />

ethische und soziale Verantwortung einzufordern und<br />

zu stärken. Mittels einer definierten Vorgehensweise<br />

soll über unsere Investitionstätigkeit hinausgehend eine<br />

positive Veränderung von Geschäftspraktiken und eine<br />

Verschiebung von Geschäftsfeldern einzelner Emittenten<br />

im Speziellen und des Kapitalmarktes im Allgemeinen<br />

erzielt werden. Der fair-finance Kundenbeirat legt jährlich<br />

einen Engagementschwerpunkt fest. <strong>2018</strong> war dies Klimaschutz.<br />

Klimaschutz war neben dem Verhindern von Steuervermeidung<br />

auch eines der Schwerpunktthemen im Engagement-Netzwerk<br />

„Shareholders for Change“, dem fairfinance<br />

seit Dezember 2017 als eines von sieben Gründungsmitgliedern<br />

angehört. Dieses europäische Netzwerk<br />

von verantwortungsvollen Investoren repräsentiert inklusive<br />

der <strong>2018</strong> drei neu aufgenommenen ordentlichen<br />

Mitglieder aktuell über EUR 23 Mrd. Vermögen, das in abgestimmten<br />

Engagement-Aktivitäten als Treiber für eine<br />

nachhaltige Entwicklung eingebracht werden soll.<br />

Das vorrangige Ziel des Netzwerkes ist es, in einer abgestimmten<br />

Vorgehensweise, Hauptversammlungen europäischer<br />

Unternehmen zu besuchen und dort die im Netzwerk<br />

gehaltenen „Shares“, also Unternehmensanteile in<br />

Form von Aktien, für Abstimmungen oder das Stellen von<br />

durchaus kritischen Fragen an die Unternehmensleitung<br />

einzusetzen. Schwerpunktthemen für 2019 sind Arbeitnehmerrechte<br />

und Menschenrechte, Steuerpraxis und<br />

Steuergerechtigkeit, CO 2 -Emissionen und Klimawandel.<br />

Bereits <strong>2018</strong> hat das Netzwerk neben dem ersten Engagement-Report,<br />

der die 15 Engagement-Maßnahmen des<br />

Jahres näher beschreibt, mit „Bad Connection“ als ersten<br />

Meilenstein des noch jungen Netzwerkes einen Bericht<br />

über mangelnde Steuertransparenz im europäischen<br />

Telekommunikationssektor vorgestellt.<br />

www.shareholdersforchange.eu<br />

Die vollständige Veranlagungsrichtlinie (inklusive Negativund<br />

Positiv-/Best-In-Class-Kriterien, Impactbeschreibung<br />

und Engagementaktivitäten) sowie den jährlichen Engagementbericht<br />

finden Sie auf unserer Webseite 7 .<br />

Mehr über unser ökologisches und soziales Engagement<br />

finden Sie auf den Seiten 54-61.<br />

GRI 102-2, 102-12, 102-15, 102-16, 102-17, 102-42, 102-43, 201-2, 412-3<br />

7<br />

www.fair-finance.at


34 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

AUSSCHLUSSKRITERIEN<br />

AUSSCHLUSSKRITERIEN BEI DER AUSWAHL VON INVESTMENTS<br />

Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs<br />

Unternehmen<br />

Alkohol<br />

Arbeitsrechte<br />

Atomenergie<br />

Ausbeuterische<br />

Kinderarbeit<br />

Bilanzfälschung<br />

Produktion/Handel hochprozentiger alkoholischer Getränke ab 5 % Umsatzanteil<br />

Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and<br />

Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie<br />

systematische Umgehung von Mindeststandards (z. B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)<br />

Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion<br />

von Atomstrom. Nicht „dual use-Produkte“<br />

Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder<br />

Zulieferer/Subunternehmer<br />

Erwiesene Bilanzfälschung sowie Beihilfe zur Bilanzfälschung<br />

Biozide Produktion von Bioziden, die laut WHO „extremely or highly hazardous“ sind<br />

Verbrauchende<br />

Embryonenforschung<br />

Glücksspiel<br />

Grüne<br />

Gentechnik<br />

Nachweislich verbrauchende Forschung am menschlichen Embryo bzw. embryonalen Stammzellen bzw.<br />

Spezialisierung auf diese Technologie wahrscheinlich<br />

Glücksspiel ab 5 % Umsatzanteil, nicht Lotterien/Gewinnspielbetreiber<br />

Vornahme gentechnischer Veränderungen am Erbgut und Produktion entsprechenden Saatguts oder Tiere.<br />

Sowie Verwender und Händler ab 5 % Umsatzanteil<br />

Kohle Kohleproduzenten und Energieerzeuger ab 5 % Umsatzanteil<br />

Kontroverse Rohstoffgewinnungsmethoden<br />

Korruption<br />

Menschenrechte<br />

Pornografie<br />

Tabak<br />

Tierversuche<br />

Kontroverses<br />

Umweltverhalten<br />

UN-Global Compact<br />

Waffen und<br />

Rüstung<br />

Mikrofinanzinvestitionen<br />

Fondsstruktur<br />

Länder<br />

Arbeitsrechte<br />

Atomenergie<br />

Ausbeuterische<br />

Kinderarbeit<br />

Förderung von Erdgas- und Erdölvorkommen mittels Hydraulic Fracturing (hydraulisches Aufbrechen,<br />

kurz „Fracking“) bzw. mittels Öl-/Teersand ab 5 % Umsatzanteil, sowie Zulieferer (Technologie-Produzenten),<br />

deren Technologie ausschließlich für Fracking eingesetzt wird<br />

Annahme oder Forderung von Bestechungsgeldern oder entsprechenden geldwerten Vorteilen sowie<br />

Bestechung oder Bestechungsversuchen Dritter<br />

Massive Verletzung von internationalen Normen, wie z.B. UN Universal Declaration of Human Rights,<br />

durch das Unternehmen oder Zulieferer/Subunternehmer<br />

Produktion von verunglimpfenden, erniedrigenden Darstellungen von Individuen bzw. von sexuellen<br />

Handlungen. Ferner der Handel ab 5 % Umsatzanteil<br />

Produktion von allen Arten von Tabakprodukten, ferner Handel ab 5 % Umsatzanteil. Nicht Produktion und<br />

Handel von Bestandteilen und Zubehör<br />

Tests von Konsumgütern (z.B. Kosmetika, Waschmittel) mit lebenden Tieren, die den Tieren Schaden bzw. Leid<br />

zuzufügen, sofern nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

Massive Missachtung von Umweltgesetzen oder ökologischen Mindeststandards durch das Unternehmen oder<br />

Zulieferer/Subunternehmer. Insbesondere Errichter, Betreiber und Finanzierungsgesellschaften von kontroversen<br />

Projekten<br />

Als Verstoß gelten Unternehmen, die von der Aufnahme in den UN-Global Compact ausgeschlossen sind<br />

Produktion/Handel geächteter Waffen nach Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes sowie<br />

sonstigen Rüstungsgütern. Nicht „dual use-Produkte“<br />

Fonds ohne nachvollziehbare/transparente Geschäftsgebarung mit unangemessen hoher Vergebührung oder<br />

die in irgendeiner Weise ein gesellschaftlich schädliches oder zumindest bedenkliches Verhalten zeigen<br />

Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and<br />

Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie<br />

systematische Umgehung von Mindeststandards (z. B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)<br />

Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion<br />

von Atomstrom. Nicht „dual use-Produkte“<br />

Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder<br />

Zulieferer/Subunternehmer


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

35<br />

AUSSCHLUSSKRITERIEN BEI DER AUSWAHL VON INVESTMENTS (Fortsetzung)<br />

Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs<br />

Länder (Fortsetzung)<br />

Geldwäsche<br />

Klimaschutz<br />

Konflikte und<br />

Kriege<br />

Korruption<br />

Menschenrechte<br />

Keine ausreichenden Standards gegen Geldwäsche laut FATF (Financial Action Task Force on Money Laundring)<br />

UN-Klimakonferenz in Paris 2015 – COP21 ist nicht ratifiziert<br />

Land befindet sich im „Krieg“ oder „eingeschränkten Krieg“ (Definition gem. HIIK und SIPRI)<br />

Wert des Corruption Perception Index von Transparency International < 60; für HtM-Widmungen < 70.<br />

Ausgenommen Länder mit Indexwert mind. 50, sofern sich Indexwert über 3 Jahren in Summe verbessert hat<br />

Massive Verletzung von international anerkannten Normen, wie z. B. der UN Universal Declaration of Human<br />

Rights bleibt unbestraft<br />

Religionsfreiheit Religiöse Freiheit wird deutlich eingeschränkt (gem. US Department of State)<br />

Rüstungsbudget<br />

Todesstrafe<br />

Totalitäre<br />

Regimes<br />

Unterdrückung<br />

Immobilien<br />

Asbest<br />

Bauausführung,<br />

Luftdichtigkeit,<br />

Raumqualität<br />

Bauökologie<br />

Bleirohre<br />

Energieeffizienz Sanierung<br />

Erfassung der<br />

Energieverbräuche<br />

Klimaschädliche<br />

Substanzen<br />

Sommertauglichkeit<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Holzschutzmittel<br />

in Innenräumen<br />

Infrastruktur im<br />

Nahbereich<br />

Kontaminierung<br />

Erdreich<br />

Lärmbelastung<br />

Mieterschaft<br />

Rüstungsbudget >2,5 % des BIP<br />

Verhängung oder Ausübung der Todesstrafe zulässig<br />

Freiheitsstatus von Freedom House schlechter als mit Wert 1 (Bestnote) bewertet<br />

Laut Freedom House als „nicht frei“ eingestuft<br />

Die Sanierung bzw. Entsorgung von asbesthaltigen Materialien ist nicht<br />

oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />

Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt (betrifft Neubauobjekte<br />

und umfassend sanierte Objekte). Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht<br />

erfüllt (betrifft nur Neubauobjekte)<br />

Ein Indexwert OI3BGF >200 der vorhandenen oder geplanten Baukonstruktion des Gesamtgebäudes<br />

anhand des Ökoindex 3, welcher das Treibhauspotenzial, das Versauerungspotenzial und den Bedarf<br />

an nicht erneuerbaren energetischen Ressourcen darstellt<br />

Die Sanierung bzw. Entsorgung von bleihaltigen Materialien ist nicht oder nur mit unvertretbar hohem<br />

Aufwand durchführbar<br />

Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt.<br />

(betrifft Neubauobjekte und umfassend sanierte Objekte)<br />

Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Nachweis von Holzschutzmitteln in Innenräumen ist nicht<br />

oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />

Keine bzw. weniger als 2 Einrichtungen für den Bedarf des täglichen Lebens im Nahbereich (< 1.000 m)<br />

vorhanden<br />

Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Kontaminierungen im Erdreich ist nicht<br />

oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />

Der Lärm-Immissionspegel am Standort ist > 25 dB über den Immissions-Planungsrichtwerten<br />

lt. ÖNORM S 5021 (betrifft nur Neubauobjekte)<br />

Anteil Mieterträge des Gesamtgebäudes von Unternehmen oder Institutionen, die gemäß den Negativkriterien<br />

ausgeschlossen sind, liegt über 10 % und Laufzeit ist länger als 5 Jahre. fair-finance wird keine Mietverträge mit<br />

Unternehmen oder Institutionen schließen oder verlängern, die gemäß Negativkriterien ausgeschlossen sind<br />

und nicht gesetzlichen Anforderungen entsprechen<br />

GRI 102-2, 102-16, 102-44, 203-2, 412-3


36 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

PORTFOLIO<br />

Die Kennzeichen des Nachhaltigkeitsportfolios von<br />

fair-finance:<br />

π Ein strenger SRI-Ansatz, der einen Beitrag für die überdurchschnittliche<br />

Performance leistet. Anhand von<br />

Ausschlusskriterien und des Best-in-Class-Ansatzes<br />

werden die hohen ethischen Werte auf Basis der Vorgaben<br />

des Kundenbeirats von fair-finance umgesetzt<br />

und Risikoaspekte aufgrund nicht zukunftsorientierter<br />

oder nicht vertretbarer Geschäftsfelder und -praktiken<br />

in ebenfalls vergleichsweise hohem Ausmaß berücksichtigt.<br />

π Impact Investing ist mit der nachhaltigen Kapitalanlage<br />

artverwandt, verfolgt aber einen wesentlich aktiveren<br />

Ansatz zur Erzielung von positiver Wirkung, der deutlich<br />

über sozial verantwortliches Investieren hinausgeht.<br />

Impact-Investoren bemühen sich aktiv darum, Kapital<br />

in Unternehmen zu investieren und Mittel bereitzustellen,<br />

die jene Lösungen bieten, die rein philanthropische<br />

Interventionen normalerweise nicht erreichen können.<br />

fair-finance setzt hier auf Investments in Mikrofinanz,<br />

Privat Debt, alternative Energie, Aufforstung und Social<br />

Business.<br />

π fair-finance ist die einzige Vorsorgekasse, bei der das<br />

Veranlagungsportfolio, zusammengefasst im fair-finance<br />

Masterfonds, mit dem Österreichischen Umweltzeichen<br />

zertifiziert ist.<br />

π Treiber für die ausgezeichnete Performance ist die Asset<br />

Allokation. Hier setzt fair-finance anstelle von hohen<br />

Einzelgewichten (wie z. B. Aktien, welche hohes Risiko<br />

implizieren) auf Diversifikation und laufende taktische<br />

Anpassungen. So lassen sich die Assetklassen Mikrofinanz<br />

oder auch Wandel- und Hybridanleihen oder<br />

alternative Investments bei keiner anderen Vorsorgekasse<br />

finden.<br />

wie diese üblicherweise innerhalb von Finanzkonzernen<br />

nicht vermeidbar sind. Die kurzen Entscheidungswege<br />

und der vergleichsweise kleine Investitionsbedarf bei<br />

fair-finance ermöglichen die Nutzung von Opportunitäten.<br />

π Im täglichen Risikomanagement werden moderne<br />

Methoden und Prozesse zur laufenden Optimierung und<br />

zur taktischen Steuerung eingesetzt. Dynamische Risikobudgets<br />

je Assetklasse verhindern ein Unterschreiten<br />

der definierten Performance-Schwellwerte.<br />

π Das Portfolio wird monatlich aktuell auf der Homepage<br />

veröffentlicht. Diese Transparenz als einer der Grundsätze<br />

des Veranlagungskonzeptes, ist die Basis für die<br />

Kontroll- und Mitspracherechte, die fair-finance seinen<br />

Kunden über den Kundenbeirat einräumt.<br />

fair-finance ist ein EURO-Investor. Fremdwährungsrisiken<br />

müssen ab gewissen Grenzen abgesichert werden. Gemäß<br />

dem innovativen Veranlagungskonzept ergibt sich eine<br />

vergleichsweise geringe TER (Total Expense Ratio) von<br />

rund 1 % inkl. der eigenen Kosten der Vermögensverwaltung.<br />

Mit Anfang <strong>2018</strong> wurden sowohl die Depotbank der fairfinance<br />

Vorsorgekasse als auch die Kapitalanlagegesellschaft<br />

für alle fair-finance Wertpapierfonds gewechselt.<br />

Neue Geschäftspartner sind die Hypo Vorarlberg Bank AG<br />

und die Masterinvest KAG. Die dadurch optimierten Gebühren<br />

kommen der Veranlagungsgemeinschaft und<br />

somit auch allen Kunden von fair-finance zu Gute.<br />

Die Fonds selbst wurden von Single-Manager-Spezialfonds<br />

auf Segmentefonds umgestellt, um mehr Diversifikation<br />

und mehr Effizienz zu erzielen. Mittels eines eigenen fairfinance<br />

bond opportunities Fonds für Wandel-/Hybridanleihen<br />

und eines Mikrofinanzdachzertifikats wird weiter<br />

im Rahmen der nachhaltigen und risikogesteuerten Multi<br />

Asset Strategie optimiert.<br />

π Die Unabhängigkeit aufgrund der Eigentümerstruktur<br />

garantiert bei der Auswahl der Manager und Dienstleister<br />

Kosteneffizienz und verhindert Interessenskonflikte,


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

37<br />

DETAILLIERTE ZUSAMMENSETZUNG DES PORTFOLIOS ZUM 31.12.<strong>2018</strong><br />

WP-Kennnummer Fonds / Titel Anteil in %<br />

Aktienfonds 6,80<br />

AT0000A1EZU5 fair-finance equity global 5,69<br />

AT0000A1PKR9 Raiffeisen Nachhaltigkeit-Momentum 0,76<br />

AT0000A1QDP6 Natura Semper NX-25 0,35<br />

Wandel-/Hybridanleihenfonds 4,11<br />

AT0000A1Z6M6<br />

fair-finance bond opportunities<br />

Anleihenfonds 20,08<br />

AT0000A0Z7X2 fair-finance bond 17,88<br />

AT0000A177C4 Macquarie Sustainable Emerging Markets 1,23<br />

AT0000A1X8S1 Metis Bond Euro Corporate ESG 0,97<br />

Einzelanleihen 3,38<br />

XS1807511909 Aktiengesellschaft fuer Umsatzfinanzierung 3,24<br />

AT0000A0XJ64 JP Immobilien Invest I GmbH 0,14<br />

Immobilien 8,82<br />

AT0000A1BNM4 fair-finance real estate 2,84<br />

MT7000017968 fair-finance real estate sustainable fund 5,98<br />

Mikrofinanz 6,93<br />

XS0554544428 Zertifikat auf den DUAL RETURN FUND - Vision Microfinance I EUR 1,80<br />

XS0554549575 Zertifikat auf den DUAL RETURN FUND - Vision Microfinance Local Currency I EUR 0,73<br />

XS1725782681 Sustainable Multi-Asset Notes – AGV41, Segment M 4,40<br />

Alternative 9,14<br />

LU0969407690 AviaRent – CareVision III 3,67<br />

LU1808705559 LGT Crown European Private Debt II 1,07<br />

XS1725782681 Sustainable Multi-Asset Notes – AGV41, Segment A 4,40<br />

HtM-Anleihen (Held to Maturity) 20,01<br />

Staatsanleihen 8,04<br />

Pfandbriefe 0,22<br />

Kreditinstitute 2,43<br />

Unternehmen 9,32<br />

Festgeld 0,93<br />

Raiffeisenbank Gunskirchen eGen<br />

Cash 19,80<br />

Hypo Vorarlberg Bank AG<br />

Raiffeisenbank Gunskirchen eGen<br />

Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG<br />

Gesamt 100,00<br />

Das Veranlagungsportfolio wird monatlich aktuell auf der Homepage www.fair-fainance.at veröffentlicht.<br />

GRI 102-2, 102-16, 412-3


38 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

NACHHALTIGE IMMOBILIEN<br />

Gebäude sind ein wesentlicher Treiber für den Klimawandel.<br />

Laut Erhebung der Europäischen Union verbrauchen<br />

sie 40 % der Energie und verursachen 36 % der<br />

CO 2 -Emissionen in der EU. Zusätzlich belasten Schadstoffe<br />

in Baumaterialien die Gesundheit der Nutzer. In<br />

nachhaltige Immobilien zu investieren, die dieses Thema<br />

grundlegend verbessern, liegt daher nahe. Wohnimmobilien<br />

stellen im Veranlagungsmix von fair-finance einen<br />

wichtigen Baustein des Veranlagungsportfolios dar.<br />

Die Frage, welche Immobilien nachhaltig sind und welche<br />

nicht, ist ebenso schwer zu beantworten wie die Frage,<br />

welche Aktien oder Anleihen wirklich nachhaltig sind. Bestehende<br />

Ratingsysteme bzw. Gebäudezertifikate zielen<br />

in der Regel auf Energieeffizienz ab und definieren somit<br />

Bestandsobjekte, wie klassische Wiener Zinshäuser, oft<br />

als nicht nachhaltig. Hier fehlte bisher eine Gesamtbetrachtung,<br />

denn ein Abriss dieser Gebäude und die Errichtung<br />

eines energieeffizienten Neubaus ist tatsächlich<br />

oft weder nachhaltig noch wirtschaftlich. fair-finance hat<br />

daher vergleichbar mit dem Best-In-Class-Ansatz ein<br />

eigenes Ratingsystem für Neubau- und Bestandsobjekte<br />

entwickelt. Dabei ergibt sich das Rating aus einer Kombination<br />

von Standort-, Baustoff-, Energie- und Ethikkriterien.<br />

Vergleichbar dem Kriterienkatalog für die Auswahl<br />

nachhaltiger Wertpapiere wurden Ausschlusskriterien<br />

definiert, damit Gebäude mindestens den österreichischen<br />

klima:aktiv-Kriterien entsprechen.<br />

Ein Beispiel für ein derartiges Nachhaltigkeitsrating ist<br />

auf dieser Seite angeführt.<br />

Der von fair-finance auf der Grundlage dieses integrierten<br />

Nachhaltigkeitsratings ins Leben gerufene Immobilienspezialfonds<br />

fair-finance real estate wurde 2016<br />

als erster Österreichischer Immobilienfonds mit dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Das<br />

Immobilienvermögen des fair-finance Vorsorgekassen-<br />

Portfolios beträgt zum 31.12.<strong>2018</strong> rund EUR 54 Mio.<br />

(Vorjahr EUR 36 Mio.) und umfasst 13 Objekte, wobei sich<br />

gesamt 10 Häuser in Wien befinden, eines in Wiener Neustadt,<br />

eines in Eisenstadt und ein denkmalgeschütztes, im<br />

15. Jhd. erbautes, in Krems.<br />

IMMOBILIENRATING MARGARETHEN-<br />

STRASSE 1, KREMS<br />

GRI 102-2, 102-16


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

39<br />

IMMOBILIENBESTAND FAIR-FINANCE ZUM 31.12.<strong>2018</strong><br />

Margarethenstraße 1,<br />

Krems<br />

Michtnergasse 6<br />

Baubeginn Q1/2020<br />

Hütteldorferstraße<br />

109<br />

Zeilergasse<br />

34<br />

Antonigasse 86<br />

Enenkelstraße<br />

38<br />

Jenis-Joplin-Promenade 14<br />

(Living-Garden, Seestadt Aspern)<br />

Fertigstellung<br />

Q3/2019<br />

Lenneisgasse 5<br />

Fertigstellung<br />

Q1/2020<br />

Ullmannstraße<br />

24<br />

Wien<br />

Draschestraße<br />

10<br />

Grünbergstraße 11<br />

Hauptplatz 18,<br />

Wiener Neustadt<br />

Hauptplatz 12,<br />

Eisenstadt<br />

Illustration nicht maßstabgetreu


40 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

VERANLAGUNGS- UND RISIKOMANAGEMENT<br />

iel der Veranlagungsstrategie von fair-finance ist einerseits die jährliche Erzielung eines bestmöglichen Ertrags unter<br />

Z Einhaltung einer Ertragsuntergrenze durch die kombinierte Anlage in verschiedene Assetklassen. Andererseits sollen<br />

die investierten Mittel eine sichtbare und messbare gesellschaftliche Wirkung im Sinne von Sozial-, Ökologie- und Governancekriterien<br />

(ESG) entfalten. Relative Risiken, aber auch spekulative Erwartungen sollen ausgeschlossen werden. Die<br />

Auswahl der Investments erfolgt sortenrein je Anlageklasse, wobei zwischen Core-Investments in fair-finance Mandatefonds,<br />

Investments in Satelliten 8 -Fonds und Direktinvestments in Einzeltitel unterschieden wird.<br />

45<br />

40<br />

Auszahlungen<br />

mit Zinsgarantie<br />

35<br />

30<br />

25<br />

Performance<br />

2015:<br />

56 Fälle 2016:<br />

2.955 Fälle<br />

2017:<br />

740 Fälle<br />

<strong>2018</strong>:<br />

103 Fälle<br />

20<br />

15<br />

2013:<br />

53 Fälle<br />

10<br />

5<br />

Summe der jährlichen Garantiezusagen<br />

15,25%<br />

0<br />

-5<br />

15,25<br />

2010<br />

13,00<br />

2011<br />

10,75<br />

2012<br />

Wert Zinsgarantie 2019 in %:<br />

8,50<br />

2013<br />

6,25<br />

2014<br />

4,50<br />

2015<br />

2,75<br />

2016<br />

1,50<br />

2017<br />

0,75<br />

<strong>2018</strong><br />

Performance fair-finance Mindestzinsgarantie je Beitragsjahr Ertragsuntergrenze<br />

ls Core-Investments im Veranlagungsportfolio von<br />

A fair-finance werden die Fonds fair-finance global equity,<br />

fair-finance bond, fair-finance bond opportunity und die<br />

fair-finance real estate fonds gesehen, wobei jeder Fonds<br />

in der Regel in zwei Segmente geteilt ist. Mit dem Fondsmanagement<br />

eines Segments ist jeweils eine erwiesenermaßen<br />

erfolgreiche Managementgesellschaften betraut,<br />

die sich an die Vorgaben von fair-finance insbesondere<br />

auch hinsichtlich Nachhaltigkeit halten muss. Diese Vorgehensweise<br />

ermöglicht eine gute taktische und risikotechnische<br />

Steuerung und ist günstig hinsichtlich Gebühren.<br />

Grundsätzlich dominiert ein aktiver Managementstil<br />

– auch aufgrund der vom Kundenbeirat vorgegebenen<br />

Nachhaltigkeitskriterien.<br />

Bei der Auswahl von Assetklassen, Managern und Veranlagungsprodukten<br />

wird eine Diversifikationsstrategie zur<br />

Neutralisation von Portfoliorisiken angewendet. Korrela-<br />

8<br />

Satelliteninvestments: neben den Core-Investments werden mehrere Einzelinvestitionen („Satellite“) zur Renditesteigerung getätigt.<br />

Diese stellen nur einen geringen Anteil am Gesamtinvestment dar.


02<br />

Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />

41<br />

tionen und die Volatilität als Maß für die Schwankungen<br />

der Performance werden laufend gemessen und dienen<br />

als wesentliches Steuerungsinstrument.<br />

fair-finance steuert das Kapitalmarktrisiko vor allem<br />

durch taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur.<br />

Durch die Verschiebung von Vermögensteilen aus volatilen,<br />

stärker risikobehafteten Anlageklassen in vergleichsweise<br />

sichere, risikoarme Klassen kann das Anlagerisiko situationsbedingt<br />

reduziert werden. Die Herleitung, Festlegung<br />

und Verprobung mittels Stresstests wird in der Veranlagungs-/Risikostrategie<br />

festgelegt und dokumentiert.<br />

Zahlreiche Publikationen und Fondsmanageranalysen<br />

beweisen, dass der Werttreiber der Performance nicht<br />

das Management der einzelnen Assetklassen, sondern<br />

die aktive Steuerung der Asset Allokation ist.<br />

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften und den Spezifikationen<br />

des Modells Abfertigung Neu sind die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

eingeschränkt, so dass alle Vorsorgekassen<br />

aufgrund identer Bestimmungsfaktoren eine ähnliche<br />

Asset Allokation aufweisen.<br />

Die Asset Allokation des Gesamtmarktes der Vorsorgekassen<br />

wird von der Österreichischen Kontrollbank quartalsweise<br />

ermittelt und allen Kassen als Benchmark zur<br />

Verfügung gestellt. Gravierende und vor allem negative<br />

Abweichungen gegenüber der Marktperformance sind<br />

somit kaum zu erwarten. Basierend auf den vorgegebenen<br />

Bandbreiten besteht jedoch die Möglichkeit, vorhandene<br />

Chancen zu nutzen und eine Outperformance zu erzielen<br />

(die Bandbreiten sind in der Veranlagungs-/Risikostrategie<br />

geregelt).<br />

Die risiko-/ertragsoptimale Ausgestaltung der taktischen<br />

Asset Allokation ist eine Kernkompetenz von fair-finance.<br />

Entscheidungen beruhen dabei nicht auf Konzern- oder<br />

Teameinschätzungen, sondern vor allem auf Konsensusdaten<br />

9 externer Dienstleister. Die Titelselektion erfolgt<br />

hingegen durch auf die jeweilige Assetklasse spezialisierte<br />

Fondsmanager. Eine weitere Kernkompetenz von fairfinance<br />

ist die Auswahl und Kontrolle der Manager. Investitionsentscheidungen<br />

bei HtM-Anleihen, Darlehen und in<br />

besonderen Fällen auch Anleihen oder Aktien werden im<br />

Rahmen der Vorgaben getroffen. Generell sind die Unabhängigkeit<br />

von fair-finance, die schlanken Strukturen, der<br />

vergleichsweise hohe Mittelzufluss, die selbstauferlegte<br />

Transparenz und Kontrolle sowie die privatwirtschaftliche<br />

Organisation als Vorteile gegenüber den Marktbegleitern<br />

zu sehen.<br />

Zur Einhaltung der Risikobudgets für jede Assetklasse und<br />

für das Gesamtportfolio dient das von fair-finance entwickelte<br />

Ampelsystem, welches zur Ergreifung von definierten<br />

Maßnahmen bei Erreichen bestimmter Schwellwerte<br />

verpflichtet. In diesem Sinne verfolgt fair-finance einen<br />

„Absolut Return Ansatz“, d. h. eine Investmentstrategie<br />

mit dem Ziel, in jedem Jahr einen positiven Ertrag zu erwirtschaften.<br />

Automatisierte Verfahren sind nicht vorgesehen.<br />

Gemäß der Klasseneinteilung der Österreichischen<br />

Kontrollbank verfolgt fair-finance eine defensive (risikoarme)<br />

Veranlagungsstrategie.<br />

ENTWICKLUNG <strong>2018</strong><br />

<strong>2018</strong> war für die Finanzmärkte ein sehr turbulentes<br />

Jahr. Anleihen zeigten sich schwach und an den Aktienmärkten<br />

kam es nach historischen Höchtständen zu<br />

heftigen Kursabstürzen knapp vor Jahresende. Die Weltwirtschaft<br />

zeigt sich mit einem BIP-Wachstum von 3,7 %<br />

positiver als erwartet, wobei die USA sich besser als die<br />

EU darstellen konnten. Verschiedene wirtschaftliche und<br />

politische Ereignisse (Krisen in Venezuela, Argentinien und<br />

Türkei, Brexit, Volatilität des Ölpreises, Handelsstreit zwischen<br />

USA und China und der Haushaltsstreit zwischen<br />

Brüssel und Italien) ergaben ein schwieriges Umfeld für<br />

den Finanzmarkt.<br />

In den USA wurde der Leitzins schrittweise auf 2,25 % im<br />

Dezember <strong>2018</strong> angehoben und verstärkte somit den Druck<br />

auf Aktien und andere Risikoanlagen. In der EU stand die<br />

Beendigung der Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) im Mittelpunkt. Der DAX zeigte eine Jahresperformance<br />

von -18,3 %, der Dow Jones eine von -5,63 %.<br />

Die Rendite 10-jähriger Österreichischer Staatsanleihen<br />

liegt zum Jahresende bei 0,45 % und ist seit 2017 somit<br />

nahezu unverändert.<br />

In unserer größten Asset Klasse, Anleihen zum Tageswert,<br />

wurde aufgrund der Verschlechterung der Bewertung von<br />

Unternehmensanleihen eine negative Jahresperformance<br />

von -3,70 % erwirtschaftet. HtM-Anleihen, die als Daueranlage<br />

gewidmet sind (Held to Maturity – Methode), trugen<br />

GRI 102-15<br />

9<br />

Konsensusdaten: aggregierte Daten einer Expertengruppe zu einem spezifischen Sachverhalt


42 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,22 % p. a. stabilisierend<br />

zum Ergebnis bei. Aktien entwickelten sich mit<br />

einer Performance von -3,85 % negativ und auch Wandelund<br />

Hybridanleihen konnten mit einer Performance von<br />

-6,05 % keinen positiven Performancebeitrag leisten.<br />

Ganz im Gegensatz zu Immobilieninvestitionen mit einer<br />

Performance von 2,48 % sowie Mikrofinanzzertifikate mit<br />

knapp 1 %. Der Bereich Alternative Investments zeigte<br />

ebenfalls eine positive Wertentwicklung von rund 2 %. Im<br />

Zuge der schlechten Marktentwicklung im Oktober <strong>2018</strong><br />

wurde das Risikomanagementsystem der fair-finance Vorsorgekasse<br />

aktiv und stellte die Veranlagung auf „risikoneutral“.<br />

Somit konnten massive Verluste vermieden<br />

werden.<br />

Kontrollbank (ÖKB) – ist zwar kein Grund zur Freude,<br />

zeigt aber aufgrund des vergleichsweisen hohen Unterschieds<br />

zu den Wettbewerbern und auch gegenüber dem<br />

Branchendurchschnitt von -1,97 %, dass die spezifische<br />

Veranlagungs- und Risikostrategie ausgezeichnet funktioniert.<br />

Insbesondere, da die Performance von fair-finance<br />

auch im 5-Jahresvergleich den 1. Platz einnimmt.<br />

Vor dem Hintergrund einer negativen Jahresperformance<br />

erscheint die von fair-finance als einzigem Anbieter gewährte<br />

Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,75 % für <strong>2018</strong><br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Es ist somit mit einem deutlichen Ansteigen von Garantieleistungen<br />

für 2019 zu rechnen.<br />

Die erzielte Performance von -0,68 % in <strong>2018</strong> (VJ: 2,54 %)<br />

– gemessen nach der Messmethode der Österreichischen<br />

GRI 102-15


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

43<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre,<br />

die uns alle umgibt<br />

Zu jeder Zeit liegen einige<br />

große Wahrheiten in der Luft;<br />

sie bilden die geistige Atmosphäre<br />

des Jahrhunderts.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach


44 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Stakeholderdialog<br />

er Dialog mit unseren Stakeholdern ist von wechselseitigem<br />

Respekt, von <strong>Fairness</strong> und vor allem jener<br />

D<br />

Transparenz geprägt, die notwendig ist, um ein vertrauensvolles<br />

Miteinander zu gewährleisten. Wir sehen uns<br />

vorrangig auch nicht als Finanz-, sondern als Sozialunternehmen<br />

mit dem klaren Fokus, einen möglichst großen<br />

und nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung<br />

der Lebenschancen bestehender und vor allem zukünftiger<br />

Generationen zu leisten. Diesen Impact können wir aber<br />

nur erzielen, wenn wir unseren Stakeholdern den Stellenwert<br />

einräumen, der ihnen zukommt und sie in wesentliche<br />

und zukunftsweisende Entscheidungen miteinbeziehen.<br />

Daher stehen wir in laufendem Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />

Stakeholder-Gruppen. Beispielsweise binden<br />

wir unsere Kunden über das Gremium Kundenbeirat als<br />

Mitentscheidungs- und Kontrollorgan in unsere Geschäftsgebarung<br />

mit ein – bis hin zum Aufsichtsratsmandat.<br />

Aber auch mit den Unternehmen, in die wir investieren,<br />

stehen wir in einem regelmäßigen Austausch. Über<br />

unsere im Kundenbeirat definierten Engagementschwerpunkte<br />

und die Zugehörigkeit zum Engagementnetzwerk<br />

Shareholders for Change sprechen wir Unternehmen und<br />

Fondsmanager direkt an, um sie zur Verbesserung der<br />

Nachhaltigkeitsleistung bzw. zur Beseitigung allfälliger<br />

Ausschlussgründe zu bewegen. Im Innenverhältnis sind<br />

unsere Mitarbeiter die wichtigste Gruppe, denen wir in<br />

diesem Bericht ein eigenes Kapitel widmen (Seite 47).<br />

Arbeitgeber<br />

Selbstständige<br />

Mitarbeitende<br />

der Arbeitgeber<br />

Kunden<br />

Mieter<br />

Beratungsunternehmen<br />

Projektpartner<br />

Engagement-Netzwerk<br />

Interessensvertretungen<br />

Marktbegleiter<br />

Potenzielle<br />

Kunden<br />

Gesellschaft<br />

Immobilienkäufer<br />

Investoren<br />

Geschäftspartner<br />

Aufsichtsrat<br />

Lieferanten<br />

Kapitalmarkt<br />

Fondsanbieter<br />

Potenzielle<br />

Geschäftspartner<br />

Kapitalanlagegesellschaften<br />

Banken<br />

Umwelt<br />

Mitarbeiter<br />

Intern<br />

Ehemalige<br />

Mitarbeiter<br />

Eigentümer<br />

Bankprüfer<br />

FMA<br />

Kontrollstrukturen<br />

Zertifizierungsstellen<br />

Innenrevision<br />

Kundenbeirat


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

45<br />

Stakeholdergruppe<br />

Extern<br />

Kunden<br />

Arbeitgeber<br />

Selbstständige<br />

Mitarbeiter der Arbeitgeber (AWB)<br />

Mieter<br />

Immobilienkäufer<br />

Investoren<br />

Lieferanten & Geschäftspartner<br />

Lieferanten<br />

Projektpartner<br />

Beratungsunternehmen<br />

Kapitalmarkt<br />

Fondsanbieter<br />

Banken<br />

Kapitalanlagegesellschaften<br />

Gesellschaft<br />

Engagement-Netzwerk<br />

Marktbegleiter<br />

Interessensvertretungen<br />

Potenzielle Kunden<br />

Potenzielle Geschäftspartner<br />

Umwelt<br />

Intern<br />

Mitarbeiter<br />

Ehemalige Mitarbeiter<br />

Eigentümer<br />

Kontrollstrukturen<br />

Aufsichtsrat<br />

Kundenbeirat<br />

Zertifizierungsstellen<br />

FMA<br />

Bankprüfer<br />

Innenrevision<br />

Art der Einbeziehung & Häufigkeit<br />

Kundenbeirat, Kundenmagazin, NL quartalsweise<br />

Kundenbeirat, Kundenmagazin, NL quartalsweise<br />

Über Betriebsrat, im Anlassfall, Kontonachricht, NL quartalsweise<br />

Anlassbezogen<br />

Bei Veranstaltungen, Fachmessen, 4-6 x pro Jahr<br />

E-Mail Kontakt, persönlich<br />

Telefonischer und E-Mail Kontakt, regelmäßig<br />

Im Zuge der Projekte, sonst loser Kontakt<br />

Im Anlassfall<br />

Telefonisch, per E-Mail, persönlich, anhängig vom Geschäftsfall<br />

Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />

Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />

Laufende E-Mail Abstimmung, 2 Treffen pro Jahr<br />

Plattform-Sitzungen, quartalsweise<br />

Per E-Mail und telefonisch im Anlassfall<br />

Aussendungen, NL quartalsweise<br />

Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />

E-Mails laufend, Jour fixes, Meetings<br />

Loser telefonischer Kontakt<br />

E-Mail Aussendungen quartalsweise und im Anlassfall, 2 Treffen pro Jahr<br />

4 Sitzungen pro Jahr<br />

Kundenbeiratssitzungen 2x jährlich, schriftliche Unterlagen,<br />

mündliche Informationen nach Bedarf<br />

Persönlicher Kontakt zumindest 1 x pro Jahr, sonst E-Mail<br />

Laufender E-Mail Verkehr, Vor-Ort-Besuche, jährliches Managementgespräch<br />

E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht<br />

E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht<br />

Weiters stehen allen Stakeholdern detaillierte Informationen über unsere Webseite www.fair-finance.at und die <strong>Fairness</strong>berichte<br />

(Geschäftsberichte) zur Verfügung. Kunden können ihre Kontonachrichten über das Online-Portal abrufen. Das<br />

Veranlagungsportfolio wird ebenfalls monatlich für alle Interessierten auf der Webseite veröffentlicht.<br />

GRI 102-16, 102-17, 102-21, 102-40, GRI 102-42, GRI 102-43, GRI 102-44


46 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

STAKEHOLDERUMFRAGE UND WESENTLICH-<br />

KEITSANALYSE<br />

in elementares Prinzip der integrierten Berichterstattung<br />

ist die Bestimmung der Wesentlichkeit der unter-<br />

E<br />

nehmens- und stakeholderrelevanten Themen. fair-finance<br />

hat dazu <strong>2018</strong> eine sehr umfangreiche und breite Stakeholderumfrage<br />

in Auftrag geben. Insgesamt wurden<br />

5.719 Personen eingeladen, die wesentlichen Themen zu<br />

bewerten. Die Ergebnisse aus den über 600 retournierten<br />

Fragebögen wurden in einer Wesentlichkeitsmatrix<br />

zusammengefasst. Die prioritären Bereiche sind demnach:<br />

Abfallreduktion und Recycling, Zugang zu Bildung<br />

und deren Qualität, Klima & Energie (CO 2 , erneuerbare<br />

Energie, Energieeffizienz), Naturschutz (Wasser, Boden,<br />

Wald, Biodiversität), Bildung für Umweltschutz, Transparente<br />

Unternehmensführung, gesunde Lebensmittel und<br />

fairer Handel, Arbeitsbedingungen (Familie & Beruf, faire<br />

Arbeitsbedingungen, Sicherheit, Gesundheit), nachhaltige<br />

Immobilen und nachhaltige Mobilität.<br />

Sehr überraschend dabei war, dass der Nachhaltigkeitsimpact<br />

für die Befragten wichtiger war als die Themen<br />

Performance (an 22. Stelle) oder Sicherheit (an 16. Stelle).<br />

10<br />

9,5<br />

9<br />

8,5<br />

8<br />

7,5<br />

7<br />

6,5<br />

6<br />

wichtig für externe Stakeholder sehr wichtig für externe Stakeholder<br />

wichtig für fair-finance<br />

Beitrag lokale Wirtschaft<br />

Compliance<br />

6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10<br />

Überraschend war auch, dass es eine doch hohe Diskrepanz<br />

zwischen dem Stellenwert der nachhaltigen<br />

Entwicklung für die Befragten persönlich und für die<br />

Unternehmen gibt, in denen sie arbeiten: Für 61 % der Befragten<br />

ist Nachhaltigkeit sehr wichtig, aber nur für 36 %<br />

der Unternehmen. Unsere strengen Veranlagungskriterien<br />

sind 83 % der Teilnehmenden bekannt und werden auch<br />

als sehr wichtig angesehen. Besonders erfreulich ist,<br />

dass 73 % der befragten Stakeholder der Ansicht sind,<br />

GRI 102-15, 102-17, 102-21, 102-43, 102-44, 102-47<br />

Bildung<br />

Abfall und<br />

Naturschutz<br />

Recycling<br />

Klima & Energie<br />

Umweltbildung<br />

Transparente Unternehmensführung<br />

Gesunde Lebensmittel<br />

Nachhaltige Mobilität<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Nachhaltige Immobilien<br />

Armut<br />

Unabhängigkeit<br />

Impulse NH Branche<br />

Demografie<br />

Aufnahme aktueller Trends<br />

Zertifizierungen<br />

Sponsoring Kultur/Sport<br />

Diversity &<br />

Chancengleichheit<br />

Sicherheit<br />

Innovation und Vorreiter<br />

Performance<br />

Marktanteil & Wachstum<br />

Wirtschaftliche Innovation<br />

Gewinn<br />

Image<br />

sehr wichtig für fair-finance<br />

Gesamtergebnis<br />

1 Abfallreduktion und Recycling<br />

2 Bildung<br />

3 Klima & Energie<br />

4 Naturschutz (Wasser & Land)<br />

5 Bildung für Umweltschutz<br />

6 Transparente Unternehmensführung<br />

7 Gesunde Lebensmittel & Fair Trade<br />

8 Arbeitsbedingungen<br />

9 Nachhaltige Immobilen<br />

10 Nachhaltige Mobilität<br />

11 Unabhängigkeit<br />

12 Image der fair-finance<br />

13 Wirtschaftliche Innovation<br />

14 Armut (national & international)<br />

15 Gewinn<br />

16 Sicherheit (Sicherheit, Zinsgarantie)<br />

17 Impulse für nachhaltige Branche<br />

18 Demografischer Wandel<br />

19 Beitrag zur lokalen Wirtschaft<br />

20 Diversity & Chancengleichheit<br />

21 Innovationen in der Veranlagung<br />

22 Performance<br />

23 Datenschutz & Compliance<br />

24 Zertifizierungen<br />

25 Marktanteil & Wachstum<br />

26 Aufnahme von aktuellen Trends<br />

27 Sponsoring von Kultur und Sport<br />

dass Nachhaltigkeit die Rendite positiv beeinflusst. Dies<br />

motiviert noch mehr, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.<br />

Weitere Schubkraft geben 92 % der Stakeholder, die<br />

fair-finance als Vorreiter und Pionier im Bereich innovativer,<br />

nachhaltiger Investments sehen. 97 % aller Befragten<br />

gaben an, dass nachhaltige Investments einen wichtigen<br />

Beitrag zur Verbesserung und Lösung von Umweltproblemen<br />

und gesellschaftlichen Herausforderungen leisten.


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

47<br />

B<br />

esondere Bedeutung im vorliegenden Geschäfts- und<br />

<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s kommt der Stakeholderumfrage<br />

als Basis für die Wesentlichkeitsanalyse zu. Die Mitarbeiter<br />

von fair-finance haben dabei als wichtige Stakeholder-Gruppe<br />

einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet.<br />

Neben den Kunden, den Lieferanten, Gesellschaftern,<br />

Aufsichtsräten und Kooperationspartnern sind sie es, die<br />

mit Einsatz, Engagement und mit ihrer Bereitschaft, sich<br />

für die Vision fair-finance einzusetzen, maßgeblich zum<br />

Erfolg des Unternehmens beitragen.<br />

nis ist, sollen die folgenden Beispiele von Maßnahmen<br />

veranschaulichen, mit denen wir uns bemühen, das Zusammenspiel<br />

zwischen beruflichem und privatem Umfeld<br />

für jeden einzelnen aus unserem Team optimal zu gestalten.<br />

Bestätigt wurde dies auch durch das staatliche Gütezeichen<br />

berufundfamilie, mit welchem fair-finance seit<br />

2014 ausgezeichnet ist und in 2017 die Re-Zertifizierung<br />

erlangte.<br />

Das starke Team der fair-finance konnte im Jahr <strong>2018</strong><br />

den hohen Qualitätsanspruch, der von Kunden, ebenso<br />

wie von Lieferanten und Kooperationspartnern, gleichermaßen<br />

geschätzt wird, aufrecht halten. Die Zufriedenheit,<br />

das Zusammenspiel im Team und die Motivation jedes<br />

einzelnen Mitarbeiters, sich ganz besonders einzusetzen,<br />

sind dabei unabdingbare Voraussetzung für den gemeinsamen<br />

Erfolg. Um diesen zu erreichen, bedarf es unterschiedlicher<br />

Fähigkeiten und Qualifikationen, welche <strong>2018</strong><br />

mit überdurchschnittlich vielen Weiterbildungstagen –<br />

gesamt 118 – gefördert wurden.<br />

Einer der fair-finance Leitsätze lautet: „Wir schätzen und<br />

fördern unsere Mitarbeiter“. Dass dies kein Lippenbekennt-


48 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />

Von 20 Jahre<br />

alt bis<br />

58 Jahre jung<br />

Ø 37<br />

Jahre<br />

Fabian Pepl<br />

Kundenbetreuung<br />

Florinda Ukaj<br />

Kundenservice<br />

Johannes Puhr<br />

Vorstandsmitglied<br />

Janine Balak<br />

Finanz<br />

Laura Slomka<br />

Lehrling<br />

Vollzeitäquivalenz<br />

18,6<br />

Magdalena Hiller<br />

Recht, Compliance<br />

Martina Wienberg<br />

Projektmanagement<br />

Denisa Muntean<br />

Kundenservice<br />

Erich Schiff<br />

Vorstand Holding<br />

Martina Leiss<br />

Kundenbetreuung<br />

64 %<br />

36 %<br />

Maria Schietz<br />

Key-Accounts<br />

Markus Zeilinger<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Anna Mühlbauer<br />

Asset Management<br />

Andreas Eichler<br />

Key-Accounts<br />

Stefanie Steindl<br />

Kundenservice<br />

Zum Arbeitsplatz<br />

gefahren<br />

und gegangen<br />

87.002<br />

km<br />

Rainer Ladentrog<br />

Marketing<br />

Stefan Stolzenberg<br />

Leitung Finanz<br />

Violeta Mitrovic<br />

Reinigungskraft<br />

Alexandra Schwaiger<br />

Nachhaltigkeit & CSR<br />

Tamara Gilkarova<br />

Kundenservice<br />

118 Tage<br />

Fortbildung<br />

für schlaue<br />

Köpfe<br />

Monika Horvath<br />

Kundenservice<br />

Jochen Raab<br />

Leitung Kundenservice<br />

und Kundenbetreuung<br />

Patricia Mijatovic<br />

Empfang<br />

Edith Schlögl<br />

Immobilien<br />

Christoph Meller<br />

Immobilien


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

49<br />

VERTRAUENSVOLLE ARBEITSZEIT-<br />

GESTALTUNG<br />

airer Umgang miteinander als gelebte Unternehmenskultur<br />

– mit unseren Kunden ebenso wie im beruflichen<br />

F<br />

Alltag mit allen Mitarbeitern. Die privaten Bedürfnisse mit<br />

den jeweils individuellen familiären Konstellationen bestmöglich<br />

für jeden einzelnen mit den beruflichen Anforderungen<br />

zu verbinden, ist uns ein echtes Anliegen. Der<br />

Schlüssel zur Umsetzung liegt im gegenseitigen Vertrauen.<br />

So wie alle Teammitglieder darauf vertrauen dürfen,<br />

dass fair-finance als Arbeitgeber seinen Verpflichtungen<br />

nachkommt, vertraut auch das Unternehmen umgekehrt<br />

allen Mitarbeitern.<br />

Zum Ausdruck gebracht wird dies durch eine vertrauensvolle<br />

und ergebnisorientierte Arbeitszeitgestaltung, zu der<br />

sich fair-finance in einer eigenen Betriebsvereinbarung<br />

bekennt. Dabei können sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten<br />

flexibel und selbstorganisiert einteilen, wodurch eine<br />

ausgewogene work-life-balance unterstützt wird. Für die<br />

Mitarbeiter im Kundenservice gilt ein Gleitzeitmodell mit<br />

einer Kernzeit, die sich nach den Bedürfnissen der Kunden<br />

richtet, aber auch die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter<br />

berücksichtigt.<br />

HOMEOFFICE<br />

ür unsere Mitarbeiter bedeutet ortsunabhängiges<br />

F Arbeiten eine Chance für die bessere Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. fair-finance kommt diesem Wunsch<br />

nach! Jene Mitarbeiter, deren Aufgabenbereich eine außerbetriebliche<br />

Arbeitsstätte zulässt, sollen auch die Möglichkeit<br />

haben, ihre Arbeitsleistung tageweise von zu<br />

Hause aus zu erbringen. Eine weitere vertrauensbildende<br />

Maßnahme, um Familie und Beruf bestmöglich in Einklang<br />

bringen zu können.<br />

GESUNDHEIT<br />

uch <strong>2018</strong> konnten die Mitarbeiter wieder die arbeitsmedizinische<br />

Betreuung durch unsere Betriebsärztin<br />

A<br />

in Anspruch nehmen. Darüber hinaus werden die Kosten<br />

für Impfstoffe übernommen und regelmäßig Vorträge<br />

zum Thema Gesundheit angeboten. Um dem vorwiegend<br />

sitzenden Büroalltag etwas Schwung zu verleihen, stützt<br />

fair-finance die Kosten für den Besuch eines im Gebäudekomplex<br />

der Büroräumlichkeiten befindlichen Fitness-<br />

Centers. Und frei nach dem Motto „an apple a day keeps<br />

the doctor away“ steht den Mitarbeitern jede Woche eine<br />

reiche Auswahl an saisonalem und biologischem Obst zur<br />

Verfügung.<br />

WEITERBILDUNG<br />

ebenlanges Lernen ist enorm wichtig. Sich laufend<br />

L ändernde Aufgabenstellungen, das Ausweiten von<br />

Geschäftsfeldern und aufsichtsrechtliche Anforderungen<br />

bedingen persönliche und berufliche Weiterentwicklung.<br />

<strong>2018</strong> umfasste das Angebot Kommunikationsseminare,<br />

IT-Schulungen und spezifische Fachseminare. Eine Mitarbeiterin<br />

ist gerade in Ausbildung zur Finanzbuchhalterin,<br />

zwei weitere Mitarbeiter befinden sich in Bildungskarenz<br />

und eine Mitarbeiterin absolviert die Lehre zur Bürokauffrau.<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> wurden so vom Team 117,9 (Vorjahr: 76,6)<br />

Aus- und Weiterbildungstage (ohne Berufsschule und Bildungskarenzen)<br />

in Anspruch genommen. Dies entspricht<br />

4,7 (Vorjahr: 3,2) Tagen pro Person.<br />

In den jährlichen Mitarbeitergesprächen wird der Karriereplan<br />

des Mitarbeiters zusammen mit der Führungskraft<br />

definiert und entsprechende Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen<br />

festgelegt. 2019 wird unser Fortbildungsschwerpunkt<br />

auf Datenschutz und Compliance liegen.<br />

BETRIEBLICHES PENSIONSKASSENMODELL<br />

Ein betriebliches Pensionskassenmodell bringt die Wertschätzung<br />

und Verantwortung des Unternehmens und<br />

seiner Eigentümer für die Mitarbeiter und für ihre Familien<br />

auch über die Beschäftigungszeit hinaus zum Ausdruck.<br />

2016 wurde eine Betriebspension eingeführt. Die Beiträge<br />

werden von fair-finance übernommen und die Mitarbeiter<br />

haben die Möglichkeit, diese durch Zuzahlung zu erhöhen.<br />

OFFENE TÜREN<br />

ertrauen, Transparenz und Ehrlichkeit sind fixer Bestandteil<br />

unseres Geschäftsmodells und prägen V nicht<br />

GRI 102-8, 404-1, 404-2, 404-3


50 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

nur die Kommunikation zu unseren Kunden – ausgedrückt<br />

durch die monatliche Veröffentlichung unseres Portfolios<br />

auf unserer Website oder durch die Kontroll- und Mitspracherechte<br />

des fair-finance Kundenbeirates – sondern<br />

auch im Innenverhältnis. Mitarbeiter untereinander und<br />

auch gegenüber den Vorständen agieren und kommunizieren<br />

stets offen und prägen so eine Kultur der „offenen<br />

Tür“.<br />

Dies bringen wir auch im erweiterten fair-finance Familienkreis<br />

zum Ausdruck und so wird jährlich ein Betriebsausflug<br />

organisiert, zu dem die Familien der Mitarbeiter eingeladen<br />

sind – zu einem Familientag!<br />

MITARBEITERSTRUKTUR<br />

on 20 Jahre alt bis 58 Jahre jung! Eine ausgewogene<br />

V Altersstruktur unter den Mitarbeitern, deren Bandbreite<br />

vom Lehrling bis 50 Plus reicht, sorgt für ein Arbeitsklima,<br />

das von Wertschätzung, Respekt und gegenseitigem<br />

Lernen geprägt ist. 24 % aller Mitarbeiter sind über 50<br />

Jahre. Diese Diversität trägt maßgeblich zu vielen Ideen<br />

bei und fördert die gegenseitige Ergänzung durch die<br />

Fähigkeiten der jeweiligen Generationen.<br />

Der Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 25 Personen<br />

(Vorjahr: 24) in der gesamten fair-finance Gruppe<br />

ohne Berücksichtigung der KlimaGut-Beteiligung. Es<br />

arbeiten 32 % in Teilzeit, 60 % in Vollzeit, 8 % befanden<br />

sich im Bildungskarenz, womit sich ein Vollzeitäquivalent<br />

von 18,6 Mitarbeitern (Vorjahr: 18,4) ergibt. Per Jahresultimo<br />

sind bei der fair-finance Gruppe 64 % Frauen<br />

(Vorjahr: 54 %) beschäftigt. Führungspositionen werden<br />

von 16 % der Mitarbeiter gehalten, wobei per Jahresultimo<br />

<strong>2018</strong> keine Führungsposition weiblich besetzt war.<br />

Stetiges Wachstum und Veränderung sind neben dem<br />

wirtschaftlichen Erfolg auch in der Mitarbeiterpolitik erkennbar.<br />

Das starke Team von fair-finance hat sich im<br />

Jahr <strong>2018</strong> verändert und ist neu zusammengewachsen.<br />

<strong>2018</strong> betrug die Fluktuationsrate der Gruppe 22 %<br />

(VJ: 7 %) bei einer durchschnittlichen Unternehmenszugehörigkeit<br />

von 3,0 Jahren (VJ: 3,4).<br />

FACTS AND FIGURES<br />

2017 <strong>2018</strong><br />

Anzahl Personen 24 25<br />

weiblich 13 16<br />

männlich 11 9<br />

Angestellte 23 24<br />

freie Mitarbeiter 1 1<br />

Lehrlinge 1 1<br />

Anzahl Mitarbeiter mit Kollektivvertrag-Entlohnung<br />

0 0<br />

unter 20 1 0<br />

zwischen 20 und 30 6 10<br />

zwischen 30 und 40 4 5<br />

zwischen 40 und 50 7 4<br />

über 50 6 6<br />

über 70 1 0<br />

2017 <strong>2018</strong><br />

Fluktuation – Eintritte 7 9<br />

Fluktuation – Austritte 2 7<br />

Fluktuation in Prozent* 7% 22 %<br />

Anzahl Mitarbeiter in Karenz 1 0<br />

Rückkehr nach Karenz 1 0<br />

Ausbildungstage gesamt 77 118<br />

Ausbildungstage pro Mitarbeiter 3,2 4,7<br />

* Berechnung nach Schlüter-Formel<br />

GRI 102-8, GRI 401-1, 401-3


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

Kundenbeirat<br />

51<br />

f<br />

air-finance hat bereits im ersten Jahr der Geschäftstätigkeit<br />

einen Kundenbeirat installiert. Dabei handelt es<br />

sich um ein mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern<br />

besetztes Gremium, das, mit umfangreichen Kontroll- und<br />

Mitspracherechten ausgestattet, die Interessen und Werte<br />

der Anspruchsberechtigten und deren Arbeitgebern vertritt.<br />

Der Beirat kann Empfehlungen gegenüber dem Vorstand<br />

hinsichtlich der Veranlagungsstrategie und der allgemeinen<br />

Geschäftsführung und Risikostrategie aussprechen.<br />

Der Beiratsvorsitzende, Dr. Markus Schlagnitweit (Priester<br />

sowie Sozial- und Wirtschaftsethiker) hat ein Gastrecht<br />

im stakeholderdominierten Aufsichtsrat von fair-finance<br />

und kann in diesem höchsten Gremium die Interessen der<br />

Kunden vertreten und ihre Anliegen zur Sprache bringen.<br />

Hauptaufgabe des Kundenbeirates ist die Erstellung und<br />

Weiterentwicklung der „Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie“<br />

von fair-finance, sowie die Überprüfung der Einhaltung<br />

derselben. Diese Richtlinie wurde 2016 um einen<br />

Kriterienkatalog und ein Ratingmodell für nachhaltige Immobilien<br />

erweitert. Ebenso wurde eine Engagementpolicy<br />

eingeführt.<br />

Bereits 2015 wurde auf Vorschlag des Kundenbeirats erstmals<br />

eine Kundenvertreterin in den Aufsichtsrat unserer<br />

Gesellschaft gewählt. Frau Mag.a Christine Cernin,<br />

Director HR bei Swarovski, nimmt diese Funktion sehr<br />

engagiert wahr und stellt gemeinsam mit dem Vertreter<br />

des Betriebsrats und den beiden vom Österreichischen<br />

Gewerkschaftsbund entsandten Mitgliedern sicher, dass<br />

Entscheidungen des Aufsichtsrats der nachhaltigen Zielsetzung<br />

und sozialverantwortlichen Vision von fair-finance<br />

entsprechen.<br />

Keine andere Vorsorgekasse, vermutlich keine andere Bank<br />

oder Versicherung in Österreich, kann auf eine Mehrheit<br />

von Personen im Aufsichtsrat verweisen, die nicht von den<br />

Eigentümern entsendet wurden.<br />

Kunden<br />

ÖGB<br />

Belegschaft<br />

Aktionäre<br />

Betriebsräte und<br />

Arbeitgebervertreter<br />

Kundenbeirat<br />

1<br />

Vorschlagsrecht<br />

Entsendung<br />

2<br />

1<br />

Aufsichtsrat<br />

3<br />

Gastrecht Vorsitzender<br />

Tagesordnungspunkte<br />

Beratung<br />

Kontrolle<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

GRI 102-15, 102-16, 102-17, 102-18,<br />

102-21, 102-43, 102-44, 412-3<br />

Vorstand


52 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

Finanzkapital<br />

Mobilitätsdienstleistungen<br />

(öffentl. Verkehr, Flugreisen, Taxi,<br />

Lieferungen …)<br />

Bürogebäude<br />

Energie<br />

(Strom, Wärme)<br />

Fuhrpark<br />

Einkauf<br />

(Büromaterial, Büromöbel,<br />

Lebensmittel …)<br />

Wissen<br />

Mitarbeiter<br />

Arbeitskraft Mitarbeiter<br />

Eigentümer<br />

Soziale Beziehungen<br />

Aufsichtsrat<br />

Kundenbeirat<br />

Umwelt & Standort


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

53<br />

Veranlagungsergebnis<br />

Veranlagung<br />

für Kunden<br />

Beratung & Service<br />

Finanzprodukte<br />

Nachhaltige<br />

Immobilien<br />

Dritt-<br />

Investoren<br />

(z. B. in offene<br />

fair-finance<br />

Fonds)<br />

Finanzwissen<br />

(Innovative Entwicklungen für die<br />

Branche, Standards, Beispielprojekte,<br />

Know-how-Transfer …)<br />

Vision & Leitbild<br />

Governance & Ethik<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Einkommen &<br />

sinnstiftende Arbeit<br />

Strategie<br />

Sozialer Impact<br />

Ökologischer Impact


54 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Soziales Engagement –<br />

Social Business<br />

Im Sinne eines ganzheitlich nachhaltigen Geschäftsmodells<br />

beschränkt sich unser gesellschaftliches<br />

Engagement nicht nur auf die Veranlagung oder interne<br />

Stakeholderanliegen. Die Geschäftskontakte zu den Kunden<br />

werden genutzt, um soziale Ideen und Anregungen<br />

zu verbreitern, Kontakte herzustellen und Hilfestellung<br />

bei der Umsetzung zu bieten.<br />

SOZIALES THEMA OBDACHLOSIGKEIT –<br />

JUCA – HAUS FÜR JUNGE ERWACHSENE<br />

ir engagieren uns seit Jahren für jene Menschen, die<br />

W am Rande der Gesellschaft leben – von der Öffentlichkeit<br />

und den Medien oftmals zu wenig beachtet. Konkret<br />

unterstützt fair-finance seit 2011 junge Erwachsene,<br />

die im JUCA – Haus für junge Erwachsene die Möglichkeit<br />

bekommen, durch Mitarbeit in der Werkstatt JU_CAN<br />

oder im Beschäftigungsprojekt JuCantine wieder in ein<br />

selbstbestimmtes und geregeltes Leben zu finden.<br />

Wohnungslosigkeit wird in dieser Kooperation mit der<br />

Caritas der Erzdiözese Wien zum Thema gemacht – auch<br />

in der Kommunikation mit unseren Kunden, welche im<br />

Zuge einer Verfügung über ihr Abfertigungsguthaben die<br />

Möglichkeit haben, einen finanziellen Beitrag zu leisten.<br />

In Summe wurden rund EUR 60.000 des Unternehmensgewinns<br />

an dieses Projekt gespendet. Mit der von fairfinance<br />

gebotenen und durch Zuzahlungen geförderten<br />

Möglichkeit der Spende werden zukünftig auch andere<br />

Projekte unterstützt.<br />

SOCIAL ENTREPRENEURSHIP FONDS<br />

ir sehen Social Entrepreneurship als Beitrag zur<br />

W Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen.<br />

Darüber hinaus soll der Fonds helfen, unterschiedliche<br />

gesellschaftliche Probleme zu adressieren, wodurch im<br />

besten Fall durch Nachahmer und Folgefonds ein ganzes<br />

Netzwerk an Investmentmöglichkeiten, die innovative<br />

Hilfsideen unterstützen, entstehen kann.<br />

In Österreich gab es bislang noch keinen Private Equity-<br />

Fonds mit dem Fokus auf Social Business. fair-finance hat<br />

daher gemeinsam mit dem Senat der Wirtschaft, einer<br />

Stakeholdergruppe, die sich u. a. der Förderung von Nachhaltigkeit<br />

in der heimischen Wirtschaft verschrieben hat,<br />

im Herbst <strong>2018</strong> das Konzept des „SEF I“, des ersten österreichischen<br />

Social Entrepreneurship-Fonds entwickelt.<br />

Dies ist ein Eigenkapitalfonds für Sozialunternehmen und<br />

Social Entrepreneure, die sowohl wirtschaftlichen Erfolg<br />

als auch messbaren Social Impact anstreben. Die Kosten<br />

und Gebühren liegen unter den marktüblichen Sätzen. Damit<br />

kann die Wirkung des Investments maximiert werden.<br />

Foto: © Caritas<br />

Foto: fair-finance besucht die Caritas Werkstatt JUCAN,<br />

wo unterschiedlichste Filzprodukte hergestellt werden<br />

v.l.n.r.: Mag. Rainer Ladentrog (Marketing fair-finance),<br />

DSA Mag.a (FH) Andrea Fichtinger-Müllner (stellv. Leiterin<br />

JUCA), Mag. Alexander Bodmann (Geschäftsführer<br />

der Caritas der Erzdiözese Wien), Mag. Markus Zeilinger<br />

(Gründer und Vorstandsvorsitzender fair-finance)<br />

Das Kapital des Social Entrepreneurship Fonds unterstützt<br />

einerseits jene, die ein Social Business führen.<br />

Gemeint sind Geschäftsmodelle mit sozialer und / oder<br />

ökologischer Wirkung. Social Entrepreneure erhalten so<br />

die Möglichkeit, Social Impact in erfolgversprechende<br />

Unternehmen zu implementieren und müssen nicht auf<br />

Profitmaximierung setzen, um an Eigenkapitalmittel zu<br />

kommen. Das führt letztlich dazu, dass es mehr Social<br />

Entrepreneure geben wird – und diese brauchen Wirtschaft<br />

und Gesellschaft dringend. Die Social Entrepreneure<br />

erhalten durch den Fonds aber auch die Möglichkeit, den


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

55<br />

Impact ihres Business Cases durch Geschäftserweiterung<br />

zu steigern. Das wiederum kann zu mehr Social Business<br />

führen.<br />

Der Social Impact entlastet direkt und indirekt das Staatsbudget<br />

und somit die Abgaben- und Steuerquote. Das<br />

unterstützt die Gesellschaft. Das Geld der Investoren generiert<br />

eine finanzielle und eine soziale Rendite. So kann<br />

Geld ganz konkret Sinn stiften.<br />

Und schließlich ist die Bewältigung sozialer Herausforderungen<br />

Voraussetzung für ein friedvolles und sicheres<br />

Leben dieser und zukünftiger Generationen. Der Konzessionierungsprozess<br />

für diesen Alternativ-Investment-Fonds<br />

(AIF) läuft. In Summe stellt fair-finance ein Seedkapital<br />

in Höhe von EUR 5 Mio. zur Verfügung. Interessierte<br />

Social Entrepreneure können sich voraussichtlich ab Mitte<br />

2019 online bewerben. www.se-fonds.com<br />

Eine Initiative von:<br />

Mit Unterstützung von:<br />

MIKROFINANZ & DESSEN IMPACT<br />

er Anteil an Mikrofinanzzertifikaten in unserem Portfolio<br />

lag <strong>2018</strong> bei rund 9 %. Eine Asset-Klasse, die<br />

D<br />

somit in einem Ausmaß von knapp EUR 50 Mio. mit knapp<br />

1 % Rendite einen positiven Performancebeitrag für das<br />

herausfordernde Veranlagungsjahr <strong>2018</strong> geleistet hat.<br />

Viel wichtiger ist allerdings die Wirkung, die diese Form<br />

der sozialen finanziellen Unterstützung in wirtschaftlich<br />

benachteiligten Regionen, vorwiegend in Asien, Südamerika<br />

und Afrika, entfalten kann.<br />

Personen, die keinen oder einen sehr begrenzten Zugang<br />

zu Finanzierungsmöglichkeiten haben, werden dadurch<br />

in die Lage versetzt, sich eine eigene Lebensgrundlage<br />

aufzubauen – ob in der Landwirtschaft oder der Viehhaltung,<br />

im Kunsthandwerk, dem Handel mit Lebensmitteln<br />

oder anderen Waren oder in Dienstleistungsbereichen wie<br />

Nähen oder Straßenküchen.<br />

Diese Klein- und Kleinstkredite schaffen Arbeitsplätze und<br />

helfen mit, die Armut in diesen Regionen zu reduzieren.<br />

Da für eine betriebliche Vorsorgekasse Investments in<br />

Mikrofinanz nicht vorgesehen sind, nutzt fair-finance die<br />

Möglichkeit der Verbriefung in Zertifikatsform, welche der<br />

Aktienquote zugerechnet wird. Die Auswahl von diversifizierten<br />

Mikrofinanzfonds erfolgt anhand anerkannter<br />

Transparenzstandards.<br />

GRI 102-12, 102-16, 203-2


56 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Ökologisches Engagement<br />

insichtlich nachhaltiger Vermögensveranlagung ist<br />

H fair-finance Vorreiter. Als einziger Anbieter können<br />

wir auf ein nach dem Österreichischen Umweltzeichen<br />

zertifiziertes Portfolio, zusammengefasst im fair-finance<br />

Masterfonds, verweisen. Das von fair-finance entwickelte<br />

Nachhaltigkeits-Ratingsystem für Immobilien hat sich<br />

erfolgreich etabliert und wird von anderen nachhaltigen<br />

Investoren übernommen. Aktuell läuft eine universitäre<br />

Studie betreffend seriöser CO 2 -Messung in Wertpapierportfolios<br />

anstelle von „greenwashing“.<br />

fair-finance kombiniert die unter ethischen Investoren<br />

beliebte Methode der „Ausschlüsse“ mit dem „Best-In-<br />

Class-Ansatz“ anhand von ESG-Kriterien, wie er von<br />

konventionellen Investoren zur Portfoliooptimierung<br />

gerne eingesetzt wird. Die vom fair-finance Kundenbeirat<br />

beschlossene Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie dient<br />

dabei zur Operationalisierung und als Selektionsfilter für<br />

das Investmentuniversum.<br />

ÖKOLOGISCHE VERANLAGUNG<br />

ls vorbildliches und richtungsweisendes Unternehmen<br />

A in Sachen nachhaltige und impactstarke Investments<br />

ist es uns ein besonderes Anliegen, neben den bestehenden<br />

Assetklassen Mikrofinanz und nachhaltige Immobilien<br />

auch die Assetklasse Alternative Investments mit<br />

weiteren impact-orientierten Investments auszubauen.<br />

So wurde <strong>2018</strong> in den SUSI Energy Storage Fund in nachhaltige<br />

Energieinfrastrukur mit nachweislichen CO 2 -Einsparungen<br />

oder in den ARBARO Fund für nachhaltige<br />

Forstwirtschaft investiert.<br />

Gerade unter dem Eindruck der UN-Klimakonferenz 2015<br />

(COP 21) in Paris mit dem ambitionierten Ziel, die globale<br />

Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst unter<br />

1,5°C zu begrenzen, kommt Wäldern eine steigende Bedeutung<br />

für das Erreichen eines Gleichgewichtes zwischen<br />

Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffbindung<br />

zu. Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden und<br />

zugleich CO 2 -filternder Rohstoff.<br />

Daher ist eine Investition gerade in nachhaltige Forstwirtschaft<br />

in Entwicklungsländern, wie sie der ARBARO Fund<br />

vorsieht, nicht zuletzt auch wegen seiner zu den großen<br />

Assetklassen zählenden Investments und seiner Unabhängigkeit<br />

aus Sicht von fair-finance eine ideale Portfolio-<br />

Ergänzung.<br />

Als weiteres vorbildliches Investment im Sinne unseres<br />

Nachhaltigkeitsansatzes ist unser finanzielles Engagement<br />

in den Green for Growth Fund (GGF) zu sehen. Dieser<br />

Fonds investiert in Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs<br />

und der CO 2 -Emissionen sowie zur Förderung<br />

der Ressourceneffizienz – in Bereichen wie Wasser,<br />

Abfall und Materialeinsatz. Die <strong>2018</strong> veröffentlichten<br />

Zahlen sprechen von jährlichen Energieeinsparungen des<br />

Fonds durch das Investitionsportfolio des GGF von 1.913<br />

Gigawattstunden – dies entspricht der durchschnittlichen<br />

jährlichen Stromproduktion von etwa 350 modernen<br />

Windkraftanlagen. Die jährlichen CO 2 -Einsparungen durch<br />

die vom GGF finanzierten Maßnahmen belaufen sich auf<br />

496.000 Tonnen (Annual Impact Report 2017).<br />

BÜROORGANISATION<br />

ls nachhaltig agierendes Unternehmen bemühen wir<br />

A uns, auch auf den Ebenen Büroorganisation und Mitarbeiter<br />

diesen wesentlichen Ansatz einfließen zu lassen.<br />

So erachten wir beispielweise doppelseitiges Drucken<br />

oder Mülltrennung als selbstverständlich und halten alle<br />

Mitarbeiter an, diese Trennung auch gewissenhaft und<br />

vorbildlich umzusetzen.<br />

Bereits beim Einkauf wird darauf geachtet, nicht erforderliches<br />

Verpackungsmaterial zu vermeiden und noch verwertbare<br />

Bestandteile nicht zu entsorgen, sondern wenn<br />

möglich der Wiederverwertung zuzuführen. Beim Einkauf<br />

und der Verwendung von allgemeinem Büromaterial achten<br />

wir auf nachhaltige Kriterien, wie z. B.: Produkte aus<br />

der Region, nachhaltigkeitszertifizierte Produkte, recycelte<br />

Materialien oder wiederverwertbare Produkte (Seite 63,<br />

Lieferantenkodex).<br />

NACHHALTIGE MOBILITÄT & KLIMASCHUTZ<br />

Neben unserem Bemühen, in der Veranlagung einen<br />

fühlbaren Impact für die Umwelt zu generieren,<br />

führen wir dies analog auch in der eigenen Mobilität durch.<br />

Vor Antritt einer Geschäftsreise ist zu prüfen, ob diese<br />

wirtschaftlich notwendig ist und im Sinne der Umwelt<br />

GRI 204-1


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

57<br />

gestaltet werden kann. Der CO 2 -Ausstoß der aktuell nicht<br />

vermeidbaren Flugreisen und Dienstfahrten wird kompensiert.<br />

Für die Anreise zum Büro stellt das Unternehmen jedem<br />

Mitarbeiter eine Jahreskarte für die Wiener Linien zur Verfügung.<br />

Einige Mitarbeiter nutzen auch das Fahrrad, sogar<br />

bei Schlechtwetter. 2019 prüfen wir die Anschaffung von<br />

E-Rollern für die Kurzstrecken innerhalb Wiens. Für diejenigen<br />

Mitarbeiter, die öfter mit dem Auto unterwegs<br />

sind, bieten wir 2019 Spritspartrainings an. 88 % aller Mitarbeiter<br />

kommen aus Wien, 8 % aus Niederösterreich und<br />

4 % aus Salzburg.<br />

Die Energieeffizienz im Gebäude unseres Firmensitzes<br />

(Mietverhältnis) haben wir bereits fast komplett ausgereizt.<br />

Durch moderne IT-Geräte und Überwachung<br />

versuchen wir 2019 die Kühlung des Serverraums noch<br />

einmal zu reduzieren.<br />

GRI 102-16, 202-2, 301-2, 302-1, 302-4, 305-5, 306-2


58 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

CO2-FUSSABDRUCK<br />

er Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer<br />

Zeit. Dabei geht es nicht ausschließlich nur um<br />

D<br />

Umweltszenarien. Die Bedrohung durch den Klimawandel<br />

ist allumfassend, da er die Produktions- und Lebensbedingungen<br />

stark verändern wird. Verantwortlich für den<br />

Klimawandel sind Treibhausgasemissionen von Kohlenstoffdioxid,<br />

Methan, Lachgas und Kältemittel, die seit<br />

Beginn der Industrialisierung in großen Mengen in die Atmosphäre<br />

ausgestoßen werden. Ursächlich sind vor allem<br />

die Verbrennung von fossilen Kraftstoffen wie Kohle, Gas<br />

und Öl. Stoffe, die seit Langem als Ausschlusskriterien in<br />

der Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie festgeschrieben<br />

sind (siehe Seite 34 und 35,<br />

Ausschlusskriterien).<br />

CO 2<br />

50t<br />

Eine Minderung der Emissionen hängt wesentlich von<br />

dem freiwilligen und konsequenten Handeln der Wirtschaft<br />

in den Industrieländern ab. Aus diesem Grund wurden die<br />

Treibhausgasemissionen der fair-finance Gruppe ermittelt.<br />

Der CO 2 -Fußabdruck äquivalenter Schadstoffe pro Jahr<br />

beträgt ca. 50t CO 2 . Im Vergleich dazu verursacht ein<br />

Österreicher im Durchschnitt pro Jahr in etwa 7,2 Tonnen<br />

CO 2 (Quelle: International Energy Agency). fair-finance<br />

hat durch den Erwerb von insgesamt 725 Klimaschutzzertifikaten<br />

die vierfache Menge der jährlichen CO 2 -Emissionen<br />

für <strong>2018</strong> bis 2020 ausgeglichen.<br />

MIT UNSEREN CO 2 -ZERTIFIKATEN WERDEN FOLGENDE PROJEKTE UNTERSTÜTZT:<br />

20 MW BIOMASS POWER PROJECT AT GODAWARI<br />

POWER AND ISPAT IN INDIEN<br />

Validierer<br />

gesparte Emissionen<br />

pro Jahr (t CO 2 eq)<br />

KBS<br />

107.509<br />

Projektlaufzeit 2013-<strong>2018</strong><br />

Zertifikat<br />

ADPML PORTEL-PARA REDD<br />

PROJECT<br />

Validierer<br />

gesparte Emissionen<br />

pro Jahr (t CO 2 eq)<br />

Det Norske Veritas<br />

Climate Change Services<br />

264.116<br />

Projektlaufzeit 2009-2049<br />

Zertifikat<br />

as Projekt ermöglicht den Betrieb einer 20 MW Biomasseanlage.<br />

Als erneuerbare Energiequelle werden<br />

D<br />

biogene Reststoffe, vor allem auf Basis von gebrauchten<br />

Reisschalen aus der umliegenden Provinz im Umkreis<br />

von 50 km verwendet. Strom aus klimaschädlicheren<br />

Energieträgern wird zunehmend verdrängt und es ist kein<br />

zusätzlicher Flächenbedarf für den Anbau von Biomasse<br />

erforderlich.<br />

In einer sich schnell wandelnden Region, die durch<br />

Wälder, reich an wertvollen Holzarten, illegalen Holzeinschlag,<br />

unklare Landnutzungsgesetze, weit verbreitete<br />

Bodenspekulation, generell schwache Gesetzesdurchsetzung<br />

und schwere Armut geprägt ist, besteht das Hauptziel<br />

des Projekts darin, illegale Abholzung durch einen<br />

strengen Bewirtschaftungsplan und laufende Überwachungstätigkeiten<br />

in heimischen Wäldern zu vermeiden.


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

59<br />

Durch die Kompensation der durch den<br />

Betrieb verursachten Treibhausgase<br />

erhielt fair-finance die Auszeichnung<br />

„klimaneutrales Unternehmen“.<br />

fair-finance unterstützt die<br />

Allianz für Entwicklung und<br />

Klima.<br />

Zudem ist fair-finance Mitglied<br />

in der Klima-Allianz<br />

des Senats der Wirtschaft in<br />

Österreich. Damit ist unser Unternehmen eines der ersten<br />

in unserer Branche, das seine Emissionen nach dem<br />

Kyoto-Protokoll freiwillig kompensiert.<br />

Darüber hinaus ist fairfinance<br />

Klimabündnis-<br />

Betrieb.<br />

GYAPA IMPROVED STOVES IN GHANA<br />

Validierer<br />

gesparte Emissionen<br />

pro Jahr (t CO 2 eq)<br />

TÜV Rheinland<br />

25.268<br />

Projektlaufzeit 2010-2020<br />

Zertifikat<br />

20 MW BIOMASS POWER PRO-<br />

JECT AT GODAWARI POWER<br />

AND ISPAT IN INDIEN: Das<br />

Projekt unterstützt eine bessere<br />

Stromversorgung durch die<br />

Verbrennung von gebrauchten<br />

Reisschalen<br />

ADPML PORTEL-PARA REDD<br />

Project, Brasilien: Dieses Projekt<br />

soll ungeplante Abholzungen<br />

des Regenwaldes verhindern,<br />

indem lokale Dorfbewohner<br />

als Waldpatrouillen eingesetzt<br />

werden<br />

er Waldbestand in Ghana hat sich seit 1990 von 8,2 Mio.<br />

D Hektar auf 1,2 Mio. Hektar reduziert. Die Abholzung<br />

wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft, Buschfeuer<br />

und nicht nachhaltige Ernte von Brennholz, einschließlich<br />

Holzkohleproduktion, verursacht. Das Projekt konzentriert<br />

sich auf den Ersatz von traditionellen Holzkohleöfen mit<br />

sehr niedrigen Wirkungsgraden durch einen Ofen, der als<br />

Gyapa bekannt ist. Durch den Gyapa wird eine deutliche<br />

Reduzierung der Nachfrage an Holzkohle und eine Verringerung<br />

der Treibhausgasemissionen erzielt.<br />

GAYPA IMPROVED STOVES IN<br />

GHANA: schadstoffärmere und<br />

effizientere Kochherde namens<br />

Gyapa schützen Wälder und<br />

reduzieren CO 2 -Emissionen<br />

GRI 102-12, 102-13, 305-1, 305-5


60 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

UNSER UMGANG MIT RESSOURCEN<br />

D as Bemühen der fair-finance Mitarbeiter, den CO 2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten, trägt Früchte. So wird<br />

das Mittagessen in fair-finance Lunch-Boxen geholt, die man waschen kann, um Verpackungsmaterial einzusparen.<br />

Die Milch zum Kaffee kommt aus Mehrweg-Glasflaschen. Für Geschäftsreisen wird, wann immer es möglich ist, die Bahn<br />

genutzt. Und die Arbeitswege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Doppelseitige Ausdrucke sparen<br />

Papier – elektronische Kontonachrichten ebenso. Für einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Energieträger 2017 <strong>2018</strong><br />

Diesel [l] 2.063,80 2.050,94<br />

Benzin [l] 437,38 737,82<br />

Ökostrom [kWh] 17.271 17.677<br />

Wasser für Trinkwasser<br />

und Zimmerpflanzen<br />

2017 <strong>2018</strong><br />

Entnahme Leitungswasser [m 3 ] 1.065,41 1.080,66<br />

Logistik & Mobilität 2017 <strong>2018</strong><br />

Externe Dienstleister<br />

Gesamtstrecke externer Dienstleister<br />

[km]<br />

Geschäftsreisen fair-finance<br />

Flugreisen Kurzstrecke (Europa)<br />

[km]<br />

7.736 7.387<br />

34.159 30.784<br />

Zugfahrten [km] 3.172 7.113<br />

ÖPNV [km] 420 550<br />

Taxifahrten/PKW privat [km] 1.520 2.080<br />

Gesamtstrecke Geschäftsreisen<br />

[km]<br />

Arbeitswege Mitarbeiter<br />

(zwischen Wohnort und Arbeitsort)<br />

39.271 40.527<br />

Öffentliche Verkehrsmittel [km] 68.211 72.949<br />

PKW [km] (1 Person, Weg berechnet<br />

auf Basis 3 Tage pro Woche)<br />

10.998 10.998<br />

Motorrad [km] 5.461 2.585<br />

Zu Fuß oder mit dem Fahrrad [km]<br />

nicht<br />

gemessen<br />

470<br />

Abfallart 2017 <strong>2018</strong><br />

Gesamtmenge gemischt [kg] 480 500<br />

Sondermüll (Batterien, Altöl,<br />

Chemikalien etc.) [kg]<br />

Elektrogeräte*<br />

Toner*<br />

2 2<br />

Rücknahme,<br />

Refurbishing,<br />

Verkauf<br />

Rücknahme<br />

*Wurden bislang nicht gezählt, bleiben aber im Kreislauf.<br />

Papier 2017 <strong>2018</strong><br />

Druckerpapier (A4, A3) [kg] 425 760<br />

Kontonachrichten inkl. Kuverts<br />

[kg]<br />

3.989 4.420<br />

Geschäftsbericht [kg] 2.864 2.474<br />

Magazin Forum Nachhaltig<br />

Wirtschaften [kg]<br />

Sonstiges (Kundenbriefe,<br />

Werbung, …) [kg]<br />

17.738 13.304<br />

811 1.051<br />

Hygienepapier (WC, Küche) [kg] 192 283<br />

Frischfaser gesamt [kg] 10 10<br />

Recycling gesamt [kg] 26.008 22.281


03<br />

Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

61<br />

NACHHALTIGER EINKAUF<br />

Das Bemühen um eine faire und nachhaltige Geschäftstätigkeit<br />

erwartet fair-finance auch von seinen Lieferanten<br />

und Geschäftspartnern. Der fair-finance Lieferantenund<br />

Geschäftspartnerkodex umfasst alle Lieferanten und<br />

Geschäftspartner, mit denen fair-finance in Verbindung<br />

steht.<br />

Darüber hinaus erwartet fair-finance ein Einwirken auf<br />

deren Lieferanten und/oder Subunternehmen. Nicht-Einhaltung<br />

der festgelegten Grundsätze zu den Themen<br />

Arbeitsumfeld, Sicherheit & Gesundheit, Umwelt und<br />

Geschäftsethik führt zu einem Dialog zur Behebung des<br />

Mangels und kann ggf. bei Fortbestehen desselben zur<br />

Beendigung der Geschäftsbeziehung führen.<br />

Kriterium Arbeitsumfeld des Lieferanten<br />

π Faire Löhne und Zusatzleistungen<br />

π Faire Arbeitszeitmodelle und Beurlaubungen<br />

π Familienfreundliche Arbeitsstrukturen<br />

π Chancengleichheit von Mann und Frau<br />

π Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Förderung<br />

von Mitarbeitern<br />

π Verhandlungsbereitschaft über kollektivvertragliche<br />

Regelungen<br />

π Offene Kommunikation (Möglichkeit zur direkten und<br />

ehrlichen Diskussion zwischen Arbeitnehmern und<br />

Vorgesetzten)<br />

π Versammlungsfreiheit, freie Beteiligung an Gewerkschaften<br />

und Arbeitnehmervertretungen<br />

π Keine Zwangs- und/oder Kinderarbeit<br />

π Keine Diskriminierung (hinsichtlich Hautfarbe, Alter,<br />

Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit,<br />

Behinderung, Religion, politischer oder<br />

gewerkschaftlicher Zugehörigkeiten sowie Zivilstand)<br />

Kriterium Sicherheit und Gesundheit<br />

π Umfassende Arbeitnehmerschutzbestimmungen<br />

π Geeignetes und ausreichendes Arbeitsmaterial<br />

π Vorbereitung auf Notfälle<br />

π Minimierung von Sicherheitsrisiken<br />

π Maßnahmen zur Vermeidung von berufsbedingten<br />

Verletzungen oder Krankheiten<br />

π Kontrolle von Kontakt mit chemischen, biologischen<br />

und physischen Stoffen<br />

π Identifikation, Auswertung und Kontrolle von<br />

körperlich belastender Arbeit<br />

π Aktionen zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

Kriterium Umwelt<br />

π Einhaltung von Umweltgesetzen und anerkannten<br />

ökologischen Mindeststandards<br />

π Schonendere Verwendung von natürlichen<br />

Ressourcen<br />

π Einsatz von erneuerbaren Energiequellen<br />

π Vermeidung bzw. Reduktion von Atomstrom<br />

und Energie aus Kohle<br />

π Einsatz von energiesparenden Geräten, Maschinen<br />

und Fahrzeugen<br />

π Umweltschonendes Vorgehen in Produktionsstätten<br />

π Einsatz von möglichst hohem Anteil an Recyclingmaterialien<br />

sowie Maßnahmen zur Wiederverwendung<br />

und Wiederverwertung<br />

π Konsequente Abfallreduktion und -beseitigung<br />

sowie fachgerechte Entsorgung<br />

π Überwachung, Kontrolle und entsprechende<br />

Behandlung von Abwässern und Reststoffen<br />

π Maßnahmen zur Reduktion von CO 2<br />

π Luftverunreinigungen überwachen, kontrollieren<br />

und entsprechend behandeln<br />

π Vermeidung von Gefahrenstoffen<br />

π Maßnahmen zur erhöhten Nutzung von öffentlichen<br />

Transportmitteln<br />

π Beiträge zum Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme<br />

sowie Maßnahmen zur Erhaltung von Biodiversität<br />

π Einhaltung von Gesetzen zum Tierschutz<br />

Kriterium Geschäftsethik<br />

π Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften<br />

sowie gesellschaftlichen Regeln<br />

π Weitergabeverbot von Geschäfts- sowie<br />

Finanzinformationen an Dritte<br />

π Keine Beeinflussung von Geschäftsprozessen<br />

durch Interessenkonflikte<br />

π Maßnahmen zur Unterbindung von Schenkungen<br />

oder Zuwendungen, Korruption und Preisabsprachen,<br />

um einen fairen Wettbewerb sicher zu stellen<br />

π Sorgsamer Umgang mit Daten unter Einhaltung<br />

der gesetzlichen Vorgaben<br />

π Transparenz in Geschäftsabläufen<br />

π Einhaltung von Compliance- und Geldwäsche-Richtlinien<br />

GRI 102-9, 102-16, 301-2, 302-1, 302-2, 302-4, 305-1, 305-2, 305-3, 305-5, 306-2, 308-1, 414-1


62 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Fairbesserungsprogramm<br />

Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />

Klimaneutralität<br />

fair-finance<br />

Gruppe<br />

Energieeffizienz<br />

noch weiter<br />

verbessern<br />

Nachhaltige<br />

Mobilität weiter<br />

vorantreiben<br />

Umweltschutz<br />

weiter vorantreiben<br />

Abfallmanagement<br />

weiter<br />

optimieren<br />

Erstellung Indikatorenset für jährlichen CO 2 -Fußabdruck der fair-finance Gruppe 2019<br />

Aktuellen CO 2 -Fußabdruck der fair-finance Gruppe von unabhängigem Institut berechnen lassen 2019<br />

CO 2 -Emissionen kompensieren ab 2019<br />

Berücksichtigung CO 2 -Werte bzw. alternative Antriebe bei der Anschaffung von KFZ<br />

CO 2 -Kompensation notwendiger Flüge bereits bei der Buchung durchführen<br />

Umweltschutz<br />

laufend<br />

laufend<br />

10-Jahresfeier (wie auch schon die vergangene 5-Jahresfeier) und Folgeevents als Green Event durchführen ab 2019<br />

Reduzierung der Warmwassertemperaturen auf Minimum 2019<br />

Reduzierung der Kühlung des Serverraums um 3-4 Grad vom Stand 2017/18 2019<br />

Anschaffung von Dienstfahrzeugen mit unterdurchschnittlichem Verbrauch/Emissionswerten laufend<br />

Bereitstellung Dienstfahrrad oder E-Roller 2019<br />

Jahreskarte Wiener Linien für MA laufend<br />

Erhöhung des Anteils der Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden 2019<br />

Teilnahme an Spritspartrainings 2019<br />

Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel laufend<br />

Erstellung Lieferantenkodex für umweltschonende Büro- und Verbrauchsmaterialien 2019<br />

Bestellung von Beauftragten für Abfall, Klima, Energie & Umweltschutz 2019<br />

Papier der Kontonachrichten auf UWZ-Papier umstellen 2019<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />

Faire Dividenden an<br />

Eigentümer ausschütten<br />

Mehr Volumen und<br />

Impact generieren,<br />

aber auch<br />

mehr Gewinn aus<br />

unseren Innovationen<br />

erzielen<br />

Image fair-finance<br />

weiterführen<br />

GRI 302-4, 305-5, 404-2<br />

Faire Dividenden errechnen und auszahlen 2021/2022<br />

Entwicklung von nachhaltigen Immobilien auch<br />

für Kunden und Dritte anbieten<br />

2019<br />

fair-finance Fonds als Co-Investment anbieten 2019<br />

Social Entrepreneurship Fonds auch zeichenbar<br />

für Dritte<br />

Verwendung Logo Familie & Beruf bei der<br />

Personalsuche<br />

Medienkooperation Magazin forum Nachhaltig<br />

Wirtschaften weiterführen<br />

2019<br />

laufend<br />

laufend<br />

Ziel<br />

Wir sind Treiber für<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

in der Branche und geben<br />

Impulse für einen struk-<br />

turellen Wandel<br />

Wissenschaftlich fundierte<br />

CO 2 -Messung des gesamten<br />

Portfolios (CO 2 gesamt und<br />

je 1 Mio. EUR veranlagtem<br />

Vermögen)<br />

Optimiertes ESG-Scoring<br />

Unabhängigkeit von<br />

Konzernen und Einzel-<br />

interessen<br />

Schlanke Kostenstruktur<br />

und Mehrwert für Kunden<br />

Nachhaltige Immobilien<br />

als eigene Assetklasse<br />

ausbauen<br />

Maßnahmen<br />

Prüfung neuer Ausschlusskriterie<br />

Anpassung Positiv- und Negativk<br />

Engagementstrategie Schwerpun<br />

Netzwerk Shareholders for Chan<br />

mit Mitgliedern des Netzwerks be<br />

1. Österr. Private Equity Social Bu<br />

10 Mio. Mezzaninkapital für alter<br />

UWZ-Zertifizierung fair-finance B<br />

UWZ-Zertifizierung fair-finance M<br />

UWZ-Zertifizierung fair-finance A<br />

Optimierung CO 2 -Messung des V<br />

(universitäre Studie CO 2 -Messun<br />

CO 2 -Emissionen des Veranlagung<br />

Einarbeitung der Ergebnisse in de<br />

Starke Gewichtung von CO 2 -arme<br />

Eigenes fair-finance ESG Scoring<br />

(derzeit verwenden wir Research<br />

Due Diligence Prozess bei Manag<br />

– es geht nicht nur um CO 2 , sond<br />

Engagementprozess mit Fondsm<br />

Portfolioprüfung durch externe R<br />

Das <strong>2018</strong> begonnene engmaschig<br />

Gebührenabsenkung auf 1 % der<br />

Zinsgarantie 0,5 % – Festlegung d<br />

Fertigstellung Seestadt Aspern P<br />

Fertigstellung Lenneisgasse, 114<br />

Planung Schönbrunner Straße: P<br />

Fahrzeuge mitfinanziert werden k<br />

Adaptierung unserer Richtlinie fü<br />

Adaptierung unseres Lebenszykl<br />

Erwerb und Errichtung weiterer n


Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />

63<br />

Mensch und Gesellschaft<br />

Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />

Hohes Level im<br />

Bereich Familie & Beruf<br />

weiterführen<br />

Mitarbeiter-Gesundheit<br />

weiter hoch halten<br />

Re-Zertifizierung familienfreundlicher Arbeitgeber 2020<br />

1 Familientag pro Jahr laufend<br />

Eigenen Bereich für Beruf & Familie im Intranet schaffen 2020<br />

Betriebliches Vorschlagswesen für Ideen im Bereich Familie & Beruf einführen 2019<br />

Finanzierung Besuch Fitnesscenter im Gebäude<br />

Externe Betriebsärztin<br />

laufend<br />

laufend<br />

Angebot Masseur/in einmal im Monat 2019<br />

Gesunde Lebensmittel Wöchentlicher Obstkorb für MA<br />

und fairtrade unterstützen laufend<br />

Weiterhin Verwendung von BIO, regionalen und verpackungsarmen Produkten laufend<br />

Fähigkeiten unserer MA<br />

weiterentwickeln<br />

Wir nutzen Geld als soziales<br />

Gestaltungsmittel<br />

zur Armutsbekämpfung<br />

GOFAIR Kaffee fürs Büro 2019<br />

IT-Kurse (Spezialthema für 2019) 2019<br />

Implementierung MA-News zur Informationsverteilung 2019<br />

Projekt JUCA weiterhin unterstützen laufend<br />

Nachhaltigkeit – Impact – Veranlagung<br />

Zeitpunkt Zeitpunkt SDGs<br />

hlusskriterien (z. B. progressive Steuervermeidung) 2019/2020 2019/2020<br />

nd Negativkriterien mit dem Kundenbeirat<br />

jährlich<br />

ie Schwerpunkt Menschenrechte 2019 2019<br />

ers for Change: Prüfen, ob wir kleine Aktienpakete an ATX Unternehmen mit Eigenkapital kaufen, um deren HVs<br />

2019<br />

etzwerks beschicken zu können – wir wollen mit dem Netzwerk kritische Aktionärsstimme werden<br />

ity Social Business Fonds – angestrebt: 3,5 % Rendite gemäß Gemeinnützigkeitsgesetz 2019 2019<br />

ital für alternative Anlagen bereitstellen und Kooperation mit Ökostrom 2019 2019<br />

air-finance Bond Oporunities 2019 2019<br />

air-finance Masterfonds 2019 2019<br />

air-finance Assets Stable 2019 2019<br />

ssung des Veranlagungsportfolios insbesondere hinsichtlich Nicht-Aktien Assets<br />

CO 2 -Messung in Wertpapierportfolios anstelle von „greenwashing“)<br />

Veranlagungsportfolios relativ zurückführen auf veranlagtes Vermögen bezogen) 2019 2019<br />

ebnisse in den Engagementprozess 2019/2020 2019/2020<br />

on CO 2 -armen Investments oder kompensierenden (CO 2 -senkenden) Investments (z. B. Waldfonds) 2019/2020 2019/2020<br />

ESG Scoring für Best-in-Class Ansatz anhand unserer Kriterien und unserer Gewichtung<br />

ir Research-Agenturen)<br />

ss bei Managerauswahl bzw. Fondsauswahl in Richtung ESG Kriterien verbessern<br />

m CO 2 , sondern auch um andere wichtige Themen wie Governance<br />

2019<br />

2019/2020<br />

mit Fondsmanagern noch weiter vertiefen was ESG Scoring betrifft 2020 2020<br />

ch externe Research-Agenturen<br />

engmaschige NH-Controlling über das Portfolio weiter verbessern (Kontrolle & Analyse)<br />

2020<br />

quartalsweise quartalsweise<br />

laufend<br />

auf 1 % der laufenden Verwaltungskosten im 1. Vertragsjahr 2019 2019<br />

Festlegung durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats 2019 2019<br />

adt Aspern Projekt Living Garden 2019 2019<br />

isgasse, 1140 Wien – vorbildlich nachhaltiges Gebäude 2020 2020<br />

er Straße: Prüfung ob Car-Sharing Parkplätze inkl.<br />

iert werden können – Prüfung neuer Modelle<br />

2019-2020 2019-2020<br />

Richtlinie für nh-Immobilien für Deutschland 2019-2020 2019-2020<br />

Lebenszyklusmodells in 2. Auflage 2020 2020<br />

jährlich<br />

ng weiterer nh-Gebäude in Österreich und Deutschland laufend laufend<br />

2019<br />

2019<br />

2019/2020<br />

2020<br />

laufend<br />

SDGs


64 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat<br />

und Ernte<br />

Die Erde ist ein Ganzes.<br />

Die Menschheit ist ein Ganzes.<br />

Der Kosmos ist ein Ganzes.<br />

Und ich selbst bin<br />

dieses Ganze.<br />

Carlos Castaneder<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

65


66 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Lagebericht des Vorstandes<br />

Um auf die Wünsche aller Stakeholder einzugehen, wird<br />

der Lagebericht des Vorstandes der fair-finance Vorsorgekasse<br />

AG als Bestandteil der financials neben dem Jahresabschluss<br />

in kompakter Form abgedruckt. Ergänzende<br />

Ausführungen zu den einzelnen Abschnitten finden sich in<br />

den anderen Kapiteln dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s.<br />

GESELLSCHAFTSRECHTLICHE<br />

VERHÄLTNISSE<br />

ie Gesellschaft wurde mit Notariatsakt am 9. März<br />

D 2010 gegründet und gemäß § 1 Abs. 1 Z 21 BWG (Betriebliches<br />

Vorsorgekassengeschäft) konzessioniert. Seit<br />

Gründung werden sämtliche Anteile an der Gesellschaft<br />

von der fair-finance Holding AG gehalten.<br />

Die fair-finance Vorsorgekasse AG ist Gesellschafterin der<br />

Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft<br />

m.b.H. und der Nachfolgeorganisation Einlagensicherung<br />

AUSTRIA Ges.m.b.H (ESA).<br />

ENTWICKLUNG DER BRANCHE<br />

as Gesamtvermögen der Branche beträgt aufgeteilt<br />

D auf acht Betriebliche Vorsorgekassen per Ende <strong>2018</strong><br />

EUR 11,49 Milliarden (VJ: EUR 10,61 Mrd.). Laut Statistik<br />

der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen wurden<br />

zum Ultimo <strong>2018</strong> für über 3,48 Millionen (VJ: 3,37 Mio.)<br />

unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende<br />

Beitragszahlungen zur Abfertigung Neu geleistet. Die<br />

laufenden Beitragszahlungen haben EUR 1,61 Milliarden<br />

(VJ: EUR 1,48 Mrd.) und die Auszahlungen EUR 526,44<br />

Millionen (VJ: EUR 488,12 Mio.) betragen.<br />

UNSER GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Unsere Gesellschaft ist weiterhin die einzige Neugründung<br />

nach Einführung der „Abfertigung Neu“ im Jahr<br />

2003. Auch im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> konnten wir stärker<br />

als der Markt wachsen. Per Jahresultimo <strong>2018</strong> ist die<br />

Anzahl der Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 3.809<br />

(VJ: 3.089) und jene mit Selbständigen auf 4.700 (VJ: 4.120)<br />

angewachsen. Die Beitragszahlungen haben EUR 107,02<br />

Millionen (VJ: EUR 97,96 Mio.) betragen. EUR 88,10 Millionen<br />

(VJ: EUR 76,56 Mio.) entfallen auf laufende Beitragszahlungen,<br />

EUR 18,23 Millionen (VJ: EUR 20,82 Mio.) auf<br />

Übertragungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,69 Millionen<br />

(VJ: EUR 0,58 Mio.) auf Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften.<br />

Die Anzahl der beitragsfreien<br />

Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 182.651<br />

(VJ: 157.202) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten<br />

170.027 (VJ: 151.838). EUR 22,17<br />

Millionen (VJ: EUR 20,55 Mio.) wurden an Leistungen<br />

ausbezahlt. Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft<br />

hat im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> die Grenze von<br />

einer halben Milliarde überschritten und beträgt zum<br />

Jahresende EUR 539,76 Millionen (VJ: EUR 461,65 Mio.).<br />

Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,49 %<br />

(VJ: 5,19 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen <strong>2018</strong>.<br />

Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang vor<br />

der Niederösterreichischen Vorsorgekasse und der BUAK<br />

Vorsorgekasse.<br />

Auf diesen Erfolg sind wir stolz und danken unseren Kunden<br />

für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für ihr Engagement und die außerordentlich<br />

hohe Identifikation mit der Vision von fair-finance.<br />

VERMÖGENSVERANLAGUNG<br />

<strong>2018</strong> war für die Finanzmärkte ein sehr turbulentes<br />

Jahr. Anleihen zeigten sich schwach und an den Aktienmärkten<br />

kam es nach historischen Höchstständen zu<br />

heftigen Kursabstürzen knapp vor Jahresende. Die Weltwirtschaft<br />

zeigt sich mit einem BIP-Wachstum von 3,7 %<br />

besser als erwartet, wobei die USA sich besser als die<br />

EU darstellen konnten.<br />

Verschiedene wirtschaftliche und politische Ereignisse<br />

(Krisen in Venezuela, Argentinien und Türkei, Brexit,<br />

Volatilität des Ölpreises, Handelsstreit zwischen USA<br />

und China und der Haushaltsstreit zwischen Brüssel und<br />

Italien) ergaben ein schwieriges Umfeld für den Finanzmarkt.<br />

In den USA wurde der Leitzins schrittweise angehoben<br />

auf 2,25 % im Dezember <strong>2018</strong> und verstärkte somit<br />

den Druck auf Aktien und andere Risikoanlagen. In der<br />

EU stand die Beendigung der Anleihenkäufe der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) im Mittelpunkt. Der DAX zeigte<br />

eine Jahresperformance von -18,3 %, der Dow Jones von


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

67<br />

-5,63 %. Die Rendite 10-jähriger Österreichischer Staatsanleihen<br />

liegt zum Jahresende bei 0,45 % und ist seit 2017<br />

nahezu unverändert.<br />

In unserer größten Asset Klasse, Anleihen zum Tageswert,<br />

wurde aufgrund der Verschlechterung der Bewertung von<br />

Unternehmensanleihen eine negative Jahresperformance<br />

von -3,70 % erwirtschaftet. HtM-Anleihen, die als Daueranlage<br />

gewidmet sind (Held to Maturity – Methode), trugen<br />

mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,22 % p.a.<br />

stabilisierend zum Ergebnis bei. Ebenso entwickelten<br />

sich die Aktien mit einer Performance von -3,85 % negativ<br />

sowie die Wandel- und Hybridanleihen mit einer Performance<br />

von -6,05 %.<br />

Positive Performancebeiträge erwirtschafteten jedoch die<br />

Immobilieninvestitionen mit einer Performance von 2,48 %<br />

sowie Mikrofinanzzertifikate mit knapp 1 %. Der Bereich<br />

der Alternativen Investments zeigte ebenfalls eine positive<br />

Wertentwicklung von rund 2 %. Im Zuge der schlechten<br />

Marktentwicklung im Oktober <strong>2018</strong> wurde das Risikomanagementsystem<br />

der fair-finance Vorsorgekasse aktiv und<br />

stellte die Veranlagung auf „risikoneutral“. Somit konnten<br />

massive Verluste vermieden werden.<br />

Die erzielte Performance von -0,68 % in <strong>2018</strong> (VJ: 2,54 %)<br />

– gemessen nach der Messmethode der Österreichischen<br />

Kontrollbank (ÖKB) – ist zwar kein Grund zur Freude, zeigt<br />

aber aufgrund des vergleichsweisen hohen Unterschieds zu<br />

den Wettbewerbern und auch gegenüber dem Branchendurchschnitt<br />

von -1,97 %, dass die spezifischen Veranlagungs-<br />

und Risikostrategie ausgezeichnet funktioniert.<br />

Insbesondere da die Performance unserer Kasse auch<br />

im 5-Jahresvergleich den 1. Platz einnimmt.<br />

Vor dem Hintergrund einer negativen Jahresperformance<br />

erscheint die von fair-finance als einzigem Anbieter gewährte<br />

Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,75 % für <strong>2018</strong><br />

von besonderer Bedeutung. Es ist somit mit einem deutlichen<br />

Ansteigen von Garantieleistungen für 2019 zu<br />

rechnen.<br />

PERSONAL UND ORGANISATION<br />

GRI 102-7, 102-8, 102-14, 102-15, 201-1, 102-18, 302-2, 302-4<br />

er Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 8 (VJ: 7)<br />

D Mitarbeiter, wobei davon eine Mitarbeiterin die Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau absolviert. Weitere 15 (VJ: 15)<br />

Personen, die bei der Muttergesellschaft in einem Dienstverhältnis<br />

stehen, waren <strong>2018</strong> überwiegend für unsere<br />

Gesellschaft tätig.<br />

RISIKOBERICHT<br />

ie Summe der einer betrieblichen Vorsorgekasse zuge-<br />

D flossenen Beiträge zuzüglich allfälliger übertragener<br />

Altabfertigungsanwartschaften sowie allfälliger aus einer<br />

anderen betrieblichen Vorsorgekasse übertragenen Anwartschaften,<br />

stellt einen gesetzlich garantierten Mindestanspruch<br />

der Anspruchsberechtigten dar (Kapitalgarantie).<br />

Darüber hinaus gewährt fair-finance eine Mindestzinsgarantie,<br />

welche vom Vorstand mit 0,75 % p.a. für <strong>2018</strong><br />

(VJ: 0,75 %) festgelegt war. Für 2019 beträgt die vom Vorstand<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrates festgesetzte<br />

Mindestzinsgarantie 0,5 %. In Anbetracht der Kapitalmarktsituation<br />

und eines historisch niedrigen Zinsumfeldes<br />

– der 3-Monats-EURIBOR ist <strong>2018</strong> gegenüber dem<br />

Vorjahr marginal gestiegen und betrug im Dezember <strong>2018</strong><br />

-0,31 % (VJ: -0,33 %) – erscheint das Mindestzinsversprechen<br />

von fair-finance wohl als sehr wertvolles Asset einer<br />

Geschäftsbeziehung mit unserer Gesellschaft.<br />

fair-finance steuert das Veranlagungsrisiko durch Diversifikation<br />

und eine taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur.<br />

Durch eine Reduktion volatiler, überbewerteter<br />

Assetklassen kann das Anlagerisiko reduziert und verändert<br />

werden. Die Signale aus dem Risikomanagement<br />

kamen sowohl aus einzelnen Assetklassen und im Oktober<br />

<strong>2018</strong> für das Gesamtportfolio. Dem Verbrauch des definierten<br />

Risikobudgets wurde Rechnung getragen und Risiken<br />

durch Derivate innerhalb der einzelnen Assetklassenveranlagungen<br />

und über den Verlauf von Risikopositionen<br />

erfolgreich reduziert.<br />

Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen wurden der<br />

Veranlagungsgemeinschaft aufgrund des negativen Veranlagungsergebnisses<br />

im Geschäftsjahr keine Vermögensverwaltungskosten<br />

entnommen. Das in diesem Zusammenhang<br />

entstandene Liquiditätsrisiko wird durch entsprechend<br />

liquide Eigenkapitalveranlagungen gesteuert.<br />

Die operationellen, rechtlichen und technischen Risiken<br />

wurden laufend beobachtet. Mit dem planmäßigen und vor


68 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

allem erfolgreichen Wechsel per 1.1.<strong>2018</strong> auf ein modernes<br />

Verwaltungsprogramm wurden die Weichen für die<br />

Zukunft gestellt.<br />

JAHRESERGEBNIS<br />

it einem erneut im Vergleich zum Vorjahr steigenden<br />

Ergebnis vor Steuern von EUR 1.366.793,52<br />

M<br />

(VJ: TEUR 1.141) wurde das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> abgeschlossen.<br />

Auch für das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wird allen<br />

Anspruchsberechtigten eine Erfolgsbeteiligung auf Basis<br />

des Kapitalstandes zugeteilt, wobei jedem einzelnen Anspruchsberechtigten<br />

zumindest 1 Cent gutgeschrieben<br />

wird. Diese steigt auf EUR 120.980,75 (VJ: TEUR 90).<br />

Dieses partnerschaftliche Modell mit einer Erfolgsbeteiligung<br />

zu Gunsten der Kunden ist eine weitere Besonderheit<br />

von fair-finance.<br />

Nach Zuführung der Rücklage zur Kapitalgarantie in Höhe<br />

von EUR 539.315,91 (VJ: TEUR 461), Auflösung der Zinsgarantie-<br />

und Kapitalgarantierücklagen in Höhe von EUR<br />

60.945,97 (VJ: TEUR 18) sowie der Auflösung der gebundenen<br />

Kapitalrücklage von EUR 800.000,00 (VJ: TEUR 0)<br />

gem. § 229 Abs. 7 UGB beträgt der Jahresgewinn EUR<br />

1.520.864,33 (VJ: TEUR 624). Nach Verrechnung mit dem<br />

Partizipationskapital schließt die Gesellschaft das Geschäftsjahr<br />

mit einem Bilanzverlust von EUR 962.834,66<br />

(VJ: TEUR 2.310) ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft<br />

beträgt zum 31.12.<strong>2018</strong> EUR 8,20 Millionen (VJ: EUR 6,18<br />

Mio.).<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ie Gesellschaft hat im Jahr <strong>2018</strong> keine Forschungs-<br />

D und Entwicklungsaufwendungen getätigt.<br />

VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />

In Anbetracht der weiterhin erwarteten hohen Volatilität<br />

und dem Veranlagungsergebnis zum Jahresultimo<br />

sind wir für das kommende Geschäftsjahr vorsichtig gestimmt<br />

und haben die Asset Allokation nochmals angepasst.<br />

Der Fokus liegt auf taktischen Maßnahmen und<br />

dem bewährten Risikomanagement, welches einem<br />

weiteren Feintuning unterzogen wird.<br />

Mit einem Mindestzinsgarantiesatz von 0,5 % bieten wir<br />

auch 2019 für unsere Kunden eine attraktive Sicherheit,<br />

wie sie von kaum einem Finanzprodukt und jedenfalls<br />

von keiner anderen Betrieblichen Vorsorgekasse geboten<br />

wird. Aufgrund dieser Tatsache erwarten wir weiterhin<br />

ein signifikantes Neugeschäft und ein weiteres Wachstum<br />

sämtlicher Bestandskennzahlen.<br />

Das Ergebnis 2019 wird ebenfalls eine weitere Verbesserung<br />

zeigen, wovon die Anspruchsberechtigten unabhängig<br />

von der Veranlagungsperformance über die Gewinnbeteiligung<br />

profitieren werden.<br />

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust auf neue<br />

Rechnung vorzutragen.<br />

Mag. Markus Zeilinger<br />

Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />

Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Wien, am 11. März 2019<br />

Foto: credit<br />

GRI 102-7, 102-15, 201-1


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

69


70 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2018</strong><br />

Aktiva<br />

31.12.<strong>2018</strong><br />

in EUR<br />

31.12.2017<br />

in TEUR<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />

Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen<br />

II. Finanzanlagen<br />

4.500,00 9<br />

1. Beteiligungen 1.070,00 1<br />

2. Wertpapiere des Anlagevermögens 4.585.349,72 5.337<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

4.590.919,72 5.347<br />

1. Forderung gemäß § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG 3.065.913,69 0<br />

2. Forderungen gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft<br />

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />

3. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />

4. Sonstige Forderungen<br />

davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />

2.969,28 236<br />

303.830,17 326<br />

70.656,13 56<br />

II. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Banken 631.761,86 444<br />

4.075.131,13 1.061<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 12.396,57 2<br />

D. Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />

I. Guthaben auf Euro lautend 58.002.752,12 28.021<br />

II.<br />

Guthaben auf ausländische Währungen lautend<br />

III. Darlehen und Kredite auf Euro lautend 0,00 5.046<br />

IV.<br />

Darlehen und Kredite auf ausländische Währungen lautend<br />

V. Forderungswertpapiere auf Euro lautend 64.984.163,06 19.070<br />

VI.<br />

Forderungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend<br />

VII. Beteiligungswertpapiere auf Euro lautend 699.436,28 0<br />

VIII.<br />

Beteiligungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend<br />

IX. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF auf Euro lautend 400.681.689,81 409.512<br />

X. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF<br />

auf ausländische Währungen lautend<br />

XI. Anteilscheine von Immobilienfonds auf Euro lautend 15.354.864,31 0<br />

XII.<br />

Anteilscheine von Immobilienfonds auf ausländische Währungen lautend<br />

XIII. Forderungen 69.110,59 0<br />

XIV.<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

XV. Sonstige Aktiva 3.065.913,69 0<br />

542.857.929,86 461.649<br />

Total 551.536.377,28 468.059


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

71<br />

Passiva<br />

31.12.<strong>2018</strong><br />

in EUR<br />

31.12.2017<br />

in TEUR<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Nennkapital<br />

Nennkapital EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000)<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Partizipationskapital<br />

davon Verlustanteil: EUR 0,00 (VJ: TEUR 173)<br />

Kapitalrücklagen<br />

1. Gebundene<br />

2. Nicht gebundene<br />

Gewinnrücklagen<br />

2.000.000,00 2.000<br />

1.950.000,00 1.777<br />

200.000,00<br />

819.496,04<br />

V. Rücklagen zur Erfüllung der Kapitalgarantie I 1.887.247,58 1.386<br />

VI. Rücklagen zur Erfüllung der Zinsgarantie II 2.309.302,83 2.332<br />

VII.<br />

Bilanzverlust<br />

davon Verlustvortrag EUR -2.310.496,04 (VJ: TEUR -2.626)<br />

B. Rückstellungen<br />

1.000<br />

0<br />

-962.834,66 -2.310<br />

8.203.211,79 6.184<br />

1. Steuerrückstellungen 192.700,00 104<br />

2. Sonstige Rückstellungen 204.682,70 96<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

397.382,70 200<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 0<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 64.155,09 (VJ: TEUR 16)<br />

3. Sonstige<br />

davon aus Steuern EUR 5.887,08 (VJ: TEUR 4)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.522,76 (VJ: TEUR 6)<br />

davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 13.697,84 (VJ: TEUR 10)<br />

D. Passiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />

64.155,09 16<br />

13.697,84 10<br />

77.852,93 25<br />

I. Abfertigungsanwartschaften 539.315.912,12 460.998<br />

II. Verbindlichkeiten 3.542.017,74 652<br />

III.<br />

IV.<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Sonstige Passiva<br />

542.857.929,86 461.649<br />

Total 551.536.377,28 468.059<br />

GRI 102-7, 201-1<br />

I<br />

Kapitalgarantierücklagen sind in Höhe von 0,1 % der Abfertigungsanwartschaft p.a. zu bilden, bis 1 % der Abfertigungsanwartschaft erreicht<br />

ist.<br />

II<br />

Zinsgarantierücklagen sind in Höhe des halben Garantiezinssatzes bezogen auf die Abfertigungsanwartschaft zu halten. fair-finance bildet<br />

als einzige Vorsorgekasse Zinsgarantierücklagen.<br />

Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen<br />

rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.


72 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2018</strong><br />

A. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft<br />

I. Veranlagungserträge/-verluste<br />

II. Garantien<br />

1. Kapitalgarantie<br />

2. Zinsgarantie I<br />

III. Beiträge<br />

IV. Kosten II<br />

V. Auszahlungen von Abfertigungsleistungen<br />

VI. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft<br />

VII. Verwendung des Ergebnisses der Veranlagungsgemeinschaft<br />

B. Erträge und Aufwendungen der Betrieblichen Vorsorgekasse<br />

1. Verwaltungskosten<br />

2. Betriebsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand III<br />

aa) Gehälter<br />

bb) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an Betriebliche Vorsorgekassen<br />

cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge<br />

dd) Sonstige Sozialaufwendungen<br />

b) Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />

c) Sonstige Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen II<br />

3. Finanzerträge<br />

a) Zinserträge und sonstige laufende Erträge aus der Veranlagung der Eigenmittel und der nicht der Veranlagungsgemeinschaft zuge<br />

b) Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften zugeordnet sind<br />

4. Finanzaufwendungen<br />

a) Aufwendungen aus den Abgang von und Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften<br />

b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

5. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />

a) betriebliche Erträge<br />

a) betriebliche Aufwendungen<br />

6. Ergebnis vor Steuern<br />

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

8. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss<br />

9. Veränderung von Rücklagen<br />

a) Zuweisungen<br />

aa) zur Kapitalgarantierücklage<br />

bb) zur Zinsgarantierücklage<br />

b) Auflösungen<br />

aa) von Kapitalrücklagen<br />

bb) der Kapitalgarantierücklage<br />

cc) der Zinsgarantierücklage<br />

10. Jahresgewinn<br />

11. Verlustvortrag<br />

12. Ergebnisanteil des Partizipationskapitals<br />

13. Bilanzverlust<br />

I<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> wurden in 103 Fällen Zinsgarantieleistungen erbracht.<br />

II<br />

Gewinnbeteiligung berücksichtigt <strong>2018</strong> rund EUR 120.000.<br />

III<br />

Die gemeinsamen Personalaufwendungen mit der fair-finance Holding AG für 23 Mitarbeiter betragen für <strong>2018</strong> EUR 1.243.629.


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

73<br />

1.1.-31.12.<strong>2018</strong> in EUR 1.1.-31.12.2017 in TEUR<br />

-3.351.548,36 13.024<br />

14.090,18 9<br />

1.555,79 9<br />

107.021.179,50 97.959<br />

-1.642.293,37 -4.009<br />

-23.724.943,19 -20.549<br />

78.318.040,55 86.443<br />

-78.318.040,55 -86.443<br />

4.566.211,37 4.566.211,37 3.869 3.869<br />

-225.645,80 -224<br />

-8.953,68 -8<br />

-68.010,64 -60<br />

-296,79 -1<br />

-4.500,00 -5<br />

-3.069.816,02 -3.377.222,93 -2.705 -3.002<br />

ordneten Fremdmittel 201.877,91 164<br />

0,00 102<br />

zugeordnet sind -44.651,52 -25<br />

-240,43 0<br />

20.819,12 33<br />

0,00 177.805,08 0 274<br />

1.366.793,52 1.141<br />

-167.559,25 -75<br />

1.199.234,27 1.067<br />

GRI 102-7, 201-1<br />

-539.315,91 -461<br />

0,00 0<br />

800.000,00 0<br />

38.290,18 9<br />

22.655,79 321.630,06 9 -443<br />

1.520.864,33 624<br />

-2.310.496,04 -2.626<br />

-173.202,95 -308<br />

-962.834,66 -2.310


74 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Anhang für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2018</strong><br />

GRUNDSÄTZE<br />

er Jahresabschluss <strong>2018</strong> wurde nach den Bestimmungen<br />

des Unternehmensgesetzbuches unter<br />

D<br />

Berücksichtigung der spezifischen Vorschriften des<br />

Bankwesengesetzes (BWG) und des Betrieblichen Mitarbeiter-<br />

und Selbstständigenvorsorgegesetzes (BMSVG)<br />

erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung erfolgte nach den in der Anlage 1 zu<br />

§ 40 BMSVG enthaltenen Formblättern.<br />

Die Gesellschaft ist als kleine Kapitalgesellschaft i.S. des<br />

§ 221 UGB einzustufen.<br />

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS-<br />

GRUNDSÄTZE<br />

er Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grund-<br />

D sätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung<br />

der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />

zu ermitteln, aufgestellt.<br />

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der<br />

Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.<br />

Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände<br />

und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung<br />

beachtet und von einer Fortführung des Unternehmens<br />

ausgegangen.<br />

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen,<br />

dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne<br />

ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und<br />

drohende Verluste, die in dem Geschäftsjahr oder einem<br />

früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt.<br />

Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

wurden im Geschäftsjahr nicht geändert.<br />

Die Bewertung des immateriellen Anlagevermögens<br />

erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger<br />

linearer Abschreibungen. Den planmäßigen Abschreibungen<br />

werden Nutzungsdauern zwischen 3 und 10 Jahren<br />

zugrunde gelegt. Das Finanzanlagevermögen wird zu<br />

Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren am Abschlussstichtag<br />

beizulegenden Wert bewertet. Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen werden nur bei voraussichtlich dauernder<br />

Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der<br />

Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />

gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen<br />

vorgenommen.<br />

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

sind mit dem Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer<br />

Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Zeitwert<br />

ermittelt und angesetzt.<br />

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß<br />

§ 198 Abs. 5 UGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag<br />

ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit<br />

nach diesem Tag sind.<br />

Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung<br />

des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung<br />

erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach<br />

ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt,<br />

die nach bestmöglicher Schätzung erforderlich sind.<br />

Die Rückstellung für nicht konsumierte Urlaube wird für<br />

alle Dienstnehmer mit den zum Bilanzstichtag offenen<br />

Rückständen unter Einbeziehung von Lohn- und Gehaltsnebenkosten<br />

berechnet.<br />

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt.<br />

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />

AKTIVA<br />

ie Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermö-<br />

D gens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung<br />

nach einzelnen Posten sind auf Seite 77 dargestellt.<br />

Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens wurden im<br />

Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen in der<br />

Höhe von EUR 41.935,02 (VJ: TEUR 25) vorgenommen, Zuschreibungen<br />

erfolgten im Berichtsjahr keine (VJ: TEUR 1).


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

75<br />

Die im Wertpapierbestand enthaltenen stillen Reserven<br />

betragen EUR 16.908,70 (VJ: TEUR 196).<br />

Der Bestand am 31. Dezember <strong>2018</strong> setzt sich aus Renten<br />

und Rentenfonds zusammen. In der Direktveranlagung<br />

werden keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.<br />

Die Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen und aus<br />

sonstigen Forderungen. Gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft<br />

besteht eine Forderung in der Höhe von<br />

EUR 3.068.882,97 (VJ: TEUR 236). Diese beinhaltet<br />

eine Forderung gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG von<br />

EUR 3.065.913,69 (VJ: TEUR 0) für die nicht entnehmbaren<br />

Vermögensverwaltungskosten.<br />

Die Guthaben bei Banken in der Höhe von EUR 631.761,86<br />

(VJ: TEUR 444) sind täglich fällig.<br />

Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />

Die Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft wurden unter<br />

Beachtung des § 30 BMSVG, sowie der besonderen Veranlagungsbestimmungen<br />

des § 29 BMSVG, veranlagt.<br />

PASSIVA<br />

as Grundkapital der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />

D <strong>2018</strong> beträgt EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000)<br />

und ist in 2.000.000 Stückaktien zerlegt.<br />

Das nominelle Partizipationskapital beträgt zum Bilanzstichtag<br />

EUR 1.950.000,00 (VJ: TEUR 1.950).<br />

Gemäß den Bedingungen für das Partizipationskapital der<br />

fair-finance Vorsorgekasse AG nehmen die Inhaber der<br />

Partizipationsscheine am Ergebnis des Geschäftsjahres<br />

der Gesellschaft teil. Ein Anteil des Jahresgewinns des<br />

Geschäftsjahres <strong>2018</strong> in Höhe von EUR 173.202,95<br />

(VJ: TEUR 308) wurde dem Partizipationskapital erfolgswirksam<br />

über die Gewinn- und Verlustrechnung zugewiesen.<br />

Weitere Gewinnzuteilungen wurden nicht entnommen.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2018</strong> werden EUR 200.000,00<br />

(VJ: TEUR 1.000) als gebundene Kapitalrücklage ausgewiesen.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wurde ein Betrag von<br />

EUR 800.000,00 gem. § 229 Abs. 7 UGB zum Ausgleich<br />

des Bilanzverlustes aufgelöst.<br />

In den ungebundenen Kapitalrücklagen wird ein Gesellschafterzuschuss<br />

zur weiteren Stärkung der Eigenmittel<br />

in Höhe von EUR 819.496,04 (VJ: TEUR 0) ausgewiesen,<br />

der durch die Vorstände der Muttergesellschaft fairfinance<br />

Holding AG am 21.12.<strong>2018</strong> beschlossen wurde.<br />

Die Steuerrückstellungen in Höhe von EUR 192.700,00<br />

(VJ: TEUR 104) betreffen die Rückstellungen für die<br />

Körperschaftsteuer der Jahre 2017 und <strong>2018</strong>.<br />

Die sonstigen Rückstellungen in der Höhe von<br />

EUR 204.682,70 (VJ: TEUR 96) setzen sich im Wesentlichen<br />

aus Rückstellungen für Prüfungs- und Beratungsaufwendungen,<br />

sowie Rückstellungen für Fremdleistungen,<br />

der Rückstellungen für noch nicht konsumierte Urlaube<br />

sowie Prämien, sonstige Rückstellungen sowie Rückstellungen<br />

für Kapitalgarantie- und Zinsgarantieleistungen<br />

von in Summe EUR 45.300 zusammen. Letztere war<br />

erstmalig als Verbindlichkeitsrückstellung gemäß der<br />

einschlägigen AFRAC-Stellungnahme zu bilden.<br />

Passiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />

Die Abfertigungsanwartschaft wird mit<br />

EUR 539.315.912,12 (VJ: TEUR 460.998) ausgewiesen.<br />

Die Verbindlichkeiten der Veranlagungsgemeinschaft<br />

werden mit EUR 3.542.017,74 (VJ: TEUR 652) ausgewiesen<br />

und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />

EUR 3.068.882,97 (VJ: TEUR 236). Darin enthalten ist<br />

die Verbindlichkeit gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG für die<br />

nicht entnehmbaren Vermögensverwaltungskosten mit<br />

EUR 3.065.913,69 (VJ: TEUR 0).<br />

ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND<br />

VERLUSTRECHNUNG<br />

ie Verwaltungskosten wurden entsprechend den vertraglichen<br />

Vereinbarungen in Höhe von 1,7 %, ab dem<br />

D<br />

5. Dienstjahr in Höhe von 1,5 % und ab dem 11. Dienstjahr<br />

in Höhe von 1,0 % jeweils zzgl. 0,3 % Inkassogebühr für<br />

die Sozialversicherungsträger aus den einbezahlten laufenden<br />

Beträgen entnommen.<br />

Die Betriebsaufwendungen bestehen aus Abschreibungen<br />

auf das Anlagevermögen, Personalaufwendungen, Rechtsund<br />

Beratungsaufwendungen, Aufwendungen für die Ver-<br />

GRI 102-16, 412-3


76 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

waltungssoftware, Miet- und Betriebskostenaufwendungen,<br />

Kosten für Fremdpersonal, Gebühren sowie anderen<br />

sonstigen Aufwendungen.<br />

Der überwiegende Teil der Sonstigen Betriebs-, Verwaltungs-<br />

und Vertriebsaufwendungen in Höhe von<br />

EUR 1.822.522,00 (VJ: TEUR 1.772) entfällt auf die<br />

Leistungsverrechnung mit der Muttergesellschaft. Gegenstand<br />

der Leistungen ist die Organisation und Ausführung<br />

der für den Betrieb der Vorsorgekasse erforderlichen<br />

Tätigkeiten durch die Bereitstellung der erforderlichen<br />

Infrastruktur (Büroräumlichkeiten, kaufmännische und<br />

technische Betriebsausstattung etc.) und Dienstleistungen<br />

nach Maßgabe der Anforderungen seitens der Vorsorgekasse.<br />

SONSTIGE ANGABEN<br />

Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse<br />

Die Anteile an der fair-finance Vorsorgekasse AG sowie<br />

das Nominale am Partizipationskapital werden zu 100 %<br />

von der fair-finance Holding AG gehalten.<br />

In der außerordentlichen Hauptversammlung vom<br />

14.12.<strong>2018</strong> der fair-finance Vorsorgekasse AG wurde die<br />

Wandlung des Partizipationskapitals mit Eigenkapitalcharakter<br />

in Ergänzungskapital beschlossen. Nach Eintragung<br />

der Satzungsänderung vom 21.12.<strong>2018</strong> wurde am<br />

27.12.<strong>2018</strong> ein Gläubigeraufruf im Amtsblatt der Wiener<br />

Zeitung veröffentlicht.<br />

Zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2018</strong> wird das Partizipationskapital<br />

weiterhin als Eigenkapitalbestandteil ausgewiesen.<br />

Mit Ablauf des sechsmonatigen Zeitraums des Gläubigeraufrufs<br />

sowie der Eintragung ins Firmenbuch wird ein<br />

Ausweis des Ergänzungskapitals als Fremdkapital erfolgen.<br />

Arbeitnehmer<br />

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr <strong>2018</strong><br />

durchschnittlich 8 (VJ: 8) Mitarbeiter.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

wurden weder Vorschüsse noch Kredite gewährt.<br />

Die Vorstände sind in der fair-finance Holding AG beschäftigt<br />

und daher wurden ihnen im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> keine<br />

Bezüge vom geprüften Unternehmen ausbezahlt.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für ihre Tätigkeit<br />

für die Gesellschaft im Jahr <strong>2018</strong> keine Bezüge.<br />

Handelsbuch<br />

Ein Handelsbuch gemäß § 64 Abs. 1 Z 15 BWG wurde<br />

nicht geführt.<br />

Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem<br />

Abschlussstichtag<br />

Es sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung nach<br />

dem Abschlussstichtag eingetreten oder bekannt.<br />

Mag. Markus Zeilinger<br />

Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />

Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Wien, am 11. März 2019


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

Entwicklung des<br />

Anlagevermögens<br />

77<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand am<br />

01.01.18<br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Stand am<br />

31.12.18<br />

EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und<br />

Vorteile sowie daraus abgeleitete<br />

Lizenzen<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung<br />

59.866,17 0,00 59.866,17<br />

59.866,17 0,00 0,00 59.866,17<br />

0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen 1.070,00 0,00 0,00 1.070,00<br />

2. Wertpapiere 5.433.226,24 198.918,00 -977.270,50 4.654.873,74<br />

5.434.296,24 198.918,00 -977.270,50 4.655.943,74<br />

5.494.162,41 198.918,00 -977.270,50 4.715.809,91<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

Stand am<br />

01.01.18<br />

EUR<br />

Zugänge<br />

EUR<br />

Zuschreibungen<br />

EUR<br />

Abgänge<br />

EUR<br />

Stand am<br />

31.12.18<br />

EUR<br />

31.12.17<br />

EUR<br />

31.12.18<br />

EUR<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und<br />

Vorteile sowie daraus abgeleitete<br />

Lizenzen<br />

50.866,17 4.500,00 0,00 0,00 55.366,17 9.000,00 4.500,00<br />

50.866,17 4.500,00 0,00 0,00 55.366,17 9.000,00 4.500,00.<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.070,00 1.070,00<br />

2. Wertpapiere 96.223,00 41.935,02 0,00 -68.634,00 69.524,02 5.337.003,24 4.585.349,72<br />

96.223,00 41.935,02 0,00 -68.634,00 69.524,02 5.338.073,24 4.586.419,72<br />

147.089,17 46.435,02 0,00 -68.634,00 124.890,19 5.347.073,24 4.590.919,72


78 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />

BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />

Prüfungsurteil<br />

ir haben den Jahresabschluss der fair-finance Vorsorgekasse<br />

AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum<br />

W<br />

31.12.<strong>2018</strong>, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an<br />

diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang,<br />

geprüft.<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den<br />

gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31.12.<strong>2018</strong><br />

sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem<br />

Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den<br />

österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften<br />

und den sondergesetzlichen Bestimmungen.<br />

Grundlage für das Prüfungsurteil<br />

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung<br />

mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />

Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern<br />

die Anwendung der International Standards on Auditing<br />

(ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften<br />

und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des<br />

Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“<br />

unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.<br />

Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung<br />

mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen<br />

Vorschriften und wir haben unsere sonstigen<br />

beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen<br />

erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns<br />

erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind,<br />

um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.<br />

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des<br />

Aufsichtsrats für den Jahresabschluss<br />

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung<br />

des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in<br />

Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensund<br />

bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen<br />

Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die<br />

internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die<br />

Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der<br />

frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />

– falschen Darstellungen ist.<br />

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen<br />

Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft<br />

zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen,<br />

Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der<br />

Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie<br />

dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung<br />

der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen<br />

Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft<br />

zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen<br />

oder haben keine realistische Alternative dazu.<br />

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des<br />

Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.<br />

Verantwortlichkeiten des Bankprüfers für die Prüfung des<br />

Jahresabschlusses<br />

Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,<br />

ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen<br />

– beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen<br />

ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der<br />

unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit<br />

ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür,<br />

dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />

Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die<br />

Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung<br />

eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche<br />

vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus<br />

dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden<br />

als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt<br />

vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie<br />

die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen<br />

wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.<br />

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den<br />

österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung,<br />

die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir<br />

während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes<br />

Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.<br />

Darüber hinaus gilt:<br />

– Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher –<br />

beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen<br />

im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als<br />

Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

79<br />

Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um<br />

als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko,<br />

dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche<br />

falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher<br />

als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen<br />

betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte<br />

Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das<br />

Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.<br />

– Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung<br />

relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen<br />

zu planen, die unter den gegebenen Umständen<br />

angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil<br />

zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der<br />

Gesellschaft abzugeben.<br />

– Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen<br />

Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden<br />

sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern<br />

dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung<br />

und damit zusammenhängende Angaben.<br />

– Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit<br />

der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der<br />

Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen<br />

Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten<br />

Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang<br />

mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht,<br />

die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft<br />

zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann.<br />

Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche<br />

Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk<br />

auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss<br />

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben<br />

unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren.<br />

– Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage<br />

der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten<br />

Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten<br />

können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der<br />

Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.<br />

– Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den<br />

Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben<br />

sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle<br />

und Ereignisse in einer Weise wiedergibt,<br />

dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.<br />

– Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über<br />

den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung<br />

der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen,<br />

einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im<br />

internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung<br />

erkennen, aus.<br />

BERICHT ZUM LAGEBERICHT<br />

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmens-<br />

und bankrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen,<br />

ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er<br />

nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt<br />

wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die<br />

Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den<br />

österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und<br />

den sondergesetzlichen Bestimmungen. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur<br />

Prüfung des Lageberichts durchgeführt.<br />

Urteil<br />

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den<br />

geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden<br />

und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.<br />

Erklärung<br />

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen<br />

Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses<br />

über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche<br />

fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.<br />

KPMG Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Georg Weinberger<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Wien, am 11. März 2019


80 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>


04<br />

D<br />

er Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres die<br />

ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben<br />

wahrgenommen. Ihm wurde regelmäßig vom Vorstand<br />

über die Geschäftslage sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle<br />

mündlich und schriftlich berichtet. Im Geschäftsjahr<br />

<strong>2018</strong> fanden vier Sitzungen statt. Der Aufsichtsrat<br />

konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

und des Jahresabschlusses überzeugen.<br />

Die Buchführung, der Jahresabschluss <strong>2018</strong> samt Anhang<br />

sowie der Lagebericht wurden von der KPMG Austria<br />

GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

geprüft und der darüber verfasste Prüfbericht dem<br />

Aufsichtsrat vorgelegt. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden<br />

Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen<br />

gegeben, weshalb der Jahresabschluss <strong>2018</strong> mit dem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurde.<br />

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss und den Lagebericht ebenfalls geprüft<br />

und sich von deren Ordnungsmäßigkeit und sachlichen<br />

Unbedenklichkeit überzeugt. Der Aufsichtsrat hat sich<br />

somit dem Ergebnis der Abschlussprüfung angeschlossen<br />

und den Jahresabschluss und den Lagebericht über das<br />

Geschäftsjahr <strong>2018</strong> einstimmig gebilligt. Der vorgelegte<br />

Jahresabschluss ist damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt.<br />

Der Aufsichtsrat hat die Anlagen gem. § 63 Abs. 5 und 7<br />

BWG zum Prüfungsbericht des Bank- und Abschlussprüfers<br />

entgegengenommen und nach Einsicht festgestellt,<br />

dass keine Beanstandungen vorliegen.<br />

Den Mitgliedern des Vorstandes sowie den Mitarbeitern<br />

spricht der Aufsichtsrat seinen Dank für ihren Einsatz und<br />

die geleistete Arbeit aus.<br />

DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

Bericht des<br />

Aufsichtsrates<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT <strong>2018</strong><br />

Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Vorstandes:<br />

Mag. Markus Zeilinger<br />

Mag. (FH) Johannes Puhr<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes<br />

Vorstandsmitglied<br />

Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />

DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />

Mag. a Claudia Kral-Bast<br />

Kerstin Repolusk, MA<br />

Dr. Wolfgang Binder<br />

Mag. a Christine Cernin<br />

Mag. Florentin Döller<br />

Mag. Rainer Ladentrog<br />

Henning Mettler<br />

Staatskommissäre:<br />

MR Andreas Pircher, BA MSc<br />

ADir. Klaus Horvath<br />

Vorsitzender,<br />

Eigentümervertreter<br />

Stellvertretende<br />

Vorsitzende, vom ÖGB<br />

nominiert (bis 22.03.<strong>2018</strong>)<br />

Stellvertretende<br />

Vorsitzende, vom ÖGB<br />

nominiert (ab 23.03.<strong>2018</strong>)<br />

Eigentümervertreter<br />

vom Kundenbeirat<br />

nominiert<br />

vom ÖGB nominiert<br />

(ab 23.03.<strong>2018</strong>)<br />

Betriebsrat<br />

Eigentümervertreter<br />

Die Zusammensetzung des fair-finance Aufsichtsrates ist<br />

insofern besonders, als nur drei der sieben fair-finance<br />

Aufsichtsräte der Eigentümerseite zuzuordnen sind, wodurch<br />

sich eine Stakeholder-Mehrheit in diesem Gremium<br />

ergibt.<br />

81<br />

Wien, im März 2019<br />

GRI 102-22


82 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Auszeichnungen &<br />

Mitgliedschaften<br />

Bereits zum 4. Mal in Folge wurde fairfinance<br />

<strong>2018</strong> mit dem Award „Most<br />

Socially Responsible Pension Fund Winner<br />

Central Europe“ ausgezeichnet und konnte<br />

einmal mehr sein sozialverantwortliches<br />

Agieren unter Beweis stellen.<br />

Mit der Unterzeichnung der sechs<br />

Prinzipien für nachhaltiges Investieren<br />

verpflichtet sich fair-finance<br />

als Investor öffentlich zu ihrer Einführung und Umsetzung,<br />

soweit dies mit den treuhänderischen Verpflichtungen<br />

vereinbar ist.<br />

fair-finance wurde auch <strong>2018</strong>, wie schon<br />

die Jahre davor, erneut mit dem ÖGUT-<br />

GOLD-Zertifikat für das nachhaltige Veranlagungsportfolio<br />

ausgezeichnet. Eine<br />

kontinuierliche Entwicklung, die letztlich<br />

auch die Arbeit des engagierten fair-finance Kundenbeirats<br />

eindrucksvoll bestätigt.<br />

Im Dezember 2017 hat fair-finance<br />

gemeinsam mit 6 weiteren institutionellen<br />

Investoren aus Italien,<br />

Frankreich, Spanien und Deutschland das Engagement-<br />

Netzwerk Shareholders for Change gegründet, das sich<br />

als „Treiber“ für eine nachhaltige Entwicklung im Anlageverhalten<br />

von Investoren versteht.<br />

Bereits seit 2015 ist fair-finance<br />

berechtigt, das Österreichische<br />

Umweltzeichen – Nachhaltige<br />

Finanzprodukte – für den fairfinance<br />

Masterfonds zu führen, der das Veranlagungsportfolio<br />

abbildet. Somit ist fair-finance die erste und auch<br />

einzige Vorsorgekasse, die das Umweltzeichen für alle<br />

Bereiche der Vermögensveranlagung und nicht nur für<br />

einzelne Teilfonds führen darf.<br />

Als Klimabündnisbetrieb wurde die<br />

fair-finance Vorsorgekasse bereits<br />

2013 ausgezeichnet. Geld als soziales<br />

Gestaltungsmittel zu nutzen,<br />

entsprechendes Engagement und das Fördern einer nachhaltigen<br />

Gesellschaftsentwicklung entsprechen nicht nur<br />

dem Leitbild, sondern sind gelebte Unternehmenskultur.<br />

fair-finance ist seit 2014 mit dem staatlichen<br />

Gütezeichen für Familienfreundlichkeit<br />

ausgezeichnet. Damit wurde dem<br />

klaren Bekenntnis von fair-finance Rechnung<br />

getragen, <strong>Fairness</strong> in allen Unternehmensbereichen<br />

zu verankern und<br />

nach außen wie nach innen zu leben. Mit<br />

November 2017 wurde auch die Re-Zertifizierung erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Als Mitglied des Forums Nachhaltige<br />

Geldanlagen sind wir seit<br />

April <strong>2018</strong> in die nachhaltigen<br />

Strukturen und den Austausch mit<br />

Branchenexperten aus Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz, eingebunden. Unternehmen, die sich alle für<br />

mehr Nachhaltigkeit im Finanzsektor einsetzen.<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

π Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft<br />

m.b.H. und der Nachfolgeorganisation Einlagensicherung<br />

AUSTRIA Ges.m.b.H (ESA)<br />

π Wirtschaftskammer Wien<br />

π Verein Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen<br />

π Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik<br />

(ÖGUT)<br />

π respACT – austrian business council for sustainable<br />

development<br />

π CRIC – Verein für ethisch orientierte Investoren<br />

π Controller Institut<br />

π NPO-Institut für interdisziplinäre Nonprofit-Forschung<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien<br />

π Klimabündnis Österreich<br />

π Engagement-Netzwerk „Shareholders for Change“ (SfC)<br />

π Unterzeichner der „Prinzipien für Verantwortliches<br />

Investieren der Vereinten Nationen“ (UN PRI)<br />

π Forum Nachhaltige Geldanlagen<br />

GRI 102-12, 102-13, 102-16


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

Kunden über<br />

fair-finance<br />

83<br />

Erich Nendwich „Die Veranlagungsergebnisse<br />

haben gezeigt, dass ein nachhaltiger Ansatz<br />

durchaus auch wirtschaftliche Vorteile<br />

für unsere MitarbeiterInnen<br />

bringen kann.“<br />

Erich Heiss „Auch bei fair-finance,<br />

unserem Partner für die Betriebliche<br />

Vorsorge, wird ein innovatives,<br />

sozialverantwortliches Geschäftsmodell<br />

umgesetzt. Mit einer Mindestzinsgarantie<br />

und Gewinnbeteiligung<br />

als Mehrwert und einer<br />

stakeholderorientierten<br />

Einbindung<br />

der Kunden in die<br />

nachhaltige Veranlagung.<br />

Ausgewogen<br />

– wie ein<br />

gutes Bier.“<br />

Daniela Werdecker-Davies „Nachhaltiges Handeln<br />

als integraler Bestandteil der unternehmerischen<br />

Verantwortung optimiert die Produkte und die<br />

Prozesse und trägt zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

von PALFINGER entscheidend bei. Nachhaltigkeit<br />

ist uns auch bei unseren Partnern ein ganz besonderes<br />

Anliegen. fair-finance als Betriebliche Vorsorgekasse<br />

auszuwählen, die als verantwortungsvoller Investor<br />

die Abfertigungsgelder der Kolleginnen und Kollegen<br />

nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch überdurchschnittlich<br />

erfolgreich veranlagt, war daher der logische<br />

Schritt für uns.“<br />

Vorsorgekasse<br />

Klaus Bachmair „Die Mindestzinsgarantie in Verbindung<br />

mit attraktiven Gebühren stellt zudem sicher, dass auch<br />

in wirtschaftlich turbulenteren Zeiten die Abfertigungsguthaben<br />

bestmöglich abgesichert sind. Diese Kombination<br />

aus gelebter gesellschaftlicher Verantwortung und<br />

klaren wirtschaftlichen<br />

Vorteilen war letztendlich<br />

ausschlaggebend<br />

für die Überlegung der<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

und der Geschäftsführung<br />

zu fair-finance zu<br />

wechseln.“<br />

Franz Reiter „… Daher freut es uns<br />

ganz besonders, mit fair-finance<br />

einen Partner gefunden zu haben,<br />

der mit einem innovativen Geschäftsmodell<br />

mehr<br />

Sicherheit sowie<br />

mehr Kontrollund<br />

Mitspracherechte<br />

für<br />

unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

in der RHI bietet und dabei einen<br />

nachhaltigen und sozialverantwortlichen<br />

Investitionsansatz<br />

verfolgt. Das kommt unserem<br />

Werteverständnis sehr entgegen.“


84 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Impact- und Richtlinienzuordnung<br />

In der nachfolgenden Übersicht werden von den GRI Standards ausgehend die Berichtsinhalte auch der Wertschöpfungskette,<br />

den SDGs und Bestimmungen des NaDiVeG zugeordnet. Indikatoren wurden nur dann ausgelassen, wenn<br />

sie als nicht wesentlich bzw. nicht zutreffend bewertet wurden.<br />

Wertschöpfungskette<br />

GRI-Indikator<br />

Seitenangaben bzw.<br />

Beschreibung<br />

SDG<br />

NaDi-<br />

VeG<br />

Lieferkette<br />

intern<br />

Veran-<br />

lagung<br />

Organisationsprofil<br />

102-1 Name der Organisation 2<br />

102-2<br />

Aktivitäten, Marken, Produkte,<br />

Dienstleistungen<br />

15-17, 24, 31-39<br />

102-3 Ort des Hauptsitzes 2, 7<br />

102-4 Länder mit Geschäftstätigkeit<br />

102-5 Eigentümer und Rechtsform 24,25<br />

Vorsorgekassen gibt es nur<br />

in Österreich – über Investments<br />

europaweite Tätigkeit<br />

π<br />

(Risiken)<br />

π π π<br />

π π π π<br />

102-6 Bediente Märkte Siehe 102-2 π π<br />

102-7 Größenordnung der Organisation 24, 27, 29, 66-75<br />

102-8 Informationen Mitarbeiter 47-50, 67 π π<br />

102-9 Lieferkette 53, 61 π π<br />

102-11 Vorsorgeprinzip/Vorsichtsmaßnahmen Vorsorgeprinzip<br />

102-12 Externe Initiativen 27, 33, 54, 55, 58, 59, 82 π<br />

102-13 Mitgliedschaften 59, 82 π<br />

Strategie, Ethik & Integrität, Führung<br />

102-14 Aussagen der Führungskräfte 8, 9, 66-68 π π π<br />

102-15 Auswirkungen, Risiken und Chancen<br />

8, 9, 15, 31-33, 40-42, 46, 51,<br />

66-68<br />

π π π π<br />

102-16 Werte, Richtlinien, Normen<br />

9, 16-17, 26, 31-38, 44, 47,<br />

49, 51, 54-56, 61, 74, 82<br />

π π π π<br />

102-17 Ethische Beratung und Bedenken<br />

26, 27, 33, 44, 46, 51<br />

keine Bedenken über<br />

fair-finance; Bedenken<br />

über Investments: s.<br />

Kundenbeirat, Engagement-Aktivitäten<br />

Ethische<br />

Beratung:<br />

Bedenken: –<br />

π π π π<br />

102-18 Struktur der Unternehmensführung 26, 27, 51, 66 π π<br />

Stakeholdereinbindung bei ökonomischen,<br />

ökologischen, sozialen Themen<br />

102-21<br />

26, 27, 44-46, 51 π π<br />

102-22 Höchstes Kontrollorgan 26, 27, 81 π π<br />

Stakeholdereinbeziehung<br />

102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen 45 π π π π<br />

102-41 Tarifverhandlungen<br />

Für Vorsorgekassen<br />

gibt es keine KV<br />

π<br />

π<br />

Fortsetzung Seite 85


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

85<br />

Wertschöpfungskette<br />

GRI-Indikator<br />

Seitenangaben bzw.<br />

Beschreibung<br />

SDG<br />

NaDi-<br />

VeG<br />

Lieferkette<br />

intern<br />

Veran-<br />

lagung<br />

Stakeholdereinbeziehung (Fortsetzung)<br />

102-42 Bestimmung von Stakeholdern 26, 27, 33, 44-46 π π π π<br />

102-43 Ansatz Einbindung Stakeholder 24-27, 33, 44-47, 51 π π π π<br />

102-44 Themen und Anliegen der Stakeholder<br />

Vorgehensweise bei der Berichterstattung<br />

102-45 Entitäten 7, 24<br />

102-46 Berichtsinhalt und Grenzen 6, 7<br />

26, 33-35, 44, 46, 51<br />

(v. a. Kundenbeirat)<br />

π π π π<br />

102-47 Liste der wesentlichen Themen 20, 21, 46 π π π<br />

102-50 Berichtszeitraum 2017-<strong>2018</strong><br />

102-51 Datum des aktuellsten Berichts 31.03.2019<br />

102-52 Berichtszyklus Jährlich<br />

102-53 Kontakt Nachhaltigkeitsmanagement 7<br />

102-54 Übereinstimmung GRI Standards GRI Standards Kern π<br />

102-55 GRI Inhaltsindex 84-87<br />

Wirtschaftliche Leistung<br />

201-1 Wirtschaftlicher Wert 12, 15, 29, 66-73 π π<br />

Klimawandel-bedingte finanzielle<br />

201-2<br />

33, 56-59 π<br />

Folgen und andere Risiken und Chancen<br />

201-3 Verpflichtungen aus Pensionsplänen 49 π<br />

201-4 Finanzielle Zuwendung seitens Regierung keine π<br />

Marktpräsenz<br />

202-2 Anteil lokaler Führungskräfte / MA 57 (100 %) π<br />

Indirekte ökonomische Auswirkungen<br />

203-2<br />

Beschaffung<br />

Erhebliche indirekte ökonomische<br />

Auswirkungen<br />

9, 33-37, 55<br />

Veranlagung = Hebel<br />

204-1 Anteil Ausgaben lokale Lieferanten 56 π<br />

Materialien<br />

301-1 Materialeinsatz 5, 60 π π<br />

301-2 Recycling 56, 60 π<br />

Energie<br />

302-1 Energieverbrauch innerhalb Organ. 56, 57, 60 π π<br />

302-2 Energieverbrauch außerhalb Organ. 60 π π π<br />

π<br />

π<br />

Fortsetzung Seite 86


86 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Wertschöpfungskette<br />

GRI-Indikator<br />

Seiteangaben bzw.<br />

Beschreibung<br />

SDG<br />

NaDi-<br />

VeG<br />

Lieferkette<br />

intern<br />

Veran-<br />

lagung<br />

Energie (Fortsetzung)<br />

302-3 Energieintensität 58 (in CO 2 ) π π<br />

302-4 Verringerung Energieverbrauch 56, 57, 60-63, 65 π π<br />

Emissionen<br />

305-1 Direkte THG-Emissionen 56, 58, 60 π π<br />

305-2 Indirekte energiebez. THG-Emissionen 60 π π π<br />

305-3 Indirekte sonstige THG-Emissionen 60 π π π<br />

305-5 Senkung der THG-Emissionen 56-63 π π<br />

Abwasser und Abfall<br />

306-2 Abfall 56, 60 π π<br />

Umweltbewertung der Lieferanten<br />

308-1 Geprüfte Lieferanten 61 π π π<br />

308-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine π π<br />

Beschäftigung<br />

401-1 Neue Angestellte, Fluktuation 50 π π<br />

401-2<br />

Betriebliche Leistungen für vollzeitbeschäftigte<br />

Angestellte<br />

keine Unterschiede<br />

π<br />

401-3 Elternzeit 50 π<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

403-2 Verletzungen, Todesfälle keine π π<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

404-1 Aus- und Weiterbildung pro Jahr 49, 50 π<br />

404-2 Programme Kompetenzverbesserung 49, 63 π<br />

404-3 Entwicklungsplanung 49 π<br />

Menschenrechte<br />

412-3 Investitionsvereinbarungen 15-17, 31-38, 51 π π<br />

Soziale Bewertung von Lieferanten<br />

414-1 Geprüfte Lieferanten 61 π π π<br />

414-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine π π<br />

Schutz der Kundendaten<br />

418-1 Kundendaten DSGVO umgesetzt π π<br />

Sozioökonomische Compliance<br />

419-1 Nichteinhaltung Gesetze/Vorschriften keine Vorfälle π π π


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

87<br />

MANAGEMENTANSATZ UND WESENTLICHE<br />

THEMEN<br />

er Veröffentlichung von Managementansätzen als<br />

D Vorgabe der Global Reporting Initiative (GRI) wird in<br />

diesem Bericht Rechnung getragen. Zusätzlich finden sich<br />

entsprechende Informationen zu den jeweiligen Themen<br />

auch auf der fair-finance Webseite. Die Managementansätze<br />

stellen dar, wie ökologische, gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit<br />

auf die als wesentlich erkannten Themen gehandhabt<br />

werden.<br />

In der folgenden Übersicht sind die Verweise zu den<br />

Managementansätzen der wesentlichen Themen zu finden.<br />

Die Indikatoren GRI 103-2 betreffen die Beschreibung des<br />

Managementansatzes und seiner Komponenten, GRI 103-3<br />

die Beschreibung der Überprüfung des Managementansatzes.<br />

Die angeführten Managementansätze werden sowohl<br />

intern als auch extern ausführlich geprüft und ausgehend<br />

von den Ergebnissen dieser Prüfungen entsprechend regelmäßig<br />

angepasst. Beispiele für solche Prüfungen sind<br />

Analyse von eigenen Kennzahlen, beigestellte externe<br />

Konsensusdaten, externe Audits oder die Vorgaben und<br />

Prüfungen des fair-finance Kundenbeirats.<br />

GRI<br />

Managementansatz<br />

Thema<br />

Verweis<br />

Seite<br />

103-1, 103-2,<br />

103-3<br />

103-2, 103-3<br />

103-2, 103-3<br />

Erklärung der wesentlichen<br />

Themen und ihre<br />

Abgrenzungen<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Unternehmens<br />

Indirekte ökonomische<br />

Auswirkungen<br />

103-2, 103-3 Beschaffungspraktiken 61-63<br />

103-2, 103-3 Klimaschutz<br />

103-2, 103-3 Umwelt- & Naturschutz 56-63<br />

103-2, 103-3<br />

Verantwortung gegenüber<br />

Mitarbeitern<br />

103-2, 103-3 Dialog mit Stakeholdern<br />

103-2, 103-3 Transparenz<br />

103-2, 103-3<br />

103-2, 103-3<br />

Klima-, Umwelt- & Naturschutz<br />

– Impact der Veranlagung<br />

Gesellschaftlicher Impact<br />

der Veranlagung<br />

8, 20, 21, 44-46<br />

12-16, 27-29, 38,<br />

40-42, 52-53, 62,<br />

63, 66-77<br />

8, 9, 15-17, 31-36,<br />

38, 54-63<br />

8, 9, 16, 17, 31-38,<br />

46, 54-63<br />

47-50, 62, 63<br />

20, 21, 26, 27,<br />

44-46, 51, 62, 63<br />

8, 9, 17, 24-27,<br />

31-42, 51, 62, 63<br />

8, 9, 15-17, 31-42,<br />

54-63<br />

8, 9, 15-17, 31-42,<br />

54, 55, 61-63


88 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

Glossar<br />

fair-finance als Vorsorgekasse und Investor kann sich<br />

oft nicht der Sprache der Finanzwirtschaft entziehen.<br />

Als Gegenstück dazu soll dieses Glossar dienen, das einen<br />

Großteil der verwendeten Fachausdrücke auch für Laien<br />

möglichst einfach erklärt.<br />

Absolute Return-Ansatz<br />

Ziel ist, marktunabhängige, jährliche Erträge zu erzielen<br />

(absolute Wertsteigerung einer Anlage).<br />

Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung – SDGs<br />

2015 verpflichteten sich alle 193 Mitglieder der Vereinten<br />

Nationen die in der Agenda enthaltenen 17 nachhaltige<br />

Entwicklungsziele bis zum Jahr 2030 umzusetzen.<br />

AIF<br />

Alternative Investment Fonds sind keine Wertpapierfonds<br />

im engeren Sinn und nicht reguliert. Konzessioniert ist der<br />

Manager. AFIs werden für Immobilien oder z. B. Private<br />

Equity verwendet.<br />

Anleihe<br />

Festverzinsliche Schuldverschreibung mit fixierter<br />

Laufzeit und Tilgung.<br />

Assetklasse<br />

Gruppe von Vermögenswerten mit ähnlicher oder<br />

identischer Risiko-Rendite-Kombination, z. B.: Aktien,<br />

Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, etc.<br />

Asset Allokation<br />

Aufteilung des Anlagevermögens auf verschiedene<br />

Anlageklassen.<br />

AWB<br />

Anwartschaftberechtigte<br />

Best in Class Concept<br />

Auswahl von Unternehmen, die die besten<br />

Nachhaltigkeitsleistung aufweisen.<br />

Betriebliche Vorsorgekasse<br />

Die bis 2002 bestandene Abfertigungszahlung durch<br />

Arbeitgeber an ausscheidende Arbeitnehmer wurde durch<br />

laufende Beitragszahlungen an rechtlich selbständige<br />

Vorsorgekassen ersetzt („Abfertigung NEU“). Die Auswahl<br />

der Betrieblichen Vorsorgekasse obliegt dem Arbeitgeber<br />

bzw. dem Selbständigen. Derzeit gibt es 8 betriebliche<br />

Vorsorgekassen.<br />

BMSVG<br />

Betriebliches Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz<br />

– regelt die Beitragspflichten, das Leistungsrecht und<br />

die Organisation der Betrieblichen Vorsorgekassen.<br />

Diversifikation<br />

Streuung von Vermögen auf mehrere Assetklassen bzw.<br />

Anlagenobjekte, um eine Erhöhung von Chancen und/oder<br />

einen Abbau von Risiken zu erreichen.<br />

Divestment<br />

Investiertes Kapital wird aus einer Investition abgezogen,<br />

z. B. durch den Verkauf von Aktien und Anleihen.<br />

DNA<br />

Die DNA ist der Träger der Erbinformationen, die Basis der<br />

Gene. Auf ein Unternehmen übertragen, versteht man DNA<br />

als den gesamten Wertekanon und das geistige Potenzial<br />

der Mitarbeiter.<br />

Drei (3)-Säulen-Modell<br />

Nachhaltigkeitsmodell, aufbauend auf 3 gleichrangigen<br />

Säulen: Wirtschaft, Ökologie und Soziales.<br />

Emittenten<br />

Organisationen, Unternehmen, Länder, die Wertpapiere<br />

(z. B. Aktien) für Investoren ausgeben.<br />

Engagement<br />

Aktives Aktionärstum: Anleger ergreifen Maßnahmen<br />

(allein oder in Gruppen) mit denen sie versuchen, Unternehmen<br />

für eine bessere (nachhaltige) Unternehmensführung<br />

zu beeinflussen.<br />

Environment Social Governance (ESG)<br />

Managementansatz, um Nachhaltigkeit in ein Unternehmen<br />

zu integrieren. Dabei wird geachtet, wie bei<br />

Unternehmensentscheidungen ökologische, soziale<br />

bzw. gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der<br />

Unternehmensführung berücksichtigt werden.<br />

<strong>Fairness</strong><br />

Anständiges Verhalten sowie gerechte und ehrliche,<br />

respektvolle Haltung gegenüber anderen Menschen;<br />

Orientierung am Gemeinwohl und nicht an Gewinnmaximierung;<br />

ethisches verantwortungsbewusstes<br />

Finanzmanagement; stiftet Nutzen für alle involvierten<br />

Stakeholder.


04<br />

Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />

89<br />

(corporate) Governance<br />

Rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Führung<br />

von Unternehmen zum Wohle aller Stakeholder (gute und<br />

transparente Unternehmensführung).<br />

Global Reporting Initiative (GRI)<br />

Globale Initiative zur Berichterstattung; umfassendes<br />

Regelwerk/Leitlinien, um ökonomische, ökologische und<br />

soziale Leistungen messbar und vergleichbar zu machen.<br />

Green Bonds<br />

Grüne Anleihen haben im Segment Nachhaltigkeit als Ziel<br />

ausschließlich die Finanzierung umweltfreundlicher, aber<br />

auch sozialer Projekte (Social Bond).<br />

Green for Growth Fund (GGF)<br />

Der erste spezialisierte Fonds, um Energieeffizienz und erneuerbare<br />

Energien in Südosteuropa inklusive Türkei, den<br />

osteuropäischen Nachbarregionen, im Mittleren Osten und<br />

Nordafrika voranzutreiben. Mit Hilfe eines Public Private<br />

Partnership-Ansatzes sollen der Energiekonsum und damit<br />

auch die CO 2 -Emissionen merklich reduziert werden.<br />

HtM – Held to Maturity<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte,<br />

welche nicht zum jeweils aktuellen Kurs (inkl.<br />

Schwankungen), sondern mit einer bis zum Laufzeitende<br />

fixen Rendite bewertet werden.<br />

Hybridanleihe<br />

Nachrangige Anleihen mit sehr langer oder unbegrenzter<br />

Laufzeit. Der Emittent setzt meist ein 7- bis 10-jähriges<br />

Kündigungsrecht fest. Wird die Anleihe nicht zurückgezahlt,<br />

wird der Zinssatz erneut festgesetzt. Zinszahlungen sind<br />

meist an bestimmte Unternehmensdaten gebunden,<br />

werden diese nicht erreicht, erfolgt keine Zinszahlung.<br />

Durch diese Abhängigkeit werden Hybridanleihen auch<br />

als „aktienähnlich“ bezeichnet. Aufgrund dieses Risikos<br />

ist der Zinssatz überdurchschnittlich.<br />

Impact<br />

Auswirkung einer Handlung (z. B: Investment) auf die<br />

Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

International Integrated Reporting Council (IIRC)<br />

Internationale Initiative mit dem Ziel der Integrierten Berichterstattung<br />

von Unternehmen (Geschäftsentwicklung,<br />

Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen in einem<br />

Bericht).<br />

Konsensusdaten<br />

Aggregierte Daten einer Expertengruppe zu einem<br />

spezifischen Sachverhalt.<br />

Liquidität<br />

Die Liquidität einer Geldanlage beschreibt die Möglichkeit<br />

für den Anleger, seine Vermögenswerte jederzeit<br />

zu marktgerechten Preisen verkaufen zu können.<br />

Aktien von großen Unternehmen sind in der Regel<br />

sehr liquid im Vergleich zu beispielsweise Immobilien.<br />

Magisches Dreieck der Vermögensanlage<br />

Bei der Vermögensanlage untereinander konkurrierende<br />

Ziele von Rentabilität (Ertrag), Sicherheit (Risiko) und<br />

Liquidität (Verfügbarkeit) – symbolisiert durch Eckpunkte<br />

eines Dreiecks.<br />

Mezzaninkapital<br />

Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital; bei einer<br />

Mezzaninfinanzierung gilt das investierte Fremdkapitel<br />

als Eigenkapital und die Kapitalgeber erhalten (im Unterschied<br />

zu Gesellschaftern) keine Mitbestimmungsrechte.<br />

Mikrofinanz<br />

Dienstleistungen wie Kredite, Sparkonten und Versicherungen<br />

für (meist arme) Menschen, die von herkömmlichen<br />

Finanzinstituten keine oder überteuerte Mittel erhalten.<br />

Das Konzept der Mikrokredite verfolgt die Idee der Hilfe<br />

zur Selbsthilfe.<br />

Nachhaltige Immobilien<br />

Ursprünglich ökologisch besetzter Begriff des „Green<br />

Buildings“; heute spricht man von „Blue Buildings“. Es<br />

wird der gesamte Lebenszyklus von der Planung über<br />

die Bau- und Nutzungsphase bis zum Abbruch erfasst.<br />

Moderne Methoden der Ökobilanzierung, Lebenszykluskostenanalyse<br />

und Gesamtenergieeffizienz ermöglichen<br />

es, Entscheidungen im Sinne der Umwelt, der Gesamtwirtschaftlichkeit,<br />

aber auch der Qualität des Wohnens<br />

zu treffen. Es steht nicht mehr das Investitions- bzw.<br />

Baubudget allein im Mittelpunkt, sondern auch die<br />

Folgekosten und die Qualität des Wohnens.<br />

NaDiVeG<br />

Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz –<br />

enthält gesetzliche Vorgaben zur Verbesserung der<br />

Berichterstattung von Unternehmen im öffentlichen<br />

Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern.


90 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />

NGOs<br />

Nichtstaatliche Organisationen, die Interessen der Gesellschaft<br />

vertreten, ohne einem Staat oder einer Regierung<br />

unterstellt zu sein (Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Gemeinwohl).<br />

Outperformance<br />

Ein Investment (z. B. Aktie) erzielt eine höhere Rendite<br />

(Kursentwicklung) als ein definierter Vergleichswert<br />

(z. B. ATX oder Branchendurchschnitt).<br />

Performance<br />

Wertentwicklung eines Investments<br />

PPP – Public Private Partnership<br />

Zusammenarbeit zwischen privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen und der öffentlichen Hand.<br />

Principles for Responsible Investment (PRI)<br />

Int. Investoreninitiative mit Unterstützung der UN. Ziel<br />

ist, ein nachhaltiges globales Finanzsystem zu schaffen.<br />

Nachhaltigkeitsthemen sollen in Entscheidungsprozesse<br />

integriert werden. Dafür wurden sechs Prinzipien definiert<br />

(Einbeziehung von Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung<br />

in die Investmentprozesse, Integration<br />

der ESG-Themen in Unternehmen, Angemessene Transparenz,<br />

Vorantreiben von Akzeptanz und Umsetzung der<br />

Grundsätze, Kooperation der Mitglieder, Berichterstattung<br />

über Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der<br />

Grundsätze).<br />

Private Equity<br />

Eigenkapital, das von externen Investoren für eine<br />

Organisation bereitgestellt wird. Der Einstieg eines<br />

Investors erfolgt nicht über einen öffentlichen<br />

Marktplatz (z. B. Börse) sondern direkt.<br />

Ratingsystem<br />

Ein standardisiertes und (weitgehend) objektives<br />

Bewertungsmodell.<br />

Rendite<br />

Ertrag, den ein angelegtes Kapital in einem definierten<br />

Zeitraum bringt. Die Rendite wird in Prozent (%) je<br />

Zeiteinheit (p.a.) des eingesetzten Kapitals angegeben.<br />

Risiko<br />

Darunter versteht man im Finanzwesen die Möglichkeit<br />

der Gefahr des teilweisen oder gänzlichen Verlustes des<br />

eingesetzten Kapitals. Eine Geldanlage ist nur dann risikoreich,<br />

wenn sie dauerhaft zu einem Verlust führt.<br />

SDGs<br />

Sustainable Development Goals – siehe „Agenda 2030“<br />

Shareholders for Change (SfC)<br />

2017 gegründetes Netzwerk europäischer institutioneller<br />

Investoren, die sich aktiv für eine ethische und nachhaltige<br />

Finanzwirtschaft einsetzen.<br />

Social Business Finanzierung<br />

Finanzierung von Geschäftsideen, mit deren Hilfe<br />

wichtige soziale Probleme gelöst werden sollen.<br />

Social Entrepreneurship<br />

Soziales Unternehmertum; Profitgedanken stehen<br />

im Hintergrund – soziale Wirkung im Vordergrund.<br />

Socially/Sustainable Responsible Investment (SRI)<br />

Gesellschaftlich verantwortliche, nachhaltige Kapitalanlagen,<br />

orientiert an verschiedenen Nachhaltigkeitskonzepten.<br />

Stakeholderdialog<br />

Regelmäßiger interner und externer Gedanken-/ Informationsaustausch<br />

zwischen Mitarbeitern und Management<br />

sowie Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, etc.<br />

Sustainable finance<br />

Nachhaltige Finanzwirtschaft; neben dem wirtschaftlichen<br />

Focus Verankerung von ökologischen und sozialen<br />

Belangen in den Kernbereichen des Finanzwesens.<br />

Unternehmensgesetzbuch (UGB)<br />

Bundesgesetz über besondere zivilrechtliche<br />

Vorschriften für Unternehmen.<br />

Volatilität<br />

Schwankungsintensität des Werts eines Investments<br />

innerhalb eines definierten Zeitraums; je höher die<br />

Volatilität, umso stärker schlägt der Kurs nach oben<br />

und unten aus und desto riskanter ist das Investment.<br />

Wesentlichkeit<br />

Aus Stakeholdersicht relevante / wichtige Themen eines<br />

Unternehmens.


fair-finance Vorsorgekasse AG<br />

Alserstraße 21, 1080 Wien<br />

Telefon: +43 1 405 71 71-0<br />

Fax: +43 1 405 71 71-71<br />

E-Mail: office@fair-finance.at<br />

www.fair-finance.at<br />

Servicetelefon: 0810 810 061<br />

Mo-Do 8:00-16:30, Fr 8:00-15:00

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