August 2007 - Dorfablattl
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Titelgeschichte<br />
<strong>Dorfablattl</strong><br />
Nr. 6 9 - Juli 2006 <strong>2007</strong><br />
Kirche/Soziales Titelgeschichte<br />
<strong>Dorfablattl</strong><br />
Nr. 9 - Juli <strong>2007</strong><br />
Die „Eine-Welt-Gruppe“ Hochpustertal hilft<br />
Vida y Esperanza (Leben und Hoffnung) -<br />
ein OEW - Projekt in Bolivien<br />
den Kindern und der entbehrungs- räume einrichten, um Strick- und<br />
reichen Arbeit allein zurück. Wenn Nähwaren herzustellen und diese<br />
sich auch noch die Frauen um ein Zu- dann eigenständig zu vermarkten.<br />
satzeinkommen umsehen müssen, Ein weiteres Ziel ist die Einrichtung<br />
bleiben die Kinder völlig auf sich eines kostenlosen zahnärztlichen<br />
selbst gestellt. Viele werden mit die- Dienstes für Kinder unter 12 Jahren.<br />
ser Situation nicht fertig, können in<br />
der Schule die geforderten Leistungen<br />
nicht erbringen und geraten auch<br />
seelisch aus dem Gleichgewicht.<br />
Problemfeld<br />
Migration<br />
Der Chochabamba-<br />
Chor in Toblach<br />
Am Sonntag, 20. Mai <strong>2007</strong>, trat der<br />
Chochabamba-Chor im Spiegelsaal<br />
des Grandhotels in Toblach auf. Zehn<br />
bolivianische Musiker/Innen und<br />
Tänzer/Innen gaben ihr Können zum<br />
Besten und berichteten über das<br />
Das Bauerndorf<br />
Tutimayu<br />
Tutimayu ist ein kleines Dorf im Herzen<br />
von Bolivien mit knapp 1.300 Einwohnern.<br />
25 km entfernt liegt die<br />
Hauptstadt Cochabamba des gleichnamigen<br />
Departments. Die Mehrzahl<br />
der Bewohner sind Bauern, Indigene,<br />
welche die indianische Sprache<br />
Quechua sprechen. In harter und<br />
mühsamer Handarbeit trotzen sie<br />
dem Boden seine Früchte ab.<br />
Nöte und<br />
Schwierigkeiten<br />
Alle Anstrengungen reichen jedoch<br />
nicht immer aus, um eine Familie zu<br />
ernähren. Daher suchen viele Män-<br />
ner in größeren Städten (wie Santa<br />
Cruz) oder im Ausland eine Arbeit<br />
und sind deswegen häufig auch über<br />
längere Zeiträume von ihren Familien<br />
getrennt. Die Frauen bleiben mit<br />
Der Aufbruch in die Fremde und Ferne<br />
erweist sich oft als Illusion. Manche<br />
große Hoffnung musste in einem<br />
Elendsviertel am Rande einer Großstadt<br />
oder im Gefängnis begraben<br />
werden. Zudem hinterlässt die jahrelange<br />
Abwesenheit der Väter oder Eltern<br />
bei den Zurückgebliebenen (Kindern)<br />
unauslöschliche seelische Wunden.<br />
Die Abwanderung fordert ihren<br />
Preis, zumeist einen sehr hohen, oft<br />
aber ist sie die einzige Hoffnung in ei-<br />
ner ausweglos scheinenden Situati-<br />
on.<br />
Das OEW-Projekt und<br />
seine Ziele<br />
Die OEW (Organisation für eine soli-<br />
darische Welt) hat sich in einem Projekt<br />
die Unterstützung dieser Bevölkerungsgruppe<br />
zum Ziel gesetzt, um<br />
für die Frauen und deren Familien<br />
neue Perspektiven zu schaffen. Mit<br />
Unterstützung von bolivianischen<br />
Akademikerinnen peilt man Verbesserungen<br />
im Gesundheitssystem und<br />
neue Produktionsstrategien an. So<br />
sollen im Dorf Tutimayu selbst neue<br />
Einkommensmöglichkeiten für Frauen<br />
entstehen, um die Abwanderung<br />
einzudämmen. Dafür will man ein<br />
Grundstück ankaufen, Produktions-<br />
OEW-Projekt in Tutimayu. Begleitet<br />
wurde die Gruppe von der OEW-<br />
Mitarbeiterin Luzi Lintner.<br />
Wolfgang Strobl<br />
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