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1869 gründeten August Bebel und Wilhelm Liebknecht den deutschen
Arbeiterbund, die „Sozialistische Arbeiterpartei“. Ihr wichtigstes politisches Ziel
war die Aufrichtung des Volksstaates einer
deutschen Republik auf sozialistischer
Grundlage.
Ferdinand Lasalle
August Bebel
1875 vereinigten sich der „Allgemeine
Deutsche Arbeiterverein“ und die
„Sozialistische Arbeiterpartei“ in Gotha zur
„Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“,
die sich später in „Sozialdemokratische Partei
Deutschlands“ (SPD) umbenannte.
Wilhelm Liebknecht
1890 (August) veranstalteten die Sozialdemokraten im Regierungsbezirk Kassel
ihren ersten Parteitag in Eschwege. Auf diesem wurde beschlossen, neue
sozialdemokratische Wahlvereine in Nordhessen zu gründen, die
Parteiorganisation neu aufzubauen und eine regionale Parteizeitung mit dem
Namen „Volksblatt für Hessen und Waldeck“ zu schaffen. Das Parteiblatt
erschien ab 1891.
1893 (15. Juni) fanden die ersten Reichstagswahlen statt. Der Wahlkampf der
sozialdemokratischen Wahlvereine wurde einschneidend behindert. In den
meisten Orten hatten die Gastwirte sich geweigert, der SPD, Säle für ihre
Wahlversammlungen zur Verfügung zu stellen. Die Ablehnung erfolgte häufig auf
Drängen von bürgerlichen Parteien und Politikern, unter Druck von Stadt- und
Kreisbehörden, durch Drohung mit Verkehrsverbot für das Militär gegen
Wirtschaften, die SPD-Veranstaltungen duldeten oder - bei Gaststättenpächtern
- auf Anweisung der Brauerei. Nicht selten gaben die Wirte zunächst eine Zusage
für den Saal und zogen diese kurz vor Beginn der Wahlveranstaltung wieder
zurück. Öffentliche Versammlungen der SPD oder des sozialdemokratischen
Wahlvereins auf freien Plätzen wurden in der Regel von den kommunalen