Fairness_Nachhaltigkeitsbericht_2018
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Integrierter Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
fair-finance Vorsorgekasse AG<br />
Alserstraße 21<br />
1080 Wien<br />
www.fair-finance.at<br />
Kassenleitzahl: 71150<br />
Firmenbuchnummer: FN 343404 g<br />
Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien<br />
UID-Nr.: ATU 65595849<br />
Der vorliegende Bericht entspricht den Anforderungen<br />
der GRI Standards – Option Kern<br />
Konzept und Gestaltung:<br />
Schilling und Schilling WerbeGmbH<br />
Fotonachweis: Wenn nicht anders angegeben, liegen<br />
die Bildrechte bei fair-finance Vorsorgekasse AG<br />
Alle Arten der auszugsweisen oder gesamten<br />
Veröffentlichung und Verbreitung nur mit schriftlicher<br />
Zustimmung von fair-finance Vorsorgekasse AG<br />
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“<br />
des Österreichischen Umweltzeichens
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
01<br />
Das Wasser – unser Antrieb<br />
und Lebensgrundlage<br />
02<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre,<br />
die uns alle umgibt<br />
03<br />
Die Erde – Basis unserer<br />
Saat und Ernte<br />
04
4 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
fair-finance auf einen Blick<br />
Nachhaltigkeit ist in der gesamten fair-finance Gruppe der Leitgedanke, der sich durch alle Unternehmensbereiche zieht.<br />
In der Mitarbeitervorsorgekasse, die mit einem Kundenvermögen von rund EUR 540 Mio. an treuhändisch verwalteten<br />
Assets das Herzstück der Gruppe bildet, ebenso wie in der Immobiliengesellschaft, wo nach einem fair-finance eigenen<br />
familie&beruf<br />
zertifiziert<br />
seit<br />
2013<br />
<strong>2018</strong><br />
170.027<br />
Aktive<br />
Beitragszahlende<br />
2010<br />
300<br />
ca. € 60.000<br />
Getätigte<br />
Spenden<br />
2010<br />
0,02<br />
<strong>2018</strong><br />
Verwaltetes<br />
Vermögen<br />
Mio. €<br />
540<br />
CO 2<br />
50t<br />
16<br />
9<br />
Gruppe<br />
100%<br />
Nachhaltig<br />
veranlagtes<br />
Vermögen<br />
Mitarbeitende
5<br />
Nachhaltigkeitsrating mittlerweile 13 Immobilien angekauft wurden und weitere 10 entwickelt werden. Und auch in der<br />
Asset-Management Gesellschaft spiegelt sich der Anspruch von fair-finance, Pionier und Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit<br />
zu sein, wider.<br />
Nr.1<br />
€ 4.566.211<br />
ca. € 140 Mio.<br />
Immobilienvolumen<br />
Performance<br />
<strong>2018</strong><br />
Umsatz<br />
118<br />
Tage<br />
Weiterbildung<br />
Ökostrom<br />
17.677<br />
kWh<br />
Marktanteil<br />
5,49 %<br />
<strong>2018</strong><br />
2010<br />
0,01 %<br />
2010<br />
€ 22,17<br />
Mio.<br />
Auszahlungen<br />
26t gesamt<br />
davon 4t<br />
Kontonachrichten<br />
Papier<br />
Zahlenangaben beziehen sich auf <strong>2018</strong>
6 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Impressum 2<br />
fair-finance auf einen Blick 4<br />
Über den Bericht 7<br />
Vorwort des Gründers 8<br />
01<br />
Wesentlichkeitsanalyse 20<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage 23<br />
Transparente Unternehmensführung 24<br />
Firmenstruktur fair-finance Gruppe 24<br />
Organe und Kontrollstrukturen 26<br />
Organisatorische Verankerung von Nachhaltigkeit 27<br />
Wirtschaftliche Entwicklung der Branche<br />
02<br />
27<br />
Jahresergebnis fair-finance Vorsorgekasse AG 29<br />
Voraussichtliche Entwicklung 30<br />
Faire Veranlagung 31<br />
Nachhaltige Veranlagungsstrategie 31<br />
Mindestzinsgarantie im Detail 32<br />
Das Feuer – wofür wir brennen 11<br />
Von der Idee bis heute 12<br />
Geschäftsmodell & strategische Übersicht 15<br />
Geschäftsmodell 15<br />
fair-finance Anlageuniversum 17<br />
Leitbild 19<br />
Engagementmaßnahmen erhöhen den Impact 33<br />
Ausschlusskriterien 34<br />
Portfolio 36<br />
Nachhaltige Immobilien 38<br />
Veranlagungs- und Risikomanagement 40<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt 43<br />
Stakeholderdialog 44<br />
Stakeholderumfrage und Wesentlichkeitsanalyse<br />
03<br />
46<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 47<br />
Kundenbeirat 51<br />
Wertschöpfungskette 52<br />
Soziales Engagement – Social Business 54<br />
Ökologisches Engagement 56<br />
Fairbesserungsprogramm 62<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte 65<br />
Lagebericht des Vorstandes 66<br />
Bilanz zum 31.12.<strong>2018</strong> 70<br />
Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2018</strong><br />
04<br />
72<br />
Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> 74<br />
Entwicklung des Anlagevermögens 77<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 78<br />
Bericht des Aufsichtsrates 81<br />
Auszeichnungen und Mitgliedschaften 82<br />
Kunden über fair-finance 83<br />
Impact- und Richtlinienzuordnung 84<br />
Glossar 88<br />
Fotonachweis – gettyimages.com: Seite 7 skynesher, Seite 14 Andris Barbans, Seite 18 Thomas Vogel, Seite 25 Instants, Seite 29 borchee,<br />
Seite 30 anusorn nakdee, Seite 32 JNEphotos, Seite 47 Chepko, Seite 57 chuyu, Seite 80 Filippo Bacci; shutterstock.com: Seite 11 beersonic;<br />
marktipple.com: Seite 23 Mark Tipple; alamy.com: Seite 43 Novarc Images; AdobeStock.com: Seite 65 photoschmidt 2017, Seite 69 Heike Herden
7<br />
Über den Bericht<br />
eit 2011 veröffentlichen wir jährlich einen Geschäftsbericht,<br />
der seit 2013 auch nicht-finanzielle Themen<br />
S<br />
enthält und als <strong>Fairness</strong>bericht den Kunden zur Verfügung<br />
steht. <strong>2018</strong> wird dieser erstmals zu einem integrierten<br />
Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht erweitert.<br />
Entsprechend unserem Leitbild sehen wir Nachhaltigkeit<br />
als unsere „DNA“ und stellen daher finanzielle und nichtfinanzielle<br />
Themen in den jeweiligen Kapiteln gemeinsam<br />
dar. Die Zuordnung der Themen, Kennzahlen und Richtlinien<br />
ist in der Übersicht auf Seite 84 zu finden. Fachbegriffe<br />
werden im Glossar ab Seite 88 erläutert.<br />
Die für uns wesentlichen Themenbereiche wurden gemeinsam<br />
mit Mitarbeitern und externen Stakeholdern<br />
bestimmt, über nicht-wesentliche Themen wird nicht<br />
berichtet. Details dazu finden sich im Kapitel Wesentlichkeitsanalyse<br />
und Stakeholderdialog.<br />
BERICHTSZEITRAUM<br />
as Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die im<br />
D Bericht dargestellten Indikatoren bzw. Kennzahlen<br />
umfassen die letzten beiden Geschäftsjahre 2017 und<br />
<strong>2018</strong>. Der Bericht erscheint jährlich etwa 3 Monate nach<br />
Beendigung des vorangegangenen Geschäftsjahrs.<br />
BERICHTSSTANDARD<br />
er Bericht wurde nach den internationalen Vorgaben<br />
D der Global Reporting Initiative (GRI) verfasst (GRI<br />
Standards – Option Kern) unter Beachtung der Richtlinien<br />
des IIRC 1 . Die Veröffentlichung von Jahresabschluss und<br />
Lagebericht erfolgt gemäß Unternehmensgesetzbuch<br />
(UGB), Bankwesengesetz (BWG) und Betrieblichen Mitarbeiter-<br />
und Selbständigenvorsorgegesetz (BMSVG).<br />
SCHREIBWEISE<br />
us Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im Fließtext<br />
des vorliegenden Berichts darauf verzichtet,<br />
A<br />
geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden.<br />
Personenbezogene Bezeichnungen, die nur in männlicher<br />
Form angeführt sind, beziehen sich auf Männer und Frauen<br />
in gleicher Weise und sind im Sinne der sprachlichen Vereinfachung<br />
als geschlechtsneutral zu verstehen.<br />
BERICHTSGRENZEN<br />
ie finanziellen Kennzahlen des Jahresabschlusses so-<br />
D wie die weitere finanzielle Berichterstattung beziehen<br />
sich auf die fair-finance Vorsorgekasse AG, die Nachhaltigkeitsthemen<br />
und deren Kennzahlen auf die fair-finance<br />
Gruppe. Sitz der Gesellschaft und der Gruppe ist 1080<br />
Wien, Alserstraße 21.<br />
INHALTLICHE REDUNDANZEN<br />
Um interessierten Lesern den Quereinstieg in den Bericht<br />
zu erleichtern, wurden einige wichtige Details<br />
– wie zum Beispiel Informationen zum Kundenbeirat –<br />
mehrfach ausgeführt.<br />
FRAGEN ZUM BERICHT<br />
ür Fragen oder Feedback zum Bericht wenden Sie sich<br />
F bitte an Rainer Ladentrog, verantwortlich für Marketing<br />
und Kommunikation in der fair-finance Gruppe. Entweder<br />
telefonisch unter +43 1 405 71 71-20 oder per E-Mail<br />
unter ladentrog@fair-finance.at<br />
GRI 102-3, 102-45, 102-46, 102-50, 102-52, 102-53, 102-54, 103-1<br />
1<br />
International Integrated Reporting Council
8 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Vorwort des<br />
Gründers<br />
Markus Zeilinger<br />
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />
der vorliegende integrierte Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht<br />
markiert einen Meilenstein in unserer<br />
Berichterstattung und verbindet sehr transparent finanzielle<br />
und nicht-finanzielle Kennzahlen miteinander.<br />
Für die Form eines integrierten Berichts, wie er im<br />
deutschsprachigen Raum generell und in Österreich im<br />
speziellen noch nicht übermäßig verbreitet ist, haben wir<br />
uns entschieden, weil Nachhaltigkeit in unseren Augen<br />
das gesamte Unternehmen betrifft und nicht nur einzelne<br />
Themen. Weil Geschäft und Nachhaltigkeit für uns nicht<br />
trennbar sind. Weil <strong>Fairness</strong> und Transparenz zu unseren<br />
Basiswerten zählen und Nachhaltigkeit in unserer DNA<br />
liegt. Damit sind wir Pionier und Vorreiter einer Nachhaltigkeit,<br />
die nicht als „add-on“ auf unser „daily business“<br />
aufgesetzt wird, sondern in wirklich allen Bereichen<br />
unseres Unternehmens umgesetzt ist. Eine Nachhaltigkeit,<br />
zu der wir uns bereits in unserer Satzung verpflichtet<br />
haben. Und die wir vor allem dort leben, wo sie die höchste<br />
Wirkung erzeugt: In unserer Kapitalanlage. Denn dort<br />
können wir mit einem großen Hebel den besten Multiplikatoreffekt<br />
erzielen.<br />
Über eine halbe Milliarde Euro, die wir einerseits mit<br />
Rendite für unsere Kunden und andererseits sinnstiftend<br />
für Gesellschaft und Umwelt einsetzen können. In impactstarken<br />
Investments wie Mikrofinanz, alternative Energie,<br />
Aufforstung, Social Business Finanzierung oder nachhaltige<br />
Immobilien – mit dem einzigartigen, von uns erarbeiteten<br />
Ratingsystem. Wir sehen uns nicht als „Kapitalunternehmen“,<br />
sondern als „Sozialunternehmen“.<br />
Anhand einer umfassenden, von uns beauftragten Studie<br />
zu den Messmethoden des CO 2 -Fußabdrucks in Wertpapierportfolios<br />
verbessern wir auch unsere CO 2 -Bilanz<br />
laufend und betreiben aktives Engagement unter Einbeziehung<br />
unseres Kundenbeirats – nicht nur für unser<br />
eigenes Portfolio, sondern erweitert auch als Gründungsmitglied<br />
im europäischen Engagement-Netzwerk „Shareholders<br />
for Change“ (SfC). Mehr als 23 Mrd. Euro werden<br />
von gleichgesinnten, institutionellen Investoren als Treiber<br />
für mehr Nachhaltigkeit eingesetzt.<br />
Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und ESG-lntegration 2<br />
haben sich im Jahr <strong>2018</strong> endlich einen prominenten Platz<br />
auf der Agenda der politischen Diskussion sowie bei institutionellen<br />
Investoren erarbeitet. Mit den 2015 von der<br />
Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossenen<br />
17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) und<br />
der 2-Grad-Vereinbarung für die maximale Erderwärmung,<br />
hat nun auch die Politik den Rahmen für einen<br />
nachhaltigen Kapitalmarkt geschaffen.<br />
Die EU-Initiative und der Aktionsplan Sustainable Finance<br />
bringen das Thema sichtbar voran. Die lange gebetsmühlenartig<br />
vertretene Meinung, dass die Berücksichtigung<br />
von Kriterien, die nicht die drei konkurrierenden Ziele<br />
Rendite, Risiko und Liquidität adressieren, nachteilig sei,<br />
konnte endgültig widerlegt werden. Auch die Erfolgsgeschichte<br />
von fair-finance beweist, dass nachhaltige<br />
Kapitalanlage zu keiner Minderperformance führt.<br />
Aus dieser sich verstärkenden Eigendynamik entstehen<br />
aber neue Herausforderungen: Nun gilt es, darauf zu<br />
achten, dass es zu keiner Nivellierung nach unten kommt.<br />
Es gilt der Gefahr entgegenzuwirken, dass eine zertifizierte,<br />
aber niederschwellige Nachhaltigkeit impactstärkere<br />
Konzepte konterkariert. Es muss gehofft und darauf<br />
vertraut werden, dass die zunehmende Nachhaltigkeitsleistung<br />
der bestimmenden Akteure, wie beispielsweise<br />
großer Fondsanbieter, stärker zählt als der Rückzug bisheriger<br />
Nischenplayer, wie etwa kleinerer Bankhäuser,<br />
die ebenfalls nachhaltige Fonds im Angebot haben. Für<br />
fair-finance heißt dies, sich einerseits der bestehenden<br />
2<br />
ESG-Integration: Kapitalanleger beachten systematisch Umwelt-, Sozial- und Governanceaspekte in der Veranlagung<br />
(ESG: „Environment Social Governance“)
9<br />
Standards bei der Veranlagung in nachhaltige Aktien und<br />
Anleihen zu bedienen und hier mittels Kontrolle, Engagement<br />
und Divestment die Ansprüche nach oben zu<br />
schrauben; andererseits den wesentlichen Fokus auf jene<br />
Themenbereiche und Assetklassen zu legen, die noch<br />
nicht Mainstream sind.<br />
Daher werden wir unsere Konzepte und Investments im<br />
Bereich nachhaltige Immobilien weiter intensivieren. In<br />
der Assetklasse Mikrofinanz werden wir uns stärker mit<br />
der Frage der Wirkungsmessung und -kontrolle beschäftigen<br />
und weiter diversifizieren. Erstmalig stellen wir<br />
Eigenkapital zur Finanzierung von Sozialunternehmen<br />
zur Verfügung und werden gemeinsam mit dem Senat<br />
der Wirtschaft den Social Entrepreneurship Fonds als<br />
Leuchtturmprojekt gründen. Hier werden auch Dritte<br />
als Co-Investoren eingeladen, sich zu beteiligen.<br />
Die <strong>2018</strong> gestarteten CO 2 -kompensierenden Investments<br />
im Bereich Alternativenergie, Wald und grüne Wirtschaft<br />
(Green for Growth) werden wir weiter ausbauen. Darüber<br />
hinaus gehen wir eine zukunftsweisende Kooperation mit<br />
der oekostrom AG ein, um die CO 2 -Emissionen unseres<br />
Portfolios und der realen Wirtschaft weiter zu verbessern.<br />
Zusätzlich prüfen wir Maßnahmen zur synthetischen<br />
Dekarbonisierung des Portfolios durch den Erwerb von<br />
CO 2 -Zertifikaten.<br />
Wir werden im Sinne unserer Vision weiter danach streben,<br />
einen möglichst hohen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung<br />
der Lebenschancen bestehender und vor allem<br />
zukünftiger Generationen zu leisten. Dieser Vision und den<br />
rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
entsprechend, werden wir die uns anvertrauten Gelder<br />
konsequent wirkungsorientiert einsetzen, ohne Rendite<br />
und Risiko aus den Augen zu verlieren. Unser Erfolg soll<br />
zusätzlich auch andere Investoren ermutigen, ähnliche<br />
Wege zu beschreiten.<br />
Mag. Markus Zeilinger<br />
Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />
GRI 102-14, 102-15, 102-16, 201-2, 203-2
10 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
01<br />
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
11<br />
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
Der Geist ist ein Feuer,<br />
dessen Flamme<br />
der Gedanke ist.<br />
Joseph Joubert
12 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Von der Idee bis heute<br />
2010 2012<br />
2014<br />
>100<br />
Mio. €<br />
π Erteilung der Konzession durch die<br />
Finanzmarktaufsicht (FMA) und<br />
Aufnahme der Geschäftstätigkeit<br />
π Bestes Veranlagungsergebnis<br />
der Branche<br />
π Kundenbestand verdoppelt<br />
π Erstmalig Gebührensenkung<br />
beschlossen<br />
π Kundenvermögen steigt<br />
auf über EUR 100 Mio.<br />
π Grundzertifizierung<br />
familie&beruf<br />
2011 2013<br />
π Höchste Performance in der<br />
Geschichte der Vorsorgekassen<br />
mit +9,67 %<br />
π Erstmalige ÖGUT-Gold<br />
Zertifizierung<br />
+9,67 %<br />
π Klimabündnisbetrieb<br />
π Umweltzeichen für den<br />
fair-finance bond fonds
01<br />
2016<br />
<strong>2018</strong><br />
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
13<br />
>500<br />
Mio. €<br />
π Gründung fair-finance Immobilien AG<br />
π Auszeichnung als beste Vorsorgekasse<br />
(Der Börsianer)<br />
π Eigenes fair-finance Nachhaltigkeitsrating<br />
für Immobilien<br />
π fair-finance übernimmt Aktienmehrheit<br />
an Berliner KlimaGut Immobilien AG<br />
π Auszeichnung des nachhaltigen Immobilienprojektes<br />
„Living Garden“ mit<br />
„klima:aktiv Gold-Zertifikat“<br />
π Veranlagtes Vermögen überschreitet<br />
EUR 500 Mio.<br />
2015 2017<br />
π Einzigartige Erfolgsbeteiligung<br />
gelangt erstmals zur Anwendung<br />
π IPE-Award zum 3. Mal in Folge<br />
gewonnen<br />
π Gründung der fair-finance Asset Management Gesellschaft<br />
π Erneute Auszeichnung als beste Vorsorgekasse (Der Börsianer)<br />
π „fair-finance real estate“ als erster österreichischer Immobilienfonds<br />
mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet<br />
π fair-finance ist Gründungsmitglied des Engagement-Netzwerkes<br />
Shareholders for Change (SfC)
14 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
01<br />
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
Geschäftsmodell &<br />
strategische Übersicht<br />
15<br />
GESCHÄFTSMODELL<br />
uch im neunten Jahr seit Bestehen unserer Betrieblichen<br />
Vorsorgekasse verfolgen wir klar und mit Nach-<br />
A<br />
druck unsere Vision, als verantwortungsvoller Investor<br />
Vorteile für unsere Kunden mit einer Leistung für das<br />
Gemeinwohl zu verbinden.<br />
Nachhaltigkeit spielt dabei als unsere „DNA“ eine ganz<br />
wesentliche Rolle. Das stakeholder-orientierte Geschäftsmodell<br />
von fair-finance ist nicht auf Gewinnmaximierung<br />
und Shareholdervalue ausgerichtet, wie dies in der Regel<br />
bei börsenotierten Finanzkonzernen üblich ist. Vielmehr<br />
sehen wir es als unsere wesentlichste Aufgabe, unseren<br />
Kunden ein faires, transparentes, auf Nachhaltigkeit und<br />
soziale Verantwortung ausgerichtetes Vorsorgeprodukt<br />
anzubieten, das den finanziellen Nutzen mit dem gesellschaftlichen<br />
Mehrwert in Einklang bringt und somit den<br />
Begriff „Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorge“ eigenständig<br />
interpretiert.<br />
fair-finance unterscheidet sich wesentlich von den Wettbewerbern.<br />
Fairer Unterschied bedeutet, dass fair-finance<br />
das Thema Nachhaltigkeit/<strong>Fairness</strong> (soziales, ethisches,<br />
ökologisches und ökonomisches Handeln) tiefgreifend in<br />
alle Unternehmensbereiche implementiert hat. Zentral<br />
für den fairen Unterschied sind die rechtlich bindenden<br />
Kontroll- und Mitspracherechte des Kundenbeirats.<br />
Einen messbaren Mehrwert stellt die in der Branche einzigartige<br />
Zinsgarantie dar, die allen Anspruchsberechtigten<br />
zusätzlichen Schutz gegen Kapitalmarktschwankungen<br />
und eine Abfederung der Inflation bietet. <strong>2018</strong> lag die<br />
garantierte Mindestverzinsung bei 0,75 % und auch für<br />
2019 stellt sie im Umfeld negativer Zinsen mit 0,5 % einen<br />
attraktiven Wert dar. Diese Mehrleistung erfordert keine<br />
höheren Gebühren und mindert auch nicht die Performance,<br />
sondern geht ausschließlich zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />
Ein weiterer fairer und nachhaltiger Unterschied ist unser<br />
genossenschaftsähnliches Modell, an dem anspruchsberechtigte<br />
Kunden nicht nur von geringen Gebühren<br />
profitieren, sondern zusätzlich am Unternehmenserfolg<br />
beteiligt sind. 10 % des operativen Unternehmensergebnisses<br />
werden jährlich gutgeschrieben, wobei für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2018</strong> rund EUR 120.000 ausgeschüttet<br />
wurden.<br />
Das Ergebnis dieses Handelns zeigt sich deutlich in der Entwicklung unseres Geschäftsverlaufs:<br />
Aktive Anwartschaftsberechtigte<br />
Marktanteil in %<br />
Verwaltetes Vermögen Mio. EUR<br />
180.000 6,00<br />
600,00<br />
170.027<br />
5,49<br />
160.000<br />
155.021<br />
5,19<br />
5,00<br />
4,75<br />
500,00<br />
140.000<br />
134.834<br />
460<br />
540<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
62.366<br />
81.218<br />
107.074<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
3,85 400,00<br />
375<br />
3,02<br />
300,00<br />
268<br />
2,12<br />
200,00<br />
190<br />
40.000<br />
27.913<br />
1,00 0,87<br />
100,00<br />
20.000<br />
5.572 0,21<br />
9<br />
300 0,01<br />
0,02<br />
0 0,00<br />
0,00<br />
120<br />
54<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
<strong>2018</strong><br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
<strong>2018</strong><br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
<strong>2018</strong>
16 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
VERMÖGENSVERANLAGUNG<br />
Hinsichtlich der Vermögensveranlagung verfolgt fairfinance<br />
einen strengen SRI-Ansatz (Social Responsible<br />
Investment). Anhand von Ausschlusskriterien 3 und des<br />
Best-in-Class-Ansatzes 4 werden die hohen ethischen<br />
Werte und die sozialen, ökologischen und Governance-<br />
Ziele (ESG – Environment Social Governance) auf Basis<br />
der Vorgaben des Kundenbeirats von fair-finance umgesetzt.<br />
Dabei werden Risikoaspekte aufgrund nicht zukunftsorientierter<br />
oder nicht vertretbarer Geschäftsfelder<br />
und -praktiken in hohem Ausmaß berücksichtigt. Nur bei<br />
fair-finance ist das Veranlagungsportfolio, zusammengefasst<br />
im fair-finance Masterfonds, mit dem Österreichischen<br />
Umweltzeichen zertifiziert.<br />
Der ausgeprägte Nachhaltigkeitsansatz unseres Veranlagungsportfolios<br />
wurde <strong>2018</strong> bereits zum 7. Mal in Folge<br />
mit dem ÖGUT Gold-Zertifikat, der höchsten Auszeichnung<br />
in der Branche, prämiert. Auch der 1. Platz im dreisäuligen<br />
Scoringmodell des Finanzfachmagazins „Der Börsianer“<br />
konnte 2017 wieder von fair-finance verteidigt werden.<br />
<strong>2018</strong> verpassten wir bei Punktegleichstand in den Bereichen<br />
Peer-Group, Kennzahlen und Redaktion den 1. Platz<br />
letztlich um nur einen halben Punkt. Im Gesamtranking<br />
aller 153 analysierten Finanzunternehmen des Landes<br />
verbesserte sich fair-finance <strong>2018</strong> auf den hervorragenden<br />
2. Platz (5. Platz 2017).<br />
VORREITER DER BRANCHE<br />
urch den hohen Innovationsgrad unseres Geschäftsmodells<br />
ist fair-finance seit Gründung Vorreiter der<br />
D<br />
Branche. So war fair-finance die erste Betriebliche Vorsorgekasse,<br />
die in Assetklassen wie Mikrofinanz oder nachhaltige<br />
Immobilien investierte. Wir haben nicht nur als<br />
erste Vorsorgekasse ein Investment in einen Waldfonds<br />
zur Aufforstung getätigt, sondern beschäftigen uns auch<br />
als Erster mit der Zurverfügungstellung von Private Equity<br />
für Sozialunternehmen. 2017 wurde der fair-finance real<br />
estate Fonds als erster österreichischer Immobilienfonds<br />
mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />
2019 werden wir die unterschiedlichen Messmethoden<br />
des CO 2 -Fußabdrucks von Wertpapierportfolios im<br />
Rahmen einer von fair-finance beauftragten Studie auf<br />
universitärer Basis (Universität Regensburg) im Vergleich<br />
darstellen. Über die Assetklasse Aktien hinausgehend, auf<br />
das Gesamtportfolio angewendet, werden wir die erste<br />
Vorsorgekasse mit einem CO 2 -Gesamtkonzept sein.<br />
NACHHALTIGE IMMOBILIEN<br />
Auf der Suche nach erwiesenermaßen nachhaltigen Immobilien<br />
als Investmentform mit Impact, hat fair-finance<br />
die Erfahrung gemacht, dass es für eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung<br />
kein passendes Ratingsystem gibt.<br />
Daher wurde ein eigenes fair-finance Nachhaltigkeitsrating<br />
für Immobilien entwickelt, das im fairen Gedanken<br />
einer „open source Lösung“ auch anderen Investoren auf<br />
unserer website www.fair-finance.at im Downloadbereich<br />
zur Verfügung gestellt wird.<br />
Mehr über unsere nachhaltigen Immobilien finden Sie<br />
ab Seite 38.<br />
GRI 102-2, 102-15, 102-16, 412-3<br />
3<br />
Ausschlusskriterien: legen fest, welche Investments nicht getätigt werden dürfen (siehe Seite 34)<br />
4<br />
Best-in-Class-Ansatz: für die Investition werden diejenigen Unternehmen ausgewählt, die die beste Nachhaltigkeitsleistung in der Branche<br />
erbringen
01<br />
17<br />
FAIR-FINANCE ANLAGEUNIVERSUM<br />
urch die gesetzliche Vorgabe (§ 30 BMSVG) bei der<br />
D Veranlagung auf Sicherheit, Rentabilität und den<br />
Bedarf an flüssigen Mitteln sowie auf eine angemessene<br />
Mischung und Streuung der Vermögenswerte Bedacht zu<br />
nehmen, sind Vorsorgekassen in ihren Anlagemöglichkeiten<br />
eingeschränkt. Der überwiegende Teil des treuhändisch<br />
verwalteten Kundenvermögens wird in Anleihen<br />
investiert, ein wesentlich kleinerer Teil in Aktien und ein<br />
Teil wird in Cash gehalten. Diese Verteilung ist bei allen<br />
Vorsorgekassen – mit Schwankungsbreiten – gleich.<br />
Unterschiede gibt es bei den vergleichsweise kleineren<br />
Assetklassen wie Immobilien, Alternative Investments<br />
oder Mikrofinanz.<br />
ESG-IMPACT DURCH NACHHALTIGE<br />
INVESTMENTS<br />
Nachstehende Grafik zeigt die Asset Allokation von fairfinance<br />
beispielhaft im Jahresmittel <strong>2018</strong> (siehe auch<br />
Seite 37).<br />
100 Euro Einlage teilen sich wie dargestellt auf:<br />
€26<br />
Anleihen<br />
Tageswert<br />
€10<br />
Wandel-/Hybridanleihen<br />
€8<br />
Aktien<br />
N A C H H A LT I G E<br />
K A P I T A L A N L A G E<br />
€100<br />
€7<br />
Cash, Geldmarkt<br />
€3<br />
Festgeld<br />
€1<br />
Schuldscheine<br />
GRI 102-2, 412-3<br />
€9<br />
Mikrofinanz<br />
I M P A C T<br />
€7<br />
Alternative<br />
€9<br />
Immobilien<br />
€20<br />
Anleihen<br />
HtM
18 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
01<br />
Das Feuer – wofür wir brennen<br />
Leitbild<br />
19<br />
Wir lassen uns bei unserer täglichen Arbeit von nachfolgenden Ideen, Grundlagen und Werten leiten:<br />
WIR SIND FAIR<br />
gegenüber KUNDINNEN UND KUNDEN<br />
ir hören unseren Partnern gut zu und können so die<br />
W Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und<br />
Kunden erfüllen. Durch offene Kommunikation und konkrete<br />
Hilfestellungen schaffen wir Vertrauen. Unser Angebot<br />
ist einfach verständlich und enthält keine versteckten<br />
Klauseln. Wir weisen nicht nur auf Vorteile hin, sondern<br />
stellen auch Risiken und Nachteile dar. Bei allem, was wir<br />
tun, zeigen wir Leistungsbereitschaft. Wir handeln aufrichtig<br />
und glaubwürdig. Als zuverlässiger Partner stehen<br />
wir zu unserem Wort. Wir wollen die Zufriedenheit unserer<br />
Kundinnen und Kunden auf höchstem Niveau weiter verbessern.<br />
WIR LEBEN<br />
gesellschaftliche VERANTWORTUNG<br />
ir sind den heutigen und zukünftigen Generationen<br />
W gegenüber verantwortlich und tragen zur Bewahrung<br />
und Verbesserung ihrer Lebenschancen bei. Offen für alle,<br />
deren Ziel eine sozial gerechtere Gesellschaft und eine<br />
lebenswerte Umwelt ist, wollen wir gemeinsam die Welt<br />
verbessern und treten aktiv für unsere Werte ein. Wir bringen<br />
jeder Person, ungeachtet ihrer Herkunft, Religion und<br />
Weltanschauung, Respekt und Wertschätzung entgegen.<br />
WIR SCHÄTZEN UND FÖRDERN<br />
unsere MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre<br />
außerordentlichen fachlichen, persönlichen und sozialen<br />
Fähigkeiten ein und entwickeln diese ständig weiter.<br />
Ideenreichtum, Eigenverantwortung, unternehmerisches<br />
Denken und Handeln werden durch einen offenen, teamorientierten<br />
und kooperativen Führungsstil unterstützt.<br />
Wir fordern Einsatz und fördern die Potenziale jedes<br />
Einzelnen. Wir sehen uns als Teil des Ganzen. Denn nur<br />
gemeinsam kommen wir ans Ziel.<br />
WIR SIND VORBILD<br />
und suchen neue LÖSUNGEN<br />
ir geben Impulse für einen strukturellen Wandel. Im<br />
W Rahmen unserer Organisation wägen wir jede Entscheidung<br />
nach ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Kriterien ab und gewichten im Sinne unserer Grundlagen<br />
und Werte. Wir schaffen und betreiben professionell Finanzdienstleistung.<br />
Wir nutzen Geld als soziales Gestaltungsmittel,<br />
engagieren uns und fördern eine nachhaltige<br />
Gesellschaftsentwicklung. Wir suchen Chancen und neue<br />
Lösungen und wollen wachsen, da unser Erfolg den Markt<br />
im Sinne unserer Werte positiv verändert. Wir schaffen<br />
Transparenz, stellen uns konstruktiver Kritik und versuchen<br />
laufend, besser zu werden.<br />
WIR STREBEN NACH WIRTSCHAFTLICHEM<br />
ERFOLG und UNABHÄNGIGKEIT<br />
Unser Streben nach wirtschaftlichem Erfolg ist Garant<br />
dafür, den in uns gesetzten Erwartungen und den<br />
übernommenen Verpflichtungen dauerhaft gerecht zu<br />
werden. Wir treffen alle Entscheidungen im Sinne unserer<br />
Werte unabhängig von Konzernen oder Einzelinteressen.<br />
Diese Unabhängigkeit ist Grundlage für unser Handeln<br />
und die Voraussetzung für unseren Erfolg, an dem auch<br />
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere Kundinnen<br />
und Kunden Anteil haben. Erfolg macht uns stark.<br />
GRI 102-16
Sponsoring Kultur/Sport<br />
Aufnahme aktueller Trends<br />
Armut<br />
Impulse NH Branche<br />
Demografie<br />
Beitrag lokale Wirtschaft<br />
Compliance<br />
Diversity & Chancengleichheit<br />
Innovation und Vorreiter<br />
Performance<br />
Zertifizierungen<br />
Marktanteil & Wachstum<br />
Bildung<br />
Naturschutz<br />
Klima & Energie<br />
Umweltbildung<br />
Transparente Unternehmensführung<br />
Gesunde Lebensmittel<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Nachhaltige Immobilien<br />
Unabhängigkeit<br />
Wirtschaftliche Innovation<br />
Gewinn<br />
Sicherheit<br />
Image<br />
Abfall und Recycling<br />
20 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Wesentlichkeitsanalyse<br />
ie im Nachhaltigkeitskontext dargestellten Informationen wurden durch die gemeinsame Wesentlichkeitsanalyse mit<br />
D unseren Stakeholdern bestimmt (Details zur Einbindung und Bewertung finden Sie im Kapitel Stakeholderdialog). In<br />
der Wesentlichkeitsmatrix wurde die externe der internen Sichtweise gegenübergestellt. Die als wichtig und sehr wichtig<br />
empfundenen Themen sind in der Matrix abgebildet, weniger wichtige und unwichtige Themen wurden nicht berücksichtigt.<br />
Die Ergebnisse wurden mit der Unternehmensstrategie abgeglichen und mit den SDGs verbunden.<br />
10<br />
9,5<br />
9<br />
8,5<br />
8<br />
7,5<br />
7<br />
6,5<br />
6<br />
wichtig für externe Stakeholder sehr wichtig für externe Stakeholder<br />
nicht wichtig<br />
wichtig für fair-finance<br />
Sponsoring Kultur/Sport<br />
sehr wichtig<br />
Nachhaltige Mobilität<br />
Aufnahme aktueller Trends<br />
Impulse NH Branche<br />
Demografie<br />
Armut<br />
Beitrag lokale Wirtschaft<br />
Compliance<br />
Diversity &<br />
Chancengleichheit<br />
Innovation und Vorreiter<br />
Performance<br />
Zertifizierungen<br />
Marktanteil & Wachstum<br />
6 6,5 7 7,5 8
01<br />
√ Das Feuer – wofür wir brennen<br />
21<br />
D<br />
ie 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN)<br />
wurden 2016 in Kraft gesetzt und sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer<br />
und umweltrelevanter Ebene dienen. fair-finance hat die Unternehmensstrategie und deren Teilbereiche mit den entsprechenden<br />
Zielen abgestimmt. Wo es wichtig erscheint, wurden die Logos der SDGs im vorliegenden Bericht den einzelnen<br />
Themen zugeordnet.<br />
Bildung<br />
Abfall und Recycling<br />
Naturschutz<br />
Klima & Energie<br />
Umweltbildung<br />
Transparente Unternehmensführung<br />
Gesunde Lebensmittel<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Nachhaltige Mobilität<br />
Nachhaltige Immobilien<br />
Unabhängigkeit<br />
Den globalen Zielen einer nachhaltigen<br />
Entwicklung zugeordnet, ergibt sich<br />
das Handlungspotenzial für fair-finance<br />
insbesondere bei den nachfolgenden<br />
neun SDGs:<br />
Wirtschaftliche Innovation<br />
Gewinn<br />
Sicherheit<br />
Weiteren acht SDGs werden derzeit noch<br />
nicht angesprochen:<br />
Image<br />
8,5 9 9,5 10<br />
sehr wichtig für fair-finance GRI 102-16
22 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
23<br />
Das Wasser – unser Antrieb und<br />
Lebensgrundlage<br />
Das Wasser fließt durch<br />
die Adern der Natur<br />
wie das Blut<br />
bei den Menschen.<br />
Otto Baumgartner-Amstad
24 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Transparente Unternehmensführung<br />
FIRMENSTRUKTUR FAIR-FINANCE GRUPPE<br />
100%<br />
Markus Zeilinger<br />
(Gründer), Erich Bernhard,<br />
Wolfgang Binder, Birgit Cottogni,<br />
Helmut Eichert,<br />
Andreas Eichler, Goodshares<br />
Beteiligungs- und Beratungs GmbH<br />
(Martin Rohla),<br />
Christian Gassauer-Fleissner,<br />
Günter Hörweg, Manfred Huber,<br />
Werner Just, Rainer Ladentrog,<br />
Viktor Popovic,<br />
Johannes Puhr,<br />
Erich Schiff<br />
Media<br />
Oekoinvest<br />
AG<br />
(Max Deml)<br />
Beteiligung<br />
100%<br />
10%<br />
0,6%<br />
79,4%<br />
Asset<br />
Management<br />
10%<br />
Holding<br />
100%<br />
Immobilien<br />
51%<br />
100%<br />
Vorsorgekasse<br />
Immobilien<br />
GRI 102-2, 102-5, 102-7, 102-45
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
25<br />
80 % UNTERNEHMERGEIST UND 20 % STARKE PARTNER<br />
Die GLS Bank ist die größte nachhaltige Bank Deutschlands.<br />
Als erste sozialökologische Universalbank zielt<br />
die GLS darauf ab, nachhaltige, individuelle und gesellschaftliche<br />
Entwicklung zu ermöglichen und investiert als<br />
Pionier sozial-ökologischer Bankarbeit sinnstiftend und<br />
transparent. Neben dem nachhaltigen Bankgeschäft setzt<br />
die GLS Bank auch politische Akzente für eine CO 2 -Abgabe<br />
und eine umfassende Finanzreform. Beides sind wichtige<br />
Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung. Die GLS<br />
Bank ist eine Genossenschaftsbank mit über 52.000 Mitgliedern<br />
(Ende <strong>2018</strong>), die durch ihre Mitgliedsanteile das<br />
notwendige Eigenkapital für die Vergabe von Krediten<br />
stellt.<br />
D<br />
ie Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit<br />
mit Sitz in Hannover ist einer der ältesten<br />
deutschen Gegenseitigkeits-Versicherer, dessen Anfänge<br />
bis auf das Jahr 1864 zurückgehen. Die Concordia hat sich<br />
einer nachhaltigen Unternehmensführung verpflichtet.<br />
Entsprechend dem Mandat ihrer Kundinnen und Kunden<br />
wird für einen signifikanten Teil ihrer Kapitalanlagen eine<br />
nachhaltige Anlagepolitik verfolgt. Diese Aktivitäten<br />
werden durch einen externen Nachhaltigkeits-Beirat<br />
überwacht.
26 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
ORGANE UND KONTROLL-<br />
STRUKTUREN<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorsitzender DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />
und sechs weitere Mitglieder<br />
sowie ein vom BMF (Bundesministerium für Finanzen)<br />
bestellter Staatskommissär<br />
(siehe Seite 81)<br />
FMA<br />
(Finanzmarktaufsicht)<br />
Bank- und<br />
Abschlussprüfer<br />
KPMG Austria<br />
GmbH<br />
Vorstand<br />
Mag. Markus Zeilinger,<br />
Mag. (FH) Johannes Puhr<br />
Kundenbeirat<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Markus<br />
Schlagnitweit<br />
Innenrevision<br />
Ernst & Young<br />
Zertifizierungsstellen<br />
Sicherungseinrichtung<br />
Einlagensicherung<br />
AUSTRIA Ges.m.b.H<br />
as stakeholderorientierte Geschäftsmodell von fair-<br />
D finance bindet die Kunden auch in die Vermögensveranlagung<br />
mit ein. Der Kundenbeirat beschließt nicht nur<br />
die Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie, sondern kontrolliert<br />
auch deren Einhaltung, besteht doch das Portfolio aus<br />
rund 750 Einzeltitel, aufgeteilt auf acht Fondsmanager.<br />
Kontrolle im Zusammenhang mit Vermögensveranlagung<br />
bedeutet nicht Misstrauen, sondern Sicherheit. Zu diesem<br />
Zweck erfolgt quartalsweise eine komplette Analyse<br />
des gesamten Portfolios hinsichtlich der Einhaltung der<br />
Richtlinie durch namhafte Research-Agenturen (oekom<br />
research, Union Invest, The Value Group). Im Rahmen<br />
der Engagement-Policy, welche Bestandteil der Richtlinie<br />
ist, werden eventuelle Verstöße analysiert und bereinigt.<br />
ie Teilnahme an den Sitzungen des Kundenbeirates ist<br />
D grundsätzlich allen Kunden möglich. Der Kundenbeirat<br />
ist gemäß Geschäftsordnung mit unüblichen und weitreichenden<br />
Rechten ausgestattet.<br />
π Einbringung von Tagesordnungspunkten zur<br />
Behandlung im Aufsichtsrat<br />
π Gastrecht des Vorsitzenden des Kundenbeirates<br />
im Aufsichtsrat<br />
π Nominierungsrecht eines Kundenvertreters<br />
für die Wahl zum Aufsichtsrat
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
27<br />
ORGANISATORISCHE<br />
VERANKERUNG VON<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Kontrollebene<br />
Aufsichtsrat fair-finance<br />
Kundenbeirat<br />
28 Mitglieder, Vorsitzender: Dr. Markus Schlagnitweit<br />
Vorstandsebene<br />
Mag. Markus Zeilinger, Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />
Umsetzungsebene<br />
Mag. Rainer Ladentrog, Martina Wienberg, BA und Mag. DI Alexandra Schwaiger<br />
Ebene Mitgliedschaften<br />
Klimaallianz, respACT, ÖGUT, Shareholders for Change, CRIC, NPO-Institut, Klimabündnis Österreich, UN-PRI, FNG<br />
Portfolioprüfung <strong>2018</strong><br />
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG DER<br />
BRANCHE<br />
as Gesamtvermögen der Branche beträgt aufgeteilt<br />
D auf die acht Betrieblichen Vorsorgekassen per Ende<br />
<strong>2018</strong> EUR 11,49 Milliarden (VJ: EUR 10,61 Mrd.). Laut<br />
Statistik der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen<br />
wurden am 31.12.<strong>2018</strong> für über 3,48 Millionen (VJ: 3,37<br />
Mio.) unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende<br />
Beitragszahlungen zur „Abfertigung Neu“ geleistet.<br />
Die laufenden Beitragszahlungen haben <strong>2018</strong> EUR 1,61<br />
Milliarden (VJ: EUR 1,48 Mrd.) und die Auszahlungen<br />
EUR 526,44 Millionen (VJ: EUR 488,12 Mio.) betragen.<br />
Unsere Gesellschaft ist weiterhin die einzige Neugründung<br />
nach Einführung der „Abfertigung Neu“ im Jahr 2003.<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> konnten wir stärker als der<br />
Markt wachsen. Per Jahresultimo <strong>2018</strong> ist die Anzahl der<br />
Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 3.809 (VJ: 3.089)<br />
und jene mit Selbständigen auf 4.700 (VJ: 4.120) angewachsen.<br />
Die Beitragszahlungen haben EUR 107,02 Millionen<br />
(VJ: EUR 97,96 Mio.) betragen. EUR 88,10 Millionen<br />
(VJ: EUR 76,56 Mio.) entfallen auf laufende Beiträge,<br />
EUR 18,23 Millionen (VJ: EUR 20,82 Mio.) auf Übertra-<br />
gungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,69 Millionen<br />
(VJ: EUR 0,58 Mio.) auf Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften.<br />
Die Anzahl der beitragsfreien<br />
Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 182.651<br />
(VJ: 157.202) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten<br />
170.027 (VJ: 151.838). EUR 22,17<br />
Millionen (VJ: EUR 20,55 Mio.) wurden an Leistungen ausbezahlt.<br />
Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft<br />
hat im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> die Grenze von<br />
einer halben Milliarde überschritten und beträgt zum<br />
Jahresende EUR 539,76 Millionen (VJ: EUR 461,65 Mio.).<br />
Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,49 %<br />
(VJ: 5,19 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen <strong>2018</strong>.<br />
Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang vor<br />
der Niederösterreichischen Vorsorgekasse und der BUAK<br />
Vorsorgekasse.<br />
Auf diesen Erfolg sind wir stolz und danken unseren<br />
Kunden für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeitern für ihr<br />
Engagement und die außerordentlich hohe Identifikation<br />
mit der Vision von fair-finance.<br />
GRI 102-7, 102-16, 102-17, 102-18, 102-21, 102-22, 102-43, 102-44
28 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
PERFORMANCEVERGLEICH<br />
Jahresperformance <strong>2018</strong>:<br />
fair-finance: -0,68%<br />
Marktschnitt: -1,97%<br />
3-Jahres Durchschnitt p. a. (2016-<strong>2018</strong>):<br />
fair-finance: 1,42%<br />
Marktschnitt: 0,80%<br />
Durchschnitt seit Gründung fair-finance p. a.:<br />
fair-finance: 3,79%<br />
Marktschnitt: 1,85%<br />
4<br />
3<br />
3,79<br />
fair-finance: 2010 annualisierter Wert<br />
Prozent p. a.<br />
2<br />
1<br />
1,74 1,81 1,86<br />
1,60<br />
2,26<br />
2,12<br />
2,22<br />
1,19<br />
1,88<br />
0<br />
PERFORMANCE SEIT BEGINN IN %<br />
45<br />
40<br />
Prozent p. a.<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
30.06.2010<br />
31.12.2010<br />
30.06.2011<br />
31.12.2011<br />
30.06.2012<br />
31.12.2012<br />
30.06.2013<br />
31.12.2013<br />
30.06.2014<br />
31.12.2014<br />
30.06.2015<br />
31.12.2015<br />
30.06.2016<br />
31.12.2016<br />
30.06.2017<br />
31.12.2017<br />
30.06.<strong>2018</strong><br />
31.12.<strong>2018</strong><br />
(ehem.<br />
Bawag Allianz)<br />
Allianz<br />
APK<br />
Bonus<br />
(ehem. Victoria-<br />
Volksbanken)<br />
Bonus<br />
BUAK<br />
NÖVK<br />
(ehem. ÖVK)<br />
Valida<br />
(ehem.<br />
Siemens)<br />
Valida<br />
VBV<br />
Performance<br />
16,06%<br />
absoluter Mehrertrag<br />
fair-finance alle Vorsorgekassen Trend fair-finance Trend alle Vorsorgekassen
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
29<br />
JAHRESERGEBNIS FAIR-FINANCE<br />
VORSORGEKASSE AG<br />
as Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wird mit einem Ergebnis vor<br />
D Steuern von EUR 1.366.793,52 (VJ: TEUR 1.141) abgeschlossen.<br />
Entsprechend dem partnerschaftlichen Modell<br />
von fair-finance wird allen Anspruchsberechtigten eine<br />
Erfolgsbeteiligung in Höhe von EUR 120.980,75<br />
(VJ: TEUR 90) auf Basis des Kapitalstandes zugeteilt.<br />
Die Selbstverpflichtung einer Erfolgsbeteiligung zu Gunsten<br />
der Kunden ist eine weitere Besonderheit des partnerschaftlichen<br />
Geschäftsmodells von fair-finance.<br />
Die Rücklage für die Kapitalgarantie wurde um<br />
EUR 539.315,91 (VJ: TEUR 461) erhöht und beträgt<br />
EUR 1.887.247,58 (VJ: TEUR 1.386). Jene für Zinsgarantieleistungen<br />
beträgt EUR 2.309.302,83 (VJ: TEUR 2.332).<br />
Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum Ultimo<br />
EUR 8,20 Millionen (VJ: EUR 6,18 Mio.).<br />
Den Jahresabschluss <strong>2018</strong> finden Sie ab Seite 66.<br />
GRI 102-7, 201-1
30 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />
er Blick in die Zukunft ist einerseits erfreulich, ander-<br />
D erseits aber stark eingetrübt. Die fair-finance Vorsorgekasse<br />
wird vor dem Hintergrund ausgezeichneter Kennzahlen<br />
mit bald 6 % Marktanteil und einem jährlichen<br />
Vermögenswachstum von rund EUR 100 Mio. das wirtschaftliche<br />
Ergebnis weiter verbessern und somit die<br />
Voraussetzungen für ein Ansteigen der Erfolgsbeteiligung<br />
zugunsten aller Anspruchsberechtigten und von Kapitalreserven<br />
für eine weiterhin attraktive Mindestzinsgarantie<br />
erwirtschaften.<br />
Hinsichtlich der Kapitalanlage blicken wir auf beinahe zehn<br />
„gute“ Jahre zurück, in denen sich – ähnlich wie zwischen<br />
1983 und 2000 – ein „buy and hold“ Ansatz der Vermögensgestion<br />
gelohnt hat. Anleiherenditen sind immer weiter<br />
zurückgegangen, Risikoprämien aller möglichen Anleihekategorien<br />
ebenso, und Aktienmärkte haben sich nach<br />
einer raschen Erholungsphase im Ausklang der Weltwirtschaftskrise<br />
von einem Höchststand zum nächsten hochgeschaukelt.<br />
Aktuell brummt die Wirtschaft sogar wie<br />
schon lange nicht mehr, die Arbeitslosigkeit sinkt und die<br />
Zinsen werden kurzfristig nicht steigen. Für das Veranlagungsjahr<br />
2019 stehen die Vorzeichen also grundsätzlich<br />
gut. Trotzdem sehen wir zahlreiche Risiken, die uns<br />
zur Vorsicht mahnen. Die Weltwirtschaft wir von einem<br />
twitternden US-Präsidenten gelenkt, Notenbanken haben<br />
kaum mehr Handlungsspielraum für Interventionen und<br />
auch der Brexit könnte noch zu einem Desaster nicht nur<br />
für die Briten werden. Viele Unternehmen sind dramatisch<br />
überbewertet und ein auch nur moderates Ansteigen der<br />
Zinsen könnte zB. einzelne Immobilienmarktsegmente<br />
schwer treffen. Bedenkliche Szenarien gäbe es also genug.<br />
Wir sehen daher Diversifikation, die Bereitschaft zu<br />
Innovation und hohe taktische Flexibilität gepaart mit<br />
gutem Risikomanagement als probates Konzept, sich<br />
nicht zu Tode zu fürchten, aber auch nicht blauäugig in<br />
die Zukunft zu gehen. Mit den Erfahrungen aus der hohen<br />
Volatilität in <strong>2018</strong> werden wir verstärkt positive Trends,<br />
wie derzeit z. B. Privat Debt, nützen, gleichzeitig aber<br />
das Vermögen vor Wertminderungen bewahren und die<br />
vorgegebenen Risikobudgets bestmöglich einhalten. In<br />
Anbetracht steigender Zinsen werden wir die Gewichtung<br />
HtM 5 -gewidmeter Anleihen und Anleihen zum Tageswert<br />
zurücknehmen und „Alternative“ als neue strategische<br />
Assetklasse sehen.<br />
Mit einem Mindestzinsgarantiesatz von 0,5 % bieten wir<br />
auch 2019 für unsere Kunden eine attraktive Sicherheit,<br />
wie sie von kaum einem Finanzprodukt und jedenfalls von<br />
keiner anderen betrieblichen Vorsorgekasse geboten wird.<br />
Aufgrund dieses Alleinstellungsmerkmales erwarten<br />
wir weiterhin ein signifikantes Neugeschäft und weiteres<br />
Wachstum.<br />
Das Ergebnis und unser Marktanteil 2019 werden sich in<br />
Folge des anhaltenden Wachstums weiter verbessern. Die<br />
Anspruchsberechtigten werden von dieser Entwicklung,<br />
unabhängig von der Veranlagungsperformance, über die<br />
Gewinnbeteiligung profitieren.<br />
GRI 102-15<br />
5<br />
HtM-Anleihen: „Held to Maturity“ Anleihen werden bis zur Endfälligkeit behalten, sodass allfällige Kursschwankungen nicht bilanziert werden.
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
Faire Veranlagung<br />
31<br />
NACHHALTIGE VERANLAGUNGSSTRATEGIE<br />
Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und ESG-lntegration<br />
haben sich endlich einen prominenten Platz auf<br />
der Agenda in der politischen Diskussion sowie bei institutionellen<br />
Investoren in Europa und Österreich erarbeitet.<br />
Auch wie Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage berücksichtigt<br />
werden kann, erscheint zunehmend klarer.<br />
In den letzten Jahren haben sich die Methoden von einer<br />
Fokussierung auf Ausschlusskriterien, also der Meidung<br />
von bestimmten Geschäftsfeldern und -praktiken wie<br />
Kinderarbeit, Kernenergie oder Massenvernichtungswaffen<br />
bei Investmentscheidungen um Best-In-Class Modelle<br />
und ESG-Inclusions- und Engagementkonzepte deutlich<br />
erweitert. Die lange vertretene Meinung, dass die Berücksichtigung<br />
von Entscheidungskriterien, die Veranlagungsmöglichkeiten<br />
reduzieren oder Finanzkennzahlen übersteuern,<br />
nachteilig sind, konnte zwischenzeitlich endgültig<br />
widerlegt werden.<br />
Den Grundsatz der nachhaltigen Vermögensveranlagung<br />
haben wir bereits im Leitbild verankert: Wir setzen Geld<br />
als Lenkungs- und Steuerungsmittel für eine Lebensverbesserung<br />
ein. Unser Ziel ist ein möglichst hoher Impact<br />
unter marktadäquater Rendite im Rahmen der Risikovorgaben.<br />
fair-finance hat den üblichen und gesetzlich vorgegebenen<br />
Kanon der Anlagekriterien von Rendite, Risiko und<br />
Liquidität (das magische Dreieck der Kapitalanlage) um<br />
eine vierte Dimension erweitert: Der Nachhaltigkeit des<br />
Anlageobjektes. Der ökologischen und sozialen Wirkung<br />
der Mittelverwendung kommt zentrale Bedeutung zu.<br />
DAS MAGISCHE DREIECK DER GELDANLAGE – UM EINE DIMENSION ERWEITERT<br />
KLASSISCHER INVESTOR<br />
Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />
Währungen, Finanzkennzahlen<br />
Liquidität<br />
B<br />
C<br />
Portfolio A<br />
Rendite<br />
Risiko<br />
Liquidität<br />
ESG-INVESTOR<br />
Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />
Währungen, Finanzkennzahlen, ESG-Kriterien<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Rendite<br />
Risiko<br />
Nachhaltigkeit<br />
NACHHALTIGER INVESTOR<br />
Asset Klassen, Stile, Themen, Branchen, Länder,<br />
Währungen, Finanzkennzahlen, ESG-Kriterien,<br />
Wirkung/Impact, Werte<br />
D<br />
Liquidität<br />
B<br />
A<br />
C<br />
Rendite<br />
Risiko<br />
GRI 102-2, 102-15, 102-16, 201-2, 412-3
32 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
ir sind davon überzeugt, dass sich nachhaltiges<br />
W Agieren von Unternehmen, Institutionen und Ländern<br />
positiv auswirkt. Unser Nachhaltigkeitsansatz führt<br />
weder zu Mehrkosten oder höheren Risiken, noch zu Performancenachteilen<br />
verglichen mit konventioneller Veranlagung.<br />
Diese Überzeugung teilen auch unsere externen<br />
Stakeholder: beachtliche 74 % erwarten durch Nachhaltigkeit<br />
eine höhere oder ähnliche Rendite wie bei konventioneller<br />
Veranlagung.<br />
Unser Ziel ist die Aufhebung der Anonymität von Vermögensveranlagungen<br />
zugunsten einer transparenten<br />
Veranlagungsstrategie, der ein nachvollziehbarer, ethischökologischer<br />
Kriterienkatalog zugrunde liegt. Alle Vermögensveranlagungen<br />
müssen langfristig ökologisch<br />
tragbar, ethisch und sozial gerecht sowie wirtschaftlich<br />
machbar sein. Vermögensveranlagungen, welche diese<br />
Zielsetzungen nicht erkennen lassen, sind ausgeschlossen<br />
(siehe Ausschlusskriterien auf Seite 34).<br />
Der fair-finance Kundenbeirat bestimmt als externes<br />
Stakeholdergremium die nachhaltige Veranlagungsstrategie<br />
maßgeblich mit. Er gibt Positiv- und Negativkriterien<br />
für die Auswahl der Emittenten vor und definiert somit die<br />
Rahmenbedingungen. Weiters spricht der Kundenbeirat<br />
Empfehlungen hinsichtlich der strategischen Asset Allokation<br />
6 aus und kontrolliert auch durch ein Aufsichtsratsmandat<br />
die Einhaltung der Vorgaben.<br />
Der Unterschied zu anderen Anbietern liegt neben der<br />
Zielsetzung, in impactstarke Investments zu veranlagen,<br />
im hohen Detaillierungsgrad und den festgelegten Kriterien,<br />
die auf das gesamte Portfolio angewendet werden.<br />
Dieses wird quartalsweise einer externen Nachhaltigkeitsprüfung<br />
unterzogen.<br />
MINDESTZINSGARANTIE IM DETAIL<br />
ie einzigartige Mindestzinsgarantie von fair-finance<br />
D geht über den gesetzlichen Standard hinaus und<br />
federt Kapitalmarktschwankungen ab. Das Risiko einer<br />
möglichen Minderperformance für die Anspruchsberechtigten<br />
wird reduziert. Eine bilanzielle Rücklage sichert<br />
zweckgebunden mögliche Kundenansprüche ab, erfordert<br />
keine erhöhten Verwaltungsgebühren und keine Sicherungskosten<br />
und reduziert auch nicht die Renditeerwartung.<br />
Wird die Zinsgarantie in Anspruch genommen, geht<br />
dies ausschließlich zu Lasten des Unternehmensgewinns.<br />
Diese Form der erhöhten Risikotragung ist einzigartig in<br />
der Branche und steht im Widerspruch zu den Intentionen<br />
der Finanzbranche, jegliche Risiken an die Kunden abzuwälzen.<br />
Für das Jahr <strong>2018</strong> beträgt die Zinsgarantie 0,75 %.<br />
Für 2019 beträgt die vom Vorstand mit Zustimmung des<br />
Aufsichtsrates festgesetzte Mindestzinsgarantie in einem<br />
teilweise negativen Zinsumfeld nach wie vor attraktive<br />
0,5 %.<br />
6<br />
Strategische Asset Allokation: die strategische Vermögensverteilung stellt die Aufteilung der Investitionen in den unterschiedlichen<br />
Veranlagungsklassen dar (z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, etc.)
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
33<br />
ENTWICKLUNG ZINSGARANTIE<br />
Zinsen in % p. a.<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
Zinsgarantie<br />
Rechnungszins<br />
Lebensversicherungen<br />
12-Monats-Euribor<br />
Erwartung Zinsentwicklung<br />
0<br />
-0,5<br />
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 <strong>2018</strong> 2019<br />
ENGAGEMENTMASSNAHMEN ERHÖHEN DEN<br />
IMPACT<br />
Unter „Engagement“ verstehen wir den konkreten Dialog<br />
mit Emittenten mit dem Ziel, deren ökologische,<br />
ethische und soziale Verantwortung einzufordern und<br />
zu stärken. Mittels einer definierten Vorgehensweise<br />
soll über unsere Investitionstätigkeit hinausgehend eine<br />
positive Veränderung von Geschäftspraktiken und eine<br />
Verschiebung von Geschäftsfeldern einzelner Emittenten<br />
im Speziellen und des Kapitalmarktes im Allgemeinen<br />
erzielt werden. Der fair-finance Kundenbeirat legt jährlich<br />
einen Engagementschwerpunkt fest. <strong>2018</strong> war dies Klimaschutz.<br />
Klimaschutz war neben dem Verhindern von Steuervermeidung<br />
auch eines der Schwerpunktthemen im Engagement-Netzwerk<br />
„Shareholders for Change“, dem fairfinance<br />
seit Dezember 2017 als eines von sieben Gründungsmitgliedern<br />
angehört. Dieses europäische Netzwerk<br />
von verantwortungsvollen Investoren repräsentiert inklusive<br />
der <strong>2018</strong> drei neu aufgenommenen ordentlichen<br />
Mitglieder aktuell über EUR 23 Mrd. Vermögen, das in abgestimmten<br />
Engagement-Aktivitäten als Treiber für eine<br />
nachhaltige Entwicklung eingebracht werden soll.<br />
Das vorrangige Ziel des Netzwerkes ist es, in einer abgestimmten<br />
Vorgehensweise, Hauptversammlungen europäischer<br />
Unternehmen zu besuchen und dort die im Netzwerk<br />
gehaltenen „Shares“, also Unternehmensanteile in<br />
Form von Aktien, für Abstimmungen oder das Stellen von<br />
durchaus kritischen Fragen an die Unternehmensleitung<br />
einzusetzen. Schwerpunktthemen für 2019 sind Arbeitnehmerrechte<br />
und Menschenrechte, Steuerpraxis und<br />
Steuergerechtigkeit, CO 2 -Emissionen und Klimawandel.<br />
Bereits <strong>2018</strong> hat das Netzwerk neben dem ersten Engagement-Report,<br />
der die 15 Engagement-Maßnahmen des<br />
Jahres näher beschreibt, mit „Bad Connection“ als ersten<br />
Meilenstein des noch jungen Netzwerkes einen Bericht<br />
über mangelnde Steuertransparenz im europäischen<br />
Telekommunikationssektor vorgestellt.<br />
www.shareholdersforchange.eu<br />
Die vollständige Veranlagungsrichtlinie (inklusive Negativund<br />
Positiv-/Best-In-Class-Kriterien, Impactbeschreibung<br />
und Engagementaktivitäten) sowie den jährlichen Engagementbericht<br />
finden Sie auf unserer Webseite 7 .<br />
Mehr über unser ökologisches und soziales Engagement<br />
finden Sie auf den Seiten 54-61.<br />
GRI 102-2, 102-12, 102-15, 102-16, 102-17, 102-42, 102-43, 201-2, 412-3<br />
7<br />
www.fair-finance.at
34 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
AUSSCHLUSSKRITERIEN<br />
AUSSCHLUSSKRITERIEN BEI DER AUSWAHL VON INVESTMENTS<br />
Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs<br />
Unternehmen<br />
Alkohol<br />
Arbeitsrechte<br />
Atomenergie<br />
Ausbeuterische<br />
Kinderarbeit<br />
Bilanzfälschung<br />
Produktion/Handel hochprozentiger alkoholischer Getränke ab 5 % Umsatzanteil<br />
Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and<br />
Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie<br />
systematische Umgehung von Mindeststandards (z. B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)<br />
Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion<br />
von Atomstrom. Nicht „dual use-Produkte“<br />
Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder<br />
Zulieferer/Subunternehmer<br />
Erwiesene Bilanzfälschung sowie Beihilfe zur Bilanzfälschung<br />
Biozide Produktion von Bioziden, die laut WHO „extremely or highly hazardous“ sind<br />
Verbrauchende<br />
Embryonenforschung<br />
Glücksspiel<br />
Grüne<br />
Gentechnik<br />
Nachweislich verbrauchende Forschung am menschlichen Embryo bzw. embryonalen Stammzellen bzw.<br />
Spezialisierung auf diese Technologie wahrscheinlich<br />
Glücksspiel ab 5 % Umsatzanteil, nicht Lotterien/Gewinnspielbetreiber<br />
Vornahme gentechnischer Veränderungen am Erbgut und Produktion entsprechenden Saatguts oder Tiere.<br />
Sowie Verwender und Händler ab 5 % Umsatzanteil<br />
Kohle Kohleproduzenten und Energieerzeuger ab 5 % Umsatzanteil<br />
Kontroverse Rohstoffgewinnungsmethoden<br />
Korruption<br />
Menschenrechte<br />
Pornografie<br />
Tabak<br />
Tierversuche<br />
Kontroverses<br />
Umweltverhalten<br />
UN-Global Compact<br />
Waffen und<br />
Rüstung<br />
Mikrofinanzinvestitionen<br />
Fondsstruktur<br />
Länder<br />
Arbeitsrechte<br />
Atomenergie<br />
Ausbeuterische<br />
Kinderarbeit<br />
Förderung von Erdgas- und Erdölvorkommen mittels Hydraulic Fracturing (hydraulisches Aufbrechen,<br />
kurz „Fracking“) bzw. mittels Öl-/Teersand ab 5 % Umsatzanteil, sowie Zulieferer (Technologie-Produzenten),<br />
deren Technologie ausschließlich für Fracking eingesetzt wird<br />
Annahme oder Forderung von Bestechungsgeldern oder entsprechenden geldwerten Vorteilen sowie<br />
Bestechung oder Bestechungsversuchen Dritter<br />
Massive Verletzung von internationalen Normen, wie z.B. UN Universal Declaration of Human Rights,<br />
durch das Unternehmen oder Zulieferer/Subunternehmer<br />
Produktion von verunglimpfenden, erniedrigenden Darstellungen von Individuen bzw. von sexuellen<br />
Handlungen. Ferner der Handel ab 5 % Umsatzanteil<br />
Produktion von allen Arten von Tabakprodukten, ferner Handel ab 5 % Umsatzanteil. Nicht Produktion und<br />
Handel von Bestandteilen und Zubehör<br />
Tests von Konsumgütern (z.B. Kosmetika, Waschmittel) mit lebenden Tieren, die den Tieren Schaden bzw. Leid<br />
zuzufügen, sofern nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />
Massive Missachtung von Umweltgesetzen oder ökologischen Mindeststandards durch das Unternehmen oder<br />
Zulieferer/Subunternehmer. Insbesondere Errichter, Betreiber und Finanzierungsgesellschaften von kontroversen<br />
Projekten<br />
Als Verstoß gelten Unternehmen, die von der Aufnahme in den UN-Global Compact ausgeschlossen sind<br />
Produktion/Handel geächteter Waffen nach Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes sowie<br />
sonstigen Rüstungsgütern. Nicht „dual use-Produkte“<br />
Fonds ohne nachvollziehbare/transparente Geschäftsgebarung mit unangemessen hoher Vergebührung oder<br />
die in irgendeiner Weise ein gesellschaftlich schädliches oder zumindest bedenkliches Verhalten zeigen<br />
Massive Verletzung eines der grundlegenden Prinzipien der ILO Declaration on Fundamental Principles and<br />
Rights at Work (Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung), sowie<br />
systematische Umgehung von Mindeststandards (z. B. Sicherheit & Gesundheit, Bezahlung, Arbeitszeit)<br />
Errichtung bzw. Produktion von Grundkomponenten von Kernkraftwerken, Gewinnung von Uran, Produktion<br />
von Atomstrom. Nicht „dual use-Produkte“<br />
Ausbeuterische Kinderarbeit entsprechend der Definition von UNICEF oder ILO durch das Unternehmen oder<br />
Zulieferer/Subunternehmer
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
35<br />
AUSSCHLUSSKRITERIEN BEI DER AUSWAHL VON INVESTMENTS (Fortsetzung)<br />
Kriterium Ausgeschlossen werden SDGs<br />
Länder (Fortsetzung)<br />
Geldwäsche<br />
Klimaschutz<br />
Konflikte und<br />
Kriege<br />
Korruption<br />
Menschenrechte<br />
Keine ausreichenden Standards gegen Geldwäsche laut FATF (Financial Action Task Force on Money Laundring)<br />
UN-Klimakonferenz in Paris 2015 – COP21 ist nicht ratifiziert<br />
Land befindet sich im „Krieg“ oder „eingeschränkten Krieg“ (Definition gem. HIIK und SIPRI)<br />
Wert des Corruption Perception Index von Transparency International < 60; für HtM-Widmungen < 70.<br />
Ausgenommen Länder mit Indexwert mind. 50, sofern sich Indexwert über 3 Jahren in Summe verbessert hat<br />
Massive Verletzung von international anerkannten Normen, wie z. B. der UN Universal Declaration of Human<br />
Rights bleibt unbestraft<br />
Religionsfreiheit Religiöse Freiheit wird deutlich eingeschränkt (gem. US Department of State)<br />
Rüstungsbudget<br />
Todesstrafe<br />
Totalitäre<br />
Regimes<br />
Unterdrückung<br />
Immobilien<br />
Asbest<br />
Bauausführung,<br />
Luftdichtigkeit,<br />
Raumqualität<br />
Bauökologie<br />
Bleirohre<br />
Energieeffizienz Sanierung<br />
Erfassung der<br />
Energieverbräuche<br />
Klimaschädliche<br />
Substanzen<br />
Sommertauglichkeit<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
Holzschutzmittel<br />
in Innenräumen<br />
Infrastruktur im<br />
Nahbereich<br />
Kontaminierung<br />
Erdreich<br />
Lärmbelastung<br />
Mieterschaft<br />
Rüstungsbudget >2,5 % des BIP<br />
Verhängung oder Ausübung der Todesstrafe zulässig<br />
Freiheitsstatus von Freedom House schlechter als mit Wert 1 (Bestnote) bewertet<br />
Laut Freedom House als „nicht frei“ eingestuft<br />
Die Sanierung bzw. Entsorgung von asbesthaltigen Materialien ist nicht<br />
oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />
Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt (betrifft Neubauobjekte<br />
und umfassend sanierte Objekte). Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht<br />
erfüllt (betrifft nur Neubauobjekte)<br />
Ein Indexwert OI3BGF >200 der vorhandenen oder geplanten Baukonstruktion des Gesamtgebäudes<br />
anhand des Ökoindex 3, welcher das Treibhauspotenzial, das Versauerungspotenzial und den Bedarf<br />
an nicht erneuerbaren energetischen Ressourcen darstellt<br />
Die Sanierung bzw. Entsorgung von bleihaltigen Materialien ist nicht oder nur mit unvertretbar hohem<br />
Aufwand durchführbar<br />
Die Mindestanforderungen lt. klima:aktiv-Basiskriterien 2014 werden nicht erfüllt.<br />
(betrifft Neubauobjekte und umfassend sanierte Objekte)<br />
Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Nachweis von Holzschutzmitteln in Innenräumen ist nicht<br />
oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />
Keine bzw. weniger als 2 Einrichtungen für den Bedarf des täglichen Lebens im Nahbereich (< 1.000 m)<br />
vorhanden<br />
Die Sanierung bzw. Entsorgung bei Kontaminierungen im Erdreich ist nicht<br />
oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand durchführbar<br />
Der Lärm-Immissionspegel am Standort ist > 25 dB über den Immissions-Planungsrichtwerten<br />
lt. ÖNORM S 5021 (betrifft nur Neubauobjekte)<br />
Anteil Mieterträge des Gesamtgebäudes von Unternehmen oder Institutionen, die gemäß den Negativkriterien<br />
ausgeschlossen sind, liegt über 10 % und Laufzeit ist länger als 5 Jahre. fair-finance wird keine Mietverträge mit<br />
Unternehmen oder Institutionen schließen oder verlängern, die gemäß Negativkriterien ausgeschlossen sind<br />
und nicht gesetzlichen Anforderungen entsprechen<br />
GRI 102-2, 102-16, 102-44, 203-2, 412-3
36 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
PORTFOLIO<br />
Die Kennzeichen des Nachhaltigkeitsportfolios von<br />
fair-finance:<br />
π Ein strenger SRI-Ansatz, der einen Beitrag für die überdurchschnittliche<br />
Performance leistet. Anhand von<br />
Ausschlusskriterien und des Best-in-Class-Ansatzes<br />
werden die hohen ethischen Werte auf Basis der Vorgaben<br />
des Kundenbeirats von fair-finance umgesetzt<br />
und Risikoaspekte aufgrund nicht zukunftsorientierter<br />
oder nicht vertretbarer Geschäftsfelder und -praktiken<br />
in ebenfalls vergleichsweise hohem Ausmaß berücksichtigt.<br />
π Impact Investing ist mit der nachhaltigen Kapitalanlage<br />
artverwandt, verfolgt aber einen wesentlich aktiveren<br />
Ansatz zur Erzielung von positiver Wirkung, der deutlich<br />
über sozial verantwortliches Investieren hinausgeht.<br />
Impact-Investoren bemühen sich aktiv darum, Kapital<br />
in Unternehmen zu investieren und Mittel bereitzustellen,<br />
die jene Lösungen bieten, die rein philanthropische<br />
Interventionen normalerweise nicht erreichen können.<br />
fair-finance setzt hier auf Investments in Mikrofinanz,<br />
Privat Debt, alternative Energie, Aufforstung und Social<br />
Business.<br />
π fair-finance ist die einzige Vorsorgekasse, bei der das<br />
Veranlagungsportfolio, zusammengefasst im fair-finance<br />
Masterfonds, mit dem Österreichischen Umweltzeichen<br />
zertifiziert ist.<br />
π Treiber für die ausgezeichnete Performance ist die Asset<br />
Allokation. Hier setzt fair-finance anstelle von hohen<br />
Einzelgewichten (wie z. B. Aktien, welche hohes Risiko<br />
implizieren) auf Diversifikation und laufende taktische<br />
Anpassungen. So lassen sich die Assetklassen Mikrofinanz<br />
oder auch Wandel- und Hybridanleihen oder<br />
alternative Investments bei keiner anderen Vorsorgekasse<br />
finden.<br />
wie diese üblicherweise innerhalb von Finanzkonzernen<br />
nicht vermeidbar sind. Die kurzen Entscheidungswege<br />
und der vergleichsweise kleine Investitionsbedarf bei<br />
fair-finance ermöglichen die Nutzung von Opportunitäten.<br />
π Im täglichen Risikomanagement werden moderne<br />
Methoden und Prozesse zur laufenden Optimierung und<br />
zur taktischen Steuerung eingesetzt. Dynamische Risikobudgets<br />
je Assetklasse verhindern ein Unterschreiten<br />
der definierten Performance-Schwellwerte.<br />
π Das Portfolio wird monatlich aktuell auf der Homepage<br />
veröffentlicht. Diese Transparenz als einer der Grundsätze<br />
des Veranlagungskonzeptes, ist die Basis für die<br />
Kontroll- und Mitspracherechte, die fair-finance seinen<br />
Kunden über den Kundenbeirat einräumt.<br />
fair-finance ist ein EURO-Investor. Fremdwährungsrisiken<br />
müssen ab gewissen Grenzen abgesichert werden. Gemäß<br />
dem innovativen Veranlagungskonzept ergibt sich eine<br />
vergleichsweise geringe TER (Total Expense Ratio) von<br />
rund 1 % inkl. der eigenen Kosten der Vermögensverwaltung.<br />
Mit Anfang <strong>2018</strong> wurden sowohl die Depotbank der fairfinance<br />
Vorsorgekasse als auch die Kapitalanlagegesellschaft<br />
für alle fair-finance Wertpapierfonds gewechselt.<br />
Neue Geschäftspartner sind die Hypo Vorarlberg Bank AG<br />
und die Masterinvest KAG. Die dadurch optimierten Gebühren<br />
kommen der Veranlagungsgemeinschaft und<br />
somit auch allen Kunden von fair-finance zu Gute.<br />
Die Fonds selbst wurden von Single-Manager-Spezialfonds<br />
auf Segmentefonds umgestellt, um mehr Diversifikation<br />
und mehr Effizienz zu erzielen. Mittels eines eigenen fairfinance<br />
bond opportunities Fonds für Wandel-/Hybridanleihen<br />
und eines Mikrofinanzdachzertifikats wird weiter<br />
im Rahmen der nachhaltigen und risikogesteuerten Multi<br />
Asset Strategie optimiert.<br />
π Die Unabhängigkeit aufgrund der Eigentümerstruktur<br />
garantiert bei der Auswahl der Manager und Dienstleister<br />
Kosteneffizienz und verhindert Interessenskonflikte,
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
37<br />
DETAILLIERTE ZUSAMMENSETZUNG DES PORTFOLIOS ZUM 31.12.<strong>2018</strong><br />
WP-Kennnummer Fonds / Titel Anteil in %<br />
Aktienfonds 6,80<br />
AT0000A1EZU5 fair-finance equity global 5,69<br />
AT0000A1PKR9 Raiffeisen Nachhaltigkeit-Momentum 0,76<br />
AT0000A1QDP6 Natura Semper NX-25 0,35<br />
Wandel-/Hybridanleihenfonds 4,11<br />
AT0000A1Z6M6<br />
fair-finance bond opportunities<br />
Anleihenfonds 20,08<br />
AT0000A0Z7X2 fair-finance bond 17,88<br />
AT0000A177C4 Macquarie Sustainable Emerging Markets 1,23<br />
AT0000A1X8S1 Metis Bond Euro Corporate ESG 0,97<br />
Einzelanleihen 3,38<br />
XS1807511909 Aktiengesellschaft fuer Umsatzfinanzierung 3,24<br />
AT0000A0XJ64 JP Immobilien Invest I GmbH 0,14<br />
Immobilien 8,82<br />
AT0000A1BNM4 fair-finance real estate 2,84<br />
MT7000017968 fair-finance real estate sustainable fund 5,98<br />
Mikrofinanz 6,93<br />
XS0554544428 Zertifikat auf den DUAL RETURN FUND - Vision Microfinance I EUR 1,80<br />
XS0554549575 Zertifikat auf den DUAL RETURN FUND - Vision Microfinance Local Currency I EUR 0,73<br />
XS1725782681 Sustainable Multi-Asset Notes – AGV41, Segment M 4,40<br />
Alternative 9,14<br />
LU0969407690 AviaRent – CareVision III 3,67<br />
LU1808705559 LGT Crown European Private Debt II 1,07<br />
XS1725782681 Sustainable Multi-Asset Notes – AGV41, Segment A 4,40<br />
HtM-Anleihen (Held to Maturity) 20,01<br />
Staatsanleihen 8,04<br />
Pfandbriefe 0,22<br />
Kreditinstitute 2,43<br />
Unternehmen 9,32<br />
Festgeld 0,93<br />
Raiffeisenbank Gunskirchen eGen<br />
Cash 19,80<br />
Hypo Vorarlberg Bank AG<br />
Raiffeisenbank Gunskirchen eGen<br />
Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG<br />
Gesamt 100,00<br />
Das Veranlagungsportfolio wird monatlich aktuell auf der Homepage www.fair-fainance.at veröffentlicht.<br />
GRI 102-2, 102-16, 412-3
38 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
NACHHALTIGE IMMOBILIEN<br />
Gebäude sind ein wesentlicher Treiber für den Klimawandel.<br />
Laut Erhebung der Europäischen Union verbrauchen<br />
sie 40 % der Energie und verursachen 36 % der<br />
CO 2 -Emissionen in der EU. Zusätzlich belasten Schadstoffe<br />
in Baumaterialien die Gesundheit der Nutzer. In<br />
nachhaltige Immobilien zu investieren, die dieses Thema<br />
grundlegend verbessern, liegt daher nahe. Wohnimmobilien<br />
stellen im Veranlagungsmix von fair-finance einen<br />
wichtigen Baustein des Veranlagungsportfolios dar.<br />
Die Frage, welche Immobilien nachhaltig sind und welche<br />
nicht, ist ebenso schwer zu beantworten wie die Frage,<br />
welche Aktien oder Anleihen wirklich nachhaltig sind. Bestehende<br />
Ratingsysteme bzw. Gebäudezertifikate zielen<br />
in der Regel auf Energieeffizienz ab und definieren somit<br />
Bestandsobjekte, wie klassische Wiener Zinshäuser, oft<br />
als nicht nachhaltig. Hier fehlte bisher eine Gesamtbetrachtung,<br />
denn ein Abriss dieser Gebäude und die Errichtung<br />
eines energieeffizienten Neubaus ist tatsächlich<br />
oft weder nachhaltig noch wirtschaftlich. fair-finance hat<br />
daher vergleichbar mit dem Best-In-Class-Ansatz ein<br />
eigenes Ratingsystem für Neubau- und Bestandsobjekte<br />
entwickelt. Dabei ergibt sich das Rating aus einer Kombination<br />
von Standort-, Baustoff-, Energie- und Ethikkriterien.<br />
Vergleichbar dem Kriterienkatalog für die Auswahl<br />
nachhaltiger Wertpapiere wurden Ausschlusskriterien<br />
definiert, damit Gebäude mindestens den österreichischen<br />
klima:aktiv-Kriterien entsprechen.<br />
Ein Beispiel für ein derartiges Nachhaltigkeitsrating ist<br />
auf dieser Seite angeführt.<br />
Der von fair-finance auf der Grundlage dieses integrierten<br />
Nachhaltigkeitsratings ins Leben gerufene Immobilienspezialfonds<br />
fair-finance real estate wurde 2016<br />
als erster Österreichischer Immobilienfonds mit dem<br />
Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Das<br />
Immobilienvermögen des fair-finance Vorsorgekassen-<br />
Portfolios beträgt zum 31.12.<strong>2018</strong> rund EUR 54 Mio.<br />
(Vorjahr EUR 36 Mio.) und umfasst 13 Objekte, wobei sich<br />
gesamt 10 Häuser in Wien befinden, eines in Wiener Neustadt,<br />
eines in Eisenstadt und ein denkmalgeschütztes, im<br />
15. Jhd. erbautes, in Krems.<br />
IMMOBILIENRATING MARGARETHEN-<br />
STRASSE 1, KREMS<br />
GRI 102-2, 102-16
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
39<br />
IMMOBILIENBESTAND FAIR-FINANCE ZUM 31.12.<strong>2018</strong><br />
Margarethenstraße 1,<br />
Krems<br />
Michtnergasse 6<br />
Baubeginn Q1/2020<br />
Hütteldorferstraße<br />
109<br />
Zeilergasse<br />
34<br />
Antonigasse 86<br />
Enenkelstraße<br />
38<br />
Jenis-Joplin-Promenade 14<br />
(Living-Garden, Seestadt Aspern)<br />
Fertigstellung<br />
Q3/2019<br />
Lenneisgasse 5<br />
Fertigstellung<br />
Q1/2020<br />
Ullmannstraße<br />
24<br />
Wien<br />
Draschestraße<br />
10<br />
Grünbergstraße 11<br />
Hauptplatz 18,<br />
Wiener Neustadt<br />
Hauptplatz 12,<br />
Eisenstadt<br />
Illustration nicht maßstabgetreu
40 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
VERANLAGUNGS- UND RISIKOMANAGEMENT<br />
iel der Veranlagungsstrategie von fair-finance ist einerseits die jährliche Erzielung eines bestmöglichen Ertrags unter<br />
Z Einhaltung einer Ertragsuntergrenze durch die kombinierte Anlage in verschiedene Assetklassen. Andererseits sollen<br />
die investierten Mittel eine sichtbare und messbare gesellschaftliche Wirkung im Sinne von Sozial-, Ökologie- und Governancekriterien<br />
(ESG) entfalten. Relative Risiken, aber auch spekulative Erwartungen sollen ausgeschlossen werden. Die<br />
Auswahl der Investments erfolgt sortenrein je Anlageklasse, wobei zwischen Core-Investments in fair-finance Mandatefonds,<br />
Investments in Satelliten 8 -Fonds und Direktinvestments in Einzeltitel unterschieden wird.<br />
45<br />
40<br />
Auszahlungen<br />
mit Zinsgarantie<br />
35<br />
30<br />
25<br />
Performance<br />
2015:<br />
56 Fälle 2016:<br />
2.955 Fälle<br />
2017:<br />
740 Fälle<br />
<strong>2018</strong>:<br />
103 Fälle<br />
20<br />
15<br />
2013:<br />
53 Fälle<br />
10<br />
5<br />
Summe der jährlichen Garantiezusagen<br />
15,25%<br />
0<br />
-5<br />
15,25<br />
2010<br />
13,00<br />
2011<br />
10,75<br />
2012<br />
Wert Zinsgarantie 2019 in %:<br />
8,50<br />
2013<br />
6,25<br />
2014<br />
4,50<br />
2015<br />
2,75<br />
2016<br />
1,50<br />
2017<br />
0,75<br />
<strong>2018</strong><br />
Performance fair-finance Mindestzinsgarantie je Beitragsjahr Ertragsuntergrenze<br />
ls Core-Investments im Veranlagungsportfolio von<br />
A fair-finance werden die Fonds fair-finance global equity,<br />
fair-finance bond, fair-finance bond opportunity und die<br />
fair-finance real estate fonds gesehen, wobei jeder Fonds<br />
in der Regel in zwei Segmente geteilt ist. Mit dem Fondsmanagement<br />
eines Segments ist jeweils eine erwiesenermaßen<br />
erfolgreiche Managementgesellschaften betraut,<br />
die sich an die Vorgaben von fair-finance insbesondere<br />
auch hinsichtlich Nachhaltigkeit halten muss. Diese Vorgehensweise<br />
ermöglicht eine gute taktische und risikotechnische<br />
Steuerung und ist günstig hinsichtlich Gebühren.<br />
Grundsätzlich dominiert ein aktiver Managementstil<br />
– auch aufgrund der vom Kundenbeirat vorgegebenen<br />
Nachhaltigkeitskriterien.<br />
Bei der Auswahl von Assetklassen, Managern und Veranlagungsprodukten<br />
wird eine Diversifikationsstrategie zur<br />
Neutralisation von Portfoliorisiken angewendet. Korrela-<br />
8<br />
Satelliteninvestments: neben den Core-Investments werden mehrere Einzelinvestitionen („Satellite“) zur Renditesteigerung getätigt.<br />
Diese stellen nur einen geringen Anteil am Gesamtinvestment dar.
02<br />
Das Wasser – unser Antrieb und Lebensgrundlage<br />
41<br />
tionen und die Volatilität als Maß für die Schwankungen<br />
der Performance werden laufend gemessen und dienen<br />
als wesentliches Steuerungsinstrument.<br />
fair-finance steuert das Kapitalmarktrisiko vor allem<br />
durch taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur.<br />
Durch die Verschiebung von Vermögensteilen aus volatilen,<br />
stärker risikobehafteten Anlageklassen in vergleichsweise<br />
sichere, risikoarme Klassen kann das Anlagerisiko situationsbedingt<br />
reduziert werden. Die Herleitung, Festlegung<br />
und Verprobung mittels Stresstests wird in der Veranlagungs-/Risikostrategie<br />
festgelegt und dokumentiert.<br />
Zahlreiche Publikationen und Fondsmanageranalysen<br />
beweisen, dass der Werttreiber der Performance nicht<br />
das Management der einzelnen Assetklassen, sondern<br />
die aktive Steuerung der Asset Allokation ist.<br />
Gemäß den gesetzlichen Vorschriften und den Spezifikationen<br />
des Modells Abfertigung Neu sind die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eingeschränkt, so dass alle Vorsorgekassen<br />
aufgrund identer Bestimmungsfaktoren eine ähnliche<br />
Asset Allokation aufweisen.<br />
Die Asset Allokation des Gesamtmarktes der Vorsorgekassen<br />
wird von der Österreichischen Kontrollbank quartalsweise<br />
ermittelt und allen Kassen als Benchmark zur<br />
Verfügung gestellt. Gravierende und vor allem negative<br />
Abweichungen gegenüber der Marktperformance sind<br />
somit kaum zu erwarten. Basierend auf den vorgegebenen<br />
Bandbreiten besteht jedoch die Möglichkeit, vorhandene<br />
Chancen zu nutzen und eine Outperformance zu erzielen<br />
(die Bandbreiten sind in der Veranlagungs-/Risikostrategie<br />
geregelt).<br />
Die risiko-/ertragsoptimale Ausgestaltung der taktischen<br />
Asset Allokation ist eine Kernkompetenz von fair-finance.<br />
Entscheidungen beruhen dabei nicht auf Konzern- oder<br />
Teameinschätzungen, sondern vor allem auf Konsensusdaten<br />
9 externer Dienstleister. Die Titelselektion erfolgt<br />
hingegen durch auf die jeweilige Assetklasse spezialisierte<br />
Fondsmanager. Eine weitere Kernkompetenz von fairfinance<br />
ist die Auswahl und Kontrolle der Manager. Investitionsentscheidungen<br />
bei HtM-Anleihen, Darlehen und in<br />
besonderen Fällen auch Anleihen oder Aktien werden im<br />
Rahmen der Vorgaben getroffen. Generell sind die Unabhängigkeit<br />
von fair-finance, die schlanken Strukturen, der<br />
vergleichsweise hohe Mittelzufluss, die selbstauferlegte<br />
Transparenz und Kontrolle sowie die privatwirtschaftliche<br />
Organisation als Vorteile gegenüber den Marktbegleitern<br />
zu sehen.<br />
Zur Einhaltung der Risikobudgets für jede Assetklasse und<br />
für das Gesamtportfolio dient das von fair-finance entwickelte<br />
Ampelsystem, welches zur Ergreifung von definierten<br />
Maßnahmen bei Erreichen bestimmter Schwellwerte<br />
verpflichtet. In diesem Sinne verfolgt fair-finance einen<br />
„Absolut Return Ansatz“, d. h. eine Investmentstrategie<br />
mit dem Ziel, in jedem Jahr einen positiven Ertrag zu erwirtschaften.<br />
Automatisierte Verfahren sind nicht vorgesehen.<br />
Gemäß der Klasseneinteilung der Österreichischen<br />
Kontrollbank verfolgt fair-finance eine defensive (risikoarme)<br />
Veranlagungsstrategie.<br />
ENTWICKLUNG <strong>2018</strong><br />
<strong>2018</strong> war für die Finanzmärkte ein sehr turbulentes<br />
Jahr. Anleihen zeigten sich schwach und an den Aktienmärkten<br />
kam es nach historischen Höchtständen zu<br />
heftigen Kursabstürzen knapp vor Jahresende. Die Weltwirtschaft<br />
zeigt sich mit einem BIP-Wachstum von 3,7 %<br />
positiver als erwartet, wobei die USA sich besser als die<br />
EU darstellen konnten. Verschiedene wirtschaftliche und<br />
politische Ereignisse (Krisen in Venezuela, Argentinien und<br />
Türkei, Brexit, Volatilität des Ölpreises, Handelsstreit zwischen<br />
USA und China und der Haushaltsstreit zwischen<br />
Brüssel und Italien) ergaben ein schwieriges Umfeld für<br />
den Finanzmarkt.<br />
In den USA wurde der Leitzins schrittweise auf 2,25 % im<br />
Dezember <strong>2018</strong> angehoben und verstärkte somit den Druck<br />
auf Aktien und andere Risikoanlagen. In der EU stand die<br />
Beendigung der Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) im Mittelpunkt. Der DAX zeigte eine Jahresperformance<br />
von -18,3 %, der Dow Jones eine von -5,63 %.<br />
Die Rendite 10-jähriger Österreichischer Staatsanleihen<br />
liegt zum Jahresende bei 0,45 % und ist seit 2017 somit<br />
nahezu unverändert.<br />
In unserer größten Asset Klasse, Anleihen zum Tageswert,<br />
wurde aufgrund der Verschlechterung der Bewertung von<br />
Unternehmensanleihen eine negative Jahresperformance<br />
von -3,70 % erwirtschaftet. HtM-Anleihen, die als Daueranlage<br />
gewidmet sind (Held to Maturity – Methode), trugen<br />
GRI 102-15<br />
9<br />
Konsensusdaten: aggregierte Daten einer Expertengruppe zu einem spezifischen Sachverhalt
42 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,22 % p. a. stabilisierend<br />
zum Ergebnis bei. Aktien entwickelten sich mit<br />
einer Performance von -3,85 % negativ und auch Wandelund<br />
Hybridanleihen konnten mit einer Performance von<br />
-6,05 % keinen positiven Performancebeitrag leisten.<br />
Ganz im Gegensatz zu Immobilieninvestitionen mit einer<br />
Performance von 2,48 % sowie Mikrofinanzzertifikate mit<br />
knapp 1 %. Der Bereich Alternative Investments zeigte<br />
ebenfalls eine positive Wertentwicklung von rund 2 %. Im<br />
Zuge der schlechten Marktentwicklung im Oktober <strong>2018</strong><br />
wurde das Risikomanagementsystem der fair-finance Vorsorgekasse<br />
aktiv und stellte die Veranlagung auf „risikoneutral“.<br />
Somit konnten massive Verluste vermieden<br />
werden.<br />
Kontrollbank (ÖKB) – ist zwar kein Grund zur Freude,<br />
zeigt aber aufgrund des vergleichsweisen hohen Unterschieds<br />
zu den Wettbewerbern und auch gegenüber dem<br />
Branchendurchschnitt von -1,97 %, dass die spezifische<br />
Veranlagungs- und Risikostrategie ausgezeichnet funktioniert.<br />
Insbesondere, da die Performance von fair-finance<br />
auch im 5-Jahresvergleich den 1. Platz einnimmt.<br />
Vor dem Hintergrund einer negativen Jahresperformance<br />
erscheint die von fair-finance als einzigem Anbieter gewährte<br />
Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,75 % für <strong>2018</strong><br />
von besonderer Bedeutung.<br />
Es ist somit mit einem deutlichen Ansteigen von Garantieleistungen<br />
für 2019 zu rechnen.<br />
Die erzielte Performance von -0,68 % in <strong>2018</strong> (VJ: 2,54 %)<br />
– gemessen nach der Messmethode der Österreichischen<br />
GRI 102-15
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
43<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre,<br />
die uns alle umgibt<br />
Zu jeder Zeit liegen einige<br />
große Wahrheiten in der Luft;<br />
sie bilden die geistige Atmosphäre<br />
des Jahrhunderts.<br />
Marie von Ebner-Eschenbach
44 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Stakeholderdialog<br />
er Dialog mit unseren Stakeholdern ist von wechselseitigem<br />
Respekt, von <strong>Fairness</strong> und vor allem jener<br />
D<br />
Transparenz geprägt, die notwendig ist, um ein vertrauensvolles<br />
Miteinander zu gewährleisten. Wir sehen uns<br />
vorrangig auch nicht als Finanz-, sondern als Sozialunternehmen<br />
mit dem klaren Fokus, einen möglichst großen<br />
und nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung<br />
der Lebenschancen bestehender und vor allem zukünftiger<br />
Generationen zu leisten. Diesen Impact können wir aber<br />
nur erzielen, wenn wir unseren Stakeholdern den Stellenwert<br />
einräumen, der ihnen zukommt und sie in wesentliche<br />
und zukunftsweisende Entscheidungen miteinbeziehen.<br />
Daher stehen wir in laufendem Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />
Stakeholder-Gruppen. Beispielsweise binden<br />
wir unsere Kunden über das Gremium Kundenbeirat als<br />
Mitentscheidungs- und Kontrollorgan in unsere Geschäftsgebarung<br />
mit ein – bis hin zum Aufsichtsratsmandat.<br />
Aber auch mit den Unternehmen, in die wir investieren,<br />
stehen wir in einem regelmäßigen Austausch. Über<br />
unsere im Kundenbeirat definierten Engagementschwerpunkte<br />
und die Zugehörigkeit zum Engagementnetzwerk<br />
Shareholders for Change sprechen wir Unternehmen und<br />
Fondsmanager direkt an, um sie zur Verbesserung der<br />
Nachhaltigkeitsleistung bzw. zur Beseitigung allfälliger<br />
Ausschlussgründe zu bewegen. Im Innenverhältnis sind<br />
unsere Mitarbeiter die wichtigste Gruppe, denen wir in<br />
diesem Bericht ein eigenes Kapitel widmen (Seite 47).<br />
Arbeitgeber<br />
Selbstständige<br />
Mitarbeitende<br />
der Arbeitgeber<br />
Kunden<br />
Mieter<br />
Beratungsunternehmen<br />
Projektpartner<br />
Engagement-Netzwerk<br />
Interessensvertretungen<br />
Marktbegleiter<br />
Potenzielle<br />
Kunden<br />
Gesellschaft<br />
Immobilienkäufer<br />
Investoren<br />
Geschäftspartner<br />
Aufsichtsrat<br />
Lieferanten<br />
Kapitalmarkt<br />
Fondsanbieter<br />
Potenzielle<br />
Geschäftspartner<br />
Kapitalanlagegesellschaften<br />
Banken<br />
Umwelt<br />
Mitarbeiter<br />
Intern<br />
Ehemalige<br />
Mitarbeiter<br />
Eigentümer<br />
Bankprüfer<br />
FMA<br />
Kontrollstrukturen<br />
Zertifizierungsstellen<br />
Innenrevision<br />
Kundenbeirat
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
45<br />
Stakeholdergruppe<br />
Extern<br />
Kunden<br />
Arbeitgeber<br />
Selbstständige<br />
Mitarbeiter der Arbeitgeber (AWB)<br />
Mieter<br />
Immobilienkäufer<br />
Investoren<br />
Lieferanten & Geschäftspartner<br />
Lieferanten<br />
Projektpartner<br />
Beratungsunternehmen<br />
Kapitalmarkt<br />
Fondsanbieter<br />
Banken<br />
Kapitalanlagegesellschaften<br />
Gesellschaft<br />
Engagement-Netzwerk<br />
Marktbegleiter<br />
Interessensvertretungen<br />
Potenzielle Kunden<br />
Potenzielle Geschäftspartner<br />
Umwelt<br />
Intern<br />
Mitarbeiter<br />
Ehemalige Mitarbeiter<br />
Eigentümer<br />
Kontrollstrukturen<br />
Aufsichtsrat<br />
Kundenbeirat<br />
Zertifizierungsstellen<br />
FMA<br />
Bankprüfer<br />
Innenrevision<br />
Art der Einbeziehung & Häufigkeit<br />
Kundenbeirat, Kundenmagazin, NL quartalsweise<br />
Kundenbeirat, Kundenmagazin, NL quartalsweise<br />
Über Betriebsrat, im Anlassfall, Kontonachricht, NL quartalsweise<br />
Anlassbezogen<br />
Bei Veranstaltungen, Fachmessen, 4-6 x pro Jahr<br />
E-Mail Kontakt, persönlich<br />
Telefonischer und E-Mail Kontakt, regelmäßig<br />
Im Zuge der Projekte, sonst loser Kontakt<br />
Im Anlassfall<br />
Telefonisch, per E-Mail, persönlich, anhängig vom Geschäftsfall<br />
Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />
Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />
Laufende E-Mail Abstimmung, 2 Treffen pro Jahr<br />
Plattform-Sitzungen, quartalsweise<br />
Per E-Mail und telefonisch im Anlassfall<br />
Aussendungen, NL quartalsweise<br />
Telefonisch, per E-Mail, persönlich<br />
E-Mails laufend, Jour fixes, Meetings<br />
Loser telefonischer Kontakt<br />
E-Mail Aussendungen quartalsweise und im Anlassfall, 2 Treffen pro Jahr<br />
4 Sitzungen pro Jahr<br />
Kundenbeiratssitzungen 2x jährlich, schriftliche Unterlagen,<br />
mündliche Informationen nach Bedarf<br />
Persönlicher Kontakt zumindest 1 x pro Jahr, sonst E-Mail<br />
Laufender E-Mail Verkehr, Vor-Ort-Besuche, jährliches Managementgespräch<br />
E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht<br />
E-Mail und Vor-Ort für Jahresbericht<br />
Weiters stehen allen Stakeholdern detaillierte Informationen über unsere Webseite www.fair-finance.at und die <strong>Fairness</strong>berichte<br />
(Geschäftsberichte) zur Verfügung. Kunden können ihre Kontonachrichten über das Online-Portal abrufen. Das<br />
Veranlagungsportfolio wird ebenfalls monatlich für alle Interessierten auf der Webseite veröffentlicht.<br />
GRI 102-16, 102-17, 102-21, 102-40, GRI 102-42, GRI 102-43, GRI 102-44
46 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
STAKEHOLDERUMFRAGE UND WESENTLICH-<br />
KEITSANALYSE<br />
in elementares Prinzip der integrierten Berichterstattung<br />
ist die Bestimmung der Wesentlichkeit der unter-<br />
E<br />
nehmens- und stakeholderrelevanten Themen. fair-finance<br />
hat dazu <strong>2018</strong> eine sehr umfangreiche und breite Stakeholderumfrage<br />
in Auftrag geben. Insgesamt wurden<br />
5.719 Personen eingeladen, die wesentlichen Themen zu<br />
bewerten. Die Ergebnisse aus den über 600 retournierten<br />
Fragebögen wurden in einer Wesentlichkeitsmatrix<br />
zusammengefasst. Die prioritären Bereiche sind demnach:<br />
Abfallreduktion und Recycling, Zugang zu Bildung<br />
und deren Qualität, Klima & Energie (CO 2 , erneuerbare<br />
Energie, Energieeffizienz), Naturschutz (Wasser, Boden,<br />
Wald, Biodiversität), Bildung für Umweltschutz, Transparente<br />
Unternehmensführung, gesunde Lebensmittel und<br />
fairer Handel, Arbeitsbedingungen (Familie & Beruf, faire<br />
Arbeitsbedingungen, Sicherheit, Gesundheit), nachhaltige<br />
Immobilen und nachhaltige Mobilität.<br />
Sehr überraschend dabei war, dass der Nachhaltigkeitsimpact<br />
für die Befragten wichtiger war als die Themen<br />
Performance (an 22. Stelle) oder Sicherheit (an 16. Stelle).<br />
10<br />
9,5<br />
9<br />
8,5<br />
8<br />
7,5<br />
7<br />
6,5<br />
6<br />
wichtig für externe Stakeholder sehr wichtig für externe Stakeholder<br />
wichtig für fair-finance<br />
Beitrag lokale Wirtschaft<br />
Compliance<br />
6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 10<br />
Überraschend war auch, dass es eine doch hohe Diskrepanz<br />
zwischen dem Stellenwert der nachhaltigen<br />
Entwicklung für die Befragten persönlich und für die<br />
Unternehmen gibt, in denen sie arbeiten: Für 61 % der Befragten<br />
ist Nachhaltigkeit sehr wichtig, aber nur für 36 %<br />
der Unternehmen. Unsere strengen Veranlagungskriterien<br />
sind 83 % der Teilnehmenden bekannt und werden auch<br />
als sehr wichtig angesehen. Besonders erfreulich ist,<br />
dass 73 % der befragten Stakeholder der Ansicht sind,<br />
GRI 102-15, 102-17, 102-21, 102-43, 102-44, 102-47<br />
Bildung<br />
Abfall und<br />
Naturschutz<br />
Recycling<br />
Klima & Energie<br />
Umweltbildung<br />
Transparente Unternehmensführung<br />
Gesunde Lebensmittel<br />
Nachhaltige Mobilität<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Nachhaltige Immobilien<br />
Armut<br />
Unabhängigkeit<br />
Impulse NH Branche<br />
Demografie<br />
Aufnahme aktueller Trends<br />
Zertifizierungen<br />
Sponsoring Kultur/Sport<br />
Diversity &<br />
Chancengleichheit<br />
Sicherheit<br />
Innovation und Vorreiter<br />
Performance<br />
Marktanteil & Wachstum<br />
Wirtschaftliche Innovation<br />
Gewinn<br />
Image<br />
sehr wichtig für fair-finance<br />
Gesamtergebnis<br />
1 Abfallreduktion und Recycling<br />
2 Bildung<br />
3 Klima & Energie<br />
4 Naturschutz (Wasser & Land)<br />
5 Bildung für Umweltschutz<br />
6 Transparente Unternehmensführung<br />
7 Gesunde Lebensmittel & Fair Trade<br />
8 Arbeitsbedingungen<br />
9 Nachhaltige Immobilen<br />
10 Nachhaltige Mobilität<br />
11 Unabhängigkeit<br />
12 Image der fair-finance<br />
13 Wirtschaftliche Innovation<br />
14 Armut (national & international)<br />
15 Gewinn<br />
16 Sicherheit (Sicherheit, Zinsgarantie)<br />
17 Impulse für nachhaltige Branche<br />
18 Demografischer Wandel<br />
19 Beitrag zur lokalen Wirtschaft<br />
20 Diversity & Chancengleichheit<br />
21 Innovationen in der Veranlagung<br />
22 Performance<br />
23 Datenschutz & Compliance<br />
24 Zertifizierungen<br />
25 Marktanteil & Wachstum<br />
26 Aufnahme von aktuellen Trends<br />
27 Sponsoring von Kultur und Sport<br />
dass Nachhaltigkeit die Rendite positiv beeinflusst. Dies<br />
motiviert noch mehr, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.<br />
Weitere Schubkraft geben 92 % der Stakeholder, die<br />
fair-finance als Vorreiter und Pionier im Bereich innovativer,<br />
nachhaltiger Investments sehen. 97 % aller Befragten<br />
gaben an, dass nachhaltige Investments einen wichtigen<br />
Beitrag zur Verbesserung und Lösung von Umweltproblemen<br />
und gesellschaftlichen Herausforderungen leisten.
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
47<br />
B<br />
esondere Bedeutung im vorliegenden Geschäfts- und<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s kommt der Stakeholderumfrage<br />
als Basis für die Wesentlichkeitsanalyse zu. Die Mitarbeiter<br />
von fair-finance haben dabei als wichtige Stakeholder-Gruppe<br />
einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet.<br />
Neben den Kunden, den Lieferanten, Gesellschaftern,<br />
Aufsichtsräten und Kooperationspartnern sind sie es, die<br />
mit Einsatz, Engagement und mit ihrer Bereitschaft, sich<br />
für die Vision fair-finance einzusetzen, maßgeblich zum<br />
Erfolg des Unternehmens beitragen.<br />
nis ist, sollen die folgenden Beispiele von Maßnahmen<br />
veranschaulichen, mit denen wir uns bemühen, das Zusammenspiel<br />
zwischen beruflichem und privatem Umfeld<br />
für jeden einzelnen aus unserem Team optimal zu gestalten.<br />
Bestätigt wurde dies auch durch das staatliche Gütezeichen<br />
berufundfamilie, mit welchem fair-finance seit<br />
2014 ausgezeichnet ist und in 2017 die Re-Zertifizierung<br />
erlangte.<br />
Das starke Team der fair-finance konnte im Jahr <strong>2018</strong><br />
den hohen Qualitätsanspruch, der von Kunden, ebenso<br />
wie von Lieferanten und Kooperationspartnern, gleichermaßen<br />
geschätzt wird, aufrecht halten. Die Zufriedenheit,<br />
das Zusammenspiel im Team und die Motivation jedes<br />
einzelnen Mitarbeiters, sich ganz besonders einzusetzen,<br />
sind dabei unabdingbare Voraussetzung für den gemeinsamen<br />
Erfolg. Um diesen zu erreichen, bedarf es unterschiedlicher<br />
Fähigkeiten und Qualifikationen, welche <strong>2018</strong><br />
mit überdurchschnittlich vielen Weiterbildungstagen –<br />
gesamt 118 – gefördert wurden.<br />
Einer der fair-finance Leitsätze lautet: „Wir schätzen und<br />
fördern unsere Mitarbeiter“. Dass dies kein Lippenbekennt-
48 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />
Von 20 Jahre<br />
alt bis<br />
58 Jahre jung<br />
Ø 37<br />
Jahre<br />
Fabian Pepl<br />
Kundenbetreuung<br />
Florinda Ukaj<br />
Kundenservice<br />
Johannes Puhr<br />
Vorstandsmitglied<br />
Janine Balak<br />
Finanz<br />
Laura Slomka<br />
Lehrling<br />
Vollzeitäquivalenz<br />
18,6<br />
Magdalena Hiller<br />
Recht, Compliance<br />
Martina Wienberg<br />
Projektmanagement<br />
Denisa Muntean<br />
Kundenservice<br />
Erich Schiff<br />
Vorstand Holding<br />
Martina Leiss<br />
Kundenbetreuung<br />
64 %<br />
36 %<br />
Maria Schietz<br />
Key-Accounts<br />
Markus Zeilinger<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Anna Mühlbauer<br />
Asset Management<br />
Andreas Eichler<br />
Key-Accounts<br />
Stefanie Steindl<br />
Kundenservice<br />
Zum Arbeitsplatz<br />
gefahren<br />
und gegangen<br />
87.002<br />
km<br />
Rainer Ladentrog<br />
Marketing<br />
Stefan Stolzenberg<br />
Leitung Finanz<br />
Violeta Mitrovic<br />
Reinigungskraft<br />
Alexandra Schwaiger<br />
Nachhaltigkeit & CSR<br />
Tamara Gilkarova<br />
Kundenservice<br />
118 Tage<br />
Fortbildung<br />
für schlaue<br />
Köpfe<br />
Monika Horvath<br />
Kundenservice<br />
Jochen Raab<br />
Leitung Kundenservice<br />
und Kundenbetreuung<br />
Patricia Mijatovic<br />
Empfang<br />
Edith Schlögl<br />
Immobilien<br />
Christoph Meller<br />
Immobilien
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
49<br />
VERTRAUENSVOLLE ARBEITSZEIT-<br />
GESTALTUNG<br />
airer Umgang miteinander als gelebte Unternehmenskultur<br />
– mit unseren Kunden ebenso wie im beruflichen<br />
F<br />
Alltag mit allen Mitarbeitern. Die privaten Bedürfnisse mit<br />
den jeweils individuellen familiären Konstellationen bestmöglich<br />
für jeden einzelnen mit den beruflichen Anforderungen<br />
zu verbinden, ist uns ein echtes Anliegen. Der<br />
Schlüssel zur Umsetzung liegt im gegenseitigen Vertrauen.<br />
So wie alle Teammitglieder darauf vertrauen dürfen,<br />
dass fair-finance als Arbeitgeber seinen Verpflichtungen<br />
nachkommt, vertraut auch das Unternehmen umgekehrt<br />
allen Mitarbeitern.<br />
Zum Ausdruck gebracht wird dies durch eine vertrauensvolle<br />
und ergebnisorientierte Arbeitszeitgestaltung, zu der<br />
sich fair-finance in einer eigenen Betriebsvereinbarung<br />
bekennt. Dabei können sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten<br />
flexibel und selbstorganisiert einteilen, wodurch eine<br />
ausgewogene work-life-balance unterstützt wird. Für die<br />
Mitarbeiter im Kundenservice gilt ein Gleitzeitmodell mit<br />
einer Kernzeit, die sich nach den Bedürfnissen der Kunden<br />
richtet, aber auch die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter<br />
berücksichtigt.<br />
HOMEOFFICE<br />
ür unsere Mitarbeiter bedeutet ortsunabhängiges<br />
F Arbeiten eine Chance für die bessere Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf. fair-finance kommt diesem Wunsch<br />
nach! Jene Mitarbeiter, deren Aufgabenbereich eine außerbetriebliche<br />
Arbeitsstätte zulässt, sollen auch die Möglichkeit<br />
haben, ihre Arbeitsleistung tageweise von zu<br />
Hause aus zu erbringen. Eine weitere vertrauensbildende<br />
Maßnahme, um Familie und Beruf bestmöglich in Einklang<br />
bringen zu können.<br />
GESUNDHEIT<br />
uch <strong>2018</strong> konnten die Mitarbeiter wieder die arbeitsmedizinische<br />
Betreuung durch unsere Betriebsärztin<br />
A<br />
in Anspruch nehmen. Darüber hinaus werden die Kosten<br />
für Impfstoffe übernommen und regelmäßig Vorträge<br />
zum Thema Gesundheit angeboten. Um dem vorwiegend<br />
sitzenden Büroalltag etwas Schwung zu verleihen, stützt<br />
fair-finance die Kosten für den Besuch eines im Gebäudekomplex<br />
der Büroräumlichkeiten befindlichen Fitness-<br />
Centers. Und frei nach dem Motto „an apple a day keeps<br />
the doctor away“ steht den Mitarbeitern jede Woche eine<br />
reiche Auswahl an saisonalem und biologischem Obst zur<br />
Verfügung.<br />
WEITERBILDUNG<br />
ebenlanges Lernen ist enorm wichtig. Sich laufend<br />
L ändernde Aufgabenstellungen, das Ausweiten von<br />
Geschäftsfeldern und aufsichtsrechtliche Anforderungen<br />
bedingen persönliche und berufliche Weiterentwicklung.<br />
<strong>2018</strong> umfasste das Angebot Kommunikationsseminare,<br />
IT-Schulungen und spezifische Fachseminare. Eine Mitarbeiterin<br />
ist gerade in Ausbildung zur Finanzbuchhalterin,<br />
zwei weitere Mitarbeiter befinden sich in Bildungskarenz<br />
und eine Mitarbeiterin absolviert die Lehre zur Bürokauffrau.<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> wurden so vom Team 117,9 (Vorjahr: 76,6)<br />
Aus- und Weiterbildungstage (ohne Berufsschule und Bildungskarenzen)<br />
in Anspruch genommen. Dies entspricht<br />
4,7 (Vorjahr: 3,2) Tagen pro Person.<br />
In den jährlichen Mitarbeitergesprächen wird der Karriereplan<br />
des Mitarbeiters zusammen mit der Führungskraft<br />
definiert und entsprechende Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen<br />
festgelegt. 2019 wird unser Fortbildungsschwerpunkt<br />
auf Datenschutz und Compliance liegen.<br />
BETRIEBLICHES PENSIONSKASSENMODELL<br />
Ein betriebliches Pensionskassenmodell bringt die Wertschätzung<br />
und Verantwortung des Unternehmens und<br />
seiner Eigentümer für die Mitarbeiter und für ihre Familien<br />
auch über die Beschäftigungszeit hinaus zum Ausdruck.<br />
2016 wurde eine Betriebspension eingeführt. Die Beiträge<br />
werden von fair-finance übernommen und die Mitarbeiter<br />
haben die Möglichkeit, diese durch Zuzahlung zu erhöhen.<br />
OFFENE TÜREN<br />
ertrauen, Transparenz und Ehrlichkeit sind fixer Bestandteil<br />
unseres Geschäftsmodells und prägen V nicht<br />
GRI 102-8, 404-1, 404-2, 404-3
50 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
nur die Kommunikation zu unseren Kunden – ausgedrückt<br />
durch die monatliche Veröffentlichung unseres Portfolios<br />
auf unserer Website oder durch die Kontroll- und Mitspracherechte<br />
des fair-finance Kundenbeirates – sondern<br />
auch im Innenverhältnis. Mitarbeiter untereinander und<br />
auch gegenüber den Vorständen agieren und kommunizieren<br />
stets offen und prägen so eine Kultur der „offenen<br />
Tür“.<br />
Dies bringen wir auch im erweiterten fair-finance Familienkreis<br />
zum Ausdruck und so wird jährlich ein Betriebsausflug<br />
organisiert, zu dem die Familien der Mitarbeiter eingeladen<br />
sind – zu einem Familientag!<br />
MITARBEITERSTRUKTUR<br />
on 20 Jahre alt bis 58 Jahre jung! Eine ausgewogene<br />
V Altersstruktur unter den Mitarbeitern, deren Bandbreite<br />
vom Lehrling bis 50 Plus reicht, sorgt für ein Arbeitsklima,<br />
das von Wertschätzung, Respekt und gegenseitigem<br />
Lernen geprägt ist. 24 % aller Mitarbeiter sind über 50<br />
Jahre. Diese Diversität trägt maßgeblich zu vielen Ideen<br />
bei und fördert die gegenseitige Ergänzung durch die<br />
Fähigkeiten der jeweiligen Generationen.<br />
Der Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 25 Personen<br />
(Vorjahr: 24) in der gesamten fair-finance Gruppe<br />
ohne Berücksichtigung der KlimaGut-Beteiligung. Es<br />
arbeiten 32 % in Teilzeit, 60 % in Vollzeit, 8 % befanden<br />
sich im Bildungskarenz, womit sich ein Vollzeitäquivalent<br />
von 18,6 Mitarbeitern (Vorjahr: 18,4) ergibt. Per Jahresultimo<br />
sind bei der fair-finance Gruppe 64 % Frauen<br />
(Vorjahr: 54 %) beschäftigt. Führungspositionen werden<br />
von 16 % der Mitarbeiter gehalten, wobei per Jahresultimo<br />
<strong>2018</strong> keine Führungsposition weiblich besetzt war.<br />
Stetiges Wachstum und Veränderung sind neben dem<br />
wirtschaftlichen Erfolg auch in der Mitarbeiterpolitik erkennbar.<br />
Das starke Team von fair-finance hat sich im<br />
Jahr <strong>2018</strong> verändert und ist neu zusammengewachsen.<br />
<strong>2018</strong> betrug die Fluktuationsrate der Gruppe 22 %<br />
(VJ: 7 %) bei einer durchschnittlichen Unternehmenszugehörigkeit<br />
von 3,0 Jahren (VJ: 3,4).<br />
FACTS AND FIGURES<br />
2017 <strong>2018</strong><br />
Anzahl Personen 24 25<br />
weiblich 13 16<br />
männlich 11 9<br />
Angestellte 23 24<br />
freie Mitarbeiter 1 1<br />
Lehrlinge 1 1<br />
Anzahl Mitarbeiter mit Kollektivvertrag-Entlohnung<br />
0 0<br />
unter 20 1 0<br />
zwischen 20 und 30 6 10<br />
zwischen 30 und 40 4 5<br />
zwischen 40 und 50 7 4<br />
über 50 6 6<br />
über 70 1 0<br />
2017 <strong>2018</strong><br />
Fluktuation – Eintritte 7 9<br />
Fluktuation – Austritte 2 7<br />
Fluktuation in Prozent* 7% 22 %<br />
Anzahl Mitarbeiter in Karenz 1 0<br />
Rückkehr nach Karenz 1 0<br />
Ausbildungstage gesamt 77 118<br />
Ausbildungstage pro Mitarbeiter 3,2 4,7<br />
* Berechnung nach Schlüter-Formel<br />
GRI 102-8, GRI 401-1, 401-3
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
Kundenbeirat<br />
51<br />
f<br />
air-finance hat bereits im ersten Jahr der Geschäftstätigkeit<br />
einen Kundenbeirat installiert. Dabei handelt es<br />
sich um ein mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern<br />
besetztes Gremium, das, mit umfangreichen Kontroll- und<br />
Mitspracherechten ausgestattet, die Interessen und Werte<br />
der Anspruchsberechtigten und deren Arbeitgebern vertritt.<br />
Der Beirat kann Empfehlungen gegenüber dem Vorstand<br />
hinsichtlich der Veranlagungsstrategie und der allgemeinen<br />
Geschäftsführung und Risikostrategie aussprechen.<br />
Der Beiratsvorsitzende, Dr. Markus Schlagnitweit (Priester<br />
sowie Sozial- und Wirtschaftsethiker) hat ein Gastrecht<br />
im stakeholderdominierten Aufsichtsrat von fair-finance<br />
und kann in diesem höchsten Gremium die Interessen der<br />
Kunden vertreten und ihre Anliegen zur Sprache bringen.<br />
Hauptaufgabe des Kundenbeirates ist die Erstellung und<br />
Weiterentwicklung der „Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie“<br />
von fair-finance, sowie die Überprüfung der Einhaltung<br />
derselben. Diese Richtlinie wurde 2016 um einen<br />
Kriterienkatalog und ein Ratingmodell für nachhaltige Immobilien<br />
erweitert. Ebenso wurde eine Engagementpolicy<br />
eingeführt.<br />
Bereits 2015 wurde auf Vorschlag des Kundenbeirats erstmals<br />
eine Kundenvertreterin in den Aufsichtsrat unserer<br />
Gesellschaft gewählt. Frau Mag.a Christine Cernin,<br />
Director HR bei Swarovski, nimmt diese Funktion sehr<br />
engagiert wahr und stellt gemeinsam mit dem Vertreter<br />
des Betriebsrats und den beiden vom Österreichischen<br />
Gewerkschaftsbund entsandten Mitgliedern sicher, dass<br />
Entscheidungen des Aufsichtsrats der nachhaltigen Zielsetzung<br />
und sozialverantwortlichen Vision von fair-finance<br />
entsprechen.<br />
Keine andere Vorsorgekasse, vermutlich keine andere Bank<br />
oder Versicherung in Österreich, kann auf eine Mehrheit<br />
von Personen im Aufsichtsrat verweisen, die nicht von den<br />
Eigentümern entsendet wurden.<br />
Kunden<br />
ÖGB<br />
Belegschaft<br />
Aktionäre<br />
Betriebsräte und<br />
Arbeitgebervertreter<br />
Kundenbeirat<br />
1<br />
Vorschlagsrecht<br />
Entsendung<br />
2<br />
1<br />
Aufsichtsrat<br />
3<br />
Gastrecht Vorsitzender<br />
Tagesordnungspunkte<br />
Beratung<br />
Kontrolle<br />
Bericht<br />
Bericht<br />
GRI 102-15, 102-16, 102-17, 102-18,<br />
102-21, 102-43, 102-44, 412-3<br />
Vorstand
52 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Wertschöpfungskette<br />
Finanzkapital<br />
Mobilitätsdienstleistungen<br />
(öffentl. Verkehr, Flugreisen, Taxi,<br />
Lieferungen …)<br />
Bürogebäude<br />
Energie<br />
(Strom, Wärme)<br />
Fuhrpark<br />
Einkauf<br />
(Büromaterial, Büromöbel,<br />
Lebensmittel …)<br />
Wissen<br />
Mitarbeiter<br />
Arbeitskraft Mitarbeiter<br />
Eigentümer<br />
Soziale Beziehungen<br />
Aufsichtsrat<br />
Kundenbeirat<br />
Umwelt & Standort
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
53<br />
Veranlagungsergebnis<br />
Veranlagung<br />
für Kunden<br />
Beratung & Service<br />
Finanzprodukte<br />
Nachhaltige<br />
Immobilien<br />
Dritt-<br />
Investoren<br />
(z. B. in offene<br />
fair-finance<br />
Fonds)<br />
Finanzwissen<br />
(Innovative Entwicklungen für die<br />
Branche, Standards, Beispielprojekte,<br />
Know-how-Transfer …)<br />
Vision & Leitbild<br />
Governance & Ethik<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Einkommen &<br />
sinnstiftende Arbeit<br />
Strategie<br />
Sozialer Impact<br />
Ökologischer Impact
54 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Soziales Engagement –<br />
Social Business<br />
Im Sinne eines ganzheitlich nachhaltigen Geschäftsmodells<br />
beschränkt sich unser gesellschaftliches<br />
Engagement nicht nur auf die Veranlagung oder interne<br />
Stakeholderanliegen. Die Geschäftskontakte zu den Kunden<br />
werden genutzt, um soziale Ideen und Anregungen<br />
zu verbreitern, Kontakte herzustellen und Hilfestellung<br />
bei der Umsetzung zu bieten.<br />
SOZIALES THEMA OBDACHLOSIGKEIT –<br />
JUCA – HAUS FÜR JUNGE ERWACHSENE<br />
ir engagieren uns seit Jahren für jene Menschen, die<br />
W am Rande der Gesellschaft leben – von der Öffentlichkeit<br />
und den Medien oftmals zu wenig beachtet. Konkret<br />
unterstützt fair-finance seit 2011 junge Erwachsene,<br />
die im JUCA – Haus für junge Erwachsene die Möglichkeit<br />
bekommen, durch Mitarbeit in der Werkstatt JU_CAN<br />
oder im Beschäftigungsprojekt JuCantine wieder in ein<br />
selbstbestimmtes und geregeltes Leben zu finden.<br />
Wohnungslosigkeit wird in dieser Kooperation mit der<br />
Caritas der Erzdiözese Wien zum Thema gemacht – auch<br />
in der Kommunikation mit unseren Kunden, welche im<br />
Zuge einer Verfügung über ihr Abfertigungsguthaben die<br />
Möglichkeit haben, einen finanziellen Beitrag zu leisten.<br />
In Summe wurden rund EUR 60.000 des Unternehmensgewinns<br />
an dieses Projekt gespendet. Mit der von fairfinance<br />
gebotenen und durch Zuzahlungen geförderten<br />
Möglichkeit der Spende werden zukünftig auch andere<br />
Projekte unterstützt.<br />
SOCIAL ENTREPRENEURSHIP FONDS<br />
ir sehen Social Entrepreneurship als Beitrag zur<br />
W Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen.<br />
Darüber hinaus soll der Fonds helfen, unterschiedliche<br />
gesellschaftliche Probleme zu adressieren, wodurch im<br />
besten Fall durch Nachahmer und Folgefonds ein ganzes<br />
Netzwerk an Investmentmöglichkeiten, die innovative<br />
Hilfsideen unterstützen, entstehen kann.<br />
In Österreich gab es bislang noch keinen Private Equity-<br />
Fonds mit dem Fokus auf Social Business. fair-finance hat<br />
daher gemeinsam mit dem Senat der Wirtschaft, einer<br />
Stakeholdergruppe, die sich u. a. der Förderung von Nachhaltigkeit<br />
in der heimischen Wirtschaft verschrieben hat,<br />
im Herbst <strong>2018</strong> das Konzept des „SEF I“, des ersten österreichischen<br />
Social Entrepreneurship-Fonds entwickelt.<br />
Dies ist ein Eigenkapitalfonds für Sozialunternehmen und<br />
Social Entrepreneure, die sowohl wirtschaftlichen Erfolg<br />
als auch messbaren Social Impact anstreben. Die Kosten<br />
und Gebühren liegen unter den marktüblichen Sätzen. Damit<br />
kann die Wirkung des Investments maximiert werden.<br />
Foto: © Caritas<br />
Foto: fair-finance besucht die Caritas Werkstatt JUCAN,<br />
wo unterschiedlichste Filzprodukte hergestellt werden<br />
v.l.n.r.: Mag. Rainer Ladentrog (Marketing fair-finance),<br />
DSA Mag.a (FH) Andrea Fichtinger-Müllner (stellv. Leiterin<br />
JUCA), Mag. Alexander Bodmann (Geschäftsführer<br />
der Caritas der Erzdiözese Wien), Mag. Markus Zeilinger<br />
(Gründer und Vorstandsvorsitzender fair-finance)<br />
Das Kapital des Social Entrepreneurship Fonds unterstützt<br />
einerseits jene, die ein Social Business führen.<br />
Gemeint sind Geschäftsmodelle mit sozialer und / oder<br />
ökologischer Wirkung. Social Entrepreneure erhalten so<br />
die Möglichkeit, Social Impact in erfolgversprechende<br />
Unternehmen zu implementieren und müssen nicht auf<br />
Profitmaximierung setzen, um an Eigenkapitalmittel zu<br />
kommen. Das führt letztlich dazu, dass es mehr Social<br />
Entrepreneure geben wird – und diese brauchen Wirtschaft<br />
und Gesellschaft dringend. Die Social Entrepreneure<br />
erhalten durch den Fonds aber auch die Möglichkeit, den
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
55<br />
Impact ihres Business Cases durch Geschäftserweiterung<br />
zu steigern. Das wiederum kann zu mehr Social Business<br />
führen.<br />
Der Social Impact entlastet direkt und indirekt das Staatsbudget<br />
und somit die Abgaben- und Steuerquote. Das<br />
unterstützt die Gesellschaft. Das Geld der Investoren generiert<br />
eine finanzielle und eine soziale Rendite. So kann<br />
Geld ganz konkret Sinn stiften.<br />
Und schließlich ist die Bewältigung sozialer Herausforderungen<br />
Voraussetzung für ein friedvolles und sicheres<br />
Leben dieser und zukünftiger Generationen. Der Konzessionierungsprozess<br />
für diesen Alternativ-Investment-Fonds<br />
(AIF) läuft. In Summe stellt fair-finance ein Seedkapital<br />
in Höhe von EUR 5 Mio. zur Verfügung. Interessierte<br />
Social Entrepreneure können sich voraussichtlich ab Mitte<br />
2019 online bewerben. www.se-fonds.com<br />
Eine Initiative von:<br />
Mit Unterstützung von:<br />
MIKROFINANZ & DESSEN IMPACT<br />
er Anteil an Mikrofinanzzertifikaten in unserem Portfolio<br />
lag <strong>2018</strong> bei rund 9 %. Eine Asset-Klasse, die<br />
D<br />
somit in einem Ausmaß von knapp EUR 50 Mio. mit knapp<br />
1 % Rendite einen positiven Performancebeitrag für das<br />
herausfordernde Veranlagungsjahr <strong>2018</strong> geleistet hat.<br />
Viel wichtiger ist allerdings die Wirkung, die diese Form<br />
der sozialen finanziellen Unterstützung in wirtschaftlich<br />
benachteiligten Regionen, vorwiegend in Asien, Südamerika<br />
und Afrika, entfalten kann.<br />
Personen, die keinen oder einen sehr begrenzten Zugang<br />
zu Finanzierungsmöglichkeiten haben, werden dadurch<br />
in die Lage versetzt, sich eine eigene Lebensgrundlage<br />
aufzubauen – ob in der Landwirtschaft oder der Viehhaltung,<br />
im Kunsthandwerk, dem Handel mit Lebensmitteln<br />
oder anderen Waren oder in Dienstleistungsbereichen wie<br />
Nähen oder Straßenküchen.<br />
Diese Klein- und Kleinstkredite schaffen Arbeitsplätze und<br />
helfen mit, die Armut in diesen Regionen zu reduzieren.<br />
Da für eine betriebliche Vorsorgekasse Investments in<br />
Mikrofinanz nicht vorgesehen sind, nutzt fair-finance die<br />
Möglichkeit der Verbriefung in Zertifikatsform, welche der<br />
Aktienquote zugerechnet wird. Die Auswahl von diversifizierten<br />
Mikrofinanzfonds erfolgt anhand anerkannter<br />
Transparenzstandards.<br />
GRI 102-12, 102-16, 203-2
56 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Ökologisches Engagement<br />
insichtlich nachhaltiger Vermögensveranlagung ist<br />
H fair-finance Vorreiter. Als einziger Anbieter können<br />
wir auf ein nach dem Österreichischen Umweltzeichen<br />
zertifiziertes Portfolio, zusammengefasst im fair-finance<br />
Masterfonds, verweisen. Das von fair-finance entwickelte<br />
Nachhaltigkeits-Ratingsystem für Immobilien hat sich<br />
erfolgreich etabliert und wird von anderen nachhaltigen<br />
Investoren übernommen. Aktuell läuft eine universitäre<br />
Studie betreffend seriöser CO 2 -Messung in Wertpapierportfolios<br />
anstelle von „greenwashing“.<br />
fair-finance kombiniert die unter ethischen Investoren<br />
beliebte Methode der „Ausschlüsse“ mit dem „Best-In-<br />
Class-Ansatz“ anhand von ESG-Kriterien, wie er von<br />
konventionellen Investoren zur Portfoliooptimierung<br />
gerne eingesetzt wird. Die vom fair-finance Kundenbeirat<br />
beschlossene Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie dient<br />
dabei zur Operationalisierung und als Selektionsfilter für<br />
das Investmentuniversum.<br />
ÖKOLOGISCHE VERANLAGUNG<br />
ls vorbildliches und richtungsweisendes Unternehmen<br />
A in Sachen nachhaltige und impactstarke Investments<br />
ist es uns ein besonderes Anliegen, neben den bestehenden<br />
Assetklassen Mikrofinanz und nachhaltige Immobilien<br />
auch die Assetklasse Alternative Investments mit<br />
weiteren impact-orientierten Investments auszubauen.<br />
So wurde <strong>2018</strong> in den SUSI Energy Storage Fund in nachhaltige<br />
Energieinfrastrukur mit nachweislichen CO 2 -Einsparungen<br />
oder in den ARBARO Fund für nachhaltige<br />
Forstwirtschaft investiert.<br />
Gerade unter dem Eindruck der UN-Klimakonferenz 2015<br />
(COP 21) in Paris mit dem ambitionierten Ziel, die globale<br />
Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst unter<br />
1,5°C zu begrenzen, kommt Wäldern eine steigende Bedeutung<br />
für das Erreichen eines Gleichgewichtes zwischen<br />
Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffbindung<br />
zu. Holz ist einer der wichtigsten nachwachsenden und<br />
zugleich CO 2 -filternder Rohstoff.<br />
Daher ist eine Investition gerade in nachhaltige Forstwirtschaft<br />
in Entwicklungsländern, wie sie der ARBARO Fund<br />
vorsieht, nicht zuletzt auch wegen seiner zu den großen<br />
Assetklassen zählenden Investments und seiner Unabhängigkeit<br />
aus Sicht von fair-finance eine ideale Portfolio-<br />
Ergänzung.<br />
Als weiteres vorbildliches Investment im Sinne unseres<br />
Nachhaltigkeitsansatzes ist unser finanzielles Engagement<br />
in den Green for Growth Fund (GGF) zu sehen. Dieser<br />
Fonds investiert in Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs<br />
und der CO 2 -Emissionen sowie zur Förderung<br />
der Ressourceneffizienz – in Bereichen wie Wasser,<br />
Abfall und Materialeinsatz. Die <strong>2018</strong> veröffentlichten<br />
Zahlen sprechen von jährlichen Energieeinsparungen des<br />
Fonds durch das Investitionsportfolio des GGF von 1.913<br />
Gigawattstunden – dies entspricht der durchschnittlichen<br />
jährlichen Stromproduktion von etwa 350 modernen<br />
Windkraftanlagen. Die jährlichen CO 2 -Einsparungen durch<br />
die vom GGF finanzierten Maßnahmen belaufen sich auf<br />
496.000 Tonnen (Annual Impact Report 2017).<br />
BÜROORGANISATION<br />
ls nachhaltig agierendes Unternehmen bemühen wir<br />
A uns, auch auf den Ebenen Büroorganisation und Mitarbeiter<br />
diesen wesentlichen Ansatz einfließen zu lassen.<br />
So erachten wir beispielweise doppelseitiges Drucken<br />
oder Mülltrennung als selbstverständlich und halten alle<br />
Mitarbeiter an, diese Trennung auch gewissenhaft und<br />
vorbildlich umzusetzen.<br />
Bereits beim Einkauf wird darauf geachtet, nicht erforderliches<br />
Verpackungsmaterial zu vermeiden und noch verwertbare<br />
Bestandteile nicht zu entsorgen, sondern wenn<br />
möglich der Wiederverwertung zuzuführen. Beim Einkauf<br />
und der Verwendung von allgemeinem Büromaterial achten<br />
wir auf nachhaltige Kriterien, wie z. B.: Produkte aus<br />
der Region, nachhaltigkeitszertifizierte Produkte, recycelte<br />
Materialien oder wiederverwertbare Produkte (Seite 63,<br />
Lieferantenkodex).<br />
NACHHALTIGE MOBILITÄT & KLIMASCHUTZ<br />
Neben unserem Bemühen, in der Veranlagung einen<br />
fühlbaren Impact für die Umwelt zu generieren,<br />
führen wir dies analog auch in der eigenen Mobilität durch.<br />
Vor Antritt einer Geschäftsreise ist zu prüfen, ob diese<br />
wirtschaftlich notwendig ist und im Sinne der Umwelt<br />
GRI 204-1
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
57<br />
gestaltet werden kann. Der CO 2 -Ausstoß der aktuell nicht<br />
vermeidbaren Flugreisen und Dienstfahrten wird kompensiert.<br />
Für die Anreise zum Büro stellt das Unternehmen jedem<br />
Mitarbeiter eine Jahreskarte für die Wiener Linien zur Verfügung.<br />
Einige Mitarbeiter nutzen auch das Fahrrad, sogar<br />
bei Schlechtwetter. 2019 prüfen wir die Anschaffung von<br />
E-Rollern für die Kurzstrecken innerhalb Wiens. Für diejenigen<br />
Mitarbeiter, die öfter mit dem Auto unterwegs<br />
sind, bieten wir 2019 Spritspartrainings an. 88 % aller Mitarbeiter<br />
kommen aus Wien, 8 % aus Niederösterreich und<br />
4 % aus Salzburg.<br />
Die Energieeffizienz im Gebäude unseres Firmensitzes<br />
(Mietverhältnis) haben wir bereits fast komplett ausgereizt.<br />
Durch moderne IT-Geräte und Überwachung<br />
versuchen wir 2019 die Kühlung des Serverraums noch<br />
einmal zu reduzieren.<br />
GRI 102-16, 202-2, 301-2, 302-1, 302-4, 305-5, 306-2
58 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
CO2-FUSSABDRUCK<br />
er Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer<br />
Zeit. Dabei geht es nicht ausschließlich nur um<br />
D<br />
Umweltszenarien. Die Bedrohung durch den Klimawandel<br />
ist allumfassend, da er die Produktions- und Lebensbedingungen<br />
stark verändern wird. Verantwortlich für den<br />
Klimawandel sind Treibhausgasemissionen von Kohlenstoffdioxid,<br />
Methan, Lachgas und Kältemittel, die seit<br />
Beginn der Industrialisierung in großen Mengen in die Atmosphäre<br />
ausgestoßen werden. Ursächlich sind vor allem<br />
die Verbrennung von fossilen Kraftstoffen wie Kohle, Gas<br />
und Öl. Stoffe, die seit Langem als Ausschlusskriterien in<br />
der Nachhaltigen Veranlagungsrichtlinie festgeschrieben<br />
sind (siehe Seite 34 und 35,<br />
Ausschlusskriterien).<br />
CO 2<br />
50t<br />
Eine Minderung der Emissionen hängt wesentlich von<br />
dem freiwilligen und konsequenten Handeln der Wirtschaft<br />
in den Industrieländern ab. Aus diesem Grund wurden die<br />
Treibhausgasemissionen der fair-finance Gruppe ermittelt.<br />
Der CO 2 -Fußabdruck äquivalenter Schadstoffe pro Jahr<br />
beträgt ca. 50t CO 2 . Im Vergleich dazu verursacht ein<br />
Österreicher im Durchschnitt pro Jahr in etwa 7,2 Tonnen<br />
CO 2 (Quelle: International Energy Agency). fair-finance<br />
hat durch den Erwerb von insgesamt 725 Klimaschutzzertifikaten<br />
die vierfache Menge der jährlichen CO 2 -Emissionen<br />
für <strong>2018</strong> bis 2020 ausgeglichen.<br />
MIT UNSEREN CO 2 -ZERTIFIKATEN WERDEN FOLGENDE PROJEKTE UNTERSTÜTZT:<br />
20 MW BIOMASS POWER PROJECT AT GODAWARI<br />
POWER AND ISPAT IN INDIEN<br />
Validierer<br />
gesparte Emissionen<br />
pro Jahr (t CO 2 eq)<br />
KBS<br />
107.509<br />
Projektlaufzeit 2013-<strong>2018</strong><br />
Zertifikat<br />
ADPML PORTEL-PARA REDD<br />
PROJECT<br />
Validierer<br />
gesparte Emissionen<br />
pro Jahr (t CO 2 eq)<br />
Det Norske Veritas<br />
Climate Change Services<br />
264.116<br />
Projektlaufzeit 2009-2049<br />
Zertifikat<br />
as Projekt ermöglicht den Betrieb einer 20 MW Biomasseanlage.<br />
Als erneuerbare Energiequelle werden<br />
D<br />
biogene Reststoffe, vor allem auf Basis von gebrauchten<br />
Reisschalen aus der umliegenden Provinz im Umkreis<br />
von 50 km verwendet. Strom aus klimaschädlicheren<br />
Energieträgern wird zunehmend verdrängt und es ist kein<br />
zusätzlicher Flächenbedarf für den Anbau von Biomasse<br />
erforderlich.<br />
In einer sich schnell wandelnden Region, die durch<br />
Wälder, reich an wertvollen Holzarten, illegalen Holzeinschlag,<br />
unklare Landnutzungsgesetze, weit verbreitete<br />
Bodenspekulation, generell schwache Gesetzesdurchsetzung<br />
und schwere Armut geprägt ist, besteht das Hauptziel<br />
des Projekts darin, illegale Abholzung durch einen<br />
strengen Bewirtschaftungsplan und laufende Überwachungstätigkeiten<br />
in heimischen Wäldern zu vermeiden.
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
59<br />
Durch die Kompensation der durch den<br />
Betrieb verursachten Treibhausgase<br />
erhielt fair-finance die Auszeichnung<br />
„klimaneutrales Unternehmen“.<br />
fair-finance unterstützt die<br />
Allianz für Entwicklung und<br />
Klima.<br />
Zudem ist fair-finance Mitglied<br />
in der Klima-Allianz<br />
des Senats der Wirtschaft in<br />
Österreich. Damit ist unser Unternehmen eines der ersten<br />
in unserer Branche, das seine Emissionen nach dem<br />
Kyoto-Protokoll freiwillig kompensiert.<br />
Darüber hinaus ist fairfinance<br />
Klimabündnis-<br />
Betrieb.<br />
GYAPA IMPROVED STOVES IN GHANA<br />
Validierer<br />
gesparte Emissionen<br />
pro Jahr (t CO 2 eq)<br />
TÜV Rheinland<br />
25.268<br />
Projektlaufzeit 2010-2020<br />
Zertifikat<br />
20 MW BIOMASS POWER PRO-<br />
JECT AT GODAWARI POWER<br />
AND ISPAT IN INDIEN: Das<br />
Projekt unterstützt eine bessere<br />
Stromversorgung durch die<br />
Verbrennung von gebrauchten<br />
Reisschalen<br />
ADPML PORTEL-PARA REDD<br />
Project, Brasilien: Dieses Projekt<br />
soll ungeplante Abholzungen<br />
des Regenwaldes verhindern,<br />
indem lokale Dorfbewohner<br />
als Waldpatrouillen eingesetzt<br />
werden<br />
er Waldbestand in Ghana hat sich seit 1990 von 8,2 Mio.<br />
D Hektar auf 1,2 Mio. Hektar reduziert. Die Abholzung<br />
wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft, Buschfeuer<br />
und nicht nachhaltige Ernte von Brennholz, einschließlich<br />
Holzkohleproduktion, verursacht. Das Projekt konzentriert<br />
sich auf den Ersatz von traditionellen Holzkohleöfen mit<br />
sehr niedrigen Wirkungsgraden durch einen Ofen, der als<br />
Gyapa bekannt ist. Durch den Gyapa wird eine deutliche<br />
Reduzierung der Nachfrage an Holzkohle und eine Verringerung<br />
der Treibhausgasemissionen erzielt.<br />
GAYPA IMPROVED STOVES IN<br />
GHANA: schadstoffärmere und<br />
effizientere Kochherde namens<br />
Gyapa schützen Wälder und<br />
reduzieren CO 2 -Emissionen<br />
GRI 102-12, 102-13, 305-1, 305-5
60 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
UNSER UMGANG MIT RESSOURCEN<br />
D as Bemühen der fair-finance Mitarbeiter, den CO 2-Fußabdruck so klein wie möglich zu halten, trägt Früchte. So wird<br />
das Mittagessen in fair-finance Lunch-Boxen geholt, die man waschen kann, um Verpackungsmaterial einzusparen.<br />
Die Milch zum Kaffee kommt aus Mehrweg-Glasflaschen. Für Geschäftsreisen wird, wann immer es möglich ist, die Bahn<br />
genutzt. Und die Arbeitswege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Doppelseitige Ausdrucke sparen<br />
Papier – elektronische Kontonachrichten ebenso. Für einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Energieträger 2017 <strong>2018</strong><br />
Diesel [l] 2.063,80 2.050,94<br />
Benzin [l] 437,38 737,82<br />
Ökostrom [kWh] 17.271 17.677<br />
Wasser für Trinkwasser<br />
und Zimmerpflanzen<br />
2017 <strong>2018</strong><br />
Entnahme Leitungswasser [m 3 ] 1.065,41 1.080,66<br />
Logistik & Mobilität 2017 <strong>2018</strong><br />
Externe Dienstleister<br />
Gesamtstrecke externer Dienstleister<br />
[km]<br />
Geschäftsreisen fair-finance<br />
Flugreisen Kurzstrecke (Europa)<br />
[km]<br />
7.736 7.387<br />
34.159 30.784<br />
Zugfahrten [km] 3.172 7.113<br />
ÖPNV [km] 420 550<br />
Taxifahrten/PKW privat [km] 1.520 2.080<br />
Gesamtstrecke Geschäftsreisen<br />
[km]<br />
Arbeitswege Mitarbeiter<br />
(zwischen Wohnort und Arbeitsort)<br />
39.271 40.527<br />
Öffentliche Verkehrsmittel [km] 68.211 72.949<br />
PKW [km] (1 Person, Weg berechnet<br />
auf Basis 3 Tage pro Woche)<br />
10.998 10.998<br />
Motorrad [km] 5.461 2.585<br />
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad [km]<br />
nicht<br />
gemessen<br />
470<br />
Abfallart 2017 <strong>2018</strong><br />
Gesamtmenge gemischt [kg] 480 500<br />
Sondermüll (Batterien, Altöl,<br />
Chemikalien etc.) [kg]<br />
Elektrogeräte*<br />
Toner*<br />
2 2<br />
Rücknahme,<br />
Refurbishing,<br />
Verkauf<br />
Rücknahme<br />
*Wurden bislang nicht gezählt, bleiben aber im Kreislauf.<br />
Papier 2017 <strong>2018</strong><br />
Druckerpapier (A4, A3) [kg] 425 760<br />
Kontonachrichten inkl. Kuverts<br />
[kg]<br />
3.989 4.420<br />
Geschäftsbericht [kg] 2.864 2.474<br />
Magazin Forum Nachhaltig<br />
Wirtschaften [kg]<br />
Sonstiges (Kundenbriefe,<br />
Werbung, …) [kg]<br />
17.738 13.304<br />
811 1.051<br />
Hygienepapier (WC, Küche) [kg] 192 283<br />
Frischfaser gesamt [kg] 10 10<br />
Recycling gesamt [kg] 26.008 22.281
03<br />
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
61<br />
NACHHALTIGER EINKAUF<br />
Das Bemühen um eine faire und nachhaltige Geschäftstätigkeit<br />
erwartet fair-finance auch von seinen Lieferanten<br />
und Geschäftspartnern. Der fair-finance Lieferantenund<br />
Geschäftspartnerkodex umfasst alle Lieferanten und<br />
Geschäftspartner, mit denen fair-finance in Verbindung<br />
steht.<br />
Darüber hinaus erwartet fair-finance ein Einwirken auf<br />
deren Lieferanten und/oder Subunternehmen. Nicht-Einhaltung<br />
der festgelegten Grundsätze zu den Themen<br />
Arbeitsumfeld, Sicherheit & Gesundheit, Umwelt und<br />
Geschäftsethik führt zu einem Dialog zur Behebung des<br />
Mangels und kann ggf. bei Fortbestehen desselben zur<br />
Beendigung der Geschäftsbeziehung führen.<br />
Kriterium Arbeitsumfeld des Lieferanten<br />
π Faire Löhne und Zusatzleistungen<br />
π Faire Arbeitszeitmodelle und Beurlaubungen<br />
π Familienfreundliche Arbeitsstrukturen<br />
π Chancengleichheit von Mann und Frau<br />
π Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Förderung<br />
von Mitarbeitern<br />
π Verhandlungsbereitschaft über kollektivvertragliche<br />
Regelungen<br />
π Offene Kommunikation (Möglichkeit zur direkten und<br />
ehrlichen Diskussion zwischen Arbeitnehmern und<br />
Vorgesetzten)<br />
π Versammlungsfreiheit, freie Beteiligung an Gewerkschaften<br />
und Arbeitnehmervertretungen<br />
π Keine Zwangs- und/oder Kinderarbeit<br />
π Keine Diskriminierung (hinsichtlich Hautfarbe, Alter,<br />
Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer Zugehörigkeit,<br />
Behinderung, Religion, politischer oder<br />
gewerkschaftlicher Zugehörigkeiten sowie Zivilstand)<br />
Kriterium Sicherheit und Gesundheit<br />
π Umfassende Arbeitnehmerschutzbestimmungen<br />
π Geeignetes und ausreichendes Arbeitsmaterial<br />
π Vorbereitung auf Notfälle<br />
π Minimierung von Sicherheitsrisiken<br />
π Maßnahmen zur Vermeidung von berufsbedingten<br />
Verletzungen oder Krankheiten<br />
π Kontrolle von Kontakt mit chemischen, biologischen<br />
und physischen Stoffen<br />
π Identifikation, Auswertung und Kontrolle von<br />
körperlich belastender Arbeit<br />
π Aktionen zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Kriterium Umwelt<br />
π Einhaltung von Umweltgesetzen und anerkannten<br />
ökologischen Mindeststandards<br />
π Schonendere Verwendung von natürlichen<br />
Ressourcen<br />
π Einsatz von erneuerbaren Energiequellen<br />
π Vermeidung bzw. Reduktion von Atomstrom<br />
und Energie aus Kohle<br />
π Einsatz von energiesparenden Geräten, Maschinen<br />
und Fahrzeugen<br />
π Umweltschonendes Vorgehen in Produktionsstätten<br />
π Einsatz von möglichst hohem Anteil an Recyclingmaterialien<br />
sowie Maßnahmen zur Wiederverwendung<br />
und Wiederverwertung<br />
π Konsequente Abfallreduktion und -beseitigung<br />
sowie fachgerechte Entsorgung<br />
π Überwachung, Kontrolle und entsprechende<br />
Behandlung von Abwässern und Reststoffen<br />
π Maßnahmen zur Reduktion von CO 2<br />
π Luftverunreinigungen überwachen, kontrollieren<br />
und entsprechend behandeln<br />
π Vermeidung von Gefahrenstoffen<br />
π Maßnahmen zur erhöhten Nutzung von öffentlichen<br />
Transportmitteln<br />
π Beiträge zum Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme<br />
sowie Maßnahmen zur Erhaltung von Biodiversität<br />
π Einhaltung von Gesetzen zum Tierschutz<br />
Kriterium Geschäftsethik<br />
π Einhaltung aller geltenden Gesetze und Vorschriften<br />
sowie gesellschaftlichen Regeln<br />
π Weitergabeverbot von Geschäfts- sowie<br />
Finanzinformationen an Dritte<br />
π Keine Beeinflussung von Geschäftsprozessen<br />
durch Interessenkonflikte<br />
π Maßnahmen zur Unterbindung von Schenkungen<br />
oder Zuwendungen, Korruption und Preisabsprachen,<br />
um einen fairen Wettbewerb sicher zu stellen<br />
π Sorgsamer Umgang mit Daten unter Einhaltung<br />
der gesetzlichen Vorgaben<br />
π Transparenz in Geschäftsabläufen<br />
π Einhaltung von Compliance- und Geldwäsche-Richtlinien<br />
GRI 102-9, 102-16, 301-2, 302-1, 302-2, 302-4, 305-1, 305-2, 305-3, 305-5, 306-2, 308-1, 414-1
62 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Fairbesserungsprogramm<br />
Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />
Klimaneutralität<br />
fair-finance<br />
Gruppe<br />
Energieeffizienz<br />
noch weiter<br />
verbessern<br />
Nachhaltige<br />
Mobilität weiter<br />
vorantreiben<br />
Umweltschutz<br />
weiter vorantreiben<br />
Abfallmanagement<br />
weiter<br />
optimieren<br />
Erstellung Indikatorenset für jährlichen CO 2 -Fußabdruck der fair-finance Gruppe 2019<br />
Aktuellen CO 2 -Fußabdruck der fair-finance Gruppe von unabhängigem Institut berechnen lassen 2019<br />
CO 2 -Emissionen kompensieren ab 2019<br />
Berücksichtigung CO 2 -Werte bzw. alternative Antriebe bei der Anschaffung von KFZ<br />
CO 2 -Kompensation notwendiger Flüge bereits bei der Buchung durchführen<br />
Umweltschutz<br />
laufend<br />
laufend<br />
10-Jahresfeier (wie auch schon die vergangene 5-Jahresfeier) und Folgeevents als Green Event durchführen ab 2019<br />
Reduzierung der Warmwassertemperaturen auf Minimum 2019<br />
Reduzierung der Kühlung des Serverraums um 3-4 Grad vom Stand 2017/18 2019<br />
Anschaffung von Dienstfahrzeugen mit unterdurchschnittlichem Verbrauch/Emissionswerten laufend<br />
Bereitstellung Dienstfahrrad oder E-Roller 2019<br />
Jahreskarte Wiener Linien für MA laufend<br />
Erhöhung des Anteils der Wege, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden 2019<br />
Teilnahme an Spritspartrainings 2019<br />
Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel laufend<br />
Erstellung Lieferantenkodex für umweltschonende Büro- und Verbrauchsmaterialien 2019<br />
Bestellung von Beauftragten für Abfall, Klima, Energie & Umweltschutz 2019<br />
Papier der Kontonachrichten auf UWZ-Papier umstellen 2019<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />
Faire Dividenden an<br />
Eigentümer ausschütten<br />
Mehr Volumen und<br />
Impact generieren,<br />
aber auch<br />
mehr Gewinn aus<br />
unseren Innovationen<br />
erzielen<br />
Image fair-finance<br />
weiterführen<br />
GRI 302-4, 305-5, 404-2<br />
Faire Dividenden errechnen und auszahlen 2021/2022<br />
Entwicklung von nachhaltigen Immobilien auch<br />
für Kunden und Dritte anbieten<br />
2019<br />
fair-finance Fonds als Co-Investment anbieten 2019<br />
Social Entrepreneurship Fonds auch zeichenbar<br />
für Dritte<br />
Verwendung Logo Familie & Beruf bei der<br />
Personalsuche<br />
Medienkooperation Magazin forum Nachhaltig<br />
Wirtschaften weiterführen<br />
2019<br />
laufend<br />
laufend<br />
Ziel<br />
Wir sind Treiber für<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
in der Branche und geben<br />
Impulse für einen struk-<br />
turellen Wandel<br />
Wissenschaftlich fundierte<br />
CO 2 -Messung des gesamten<br />
Portfolios (CO 2 gesamt und<br />
je 1 Mio. EUR veranlagtem<br />
Vermögen)<br />
Optimiertes ESG-Scoring<br />
Unabhängigkeit von<br />
Konzernen und Einzel-<br />
interessen<br />
Schlanke Kostenstruktur<br />
und Mehrwert für Kunden<br />
Nachhaltige Immobilien<br />
als eigene Assetklasse<br />
ausbauen<br />
Maßnahmen<br />
Prüfung neuer Ausschlusskriterie<br />
Anpassung Positiv- und Negativk<br />
Engagementstrategie Schwerpun<br />
Netzwerk Shareholders for Chan<br />
mit Mitgliedern des Netzwerks be<br />
1. Österr. Private Equity Social Bu<br />
10 Mio. Mezzaninkapital für alter<br />
UWZ-Zertifizierung fair-finance B<br />
UWZ-Zertifizierung fair-finance M<br />
UWZ-Zertifizierung fair-finance A<br />
Optimierung CO 2 -Messung des V<br />
(universitäre Studie CO 2 -Messun<br />
CO 2 -Emissionen des Veranlagung<br />
Einarbeitung der Ergebnisse in de<br />
Starke Gewichtung von CO 2 -arme<br />
Eigenes fair-finance ESG Scoring<br />
(derzeit verwenden wir Research<br />
Due Diligence Prozess bei Manag<br />
– es geht nicht nur um CO 2 , sond<br />
Engagementprozess mit Fondsm<br />
Portfolioprüfung durch externe R<br />
Das <strong>2018</strong> begonnene engmaschig<br />
Gebührenabsenkung auf 1 % der<br />
Zinsgarantie 0,5 % – Festlegung d<br />
Fertigstellung Seestadt Aspern P<br />
Fertigstellung Lenneisgasse, 114<br />
Planung Schönbrunner Straße: P<br />
Fahrzeuge mitfinanziert werden k<br />
Adaptierung unserer Richtlinie fü<br />
Adaptierung unseres Lebenszykl<br />
Erwerb und Errichtung weiterer n
Die Luft – lebenswichtige Atmosphäre, die uns alle umgibt<br />
63<br />
Mensch und Gesellschaft<br />
Ziel Maßnahmen Zeitpunkt SDGs<br />
Hohes Level im<br />
Bereich Familie & Beruf<br />
weiterführen<br />
Mitarbeiter-Gesundheit<br />
weiter hoch halten<br />
Re-Zertifizierung familienfreundlicher Arbeitgeber 2020<br />
1 Familientag pro Jahr laufend<br />
Eigenen Bereich für Beruf & Familie im Intranet schaffen 2020<br />
Betriebliches Vorschlagswesen für Ideen im Bereich Familie & Beruf einführen 2019<br />
Finanzierung Besuch Fitnesscenter im Gebäude<br />
Externe Betriebsärztin<br />
laufend<br />
laufend<br />
Angebot Masseur/in einmal im Monat 2019<br />
Gesunde Lebensmittel Wöchentlicher Obstkorb für MA<br />
und fairtrade unterstützen laufend<br />
Weiterhin Verwendung von BIO, regionalen und verpackungsarmen Produkten laufend<br />
Fähigkeiten unserer MA<br />
weiterentwickeln<br />
Wir nutzen Geld als soziales<br />
Gestaltungsmittel<br />
zur Armutsbekämpfung<br />
GOFAIR Kaffee fürs Büro 2019<br />
IT-Kurse (Spezialthema für 2019) 2019<br />
Implementierung MA-News zur Informationsverteilung 2019<br />
Projekt JUCA weiterhin unterstützen laufend<br />
Nachhaltigkeit – Impact – Veranlagung<br />
Zeitpunkt Zeitpunkt SDGs<br />
hlusskriterien (z. B. progressive Steuervermeidung) 2019/2020 2019/2020<br />
nd Negativkriterien mit dem Kundenbeirat<br />
jährlich<br />
ie Schwerpunkt Menschenrechte 2019 2019<br />
ers for Change: Prüfen, ob wir kleine Aktienpakete an ATX Unternehmen mit Eigenkapital kaufen, um deren HVs<br />
2019<br />
etzwerks beschicken zu können – wir wollen mit dem Netzwerk kritische Aktionärsstimme werden<br />
ity Social Business Fonds – angestrebt: 3,5 % Rendite gemäß Gemeinnützigkeitsgesetz 2019 2019<br />
ital für alternative Anlagen bereitstellen und Kooperation mit Ökostrom 2019 2019<br />
air-finance Bond Oporunities 2019 2019<br />
air-finance Masterfonds 2019 2019<br />
air-finance Assets Stable 2019 2019<br />
ssung des Veranlagungsportfolios insbesondere hinsichtlich Nicht-Aktien Assets<br />
CO 2 -Messung in Wertpapierportfolios anstelle von „greenwashing“)<br />
Veranlagungsportfolios relativ zurückführen auf veranlagtes Vermögen bezogen) 2019 2019<br />
ebnisse in den Engagementprozess 2019/2020 2019/2020<br />
on CO 2 -armen Investments oder kompensierenden (CO 2 -senkenden) Investments (z. B. Waldfonds) 2019/2020 2019/2020<br />
ESG Scoring für Best-in-Class Ansatz anhand unserer Kriterien und unserer Gewichtung<br />
ir Research-Agenturen)<br />
ss bei Managerauswahl bzw. Fondsauswahl in Richtung ESG Kriterien verbessern<br />
m CO 2 , sondern auch um andere wichtige Themen wie Governance<br />
2019<br />
2019/2020<br />
mit Fondsmanagern noch weiter vertiefen was ESG Scoring betrifft 2020 2020<br />
ch externe Research-Agenturen<br />
engmaschige NH-Controlling über das Portfolio weiter verbessern (Kontrolle & Analyse)<br />
2020<br />
quartalsweise quartalsweise<br />
laufend<br />
auf 1 % der laufenden Verwaltungskosten im 1. Vertragsjahr 2019 2019<br />
Festlegung durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats 2019 2019<br />
adt Aspern Projekt Living Garden 2019 2019<br />
isgasse, 1140 Wien – vorbildlich nachhaltiges Gebäude 2020 2020<br />
er Straße: Prüfung ob Car-Sharing Parkplätze inkl.<br />
iert werden können – Prüfung neuer Modelle<br />
2019-2020 2019-2020<br />
Richtlinie für nh-Immobilien für Deutschland 2019-2020 2019-2020<br />
Lebenszyklusmodells in 2. Auflage 2020 2020<br />
jährlich<br />
ng weiterer nh-Gebäude in Österreich und Deutschland laufend laufend<br />
2019<br />
2019<br />
2019/2020<br />
2020<br />
laufend<br />
SDGs
64 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat<br />
und Ernte<br />
Die Erde ist ein Ganzes.<br />
Die Menschheit ist ein Ganzes.<br />
Der Kosmos ist ein Ganzes.<br />
Und ich selbst bin<br />
dieses Ganze.<br />
Carlos Castaneder<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
65
66 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Lagebericht des Vorstandes<br />
Um auf die Wünsche aller Stakeholder einzugehen, wird<br />
der Lagebericht des Vorstandes der fair-finance Vorsorgekasse<br />
AG als Bestandteil der financials neben dem Jahresabschluss<br />
in kompakter Form abgedruckt. Ergänzende<br />
Ausführungen zu den einzelnen Abschnitten finden sich in<br />
den anderen Kapiteln dieses <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>s.<br />
GESELLSCHAFTSRECHTLICHE<br />
VERHÄLTNISSE<br />
ie Gesellschaft wurde mit Notariatsakt am 9. März<br />
D 2010 gegründet und gemäß § 1 Abs. 1 Z 21 BWG (Betriebliches<br />
Vorsorgekassengeschäft) konzessioniert. Seit<br />
Gründung werden sämtliche Anteile an der Gesellschaft<br />
von der fair-finance Holding AG gehalten.<br />
Die fair-finance Vorsorgekasse AG ist Gesellschafterin der<br />
Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft<br />
m.b.H. und der Nachfolgeorganisation Einlagensicherung<br />
AUSTRIA Ges.m.b.H (ESA).<br />
ENTWICKLUNG DER BRANCHE<br />
as Gesamtvermögen der Branche beträgt aufgeteilt<br />
D auf acht Betriebliche Vorsorgekassen per Ende <strong>2018</strong><br />
EUR 11,49 Milliarden (VJ: EUR 10,61 Mrd.). Laut Statistik<br />
der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen wurden<br />
zum Ultimo <strong>2018</strong> für über 3,48 Millionen (VJ: 3,37 Mio.)<br />
unselbständig und selbständig Erwerbstätige laufende<br />
Beitragszahlungen zur Abfertigung Neu geleistet. Die<br />
laufenden Beitragszahlungen haben EUR 1,61 Milliarden<br />
(VJ: EUR 1,48 Mrd.) und die Auszahlungen EUR 526,44<br />
Millionen (VJ: EUR 488,12 Mio.) betragen.<br />
UNSER GESCHÄFTSVERLAUF<br />
Unsere Gesellschaft ist weiterhin die einzige Neugründung<br />
nach Einführung der „Abfertigung Neu“ im Jahr<br />
2003. Auch im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> konnten wir stärker<br />
als der Markt wachsen. Per Jahresultimo <strong>2018</strong> ist die<br />
Anzahl der Beitrittsverträge mit Dienstgebern auf 3.809<br />
(VJ: 3.089) und jene mit Selbständigen auf 4.700 (VJ: 4.120)<br />
angewachsen. Die Beitragszahlungen haben EUR 107,02<br />
Millionen (VJ: EUR 97,96 Mio.) betragen. EUR 88,10 Millionen<br />
(VJ: EUR 76,56 Mio.) entfallen auf laufende Beitragszahlungen,<br />
EUR 18,23 Millionen (VJ: EUR 20,82 Mio.) auf<br />
Übertragungen von anderen BV-Kassen und EUR 0,69 Millionen<br />
(VJ: EUR 0,58 Mio.) auf Übertragungen von Alt-Abfertigungsanwartschaften.<br />
Die Anzahl der beitragsfreien<br />
Anspruchsberechtigten beträgt zum Ultimo 182.651<br />
(VJ: 157.202) und die Zahl der beitragspflichtigen Anspruchsberechtigten<br />
170.027 (VJ: 151.838). EUR 22,17<br />
Millionen (VJ: EUR 20,55 Mio.) wurden an Leistungen<br />
ausbezahlt. Das verwaltete Vermögen der Veranlagungsgemeinschaft<br />
hat im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> die Grenze von<br />
einer halben Milliarde überschritten und beträgt zum<br />
Jahresende EUR 539,76 Millionen (VJ: EUR 461,65 Mio.).<br />
Der Marktanteil unserer Gesellschaft beträgt 5,49 %<br />
(VJ: 5,19 %) anhand der laufenden Beitragszahlungen <strong>2018</strong>.<br />
Bezogen auf den Marktanteil belegen wir den 6. Rang vor<br />
der Niederösterreichischen Vorsorgekasse und der BUAK<br />
Vorsorgekasse.<br />
Auf diesen Erfolg sind wir stolz und danken unseren Kunden<br />
für ihr Vertrauen und unseren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für ihr Engagement und die außerordentlich<br />
hohe Identifikation mit der Vision von fair-finance.<br />
VERMÖGENSVERANLAGUNG<br />
<strong>2018</strong> war für die Finanzmärkte ein sehr turbulentes<br />
Jahr. Anleihen zeigten sich schwach und an den Aktienmärkten<br />
kam es nach historischen Höchstständen zu<br />
heftigen Kursabstürzen knapp vor Jahresende. Die Weltwirtschaft<br />
zeigt sich mit einem BIP-Wachstum von 3,7 %<br />
besser als erwartet, wobei die USA sich besser als die<br />
EU darstellen konnten.<br />
Verschiedene wirtschaftliche und politische Ereignisse<br />
(Krisen in Venezuela, Argentinien und Türkei, Brexit,<br />
Volatilität des Ölpreises, Handelsstreit zwischen USA<br />
und China und der Haushaltsstreit zwischen Brüssel und<br />
Italien) ergaben ein schwieriges Umfeld für den Finanzmarkt.<br />
In den USA wurde der Leitzins schrittweise angehoben<br />
auf 2,25 % im Dezember <strong>2018</strong> und verstärkte somit<br />
den Druck auf Aktien und andere Risikoanlagen. In der<br />
EU stand die Beendigung der Anleihenkäufe der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) im Mittelpunkt. Der DAX zeigte<br />
eine Jahresperformance von -18,3 %, der Dow Jones von
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
67<br />
-5,63 %. Die Rendite 10-jähriger Österreichischer Staatsanleihen<br />
liegt zum Jahresende bei 0,45 % und ist seit 2017<br />
nahezu unverändert.<br />
In unserer größten Asset Klasse, Anleihen zum Tageswert,<br />
wurde aufgrund der Verschlechterung der Bewertung von<br />
Unternehmensanleihen eine negative Jahresperformance<br />
von -3,70 % erwirtschaftet. HtM-Anleihen, die als Daueranlage<br />
gewidmet sind (Held to Maturity – Methode), trugen<br />
mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,22 % p.a.<br />
stabilisierend zum Ergebnis bei. Ebenso entwickelten<br />
sich die Aktien mit einer Performance von -3,85 % negativ<br />
sowie die Wandel- und Hybridanleihen mit einer Performance<br />
von -6,05 %.<br />
Positive Performancebeiträge erwirtschafteten jedoch die<br />
Immobilieninvestitionen mit einer Performance von 2,48 %<br />
sowie Mikrofinanzzertifikate mit knapp 1 %. Der Bereich<br />
der Alternativen Investments zeigte ebenfalls eine positive<br />
Wertentwicklung von rund 2 %. Im Zuge der schlechten<br />
Marktentwicklung im Oktober <strong>2018</strong> wurde das Risikomanagementsystem<br />
der fair-finance Vorsorgekasse aktiv und<br />
stellte die Veranlagung auf „risikoneutral“. Somit konnten<br />
massive Verluste vermieden werden.<br />
Die erzielte Performance von -0,68 % in <strong>2018</strong> (VJ: 2,54 %)<br />
– gemessen nach der Messmethode der Österreichischen<br />
Kontrollbank (ÖKB) – ist zwar kein Grund zur Freude, zeigt<br />
aber aufgrund des vergleichsweisen hohen Unterschieds zu<br />
den Wettbewerbern und auch gegenüber dem Branchendurchschnitt<br />
von -1,97 %, dass die spezifischen Veranlagungs-<br />
und Risikostrategie ausgezeichnet funktioniert.<br />
Insbesondere da die Performance unserer Kasse auch<br />
im 5-Jahresvergleich den 1. Platz einnimmt.<br />
Vor dem Hintergrund einer negativen Jahresperformance<br />
erscheint die von fair-finance als einzigem Anbieter gewährte<br />
Mindestzinsgarantie in Höhe von 0,75 % für <strong>2018</strong><br />
von besonderer Bedeutung. Es ist somit mit einem deutlichen<br />
Ansteigen von Garantieleistungen für 2019 zu<br />
rechnen.<br />
PERSONAL UND ORGANISATION<br />
GRI 102-7, 102-8, 102-14, 102-15, 201-1, 102-18, 302-2, 302-4<br />
er Mitarbeiterstand beträgt zum Jahresultimo 8 (VJ: 7)<br />
D Mitarbeiter, wobei davon eine Mitarbeiterin die Ausbildung<br />
zur Bürokauffrau absolviert. Weitere 15 (VJ: 15)<br />
Personen, die bei der Muttergesellschaft in einem Dienstverhältnis<br />
stehen, waren <strong>2018</strong> überwiegend für unsere<br />
Gesellschaft tätig.<br />
RISIKOBERICHT<br />
ie Summe der einer betrieblichen Vorsorgekasse zuge-<br />
D flossenen Beiträge zuzüglich allfälliger übertragener<br />
Altabfertigungsanwartschaften sowie allfälliger aus einer<br />
anderen betrieblichen Vorsorgekasse übertragenen Anwartschaften,<br />
stellt einen gesetzlich garantierten Mindestanspruch<br />
der Anspruchsberechtigten dar (Kapitalgarantie).<br />
Darüber hinaus gewährt fair-finance eine Mindestzinsgarantie,<br />
welche vom Vorstand mit 0,75 % p.a. für <strong>2018</strong><br />
(VJ: 0,75 %) festgelegt war. Für 2019 beträgt die vom Vorstand<br />
mit Zustimmung des Aufsichtsrates festgesetzte<br />
Mindestzinsgarantie 0,5 %. In Anbetracht der Kapitalmarktsituation<br />
und eines historisch niedrigen Zinsumfeldes<br />
– der 3-Monats-EURIBOR ist <strong>2018</strong> gegenüber dem<br />
Vorjahr marginal gestiegen und betrug im Dezember <strong>2018</strong><br />
-0,31 % (VJ: -0,33 %) – erscheint das Mindestzinsversprechen<br />
von fair-finance wohl als sehr wertvolles Asset einer<br />
Geschäftsbeziehung mit unserer Gesellschaft.<br />
fair-finance steuert das Veranlagungsrisiko durch Diversifikation<br />
und eine taktische Veränderung der Veranlagungsstruktur.<br />
Durch eine Reduktion volatiler, überbewerteter<br />
Assetklassen kann das Anlagerisiko reduziert und verändert<br />
werden. Die Signale aus dem Risikomanagement<br />
kamen sowohl aus einzelnen Assetklassen und im Oktober<br />
<strong>2018</strong> für das Gesamtportfolio. Dem Verbrauch des definierten<br />
Risikobudgets wurde Rechnung getragen und Risiken<br />
durch Derivate innerhalb der einzelnen Assetklassenveranlagungen<br />
und über den Verlauf von Risikopositionen<br />
erfolgreich reduziert.<br />
Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen wurden der<br />
Veranlagungsgemeinschaft aufgrund des negativen Veranlagungsergebnisses<br />
im Geschäftsjahr keine Vermögensverwaltungskosten<br />
entnommen. Das in diesem Zusammenhang<br />
entstandene Liquiditätsrisiko wird durch entsprechend<br />
liquide Eigenkapitalveranlagungen gesteuert.<br />
Die operationellen, rechtlichen und technischen Risiken<br />
wurden laufend beobachtet. Mit dem planmäßigen und vor
68 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
allem erfolgreichen Wechsel per 1.1.<strong>2018</strong> auf ein modernes<br />
Verwaltungsprogramm wurden die Weichen für die<br />
Zukunft gestellt.<br />
JAHRESERGEBNIS<br />
it einem erneut im Vergleich zum Vorjahr steigenden<br />
Ergebnis vor Steuern von EUR 1.366.793,52<br />
M<br />
(VJ: TEUR 1.141) wurde das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> abgeschlossen.<br />
Auch für das Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wird allen<br />
Anspruchsberechtigten eine Erfolgsbeteiligung auf Basis<br />
des Kapitalstandes zugeteilt, wobei jedem einzelnen Anspruchsberechtigten<br />
zumindest 1 Cent gutgeschrieben<br />
wird. Diese steigt auf EUR 120.980,75 (VJ: TEUR 90).<br />
Dieses partnerschaftliche Modell mit einer Erfolgsbeteiligung<br />
zu Gunsten der Kunden ist eine weitere Besonderheit<br />
von fair-finance.<br />
Nach Zuführung der Rücklage zur Kapitalgarantie in Höhe<br />
von EUR 539.315,91 (VJ: TEUR 461), Auflösung der Zinsgarantie-<br />
und Kapitalgarantierücklagen in Höhe von EUR<br />
60.945,97 (VJ: TEUR 18) sowie der Auflösung der gebundenen<br />
Kapitalrücklage von EUR 800.000,00 (VJ: TEUR 0)<br />
gem. § 229 Abs. 7 UGB beträgt der Jahresgewinn EUR<br />
1.520.864,33 (VJ: TEUR 624). Nach Verrechnung mit dem<br />
Partizipationskapital schließt die Gesellschaft das Geschäftsjahr<br />
mit einem Bilanzverlust von EUR 962.834,66<br />
(VJ: TEUR 2.310) ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft<br />
beträgt zum 31.12.<strong>2018</strong> EUR 8,20 Millionen (VJ: EUR 6,18<br />
Mio.).<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ie Gesellschaft hat im Jahr <strong>2018</strong> keine Forschungs-<br />
D und Entwicklungsaufwendungen getätigt.<br />
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG<br />
In Anbetracht der weiterhin erwarteten hohen Volatilität<br />
und dem Veranlagungsergebnis zum Jahresultimo<br />
sind wir für das kommende Geschäftsjahr vorsichtig gestimmt<br />
und haben die Asset Allokation nochmals angepasst.<br />
Der Fokus liegt auf taktischen Maßnahmen und<br />
dem bewährten Risikomanagement, welches einem<br />
weiteren Feintuning unterzogen wird.<br />
Mit einem Mindestzinsgarantiesatz von 0,5 % bieten wir<br />
auch 2019 für unsere Kunden eine attraktive Sicherheit,<br />
wie sie von kaum einem Finanzprodukt und jedenfalls<br />
von keiner anderen Betrieblichen Vorsorgekasse geboten<br />
wird. Aufgrund dieser Tatsache erwarten wir weiterhin<br />
ein signifikantes Neugeschäft und ein weiteres Wachstum<br />
sämtlicher Bestandskennzahlen.<br />
Das Ergebnis 2019 wird ebenfalls eine weitere Verbesserung<br />
zeigen, wovon die Anspruchsberechtigten unabhängig<br />
von der Veranlagungsperformance über die Gewinnbeteiligung<br />
profitieren werden.<br />
Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust auf neue<br />
Rechnung vorzutragen.<br />
Mag. Markus Zeilinger<br />
Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />
Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Wien, am 11. März 2019<br />
Foto: credit<br />
GRI 102-7, 102-15, 201-1
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
69
70 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2018</strong><br />
Aktiva<br />
31.12.<strong>2018</strong><br />
in EUR<br />
31.12.2017<br />
in TEUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen<br />
II. Finanzanlagen<br />
4.500,00 9<br />
1. Beteiligungen 1.070,00 1<br />
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 4.585.349,72 5.337<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
4.590.919,72 5.347<br />
1. Forderung gemäß § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG 3.065.913,69 0<br />
2. Forderungen gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft<br />
davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />
3. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />
4. Sonstige Forderungen<br />
davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr: EUR 0,00 (VJ: TEUR 0)<br />
2.969,28 236<br />
303.830,17 326<br />
70.656,13 56<br />
II. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Banken 631.761,86 444<br />
4.075.131,13 1.061<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 12.396,57 2<br />
D. Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />
I. Guthaben auf Euro lautend 58.002.752,12 28.021<br />
II.<br />
Guthaben auf ausländische Währungen lautend<br />
III. Darlehen und Kredite auf Euro lautend 0,00 5.046<br />
IV.<br />
Darlehen und Kredite auf ausländische Währungen lautend<br />
V. Forderungswertpapiere auf Euro lautend 64.984.163,06 19.070<br />
VI.<br />
Forderungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend<br />
VII. Beteiligungswertpapiere auf Euro lautend 699.436,28 0<br />
VIII.<br />
Beteiligungswertpapiere auf ausländische Währungen lautend<br />
IX. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF auf Euro lautend 400.681.689,81 409.512<br />
X. Anteilscheine von Investmentfonds und AIF<br />
auf ausländische Währungen lautend<br />
XI. Anteilscheine von Immobilienfonds auf Euro lautend 15.354.864,31 0<br />
XII.<br />
Anteilscheine von Immobilienfonds auf ausländische Währungen lautend<br />
XIII. Forderungen 69.110,59 0<br />
XIV.<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
XV. Sonstige Aktiva 3.065.913,69 0<br />
542.857.929,86 461.649<br />
Total 551.536.377,28 468.059
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
71<br />
Passiva<br />
31.12.<strong>2018</strong><br />
in EUR<br />
31.12.2017<br />
in TEUR<br />
A. Eigenkapital<br />
I. Nennkapital<br />
Nennkapital EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000)<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Partizipationskapital<br />
davon Verlustanteil: EUR 0,00 (VJ: TEUR 173)<br />
Kapitalrücklagen<br />
1. Gebundene<br />
2. Nicht gebundene<br />
Gewinnrücklagen<br />
2.000.000,00 2.000<br />
1.950.000,00 1.777<br />
200.000,00<br />
819.496,04<br />
V. Rücklagen zur Erfüllung der Kapitalgarantie I 1.887.247,58 1.386<br />
VI. Rücklagen zur Erfüllung der Zinsgarantie II 2.309.302,83 2.332<br />
VII.<br />
Bilanzverlust<br />
davon Verlustvortrag EUR -2.310.496,04 (VJ: TEUR -2.626)<br />
B. Rückstellungen<br />
1.000<br />
0<br />
-962.834,66 -2.310<br />
8.203.211,79 6.184<br />
1. Steuerrückstellungen 192.700,00 104<br />
2. Sonstige Rückstellungen 204.682,70 96<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
397.382,70 200<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 0<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 64.155,09 (VJ: TEUR 16)<br />
3. Sonstige<br />
davon aus Steuern EUR 5.887,08 (VJ: TEUR 4)<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.522,76 (VJ: TEUR 6)<br />
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 13.697,84 (VJ: TEUR 10)<br />
D. Passiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />
64.155,09 16<br />
13.697,84 10<br />
77.852,93 25<br />
I. Abfertigungsanwartschaften 539.315.912,12 460.998<br />
II. Verbindlichkeiten 3.542.017,74 652<br />
III.<br />
IV.<br />
Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Sonstige Passiva<br />
542.857.929,86 461.649<br />
Total 551.536.377,28 468.059<br />
GRI 102-7, 201-1<br />
I<br />
Kapitalgarantierücklagen sind in Höhe von 0,1 % der Abfertigungsanwartschaft p.a. zu bilden, bis 1 % der Abfertigungsanwartschaft erreicht<br />
ist.<br />
II<br />
Zinsgarantierücklagen sind in Höhe des halben Garantiezinssatzes bezogen auf die Abfertigungsanwartschaft zu halten. fair-finance bildet<br />
als einzige Vorsorgekasse Zinsgarantierücklagen.<br />
Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen<br />
rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
72 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2018</strong><br />
A. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft<br />
I. Veranlagungserträge/-verluste<br />
II. Garantien<br />
1. Kapitalgarantie<br />
2. Zinsgarantie I<br />
III. Beiträge<br />
IV. Kosten II<br />
V. Auszahlungen von Abfertigungsleistungen<br />
VI. Ergebnis der Veranlagungsgemeinschaft<br />
VII. Verwendung des Ergebnisses der Veranlagungsgemeinschaft<br />
B. Erträge und Aufwendungen der Betrieblichen Vorsorgekasse<br />
1. Verwaltungskosten<br />
2. Betriebsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand III<br />
aa) Gehälter<br />
bb) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an Betriebliche Vorsorgekassen<br />
cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge<br />
dd) Sonstige Sozialaufwendungen<br />
b) Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />
c) Sonstige Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen II<br />
3. Finanzerträge<br />
a) Zinserträge und sonstige laufende Erträge aus der Veranlagung der Eigenmittel und der nicht der Veranlagungsgemeinschaft zuge<br />
b) Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften zugeordnet sind<br />
4. Finanzaufwendungen<br />
a) Aufwendungen aus den Abgang von und Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen, die nicht den Veranlagungsgemeinschaften<br />
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
5. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen<br />
a) betriebliche Erträge<br />
a) betriebliche Aufwendungen<br />
6. Ergebnis vor Steuern<br />
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
8. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss<br />
9. Veränderung von Rücklagen<br />
a) Zuweisungen<br />
aa) zur Kapitalgarantierücklage<br />
bb) zur Zinsgarantierücklage<br />
b) Auflösungen<br />
aa) von Kapitalrücklagen<br />
bb) der Kapitalgarantierücklage<br />
cc) der Zinsgarantierücklage<br />
10. Jahresgewinn<br />
11. Verlustvortrag<br />
12. Ergebnisanteil des Partizipationskapitals<br />
13. Bilanzverlust<br />
I<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> wurden in 103 Fällen Zinsgarantieleistungen erbracht.<br />
II<br />
Gewinnbeteiligung berücksichtigt <strong>2018</strong> rund EUR 120.000.<br />
III<br />
Die gemeinsamen Personalaufwendungen mit der fair-finance Holding AG für 23 Mitarbeiter betragen für <strong>2018</strong> EUR 1.243.629.
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
73<br />
1.1.-31.12.<strong>2018</strong> in EUR 1.1.-31.12.2017 in TEUR<br />
-3.351.548,36 13.024<br />
14.090,18 9<br />
1.555,79 9<br />
107.021.179,50 97.959<br />
-1.642.293,37 -4.009<br />
-23.724.943,19 -20.549<br />
78.318.040,55 86.443<br />
-78.318.040,55 -86.443<br />
4.566.211,37 4.566.211,37 3.869 3.869<br />
-225.645,80 -224<br />
-8.953,68 -8<br />
-68.010,64 -60<br />
-296,79 -1<br />
-4.500,00 -5<br />
-3.069.816,02 -3.377.222,93 -2.705 -3.002<br />
ordneten Fremdmittel 201.877,91 164<br />
0,00 102<br />
zugeordnet sind -44.651,52 -25<br />
-240,43 0<br />
20.819,12 33<br />
0,00 177.805,08 0 274<br />
1.366.793,52 1.141<br />
-167.559,25 -75<br />
1.199.234,27 1.067<br />
GRI 102-7, 201-1<br />
-539.315,91 -461<br />
0,00 0<br />
800.000,00 0<br />
38.290,18 9<br />
22.655,79 321.630,06 9 -443<br />
1.520.864,33 624<br />
-2.310.496,04 -2.626<br />
-173.202,95 -308<br />
-962.834,66 -2.310
74 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Anhang für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2018</strong><br />
GRUNDSÄTZE<br />
er Jahresabschluss <strong>2018</strong> wurde nach den Bestimmungen<br />
des Unternehmensgesetzbuches unter<br />
D<br />
Berücksichtigung der spezifischen Vorschriften des<br />
Bankwesengesetzes (BWG) und des Betrieblichen Mitarbeiter-<br />
und Selbstständigenvorsorgegesetzes (BMSVG)<br />
erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung erfolgte nach den in der Anlage 1 zu<br />
§ 40 BMSVG enthaltenen Formblättern.<br />
Die Gesellschaft ist als kleine Kapitalgesellschaft i.S. des<br />
§ 221 UGB einzustufen.<br />
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS-<br />
GRUNDSÄTZE<br />
er Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grund-<br />
D sätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung<br />
der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />
zu ermitteln, aufgestellt.<br />
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der<br />
Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.<br />
Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände<br />
und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung<br />
beachtet und von einer Fortführung des Unternehmens<br />
ausgegangen.<br />
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen,<br />
dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne<br />
ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und<br />
drohende Verluste, die in dem Geschäftsjahr oder einem<br />
früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt.<br />
Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
wurden im Geschäftsjahr nicht geändert.<br />
Die Bewertung des immateriellen Anlagevermögens<br />
erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger<br />
linearer Abschreibungen. Den planmäßigen Abschreibungen<br />
werden Nutzungsdauern zwischen 3 und 10 Jahren<br />
zugrunde gelegt. Das Finanzanlagevermögen wird zu<br />
Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren am Abschlussstichtag<br />
beizulegenden Wert bewertet. Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen werden nur bei voraussichtlich dauernder<br />
Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der<br />
Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />
gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen<br />
vorgenommen.<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
sind mit dem Nennwert angesetzt. Im Falle erkennbarer<br />
Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Zeitwert<br />
ermittelt und angesetzt.<br />
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß<br />
§ 198 Abs. 5 UGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag<br />
ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit<br />
nach diesem Tag sind.<br />
Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung<br />
des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung<br />
erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach<br />
ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt,<br />
die nach bestmöglicher Schätzung erforderlich sind.<br />
Die Rückstellung für nicht konsumierte Urlaube wird für<br />
alle Dienstnehmer mit den zum Bilanzstichtag offenen<br />
Rückständen unter Einbeziehung von Lohn- und Gehaltsnebenkosten<br />
berechnet.<br />
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />
AKTIVA<br />
ie Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermö-<br />
D gens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung<br />
nach einzelnen Posten sind auf Seite 77 dargestellt.<br />
Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens wurden im<br />
Geschäftsjahr außerplanmäßige Abschreibungen in der<br />
Höhe von EUR 41.935,02 (VJ: TEUR 25) vorgenommen, Zuschreibungen<br />
erfolgten im Berichtsjahr keine (VJ: TEUR 1).
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
75<br />
Die im Wertpapierbestand enthaltenen stillen Reserven<br />
betragen EUR 16.908,70 (VJ: TEUR 196).<br />
Der Bestand am 31. Dezember <strong>2018</strong> setzt sich aus Renten<br />
und Rentenfonds zusammen. In der Direktveranlagung<br />
werden keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.<br />
Die Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen und aus<br />
sonstigen Forderungen. Gegenüber der Veranlagungsgemeinschaft<br />
besteht eine Forderung in der Höhe von<br />
EUR 3.068.882,97 (VJ: TEUR 236). Diese beinhaltet<br />
eine Forderung gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG von<br />
EUR 3.065.913,69 (VJ: TEUR 0) für die nicht entnehmbaren<br />
Vermögensverwaltungskosten.<br />
Die Guthaben bei Banken in der Höhe von EUR 631.761,86<br />
(VJ: TEUR 444) sind täglich fällig.<br />
Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />
Die Aktiva der Veranlagungsgemeinschaft wurden unter<br />
Beachtung des § 30 BMSVG, sowie der besonderen Veranlagungsbestimmungen<br />
des § 29 BMSVG, veranlagt.<br />
PASSIVA<br />
as Grundkapital der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />
D <strong>2018</strong> beträgt EUR 2.000.000,00 (VJ: TEUR 2.000)<br />
und ist in 2.000.000 Stückaktien zerlegt.<br />
Das nominelle Partizipationskapital beträgt zum Bilanzstichtag<br />
EUR 1.950.000,00 (VJ: TEUR 1.950).<br />
Gemäß den Bedingungen für das Partizipationskapital der<br />
fair-finance Vorsorgekasse AG nehmen die Inhaber der<br />
Partizipationsscheine am Ergebnis des Geschäftsjahres<br />
der Gesellschaft teil. Ein Anteil des Jahresgewinns des<br />
Geschäftsjahres <strong>2018</strong> in Höhe von EUR 173.202,95<br />
(VJ: TEUR 308) wurde dem Partizipationskapital erfolgswirksam<br />
über die Gewinn- und Verlustrechnung zugewiesen.<br />
Weitere Gewinnzuteilungen wurden nicht entnommen.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2018</strong> werden EUR 200.000,00<br />
(VJ: TEUR 1.000) als gebundene Kapitalrücklage ausgewiesen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> wurde ein Betrag von<br />
EUR 800.000,00 gem. § 229 Abs. 7 UGB zum Ausgleich<br />
des Bilanzverlustes aufgelöst.<br />
In den ungebundenen Kapitalrücklagen wird ein Gesellschafterzuschuss<br />
zur weiteren Stärkung der Eigenmittel<br />
in Höhe von EUR 819.496,04 (VJ: TEUR 0) ausgewiesen,<br />
der durch die Vorstände der Muttergesellschaft fairfinance<br />
Holding AG am 21.12.<strong>2018</strong> beschlossen wurde.<br />
Die Steuerrückstellungen in Höhe von EUR 192.700,00<br />
(VJ: TEUR 104) betreffen die Rückstellungen für die<br />
Körperschaftsteuer der Jahre 2017 und <strong>2018</strong>.<br />
Die sonstigen Rückstellungen in der Höhe von<br />
EUR 204.682,70 (VJ: TEUR 96) setzen sich im Wesentlichen<br />
aus Rückstellungen für Prüfungs- und Beratungsaufwendungen,<br />
sowie Rückstellungen für Fremdleistungen,<br />
der Rückstellungen für noch nicht konsumierte Urlaube<br />
sowie Prämien, sonstige Rückstellungen sowie Rückstellungen<br />
für Kapitalgarantie- und Zinsgarantieleistungen<br />
von in Summe EUR 45.300 zusammen. Letztere war<br />
erstmalig als Verbindlichkeitsrückstellung gemäß der<br />
einschlägigen AFRAC-Stellungnahme zu bilden.<br />
Passiva der Veranlagungsgemeinschaft<br />
Die Abfertigungsanwartschaft wird mit<br />
EUR 539.315.912,12 (VJ: TEUR 460.998) ausgewiesen.<br />
Die Verbindlichkeiten der Veranlagungsgemeinschaft<br />
werden mit EUR 3.542.017,74 (VJ: TEUR 652) ausgewiesen<br />
und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von<br />
EUR 3.068.882,97 (VJ: TEUR 236). Darin enthalten ist<br />
die Verbindlichkeit gem. § 26 Abs. 3 Z 2 BMSVG für die<br />
nicht entnehmbaren Vermögensverwaltungskosten mit<br />
EUR 3.065.913,69 (VJ: TEUR 0).<br />
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND<br />
VERLUSTRECHNUNG<br />
ie Verwaltungskosten wurden entsprechend den vertraglichen<br />
Vereinbarungen in Höhe von 1,7 %, ab dem<br />
D<br />
5. Dienstjahr in Höhe von 1,5 % und ab dem 11. Dienstjahr<br />
in Höhe von 1,0 % jeweils zzgl. 0,3 % Inkassogebühr für<br />
die Sozialversicherungsträger aus den einbezahlten laufenden<br />
Beträgen entnommen.<br />
Die Betriebsaufwendungen bestehen aus Abschreibungen<br />
auf das Anlagevermögen, Personalaufwendungen, Rechtsund<br />
Beratungsaufwendungen, Aufwendungen für die Ver-<br />
GRI 102-16, 412-3
76 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
waltungssoftware, Miet- und Betriebskostenaufwendungen,<br />
Kosten für Fremdpersonal, Gebühren sowie anderen<br />
sonstigen Aufwendungen.<br />
Der überwiegende Teil der Sonstigen Betriebs-, Verwaltungs-<br />
und Vertriebsaufwendungen in Höhe von<br />
EUR 1.822.522,00 (VJ: TEUR 1.772) entfällt auf die<br />
Leistungsverrechnung mit der Muttergesellschaft. Gegenstand<br />
der Leistungen ist die Organisation und Ausführung<br />
der für den Betrieb der Vorsorgekasse erforderlichen<br />
Tätigkeiten durch die Bereitstellung der erforderlichen<br />
Infrastruktur (Büroräumlichkeiten, kaufmännische und<br />
technische Betriebsausstattung etc.) und Dienstleistungen<br />
nach Maßgabe der Anforderungen seitens der Vorsorgekasse.<br />
SONSTIGE ANGABEN<br />
Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse<br />
Die Anteile an der fair-finance Vorsorgekasse AG sowie<br />
das Nominale am Partizipationskapital werden zu 100 %<br />
von der fair-finance Holding AG gehalten.<br />
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom<br />
14.12.<strong>2018</strong> der fair-finance Vorsorgekasse AG wurde die<br />
Wandlung des Partizipationskapitals mit Eigenkapitalcharakter<br />
in Ergänzungskapital beschlossen. Nach Eintragung<br />
der Satzungsänderung vom 21.12.<strong>2018</strong> wurde am<br />
27.12.<strong>2018</strong> ein Gläubigeraufruf im Amtsblatt der Wiener<br />
Zeitung veröffentlicht.<br />
Zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2018</strong> wird das Partizipationskapital<br />
weiterhin als Eigenkapitalbestandteil ausgewiesen.<br />
Mit Ablauf des sechsmonatigen Zeitraums des Gläubigeraufrufs<br />
sowie der Eintragung ins Firmenbuch wird ein<br />
Ausweis des Ergänzungskapitals als Fremdkapital erfolgen.<br />
Arbeitnehmer<br />
Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr <strong>2018</strong><br />
durchschnittlich 8 (VJ: 8) Mitarbeiter.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />
wurden weder Vorschüsse noch Kredite gewährt.<br />
Die Vorstände sind in der fair-finance Holding AG beschäftigt<br />
und daher wurden ihnen im Geschäftsjahr <strong>2018</strong> keine<br />
Bezüge vom geprüften Unternehmen ausbezahlt.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten für ihre Tätigkeit<br />
für die Gesellschaft im Jahr <strong>2018</strong> keine Bezüge.<br />
Handelsbuch<br />
Ein Handelsbuch gemäß § 64 Abs. 1 Z 15 BWG wurde<br />
nicht geführt.<br />
Ereignisse von besonderer Bedeutung nach dem<br />
Abschlussstichtag<br />
Es sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung nach<br />
dem Abschlussstichtag eingetreten oder bekannt.<br />
Mag. Markus Zeilinger<br />
Vorstandsvorsitzender & Gründer<br />
Mag. (FH) Johannes Puhr, CIIA, CEFA<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Wien, am 11. März 2019
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
Entwicklung des<br />
Anlagevermögens<br />
77<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand am<br />
01.01.18<br />
EUR<br />
Zugänge<br />
EUR<br />
Abgänge<br />
EUR<br />
Stand am<br />
31.12.18<br />
EUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und<br />
Vorteile sowie daraus abgeleitete<br />
Lizenzen<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung<br />
59.866,17 0,00 59.866,17<br />
59.866,17 0,00 0,00 59.866,17<br />
0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen 1.070,00 0,00 0,00 1.070,00<br />
2. Wertpapiere 5.433.226,24 198.918,00 -977.270,50 4.654.873,74<br />
5.434.296,24 198.918,00 -977.270,50 4.655.943,74<br />
5.494.162,41 198.918,00 -977.270,50 4.715.809,91<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Buchwerte<br />
Stand am<br />
01.01.18<br />
EUR<br />
Zugänge<br />
EUR<br />
Zuschreibungen<br />
EUR<br />
Abgänge<br />
EUR<br />
Stand am<br />
31.12.18<br />
EUR<br />
31.12.17<br />
EUR<br />
31.12.18<br />
EUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und<br />
Vorteile sowie daraus abgeleitete<br />
Lizenzen<br />
50.866,17 4.500,00 0,00 0,00 55.366,17 9.000,00 4.500,00<br />
50.866,17 4.500,00 0,00 0,00 55.366,17 9.000,00 4.500,00.<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.070,00 1.070,00<br />
2. Wertpapiere 96.223,00 41.935,02 0,00 -68.634,00 69.524,02 5.337.003,24 4.585.349,72<br />
96.223,00 41.935,02 0,00 -68.634,00 69.524,02 5.338.073,24 4.586.419,72<br />
147.089,17 46.435,02 0,00 -68.634,00 124.890,19 5.347.073,24 4.590.919,72
78 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />
BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS<br />
Prüfungsurteil<br />
ir haben den Jahresabschluss der fair-finance Vorsorgekasse<br />
AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum<br />
W<br />
31.12.<strong>2018</strong>, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an<br />
diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang,<br />
geprüft.<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den<br />
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31.12.<strong>2018</strong><br />
sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem<br />
Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den<br />
österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften<br />
und den sondergesetzlichen Bestimmungen.<br />
Grundlage für das Prüfungsurteil<br />
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung<br />
mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />
Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern<br />
die Anwendung der International Standards on Auditing<br />
(ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften<br />
und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des<br />
Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“<br />
unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.<br />
Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung<br />
mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen<br />
Vorschriften und wir haben unsere sonstigen<br />
beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen<br />
erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns<br />
erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind,<br />
um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.<br />
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des<br />
Aufsichtsrats für den Jahresabschluss<br />
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung<br />
des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in<br />
Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensund<br />
bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen<br />
Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.<br />
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die<br />
internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die<br />
Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der<br />
frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />
– falschen Darstellungen ist.<br />
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen<br />
Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft<br />
zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen,<br />
Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der<br />
Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben sowie<br />
dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung<br />
der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen<br />
Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft<br />
zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen<br />
oder haben keine realistische Alternative dazu.<br />
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des<br />
Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.<br />
Verantwortlichkeiten des Bankprüfers für die Prüfung des<br />
Jahresabschlusses<br />
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,<br />
ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen<br />
– beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen<br />
ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der<br />
unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit<br />
ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür,<br />
dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />
Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die<br />
Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung<br />
eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche<br />
vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus<br />
dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden<br />
als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt<br />
vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie<br />
die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen<br />
wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.<br />
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den<br />
österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung,<br />
die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir<br />
während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes<br />
Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.<br />
Darüber hinaus gilt:<br />
– Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher –<br />
beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen<br />
im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als<br />
Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
79<br />
Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um<br />
als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko,<br />
dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche<br />
falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher<br />
als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen<br />
betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte<br />
Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das<br />
Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.<br />
– Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung<br />
relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen<br />
zu planen, die unter den gegebenen Umständen<br />
angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil<br />
zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der<br />
Gesellschaft abzugeben.<br />
– Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen<br />
Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden<br />
sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern<br />
dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung<br />
und damit zusammenhängende Angaben.<br />
– Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit<br />
der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der<br />
Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen<br />
Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten<br />
Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang<br />
mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht,<br />
die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft<br />
zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann.<br />
Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche<br />
Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk<br />
auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss<br />
aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben<br />
unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren.<br />
– Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage<br />
der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten<br />
Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten<br />
können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der<br />
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.<br />
– Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den<br />
Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben<br />
sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle<br />
und Ereignisse in einer Weise wiedergibt,<br />
dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.<br />
– Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über<br />
den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung<br />
der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen,<br />
einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im<br />
internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung<br />
erkennen, aus.<br />
BERICHT ZUM LAGEBERICHT<br />
Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmens-<br />
und bankrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen,<br />
ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er<br />
nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt<br />
wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die<br />
Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den<br />
österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und<br />
den sondergesetzlichen Bestimmungen. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur<br />
Prüfung des Lageberichts durchgeführt.<br />
Urteil<br />
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den<br />
geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden<br />
und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.<br />
Erklärung<br />
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen<br />
Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses<br />
über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche<br />
fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Georg Weinberger<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Wien, am 11. März 2019
80 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong>
04<br />
D<br />
er Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres die<br />
ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben<br />
wahrgenommen. Ihm wurde regelmäßig vom Vorstand<br />
über die Geschäftslage sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle<br />
mündlich und schriftlich berichtet. Im Geschäftsjahr<br />
<strong>2018</strong> fanden vier Sitzungen statt. Der Aufsichtsrat<br />
konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />
und des Jahresabschlusses überzeugen.<br />
Die Buchführung, der Jahresabschluss <strong>2018</strong> samt Anhang<br />
sowie der Lagebericht wurden von der KPMG Austria<br />
GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
geprüft und der darüber verfasste Prüfbericht dem<br />
Aufsichtsrat vorgelegt. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden<br />
Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen<br />
gegeben, weshalb der Jahresabschluss <strong>2018</strong> mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurde.<br />
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss und den Lagebericht ebenfalls geprüft<br />
und sich von deren Ordnungsmäßigkeit und sachlichen<br />
Unbedenklichkeit überzeugt. Der Aufsichtsrat hat sich<br />
somit dem Ergebnis der Abschlussprüfung angeschlossen<br />
und den Jahresabschluss und den Lagebericht über das<br />
Geschäftsjahr <strong>2018</strong> einstimmig gebilligt. Der vorgelegte<br />
Jahresabschluss ist damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt.<br />
Der Aufsichtsrat hat die Anlagen gem. § 63 Abs. 5 und 7<br />
BWG zum Prüfungsbericht des Bank- und Abschlussprüfers<br />
entgegengenommen und nach Einsicht festgestellt,<br />
dass keine Beanstandungen vorliegen.<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes sowie den Mitarbeitern<br />
spricht der Aufsichtsrat seinen Dank für ihren Einsatz und<br />
die geleistete Arbeit aus.<br />
DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
Bericht des<br />
Aufsichtsrates<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT <strong>2018</strong><br />
Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Vorstandes:<br />
Mag. Markus Zeilinger<br />
Mag. (FH) Johannes Puhr<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstandes<br />
Vorstandsmitglied<br />
Im Geschäftsjahr tätige Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />
DI Mag. Dr. Helmut Eichert<br />
Mag. a Claudia Kral-Bast<br />
Kerstin Repolusk, MA<br />
Dr. Wolfgang Binder<br />
Mag. a Christine Cernin<br />
Mag. Florentin Döller<br />
Mag. Rainer Ladentrog<br />
Henning Mettler<br />
Staatskommissäre:<br />
MR Andreas Pircher, BA MSc<br />
ADir. Klaus Horvath<br />
Vorsitzender,<br />
Eigentümervertreter<br />
Stellvertretende<br />
Vorsitzende, vom ÖGB<br />
nominiert (bis 22.03.<strong>2018</strong>)<br />
Stellvertretende<br />
Vorsitzende, vom ÖGB<br />
nominiert (ab 23.03.<strong>2018</strong>)<br />
Eigentümervertreter<br />
vom Kundenbeirat<br />
nominiert<br />
vom ÖGB nominiert<br />
(ab 23.03.<strong>2018</strong>)<br />
Betriebsrat<br />
Eigentümervertreter<br />
Die Zusammensetzung des fair-finance Aufsichtsrates ist<br />
insofern besonders, als nur drei der sieben fair-finance<br />
Aufsichtsräte der Eigentümerseite zuzuordnen sind, wodurch<br />
sich eine Stakeholder-Mehrheit in diesem Gremium<br />
ergibt.<br />
81<br />
Wien, im März 2019<br />
GRI 102-22
82 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Auszeichnungen &<br />
Mitgliedschaften<br />
Bereits zum 4. Mal in Folge wurde fairfinance<br />
<strong>2018</strong> mit dem Award „Most<br />
Socially Responsible Pension Fund Winner<br />
Central Europe“ ausgezeichnet und konnte<br />
einmal mehr sein sozialverantwortliches<br />
Agieren unter Beweis stellen.<br />
Mit der Unterzeichnung der sechs<br />
Prinzipien für nachhaltiges Investieren<br />
verpflichtet sich fair-finance<br />
als Investor öffentlich zu ihrer Einführung und Umsetzung,<br />
soweit dies mit den treuhänderischen Verpflichtungen<br />
vereinbar ist.<br />
fair-finance wurde auch <strong>2018</strong>, wie schon<br />
die Jahre davor, erneut mit dem ÖGUT-<br />
GOLD-Zertifikat für das nachhaltige Veranlagungsportfolio<br />
ausgezeichnet. Eine<br />
kontinuierliche Entwicklung, die letztlich<br />
auch die Arbeit des engagierten fair-finance Kundenbeirats<br />
eindrucksvoll bestätigt.<br />
Im Dezember 2017 hat fair-finance<br />
gemeinsam mit 6 weiteren institutionellen<br />
Investoren aus Italien,<br />
Frankreich, Spanien und Deutschland das Engagement-<br />
Netzwerk Shareholders for Change gegründet, das sich<br />
als „Treiber“ für eine nachhaltige Entwicklung im Anlageverhalten<br />
von Investoren versteht.<br />
Bereits seit 2015 ist fair-finance<br />
berechtigt, das Österreichische<br />
Umweltzeichen – Nachhaltige<br />
Finanzprodukte – für den fairfinance<br />
Masterfonds zu führen, der das Veranlagungsportfolio<br />
abbildet. Somit ist fair-finance die erste und auch<br />
einzige Vorsorgekasse, die das Umweltzeichen für alle<br />
Bereiche der Vermögensveranlagung und nicht nur für<br />
einzelne Teilfonds führen darf.<br />
Als Klimabündnisbetrieb wurde die<br />
fair-finance Vorsorgekasse bereits<br />
2013 ausgezeichnet. Geld als soziales<br />
Gestaltungsmittel zu nutzen,<br />
entsprechendes Engagement und das Fördern einer nachhaltigen<br />
Gesellschaftsentwicklung entsprechen nicht nur<br />
dem Leitbild, sondern sind gelebte Unternehmenskultur.<br />
fair-finance ist seit 2014 mit dem staatlichen<br />
Gütezeichen für Familienfreundlichkeit<br />
ausgezeichnet. Damit wurde dem<br />
klaren Bekenntnis von fair-finance Rechnung<br />
getragen, <strong>Fairness</strong> in allen Unternehmensbereichen<br />
zu verankern und<br />
nach außen wie nach innen zu leben. Mit<br />
November 2017 wurde auch die Re-Zertifizierung erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Als Mitglied des Forums Nachhaltige<br />
Geldanlagen sind wir seit<br />
April <strong>2018</strong> in die nachhaltigen<br />
Strukturen und den Austausch mit<br />
Branchenexperten aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz, eingebunden. Unternehmen, die sich alle für<br />
mehr Nachhaltigkeit im Finanzsektor einsetzen.<br />
MITGLIEDSCHAFTEN<br />
π Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft<br />
m.b.H. und der Nachfolgeorganisation Einlagensicherung<br />
AUSTRIA Ges.m.b.H (ESA)<br />
π Wirtschaftskammer Wien<br />
π Verein Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen<br />
π Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik<br />
(ÖGUT)<br />
π respACT – austrian business council for sustainable<br />
development<br />
π CRIC – Verein für ethisch orientierte Investoren<br />
π Controller Institut<br />
π NPO-Institut für interdisziplinäre Nonprofit-Forschung<br />
an der Wirtschaftsuniversität Wien<br />
π Klimabündnis Österreich<br />
π Engagement-Netzwerk „Shareholders for Change“ (SfC)<br />
π Unterzeichner der „Prinzipien für Verantwortliches<br />
Investieren der Vereinten Nationen“ (UN PRI)<br />
π Forum Nachhaltige Geldanlagen<br />
GRI 102-12, 102-13, 102-16
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
Kunden über<br />
fair-finance<br />
83<br />
Erich Nendwich „Die Veranlagungsergebnisse<br />
haben gezeigt, dass ein nachhaltiger Ansatz<br />
durchaus auch wirtschaftliche Vorteile<br />
für unsere MitarbeiterInnen<br />
bringen kann.“<br />
Erich Heiss „Auch bei fair-finance,<br />
unserem Partner für die Betriebliche<br />
Vorsorge, wird ein innovatives,<br />
sozialverantwortliches Geschäftsmodell<br />
umgesetzt. Mit einer Mindestzinsgarantie<br />
und Gewinnbeteiligung<br />
als Mehrwert und einer<br />
stakeholderorientierten<br />
Einbindung<br />
der Kunden in die<br />
nachhaltige Veranlagung.<br />
Ausgewogen<br />
– wie ein<br />
gutes Bier.“<br />
Daniela Werdecker-Davies „Nachhaltiges Handeln<br />
als integraler Bestandteil der unternehmerischen<br />
Verantwortung optimiert die Produkte und die<br />
Prozesse und trägt zum wirtschaftlichen Erfolg<br />
von PALFINGER entscheidend bei. Nachhaltigkeit<br />
ist uns auch bei unseren Partnern ein ganz besonderes<br />
Anliegen. fair-finance als Betriebliche Vorsorgekasse<br />
auszuwählen, die als verantwortungsvoller Investor<br />
die Abfertigungsgelder der Kolleginnen und Kollegen<br />
nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch überdurchschnittlich<br />
erfolgreich veranlagt, war daher der logische<br />
Schritt für uns.“<br />
Vorsorgekasse<br />
Klaus Bachmair „Die Mindestzinsgarantie in Verbindung<br />
mit attraktiven Gebühren stellt zudem sicher, dass auch<br />
in wirtschaftlich turbulenteren Zeiten die Abfertigungsguthaben<br />
bestmöglich abgesichert sind. Diese Kombination<br />
aus gelebter gesellschaftlicher Verantwortung und<br />
klaren wirtschaftlichen<br />
Vorteilen war letztendlich<br />
ausschlaggebend<br />
für die Überlegung der<br />
Arbeitnehmervertreter<br />
und der Geschäftsführung<br />
zu fair-finance zu<br />
wechseln.“<br />
Franz Reiter „… Daher freut es uns<br />
ganz besonders, mit fair-finance<br />
einen Partner gefunden zu haben,<br />
der mit einem innovativen Geschäftsmodell<br />
mehr<br />
Sicherheit sowie<br />
mehr Kontrollund<br />
Mitspracherechte<br />
für<br />
unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
in der RHI bietet und dabei einen<br />
nachhaltigen und sozialverantwortlichen<br />
Investitionsansatz<br />
verfolgt. Das kommt unserem<br />
Werteverständnis sehr entgegen.“
84 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Impact- und Richtlinienzuordnung<br />
In der nachfolgenden Übersicht werden von den GRI Standards ausgehend die Berichtsinhalte auch der Wertschöpfungskette,<br />
den SDGs und Bestimmungen des NaDiVeG zugeordnet. Indikatoren wurden nur dann ausgelassen, wenn<br />
sie als nicht wesentlich bzw. nicht zutreffend bewertet wurden.<br />
Wertschöpfungskette<br />
GRI-Indikator<br />
Seitenangaben bzw.<br />
Beschreibung<br />
SDG<br />
NaDi-<br />
VeG<br />
Lieferkette<br />
intern<br />
Veran-<br />
lagung<br />
Organisationsprofil<br />
102-1 Name der Organisation 2<br />
102-2<br />
Aktivitäten, Marken, Produkte,<br />
Dienstleistungen<br />
15-17, 24, 31-39<br />
102-3 Ort des Hauptsitzes 2, 7<br />
102-4 Länder mit Geschäftstätigkeit<br />
102-5 Eigentümer und Rechtsform 24,25<br />
Vorsorgekassen gibt es nur<br />
in Österreich – über Investments<br />
europaweite Tätigkeit<br />
π<br />
(Risiken)<br />
π π π<br />
π π π π<br />
102-6 Bediente Märkte Siehe 102-2 π π<br />
102-7 Größenordnung der Organisation 24, 27, 29, 66-75<br />
102-8 Informationen Mitarbeiter 47-50, 67 π π<br />
102-9 Lieferkette 53, 61 π π<br />
102-11 Vorsorgeprinzip/Vorsichtsmaßnahmen Vorsorgeprinzip<br />
102-12 Externe Initiativen 27, 33, 54, 55, 58, 59, 82 π<br />
102-13 Mitgliedschaften 59, 82 π<br />
Strategie, Ethik & Integrität, Führung<br />
102-14 Aussagen der Führungskräfte 8, 9, 66-68 π π π<br />
102-15 Auswirkungen, Risiken und Chancen<br />
8, 9, 15, 31-33, 40-42, 46, 51,<br />
66-68<br />
π π π π<br />
102-16 Werte, Richtlinien, Normen<br />
9, 16-17, 26, 31-38, 44, 47,<br />
49, 51, 54-56, 61, 74, 82<br />
π π π π<br />
102-17 Ethische Beratung und Bedenken<br />
26, 27, 33, 44, 46, 51<br />
keine Bedenken über<br />
fair-finance; Bedenken<br />
über Investments: s.<br />
Kundenbeirat, Engagement-Aktivitäten<br />
Ethische<br />
Beratung:<br />
Bedenken: –<br />
π π π π<br />
102-18 Struktur der Unternehmensführung 26, 27, 51, 66 π π<br />
Stakeholdereinbindung bei ökonomischen,<br />
ökologischen, sozialen Themen<br />
102-21<br />
26, 27, 44-46, 51 π π<br />
102-22 Höchstes Kontrollorgan 26, 27, 81 π π<br />
Stakeholdereinbeziehung<br />
102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen 45 π π π π<br />
102-41 Tarifverhandlungen<br />
Für Vorsorgekassen<br />
gibt es keine KV<br />
π<br />
π<br />
Fortsetzung Seite 85
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
85<br />
Wertschöpfungskette<br />
GRI-Indikator<br />
Seitenangaben bzw.<br />
Beschreibung<br />
SDG<br />
NaDi-<br />
VeG<br />
Lieferkette<br />
intern<br />
Veran-<br />
lagung<br />
Stakeholdereinbeziehung (Fortsetzung)<br />
102-42 Bestimmung von Stakeholdern 26, 27, 33, 44-46 π π π π<br />
102-43 Ansatz Einbindung Stakeholder 24-27, 33, 44-47, 51 π π π π<br />
102-44 Themen und Anliegen der Stakeholder<br />
Vorgehensweise bei der Berichterstattung<br />
102-45 Entitäten 7, 24<br />
102-46 Berichtsinhalt und Grenzen 6, 7<br />
26, 33-35, 44, 46, 51<br />
(v. a. Kundenbeirat)<br />
π π π π<br />
102-47 Liste der wesentlichen Themen 20, 21, 46 π π π<br />
102-50 Berichtszeitraum 2017-<strong>2018</strong><br />
102-51 Datum des aktuellsten Berichts 31.03.2019<br />
102-52 Berichtszyklus Jährlich<br />
102-53 Kontakt Nachhaltigkeitsmanagement 7<br />
102-54 Übereinstimmung GRI Standards GRI Standards Kern π<br />
102-55 GRI Inhaltsindex 84-87<br />
Wirtschaftliche Leistung<br />
201-1 Wirtschaftlicher Wert 12, 15, 29, 66-73 π π<br />
Klimawandel-bedingte finanzielle<br />
201-2<br />
33, 56-59 π<br />
Folgen und andere Risiken und Chancen<br />
201-3 Verpflichtungen aus Pensionsplänen 49 π<br />
201-4 Finanzielle Zuwendung seitens Regierung keine π<br />
Marktpräsenz<br />
202-2 Anteil lokaler Führungskräfte / MA 57 (100 %) π<br />
Indirekte ökonomische Auswirkungen<br />
203-2<br />
Beschaffung<br />
Erhebliche indirekte ökonomische<br />
Auswirkungen<br />
9, 33-37, 55<br />
Veranlagung = Hebel<br />
204-1 Anteil Ausgaben lokale Lieferanten 56 π<br />
Materialien<br />
301-1 Materialeinsatz 5, 60 π π<br />
301-2 Recycling 56, 60 π<br />
Energie<br />
302-1 Energieverbrauch innerhalb Organ. 56, 57, 60 π π<br />
302-2 Energieverbrauch außerhalb Organ. 60 π π π<br />
π<br />
π<br />
Fortsetzung Seite 86
86 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Wertschöpfungskette<br />
GRI-Indikator<br />
Seiteangaben bzw.<br />
Beschreibung<br />
SDG<br />
NaDi-<br />
VeG<br />
Lieferkette<br />
intern<br />
Veran-<br />
lagung<br />
Energie (Fortsetzung)<br />
302-3 Energieintensität 58 (in CO 2 ) π π<br />
302-4 Verringerung Energieverbrauch 56, 57, 60-63, 65 π π<br />
Emissionen<br />
305-1 Direkte THG-Emissionen 56, 58, 60 π π<br />
305-2 Indirekte energiebez. THG-Emissionen 60 π π π<br />
305-3 Indirekte sonstige THG-Emissionen 60 π π π<br />
305-5 Senkung der THG-Emissionen 56-63 π π<br />
Abwasser und Abfall<br />
306-2 Abfall 56, 60 π π<br />
Umweltbewertung der Lieferanten<br />
308-1 Geprüfte Lieferanten 61 π π π<br />
308-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine π π<br />
Beschäftigung<br />
401-1 Neue Angestellte, Fluktuation 50 π π<br />
401-2<br />
Betriebliche Leistungen für vollzeitbeschäftigte<br />
Angestellte<br />
keine Unterschiede<br />
π<br />
401-3 Elternzeit 50 π<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
403-2 Verletzungen, Todesfälle keine π π<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
404-1 Aus- und Weiterbildung pro Jahr 49, 50 π<br />
404-2 Programme Kompetenzverbesserung 49, 63 π<br />
404-3 Entwicklungsplanung 49 π<br />
Menschenrechte<br />
412-3 Investitionsvereinbarungen 15-17, 31-38, 51 π π<br />
Soziale Bewertung von Lieferanten<br />
414-1 Geprüfte Lieferanten 61 π π π<br />
414-2 Negative Auswirkungen Lieferkette keine π π<br />
Schutz der Kundendaten<br />
418-1 Kundendaten DSGVO umgesetzt π π<br />
Sozioökonomische Compliance<br />
419-1 Nichteinhaltung Gesetze/Vorschriften keine Vorfälle π π π
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
87<br />
MANAGEMENTANSATZ UND WESENTLICHE<br />
THEMEN<br />
er Veröffentlichung von Managementansätzen als<br />
D Vorgabe der Global Reporting Initiative (GRI) wird in<br />
diesem Bericht Rechnung getragen. Zusätzlich finden sich<br />
entsprechende Informationen zu den jeweiligen Themen<br />
auch auf der fair-finance Webseite. Die Managementansätze<br />
stellen dar, wie ökologische, gesellschaftliche und<br />
wirtschaftliche Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit<br />
auf die als wesentlich erkannten Themen gehandhabt<br />
werden.<br />
In der folgenden Übersicht sind die Verweise zu den<br />
Managementansätzen der wesentlichen Themen zu finden.<br />
Die Indikatoren GRI 103-2 betreffen die Beschreibung des<br />
Managementansatzes und seiner Komponenten, GRI 103-3<br />
die Beschreibung der Überprüfung des Managementansatzes.<br />
Die angeführten Managementansätze werden sowohl<br />
intern als auch extern ausführlich geprüft und ausgehend<br />
von den Ergebnissen dieser Prüfungen entsprechend regelmäßig<br />
angepasst. Beispiele für solche Prüfungen sind<br />
Analyse von eigenen Kennzahlen, beigestellte externe<br />
Konsensusdaten, externe Audits oder die Vorgaben und<br />
Prüfungen des fair-finance Kundenbeirats.<br />
GRI<br />
Managementansatz<br />
Thema<br />
Verweis<br />
Seite<br />
103-1, 103-2,<br />
103-3<br />
103-2, 103-3<br />
103-2, 103-3<br />
Erklärung der wesentlichen<br />
Themen und ihre<br />
Abgrenzungen<br />
Wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Unternehmens<br />
Indirekte ökonomische<br />
Auswirkungen<br />
103-2, 103-3 Beschaffungspraktiken 61-63<br />
103-2, 103-3 Klimaschutz<br />
103-2, 103-3 Umwelt- & Naturschutz 56-63<br />
103-2, 103-3<br />
Verantwortung gegenüber<br />
Mitarbeitern<br />
103-2, 103-3 Dialog mit Stakeholdern<br />
103-2, 103-3 Transparenz<br />
103-2, 103-3<br />
103-2, 103-3<br />
Klima-, Umwelt- & Naturschutz<br />
– Impact der Veranlagung<br />
Gesellschaftlicher Impact<br />
der Veranlagung<br />
8, 20, 21, 44-46<br />
12-16, 27-29, 38,<br />
40-42, 52-53, 62,<br />
63, 66-77<br />
8, 9, 15-17, 31-36,<br />
38, 54-63<br />
8, 9, 16, 17, 31-38,<br />
46, 54-63<br />
47-50, 62, 63<br />
20, 21, 26, 27,<br />
44-46, 51, 62, 63<br />
8, 9, 17, 24-27,<br />
31-42, 51, 62, 63<br />
8, 9, 15-17, 31-42,<br />
54-63<br />
8, 9, 15-17, 31-42,<br />
54, 55, 61-63
88 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
Glossar<br />
fair-finance als Vorsorgekasse und Investor kann sich<br />
oft nicht der Sprache der Finanzwirtschaft entziehen.<br />
Als Gegenstück dazu soll dieses Glossar dienen, das einen<br />
Großteil der verwendeten Fachausdrücke auch für Laien<br />
möglichst einfach erklärt.<br />
Absolute Return-Ansatz<br />
Ziel ist, marktunabhängige, jährliche Erträge zu erzielen<br />
(absolute Wertsteigerung einer Anlage).<br />
Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung – SDGs<br />
2015 verpflichteten sich alle 193 Mitglieder der Vereinten<br />
Nationen die in der Agenda enthaltenen 17 nachhaltige<br />
Entwicklungsziele bis zum Jahr 2030 umzusetzen.<br />
AIF<br />
Alternative Investment Fonds sind keine Wertpapierfonds<br />
im engeren Sinn und nicht reguliert. Konzessioniert ist der<br />
Manager. AFIs werden für Immobilien oder z. B. Private<br />
Equity verwendet.<br />
Anleihe<br />
Festverzinsliche Schuldverschreibung mit fixierter<br />
Laufzeit und Tilgung.<br />
Assetklasse<br />
Gruppe von Vermögenswerten mit ähnlicher oder<br />
identischer Risiko-Rendite-Kombination, z. B.: Aktien,<br />
Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, etc.<br />
Asset Allokation<br />
Aufteilung des Anlagevermögens auf verschiedene<br />
Anlageklassen.<br />
AWB<br />
Anwartschaftberechtigte<br />
Best in Class Concept<br />
Auswahl von Unternehmen, die die besten<br />
Nachhaltigkeitsleistung aufweisen.<br />
Betriebliche Vorsorgekasse<br />
Die bis 2002 bestandene Abfertigungszahlung durch<br />
Arbeitgeber an ausscheidende Arbeitnehmer wurde durch<br />
laufende Beitragszahlungen an rechtlich selbständige<br />
Vorsorgekassen ersetzt („Abfertigung NEU“). Die Auswahl<br />
der Betrieblichen Vorsorgekasse obliegt dem Arbeitgeber<br />
bzw. dem Selbständigen. Derzeit gibt es 8 betriebliche<br />
Vorsorgekassen.<br />
BMSVG<br />
Betriebliches Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz<br />
– regelt die Beitragspflichten, das Leistungsrecht und<br />
die Organisation der Betrieblichen Vorsorgekassen.<br />
Diversifikation<br />
Streuung von Vermögen auf mehrere Assetklassen bzw.<br />
Anlagenobjekte, um eine Erhöhung von Chancen und/oder<br />
einen Abbau von Risiken zu erreichen.<br />
Divestment<br />
Investiertes Kapital wird aus einer Investition abgezogen,<br />
z. B. durch den Verkauf von Aktien und Anleihen.<br />
DNA<br />
Die DNA ist der Träger der Erbinformationen, die Basis der<br />
Gene. Auf ein Unternehmen übertragen, versteht man DNA<br />
als den gesamten Wertekanon und das geistige Potenzial<br />
der Mitarbeiter.<br />
Drei (3)-Säulen-Modell<br />
Nachhaltigkeitsmodell, aufbauend auf 3 gleichrangigen<br />
Säulen: Wirtschaft, Ökologie und Soziales.<br />
Emittenten<br />
Organisationen, Unternehmen, Länder, die Wertpapiere<br />
(z. B. Aktien) für Investoren ausgeben.<br />
Engagement<br />
Aktives Aktionärstum: Anleger ergreifen Maßnahmen<br />
(allein oder in Gruppen) mit denen sie versuchen, Unternehmen<br />
für eine bessere (nachhaltige) Unternehmensführung<br />
zu beeinflussen.<br />
Environment Social Governance (ESG)<br />
Managementansatz, um Nachhaltigkeit in ein Unternehmen<br />
zu integrieren. Dabei wird geachtet, wie bei<br />
Unternehmensentscheidungen ökologische, soziale<br />
bzw. gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der<br />
Unternehmensführung berücksichtigt werden.<br />
<strong>Fairness</strong><br />
Anständiges Verhalten sowie gerechte und ehrliche,<br />
respektvolle Haltung gegenüber anderen Menschen;<br />
Orientierung am Gemeinwohl und nicht an Gewinnmaximierung;<br />
ethisches verantwortungsbewusstes<br />
Finanzmanagement; stiftet Nutzen für alle involvierten<br />
Stakeholder.
04<br />
Die Erde – Basis unserer Saat und Ernte<br />
89<br />
(corporate) Governance<br />
Rechtliche und faktische Ordnungsrahmen für die Führung<br />
von Unternehmen zum Wohle aller Stakeholder (gute und<br />
transparente Unternehmensführung).<br />
Global Reporting Initiative (GRI)<br />
Globale Initiative zur Berichterstattung; umfassendes<br />
Regelwerk/Leitlinien, um ökonomische, ökologische und<br />
soziale Leistungen messbar und vergleichbar zu machen.<br />
Green Bonds<br />
Grüne Anleihen haben im Segment Nachhaltigkeit als Ziel<br />
ausschließlich die Finanzierung umweltfreundlicher, aber<br />
auch sozialer Projekte (Social Bond).<br />
Green for Growth Fund (GGF)<br />
Der erste spezialisierte Fonds, um Energieeffizienz und erneuerbare<br />
Energien in Südosteuropa inklusive Türkei, den<br />
osteuropäischen Nachbarregionen, im Mittleren Osten und<br />
Nordafrika voranzutreiben. Mit Hilfe eines Public Private<br />
Partnership-Ansatzes sollen der Energiekonsum und damit<br />
auch die CO 2 -Emissionen merklich reduziert werden.<br />
HtM – Held to Maturity<br />
Bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte,<br />
welche nicht zum jeweils aktuellen Kurs (inkl.<br />
Schwankungen), sondern mit einer bis zum Laufzeitende<br />
fixen Rendite bewertet werden.<br />
Hybridanleihe<br />
Nachrangige Anleihen mit sehr langer oder unbegrenzter<br />
Laufzeit. Der Emittent setzt meist ein 7- bis 10-jähriges<br />
Kündigungsrecht fest. Wird die Anleihe nicht zurückgezahlt,<br />
wird der Zinssatz erneut festgesetzt. Zinszahlungen sind<br />
meist an bestimmte Unternehmensdaten gebunden,<br />
werden diese nicht erreicht, erfolgt keine Zinszahlung.<br />
Durch diese Abhängigkeit werden Hybridanleihen auch<br />
als „aktienähnlich“ bezeichnet. Aufgrund dieses Risikos<br />
ist der Zinssatz überdurchschnittlich.<br />
Impact<br />
Auswirkung einer Handlung (z. B: Investment) auf die<br />
Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
International Integrated Reporting Council (IIRC)<br />
Internationale Initiative mit dem Ziel der Integrierten Berichterstattung<br />
von Unternehmen (Geschäftsentwicklung,<br />
Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen in einem<br />
Bericht).<br />
Konsensusdaten<br />
Aggregierte Daten einer Expertengruppe zu einem<br />
spezifischen Sachverhalt.<br />
Liquidität<br />
Die Liquidität einer Geldanlage beschreibt die Möglichkeit<br />
für den Anleger, seine Vermögenswerte jederzeit<br />
zu marktgerechten Preisen verkaufen zu können.<br />
Aktien von großen Unternehmen sind in der Regel<br />
sehr liquid im Vergleich zu beispielsweise Immobilien.<br />
Magisches Dreieck der Vermögensanlage<br />
Bei der Vermögensanlage untereinander konkurrierende<br />
Ziele von Rentabilität (Ertrag), Sicherheit (Risiko) und<br />
Liquidität (Verfügbarkeit) – symbolisiert durch Eckpunkte<br />
eines Dreiecks.<br />
Mezzaninkapital<br />
Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital; bei einer<br />
Mezzaninfinanzierung gilt das investierte Fremdkapitel<br />
als Eigenkapital und die Kapitalgeber erhalten (im Unterschied<br />
zu Gesellschaftern) keine Mitbestimmungsrechte.<br />
Mikrofinanz<br />
Dienstleistungen wie Kredite, Sparkonten und Versicherungen<br />
für (meist arme) Menschen, die von herkömmlichen<br />
Finanzinstituten keine oder überteuerte Mittel erhalten.<br />
Das Konzept der Mikrokredite verfolgt die Idee der Hilfe<br />
zur Selbsthilfe.<br />
Nachhaltige Immobilien<br />
Ursprünglich ökologisch besetzter Begriff des „Green<br />
Buildings“; heute spricht man von „Blue Buildings“. Es<br />
wird der gesamte Lebenszyklus von der Planung über<br />
die Bau- und Nutzungsphase bis zum Abbruch erfasst.<br />
Moderne Methoden der Ökobilanzierung, Lebenszykluskostenanalyse<br />
und Gesamtenergieeffizienz ermöglichen<br />
es, Entscheidungen im Sinne der Umwelt, der Gesamtwirtschaftlichkeit,<br />
aber auch der Qualität des Wohnens<br />
zu treffen. Es steht nicht mehr das Investitions- bzw.<br />
Baubudget allein im Mittelpunkt, sondern auch die<br />
Folgekosten und die Qualität des Wohnens.<br />
NaDiVeG<br />
Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz –<br />
enthält gesetzliche Vorgaben zur Verbesserung der<br />
Berichterstattung von Unternehmen im öffentlichen<br />
Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitern.
90 fair-finance – <strong>Fairness</strong>bericht <strong>2018</strong><br />
NGOs<br />
Nichtstaatliche Organisationen, die Interessen der Gesellschaft<br />
vertreten, ohne einem Staat oder einer Regierung<br />
unterstellt zu sein (Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Gemeinwohl).<br />
Outperformance<br />
Ein Investment (z. B. Aktie) erzielt eine höhere Rendite<br />
(Kursentwicklung) als ein definierter Vergleichswert<br />
(z. B. ATX oder Branchendurchschnitt).<br />
Performance<br />
Wertentwicklung eines Investments<br />
PPP – Public Private Partnership<br />
Zusammenarbeit zwischen privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen und der öffentlichen Hand.<br />
Principles for Responsible Investment (PRI)<br />
Int. Investoreninitiative mit Unterstützung der UN. Ziel<br />
ist, ein nachhaltiges globales Finanzsystem zu schaffen.<br />
Nachhaltigkeitsthemen sollen in Entscheidungsprozesse<br />
integriert werden. Dafür wurden sechs Prinzipien definiert<br />
(Einbeziehung von Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung<br />
in die Investmentprozesse, Integration<br />
der ESG-Themen in Unternehmen, Angemessene Transparenz,<br />
Vorantreiben von Akzeptanz und Umsetzung der<br />
Grundsätze, Kooperation der Mitglieder, Berichterstattung<br />
über Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der<br />
Grundsätze).<br />
Private Equity<br />
Eigenkapital, das von externen Investoren für eine<br />
Organisation bereitgestellt wird. Der Einstieg eines<br />
Investors erfolgt nicht über einen öffentlichen<br />
Marktplatz (z. B. Börse) sondern direkt.<br />
Ratingsystem<br />
Ein standardisiertes und (weitgehend) objektives<br />
Bewertungsmodell.<br />
Rendite<br />
Ertrag, den ein angelegtes Kapital in einem definierten<br />
Zeitraum bringt. Die Rendite wird in Prozent (%) je<br />
Zeiteinheit (p.a.) des eingesetzten Kapitals angegeben.<br />
Risiko<br />
Darunter versteht man im Finanzwesen die Möglichkeit<br />
der Gefahr des teilweisen oder gänzlichen Verlustes des<br />
eingesetzten Kapitals. Eine Geldanlage ist nur dann risikoreich,<br />
wenn sie dauerhaft zu einem Verlust führt.<br />
SDGs<br />
Sustainable Development Goals – siehe „Agenda 2030“<br />
Shareholders for Change (SfC)<br />
2017 gegründetes Netzwerk europäischer institutioneller<br />
Investoren, die sich aktiv für eine ethische und nachhaltige<br />
Finanzwirtschaft einsetzen.<br />
Social Business Finanzierung<br />
Finanzierung von Geschäftsideen, mit deren Hilfe<br />
wichtige soziale Probleme gelöst werden sollen.<br />
Social Entrepreneurship<br />
Soziales Unternehmertum; Profitgedanken stehen<br />
im Hintergrund – soziale Wirkung im Vordergrund.<br />
Socially/Sustainable Responsible Investment (SRI)<br />
Gesellschaftlich verantwortliche, nachhaltige Kapitalanlagen,<br />
orientiert an verschiedenen Nachhaltigkeitskonzepten.<br />
Stakeholderdialog<br />
Regelmäßiger interner und externer Gedanken-/ Informationsaustausch<br />
zwischen Mitarbeitern und Management<br />
sowie Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, etc.<br />
Sustainable finance<br />
Nachhaltige Finanzwirtschaft; neben dem wirtschaftlichen<br />
Focus Verankerung von ökologischen und sozialen<br />
Belangen in den Kernbereichen des Finanzwesens.<br />
Unternehmensgesetzbuch (UGB)<br />
Bundesgesetz über besondere zivilrechtliche<br />
Vorschriften für Unternehmen.<br />
Volatilität<br />
Schwankungsintensität des Werts eines Investments<br />
innerhalb eines definierten Zeitraums; je höher die<br />
Volatilität, umso stärker schlägt der Kurs nach oben<br />
und unten aus und desto riskanter ist das Investment.<br />
Wesentlichkeit<br />
Aus Stakeholdersicht relevante / wichtige Themen eines<br />
Unternehmens.
fair-finance Vorsorgekasse AG<br />
Alserstraße 21, 1080 Wien<br />
Telefon: +43 1 405 71 71-0<br />
Fax: +43 1 405 71 71-71<br />
E-Mail: office@fair-finance.at<br />
www.fair-finance.at<br />
Servicetelefon: 0810 810 061<br />
Mo-Do 8:00-16:30, Fr 8:00-15:00