Extrakt_StädtebaulicheStudieZittau_MitteWest_REVIVAL!
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4.3 Finanzierung und Förderung
Der Zweck aller Maßnahmenvorschläge zur städtebaulichen Entwicklung im Quartier
MitteWest ist die Leerstands- und Brachflächenentwicklung. Bei der Aktivierung privater
Eigentümer in Gebieten mit einer heterogenen Eigentümerstruktur handelt es
sich jedoch um eine der schwierigsten Aufgaben in der Stadtentwicklung. Mit dieser
Situation gilt es im Quartier MitteWest in Zittau umzugehen. Das Hauptziel ist daher
die Eigentümeraktivierung. Unter- und Nebenziele müssen im Rückschluss auch dem
Hauptziel dienlich sein (vgl. hierzu die einzelnen Maßnahmenvorschläge). Vor dem
Hintergrund der durchgeführten Analyse wird die Einführung einer Altbauaktivierungsstrategie
(AAS), im Rahmen eines Leerstands- und Brachflächenmanagements (LBM),
als maßgebliche Handlungsempfehlungen vorgeschlagen (vgl. Kapitel 4.1). Das LBM
sollte dementsprechend mit der Initiierung und Steuerung von Maßnahmen im Rahmen
der AAS sowie dem Controlling der inhaltlichen, finanziellen und normativen Ziele
beauftragt werden, die neben dem o.g. Hauptziel durch den AG, resp. der Stadt Zittau,
zu definieren sind. Die Ziele des LBM müssen sich auch in der Formulierung einer
Förderstrategie niederschlagen. Es ist Klarheit darüber zu schaffen, welche Vorhabenträger
(kommunale, private, zivilgesellschaftliche) zur Planung und Durchführung der
vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet sind und wie diese miteinander kommunizieren.
Erste Ansätze hierfür finden sich in den vorherigen Kapiteln 4.1. und 4.2. Als normatives
Ziel der Tätigkeiten ist die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements
in Zittau durch die Ansprache unterschiedlicher sozialer und lokalwirtschaftlicher Zielgruppen
sowie der Eigentümer der einzelnen Bauwerke zu benennen. Dies ermöglicht
es dem LBM unterschiedliche potenzielle Fördermittelgeber anzusprechen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind sowohl investiven als auch nicht-investiven
Charakters. Die Förderung der Projekte und des Managements selbst sind somit aus
unterschiedlichen Quellen förderfähig. Die folgenden Tabellen zeigen eine Übersicht
verschiedener Fördermittelgeber mit Kurzprofilen und geben Auskunft darüber, welche
Maßnahmen unter welchen Voraussetzungen förderfähig sein könnten. Über die
konkrete Förderfähigkeit entscheidet jedoch die jeweilige Institution im Einzelfall. Der
Mittelempfänger kann je nach Fördermittelgeber und -programm die Stadt Zittau, ein
zivilgesellschaftlicher Akteur oder auch eine Privatpersonen sein. Teilweise ist die Förderung
auch von der jeweiligen Projektphase abhängig: ob es um die Planung, Steuerung
und Durchführung von Maßnahmen oder um Sach- und Baukosten geht.
Die einzelnen Projekte sind zu priorisieren und in Ihrem Umfang und Umsetzungshorizont
zu kategorisieren. Ziel dieses Vorgehens ist es, Klarheit über die spezifischen Förderbedingungen
der einzelnen Projekte zu erhalten, um die entsprechend passenden
Förderquellen akquirieren zu können. Dadurch kann die Verantwortung bzw. die
Schirmherrschaft (öffentlich, zivilgesellschaftlich, privat) der einzelnen Projekte definiert
werden. Zum Beispiel kann die Gestaltung des Platzes am Mandauer Berg sowie die
Gestaltung einzelner Brachflächen sowohl durch die Stadt erfolgen, als auch durch
Vereine, Initiativen oder soziale Träger. Der Finanzierungsaufwand der vorgeschlagenen
Maßnahmen ist in hohem Maße von der Formalität der Umsetzung abhängig. Bei
den Vorschlägen handelt es sich um konzeptionelle Ideen, welche teilweise schon in
anderen vorliegenden Konzepten diskutiert wurden. Es gilt in einem folgenden Schritt
Projektträger zu fixieren sowie die Projektkosten und die Förderfähigkeit der einzelnen
Vorschläge in Abstimmung mit den jeweiligen Fördermittelgebern und Finanziers zu
konkretisieren. Für die Priorisierung der Projekte wurde im vorherigen Kapitel bereits ein
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