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PT-Magazin 06 2020

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ausgezeichnet.

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54 Wirtschaft<br />

Quelle: GEM Team Deutschland 2019<br />

Start-ups tragen wesentlich zur<br />

Verbreitung innovativer Technologien,<br />

Produkte und Dienstleistungen bei.<br />

Gerade in der Krise braucht Deutschland<br />

innovative Gründende bzw. neue Ideen<br />

in den höherwertigen Technologien.<br />

Deutschland schneidet beim Anteil von<br />

Gründungen im Hightech- und Mediumtech-Sektor<br />

im internationalen Vergleich<br />

gut ab. Das zeigt die deutsche<br />

Ausgabe des Global Entrepreneurship<br />

Monitor (GEM) 2019/20, die das RKW<br />

Kompetenzzentrum in Kooperation mit<br />

dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie<br />

der Leibniz Universität Hannover<br />

erstellt. An der aktuellen Studie<br />

haben sich 50 Länder beteiligt.<br />

Corona-Krise als Chance<br />

für (Tech-)Start-ups?<br />

Im Global Entrepreneurship Monitor (GEM)<br />

2019/20 schneidet Deutschland gut ab<br />

Eschborn, 6. Oktober <strong>2020</strong>. Viele Gründerinnen<br />

und Gründer sowie junge Unternehmen<br />

stehen wegen der Corona-Pandemie<br />

vor immensen Herausforderungen.<br />

Einige Unternehmen werden eine Insolvenz<br />

nicht vermeiden können. Zugleich<br />

werden in Krisenzeiten auch Menschen<br />

zu Gründenden, die wegen der schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situation ihren<br />

Arbeitsplatz verloren haben. Dieser Kontext<br />

birgt jedoch auch Potenziale, insbesondere<br />

für technologieorientierte<br />

Gründungen und innovative Geschäftsmodelle.<br />

Im Zusammenhang mit den<br />

coronabedingten Einschränkungen in<br />

vielen Wirtschafts- und Lebensbereichen<br />

wird allgemein ein regelrechter Digitalisierungs-Schub<br />

erwartet.<br />

Inwieweit sind Gründerinnen und<br />

Gründer in Deutschland also in der Lage,<br />

sich in einem technologieintensiven (und<br />

internationalen) Umfeld zu behaupten?<br />

Und welche Ansätze gibt es, um Unternehmertum<br />

in Deutschland weiter zu<br />

stärken? Die Daten des Global Entrepreneurship<br />

Monitor liefern hierzu aufschlussreiche<br />

Erkenntnisse.<br />

Deutschland: ein Land mit hoher<br />

Technologieintensität?<br />

In Deutschland entfällt etwas mehr als<br />

eine von zehn Gründungen auf Sektoren<br />

mit einer mittleren oder hohen Technologieintensität.<br />

Damit liegt Deutschland<br />

innerhalb der 15 Hocheinkommensländer<br />

zusammen mit Südkorea an der Spitze.<br />

Dagegen ist der Anteil der TEA-Gründungen<br />

(Anteil derjenigen 18 bis 64-Jährigen,<br />

die während der letzten 3,5 Jahre<br />

ein Unternehmen gegründet haben und/<br />

oder gerade dabei sind, ein Unternehmen<br />

zu gründen), die dem Hightech- und<br />

Medium-Hightech-Sektor zuzuordnen<br />

sind, in anderen europäischen Ländern<br />

wie dem Vereinigten Königreich (2,5 Prozent),<br />

oder in Polen (3,3 Prozent) und Portugal<br />

(4,4 Prozent) signifikant geringer.<br />

Ein weiteres Indiz dafür, dass Deutschland<br />

im Innovationswettbewerb gut aufgestellt<br />

ist, bietet die Selbsteinschätzung<br />

der im GEM 2019/20 befragten TEA-Gründenden<br />

bezogen auf den Neuigkeitsgrad<br />

ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen:<br />

Zwei Prozent der TEA-Gründenden<br />

bieten ein zumindest für Deutschland<br />

neuartiges Produkt oder eine neuartige<br />

Dienstleistung an. Innerhalb der Gruppe<br />

der 15 Hocheinkommensländer belegt<br />

Deutschland den 8. Rang. Hier stehen<br />

insbesondere die Schweiz (3,2 Prozent),<br />

Kanada (3,1 Prozent) und die USA (2,6 Prozent)<br />

ganz vorne.<br />

Unternehmertum als selbstverständliche<br />

Option<br />

Die Analyse zeigt, dass Deutschland im<br />

globalen Wissens- und Innovationswettbewerb<br />

zu den bedeutenden Staaten<br />

unter den GEM-Ländern mit hohem Einkommen<br />

gehört. Gleichzeitig ist in einigen<br />

Bereichen jedoch noch ein gewisser<br />

Abstand und Aufholbedarf zu den „Spitzenländern“<br />

vorhanden. Deutschland ist<br />

als rohstoffarmes Exportland grundlegend<br />

auf eine hohe Innovationskraft in<br />

der Wirtschaft angewiesen.<br />

Damit es auch in Zukunft noch genug<br />

innovative Gründende in Deutschland<br />

gibt, muss auch die deutsche Gesellschaft<br />

Unternehmertum als selbstverständliche<br />

Option sowohl akzeptieren, als auch<br />

wertschätzen. Über die Hälfte der Bundesbürger<br />

waren 2019 der Ansicht, dass<br />

die Gründung eines eigenen Unternehmens<br />

eine gute Karriereoption ist. Für<br />

über 80 Prozent der Deutschen genießen<br />

erfolgreiche Gründende ein hohes Ansehen<br />

in der Gesellschaft und nach Ansicht<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6 <strong>2020</strong>

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