Boulevard Döbeln 2020

40 BOULEVARD DÖBELN
Staupitzmühle, Staupitzbad, Staupitzsteg
Die Staupitzmühle an der Ritterstraße
ist die wohl älteste
Mühle Döbelns. 1420 wird sie
urkundlich erwähnt. Um 1800
brennt die Mühle ab und wird
als Mahl-, Säge- und Ölmühle
wieder aufgebaut.
Schon 1892 trieb die Turbine
auch eine Dynamomaschine
an, die elektrischen Strom für
die Mühlenbeleuchtung erzeugte.
Ende des 19. Jahrhunderts
gab es in Döbeln sieben
Wassertriebwerke, die für die
industrielle Entwicklung der
Stadt von Bedeutung waren.
Viele Anlagen verschwanden
nach dem 2. Weltkrieg.
Von einst 88 nutzten 1976
gerade noch zwei Betriebe
an der Freiberger Mulde die
Wasserkraft – eine davon war
die Staupitzmühle. Ein wenig
später wird der Betrieb der Getreidemühle
eingestellt, aber
nicht demontiert.
Ulrich Braun, in vierter Generation
der Familie, reaktivierte
1992 die noch vorhandene
Wasserkraftanlage. Das Wohnhaus
an der Mühle ist ein original
erhaltenes, spätbarockes
Wohnhaus mit markantem
Schopfwalmdach und Stichbogenportal.
Auf dem Staupitzberg gründete
Carl Gottlob Heerklotz
1862 das „Staupitzbad“, ein
Bade-Etablissement. Ende
des 19. Jahrhunderts wurde
das Bad geschlossen und für
gastronomische Zwecke umgebaut,
später für Tanz- und
Konzertabende. 1945 war das
Staupitzbad Domizil einer
russischen Militäreinheit.
In den 70er Jahren wurde
das Gebäude zum Klub der
Werktätigen umgebaut. Im
Volksmund blieb der Name
Staupitzbad erhalten. Betreiber
war die Konsumgenossenschaft
Döbeln.
Seit der Wende ist es eine
Großdiskothek und nennt
sich heute Culture Complex
Staupitzbad.
Die Staupitzmühle.