mitpfarr - gelegenheit - St.Petrus
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M I T P F A R R -<br />
G E L E G E N H E I T<br />
Pfingsten 2011<br />
S t . Pet ru s<br />
Mach mal Sonntag...
Katholische Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />
Pastorale Pfarrer Matthias Eggers (Tel.: WF 920311)<br />
Mitarbeiter: E-Mail: eggers@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Pastor Roland Herrmann (Tel.: WF 920318)<br />
E-Mail: herrmann@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Pastor Ivan Mykhailiuk (Tel.: WF 975113)<br />
E-Mail: Mykhailiuk@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Gemeindereferentin Dietlinde Schulze (Tel.: WF 920323)<br />
E-Mail: schulze@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Gemeindereferent Markus Galonska (Tel.: WF 920321)<br />
E-Mail: galonska@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Diakon <strong>St</strong>efan Herr (Tel.: WF 920313)<br />
E-Mail: diakon.herr@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Diakon Jens Tamme (Tel.:05332-2227)<br />
E-Mail: tamme@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
<strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />
Harztorwall 2<br />
38300 Wolfenbüttel<br />
<strong>St</strong>. Ansgar<br />
Waldenburger <strong>St</strong>r. 1a<br />
38302 Wolfenbüttel<br />
<strong>St</strong>. Joseph<br />
Neue <strong>St</strong>r. 6<br />
38170 Schöppenstedt<br />
<strong>St</strong>. Bernward, Börßum<br />
Peter und Paul, Heiningen<br />
Hl. Kreuz, Dorstadt<br />
Pfarrbüro: Dorfstraße 1<br />
38312 Heiningen<br />
Tel.: 0 53 31-92 03 10 Fax: 0 53 31-92 03 33<br />
E-Mail: petrus@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Bürozeiten: Di-Fr 9-12 Uhr, Di 15-17 Uhr<br />
Sekretärin: Marietta Wissmann<br />
Hausmeister/Küster: Josef Wittek<br />
Tel.: 0175-1 29 45 71<br />
Tel.: 0 53 31-9 75 10, Fax: 0 53 31-9 75 22<br />
E-Mail: ansgar@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Bürozeiten: Di, Do, Fr 9-12 Uhr und Do 15-17 Uhr<br />
Sekretärin: Christine Babinsky<br />
Hausmeister/Küster: Waldemar Hoffmann<br />
Tel.: 0 53 32-9 89 05, Fax: 0 53 32-9 89 04<br />
E-Mail: joseph@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Bürozeiten: Mo+Mi 9.30-11.30 Uhr<br />
Sekretärin: Andrea Tamme<br />
Küster: Peter Lyschik<br />
Tel.: 0 53 34-67 20, Fax: 0 53 34-75 43<br />
E-Mail: heiningen@kath-kirche-wolfenbuettel.de<br />
Bürozeiten: Di + Do 10-12 Uhr<br />
Sekretärin: Renate Löbermann<br />
Küsterinnen:<br />
BÖ: Annemarie Kaps, DO: Barbara Zielonka,<br />
HEI: Ursula Ohlendorf<br />
Impressum<br />
Redaktion und ViSdP: Dr. Ursula Bilitewski, Matthias Eggers, Angelika Heldt,<br />
Peter Heldt, Christiane Kreiß, Siegbert Pabst<br />
E-Mail: Mitpfarr<strong>gelegenheit</strong>@kath-kirche-wolfenbuettel.de
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Es ist Samstag, mein Schreibtisch ist mit Arbeit(en)<br />
überhäuft, der Sonntag wird durch die Sportschau<br />
langsam eingeläutet. Die Menschen in den <strong>St</strong>adien jubeln,<br />
trauern, zelebrieren ihren Gottesdienst, vergessen<br />
dabei den Alltag. Sie sind eins mit ihrer Mannschaft,<br />
mit den übrigen Fans im <strong>St</strong>adion und haben<br />
auch einen Feind, das Böse, dem sie sich entgegenstellen.<br />
Wenn ich morgen zur Kirche gehe, werde ich abschalten,<br />
umschalten, auf Erbauung für die Woche hoffen. Zwar erscheint mir die<br />
dort verwendete Sprache mitunter verkrustet, doch trägt sie auch durch Vertrautheit<br />
der Klänge und die Gewissheit der damit verbundenen Tradition.<br />
Warum kann ich nicht vom sonntäglichen Gottesdienstbesuch lassen? Liegt<br />
es an meiner Erziehung? Ich weiß allerdings, dass sie nicht bei allen meinen<br />
Geschwistern – wir waren insgesamt fünf – gefruchtet hat. Liegt es am vermissten<br />
Gefühl von Gemeinschaft? Das wird mir in meiner zwar inzwischen<br />
geschrumpften Kleinfamilie – die Kinder sind flügge geworden und haben<br />
das Nest verlassen – doch täglich geboten. Zudem begegne ich vielen lieben<br />
Menschen auch im Alltag, arbeite mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Was also hält die Sehnsucht nach dem Kirchbesuch am Sonntag wach? Es<br />
ist, so glaube ich, die Hoffnung, Gott zu begegnen: In meinem Nächsten, dem<br />
verkündeten Wort, meinen mitunter eigenwilligen Gedanken dazu und zur<br />
folgenden Predigt, meine wachgehaltene Erinnerung an Verstorbene und<br />
Lebende, am Abendmahl als immer wiederkehrendes Zeichen für Christi<br />
Hingabe. Sehr eigen, das Ganze.<br />
Was andere Menschen vom Sonntag denken und zu sagen haben, wird in dieser<br />
Ausgabe der MitPfarrGelegenheit vorgestellt.<br />
<strong>St</strong>ellen Sie sich diesen Gedanken und machen Sie sich so Ihren Sonntag bewusst.<br />
Mag sein, dass sie ihn neu entdecken und schätzen lernen. Auf jeden<br />
Fall genießen Sie ihn; denn „um unseres Heiles Willen“ ist Jesus unser Bruder<br />
geworden. Danke dafür – nicht nur am Sonntag!<br />
Peter Heldt
4 Umfrage zum Thema „Sonntag“<br />
Am Wochenende 19./20. März 11 hat die Redaktion der MitPfarrGelegenheit<br />
unter den Besuchern der Gottesdienste an den verschiedenen Kirchorten unserer<br />
<strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-Pfarrei eine Umfrage zum Thema „Sonntag“ durchgeführt. An fast alle<br />
Gottesdienstbesucher wurde der Umfragezettel ausgeteilt. 76 davon hat die<br />
Redaktion der MitPfarrGelegenheit ausgefüllt zurückerhalten.<br />
Folgende Fragen waren zu beantworten:<br />
1. Besuchen Sie einen Gottesdienst?<br />
2. Warum besuchen Sie den Sonntagsgottesdienst?<br />
3. Ist für Sie auch Sonntag ohne den Besuch eines Gottesdienstes?<br />
4. Gibt es bei Ihnen an Sonntagen bestimmte Gewohnheiten?<br />
5. Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Unter der Frage 1 hatten die Befragten als<br />
Antwortmöglichkeiten: Jeden Sonntag, oft<br />
(2 – 3 Mal im Monat), häufig (einmal im<br />
Monat), selten (wenige Male im Jahr),<br />
einmal im Jahr. Fast alle der Befragten<br />
besuchten dabei jeden Sonntag oder oft den<br />
Sonntagsgottesdienst wie die neben stehende<br />
Grafik zeigt:<br />
Die Frage nach den Gründen für den Sonntagsgottesdienstbesuch konnte frei<br />
beantwortet werden, und entsprechend sind viele unterschiedliche Antworten<br />
gegeben worden. Besonders oft wurden die Nähe zu Gott und die Gemeinschaft<br />
mit anderen Gläubigen genannt. In<br />
engem Zusammenhang zu diesen<br />
Gründen stehen sicher auch Besinnung,<br />
Anregung aus der Predigt,<br />
Bedürfnis, Kraft, Gebet und Dank.<br />
Dagegen wurden Pflicht und Tradition<br />
relativ wenig genannt.<br />
Die Frage, ob für die Befragten<br />
ohne Gottesdienstbesuch auch<br />
Sonntag sein kann, wurde nicht von<br />
allen beantwortet. Über die Hälfte<br />
derer, die geantwortet haben, sagt<br />
aber klar, dass sie sich einen Sonn-
tag ohne einen Gottesdienstbesuch nicht vorstellen kann. Von den 5<br />
Übrigen wird oft ausgeführt, dass sie dann, wenn kein<br />
Gottesdienstbesuch möglich ist, eine Begegnung mit Gott woanders<br />
suchen, z. B. im Gebet zu Hause, in der Natur, in der Musik oder bei einem<br />
Krankenbesuch.<br />
Fast alle Befragten gaben an, dass<br />
es b ei i h ne n b esonde re<br />
Gewohnheiten am Sonntag gibt.<br />
Die häufigsten Gewohnheiten<br />
kann man der nebenstehenden<br />
Grafik entnehmen.<br />
Mit der letzten Frage wurde<br />
schließlich nach der Bedeutung<br />
des Sonntags für den Einzelnen<br />
gefragt. In nahezu allen Antworten<br />
wurde deutlich, dass der<br />
Sonntag im Gegensatz zu den<br />
anderen Wochentagen eine besondere Bedeutung hat. Es gab viele verschiedene<br />
Antwor-ten, die sicher einerseits Gemeinsamkeiten, aber andererseits auch<br />
unterschiedliche Schwerpunkte hatten. So soll hier auf eine grafische Darstellung<br />
verzichtet werden, weil sie den verschiedenen Antworten nicht gerecht<br />
werden würde. Vielmehr hat sich die Redaktion der MitPfarrGelegenheit<br />
entschlossen, einige Antworten abzudrucken.<br />
Christiane Kreiß<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Für mich ich ist der Sonntag wie alle anderen Tage der Woche.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Ein Tag, an dem es nach Möglichkeit ruhig und besinnlich zugeht.<br />
Kraft tanken für die Woche<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Zeit, Dinge zu tun, zu denen ich in der Woche nicht komme. Das kann das<br />
aufgeschobene Telefonat sein, kann aber (leider) auch Hausarbeit sein.<br />
Aber ich tue mir etwas Gutes dadurch, dass sie dann erledigt ist.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Entbunden sein von den Pflichten des Alltags – Pause und Ruhe, Muße,<br />
Vorbereitung auf Montag
6 Was denken Schüler über den Sonntag?<br />
Den Umfragezettel zum Thema Sonntag haben auch Schüler des 10. Jahrgangs<br />
des Gymnasiums im Schloss ausgefüllt. Im Fach „Katholische Religion“ wurde<br />
ihnen der Umfragezettel von ihrer Lehrerin Conny Schöngart ausgeteilt. Die<br />
meisten der Schüler haben sich im letzten Jahr firmen lassen. Hier finden Sie die<br />
Antworten der Schüler abgedruckt., die ihre Zettel wieder abgegeben haben.<br />
Besuchst du einen Gottesdienst?<br />
Von 9 Schülern, die sich an der Umfrage beteiligt haben, gehen 3 Schüler oft zur<br />
Kirche, einer häufig, 3 Schüler selten und 2 Schüler einmal im Jahr.<br />
Warum besuchst du den Sonntagsgottesdienst?<br />
Wegen meines Bruders, der bald die Erstkommunion feiert<br />
Um <strong>St</strong>ress mit Vater zu vermeiden<br />
Wenn ich mal eine anstrengende Woche hatte, hilft es mir ein wenig<br />
loszulassen. Außerdem haben die Lesungen etwas Wahres und beantworten<br />
mir viele Fragen<br />
Ich finde es schön als Abwechslung, um zur Ruhe zu kommen, die Woche<br />
„Revue“ passieren zu lassen, besonders wenn man Sorgen hat, eine gute<br />
Möglichkeit<br />
Wegen der Eltern<br />
Um Lieder zu singen, um nette Leute zu treffen, Spaß und Freude zu haben,<br />
aber nur, wenn Freunde von mir mitkommen<br />
Ist für dich auch Sonntag ohne den Besuch eines Gottesdienstes?<br />
Ja<br />
Ja, ist besser ohne<br />
Eigentlich nicht, aber manchmal kann man nicht hingehen, wenn man<br />
verschläft oder nicht in die <strong>St</strong>adt kommt<br />
Ja, ist es, Gottesdienst ist aber eine schöne Abwechslung<br />
Ja, denn ich bin es einfach nicht gewohnt, am Sonntag in die Kirche zu<br />
gehen<br />
Sonntag ist Hausaufgaben-Tag<br />
Gibt es bei dir an Sonntagen bestimmte Gewohnheiten?<br />
Nein<br />
Lange schlafen<br />
Früher hat bei uns die ganze Familie das ganze Haus aufgeräumt, und am<br />
Ende sitzt man gern zusammen und redet miteinander oder entspannt sich<br />
und bereitet sich auf die Woche vor
Gemeinsames Essen mit der Familie<br />
Lange schlafen, Sport, abends Hausaufgaben, Mittag ist erstes<br />
Essen am Tag, bis 2 Uhr zocken<br />
Ja, ich muss Zeitungen austeilen<br />
Frei<br />
Ausschlafen, Haus putzen, für die Schule Sachen machen<br />
Lang schlafen, lesen, Hausaufgaben machen, lernen, abends einen<br />
schönen Film gucken<br />
Was bedeutet dir der Sonntag?<br />
Freizeit<br />
Ende der Woche, Tag vor Montag<br />
Sonntag bedeutet für mich loslassen und für was Neues wieder aufbauen<br />
Ein Tag um abzuschalten, in Ruhe etwas zu machen, evtl. mit der Familie,<br />
auszuruhen und die anstrengende Woche hinter sich zu lassen<br />
Frei, keine Aufgabe<br />
Nach der Arbeit früh morgens zum Ausruhen<br />
Frei<br />
Entspannung vor dem Wochenanfang<br />
Nicht so viel, wenn ich noch viele Hausaufgaben machen muss, aber sonst<br />
ist es einer der schönsten Tage der Woche. Samstag ist aber immer noch<br />
besser.<br />
7
8<br />
O, Sonntag,<br />
wie du warst, und was ist aus dir geworden<br />
Erinnerungen und Gedanken von Dieter Lorenz aus<br />
Sickte, Gemeindemitglied und Kommunionhelfer am<br />
Kirchort <strong>St</strong>. Ansgar.<br />
Wenn Mutter die Nudelrolle heraus holte und den Teig<br />
auf dem Tisch zu einer „dünnen Platte“ ausrollte, da<br />
wussten wir: Der Sonntag naht. Die „Teigplatte“ wurde<br />
zur Rolle und daraus schnitt Mutter die<br />
“Sonntagsnudeln“. Bei uns war es Tradition: Nur am<br />
Sonntag gibt’s Suppe und darinnen schwammen die<br />
guten selbst gemachten Nudeln, danach kamen Klöße<br />
auf den Tisch. Meine ersten acht Jahre erlebte ich mit Mutter, Vater und<br />
meinen drei jüngeren Schwestern in Neiße in Oberschlesien.<br />
Neben dem Essen wurde auch streng unterschieden zwischen Werktags- und<br />
Sonntagskleidung. Wenn wir in die Kirche gingen – und das war an jedem<br />
Sonntag selbstverständlich – wurde „die gute Kleidung“ aus dem Schrank<br />
geholt. Wehe, wenn da vor dem Kirchgang ein Fleck darauf kam. Mutter<br />
wurde dann immer sehr ärgerlich. Der Sonntagsnachmittag – natürlich in den<br />
„guten Sachen“ – war sehr vielseitig. Wenn Vater mal am Sonntag Dienst am<br />
Getränkeverkaufsstand am Bahnhof hatte, dann gingen wir gern vorbei, denn<br />
da gab es schöne grüne Limonade und die tranken wir so gern. Beliebt bei uns<br />
Kindern war der <strong>St</strong>adtpark mit den vielen Spielgeräten. Vorbei ging’s da auch<br />
am Wasser, wo wir gern Enten fütterten.<br />
Nach der Flucht landete meine Mutter mit uns vier Kindern auf einem<br />
Bauernhof im Bayerischen Wald. Vater durfte nicht mit flüchten, weil er bei<br />
der Reichsbahn Dienst tun musste. Die alten Regeln mit Sonntagskirchgang,<br />
Kleidung und Essen galten auch hier. Die 3 Kilometer Kirchweg waren für uns<br />
kein Problem, das war ja auch der Schulweg an den Werktagen. Der<br />
Sonntagnachmittag war einfacher. Wir wohnten - vier Jahre – auf einem<br />
Bauernhof mit Ackerbau und Viehzucht, da konnten wir uns nach Herzenslust<br />
austoben.<br />
Als wir 1949 nach Braunschweig kamen, weil unser Vater, von den Polen<br />
damals ausgewiesen, hier eine Wohnung bekommen hatte, da wurde vieles<br />
anders. Allerdings: Sonntagskirchgang, Kleidung und Essen galten weiterhin.<br />
Der Kirchgang bekam eine andere Bedeutung. Unser Pfarrer Rieger von der<br />
<strong>St</strong>.-Hedwig-Gemeinde in Rüningen kümmerte sich sehr um uns. Wir wurden<br />
Messdiener (war damals nur was für Jungen), und es entstand eine<br />
Jugendgruppe. Für mich kamen nach und nach weitere „Aufgaben in der
Kirchengemeinde“ dazu wie Küster, Obermessdiener, 9<br />
Jugendgruppenleiter und Pfarrjugendführer. Weil zu unserer Kinderund<br />
Jugendzeit von Montag bis Sonnabend gearbeitet und die Schule<br />
besucht wurde, konnten wir nur am Sonntag „größere Abwechslungen“<br />
starten. Radtouren bis in den Harz, die Lichtenberge oder in die Heide wurden<br />
reichlich „getrampelt“. Handy und Fernsehen waren „Hans Dominik“ (ein<br />
Zukunftsroman)! Eine Besonderheit am Sonntag war, wenn wir mal<br />
50 Pfennig bekamen, um ins Kino gehen zu können mit Fox tönender<br />
Wochenschau und Vorfilm, das war immer ein Erlebnis.<br />
Wenn man sich als Vater von drei Kindern und einer Enkelin fragt, was ist aus<br />
dem Sonntag deiner Kindheit und Jugend geworden, dann wird man<br />
nachdenklich. Der von meiner Mutter mir eingeprägte Grundsatz: Am Sonntag<br />
ist Kirchgang Pflicht und in der Kleidung muss sich der Sonntag hervorheben,<br />
den habe ich, aus Überzeugung, schon sehr früh übernommen. Diese meine<br />
Überzeugung auf meine Familie zu übertragen, ist mir, zumindest wie zurzeit<br />
erkennbar, leider nicht gelungen. Fast jeden Sonntag bin ich mit allen drei<br />
Kindern zum Gottesdienst gefahren, habe Familiengottesdienste ausgesucht,<br />
die beiden Jungen waren Messdiener. Und was ist jetzt, im Alter von 37, 35<br />
und 31 Jahren? „Kirche ist kein Thema.“ Leider stelle ich fest, dass es bei<br />
anderen Kameraden ähnlich aussieht. Wohin geht unsere Christenheit? Der<br />
Sonntag wird mehr und mehr zum „Geschäftsbetrieb“ mit immer<br />
ausgedehnteren Öffnungszeiten zu allem Möglichen, nur nicht Kirchlichem.<br />
Ich hatte Gott sei Dank in meinen bisherigen 74 Jahren viele „Kirchenquellen“<br />
aus denen ich Kraft schöpfen konnte und kann. Aber was ist mit jenen, die<br />
solche Chancen noch nicht entdeckt haben?<br />
Wird unser Sonntag mehr und mehr zu einem Basar, wo Gottesdienstbesuch,<br />
Fußballspiel, Geschäftsbummel, ausschlafen… beliebig gegeneinander<br />
ausgetauscht werden?<br />
Wir müssen versuchen, den Sonntag „christusinteressanter“ zu machen.<br />
Früher ging man nach dem Gottesdienst in die Gaststätte. Warum nicht nach<br />
dem Gottesdienst, z. B. zum „Predigt-Diskussions-Treff“, um über<br />
Evangelium und Predigt zu sprechen mit dem Ziel: Was bringt das für mich in<br />
der kommenden Woche?<br />
Danke unserer MitPfarrGelegenheits-Redaktion für die Idee, dem Sonntag<br />
mehr Gewicht zu geben. Wir sollten das Thema im Gespräch halten.<br />
Früher hieß es: Gebt der Seele einen Sonntag! Jetzt heißt es: Gebt dem<br />
Sonntag eine Seele! Peter Rosegger, österr. Schriftsteller, 1843-1918)
10<br />
Den Sonntag heiligen<br />
Ich komme aus dem westlichen Teil des Ruhrgebietes. Dort<br />
war man katholisch, zumindest zur Zeit meiner Kindheit. In<br />
meinem Elternhaus gehörte es zum Sonntag, dass man sich<br />
vormittags an der Kirche beim Gottesdienst traf.<br />
Argumente, wie „ich habe keine Lust“, zählten nicht, es gab<br />
schließlich die Sonntagspflicht. Das hatte sich bei mir<br />
eingeprägt, genauso wie die Gewohnheit, dass neue<br />
Kleidung zuerst bei einem Kirchgang angezogen wurde.<br />
Vieles davon war auch gut so, man kannte sich einfach, und<br />
durch das „Ausführen“ neuer Kleidung wurden der Sonntag<br />
und der Kirchgang etwas Besonderes, waren festlich.<br />
Aber es gab auch die, die dann schauten, wer nicht so gut angezogen war, und die<br />
Wert darauf legten, besser angezogen zu sein, als die anderen. Heiligte das auch<br />
noch den Sonntag?<br />
Ich mache auch die Erfahrung, dass mir manche von denen, die sich Christen<br />
nennen und sonntags regelmäßig zur Kirche gehen, außerhalb der Kirche gar<br />
nicht mehr christlich erscheinen. Manchmal vermitteln selbst bei der Kirche<br />
Angestellte, dass es mehr um Macht, Einfluss und Geld geht als um das Wohl<br />
von Menschen. Andere dagegen, die nicht zur Kirche gehen, leben christliche<br />
Werte. Wer ist dann wirklich christlich?<br />
Da fällt es mir schwer, zu sagen: Der Sonntag wird nur durch einen<br />
Gottesdienstbesuch geheiligt.<br />
Vielleicht empfinde ich heute auch deshalb den sonntäglichen<br />
Gottesdienstbesuch nicht mehr als Pflicht. Ich gehe trotzdem relativ regelmäßig.<br />
Diese <strong>St</strong>unde bietet mir die Gelegenheit für eine Auszeit, für eine Zeit, in der ich<br />
ungestört meinen Gedanken, den Ereignissen in meinem Leben nachspüren,<br />
Nähe zu Gott suchen kann. Das weiß ich zu schätzen und ich tue mir damit etwas<br />
Gutes. Wenn ich möchte, kann ich außerdem das Gespräch mit anderen<br />
Menschen suchen, mit denen mich zumindest der gemeinsame<br />
Gottesdienstbesuch und damit das Interesse an Glaubensfragen verbindet. Aber<br />
es kommt vor, dass Besuch da ist, von Familie oder Freunden, oder dass ich<br />
selbst unterwegs bin und dass es mir dann mittlerweile wichtig sein kann, einfach<br />
Zeit zu haben für andere Gespräche, für Unternehmungen, dass ich nicht auf die<br />
Uhr schauen will, um zum Gottesdienstbesuch aufzubrechen. In diesen<br />
Situationen wäre der Gottesdienstbesuch nicht mehr Freude sondern Pflicht. Ob<br />
damit der Sonntag wirklich geheiligt würde?<br />
Ich war es von früher gewohnt, dass am Sonntag auch Arbeit in Haushalt und<br />
Garten eine Pause hatten. In meinem Alltag bleibt jedoch einiges an Hausarbeit
liegen. Das müsste ich abends spät oder morgens ganz früh erledigen, 11<br />
wenn ich den Sonntag konsequent aussparen will. Das schaffe ich nicht.<br />
Außerdem bin ich gern im Garten, das ist für mich nicht wirklich Arbeit, auch<br />
wenn ich hinterher erschöpft bin. Dürfen dann wirklich sonntags diese<br />
„Arbeiten“ nicht sein, nur weil sie für andere zum Alltag gehören, für andere<br />
Arbeit sind, ich sie aber gerne mache und es mir gut tut, manches bis zum<br />
Sonntag liegen lassen zu können? Dass das dann nicht Tätigkeiten sind, die<br />
Lärm machen oder Nachbarn auf andere Weise stören, gehört zur<br />
selbstverständlichen Rücksichtnahme.<br />
Ursula Bilitewski<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Unterbrechung vom Alltag, freie Zeit, Ausspannen für Körper und Seele
12<br />
Wolf E. Matzker ist Gemeinde- und Kirchenmitglied der <strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-Pfarrei. Er<br />
war Lehrer für Deutsch, Englisch und Werte und Normen.<br />
Der Sonntag sollte ein heiliger Tag sein. Aber was heißt das eigentlich? Was ist<br />
damit gemeint und wie kann man das umsetzen?<br />
Ein heiliger Tag ist ein Tag der <strong>St</strong>ille, der Besinnung, der Meditation, der<br />
Einkehr und des Gebetes. Es ist ein Tag, an dem man Gott in den Mittelpunkt<br />
stellt. Während der Arbeitswoche sind es ja meistens nur die Arbeit und die<br />
Hektik, die Belastung und etwas Zerstreuung am Abend. Neben der<br />
regelmäßigen Messe am Sonntag gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie<br />
man den Sonntag zu einem heiligen Tag machen kann. Hier ein paar Impulse.<br />
Wenn man einen Hausaltar hat, kann man diesen sonntags säubern, vielleicht<br />
den Blumenschmuck erneuern, Weihrauch räuchern, bewusst neue Kerzen<br />
anzünden. Natürlich auch beten, singen oder meditieren.<br />
Seine Lektüre kann man entsprechend auswählen. Man kann sich auf geistliche<br />
Texte konzentrieren. Die Bibelstellen aus der Messe nochmals nachlesen bzw.<br />
den Kontext lesen, in welchem sie stehen. Man kann über einen längeren<br />
Zeitraum einen bestimmten geistlichen Text immer am Sonntag lesen. Zum<br />
Beispiel Papst Benedikt XVI: Gott und die Welt.<br />
Das Fernsehprogramm sollte man eher einschränken. Man muss sich nicht<br />
gerade am Sonntag über das Elend in der Welt informieren oder einen Tatort<br />
sehen. Besser wäre da ein spiritueller Film, sofern einer im Programm läuft –<br />
oder man schaut sich eine DVD an, z.B. "Das Johannesevangelium", Regie<br />
Philip Saville, eine sehr gute Verfilmung des ganzen Evangeliums!<br />
Bei seinem Spaziergang in der Natur kann man einen Bezug zu Gott suchen.<br />
Man kann weiter über den Predigttext der Messe nachsinnen. Wenn man offen ist<br />
und Glück hat, entdeckt und findet man in der Natur erstaunliche Ergänzungen.<br />
Man kann während des Laufens einen Kehrvers sprechen oder singen,<br />
wenigstens 15 Minuten lang, so dass der Weg zu einem spirituellen Weg wird.<br />
Man kann sich auch einfach nur auf eine Bank setzen und in <strong>St</strong>ille die<br />
Verbindung zu Gott suchen. Ein kleines Gebet und die Offenheit des Herzens<br />
reichen völlig aus. Am Abend kann man den Tag mit geistlicher, meditativer<br />
Musik ausklingen lassen.<br />
Angebote und Möglichkeiten gibt es genug. Bücher und Musik gibt es in Hülle<br />
und Fülle. Man muss sie nur richtig nutzen und realisieren, möglichst in<br />
Gemeinschaft, wenn man aus dem Sonntag einen heiligen Tag machen möchte.<br />
Wolf E. Matzker<br />
Vorschläge zur Sonntagsgestaltung
Sonntag - zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />
Wir sind beide in katholischen Familien<br />
aufgewachsen und natürlich war der<br />
Sonntag in unserer Kindheit ein besonderer<br />
Tag: Neben dem Kirchgang waren<br />
das Sonntagsessen, die Sonntagskleidung,<br />
der Sonntagsspaziergang und<br />
gemeinsame Zeit in der Familie fester<br />
Bestandteil eines jeden Sonntags. Heute<br />
leben wir mit unseren eigenen Familien<br />
in der <strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-Pfarrei. Und natürlich ist der Sonntag für uns immer noch ein<br />
besonderer Tag, ist er doch der Tag, an dem wir unseren christlichen Glauben<br />
zusammen mit anderen feiern. Wie kann man das? - Natürlich: durch einen<br />
Kirchgang, Sonntagskleidung, den Sonntagsspaziergang und gemeinsame Zeit in<br />
der Familie!<br />
Dennoch hat sich bei der Gestaltung des Sonntags seit unserer Kindheit viel<br />
verändert. Es gelingt uns nicht immer, den Sonntag konsequent zu begehen und<br />
den Alltag zu unterbrechen: Die Kinder machen Hausaufgaben, die Eltern<br />
bereiten ihre beruflichen Aufgaben für die nächste Woche vor, Bügelwäsche und<br />
Gartenarbeit… dulden auch nicht immer Aufschub. Oft wird der Sonntag<br />
geradezu als Joker eingesetzt. Was ich in der Woche nicht geschafft habe, kann<br />
dann noch am Sonntag erledigt werden. Möglicherweise liegt die Vermutung<br />
nahe, dass sich vielleicht gar nicht die Gestaltung des Sonntags selbst, sondern<br />
nur die eigene Wahrnehmung geändert hat. Schließlich gelingt es einem als Kind<br />
leicht, die Sorgen des Alltags auszublenden, und wahrscheinlich haben auch<br />
unsere Eltern die eine oder andere Alltagsarbeit am Sonntag verrichtet. Diese<br />
veränderte eigene Wahrnehmung und der Wegfall äußerer Formen können sicher<br />
dazu führen, dass wir uns der veränderten Sonntagsgestaltung deutlicher bewusst<br />
werden. Dennoch glauben wir, dass die Bereitschaft und die Notwendigkeit, den<br />
Alltag in den Sonntag reinzulassen, tatsächlich zugenommen haben.<br />
Wir leben den Sonntag in einer gewissen Spannung: Einerseits wollen wir am<br />
Sonntag unseren Glauben feiern und andererseits wollen wir uns mit der<br />
heutigen Gesellschaft vernetzen. Diese Spannung ist frei gewählt und wir<br />
nehmen sie bewusst in Kauf. Wer will schon seinen Kindern verbieten, sich am<br />
Sonntag mit Freunden zu verabreden oder an einer Sportveranstaltung teilzunehmen<br />
und wer nutzt nicht gern den Sonntagmorgen einfach mal zum Ausschlafen<br />
und einem gemütlichen Frühstück. Und dennoch hoffen wir, dass uns der Blick<br />
für das Besondere des Sonntags erhalten bleibt beziehungsweise durch eigene<br />
Unachtsamkeit nicht verloren geht.<br />
Christiane Galonska und Christiane Kreiß<br />
13
14<br />
Sonntags im Knast<br />
Markus Galonska arbeitet zu 50 Prozent als Gefängnisseelsorger<br />
in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rosdorf bei<br />
Göttingen. Die anderen 50 Prozent seiner Arbeitszeit ist<br />
er Gemeindereferent in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong>.<br />
JVA-Rosdorf, sonntags 7.30 Uhr, Vorbereitungen für den<br />
Gottesdienst:<br />
PC anmachen und die Mails von den einzelnen <strong>St</strong>ationen<br />
abrufen, wie viele Gottesdienstteilnehmer zu erwarten<br />
sind. Die <strong>St</strong>ationen, von denen ich keine Mail bekommen<br />
habe, müssen angerufen werden. Wenn es insgesamt deutlich über 60 Häftlinge<br />
sind, die zum Gottesdienst kommen, werden zwei Gottesdienste nacheinander<br />
angeboten.<br />
Danach die Kirchenzeitung von der Poststelle abholen und auslegen - und dann<br />
ist es auch schon Zeit, den "Küster", einen Gefangenen, der sich neben seinem<br />
Hausarbeiter-Job auf seiner <strong>St</strong>ation um den Kirchenbereich kümmert, von seiner<br />
Zelle abzuholen, damit er den Kirchraum vorbereiten kann: Altardecke, "Gitter-<br />
Kreuz", Kerzen, Ambodecke und manchmal auch den Gettobluster für<br />
Meditationsmusik.<br />
Wer von den Gefangenen sonntags zum Gottesdienst möchte, muss sich zwei<br />
Tage vorher auf seiner <strong>St</strong>ation anmelden. Die Gruppe der Gottesdienstbesucher<br />
ist – abgesehen davon, dass alle erwachsene Männer sind – bunt gemischt:<br />
Einige ziehen sich extra feine Zivilkleidung an, andere kommen im Knast-<br />
Jogging-Anzug; es kommen Deutsche, Afrikaner, Türken, Kurden, Roma und<br />
Russen sowie Christen, Muslime, Yeziden aller Konfessionsrichtungen. Allen<br />
gemeinsam ist nur der Glaube an einen Gott, der mein Leben erschaffen hat und<br />
der es beschützen kann.<br />
An der <strong>St</strong>elle muss gesagt werden, dass der Gottesdienst am Sonntag im Knast<br />
nicht nur der Ort ist, um Gottes Wort zu hören und zu beten. Viele kommen<br />
einfach gerne, weil sie sonst kaum Gelegenheit haben, Gefangenen von anderen<br />
<strong>St</strong>ationen zu begegnen, zu plaudern und sich auszutauschen. Aus diesem Grund<br />
muss ich regelmäßig zu Anfang des Gottesdienstes einen Satz dazu sagen, um<br />
klarzustellen, dass ich notfalls auch einen Gefangenen durch einen Bediensteten<br />
auf seine Zelle zurückbringen lasse, wenn er die anderen durch sein Gemurmel<br />
stört.<br />
Auch der Anspruch an den Gottesdienst ist bei den Teilnehmern durchaus<br />
unterschiedlich. Es ist immer eine Herausforderung, eine Sprache zu finden, der
alle einigermaßen folgen können und wollen. Einige hören sehr 15<br />
aufmerksam zu. Durch Gespräche, die ich nach dem Gottesdienst mit<br />
den Gefangenen führe, merke ich, dass sie versuchen, das Evangelium und die<br />
Predigt mit ihrem Leben in Verbindung zu stellen. Nicht immer sind die<br />
Gottesdienst-Teilnehmer der gleichen Meinung wie ich. Die entsprechenden<br />
Kommentare und Diskussionen kommen nicht selten während der Predigt.<br />
Dabei gibt es keinen erkennbaren Unterschied zwischen Muslimen und<br />
Christen. Ich vermute, dass die Muslime still für sich die Botschaft für ihren<br />
Glauben aus der christlichen Liturgie herausziehen. Andere Teilnehmer hören<br />
eher den "Zuspruch Gottes" aus den Texten und Gebeten heraus. Auf eine teils<br />
magische, mystische Weise vertrauen sie darauf, dass der Glaube an Gott der<br />
letzte Halt ist, der sie jetzt noch retten kann.<br />
In einem autoritären System wie der Justizvollzugsanstalt ist der Gottesdienst<br />
für viele ein Ort einer gewissen Freiheit - wie das "Aus" beim Fangen-Spielen.<br />
Werden sie auf den <strong>St</strong>ationen durch den Vollzugsablauf oft wie zu groß<br />
geratene Jugendliche behandelt, so bekommen sie vor Gott die Gelegenheit<br />
(die Freiheit), die Verantwortung für ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Vor Gott spielt – anders als auf den <strong>St</strong>ationen – der <strong>St</strong>atus und die <strong>St</strong>raftat<br />
keine Rolle.<br />
Doch kaum ist der Segen gesprochen, holt uns der JVA-Alltag wieder ein. Der<br />
Mensch lebt offensichtlich auch nicht vom Wort allein. Gefangen zu sein -<br />
gerade in der Aufnahmezeit - heißt auch, "bedürftig" zu sein. Deshalb geht es<br />
am Sonntag auch nicht nur um das Gebet, sondern bei vielen auch um<br />
praktische Unterstützung durch Tabak, Kaffee und TV-Leihgeräte.<br />
Markus Galonska
16<br />
Der Sonntag - ein Tag wie (k)ein anderer?<br />
Gerade recht zur Aufbereitung dieses Artikels fällt mir die ZEIT in die Hände,<br />
in deren Osterausgabe neue Daten zur christlichen Lebenspraxis in unserem<br />
Land veröffentlicht werden. Danach sind über 60 % der Deutschen Mitglied<br />
einer christlichen Kirche, doch nur ein Fünftel davon gehen regelmäßig zur<br />
Kirche. Und auch unter den Nichtkirchenmitgliedern sind noch etwa 20 %<br />
Christen zu finden. Ein Blick in die <strong>Petrus</strong>kirche am Sonntag stützt diese<br />
statistischen Werte; denn obwohl sich die Zahl der Gottesdienste vor Ort<br />
verringerte, stieg die Zahl der Gottesdienstbesucher nicht, sondern schmolz<br />
dahin. Lässt sich aus diesem Trend eine Vernachlässigung des Sonntags, ein<br />
Verlust an Glauben, ja, eine freche Bereitschaft zur Sünde ableiten? Denn<br />
darum handelte es sich ja, nähme man die Beachtung der Sonntagspflicht<br />
ernst, die von der katholischen Kirche zum Gebot erhobenen wurde?<br />
Für mich waren dies Fragen, die mich veranlassten, den Spuren unseres<br />
Sonntags und seiner „Heiligung“ nachzugehen. Wer in der Bibel danach sucht,<br />
wird es schwer haben. Orientierungspunkt der Woche ist zunächst der jüdische<br />
Sabbat, dessen Funktion als Ruhetag für den Sonntag jedoch erst recht spät<br />
unter Konstantin d. Gr. 321 n. Chr. übernommen wird, indem er<br />
Gerichtsverhandlungen und Urteilsvollstreckungen für diesen Tag unterbinden<br />
ließ. Ob dies allein wegen der Feier des christlichen Sonntags geschah, lässt<br />
sich für Konstantin, der als römischer Kaiser auch Nichtchristen regierte,<br />
kaum sagen. Vielleicht spielte auch die Verehrung des Sonnengottes, der ja<br />
unserem Sonntag seinen Namen gab, eine gleichrangige Rolle.<br />
Als nächstes werden Sklavenarbeiten an diesem Tag untersagt, um dieser<br />
Gruppe von Menschen den Besuch am Gottesdienst zu ermöglichen. Spätere<br />
germanische Herrscher übertragen dieses Verbot auch auf Freie und die Kirche<br />
übernimmt diese Regelung gern in Konzilsbeschlüssen, den Tag der<br />
Auferstehung bzw. Auferweckung Jesu arbeitsfrei zu begehen.<br />
Wer dagegen verstieß, sündigte und musste zahlen, wie es einige Synoden<br />
vorsahen – natürlich an die Kirche, fast wie bei der Nichtbeachtung eines<br />
Parkverbots. Interessanterweise gab es natürlich <strong>St</strong>reit und unterschiedliche<br />
Auffassungen darüber, was als Arbeit angesehen wurde. So galt die Jagd in<br />
Mitteleuropa als adliges Privileg und fiel selbstverständlich nicht darunter.<br />
Anders in Skandinavien, wo es als Nahrungserwerb angesehen und der Arbeit<br />
wie dem Fischen und Angeln gleichgesetzt wurde.<br />
Mit der Reformation, die die Sonntagspflicht erst abmilderte, um sie dann<br />
doch teilweise wieder einzuführen wie etwa bei Melanchthon, griff die<br />
katholische Kirche zu drastischen Gegenmaßnahmen: Wer sonntags die Hl.<br />
Messe nicht hörte, beging eine Todsünde. Ob man verstand, was die Priester
auf Latein beteten, war egal oder fauler Zauber: Unser Hokuspokus 17<br />
lässt sich aus den Wandlungsworten „hoc est corpus“ herleiten. Und<br />
klar war auch, dass man stritt, ab wann und bei welchen Anteilen der Messe man<br />
zuhörend anwesend sein musste. Die Idee, dass der arbeitsfreie Sonntag für die<br />
Menschen da war, geriet dabei ins Hintertreffen, ging es doch jetzt um das<br />
Seelenheil. Und das geriet mit der aufkommenden Industrialisierung zunehmend<br />
in Gefahr, konnten sich ärmere Menschen doch kaum leisten, ihrem Arbeitgeber<br />
die Arbeit zu verweigern. So wurde aus der Todsünde nun eine „nur“ noch<br />
schwere Sünde – mit Pflicht zur Beichte.<br />
Eine Wende dieser Entwicklung kam aus einer Richtung, die den damaligen<br />
Kirchenoberen nicht ganz geheuer gewesen sein muss: Gewerkschaften und<br />
Sozialisten, Demokraten also führten den gesetzlichen Schutz des Sonntags vor<br />
unnötiger Arbeit zu Beginn der Weimarer Republik ein und ermöglichten so<br />
einen für alle Familienmitglieder gemeinsamen freien Tag. Ausnahmen bildeten<br />
auch damals schon das Dienstleistungsgewerbe, Heil- und Pflegeberufe und<br />
Teile der Schwerindustrie und Landwirtschaft. Daran hat sich im Prinzip bis<br />
heute wenig geändert, doch führt die Liberalisierung der Märkte zu einer immer<br />
weiteren Aushöhlung der Ausnahmen, wie wir es an den verkaufsoffenen<br />
Sonntagen auch in Wolfenbüttel oder seiner Umgebung wahrnehmen können.<br />
Einher geht dies mit einer Kommerzialisierung des Freizeitbereichs, den<br />
natürlich viele gern nutzen, dadurch aber eben auch viele andere zur Arbeit<br />
zwingen oder ihnen die Chance geben, dort etwas zu verdienen.<br />
Diesen Entwicklungen mit der Androhung von Sündenstrafen zu begegnen,<br />
erscheint mir als Zeichen der Hilflosigkeit und auch Sprachlosigkeit unserer<br />
Institution Kirche. Nur auf die "Sonntagspflicht" zu pochen, mag zwar eine<br />
konsequente Antwort der Christen auf die Befreiungstat Jesu sein, doch muss die<br />
Amtskirche wohl auch akzeptieren ,,dass damit ein ähnlich alarmierender<br />
Zustand erreicht [ist] wie dort, wo die eheliche Beziehungen zweier Menschen<br />
auf die "ehelichen Pflichten" reduziert werden." (Adolf Exeler)<br />
Peter Heldt<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Ausspannen, Rückblick, Ausblick, Atemholen<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Zeit für Ruhe und Gebet, besonders in der Fastenzeit<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Ein gemütlicher Tag
18<br />
Der Sonntag - Ursprung christlicher Identität<br />
Die Heilige Schrift gibt Zeugnis davon, dass schon die<br />
Jünger Jesu damit begonnen haben sich am ersten Tag der<br />
Woche zu treffen, um miteinander das Brot zu teilen und<br />
am Auftrag Jesu „tut dies zu meinem Gedächtnis“ festzuhalten.<br />
So wird deutlich, dass die Versammlung am ersten<br />
Tag der Woche, also am Sonntag, noch älter ist als das<br />
Neue Testament der Heiligen Schrift selbst. Mit der Zeit<br />
haben die Christen das Sabbatgebot auf den Sonntag gelegt,<br />
weil der Tag der Auferstehung der eigentliche Tag<br />
des Heiles für die Christen ist. Die „Heiligung des Sonntags“<br />
untersteht im Verständnis der Christen somit dem<br />
dritten Gebot: „Du sollst den Tag des Herrn heiligen.“<br />
Hier liegt auch der Ursprung dafür, dass die Kirche in ihrer Tradition die Verletzung<br />
der Sonntagspflicht als Sünde verstanden hat. Und nicht wenige Gläubige<br />
beichten auch immer wieder, dass sie den ein oder anderen Sonntag versäumt haben<br />
zur Messe zu gehen.<br />
Handelt es sich hier um eine überholte Sichtweise? Müsste nicht der Pfarrer darauf<br />
hinweisen, dass man sich nicht unnötig ein schlechtes Gewissen machen sollte und<br />
dass man auch im Wald oder zu Hause am Sonntag ein guter Christ sein kann?<br />
Natürlich nicht! Die Versammlung zum Gottesdienst am Sonntag ist das Fundament<br />
auf dem unsere Glaubensgemeinschaft gegründet ist und aus dem das kirchliche<br />
und gemeindliche Leben hervorgeht. Auch sozialwissenschaftliche Untersuchungen<br />
weisen darauf hin, dass es langfristig gesehen einen Zusammenhang gibt<br />
zwischen dem regelmäßigen Kirchbesuch und der Verdunstung christlichen Glaubenswissens.<br />
Gleichwohl ist das Wort Sonntagspflicht durchaus problematisch. Es könnte der<br />
Eindruck entstehen, man müsste einfach nur seine Pflicht ableisten und hätte damit<br />
schon etwas gewonnen. Christsein bedeutet geradezu das Gegenteil davon, eine<br />
äußere Pflicht einfach abzuleisten. Ein Messbesuch, der ausschließlich von einem<br />
äußeren Pflichtverständnis geprägt ist, aber keine innere Entsprechung hat, kann<br />
mitunter selbst zur Sünde werden. Wenn ihm ein Herz fehlt, das sich danach sehnt<br />
in der Gemeinschaft der Gläubigen, in der Verkündigung des Wortes Gottes und<br />
im Empfang der Heiligen Eucharistie Gott selbst zu begegnen, besteht die Gefahr,<br />
dass dieser Christ seiner eigenen Berufung nicht gerecht wird. Er bekennt sich<br />
nach außen als Christ, lebt aber wie alle anderen. Er beschädigt die Glaubwürdigkeit<br />
der Christen und verdunkelt ihr Zeugnis.<br />
Es kann nicht meine Aufgabe als Pfarrer sein, die Sonntagspflicht weg zu erklären<br />
oder ihre Verbindlichkeit aufzuweichen. Nicht nur, dass ich mich unwohl fühlen<br />
würde, in einer zweitausendjährigen Traditionskette einen Abbruch herbeizufüh-
en, es entspricht auch nicht meiner eigenen inneren Überzeugung. 19<br />
Ich empfinde das Sonntagsgebot als ein Geschenk der Klarheit. Indem<br />
ich dieses Gebot freiwillig akzeptiere, bringe ich damit mir selbst und anderen<br />
gegenüber zum Ausdruck, dass mir Gott und die Gemeinschaft der Gläubigen<br />
wichtig sind. Die Gestaltung meiner Gottesbeziehung und meine Zugehörigkeit zur<br />
Gemeinschaft der Glaubenden bekommen durch dieses Gebot einen verbindlichen<br />
Rahmen, der wiederum dem subjektiven Lustempfinden entzogen ist. Ich brauche<br />
mich innerlich nicht immer wieder neu entscheiden, sondern die Frage, ob ich am<br />
Sonntagsgottesdienst teilnehme, ist bereits entschieden und ich habe mir diese Verpflichtung<br />
freiwillig zu Eigen gemacht. Es ist also kein äußerer Zwang, sondern<br />
Ausdruck christlicher Entschiedenheit.<br />
In manchen Freikirchlichen Gemeinden führt die andauernde Verletzung der Sonntagspflicht<br />
zum Ausschluss aus der Gemeinde. Diese Praxis gibt es bei uns nicht<br />
und das gehört auch zu unserem katholischen Selbstverständnis. Die Heilige Hildegard<br />
von Bingen hat es offensichtlich einmal so ausgedrückt: "Desto tiefer ich<br />
einen Zirkel in den Mittelpunkt einstechen kann, desto weiter kann ich auch den<br />
Kreis ziehen". Katholisch heißt eigentlich „allumfassend“ also eher „weit“ als<br />
„eng“. Es gibt eine klare katholische Mitte, die immer das Ideal formuliert. Jeder<br />
Katholik ist als Mitglied der katholischen Glaubensgemeinschaft verpflichtet, sich<br />
an diesem Ideal zu orientieren. Durch die Benennung der klaren Mitte gibt es<br />
gleichzeitig einen weiten Kreis, der sich an dieser Mitte orientiert. Bleibt zuletzt<br />
darauf hinzuweisen, dass es in einer pluralen und individualisierten Gesellschaft<br />
wesentlich ist, sich für seine Werte und Überzeugungen stark zu machen und einzutreten,<br />
da sonst immer die Gefahr besteht, dass diese Werte verloren gehen.<br />
Mir gefällt auch sehr gut der Ausspruch: Rette Deine Kirche: Geh hin!<br />
Pfarrer Matthias Eggers<br />
Wie geht Jesus mit dem Sabbat um?<br />
Jesus achtet den Sabbat, geht aber gleichzeitig auf eine höchst souveräne<br />
und freie Weise mit ihm um:<br />
„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“ (Mk<br />
2,27).<br />
Dass Jesus für sich in Anspruch nimmt, am Sabbat zu heilen und das Sabbatgebot<br />
barmherzig zu interpretieren, stellt seine jüdischen Zeitgenossen<br />
vor die Entscheidung: Entweder ist Jesus der von Gott gesandte Messias,<br />
dann ist er „Herr über den Sabbat“ (Mk 2, 28), oder er ist nur ein einfacher<br />
Mensch, dann ist sein Umgang mit dem Sabbat eine Sünde gegen das Gesetz.<br />
Auszug aus Youcat, dem Jugendkatechismus der katholischen Kirche, Pattloch Verlag, München,<br />
2011
Welche Bedeutung hat der Schabbat für die Juden?<br />
Welche Bedeutung hat der Sonntag für die Christen?<br />
Johanna Kreiß ist 17 Jahre alt und gehört zu unserer <strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-Pfarrei. Sie besucht<br />
die Große Schule und hat das Seminarfach „Israel- <strong>St</strong>aat und Religion“<br />
belegt. Im Rahmen ihrer Seminararbeit „Schabbat – Sonntag der Juden?“ hat<br />
sie dem niedersächsischen Landesrabbiner Sievers und Pfarrer Eggers dieselben<br />
Fragen zur Bedeutung und Gestaltung des Schabbats bzw. des Sonntags<br />
gestellt. Um das Bild abzurunden, hat die Redaktion der MitPfarrGelegenheit<br />
diese Fragen auch Propst Schade aus Wolfenbüttel vorgelegt.<br />
Rabbiner Sievers wurde 1971 in Hannover geboren. Nach seinem Abitur, Zivildienst<br />
und einigen Semestern <strong>St</strong>udium der Wirtschaftswissenschaften, studierte<br />
er ab 1996 an der Hochschule für Jüdische <strong>St</strong>udien in Heidelberg. 1997 begann<br />
er sein Rabbinatsstudium in London am Leo Baeck College. Seit seiner Ordination<br />
2002 arbeitet er als Gemeinderabbiner in Braunschweig und ist seit 2008<br />
auch niedersächsischer Landesrabbiner.<br />
Propst Schade wurde 1950 in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein geboren,<br />
dort wuchs er in einem Schlachtereibetrieb und auf einem Bauernhof auf. Nach<br />
dem Abitur 1969, dem <strong>St</strong>udium der Theologie und der Philosophie bis 1975,<br />
seiner Promotion und dem Vikariat 1978-80 trat er 1980 seine erste Pfarrstelle in<br />
Volkersheim mit Schlewecke und Werder (bei Bockenem) an. Seit 1991 ist er<br />
Propst in Wolfenbüttel.<br />
Pfarrer Eggers wurde 1970 in Himmelstür bei Hildesheim geboren. 1990 ging<br />
er für ein Jahr als Freiwilliger nach Taizé und half dort bei der Organisation der<br />
internationalen Jugendtreffen. Danach studierte er in Frankfurt am Main bei den<br />
Jesuiten und in Wien Philosophie und Theologie. Nach dem Abschluss des <strong>St</strong>udiums<br />
1997 und einem Praktikum im Hospiz Luise in Hannover und einem Gemeindepraktikum<br />
in Hameln empfing er 1999 im Hildesheimer Dom die Priesterweihe.<br />
Danach war er drei Jahre Kaplan in <strong>St</strong>ade und von 2002 bis 2006 Kaplan<br />
in Goslar. Seitdem ist er Pfarrer der <strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-Pfarrei in Wolfenbüttel.<br />
Worin liegt Ihrer Meinung nach die wesentliche Bedeutung des Sonntags für den<br />
christlichen Glauben? / der Schabbats für den Juden?<br />
Rabbiner Sievers: Der Schabbat zwingt uns anzuerkennen, dass es noch etwas<br />
Höheres gibt als uns Menschen.<br />
Propst Schade: Die biblischen Begründungen finde ich nachdenkenswert, zum<br />
einen 2. Mose 20, die symbolisch schöne Betrachtung: Gott hat am siebenten<br />
Tag geruht, zum anderen 2. Mose 23,12, das Plädoyer für die Arbeitsruhe, die<br />
auch den abhängig Beschäftigten gilt. Im Übrigen erinnere ich gern an Luthers<br />
21
22<br />
Erklärung des dritten Gebots im Kleinen Katechismus: „Wir sollen<br />
Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten,<br />
sondern es heilig halten, gerne hören und lernen.“<br />
Pfarrer Eggers: Der Sonntag ist der Tag der Schöpfung (1. Tag der Woche)<br />
und der Neuschöpfung durch die Auferstehung Jesu (8. Tag der Woche).<br />
Würden Sie sagen, dass alle Menschen christlichen Glaubens/jüdischen Glaubens<br />
diese Bedeutung noch kennen, oder gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige<br />
Antwort?<br />
Rabbiner Sievers: Nein.<br />
Propst Schade: Im Unterricht lernen unsere Konfirmanden das eben Gesagte.<br />
Pfarrer Eggers: Viele sagen, dass man auch ohne Sonntagsgottesdienst ein guter<br />
Christ sein kann. Ich glaube, das stimmt nur bedingt. Untersuchungen zeigen,<br />
dass das Vorhandensein von christlichem Grundwissen und der regelmäßige<br />
Gottesdienstbesuch langfristig gesehen zusammenhängen. Spätestens wenn es in<br />
einer Linie einen Generationswechsel gibt, bleibt vom Glaubenswissen und von<br />
der Identifikation mit der christlichen Glaubensgemeinschaft in der Regel nur<br />
wenig übrig.<br />
Wie wichtig ist den Christen/Juden von heute die Einhaltung des Sonntags/<br />
Schabbats?<br />
Rabbiner Sievers: Der Schabbat hat von seiner zentralen Bedeutung nichts verloren.<br />
Der Essayist Achad HaAm sagte mal: Mehr als die Juden den Schabbat<br />
gehalten haben, hat der Schabbat die Juden erhalten.<br />
Propst Schade: Wie wichtig das Feiertagsgebot den einzelnen Menschen ist,<br />
muss man wohl ihnen selbst überlassen. Ich sehe es als ein Angebot zum Schutz<br />
der Freiheit, Würde und Gesundheit der Menschen.<br />
Pfarrer Eggers: Darauf gibt es wohl so viele Antworten, wie es Christen gibt.<br />
Diese Frage wird auch in den verschiedenen Kulturkreisen und Konfessionen<br />
unterschiedlich beantwortet. Ich bin der Meinung, die Einhaltung des Sonntagsgebotes<br />
gehört zur christlichen Identität. Ich bringe gegenüber mir selbst und<br />
meinen Mitmenschen zum Ausdruck, zu welcher Gemeinschaft ich gehöre und<br />
was das Fundament meines Lebens ist: Die Auferstehung Jesu Christi.<br />
Wie streng wird der Sonntag/Schabbat von den Mitgliedern Ihrer Gemeinde eingehalten?<br />
Rabbiner Sievers: Kommt auf das individuelle Verständnis an.<br />
Propst Schade: Insofern gilt „<strong>St</strong>renge“ nur im Blick auf gesetzliche Regelungen,<br />
damit Menschen, die ausruhen müssen, nicht zur Arbeit missbraucht werden<br />
können.
Pfarrer Eggers: Wir haben jeden Sonntag ca. 700 bis 900 Gottes- 23<br />
dienstbesucher also ca. 10 Prozent. Einige gehen aber nicht jeden<br />
Sonntag. So dass zu unseren Gottesdiensten ca. 20 bis 25 Prozent wenigstens<br />
einmal im Monat kommen.<br />
Ist es schwer, den Sonntag/Schabbat in Wolfenbüttel einzuhalten, also in einer<br />
Umgebung, die nicht mehr christlich geprägt ist/nicht jüdisch geprägt ist?<br />
Rabbiner Sievers: Es kommt darauf an, wie orthodox man ist. Je orthodoxer<br />
desto schwerer. Aber auch nach einer liberalen Interpretation des Schabbat gibt<br />
es durchaus Problem, wie z. B. Sportwettkämpfe für Kinder etc.<br />
Propst Schade: Gelegentlich ist es auch in Wolfenbüttel nötig, an das Niedersächsische<br />
Gesetz zum Feiertagsschutz zu erinnern, wenn Einrichtungen und<br />
Betriebe bereits am Sonntagvormittag gastronomische und andere Veranstaltungen<br />
anbieten.<br />
Pfarrer Eggers: Eigentlich nein. Wer möchte, hat ein vielfältiges Angebot. Wie<br />
schwer es ist, den inneren Schweinhund zu überwinden, ist unterschiedlich.<br />
Wird der Sonntag/Schabbat in anderen Gebieten der Welt (Israel, USA) anders<br />
begangen?<br />
Rabbiner Sievers: Nein.<br />
Propst Schade: Wie der Feiertag in anderen Teilen der Welt begangen wird,<br />
kann ich nicht genügend beurteilen. Ich entsinne mich, dass Mitglieder der anglikanischen<br />
Kirche bei unserem Besuch in England über die ungebremsten Ladenöffnungszeiten<br />
klagten. Von meinem Heimatdorf weiß ich, dass die Bauern<br />
am Sonntag, jedenfalls meine bäuerliche Familie, nach dem morgendlichen Melken<br />
die Arbeit ruhen ließen, es sei denn, es war wegen der Ernte eine Ausnahme<br />
nötig.<br />
Pfarrer Eggers: In den USA ist es viel selbstverständlicher, sonntags zum Gottesdienst<br />
zu gehen.<br />
Wie wichtig ist die Gemeinschaft mit anderen am Sonntag / Schabbat?<br />
Rabbiner Sievers: Sehr wichtig.<br />
Pfarrer Eggers: Sehr wichtig! Gemeinschaft ist die Grundbotschaft Jesu. Durch<br />
seine Auferstehung befreit uns Jesus zu einer neuen Gemeinschaft mit Gott und<br />
untereinander. Ich bin als Jugendlicher sonntags zur Kirche gegangen, weil ich<br />
dort meine Freunde treffen konnte, also konkrete Gemeinschaft erfahren habe.<br />
Ich denke, auch heute müssten Gottesdienste so sein, dass wir konkret Gemeinschaft<br />
erfahren können, die uns durchs Leben trägt. Gemeinschaft macht den<br />
Sonntag schön und umgekehrt stärkt der Sonntag die Gemeinschaft.
24 Wird der Sonntag/Schabbat eher privat in der Familie oder in der Gemeinde<br />
begangen?<br />
Rabbiner Sievers: Für die meisten spielt sich wohl der Schabbat in der Synagoge<br />
ab.<br />
Propst Schade: Viele Familien sehen sich unter der Woche nicht regelmäßig.<br />
Dann ist der Feiertag natürlich besonders wichtig. Viele Menschen leben in<br />
unserer Zeit nicht mehr in einer Familie. Hier hat die Entwicklung der Gesellschaft<br />
Auswirkungen, über die auch viele Singles klagen: Man fühlt sich am<br />
Sonntag einsam. Und nicht alle wissen mit der freien Zeit etwas anzufangen.<br />
Aber hier haben wir sie nicht zu bevormunden. Angebote zur Gemeinschaft gibt<br />
es auch von den Kirchen.<br />
Pfarrer Eggers: Sehr unterschiedlich. Eigentlich sollte beides zum Zug kommen:<br />
Die Familie und die größere Glaubensgemeinschaft.<br />
Was machen Sie persönlich hauptsächlich am Sonntag/Schabbat?<br />
Rabbiner Sievers: Ich halte die Gottesdienste und verbringe ansonsten die Zeit<br />
mit der Familie.<br />
Propst Schade: Ich versuche am Feiertag mich auszuruhen. Veranstaltungen<br />
mit Arbeitscharakter plane ich nicht und nehme sie auch nicht wahr.<br />
Pfarrer Eggers: Gottesdienste feiern. Gemeindeveranstaltungen besuchen.<br />
Seelsorgliche Besuche oder Trauergespräche. Die Seele baumeln lassen etc.…<br />
Ist der christliche / jüdische Glaube möglich ohne die Einhaltung des Sonntags/<br />
Schabbats?<br />
Rabbiner Sievers: Nein!<br />
Propst Schade: Den christlichen Glauben zu leben ist gewiss auch unter widrigen<br />
Umständen möglich, wenn z. B. in politischen Systemen der Sonntagsschutz<br />
nicht gegeben ist, haben Christen immer Wege gefunden ihr Leben im Glauben<br />
zu gestalten.<br />
Pfarrer Eggers: Langfristig gesehen, nein.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Er ist ein Tag der Ruhe, der Besinnung.<br />
Er soll eben „schön“ sein, „ein Tag von und mit Gott“<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Ohne Sonntag ist alles einerlei.
Die Feier der Eucharistie<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
es gibt für uns Christen eine Glaubensaussage, die<br />
sich von allen anderen Religionen abhebt. Es ist die<br />
Heilsbotschaft der Auferstehung unseres Herrn Jesus<br />
Christus, der als wahrer Mensch mit uns das Leben<br />
geteilt hat, verurteilt und gekreuzigt wurde und gestorben<br />
ist; aber wie es unser Glaube aussagt: Am dritten<br />
Tag ist er auferstanden von den Toten. Diese<br />
Botschaft ist die Mitte unseres Glaubens, auf die alle<br />
Gottesdienste von der Heilsbotschaft her hinweisen.<br />
Daraus erwächst unsere Hoffnung in allen<br />
Lebenssituationen.<br />
In besonderer Weise feiern wir von Gründonnerstag bis Ostern dieses<br />
Heilsereignis angefangen vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern bis<br />
zur Osternacht. Dieses Heilsereignis wird aber nicht nur zu Ostern gefeiert,<br />
sondern jeden Sonntag gedenken wir dieses Heilsereignisses. Deshalb sind die<br />
Sonntage auch nicht Bestandteil der österlichen Bußzeit.<br />
An den Sonntagen verdichtet sich der Blick der Umkehr, die Betrachtung des<br />
Heilsweges Gottes mit seinem Volk Israel und der Kirche und das Leben Jesu in<br />
einem Gottesdienst. Mehr noch, wir dürfen die Gegenwart Gottes in besonderer<br />
Weise erfahren: Zum einen durch das Wort Gottes, das wir immer wieder hören<br />
dürfen, durch die Gemeinschaft, die er uns als Christen in der Gemeinschaft der<br />
Glaubenden schenkt und zum anderen durch die Möglichkeit, die heilige<br />
Kommunion zu empfangen. In der Kommunion dürfen wir eins werden mit<br />
Christus. Wenn uns der Leib Christi gereicht wird, dann drücken wir mit<br />
unserem „Amen“ unseren Glauben aus: Ja, im Glauben möchte ich eins werden<br />
mit dem gereichten Leib Christi und Christus selbst. Dann feiere ich immer<br />
wieder ganz bewusst meinen Anteil am Leib Christi, wie es schon mit der Taufe<br />
zum Ausdruck gebracht wurde.<br />
Diese besondere Zusage Gottes, die wir auch in anderen Sakramenten<br />
bekommen dürfen, können wir im Vergleich zu anderen Sakramenten bei der<br />
Eucharistiefeier immer wieder empfangen; ähnlich wie das Bußsakrament. Die<br />
Eucharistiefeier am Sonntag bietet noch einmal besonders die Möglichkeit, in<br />
der größeren Glaubensgemeinschaft diese Zusage Gottes zu feiern. Das heißt uns<br />
kann bewusst werden: Wir haben gemeinsam Anteil an der Botschaft der<br />
Auferstehung. Und mehr noch, wir vertrauen darauf, dass die ganze Schöpfung<br />
Anteil hat an der Auferstehung.<br />
Sicherlich kann man die einzelnen Gründe verstehen, die den Nichtbesuch eines<br />
25
26<br />
Gottesdienstbesuch am Sonntag entschuldigen lassen. Das Einladende<br />
einer Glaubensgemeinschaft ist wahrscheinlich heute auch<br />
wirkungsvoller als das Gebot der Sonntagspflicht.<br />
Uns sollte aber immer mehr noch bewusst sein: Nicht die Kirche lädt uns ein,<br />
sondern Gott lädt uns ein, Gemeinschaft mit ihm zu feiern. Ich bin der<br />
Überzeugung, wir haben gute Gründe, diese Einladung anzunehmen. Denn<br />
zum einen nehmen wir auf dem Lebensweg, den Gott uns bereitet hat, viele<br />
Erfahrungen und Eindrücke innerhalb einer Woche mit, die wir Gott im<br />
Rückblick nahe bringen dürfen. Von den Gefühlen der Traurigkeit bis hin zur<br />
größten Freude dürfen wir Gott unser Leben offen legen und anvertrauen. Und<br />
zum anderen dürfen wir ihn mit Blick auf die Zukunft um seinen Beistand und<br />
seinen Segen bitten.<br />
Gott lädt uns zur Danksagung immer wieder ein. Das österliche Geheimnis ist<br />
und bleibt mit dem Sonntag verbunden. Dieses gilt es immer wieder, uns ins<br />
Bewusstsein zu bringen.<br />
Pastor Roland Herrmann
Die Liturgie des Friedens<br />
Pastor Ivan Mykhailiuk feiert mit uns in der <strong>St</strong>.-<strong>Petrus</strong>-<br />
Pfarrei die Heilige Messe nach römisch-katholischem Ritus.<br />
Er stammt aus der Ukraine und ist nach einem östlichen<br />
Ritus geweiht. Er beschreibt hier die Liturgie der orthodoxen<br />
Kirche. Sie wird als Göttliche Liturgie bezeichnet<br />
und wird zurückgeführt auf den Kirchenvater Johannes<br />
Chrysostomus (+ 407).<br />
Bei der Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus handelt<br />
es sich um eine antiochenische Liturgie. Johannes<br />
Chrysostomus war nämlich zuerst Erzbischof von Antiochien,<br />
bevor er nach Konstantinopel kam, und hatte sich<br />
sehr viel mit Liturgie beschäftigt. Die Chrisostomus-Liturgie ist die Liturgie von<br />
Jerusalem und den Aposteln. Viele Elemente dieser Liturgie finden sich in den<br />
anderen orientalischen Riten, nämlich im syrischen, maronitischen und teilweise<br />
auch im koptischen Ritus, so dass sie wirklich die universale Liturgie der Apostel<br />
ist und nicht nur die Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus. Vielleicht<br />
hat sie gerade deshalb einen so großen Wert, weil sie eng mit der Liturgie Jerusalems<br />
verbunden ist.<br />
Die Göttliche Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus wurde ursprünglich<br />
sowohl in Griechisch als auch in Syrisch und Aramäisch gefeiert, je nachdem,<br />
ob sie in der <strong>St</strong>adt oder auf dem Land zelebriert wurde. Sie hat sich bis zum 9.<br />
Jahrhundert entwickelt und ist seither so geblieben, wie sie in der byzantininischen<br />
Kirche heute gefeiert wird. Etwa 200 Millionen Christen feiern diese Göttliche<br />
Liturgie. Nach der lateinischen Liturgie ist sie die verbreitetste Liturgie.<br />
Später nannte man sie die byzantinische Liturgie. Eigentlich aber hat sie recht<br />
wenig mit Byzanz zu tun, sondern mehr mit Jerusalem, Syrien, Palästina, Antiochien<br />
und Alexandrien. Über Jerusalem und Antiochien kam sie nach Konstantinopel<br />
(=Byzanz), wurde dort mit vielen Elementen angereichert und dadurch ein<br />
Ausdruck der byzantinischen Kultur.<br />
Ein Hauptkennzeichen der byzantinischen Liturgie, die am häufigsten in verschiedenen<br />
Sprachen gefeiert wird, ist ihre Weite, und man kann wohl sagen,<br />
dass diese Liturgie katholisch im wahrsten Sinn des Wortes ist.<br />
Nun kurz etwas zur Theologie der Chrisostomus-Liturgie. Die Heilige Liturgie<br />
stellt den Gipfel der Feier des orthodoxen Glaubens dar. Alle Feierlichkeiten<br />
erwachsen aus der Eucharistie: Gebete, Prozessionen und alles endet in der Feier<br />
der Liturgie. Über die Göttliche Liturgie hinaus gibt es nichts anderes und Höheres,<br />
denn sie ist der Höhepunkt des Gebetes und der Anbetung.<br />
Die Liturgie ist die Feier des ganzen Heilplanes, und alles in der Liturgie will<br />
27
28<br />
eine Synthesis des Heilplanes sein, denn sie ist die Liturgie des Heiligen<br />
Geistes wie des Vaters und des Sohnes. Es ist eine Liturgie des<br />
Vaters, weil alle Gebete an den Vater gerichtet sind; und sie ist eine<br />
Liturgie des Sohnes, indem sie immer wieder das Heil durch Christus erwähnt<br />
und davon in verschiedenen Etappen spricht und sein Heil verherrlicht, nämlich<br />
seinen Tod, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und sein Wiederkommen in<br />
Herrlichkeit. Die Bedeutung des Heiligen Geistes zeigt sich bei der Feier der<br />
Liturgie besonders in den verschiedenen Epiklesen während der einzelnen Vollzüge<br />
der Eucharistiefeier, weil wir ohne die Hilfe des Heiligen Geistes – wie der<br />
heilige Paulus sagt – noch nicht einmal „Jesus” sagen können. Deshalb begleitet<br />
der Heilige Geist mit seiner Kraft alle einzelnen Vollzüge der Liturgie.<br />
Die Göttliche Liturgie ist eine Liturgie des Friedens. Sie beginnt mit den Worten:<br />
„In Frieden lasset uns beten zum Herrn!”, und zum Schluss der Liturgie<br />
heißt es: „Lasst uns gehen in Frieden!”. Man muss innerlich im Frieden leben,<br />
damit man Liturgie feiern kann. Wenn man allzu-sehr von den Dingen belastet<br />
ist, kann man nicht Liturgie feiern. Deshalb heißt es zu Beginn: „Lasst uns in<br />
Frieden beten!”<br />
Es ist die Liturgie des Reiches Gottes, mit dessen Verherrlichung sie beginnt:<br />
„Gepriesen sei das Reich des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,<br />
jetzt und allzeit und in alle Ewigkeit!” Immer wieder erwähnt die Liturgie Jesus<br />
Christus als den König. Er, der auferstandene Herr, ist der Herrscher über die<br />
ganze Welt und der menschfreundliche Gott. Die byzantinische Liturgie verbindet<br />
also immer beides: sie verherrlicht den menschenliebenden Gott und den<br />
herrschenden Gott, den Sieger.<br />
Ivan Mykhailiuk<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Er ist ruhiger als die anderen Tage. Man erinnert sich an die Toten. Gemeinsames<br />
Frühstück mit der ganzen Familie<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Zeit für Familie und Distanz zum Alltag mit dem Gefühl,<br />
dass Weltlichkeit nicht alles ist.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Er ist ein Tag der Ruhe, der Besinnung. Er soll eben „schön“ sein,<br />
„ein Tag von und mit Gott“
Musik ist Gottesdienst<br />
Sonntag, den 9. Oktober 2011, 17 Uhr<br />
Klosterkirche Heiningen<br />
Te Deum<br />
Marc-Antoine Charpentier<br />
Cembalokonzert d-moll (BWV 1052)<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Magnificat<br />
Christoph Graupner<br />
Ausführende:<br />
Bachensemble 325<br />
Harm Pralle (Leitung), Susanne Reibach (Cembalo)<br />
Gemischter Chor <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />
Martin Pfeiffer (Leitung)<br />
Uta Maria Pfeiffer, Berlin (Sopran)<br />
Tamara Friedrich, Konz (Alt)<br />
Tobias Meyer, Rottenburg (Tenor)<br />
Ralph Grünewald, Wuppertal (Bass)<br />
Orgelmusik<br />
An der restaurierten, historischen Orgel: Dr. Jürgen Ehlers,<br />
Wolfsburg<br />
Eintritt frei, finanzielle Unterstützung durch Türkollekte ist willkommen
Blick in die Geschichte<br />
30<br />
„Der Fall Schöppenstedt landet auch vor dem Reichstag“<br />
Die Möglichkeit des regelmäßigen Gottesdienstbesuches am Sonntag erscheint<br />
uns, abgesehen vom aufkommenden Priestermangel, sehr selbstverständlich.<br />
Dass es am Beginn des vergangenen Jahrhunderts noch keineswegs<br />
selbstverständlich war, jeden Sonntag eine Katholische Messe in Schöppenstedt<br />
feiern zu können wird deutlich an einer Auseinandersetzung, die unter anderem<br />
zwischen dem Bischof von Hildesheim und der braunschweigischen<br />
Landesregierung stattgefunden hat. Nachdem schon im Jahre 1890 der Pfarrer<br />
von Wolfenbüttel beim Ministerium um „Zulassung eines periodischen<br />
Gottesdienstes in Schöppenstedt“ erfolglos beantragt hatte, versuchte sein<br />
Nachfolger dieses im Jahre 1904 ein zweites Mal. Er bekam die Antwort, dass<br />
nur der Bischof einen solchen Antrag stellen könne. Im Frühjahr 1905 bat der<br />
Bischof von Hildesheim die braunschweigische Landesregierung um Folgendes:<br />
„die Genehmigung zur Anstellung eines Hilfsgeistlichen in Wolfenbüttel und die<br />
Zulassung eines regelmäßigen periodischen Gottesdienstes in Schöppenstedt.“<br />
Auch dieser Antrag wurde abgelehnt, da man den Katholiken unterstellte die<br />
vorgebrachten Zahlen seien nicht korrekt. Diese Ablehnung fand auch auf<br />
evangelischer Seite eine erhebliche Missbilligung. Nachdem die Volkszählung<br />
von 1905 die Zahlen der Gläubigen, die von katholischer Seite angegeben<br />
waren, bestätigten, listete das Braunschweiger Wochenblatt am 18. März 1906<br />
folgende Entwicklungsstufen der Auseinandersetzung auf:<br />
1. Die Gesuche der Katholiken führen die Zahl der katholischen<br />
Einwohner auf Grund der amtlich festgestellten Ergebnisse der<br />
Volkszählungen an.<br />
2. Kreisdirektion, Gemeindevorstände und Bürgermeister stellen<br />
„amtlich“ nach „eingehender“, „genauer“ Prüfung fest, daß sich die Zahl<br />
der Katholiken „vielleicht auf ein Viertel“, später 1905 auf ungefähr die<br />
Hälfte „ermäßigt“.<br />
3. Aufgrund dieser „Korrektur“ werden die Gesuche der Katholiken als<br />
unbegründet und übertrieben abgelehnt und dem „Gelächter“ des<br />
Landtages preisgegeben, und die große, weite Öffentlichkeit ist von der<br />
Anmaßung der Katholiken überzeugt.<br />
4. Die nachfolgenden Volkszählungen ergeben die Richtigkeit der von<br />
den Katholiken angegebenen Zahlen und die totale Unrichtigkeit der sog.<br />
„amtlichen“ Feststellungen.<br />
5. Natürlich erfährt die Öffentlichkeit davon nichts.<br />
Selbst im Reichstag von Berlin wurde das befremdliche Vorgehen der<br />
braunschweigischen Landesregierung vom damaligen Reichstagsabgeordneten
Dr. Karl Bachem in der Sitzung vom 26. Jaunar 1906 vorgetragen und 31<br />
besprochen.<br />
Im März 1908 schickte der Bischof von Hildesheim zum dritten Mal ein Gesuch<br />
an die Landesregierung. Es gab daraufhin die Genehmigung viermal im Jahr<br />
einen Gottesdienst in Schöppenstedt feiern zu dürfen. Die einzelnen Termine<br />
mussten allerdings wiederum von der Landesregierung genehmigt werden. Dazu<br />
findet man in der Halbmonatsschrift Brunonia vom 15. Februar 1909 folgende<br />
Zeilen: „Ist das richtig, so fragt man sich doch billig, was hat der<br />
braunschweigische <strong>St</strong>aat, dessen Verwaltungsorganen die Schuld daran<br />
beigemessen wurde, dadurch für Nachteile, wenn dort statt viermal sechzigmal<br />
katholischer Gottesdienst gehalten wird? Wir können mit dem besten Willen<br />
keine entdecken, eher aber auf die Vorteile für ihn schließen.“ Im folgenden Jahr<br />
wird einem erneuten Gesuch des Bischofs um einen monatlich einmaligen<br />
Gottesdienst dann endlich stattgegeben: „Euer Bischöflichen Hochwürden<br />
setzen wir auf das gefällige Schreiben vom 15. D. Monats ergebenst davon in<br />
Kenntnis, daß höchsten Orts dem gestellten Antrage gemäß für das Jahr 1909 die<br />
Abhaltung je eines Gottesdienstes allmonatlich in Schöppenstedt genehmigt ist“.<br />
So konnte ein achtzehnjähriger <strong>St</strong>reit endlich einigermaßen beigelegt werden.<br />
(Vgl. Die katholische Kirche im Herzogtum Braunschweig, von Herman<br />
Seeland, Hildesheim 1909, 106-116)<br />
Matthias Eggers
Missionarin auf Zeit in Indien<br />
Daniela Schneider ist gehört zum Kirchort <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong> und hat in diesem Jahr ihr<br />
Abitur gemacht.<br />
Als Missionarin auf Zeit (MaZ) in Indien möchte ich ...<br />
mich für eine gerechtere Welt einsetzen<br />
meinen christlichen Glauben neu entdecken und<br />
aus ihm leben<br />
am Gemeindeleben und am Ordensleben vor Ort<br />
teilnehmen<br />
mit offenen Augen und Ohren teilnehmen an der<br />
Arbeit der Menschen<br />
Erfahrungen sammeln, um sie später in Deutschland<br />
weiterzugeben, damit wir weltweit voneinander<br />
lernen können<br />
und so zu einer Brücke zwischen Menschen ver<br />
schiedener Kulturen werden<br />
Ich werde ab August 2011 ein Jahr lang in Pedana bei Vijayawada im Bundesstaat<br />
Andhra Pradesh in einer Mittelschule der Pallottiner (Homepage der Schule<br />
mit Photos: http://www.mypallottischool.info/gallary.html) und evtl. anderen<br />
Bereichen des Jugendsektors mithelfen. Dabei möchte ich mit den Kindern z. B.<br />
singen, malen, basteln, erzählen, spielen, lernen, kurz: für sie da sein.<br />
Die Pallottinerinnen sind benannt nach ihrem Gründer Vinzenz Pallotti (1795-<br />
1950), einem römischen Geistlichen, der sich sehr für die Armen und Schwachen<br />
engagierte. Die Missionsschwestern setzen sich besonders für Menschen in<br />
Notsituationen, weltweite Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz ein. Ich habe<br />
sie als sehr herzlich und offen erlebt.<br />
Sie können mich unterstützen, indem Sie einfach meinem Solidaritätskreis<br />
beitreten: Ich werde etwa einmal im Monat Rundmails schreiben. Wenn Sie daran<br />
interessiert sind, können Sie sich gerne bei mir melden:<br />
Per Mail unter daniela.schneider @aegidien.de<br />
Telefonisch unter 05331/978496<br />
Ich bitte Sie außerdem herzlich, das MaZ-Programm der Pallottinerinnen finanziell<br />
zu unterstützen, damit weiterhin die Entsendung junger Menschen in Entwicklungsländern<br />
möglich ist: Pro Einsatz müssen etwa 2.500 Euro durch Spenden<br />
finanziert werden. Sie können monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder<br />
33
34 einmalig eine Spende überweisen. Das Geld fließt in einen gemeinsamen<br />
Topf, aus dem alle kommenden MaZ-Einsätze finanziert werden.<br />
Spendenkonto: Pallottinerinnen /MaZ<br />
Kontonummer: 10 218 39 35<br />
BLZ: 750 903 00 bei der LIGA Bank München<br />
Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse auf den Überweisungen zu notieren, damit<br />
Sie zu Beginn des neuen Jahres eine Spendenbescheinigung zugeschickt bekommen<br />
können.<br />
Nachrichten aus der Pfarrei<br />
Diakonweihe<br />
Am 14. Mai wurde Jens Tamme in Hildesheim von Bischof Schwertfeger zum<br />
Diakon geweiht. Er ist <strong>St</strong>ändiger Diakon im Nebenamt, wohnt mit seiner Familie<br />
in Schöppenstedt, wird aber für die gesamte Pfarrei tätig sein.<br />
Lindenblütenfest<br />
Am 3. Juli findet in <strong>St</strong>. Ansgar an der Waldenburger <strong>St</strong>raße das Lindenblütenfest<br />
statt. Es beginnt mit dem 10-Uhr-Gottesdienst und wird anschließend unter der<br />
Linde vor der Kirche weitergeführt. Der Erlös des Festes soll für die Finanzierung<br />
der Photovoltaikanlage verwendet werden.<br />
Tische und <strong>St</strong>ühle für das Roncalli-Haus<br />
Das Roncalli-Haus hat neues Mobiliar bekommen. Die Anschaffung von Tischen<br />
und <strong>St</strong>ühlen wurde durch großzügige Spenden ermöglicht. Allen Spendern<br />
ein herzliches Dankeschön!<br />
Kirchenwahl<br />
Am 22. Mai fanden die Wahlen zu den neuen Gremien der Pfarrei statt. Der<br />
Pfarrgemeinderat und die Kirchortsräte werden sich aufgrund neuer Satzungen,<br />
die sich die Pfarrei in Abstimmung mit dem Bistum selbst gegeben hat, neu zusammensetzen.<br />
Die Satzungen liegen zur Mitnahme in den Kirchenvorräumen<br />
aus. Die Gremien werden sich noch vor den Sommerferien konstituieren.<br />
Was bedeutet Ihnen der Sonntag?<br />
Er bedeutet mir sehr viel und ist herausragend; ich freue mich immer auf<br />
den Sonntag. Für mich ist er mein Tag für Gott – Tag für Familie
Der neue Diakon stellt sich vor<br />
Einige Wochen ist es nun schon her, dass ich hier nach<br />
Wolfenbüttel gezogen bin und ich kann sagen, dass ich<br />
mich hier immer besser einlebe. Einige von Ihnen durfte<br />
ich schon in persönlichen Gesprächen kennen lernen<br />
und ich freue mich darauf, wenn es in den nächsten<br />
Wochen und Monaten immer mehr werden.<br />
Mein Name ist <strong>St</strong>efan Herr. 1979 wurde ich in Brunsbüttel<br />
in Schleswig-Holstein geboren und bin dann in<br />
Meldorf und Kappeln an der Schlei aufgewachsen, bis<br />
ich dann 1990 mit meinen Eltern nach Rotenburg an<br />
der Wümme gezogen bin. Nach der Realschule habe<br />
ich in Rotenburg eine Ausbildung zum Bürokaufmann in einem Alten- und Pflegeheim<br />
gemacht. Nachdem ich zwei Jahre in diesem Beruf gearbeitet habe, stellte<br />
sich mir immer mehr die Frage, ob dies wirklich alles ist. Durch meine vielfältigen<br />
Aktivitäten in meiner Heimatgemeinde Corpus-Christi als Messdiener oder<br />
Pfarrgemeinderatsmitglied aber vor allem durch die Mitgliedschaft in einer Gebetsgruppe<br />
von jungen Gemeindemitgliedern meiner Heimatgemeinde kam in<br />
mir der Gedanke auf, ob ich nicht zum Priester berufen sein könnte. Nach mehreren<br />
Gesprächen mit meinen damaligen Heimatpfarrer Johannes Pawellek entschloss<br />
ich mich, meinen bisherigen Beruf aufzugeben, um im erzbischöflichen<br />
Collegium Marianum in Neuss mein Abitur nachzuholen und Theologie zu studieren.<br />
Das <strong>St</strong>udium in Frankfurt Sankt Georgen und Innsbruck habe ich im Juli<br />
2010 mit dem Diplom abgeschlossen. Es folgte eine Zeit der pastoralen Ausbildung<br />
in Hamburg und dann war es endlich soweit. Am 9. April 2011 wurde ich<br />
in meiner Heimatgemeinde Corpus-Christi durch Weihbischof Heinz-Günter<br />
Bongartz zum Diakon geweiht. Der Empfang der Diakonenweihe ist in der katholischen<br />
Kirche Voraussetzung für den Empfang der Priesterweihe, die dann<br />
2012 in Hildesheim sein wird.<br />
Ich freue mich, mein Diakonatsjahr bei Ihnen in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong> verbringen<br />
zu dürfen. Meine Schwerpunkte in dieser Zeit werden im caritativen Bereich der<br />
Krankenhausseelsorge, der Planung und Vorbereitung eines pastoralen Zentrums<br />
(Mehrgenerationenhauses) in <strong>St</strong>. Ansgar, der Jugendarbeit vor allem der Firmvorbereitung<br />
sowie in der Liturgie und in der Sakramentenspendung liegen. Ich<br />
werde Menschen die Taufe spenden, bei der Trauung assistieren sowie Trauernde<br />
trösten und Menschen auf ihrem letzten irdischen Weg begleiten.<br />
In der Hoffnung viele von Ihnen persönlich kennenzulernen<br />
Ihr<br />
Diakon <strong>St</strong>efan Herr<br />
35
*Einladung*<br />
37<br />
Der Caritasverband für <strong>St</strong>adt und Landkreis Wolfenbüttel e.V. lädt am<br />
Sonnabend, 18. Juni in der Zeit von 15 bis 18 Uhr herzlich ein in die Krumme<br />
<strong>St</strong>raße 56 zu seinem diesjährigen Sommerfest. Es wird ein buntes Programm mit<br />
Kutschfahrten, Livemusik, Kinderschminken etc. geben.<br />
Kaffee, Kuchen und Getränke werden gegen eine Spende für das<br />
<strong>St</strong>raßenkinderprojekt des Caritasverbandes Satu Mare abgegeben.<br />
*Verkauf von Wohlfahrtsmarken*<br />
Vier bekannte Szenen aus Loriots weiter Welt des Komischen sind Motive der<br />
neuen Markenserie 2011. Die von Vicco von Bülow persönlich ausgewählten<br />
vier Motive zeigen das nörgelnde Ehepaar beim Frühstück, die knollennasigen<br />
Geschäftsleute in der Badewanne, den sprechenden Hund Bello und die beiden<br />
Besucher auf der Rennbahn. Die Motive sind Original-Phasenzeichnungen aus<br />
Loriots Fernseharbeiten.<br />
Die "helfenden" Briefmarken sind erhältlich beim Caritasverband, Krumme<br />
<strong>St</strong>raße 56, Wolfenbüttel, Tel. 05331/26005. Der Zuschlagserlös fließt in die<br />
soziale Arbeit vor Ort. Es werden Menschen in Not unterstützt und Projekte<br />
gefördert (z.B. Ferienfreizeit für Kinder aus sozial benachteiligten Familien).<br />
Anzeige<br />
Seit 1987 bietet der Caritasverband Wolfenbüttel alleinlebenden,<br />
behinderten, kranken und älteren Menschen den *Haus-Notruf-<br />
Dienst* an.<br />
Hiermit kann dem o.g. Personenkreis die Möglichkeit gegeben<br />
werden, schnell und ohne Umwege im Notfall Hilfe zu holen.<br />
Die Haus-Notruf Teilnehmerstation wird einfach an das Telefonnetz<br />
angeschlossen. Durch einen kleinen Sender, den so genannten<br />
Funkfinger, kann man von jedem Punkt seiner häuslichen<br />
Umgebung einen Notruf absenden. Unsere Zentrale leitet umgehend, auch ohne weitere<br />
Rückmeldung des Hilfesuchenden, die vorher vereinbarten Hilfeleistungen ein.<br />
Die monatliche Mietgebühr beträgt z Zt. € 17,50 zuzüglich einer einmaligen Anschlussgebühr<br />
in Höhe von € 10,00. Bei Ansprüchen an die Pflegeversicherung können<br />
diese Kosten komplett von der Pflegekasse übernommen werden.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unseren Mitarbeiter, Herr *Thomas Czech*,<br />
unter<br />
*0531/2340202* bzw. *0175/7979590* oder den Caritasverband Wolfenbüttel,<br />
*05331/26005*.<br />
Oder senden Sie uns eine E-Mail - hausnotruf@caritas-wolfenbuettel.de
38<br />
Gottesdienste an den Pfingsttagen<br />
<strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />
Samstag, 11. Juni 2011 17:15 Beichte, 18:00 Hl. Messe<br />
Sonntag, 12. Juni 2011 11:00 Hl. Messe<br />
Montag, 13. Juni 2011 10:00 Ökumenischer Pfingstgottesdienst in<br />
der Hauptkirche Beatea Mariae Virginis<br />
<strong>St</strong>. Ansgar<br />
Sonntag, 12. Juni 2011 9:00 Beichte, 9:30 Familiengottesdienst<br />
<strong>St</strong>. Joseph<br />
Sonntag, 12. Juni 2011 10:00 Hl. Messe<br />
Hl. Kreuz<br />
Samstag, 11. Juni 2011 18:00 Hl. Messe<br />
<strong>St</strong>. Peter und Paul<br />
Montag, 13. Juni 2011 9:00 Hl. Messe<br />
Tauferinnerungsnachmittag<br />
Seit 3 Jahren bieten wir in regelmäßigen Abständen in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong> Tauferinnerungsgottesdienste<br />
mit anschließendem gemütlichen Beisammensein an. Zu dieser Tauferinnerung<br />
sind alle Familien ganz herzlich eingeladen, die in diesem Jahr oder in den<br />
Jahren davor ihr Kind in einer der Kirchorte von <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong> taufen ließen. Dahinter steht<br />
auch der Wunsch der Pfarrgemeinde, mit denen, die das wollen und annehmen, länger in<br />
Kontakt zu bleiben.<br />
Der nächste Tauferinnerungsgottesdienst findet am Samstag, 4. Juni, 15 Uhr in der <strong>Petrus</strong>kirche<br />
statt. Anschließend gibt es ein Beisammensein bei Kaffee-Kuchen-Saft im<br />
Roncallihaus angeboten. Dabei sind Kuchenspenden immer gerne gesehen. Vorbereitet<br />
wird der Nachmittag von Pastor Roland Herrmann (Tel: 920318) und von dem Gemeindereferenten<br />
Markus Galonska (Tel: 920321). Wer sich also gerne zu dem Nachmittag<br />
anmelden möchte, kann einen von den beiden oben Genannten oder Frau Wissmann im<br />
Pfarrbüro (Tel: 92030) anrufen.
Regelmäßige Gottesdienste am Wochenende<br />
<strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong>, Wolfenbüttel, Harztorwall<br />
Samstags: 18.00 Uhr (ganzjährig)<br />
Sonntags: 11.00 Uhr<br />
<strong>St</strong>. Ansgar, Wolfenbüttel, Waldenburger <strong>St</strong>raße<br />
Sonntags: 9.30 Uhr<br />
<strong>St</strong>. Joseph, Schöppenstedt, Neue <strong>St</strong>raße<br />
Im Wechsel<br />
Samstag 18.00 Uhr oder<br />
Sonntag 10.00 Uhr<br />
<strong>St</strong>. Bernward, Börßum, Oderblick<br />
Samstags: 18.00 Uhr (einmal im Monat, siehe Pfarrbrief)<br />
<strong>St</strong> Peter und Paul, Heiningen, Dorfstraße<br />
Sonntags: 10.00 Uhr (zweimal im Monat, siehe Pfarrbrief)<br />
Hl. Kreuz, Dorstadt, Harzstraße<br />
Samstags: 18.00 Uhr (einmal im Monat, siehe Pfarrbrief)
Und was machen Sie am Sonntag?