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Extrakt_StädtebaulicheStudieZittau_MitteWest_REVIVAL!

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Als Ergänzung des zuvor genannten Handlungskonzeptes fokussiert sich das Gebietsbezogene

integrierte Handlungskonzept: Zittau - Sozial, Zusammenkommen und

Wachsen (ESF) auf die soziale und soziokulturelle Infrastruktur Zittaus (vgl. Große Kreisstadt

Zittau, 2016: 18). Mit thematisierten Veranstaltungen, Stadtrundgängen, Workshops

etc. zielen die geplanten Vorhaben vorrangig auf die Förderung von Kindern

und Jugendlichen, allgemein Benachteiligte und Menschen mit Migrationshintergrund

ab (vgl. ebd.: 16). Ansässige soziokulturelle Vereine, sowie Bildungsträger und weitere

regionale Akteuren wurden in die Erarbeitung des Konzepts einbezogen und beteiligen

sich auch weiter aktiv an der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen (vgl. ebd.: 6).

Die Maßnahmen und Inhalte aus den beiden gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten

für die Förderprogramme EFRE und ESF bauen aufeinander auf und

unterstützen sich gegenseitig (vgl. Große Kreisstadt Zittau, 2016: 8).

Aus einer übergeordneten Betrachtungsebene sind weiterhin die funktionalen und

räumlichen Verflechtungen Zittaus v.a. mit Liberec von Relevanz. Schlagworte dazu

sind in den einzelnen Konzepten bereits angeklungen, z.B. tschechische Kaufkraft oder

Pendlerbeziehungen. Ein Zusammendenken des Raumes, über nationale Grenzen hinweg,

ist im Rahmen der europäischen Integration schon heute eine bedeutende Entwicklungsoption.

Im Sinne einer gemeinsamen und internationalen Regionalentwicklung,

gilt es tschechische und polnische Partner im Dreiländereck zu berücksichtigen

und zu aktivieren. Die Entwicklung Zittaus sollte einen 360 0 -Blick behalten.

Zusammengefasst analysieren die einzelnen Konzepte, Planungen und Ideen die

grundsätzlichen Problemlagen der Stadt Zittau sektoral und/oder räumlich begrenzt.

Hierbei sind inhaltliche Widersprüche zu finden und Lösungen auszuhandeln. Es stellt

sich die Frage nach den Ursachen der kommunalen Entwicklung. Diese Ursachen sind

zu den daraus resultierenden Wirkungen abzugrenzen.

Zentraler Grund für die gesteigerte Handlungserfordernis in Zittau ist unserer Meinung

nach die demografische und sozioökonomische Entwicklung. Den daraus resultierenden

und damit einhergehenden Herausforderungen (siehe Kapitel 2.3) ist auf lokaler

Ebene allein nicht beizukommen. Der richtige Weg, der bereits gegangen wird, ist es

die übergeordneten institutionellen Ebenen in die Verantwortung zu ziehen. Die Förderung

auf Projektebene ist dabei jedoch nicht ausreichend.

Aus städtebaulicher Sicht ist zudem die Fragen zu stellen: Wem gehört die Stadt? Und:

Welche Rolle spielen die Zittauer in der Planung und Gestaltung ihrer Heimatstadt?

Welche Bewohner, bzw. Zielgruppen, können für welche Ziele aktiviert werden? In

den vorhanden Konzepten wurde dies wenig bis gar nicht erörtert. Die konventionelle

Planung in Form von Bauleitplanungen und anderen Satzungen ist im Kontext der

Schrumpfung wenig geeignet. Positiv (z.B. durch eine adäquate Nutzung) wie negativ

(z.B. durch das verfallen lassen) ist das Eigentum bzw. das Nutzungsrecht die Voraussetzung

für jedwede Intervention.

Die Bevölkerungsentwicklung und die diversifizierte Eigentümerstruktur waren und sind

die zentralen Herausforderungen der Stadt Zittau. Die Transformation der Stadt ist bis

dato nicht vollumfänglich geglückt. Die vorhandenen Ansätze sind jedoch zu begrüßen

und zu würdigen. Als Aufgabenstellungen der Zukunft sind weiterhin schon heute

Digitalisierung und der Klimawandel zu berücksichtigen.

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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!

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