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Extrakt_StädtebaulicheStudieZittau_MitteWest_REVIVAL!

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Aus dem städtebaulichen Entwicklungskonzept der Großen Kreisstadt Zittau (SEKo)

aus dem Jahr 2011 geht hervor, dass der Erhalt sowie die Sanierung und Attraktivitätssteigerung

des urbanen Stadtkerns bzw. der Innenstadt oberste Priorität hat (vgl.

Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft, 2011: 196). Der Entwicklungsschwerpunkt der

Siedlungsstruktur wird innerhalb des zweiten Verkehrsaußenringes gelegt und die dezentrale

Ansiedlung von öffentlichen Verwaltungseinrichtungen dementsprechend als

Fehlentwicklung erkannt (vgl. ebd.: 196).

Für den Bereich Handel wird auf das Einzelhandelskonzept (s.u.) verwiesen und der

hohe Leerstand von Einzelhandelbetrieben in der Innenstadt angemerkt. Ein fehlender

Kundenstrom hat besonders in der Inneren Weberstraße dazu geführt, dass Geschäftsinhaber

ihre Betriebe schließen mussten. Hier wurden zwar Gegenmaßnahmen

ergriffen, allerdings wird konstatiert, dass ein Bedarf besteht, das Engagement seitens

der Stadt zu systematisieren (vgl. ebd.: 88). Der Tourismus bildet einen Schwerpunkt

und ist als ein Wirtschaftsfaktor nachhaltig zu entwickeln. Zittau verfügt über kulturhistorische

Schätze und Sehenswürdigkeiten sowie über eine abwechslungsreiche Natur

und Landschaft im Umland (vgl. ebd.: 89).

Der historische Stadtkern ist der Stadtteil mit der höchsten Einwohnerdichte sowie einem

umfangreichen Angebot an verschiedenen Wohnformen. Als Missstände werden

hier vor allem im südlichen Teil der Altstadt ein Sanierungsstau und die Konzentration

von Baulücken genannt (vgl. ebd.: 27). Als Entwicklungserfordernisse werden die Gestaltung

von Straßen und Plätzen, Grünräumen im Quartiersinneren aber auch eine

Verbesserung des Parkplatzangebotes hervorgehoben (vgl. ebd.: 28). Zur Umsetzung

werden konkrete Maßnahmen angedacht, z.B. die Entsiegelung von Straßen- und

Platzflächen und die zeitweilige Begrünung bzw. Zwischennutzung von Baulücken und

Brachflächen zur Attraktivitätssteigerung (vgl. ebd.: 137). Ebenso wird ein dynamisches

Parkleitsystem angedacht, um den Parksuchverkehr zu minimieren (vgl. ebd.: 107).

Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzept hält fest, dass Zittau über die notwendige

Ausgangsbasis für eine Stärkung der vorhandenen Standorte der zentralen Versorgungsaufgabe

verfügt (vgl. Stadt+Handel, 2017: 161). Auf gesamtstädtischer Ebene

soll darüber hinaus die Versorgungsaufgabe als Mittelzentrum aufgrund seiner Lage im

Dreiländereck gestärkt werden (vgl. ebd.: 97).

Zittau verfügt auf der einen Seite über ein überdurchschnittliches Angebot an Einzelhandelsfläche

je Einwohner mit 3,12 m² (vgl. ebd.: 3), jedoch auf der anderen Seite

auch über ein unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2019:

o.S.). Durch den anhaltenden Rückgang der Bevölkerungszahl wird das Kaufkraftniveau

in Zukunft zudem weiter sinken (vgl. Stadt+Handel, 2017: 89). Als Leitsatz gilt es,

den zentrenrelevanten Einzelhandel auch vorrangig in den zentralen Versorgungsbereichen

der historischen Innenstadt anzusiedeln (vgl. ebd. S.159). Die aktuelle Lage

zeigt jedoch, dass rund 45 % der gesamtstädtischen Verkaufsflächen an nicht-integrierten

Lagen verortet sind (vgl. ebd.: 27). Zwar sind im gesamten Altstadtkern keine

großflächigen Einzelhandelsbetriebe zu finden, jedoch wird festgestellt, dass im Bereich

der erweiterten Kernstadt die Nahversorgung fußläufig erreichbar ist, mit Ausnahme

der östlichen Innenstadt (vgl. ebd.: 86-87).

Das Handlungskonzept Innenstadt Zittau 2015-2020 diente als Fahrplan zur Fortsetzung

der Stadterneuerung bis zum Jahr 2020 und einer Weichenstellung für die Zeit danach.

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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!

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