Extrakt_StädtebaulicheStudieZittau_MitteWest_REVIVAL!
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Auftraggeber:
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Bearbeitung:
Große Kreisstadt Zittau
Markt 1
02763 Zittau
kollektiv stadtsucht
Parzellenstraße 2
03046 Cottbus
Lucas Opitz M.Sc.
Joachim Faßmann M.Sc.
Sebastian-Alexander Grünwald M.Sc.
Ursula Nill M.A.
Tetiana Kozhukharenko B.Sc.
Lukas Breuning B.Sc. cand.
Stand: 03.08.2019
Ein Projekt gefördert durch:
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
2.2 Relevante Planungen, Konzepte und Satzungen
Im Landesentwicklungsplan wird Zittau als Mittelzentrum eingestuft und ist daher als
„regionales Wirtschafts-, Bildungs-, Kultur- und Versorgungszentrum, insbesondere zur
Stabilisierung des ländlichen Raumes, zu sichern und zu stärken“ (Sächsisches Staatsministerium
des Innern, 2013: 29). Die Innenstadt soll als Zentrum für Wohnen, Gewerbe,
Handel, Infrastruktur und Daseinsvorsorge entsprechend dem Leitbild der europäischen
Stadt (nutzungskompakt, nutzungsdurchmischt, Stadt der kurzen Wege) in ihrer
funktionalen Vielfalt gestärkt und weiterentwickelt werden (vgl. ebd.: 65, 66). „Eine
Ansiedlung, Erweiterung oder wesentliche Änderung von überwiegend innenstadtrelevanten
Sortimenten oder einer mehr als 800m² großen Verkaufsfläche“ (ebd.: 72),
ist daher nur in städtebaulich integrierten Lagen zulässig. In zentralen Orten mit ausgewiesenen
Versorgungsbereichen, wie Zittau, sind solche Vorhaben zudem nur in
diesen Bereichen zulässig (vgl. ebd.: 74).
Es wird festgehalten, dass eine Zusammenarbeit über Landes- und Staatsgrenzen alternativlos
ist, um alle Ressourcen der Region auszuschöpfen und in Wert setzen zu
können. (vgl. ebd.: S. 12). Daher sind Kooperationen in den Bereichen der Daseinsvorsorge,
des Tourismus, des Umweltschutzes, sowie der technischen Infrastruktur (inkl. der
Energieversorgung) anzustreben. „Mit seinem Potenzial des grenzüberschreitenden
Schutzgebietes „Naturpark Zittauer Gebirge“ soll das Dreiländereck Sachsen-Tschechien-Polen
als Freizeit,- Erholungs-, und Fremdenverkehrsraum [...] weiterentwickelt“
(ebd.: 52) und das peripher gelegene Mittelzentrum Zittau durch leistungsfähige Verkehrsverbindungen
besser an Dresden angebunden werden (vgl. ebd.: 44).
Auch der Regionalplan strebt den Ausbau grenzüberschreitender, überregionaler Verbindungsachsen
als leistungsfähige Verkehrswege an (Regionaler Planungsverband
Oberlausitz-Niederschlesien, 2010: 9). Weiterhin soll die wirtschaftsnahe Infrastruktur in
Zentralen Orten, wie Zittau, ausgebaut werden. Die Innenstädte sind entsprechend
ihres zentralörtlichen Verflechtungsbereiches als Standorte des Einzelhandels und der
Dienstleistungen auszubauen. Insbesondere in den Mittelzentren sollen weitere Funktionsverluste
vermieden werden, z.B.: durch die Sicherung und Belebung des kleinteiligen
Einzelhandels (vgl. ebd. 16). Demzufolge sichert der Einzelhandel in Innenstädten
die zentralörtliche Funktionsfähigkeit und trägt zur Lebendigkeit und Nutzungsvielfalt
bei. Ein breites Angebot wertet die Attraktivität auf. Gute Anbindungen durch den
ÖPNV, ausreichende Flächen für den ruhenden Verkehr und die Entlastung vom
Durchgangsverkehr sind die Voraussetzungen, um Innenstädte als zentrale Einzelhandelsstandorte
zu etablieren (vgl. ebd. 60).
„Für Zittau sind der Erhalt und bedarfsweise Ausbau der mittelzentralen Kultur-, Verwaltungs-
und Versorgungseinrichtungen, die Stadterneuerung, die Ansiedlung grenzüberschreitend
tätiger Unternehmen, die Entwicklung des grenzüberschreitenden
Wirtschaftsverkehrs auf Straße und Schiene und der Ausbau als Fremdenverkehrsschwerpunkt
für den Städtetourismus die wichtigsten Entwicklungsgrundlagen“ (ebd.
25).
Landes- und Regionalplanung legen einen Fokus auf die Entwicklung der Innenstadt
und dessen Zentrenfunktionen im Sinne des Leitbildes der europäischen Stadt. Auf lokaler
Ebene werden diese Ansätze durch Bundes- und Landesmittel auch anteilig finanziert.
Unter Schrumpfungstendenzen ist dies jedoch nicht ausreichend.
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 7
Aus dem städtebaulichen Entwicklungskonzept der Großen Kreisstadt Zittau (SEKo)
aus dem Jahr 2011 geht hervor, dass der Erhalt sowie die Sanierung und Attraktivitätssteigerung
des urbanen Stadtkerns bzw. der Innenstadt oberste Priorität hat (vgl.
Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft, 2011: 196). Der Entwicklungsschwerpunkt der
Siedlungsstruktur wird innerhalb des zweiten Verkehrsaußenringes gelegt und die dezentrale
Ansiedlung von öffentlichen Verwaltungseinrichtungen dementsprechend als
Fehlentwicklung erkannt (vgl. ebd.: 196).
Für den Bereich Handel wird auf das Einzelhandelskonzept (s.u.) verwiesen und der
hohe Leerstand von Einzelhandelbetrieben in der Innenstadt angemerkt. Ein fehlender
Kundenstrom hat besonders in der Inneren Weberstraße dazu geführt, dass Geschäftsinhaber
ihre Betriebe schließen mussten. Hier wurden zwar Gegenmaßnahmen
ergriffen, allerdings wird konstatiert, dass ein Bedarf besteht, das Engagement seitens
der Stadt zu systematisieren (vgl. ebd.: 88). Der Tourismus bildet einen Schwerpunkt
und ist als ein Wirtschaftsfaktor nachhaltig zu entwickeln. Zittau verfügt über kulturhistorische
Schätze und Sehenswürdigkeiten sowie über eine abwechslungsreiche Natur
und Landschaft im Umland (vgl. ebd.: 89).
Der historische Stadtkern ist der Stadtteil mit der höchsten Einwohnerdichte sowie einem
umfangreichen Angebot an verschiedenen Wohnformen. Als Missstände werden
hier vor allem im südlichen Teil der Altstadt ein Sanierungsstau und die Konzentration
von Baulücken genannt (vgl. ebd.: 27). Als Entwicklungserfordernisse werden die Gestaltung
von Straßen und Plätzen, Grünräumen im Quartiersinneren aber auch eine
Verbesserung des Parkplatzangebotes hervorgehoben (vgl. ebd.: 28). Zur Umsetzung
werden konkrete Maßnahmen angedacht, z.B. die Entsiegelung von Straßen- und
Platzflächen und die zeitweilige Begrünung bzw. Zwischennutzung von Baulücken und
Brachflächen zur Attraktivitätssteigerung (vgl. ebd.: 137). Ebenso wird ein dynamisches
Parkleitsystem angedacht, um den Parksuchverkehr zu minimieren (vgl. ebd.: 107).
Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzept hält fest, dass Zittau über die notwendige
Ausgangsbasis für eine Stärkung der vorhandenen Standorte der zentralen Versorgungsaufgabe
verfügt (vgl. Stadt+Handel, 2017: 161). Auf gesamtstädtischer Ebene
soll darüber hinaus die Versorgungsaufgabe als Mittelzentrum aufgrund seiner Lage im
Dreiländereck gestärkt werden (vgl. ebd.: 97).
Zittau verfügt auf der einen Seite über ein überdurchschnittliches Angebot an Einzelhandelsfläche
je Einwohner mit 3,12 m² (vgl. ebd.: 3), jedoch auf der anderen Seite
auch über ein unterdurchschnittliches Kaufkraftniveau (vgl. Bertelsmann Stiftung, 2019:
o.S.). Durch den anhaltenden Rückgang der Bevölkerungszahl wird das Kaufkraftniveau
in Zukunft zudem weiter sinken (vgl. Stadt+Handel, 2017: 89). Als Leitsatz gilt es,
den zentrenrelevanten Einzelhandel auch vorrangig in den zentralen Versorgungsbereichen
der historischen Innenstadt anzusiedeln (vgl. ebd. S.159). Die aktuelle Lage
zeigt jedoch, dass rund 45 % der gesamtstädtischen Verkaufsflächen an nicht-integrierten
Lagen verortet sind (vgl. ebd.: 27). Zwar sind im gesamten Altstadtkern keine
großflächigen Einzelhandelsbetriebe zu finden, jedoch wird festgestellt, dass im Bereich
der erweiterten Kernstadt die Nahversorgung fußläufig erreichbar ist, mit Ausnahme
der östlichen Innenstadt (vgl. ebd.: 86-87).
Das Handlungskonzept Innenstadt Zittau 2015-2020 diente als Fahrplan zur Fortsetzung
der Stadterneuerung bis zum Jahr 2020 und einer Weichenstellung für die Zeit danach.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Es verknüpft Ziele und Maßnahmen vorhandener Einzelkonzepte und organisiert diese
in sechs Handlungsfeldern (vgl. Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, 2014: 3).
Als Schwerpunkte werden die energetische Sanierung, Sicherung und damit der Erhalt
des historischen Stadtkerns identifiziert. Insbesondere wird die Signifikanz der Inneren
Weberstraße, als eine der vier Haupthandels- und Verkehrsachsen, heraus gehoben.
Schwierigkeiten stellen das geringe Mietniveau bzw. der hohe Leerstand aufgrund eines
gesättigten Marktes und die Eigentümerstruktur (Spekulanten ohne Interesse vor
Ort) dar, aber auch rückläufige Fördermöglichkeiten generell (vgl. ebd.: 16). Ein anderer
Schwerpunkt ist die Anpassung an die demografisch, strukturellen Veränderungen
der Gesellschaft sowie die klimatischen Herausforderungen (vgl. ebd.: 13, 24). Der
Maßnahmenfokus liegt auf der Schaffung lebenswerter Räume für die Öffentlichkeit
sowie die Umsetzung von Quartierskonzepten für Wohnen aller Altersgruppen und der
Entwicklung von Grünbereichen und attraktiven Freiräumen (vgl. ebd.: 3). Des Weiteren
wird angedacht die unstrukturierte Verteilung des ruhenden Verkehrs neu zu
ordnen und mit einem Parkleitsystem auszustatten (vgl. ebd.: 11). Der dem Konzept
anhängende Maßnahmenkatalog ist u.a. Grundlage für die Vorschläge in Kapitel 4.1.
Die LEADER Entwicklungsstrategie – Naturpark Zittauer Gebirge 2014-2020 ist das überarbeitete
Konzept zur bereits langjährigen Zusammenarbeit von zehn Nachbargemeinden
rund um den Naturpark Zittauer Gebirge (vgl. Müldener, 2015: 4). Im Konzept
wurden sechs Ziele für die Region formuliert und davon ausgehend jeweils Entwicklungsstrategien
abgeleitet. Die Maßnahmenfelder umfassen u.a. die Sicherung der
Grundversorgung und Arbeitsplätzen, die Unterstützung von Familien, die Stärkung von
Bildungsangeboten, aber auch die Erhaltung und Entwicklung des Natur - und Landschaftsraumes,
die Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie
die Stärkung des Tourismus (vgl. ebd.: 41-43). Im Zittauer Stadtgebiet sind abgeleitet
aus dieser Strategie aktuell lediglich nicht investive Maßnahmen förderfähig.
Die Städtebauliche Studie zur Gestaltung der Brunnenstraße ist ein Konzept für den
Umgang mit der Brunnenstraße, in der auf Grund des schlechten Gebäudezustandes
in den vergangenen Jahren viele Gebäude rückgebaut werden mussten. Durch
Einfriedungen, Mauern und/oder Nebengebäude sollen die historischen Fluchtlinien
wieder hergestellt werden und der Straßenraum deutlich vom privaten Raum abgegrenzt
werden. Darüber hinaus sollen auf dem Straßenpflaster Schilder auf die frühere
Bebauung verweisen (vgl. Station C23, 2011: 3, 18, 21).
Das primäre Ziel des Gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes: Zittau – Mitte,
Ankommen und Bewegen (EFRE) ist die Vitalisierung und Stabilisierung des Stadtgebietes
für ein nachhaltiges Leben, Wohnen, Lernen und Arbeiten in einer aktiven
und attraktiven Stadt (vgl. Große Kreisstadt Zittau 2015a: 24). Durch den Einsatz von
verschiedenen Förderprogrammen sollen zum einen die wirtschaftlichen, kulturellen
und sozialen Strukturen durch jeweilige Projektarbeit gestärkt und zum anderen
besonders Ziele im Bereich der CO2-Einsparungen erreicht werden (vgl. ebd.: 6). Als
Hauptproblemfelder wurden die Anforderungen zur CO2-Reduzierung im Zusammenhang
mit den Auflagen des Denkmalschutzes, die unterdurchschnittliche Anzahl der
Betriebsgründungen sowie der hohe Ladenleerstand identifiziert (vgl. ebd.: 7, 20). Mit
Maßnahmen zur Aufwertung von Brachflächen, der Entsiegelung und der Steigerung
der Energieeffizienz soll Zittau eine klimafreundliche, integrative, lebenswerte Stadt
werden (vgl. ebd.:23).
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 11
Als Ergänzung des zuvor genannten Handlungskonzeptes fokussiert sich das Gebietsbezogene
integrierte Handlungskonzept: Zittau - Sozial, Zusammenkommen und
Wachsen (ESF) auf die soziale und soziokulturelle Infrastruktur Zittaus (vgl. Große Kreisstadt
Zittau, 2016: 18). Mit thematisierten Veranstaltungen, Stadtrundgängen, Workshops
etc. zielen die geplanten Vorhaben vorrangig auf die Förderung von Kindern
und Jugendlichen, allgemein Benachteiligte und Menschen mit Migrationshintergrund
ab (vgl. ebd.: 16). Ansässige soziokulturelle Vereine, sowie Bildungsträger und weitere
regionale Akteuren wurden in die Erarbeitung des Konzepts einbezogen und beteiligen
sich auch weiter aktiv an der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen (vgl. ebd.: 6).
Die Maßnahmen und Inhalte aus den beiden gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzepten
für die Förderprogramme EFRE und ESF bauen aufeinander auf und
unterstützen sich gegenseitig (vgl. Große Kreisstadt Zittau, 2016: 8).
Aus einer übergeordneten Betrachtungsebene sind weiterhin die funktionalen und
räumlichen Verflechtungen Zittaus v.a. mit Liberec von Relevanz. Schlagworte dazu
sind in den einzelnen Konzepten bereits angeklungen, z.B. tschechische Kaufkraft oder
Pendlerbeziehungen. Ein Zusammendenken des Raumes, über nationale Grenzen hinweg,
ist im Rahmen der europäischen Integration schon heute eine bedeutende Entwicklungsoption.
Im Sinne einer gemeinsamen und internationalen Regionalentwicklung,
gilt es tschechische und polnische Partner im Dreiländereck zu berücksichtigen
und zu aktivieren. Die Entwicklung Zittaus sollte einen 360 0 -Blick behalten.
Zusammengefasst analysieren die einzelnen Konzepte, Planungen und Ideen die
grundsätzlichen Problemlagen der Stadt Zittau sektoral und/oder räumlich begrenzt.
Hierbei sind inhaltliche Widersprüche zu finden und Lösungen auszuhandeln. Es stellt
sich die Frage nach den Ursachen der kommunalen Entwicklung. Diese Ursachen sind
zu den daraus resultierenden Wirkungen abzugrenzen.
Zentraler Grund für die gesteigerte Handlungserfordernis in Zittau ist unserer Meinung
nach die demografische und sozioökonomische Entwicklung. Den daraus resultierenden
und damit einhergehenden Herausforderungen (siehe Kapitel 2.3) ist auf lokaler
Ebene allein nicht beizukommen. Der richtige Weg, der bereits gegangen wird, ist es
die übergeordneten institutionellen Ebenen in die Verantwortung zu ziehen. Die Förderung
auf Projektebene ist dabei jedoch nicht ausreichend.
Aus städtebaulicher Sicht ist zudem die Fragen zu stellen: Wem gehört die Stadt? Und:
Welche Rolle spielen die Zittauer in der Planung und Gestaltung ihrer Heimatstadt?
Welche Bewohner, bzw. Zielgruppen, können für welche Ziele aktiviert werden? In
den vorhanden Konzepten wurde dies wenig bis gar nicht erörtert. Die konventionelle
Planung in Form von Bauleitplanungen und anderen Satzungen ist im Kontext der
Schrumpfung wenig geeignet. Positiv (z.B. durch eine adäquate Nutzung) wie negativ
(z.B. durch das verfallen lassen) ist das Eigentum bzw. das Nutzungsrecht die Voraussetzung
für jedwede Intervention.
Die Bevölkerungsentwicklung und die diversifizierte Eigentümerstruktur waren und sind
die zentralen Herausforderungen der Stadt Zittau. Die Transformation der Stadt ist bis
dato nicht vollumfänglich geglückt. Die vorhandenen Ansätze sind jedoch zu begrüßen
und zu würdigen. Als Aufgabenstellungen der Zukunft sind weiterhin schon heute
Digitalisierung und der Klimawandel zu berücksichtigen.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Am Mandauer Berg sowie in der Brunnenstraße ist die Gehwegsituation für Fußgänger
schwer zu lesen. Ab der Ecke zur Inneren Oybiner Straße verläuft entlang der nördlich
angrenzenden Grundstücke bspw. eine Abgrenzung des Straßenraumes, die durch einen
Wechsel der Oberflächenmaterialität hergestellt wird und als Fußweg verstanden
werden kann. Diese wandelt sich jedoch in Richtung des Marktes zu einem Seitenstreifen
für Fahrbahn begleitendes Anwohnerparken, sodass es für Fußgänger keine Möglichkeit
gibt, den Streifen weiterhin zu nutzen.
Auch für Personen mit Gehhilfen ist dadurch ein Wechsel der Straßenseite über die mit
Kopfstein gepflasterte Brunnenstraße verbunden. Ähnliche Engstellen, an denen die
fußläufige Erschließung in ähnlicher Weise nicht eindeutig verläuft, befinden sich am
Mandauer Berg.
Schmale Fußwege, auf denen kein problemloses aneinander vorbeigehen möglich
ist, sind im gesamten Gebiet zu finden: In der Inneren Weberstraße, der Zeichenstraße
und insbesondere entlang der Lindenstraße. Eine Gehwegbreite von 1,50 Metern
ist für ein hindernisloses Durchkommen von Menschen im Rollstuhl oder mit Gehhilfen
die technische Mindestanforderung, wurde durch die Bedingungen des historischen
Stadtgrundrisses aber nur in Ausnahmefällen realisiert. Besser wäre ein Mindestmaß
von 2,50 Metern, da erst bei diesem Abstand entgegenkommende Passanten ungehindert
aneinander vorbeilaufen können. Auch gemeinsame Verkehrsflächen wären
ein Lösungsansatz dahingehend.
In der Linden- und Milchstraße sowie im Schmeidelgäßchen, Justgäßchen und Feuergässchen
ist auf das Vorkommen zahlreicher Stolperfallen durch die große Anzahl an
Bodenunebenheiten und wechselnde Materialitäten zu verweisen.
Abschließend bleibt zu betonen, dass insbesondere im Vergleich zu deutlich sichtbareren
Bordsteinen, die im Innenstadtgebiet oft verwendeten drei Zentimeter hohen
Bordsteine Stolpergefahren in sich bergen. Dies ist bspw. der Fall in der Lindenstraße
und der Milchstraße sowie im Schmeidelgäßchen, Justgäßchen und Feuergässchen.
In Verbindung mit der primären Verwendung des Kopfsteinpflasters ist hierdurch keine
barrierearme Erschließung in großen Teilen der Innenstadt, nicht nur im Gebiet Mitte-
West, gegeben.
Bezogen auf den Verkehr zeigt die Situation im Quartier einige, für historisch gewachsene
Altstädte typische Charakteristika mit dementsprechenden Konfliktpotentialen.
Straßenbegleitendes Parken, Nutzungskonflikte zwischen Anwohnern und Besuchern,
verkehrsberuhigte Platzsituationen, temporäre Nutzungen von Brachflächen als Parkplätze
und andere.
Zu verschiedenen Tageszeiten zeigen sich auch unterschiedliche Ansprüche an den
Raum und seine Nutzung. Es lassen sich Hauptzu- und Ausfahrten zur Innenstadt definieren,
die durch Eingriffe in die Verkehrsführung aktiv herbeigeführt wurden. So ist die
Innere Weberstraße eine reine, stark frequentierte Ausfahrtsstraße aus der Innenstadt
heraus. Die straßenbegleitenden Parkplätze werden sowohl von Bewohnern als auch
Besuchern stark genutzt. Die Innere Oybiner Straße ist eher eine Einfahrts- als eine Ausfahrtsstraße,
auch wenn sie nur einen kleinen Bereich der Innenstadt erschließt. Der
Mandauer Berg ist sowohl Ein- als auch Ausfahrtsstraße, was allerdings abhängig von
der Tageszeit und den Öffnungszeiten des Einzelhandels ist.
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 19
ger Erfahrungshintergrund für die intensiven Diskussionen ausschlaggebend. Die Gesprächspartner
vermittelten ihre Sichtweise hinsichtlich der bisherigen Entwicklung,
von Hindernissen bei Planungsprozessen oder ihre subjektiven Schwerpunkte von zu
fokussierenden Projekten.
Insgesamt wurden rund 24 unterschiedliche Kritikpunkte genannt, 21 visionäre Vorstellungen
vorgetragen und 10 Verantwortungsbereiche abgegrenzt, die für das Stadtentwicklungsgeschehen
von Bedeutung sind. Auffallend aber nicht überraschend
war, dass es für die Beteiligten am schwierigsten war, Verantwortungen oder dafür
relevante Akteure klar zu benennen. Privatpersonen als umsetzende Akteure wurden
nicht genannt.
Kritische Anmerkungen (siehe Abb. 8) über
das Untersuchungsgebiet betrafen einerseits
die Qualität, bzw. die Beschaffenheit
öffentlicher Räume, wie z.B. Zigarettenstummel
und zerbrochene Flaschen auf
dem Spielplatz an der Poststraße, zu hohe
Bordsteinkanten oder zu wenige Sitzmöglichkeiten.
Explizit die Straßengestaltung der Inneren
Weberstraße wurde im Zusammenhang
mit ihrem Bedeutungsverlust namentlich
erwähnt. Überwiegend gab es mehr allgemein
gehaltene aber wichtige Aussagen,
als solche über konkrete Orte: Das Wohnumfeld
solle verbessert, das Wohnungsangebot
für Senioren ausgebaut werden
– die Bedingungen für Gewerbetreibende
seien zu verbessern, die Öffnungszeiten einheitlich
zu gestalten und das Angebot v.a.
für junge Menschen müsse sich vergrößern.
Abb. 8: Kritik (eigene Darstellung)
Kritisch wurde angemerkt, dass es zu wenige soziale und kulturelle Angebote gebe
sowie, dass Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten begrenzt seien. Außerdem seien Verkehrsführung
sowie die Anbindung des ÖPNV mit der Innenstadt verbesserungswürdig.
Sowohl bei der Kritik als auch für die Vision gab es widersprüchliche Äußerungen (siehe
Abb. 9). Dies betraf insbesondere die Parkplatzsituation in der Innenstadt. Während
Einige sich eine autofreie Innenstadt wünschten, forderten Andere einen Ausbau oder
zumindest eine Verbesserung der Situation, z.B. durch den Ausbau zusätzlicher Behindertenparkplätze
in Geschäftsnähe oder kostenfreie Parkplätze am Markt.
Ein weiteres Thema, bei dem sich konträre Aussagen gegenüberstanden, betraf den
Umgang mit Brachflächen. Es wurde sich sowohl für den Erhalt historischer Gebäude
im Zusammenhang mit einer zeitgemäßen Umgestaltung ausgesprochen, als auch für
den Abriss maroder Bausubstanz zur Schaffung innerstädtischer Grünflächen. Es wurde
der Vorschlag geäußert, baufällige Gebäude Nachts zu beleuchten, um ein Interesse
und eine Sensibilität der Bevölkerung bei drohendem Verlust zu erzeugen.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Insgesamt kann der Wunsch nach mehr
quantitativ und qualitativ hochwertigen
Grün- und Freiräumen festgestellt werden,
um niedrigschwellige, erholsame und soziale
Aktivitäten im Freien zu fördern. Dies
schließt die Schaffung von mehr Sitzmöglichkeiten
im Innenstadtbereich ein.
Die westliche Innenstadt soll barrierefreier
gestaltet und um entsprechende Wohnformen
ergänzt werden. Es wurde diesbezüglich
vorgeschlagen, Mehrgenerationen-Projekte
zu schaffen, die den Betrieb
von Kitas und die Zusammenarbeit mit Studenten
fördert.
Das kulturelle Veranstaltungsangebot sollte
vielfältiger werden. Als Zielgruppe wurden
insbesondere junge Leute und Familien
genannt.
Zudem sollten die Rahmenbedingungen für Gewerbetreibende in der Innenstadt verbessert
werden. Ein weiterer Vorschlag betraf die Schaffung eines Wegweisers „Shopping
in Zittau“, der die Orientierung von Touristen und Einheimischen für die unterschiedlichen
Angebote der Innenstadt verbessern könnte.
Die Frage nach Verantwortlichkeiten blieb
im Rahmen der Beteiligung weitestgehend
unbeantwortet (siehe Abb. 10).
Lediglich zivilgesellschaftliche Akteure sowie
die Kommune wurden benannt, zu deren
Aufgabenbereiche die angesprochenen
Kritikpunkte und visionären Ansätze
passen könnten.
Abb. 9: Vision (eigene Darstellung)
Bei den Verantwortlichkeiten lassen sich
jedoch teilweise konkrete Handlungsempfehlungen
ablesen. Es wurde sich
gewünscht, dass Projekte und Vorhaben
besser durch die Vorhabensträger kommuniziert
und einzelne Kräfte gebündelt werden.
Nach dem Motto: „miteinander, statt
nebeneinander“ gilt es Stadtentwicklung
als moderierten Kommunikations- und Diskussionsprozess
zu begreifen.
Abb. 10: Verantwortung (eigene Darstellung)
Ein Großteil der Aussagen lässt sich nicht ausschließlich auf den Untersuchungsbereich
beziehen, sondern auf die Zittauer Innenstadt insgesamt. Als Resümee der Beteiligung
lassen sich jedoch folgende Punkte festhalten:
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 23
1. Durch Mehrgenerationenprojekte ergeben sich Schnittstellen um die Ansprüche
mehrerer Zielgruppen, bzw. Altersklassen, zu bedienen. Inhaltlich ist es sowohl möglich
diese auf soziale Freizeitangebote auszurichten, als auch zur Qualifizierung öffentlicher
Räume und Grünflächen auszuweiten. Hierdurch könnte der soziale Austausch verbessert
und Brachen einer öffentlichen und gemeinschaftlichen Nutzung zugeführt werden,
besonders auch für junge Menschen und Kinder.
2. Die Auseinandersetzung mit den öffentlichen Räumen ist ein Schwerpunkt zur Qualifizierung
der westlichen Innenstadt als attraktiver Wohnstandort. Wichtige Stichworte
sind hierzu: Stadt der kurzen und barrierefreien Wege sowie die Schaffung von Angeboten
für niedrigschwellige, erholsame und soziale Aktivitäten im Freien, die gewerbeab-
und gewerbeunabhängig ausgebaut werden könnten.
3. Ebenso gilt es in diesem Sinne, den lokalen kleinteiligen Einzelhandel zu erhalten, zu
stabilisieren und nach Möglichkeit zu entwickeln. Die Wahrnehmung des Leerstandes
ist allgegenwärtig und präsent. Zudem sollten Flächen für einen großflächigen Einzelhandel
in der Innenstadt lokalisiert werden. Das Angebot sollte nicht quantitativ,
jedoch qualitativ diversifiziert und verbessert werden.
4. Lokale Diskurse über die Stadtentwicklung sollten gefördert und ausgebaut werden.
Die Öffentlichkeitsarbeit und die transparente Kommunikation einzelner Vorhaben
sollte stets als deren integraler Bestandteil begriffen werden.
Abb. 11: Beteiligung auf dem SAMS-Markt am 22.06.2019 (eigene Darstellung)
24
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Potenziale
Zittau hat das Potenzial sich neu zu interpretieren: Wie kann ein Denkmalschutz, abgesehen
vom Ziel des Erhaltens oder des Schutzes, praktiziert werden? Der ästhetische
und baukulturelle Mehrwert der historisch gewachsenen Altstadt steht nicht in Frage,
jedoch gilt es zu diskutieren, wie dieser Ort auch als Erfahrungs- und Begegnungsraum
verstanden werden kann.
Die bereits bestehende beispielhafte Zusammenarbeit der Stadt mit lokalen soziokulturellen
Akteuren bietet die Möglichkeit Maßnahmen zur Reaktivierung und Aufwertung
des gemeinsamen Lebensraums effektiv zu gestalten und diese direkt in der Mitte der
Gesellschaft zu implementieren.
Zittau ist selbstbewusst und denkt über die Landesgrenzen hinaus, was sich u.a. in der
Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 zeigt. Die Vielzahl an Akteuren und Engagierten
in der Bevölkerung ist als Bekenntnis zur Stadt zu deuten. Die Bereitschaft zur aktiven
Mitarbeit sollte als Antriebskraft im Transformationsprozess genutzt werden. Jedoch ist
das vorhandene (bürgerschaftliche) Engagement auch auf starke Institutionen angewiesen,
die dieses Handeln wertschätzt und die gerechte Bedeutung zuspricht.
Eine Möglichkeit zur individuellen Aneignung wirkt anziehend und ist attraktiv. Deswegen
ist das Wohnangebot zu stärken, zu diversifizieren und zu erweitern. Dies ist die
Grundlage für eine heterogene Bevölkerung, die das historisch gewachsene Straßengefüge,
die Nischen und Gassen mit Leben füllen. Die Räume dafür sind vorhanden.
Defizite
In der Eigentümerstruktur sehen wir ein Defizit. Die gleichen Mechanismen die in dynamisch
wachsenden Ballungsräumen zu hohen Mietpreisen führen, zeigen sich in Zittau
in der Vernachlässigung der Gebäude. Zwei Seiten der Medaille.
Dieses Thema erhält zurzeit enorme mediale, politische und emotionale Aufmerksamkeit.
Die Situation erlaubt es, sich dieser Diskussion anzuschließen und zu eigen zu machen,
um den kommunalen Handlungsspielraum zu erweitern. Durch eine Hinwendung
zu einer Eigentümerstruktur, die sich dem Lokalem verschreibt, können Brachflächen,
Baulücken, Leerstand und nicht sanierte bis ruinöse Gebäude aus endogenen Potenzialen
heraus reaktiviert und in Wert gesetzt werden.
In Zittau überlagern sich Problemstellungen. Einer Verschärfung der Situation ist entschieden
entgegenzutreten, auch mit unkonventionellen Mitteln. Um sich für die Herausforderungen
bezüglich demografischer Wandel, Schrumpfung, Klimawandel und
Digitalisierung zu wappnen, braucht die Stadt Handlungsspielraum in denen sie die
unterschiedlichen Anliegen räumlich und gesellschaftlich ausformulieren und umsetzen
kann.
Das diese Handlungsspielräume aktuell nicht vollumfänglich vorhanden sind ist ein
maßgebliches Defizit. Den aktuellen Zustand, den Status quo, nicht überwinden zu
können, wäre jedoch fatal.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
3. Szenarienuntersuchung
Zur Erarbeitung eines städtebaulich-räumlichen und funktionellen Gesamtkonzeptes
wurden drei Szenarien entwickelt. Diese berücksichtigen unterschiedliche Entwicklungsparameter
und treffen dahingehend Aussagen, wie sich die Entwicklung steuern
lässt bzw. welche Auswirkungen verschiedene Handlungsansätze haben könnten
oder werden. Ziel war es Vor- und Nachteile einzelner Optionen aufzuzeigen und zwischen
einzelnen Positionen der strategischen Entwicklung zu verhandeln. Eine plakative,
wenn nicht sogar teils überspitzte Darstellung verdeutlicht dabei die jeweilige Tendenz.
Die Titel der drei Szenarien lauten:
- Lücken und Leere
- Stabilisieren und Priorisieren
- Transformation und Adaption
Es werden Gestaltungsvorschläge anhand der gegebenen Aufgabenstellung und
in Ableitung der Analyseergebnisse unterbreitet, die Aussagen zum öffentlichen und
privaten (Frei-)Raum, Ansätze zum Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz sowie
zu Flächen für Neuentwicklungen treffen. Die grundsätzliche Zielrichtung ist die Entwicklung
des Quartiers zur Wohn- und Einkaufsstadt, sprich der Erhalt seiner Zentrumsfunktion.
Der Umgang mit dem Thema der Schrumpfung sowie der Überalterung der
Bevölkerung, also den demografischen Rahmenbedingungen, sind dabei die ausschlaggebenden
Parameter für diese Entwicklung. Zukünftig werden weniger und ältere
Menschen, das Quartier bewohnen, besuchen und beleben.
Die lokalen Antworten auf diese Problemstellung sollten nicht reaktionär sein, sondern
proaktiv. Daher gilt es einen Diskurs zu führen, der auch den Verlust als Bestandteil der
Entwicklung zulässt. Wachstum und Schrumpfung sind beides Dimensionen der (natürlichen)
Entwicklung. Es bedarf einer gesunden Mischung aus dem Schutz und dem
Erhalt des Bestehenden sowie dem Mut zu etwas Neuem und dem Zulassen von Experimenten.
Unumstritten liegt ein großes Handlungserfordernis vor, was sich durch den
hohen Leerstand am deutlichsten zeigt. Ökonomisch ausgedrückt, wird das Angebot
nicht nachgefragt.
Die Frage hinter den drei Szenarien lautete: “Welcher Verlust ist (unter welchen Umständen)
vertretbar?” Hierauf geben sie unterschiedliche Antworten und zeigen: “Was
passiert, wenn...”:
- ...die Entwicklung sich selbst überlassen wird?
- ...das Wichtigste erhalten bleiben soll?
- ...der Wandel intensiv gelenkt wird?
Aus der Synthese der drei Szenarien bzw. deren Weiterentwicklung wurde in einem
nächsten Arbeitsschritt ein städtebauliches Gesamtkonzept als räumliche Zielstellung
für die Entwicklung des Quartiers MitteWest formuliert und in Vertiefungsräumen detaillierter
bearbeitet (siehe Kapitel 4).
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 27
3.1 Szenario 1 – Lücken und Leere
Der Titel des ersten Szenarios lautet: „Lücken und Leere“. Abgeleitet aus der Analyse
wurden alle ruinösen, nicht sanierten und überwiegend leerstehenden Gebäude
rückgebaut. Das daraus resultierende Bild zeigt einen perforierten Stadtgrundriss mit
all seinen Vor- und Nachteilen. Es wird der selbstwirkende Prozess des Zerfalls der historischen
und denkmalgeschützten Gebäudesubstanz deutlich, aufgrund einer restriktiven
Handhabung des Denkmalschutzes bei einem Überangebot an Immobilien.
Auf der einen Seite entsteht Raum für Neues. Gebautes und Ungebautes finden nun,
bezogen auf die Nutzungen, Platz in der Enge der mittelalterlichen Stadt. Im weitesten
Sinne entstehen vielfältige Freiräume, die alternative, bisher nicht gedachte Funktionen
aufnehmen können. So lassen sich die Lücken mit neuer Bausubstanz besetzen,
die derzeit noch nicht verortet werden kann. Durch die Unabhängigkeit von den
räumlichen Restriktionen historischer Gebäude sind Reihen- oder Einfamilienhäuser,
neue Verwaltungsgebäude oder größere Einzelhändler möglich. Die Leere lässt sich
aber auch mit gemeinschaftlichen Gärten, ausgedehnten Grünflächen, Freilichtbühnen
oder auch mit vermeintlich fehlenden Parkplätzen bespielen.
Auf der anderen Seite ist die stadtstrukturelle Auflösung des Quartiers zu sehen. Das
erste Szenario kann dahingehend als extrem marktkonform beschrieben werden: Alles,
was nicht marktfähig ist, wird beseitigt. Historisch sowie kulturell bedeutsame und
identitätsstiftende Elemente gehen dabei verloren.
Es zeigt sich eine Situation in der nicht erhaltend eingegriffen wird bzw. werden kann,
was mit dem Verlust einhergeht. „Die Intervention“ bedeutet in diesem Szenario „Rückbautätigkeit“,
durch welche die Perforation vorangetrieben wird. Dies entspricht einem
städtebaulichen Leitbild, welches das hohe Risiko eingeht, keinen adäquaten
Ersatz finden zu können. Die Chance neue Räume sinnstiftend zu nutzen, birgt einen
immensen Druck auf handelnde Akteure. Sollte es nicht gelingen, ist mit einem weiteren
Zerfall der Struktur zu rechnen. Dies betrifft nicht nur das räumliche Gerüst des
Quartiers. Auch stadt- und bautechnisch sowie sozioökonomisch ist mit Verfallserscheinungen
durch die Mindernutzung zu rechnen. Deren Anpassung ist sowohl kostenintensiv
als auch schwierig steuerbar. Vor diesem Hintergrund kann man auch von einem
Schreckensszenario sprechen. Es wäre das Resultat, wenn keine Anstrengungen
unternommen werden würden das Vorhandene zu erhalten und zu nutzen oder wenn
die zu hohen Anforderungen an mögliche Nutzungen nicht umsetzbar sind.
Die Prämisse eines denkmalgerechten Städtebaus zeigt zwei Bestandteile: die Gerechtigkeit
und das Denkmal. Dieser Gedanke verdeutlicht, dass Restriktionen für die
historische Bausubstanz am Einzelobjekt und im Einzelfall zu verhandeln sind. Den potenziellen
und aktuellen Nutzern müssen Handlungsspielräume eingeräumt werden,
sodass wirtschaftlich tragfähige Nutzungskonzepte umsetzbar werden. Ungenutzte
aber hochwertig sanierte Gebäude machen keine Stadt, getreu dem russischen
Sprichwort: Nicht die Wände machen das Haus, sondern die Piroggen.
Das erste Szenario beschreibt also nicht nur eine Situation, in der der Denkmalschutz
keine Rolle spielt, sondern auch eine, in der der Denkmalschutz die Ultima Ratio darstellt.
Ausgehend davon kann nun diskutiert werden, wo Erhalt notwendig, wo Transformation
möglich und wo Rückbau vertretbar ist.
28
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
3.2 Szenario 2 – Stabilisieren und Priorisieren
Das zweite Szenario „Stabilisieren und Priorisieren“ zeigt räumliche Gewichtungen. Die
Frage dahinter lautet: Welche stadtstrukturellen Charakteristika sind zu erhalten?
Unter den gegebenen Umständen, bezogen auf die demografische, sozio- und mikroökonomische
Situation, ist davon auszugehen, dass die Schrumpfung einen anhaltenden
entwicklungsperspektivischen Parameter darstellt. In Verbindung mit einem weniger
restriktiven städtebaulichen Denkmalschutz ergibt sich ein Szenario, welches sich
auf das Wichtigste fokussiert und keinen transformativen Ansatz verfolgt. Durch die
Fokussierung sollen Aktivitäten, Investitionen und Anstrengungen räumlich gebündelt
werden, um wirksam(er) zu sein. Es entsteht eine Hierarchisierung der öffentlichen Räume
und deren Bausubstanz.
Die Verkehrswege werden als gemeinschaftlicher und menschlicher Lebensraum gedacht
und als prioritärer, öffentlicher Raum oder als die für Zittau charakteristische
Gasse bzw. die Abkürzung kategorisiert. Der Erstere ist nutzbar für den Durchgangsverkehr
aller Verkehrsmittel, zweitere lediglich für den Zielverkehr, also zur Erschließung für
Anwohner, sowie für Fußgänger und Radfahrer. Es ergeben sich einerseits städtebaulich
dominante Kanten und andererseits Bausubstanz „in zweiter Reihe“. So wird der
Inneren Weberstraße, der Inneren Oybiner Straße, der Grünen Straße, dem Mandauer
Berg und dem Markt eine höhere Bedeutung zugestanden, als der Brunnenstraße, der
Lindenstraße und der Zeichenstraße. Dem Szenario entsprechend werden Anstrengungen
in den zuerst genannten Straßen gebündelt.
Aus der Kleinteiligkeit des Wegenetzes der mittelalterlichen Stadt entstehen größere
Stadtbausteine, die zwar äußerlich erhalten bleiben, im Inneren jedoch Raum für
Neues zulassen, z.B. in Form von baulichen Ergänzungen sowie von Rückbau in Verbindung
mit der Aufwertung privater und öffentlicher Grün- und Freiräume. Das gesamte
Raumgerüst wird dadurch qualifiziert, wobei die Gasse bzw. die Abkürzung das Innere
des Quartiers zwischen Innerer Weberstraße, Innerer Oybiner Straße, Grüner Straße,
Mandauer Berg und dem Markt erschließt.
Im Bereich nördlich der Brunnenstraße wurde diese Strategie bereits angewandt und
hat zu einer Qualifizierung der Substanz südlich der Inneren Weberstraße und südlich
der Brunnenstraße geführt. Es entstanden Flächen für notwendige Nebennutzungen.
Auf die Lindenstraße wird dieser Ansatz direkt übertragen, wobei positive Entwicklungen
der nördlichen Inneren Weberstraße und nördlich der Lindenstraße angenommen
werden. Durch Auflockerung entsteht Aufwertung.
Das zweite Szenario ist im Sinne eines moderaten städtebaulichen Denkmalschutzes
gedacht. Das zentrale Problem, dass moderne Nutzungen bzw. deren räumliche Ansprüche
sich nicht im historischen Stadtgrundriss darstellen lassen, wird jedoch nicht
gelöst. Den endlichen Ressourcen der relevanten Akteure wird zwar eine Richtung zu
deren Verwendung aufgezeigt, jedoch zeigt der aktuelle Status Quo, dass dies, aufgrund
der Schrumpfung, nicht ausreichend sein wird. So erschweren denkmalrechtliche
Restriktionen die Nutzung bei dem gegebenen geringen Nutzungsdruck. Dieses
Szenario ist städtebaulich eine denkbare Option, es mangelt jedoch an der notwendigen
strategischen Schärfe.
30
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 31
3.3 Szenario 3 – Transformation und Adaption
Das dritte Szenario „Transformation und Adaption“ setzt bei den prioritären öffentlichen
Räumen an und verbindet diese mit einer grundsätzlichen Offenheit für Veränderungen.
Hierbei steht nicht der Schutz des einzelnen Bauwerks im Fokus, sondern der
Schutz der gesamten Stadtstruktur. Zum Wohle des Ganzen werden obsolete Bestandteile
herausgenommen und ersetzt. Die Gewährleistung der urbanen Funktionalität ist
der strategische Ansatz der Entwicklung.
Zum einen wird der Erhalt einzelner Bauwerk als unbedingt notwendig erachtet, zum
anderen als wünschenswert eingestuft. Entlang des Marktes und der Bautzener Straße
ist die Bausubstanz in jedem Falle zu schützen. Entlang z.B. der Inneren Weberstraße
hingegen ist ein Abgang unter der Prämisse vertretbar, dass Lücken baulich gefüllt
werden. Der Grundsatz dahinter lautet, Bausubstanz zu erhalten, wo es möglich ist,
aber nicht um jeden Preis. Der Perforation des Stadtgrundrisses wird durch Neuentwicklungen,
entsprechend aktueller Anforderungen, entgegenwirkt. Erst wenn die Folgenutzung
definiert ist, darf eingegriffen bzw. zurückgebaut werden.
So entsteht Platz für größere Ansiedlungen wie z.B. großflächige Einzelhändler entlang
der Inneren Weberstraße oder kleinteiligere Bebauung entlang der Brunnenstraße. Das
Ziel sind nachhaltige und wirtschaftlich selbsttragende Nutzungen. Freistehende Bauwerke,
in Form von Einfamilienhäusern oder Einzelhandelsstandorten, sind dabei nicht
nur aus städtebaulicher Sicht zu verhindern. Geeignet sind Reihenhäuser, Townhouses
oder städtebaulich integrierte Einzelhändler mit Verkaufsräumen im Erdgeschoss und
Wohnraum in den Obergeschossen. Hierfür sind Grundstückszusammenlegungen und
-neuordnungen notwendig. Zugleich eröffnen sich Räume für Neubau, z.B. entlang
des Grünen Rings und des Mandauer Bergs. Auch hier können Nutzungen implementiert
werden, welche bisher keinen Ort gefunden haben. Derzeitige Lücken werden
dadurch in Wert gesetzt.
Die Straße dient dabei nicht nur dem motorisierten Verkehr, als Transitraum, sondern
auch dem Menschen zum Aufenthalt sowie der aktiven Nutzung. Eine Gleichwertigkeit
beider Ansprüche an die Funktionalität der öffentlichen Räume wird angestrebt:
Straßenbegrünung, Außenbereiche von Cafés, Restaurants, Bars finden genauso Platz
wie Warenauslagen und vereinzelte Parktaschen. Dem Mangel an Grün, der steinernen
Stadt werden begrünte Straßen und Hinterhöfe entgegengesetzt, sodass sich der
Grüne Ring förmlich in die Freiräume der Innenstadt erstreckt. Die Gassen bzw. die Abkürzungen
durchbrechen das übergeordnete Wegenetz und erschließen das Innere
des Quartiers zwischen Innerer Weberstraße, Innerer Oybiner Straße, Grünen Straße,
Mandauer Berg und dem Markt. Eine bauliche Verdichtung, oder auch eine Grünflächenqualifizierung
sind hier vorstellbar.
Das Szenario diskutiert den Raum für Veränderungen und gibt Hinweise darauf, wo
Transformation möglich und in welchem Ausmaß vertretbar ist. Die Stadt wird als Prozess
verstanden, in der Alt und Neu nebeneinander existieren können. Durch eine
stadtstrukturell sensible und adaptive Weiterentwicklung der Substanz wird den weitläufigen
Problemstellungen des Quartiers entgegengewirkt. Aus dem Kompromiss sich
aktuellen Herausforderungen zu stellen und der Begrenzung der Verhandlungsmasse,
ergeben sich die strategischen Prioritäten dieser Entwicklung.
32
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
4. Städtebaulicher Entwurf
Die Ausarbeitung des städtebaulichen Entwurfs beinhaltet die Synthese der vorhergehenden
Arbeitsschritte. Strategischer Grundsatz ist das Prinzip: weniger Planung, mehr
Management. Ausgehend von einem Gesamtbild als Zielstellung (s.u.), galt es kleinteilige
Handlungsansätze mit Umsetzungsstrategien zu dessen Erreichung zu definieren:
eine sogenannte inkrementelle Herangehensweise. Der SMART-Ansatz der Projektentwicklung
dient dabei der Handhabbarkeit einzelner Vorhaben, indem sie spezifisch,
messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sind. Im Zuge der anhaltenden Schrumpfung
Zittaus sind Entwicklungsinstrumente wie die Bauleitplanung, der Städtebauliche
Denkmalschutz, Gestaltungs-, Erhaltungs- oder Sondernutzungssatzungen nur bedingt
zielführend, wenn nicht sogar entwicklungshemmend. Als Wachstumsinstrumente ist es
Ihnen nicht eigen, Negativentwicklungen in Bahnen lenken zu können, bzw. zu planen
oder fehlende Investitionen zu akquirieren. Das ist auch nicht ihre Aufgabe: Schrumpfung
muss gemanagt werden.
Die inhaltlichen Ansätze des Stadtumbaus, der Sozialen Stadt, der integrierten Stadtentwicklung
sowie die ordinären Aufgabenbereiche des Citymanagements und der
Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft sind die Anknüpfungspunkte derer es sich zu bedienen
gilt. Diese Instrumente und Akteure sind, neben der kommunalen Verwaltung,
so schlagfertig auszustatten, dass sie den erhöhten Herausforderungen der Schrumpfung
gewachsen sind. Dies gilt auch für zivilgesellschaftliche und mikroökonomische
Akteure vor Ort. Wichtige und richtige Voraussetzungen wurden bereits geschaffen,
um die zukünftige Entwicklung in geordnete Bahnen zu lenken. Diese Strategie gilt es
beizubehalten und nach Einschätzung der Bedürfnisse auszubauen. Stadtentwicklung
sollte künftig (noch) mehr diskutiert werden. Die Stadt ist als ein Prozess zu verstehen,
Änderungen zum positiven und negativen inbegriffen. Daher bedarf es fortlaufender
und hinreichender Ressourcen zu dessen Steuerung. Die Analyse und die Szenarien
zeigen, dass enorme Anstrengungen notwendig sind, um historische Gebäudesubstanz
zu erhalten und zu entwickeln. Es bedarf der Umsetzung einer Altbauaktivierungsstrategie,
als Maßnahmenvorschlag 0, die über die direkte Eigentümeransprache Entwicklungen
anstößt. Hierbei stehen die leerstehenden, ruinösen und nicht sanierten
Gebäude sowie die Baulücken im Fokus. Als Träger dieser Maßnahme schlagen wir ein
Leerstands- und Brachflächenmanagement vor. Dieses ist mit der Entwicklung eines
integrierten Leerstands- und Brachflächenentwicklungskonzeptes, z.B. mithilfe eines
Baulücken,- Leerstands- und Brachflächenkatasters zu beauftragen.
Stadtentwicklung ist Bodenpolitik. Von daher sollte der jeweilige verantwortliche Träger
mit Mitteln für den Zwischenerwerb ausgestattet werden, sowie ggf. für die Beräumung
oder den Rückbau. Grundsätzliche Prämisse ist dabei, dass erst ein Rückbau
erfolgt, wenn die (bauliche) Nachnutzung abschließend geklärt ist, z.B. durch eine Absichtserklärung.
Über Konzeptvergaben könnten soziale und kulturelle Nutzungsideen
(Mehrgenerationswohnen, Baugruppen, etc.) gefördert unterstützt werden.
Durch die Durchsetzung einer Vorkaufssatzung könnte die Kommune in den Eigentum
von Schlüsselimmobilien kommen. Dies stellt ein probates und politisch durchsetzbares
Mittel dar, im Gegensatz zur Enteignung. Die Zielstellung ist es, langfristig tragfähige
und nachhaltige Nutzungen zu etablieren. Jedoch ist die Altbauaktivierung ein langwieriger
und kleinteiliger Prozess. Zwischennutzungen sind als Instrument der mittelfristigen
Inwertsetzung und -haltung daher zu fördern und zu unterstützen.
34
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
4.3 Finanzierung und Förderung
Der Zweck aller Maßnahmenvorschläge zur städtebaulichen Entwicklung im Quartier
MitteWest ist die Leerstands- und Brachflächenentwicklung. Bei der Aktivierung privater
Eigentümer in Gebieten mit einer heterogenen Eigentümerstruktur handelt es
sich jedoch um eine der schwierigsten Aufgaben in der Stadtentwicklung. Mit dieser
Situation gilt es im Quartier MitteWest in Zittau umzugehen. Das Hauptziel ist daher
die Eigentümeraktivierung. Unter- und Nebenziele müssen im Rückschluss auch dem
Hauptziel dienlich sein (vgl. hierzu die einzelnen Maßnahmenvorschläge). Vor dem
Hintergrund der durchgeführten Analyse wird die Einführung einer Altbauaktivierungsstrategie
(AAS), im Rahmen eines Leerstands- und Brachflächenmanagements (LBM),
als maßgebliche Handlungsempfehlungen vorgeschlagen (vgl. Kapitel 4.1). Das LBM
sollte dementsprechend mit der Initiierung und Steuerung von Maßnahmen im Rahmen
der AAS sowie dem Controlling der inhaltlichen, finanziellen und normativen Ziele
beauftragt werden, die neben dem o.g. Hauptziel durch den AG, resp. der Stadt Zittau,
zu definieren sind. Die Ziele des LBM müssen sich auch in der Formulierung einer
Förderstrategie niederschlagen. Es ist Klarheit darüber zu schaffen, welche Vorhabenträger
(kommunale, private, zivilgesellschaftliche) zur Planung und Durchführung der
vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet sind und wie diese miteinander kommunizieren.
Erste Ansätze hierfür finden sich in den vorherigen Kapiteln 4.1. und 4.2. Als normatives
Ziel der Tätigkeiten ist die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements
in Zittau durch die Ansprache unterschiedlicher sozialer und lokalwirtschaftlicher Zielgruppen
sowie der Eigentümer der einzelnen Bauwerke zu benennen. Dies ermöglicht
es dem LBM unterschiedliche potenzielle Fördermittelgeber anzusprechen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind sowohl investiven als auch nicht-investiven
Charakters. Die Förderung der Projekte und des Managements selbst sind somit aus
unterschiedlichen Quellen förderfähig. Die folgenden Tabellen zeigen eine Übersicht
verschiedener Fördermittelgeber mit Kurzprofilen und geben Auskunft darüber, welche
Maßnahmen unter welchen Voraussetzungen förderfähig sein könnten. Über die
konkrete Förderfähigkeit entscheidet jedoch die jeweilige Institution im Einzelfall. Der
Mittelempfänger kann je nach Fördermittelgeber und -programm die Stadt Zittau, ein
zivilgesellschaftlicher Akteur oder auch eine Privatpersonen sein. Teilweise ist die Förderung
auch von der jeweiligen Projektphase abhängig: ob es um die Planung, Steuerung
und Durchführung von Maßnahmen oder um Sach- und Baukosten geht.
Die einzelnen Projekte sind zu priorisieren und in Ihrem Umfang und Umsetzungshorizont
zu kategorisieren. Ziel dieses Vorgehens ist es, Klarheit über die spezifischen Förderbedingungen
der einzelnen Projekte zu erhalten, um die entsprechend passenden
Förderquellen akquirieren zu können. Dadurch kann die Verantwortung bzw. die
Schirmherrschaft (öffentlich, zivilgesellschaftlich, privat) der einzelnen Projekte definiert
werden. Zum Beispiel kann die Gestaltung des Platzes am Mandauer Berg sowie die
Gestaltung einzelner Brachflächen sowohl durch die Stadt erfolgen, als auch durch
Vereine, Initiativen oder soziale Träger. Der Finanzierungsaufwand der vorgeschlagenen
Maßnahmen ist in hohem Maße von der Formalität der Umsetzung abhängig. Bei
den Vorschlägen handelt es sich um konzeptionelle Ideen, welche teilweise schon in
anderen vorliegenden Konzepten diskutiert wurden. Es gilt in einem folgenden Schritt
Projektträger zu fixieren sowie die Projektkosten und die Förderfähigkeit der einzelnen
Vorschläge in Abstimmung mit den jeweiligen Fördermittelgebern und Finanziers zu
konkretisieren. Für die Priorisierung der Projekte wurde im vorherigen Kapitel bereits ein
50
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
erster Vorschlag unterbreitet, welchen es zu diskutieren gilt. Die Fördermittelgeber werden
im Folgenden in drei Kategorien gegliedert: Städtebauförderung, weitere öffentliche
Förderungen und Stiftungen sowie private Förderungen und Stiftungen. Wie zuvor
beschrieben, sollte der Zweck aller städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen im
Quartier MitteWest die Leerstands- und Brachflächenentwicklung resp. die Altbauaktivierung
sein. Dementsprechend wird bei der folgenden Kurzbeschreibung möglicher
Fördermittelgeber der Fokus auf die Finanzierung von Maßnahmen zur Leerstands- und
Brachflächenaktivierung gelegt.
Im ersten Förderbereich sind als Fördermittelgeber der Bund, die Länder und die Kommune
Zittau im Rahmen der Städtebauförderung zu nennen. Grundsätzlich können
alle Maßnahmen des städtebaulichen Entwurfs durch die Mittel der Städtebauförderung
in Abhängigkeit der jeweiligen Fördergebietskulissen, (zumindest anteilig) finanziert
werden, inkl. des LBM (vgl. BMI, BBSR, o.J.: o.S.). Der nördliche Bereich befindet
sich in der Fördergebietskulisse des städtebaulichen Denkmalschutzes, der südliche
Bereich in der Fördergebietskulisse des Stadtumbaus (vgl. hierzu Kapitel 2.2). Städtebaulich
wertvolle Gebäudesubstanz kann dadurch insbesondere in der Inneren Weberstraße
erhalten werden (vgl. BMI, BBSR, o.J.: o.S. und BGL, o.J.c, d: o.S.). Auf die
gewerbliche, soziale oder kulturelle Aktivierung und Nutzung dieser Gebäude ist das
Programm jedoch nicht ausgelegt. Die Zusammenarbeit von privat- und zivilgesellschaftlichen
Akteuren mit der Stadt muss hierzu geplant und gesteuert werden (weiteres
hierzu im zweiten Förderbereich). Daher bedarf es einer Abwägung der Ziele des
Denkmalschutzes mit den Zielen der AAS vor allem im Bereich der Inneren Weberstraße,
da diese, wie in vorherigen Kapiteln erläutert, von besonderer stadtstruktureller
Relevanz ist.
Maßnahmen zur Wieder-, Nach- und Zwischennutzung von Grundstücken könnten
weiterhin durch das Programm Zukunft Stadtgrün teilfinanziert werden. Hierfür wäre
die Definition einer Gebietskulisse notwendig. Im Förderprogramm inbegriffen sind die
Vorbereitung, Planung und Umsetzung von Bau-, Planungs-, Ordnungs- und Beteiligungsmaßnahmen
sowie die Erarbeitung integrierter Konzepte (vgl. BMI, BBSR, o.J.b:
o.S. und BGL, o.J.e: o.S.). Dies könnte die Finanzierung der AAS selbst betreffen, aber
auch einen Großteil der vorgeschlagenen Maßnahmen: die Möblierung der Inneren
Weberstraße, Zwischengrün, die Aufwertung des Spielplatzes Poststraße, Brunnen- und
Lindenstraße, den Platz am Mandauer Berg und den Hof des Künstlerviertels.
I. Städtebauförderung
1. Aktive Stadt- und
Ortsteilzentren
(investiv und
nicht-investiv)
Stärkung der Funktionsvielfalt in Zentren:
- Aufwertung von Grün- und Freiflächen und
Verbesserung der Barrierearmut
- Bau- und Ordnungsmaßnahmen zur Wiedernutzung
von Grundstücken und Brachflächen
- Beteiligungsverfahren, INSEKs
0, 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9, 10,
11, 12
Bezeichnung Profil Maßnahmen
Empfänger
öffentlich
privat
2. Soziale Stadt
(investiv und nichtinvestiv)
Stabilisierung und Aufwertung benachteiligter
Quartiere:
- Aufwertung von Grün- und Freiflächen und
Verbesserung der Barrierearmut
- Bau- und Ordnungsmaßnahmen zur Wiedernutzung
von Grundstücken und Brachflächen
- Beteiligungsverfahren, INSEKs
1, 2, 4, 5, 9, 12 öffentlich
privat
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 51
3. Stadtumbau
(investiv)
Bewältigung und Vermeidung städtebaulicher Folgen
durch wirtschaftlichen und demografischen Wandel:
- Aufwertung von Grün- und Freiflächen und
Verbesserung der Barrierearmut
- Verbesserung des öffentlichen Raums durch Rückbau
- Städtebauliche Neuordnung, Wieder- und
Zwischennutzung von Brachflächen
- Verbesserung der Generationengerechtigkeit
- Beteiligungsverfahren, INSEKs
0, 9, 10, 11, 12
In Abhängigkeit
zur
Erweiterung
der Fördergebietskulisse
auch:
1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8
Bezeichnung Profil Maßnahmen
Empfänger
öffentlich
privat
4. Städtebaulicher
Denkmalschutz
(investiv)
Erhalt und Weiterentwicklung bau- und kulturhistorisch
wertvoller Stadtbereiche:
- Aufwertung von Grün- und Freiflächen und
Verbesserung der Barrierearmut
- Erhalt & Gestaltung von schützenswerten Gebäuden,
Straßen und öffentlichen Freiflächen
- Ordnungsmaßnahmen
- Beteiligungsverfahren, INSEKs
0, 1, 2, 6, 7,
8, 11
öffentlich
privat
5. Zukunft Stadtgrün
(investiv)
Erneuerung und Entwicklung urbaner Grün- und
Freiräume:
- Aufwertung von Grün- und Freiflächen und
Verbesserung der Barrierearmut
- Städtebauliche Neuordnung, Wieder- und
Zwischennutzung von Brachflächen
- Beteiligungsverfahren, INSEKs
0, 1, 4, 5, 6, 9,
11, 12
öffentlich
privat
Weitere Mittel können aus anderen öffentlichen Förderungen oder mithilfe von Stiftungen
akquiriert werden. Ein Beispiel ist der Wettbewerb „Ab in die Mitte – Die City-Offensive
Sachsen“. Prämiert werden herausragende Projekte von öffentlich-privaten
Partnerschaften (PPP) (vgl. IHK zu Leipzig, o.J.: o.S.). Bestandteil der AAS sollte es sein,
die Gewerbetreibenden und Grundstückseigentümer der (westlichen) Innenstadt an
einen runden Tisch zu bringen, wie es das Citymanagment bereits erfolgreich macht.
Die Wettbewerbsteilnahme könnte einen Anreiz für die Qualität und den Erfolg einer
solchen Zusammenarbeit darstellen. Die Stadt Zittau konnte bereits einen ersten Erfolg
durch die Teilnahme am Wettbewerb 2018 mit dem Projekt „Zittau gärtnert - Mitten in
der Stadt“ verbuchen. Dies gilt es als Grundlage für weitere Aktivitäten zu nutzen.
Sollten im Rahmen der Bestandsaktivierung quartiersbezogene Maßnahmen zur energetischen
Sanierung durchgeführt werden, ist auf das KfW-Förderprogramm zur „Energetischen
Stadtsanierung“ zu verweisen. Dabei handelt es sich um einen eigenen,
umfangreichen Gegenstand, der sich mit der Problematik der Eigentümeraktivierung
beschäftigt und der daher gesondert zu betrachten ist. Gefördert werden z.B. das Sanierungsmanagement
sowie die Erstellung eines energetischen Sanierungskonzeptes
(vgl. Begleitforschung Energetische Stadtsanierung, 2019: o.S. und KfW, 2019: o.S.).
Ebenfalls in diesen Förderbereich zählen EU-Mittel, welche bereits aktiv akquiriert und
genutzt werden. Hier sind zu nennen der Europäische Fond für regionale Entwicklung
EFRE (vgl. BMWI, 2019a: o.S.), der Europäische Sozialfond ESF (vgl. BR/BMAS, o.J.: o.S.)
sowie der Europäische Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums
ELER (vgl. BMWI, 2019b: o.S:) und dem daraus finanzierten LEADER-Programm. Alle drei
Programme enden im Jahr 2020. Die Neuauflagen werden aktuell verhandelt und aller
Voraussicht nach ein geringeres Budget aufweisen, als im bisherigen Förderzeitraum.
Nichtsdestotrotz liegt es im Interesse der Stadt Zittau auch weiterhin Maßnahmen durch
52
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
die o.g. Programme zu finanzieren. Das Stadtentwicklungskonzept, die zwei gebietsbezogenen
integrierten Handlungskonzepte (vgl. Große Kreisstadt Zittau, 2015a: 3 und
2016: 3) sowie die LEADER Entwicklungsstrategie Zittauer Gebirge (Müldener, 2015: 2)
und das Kooperationsprogramm INTERREG Polen-Sachsen (vgl. BMI, BBSR, o.J.a: o.S.,
Interreg Polska-Sachsen, o.J.: o.S.) wurden bereits aus diesen Mitteln finanziert (siehe
Kapitel 2.2). Im Förderzeitraum 2021-2027 können diese Mittel erneut zur Umsetzung
stadtentwicklungspolitischer Ziele verwendet und die Förderanträge und Konzepte
durch die Ergebnisse dieser städtebaulichen Studie geschärft werden. Die bisherigen
Anstrengungen in dieser Richtung waren wichtige Investitionen in die Stadtentwicklung
und bedürfen daher einer Verstetigung.
II. Weitere öffentliche Förderungen und Institutionen
Bezeichnung Profil Maßnahmen
Empfänger
6. Ab in die Mitte –
Die City Initiative
Sachsen
(investiv und
nicht-investiv)
Wettbewerb zur Förderung Öffentlich-Privater-Partnerschafften
(PPP) die das Ziel verfolgen, die Attraktivität
von Innenstädten zu steigern
öffentlich
privat
7. Deutsche Bundesstiftung
Umwelt
(nicht-investiv)
Planung & Steuerung von:
- Klima- und ressourcenschonendes Bauen
- Energie- und ressourcenschonende Quartiersentwicklung
und -erneuerung
0, 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9, 10,
11, 12
öffentlich
privat
8. Europäischer Fond
für regionale Entwicklung
(EFRE)
(nicht-investiv)
- Interreg Sachsen-Polen
- Entwicklungskonzepte für strukturschwache Regionen,
vgl. “Zittau Mitte – Ankommen und Bewegen”
0 öffentlich
privat
9. Europäischer Landwirtschaftsfond
zur
Entwicklung des
ländlichen Raums
(ELER)
(nicht-investiv)
- LEADER
- u.a. Steigerung der Lebensqualität im ländlichen
Raum und Diversifizierung der ländliichen Wirtschaft
0, 2, 10 öffentlich
privat
10. Europäischer Sozialfond
(ESF)
(nicht-investiv)
Entwicklungskonzepte zur sozialen Integration, vgl.
“Zittau sozial – Zusammenkommen und wachsen”
0, 1, 3, 7, 10,
12
öffentlich
privat
11. LEADER:
Entwicklungsstrategie
Naturpark
Zittauer Gebirge
(nicht-investiv)
Planung, Moderation, Kommunikation:
- Aktivierung von Leerstand zum Hauptwohnsitz
- nicht-/ gewerbliche Grundversorgung
- verkehrliche Infrastrukturmaßnahmen
- Maßnahmen zur baulichen Entwicklung/Erhaltung orts
bildprägender Bausubstanz für wirtschaftliche
Nutzungen, öffentliche Freianlagen
0, 1, 2, 4, 5,
9, 12
öffentlich
privat
12. KfW
(investiv und
nicht-investiv)
Energetische Stadtsanierung (nicht-investiv)
- Erstellung von energetischen Quartierskonzepten
- Sanierungsmanagement
0, 1, 2, 3, 6, 7,
8, 10
öffentlich
privat
13. Sächsische Aufbaubank
(investiv und
nicht-investiv)
Kommunale und private Investitionen
- Integrierte Stadtentwicklung und Städtebauförderung
- Landesbrachenprogramm
- städtebauliche und energetische Sanierungs- und
Entwicklungsmaßnahmen
- KfW-Altersgerecht Umbauen,
- KfW-Energieeffizient Sanieren
- Investitionspakt soziale Integration im Quartier
- Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen 2019
0, 1, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9, 10,
11, 12
öffentlich
privat
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 53
Im dritten Förderbereich, den privaten Institutionen, werden Organisationen aufgeführt,
welche u.a. die Belange des Umweltschutzes oder eine Verbesserung der Lebensqualität
von bestimmten Zielgruppen fördern. Dabei haben sie unterschiedliche
Tätigkeitsschwerpunkte, wie die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements, z.B.
durch die Robert-Bosch-Stiftung (Robert-Bosch-Stiftung, o.J.a-c: o.S.) oder die Förderung
von unterstützungs- und schutzbedürftigen Personengruppen, z.B. durch die Aktion
Mensch (Aktion Mensch, o.J.: o.S.). Die Montag Stiftung urbane Räume (Montag
Stiftung, o.J.: o.S.) sowie die Stiftung Edith Maryon (Stiftung Edith Maryon, o.J.: o.S.)
setzen sich explizit mit Fragen der Stadtentwicklung auseinander.
Letztere ist insbesondere deshalb hervorzuheben, da ihr Ziel die Schaffung von sozialen
Wohn- und Arbeitsstätten ist. Grundstücke und Immobilien können der Stiftung
übergeben werden. Diese unterstützt im Umkehrschluss den Aufbau und die Sicherung
von Selbstorganisationsstrukturen. Dies könnte unter Umständen für den Erhalt
der Brunnenstraße 21 oder das ehemalige Amtsgericht in Verbindung mit der Montagstiftung
urbane Räume oder den Projekten „Neuland“ und „Die engagierte Stadt“
der Robert-Bosch-Stiftung (Robert-Bosch-Stiftung, o.J.a, b: o.S.) eine Rolle spielen und
ein großes Entwicklungspotential hervorbringen.
III.
Private Förderungen und Institutionen
14. Aktion Menschen
(investiv und
nicht-investiv)
Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen
mit und ohne Behinderung, Kindern, Jugendlichen und
Menschen in sozialen Schwierigkeiten
- Sport- und Freizeitangebote
- Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Mobilität innnerund
außerhalb von Gebäuden
- Integrationsmaßnahmen und -angebote
1, 2, 4, 5, 7, 9,
10, 11, 12
Bezeichnung Profil Maßnahmen
Empfänger
öffentlich
privat
15. Allianz Umweltstiftung
(investiv und
nicht-investiv)
Schutz, Pflege und Entwicklung des Mensch-Umwelt-
Systems, wie der Förderung der Stadtökologie und von
gartenkulturellen Werten
- Leben in der Stadt / Grün in Städten
- integrierte Ansätze
- Umweltkommunikation
1, 2, 4, 5, 9,
11, 12
öffentlich
privat
16. Robert Bosch Stiftung
(nicht-investiv)
- Fördergebiet Gesundheit
- Fördergebiet Gesellschaft
- Fördergebiet Demenz
1, 2, 4, 9, 10,
12
öffentlich
privat
öffentlich
privat
17. Neulandgewinner
(Robert Bosch
Stiftung)
(nicht-investiv)
„Wir fördern Menschen, die unkonventionelle Wege gehen,
um die Lebensqualität in Dörfern und Kleinstädten
in Ostdeutschland zu verbessern und damit den
gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.“
2, 7, 8, 10 öffentlich
privat
18. Die engagierte Stadt
(Robert Bosch
Stiftung)
(nicht-investiv)
„Deutschland hat eine aktive Zivilgesellschaft. Dieses
Engagement braucht Anlaufstellen, Organisationsstrukturen
und Ressourcen vor Ort. Hier setzt das Netzwerkprogramm
an.“
0, 1, 2, 4, 5,
9, 12
öffentlich
privat
19. Heidehof Stiftung
(nicht-investiv)
Förderbereiche:
- Menschen mit Behinderung
- Umwelt und Soziales
1, 2, 4, 5, 9, 10,
11, 12
öffentlich
privat
54
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
20. Montag Stiftung
Urbane Räume
Integration der Zivilgesellschaft in Stadtentwicklungsprozesse
von Stadtteilen mit besonderen ökonomischen
und sozialen Rahmenbedingungen
- Initialkapital für Investitionen in Immobilien als „Erneuerungsimpuls“
gefördert werden:
- Informations- und Diskussionsveranstaltungen
Realisierung von Lebensräumen, inkl. Planung und
Kommunikation
- nationaler und internationaler Erfahrungsaustausch
- Initiierung und Auszeichnung von Wettbewerben
- Erforschung, Dokumentation und Veröffentlichung
Bezeichnung Profil Maßnahmen
Empfänger
0, 1, 3, 7, 8 öffentlich
privat
21. Reinhold-Beitlich-Stiftung
(nicht-investiv)
Förderung von
- Bildung und Erziehung
- Jugendpflege und -fürsorge
- kulturelle/sportlicher Zwecke Kinder und Jugendliche
- Kinderhorten
1, 4, 5, 9 öffentlich
privat
22. Sachsenlotto Förderung des Gemeinwohls:
- Kunst & Kultur
- Erhalt der Umwelt
- Soziales & Wohlfahrtspflege
1, 4, 5, 6, 7, 8,
9, 10
öffentlich
privat
23. Stiftung Edith Maryon
(investiv)
Sicherung von Grund und Boden zur Schaffung
günstigen Wohnraums
- Schaffung von sozialen Wohn- und Arbeitsstätten
- Grundstücke und Immobilen gehen i.d.R. als Schenkung
in den Stiftungsbesitz
- Unterstützung beim Aufbau von Selbstverwaltungsstrukturen,
Rechtsberatung
0, 2, 3, 6, 7,
8, 10
öffentlich
privat
24. Stiftungsgemeinschaft
anstiftung &
ertomis gGmbh
(nicht-investiv)
Förderung, Vernetzung und Erforschung offener
Werkstätten, Reparatur-Initiativen, interkultureller und
urbaner Gemeinschaftsgärten
Sachkosten für
- offene Werkstätten
- Urbane Gärten
2, 4, 5, 7, 9, 12 öffentlich
privat
Durch die Akquise von Fördergeldern aus diesem Bereich, sowie den Möglichkeiten
einer kommunalen Vorkaufssatzung (s. Kapitel 4.1), können Synergien nicht nur finanzieller
Natur erzeugt werden, sondern auch bezüglich der Stärkung von Vereinen und
Initiativen zur Mitgestaltung der Stadtentwicklung.
Wie sich gezeigt hat, sind alle Maßnahmen grundsätzlich förderfähig. Jedoch ist die
Frage nach den Eigenanteilen zu diskutieren und wie eine Kombination von unterschiedlichen
Finanzierungsoptionen diese Eigenanteile für den jeweiligen Investor,
ob öffentlich oder privat, auf ein Mindestmaß reduzieren kann. Dies ist inhärenter Bestandteil
des Arbeitsauftrages des Leerstands- und Brachenmanagements bzw. der
Altbauaktivierungsstrategie.
Im Haushalt der Stadt werden sich die einzelnen Maßnahmen bei Umsetzung in jedem
Falle niederschlagen. Der Kommune kommt – zurecht – die Rolle des Aktivators und
Impulsgebers zu, welche sie auch schon heute weitgehend erfüllt. Die angesprochene
Notwendigkeit zur Priorisierung lenkt die notwendigen kommunalen Mittel in die
richtigen Bahnen und öffnet die Möglichkeit für eine mittelfristige Umsetzung.
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 55
5. Fazit und Ausblick
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen haben zum Ziel das städtische Leben für eine
heterogene Bevölkerung aufzuwerten und den Standort Innenstadt als Nahversorgungszentrum
mit den dazugehörigen Funktionen auszubauen und zu stärken. Durch
den demografischen Wandel und den Rückgang der Bevölkerung lastet ein enormer
Handlungsdruck auf dem Quartier, der (Innen)Stadt und nicht zuletzt der gesamten
Region. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Entwicklung der Innenstadt im
Kontext der gesamtstädtischen Entwicklung gedacht werden muss: Die Innenentwicklung
ist der Außenentwicklung vorzuziehen.
Die Studie ist weniger die Ausarbeitung eines idealen Sollzustandes, sondern ein Aufzeigen
von Möglichkeiten. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lösungsansätze zu
erörtern und diese zunächst mithilfe dreier Szenarien zu diskutieren. Für die Defizite im
(großflächigen) Einzelhandel, die fehlende Durchgrünung, den restriktiven Denkmalschutz,
den Umgang mit fließendem und ruhendem Verkehr, die vorhandenen Baulücken,
Brachflächen und leerstehenden Gebäude sowie die teilweise ruinöse aber
historisch bedeutsame Gebäudesubstanz wurden Antworten gefunden, die im städtebaulichen
Entwurf ausdifferenziert wurden. Dieser thematisiert eine Diversifizierung
von Wohnformen, die Aufwertung von Freiräumen und ebenso die städtebaulichen
Anpassungen zu Gunsten des (alternativen) Einzelhandels und anderen öffentlichen
Nutzungen wie dem Sozialen, der Kultur oder der Gastronomie. Der Fokus lag dabei
auf dem öffentlichen Raum und dessen gesellschaftlicher Bedeutung.
Die inkrementelle Herangehensweise und der Grundsatz weniger Planung, mehr Management
machen das Ergebnis der Studie kommunizier- und handhabbar. Dabei
ist die vorgeschlagene Altbauaktivierungstrategie mit einem Leerstands- und Brachflächenmanagement
von zentraler Bedeutung, um z.B. leerstehende Gebäude zu
aktivieren oder Brachflächen zu bespielen. Eine direkte und konstruktive Verbindung
zu den jeweiligen Eigentümern ist hierfür unabdingbar. Das Leerstands- und Brachflächenmanagement
ist das Kontinuum aller Vorschläge und ermöglicht die Ausarbeitung
der Verflechtungen und Bündelung von Informationen in einer komplexen
Eigentümerstruktur. Die Schrmupfung muss gemanagt werden. Die Altbauaktivierung
ist ein langwieriger und kleinteiliger Prozess. Zwischennutzungen sind als Instrument der
mittelfristigen Inwertsetzung und -haltung daher zu fördern und zu unterstützen.
Der nächste Schritt in der Umsetzung ist die Mittelakquise. Wie aufgezeigt, ist das Feld in
diesem Bereich vielfältig. Es gilt nun die Vorschläge zur Bewerbungsreife auszuarbeiten
und potenzielle Partner, wie z.B. zivilgesellschaftliche Akteure, als Träger anzusprechen
und dafür zu begeistern. Die notwendigen Anknüpfungspunkte derer es sich zu bedienen
gilt (Stadtumbau, Soziale Stadt, integrierte Stadtentwicklung, Citymanagement,
Stadtentwicklungsgesellschaft), wurden identifiziert und herausgearbeitet. Neben der
kommunalen Verwaltung sind es diese Instrumente und Akteure, die so schlagfertig
auszustatten sind, dass sie den erhöhten Herausforderungen der Schrumpfung gerecht
werden. In Zittau überlagern sich Problemstellungen. Einer Verschärfung der Situation
ist entschieden entgegenzutreten, auch mit unkonventionellen Mitteln. Um sich für die
Herausforderungen bezüglich demografischer Wandel, Schrumpfung, Klimawandel
und Digitalisierung zu wappnen, braucht die Stadt Handlungsspielräume in denen sie
die unterschiedlichen Anliegen räumlich und gesellschaftlich ausformulieren und umsetzen
kann.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!
Wann und wie welche Veränderung in Angriff genommen wird, muss vor Ort weiterhin
diskutiert werden. Die lokalen Antworten sollten nicht reaktionär sein, sondern proaktiv
sein. Daher gilt es einen Diskurs zu führen, der auch den Verlust als Bestandteil der
Entwicklung zulässt. Wachstum und Schrumpfung sind beides Dimensionen der (natürlichen)
Entwicklung. Es bedarf einer gesunden Mischung aus dem Schutz und dem
Erhalt des Bestehenden sowie dem Mut zu etwas Neuem und dem Zulassen von Experimenten.
Der rege Austausch mit der Zivilbevölkerung wird die Transformation Zittaus weiter
positiv beeinflussen. Das vorhandene gesellschaftliche Engagement ist in Zittau ausgeprägt
und beruht auf beidseitigem Vertrauen. Die Größe Zittaus und die relativ
geringen Lebenskosten sind ein fruchtbarer Boden für Menschen, die an ihrem Lebensumfeld
aktiv teilhaben wollen. Zu diesem Lebensumfeld gehören auch Leerstand und
Schrumpfung. Es sind hierfür Foren zu etablieren, in denen diese Themen unabhängig
vom Ergebnis diskutiert und Handlungsräume eröffnet werden, um einen möglichst
hohen Zuspruch für das weitere Vorgehen sicher zu stellen und Partnerschaften zu
festigen. Stadtentwicklung sollte künftig (noch) mehr diskutiert werden. Die Stadt ist als
ein Prozess zu verstehen und die Kommunikation und Moderation der Entwicklung der
Schlüssel zum Erfolg.
Stadtentwicklung ist Bodenpolitik. Es bedarf daher einer Eigentümerstruktur, die sich
dem Lokalem verschreibt. Verantwortliche Träger sind mit Mitteln für den Zwischenerwerb
auszustatten, sowie ggf. für die Beräumung oder den Rückbau. Grundsätzliche
Prämisse dabei ist, dass erst ein Rückbau erfolgt, wenn die (bauliche) Nachnutzung
abschließend geklärt ist. Eine Durch- und Umsetzung einer Vorkaufssatzung ist hierfür
das geeignete Mittel. Über Konzeptvergaben könnten dann soziale und kulturelle Nutzungsideen
besonders gefördert unterstützt werden. Die Zielstellung ist es langfristig
tragfähige und nachhaltige Nutzungen zu etablieren.
Trotz teilweise schwieriger Prognosen gibt es in Zittau eine Reihe von Faktoren, die optimistisch
stimmen. Das Ergebnis auf die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas steht
aus. Jedoch bereits die Bewerbung führte zu einem Aufschwung des gesellschaftlichen
Engagements, zu Optimismus und gesteigertem Selbstbewusstsein. Es bleibt zu
hoffen, dass der Zuschlag nach Zittau geht. Für die Stadt und die Region wäre es eine
verdiente Aufmerksamkeit und würde die Diskussion auf die Entwicklungen und Herausforderungen
kleinerer, von Schrumpfung betroffener Städte im ländlichen Raum
lenken. Die Bewerbung als Drei-Länder-Region setzt dabei auf vereinte Kräfte anstelle
von Einzelkampf und agiert über Landesgrenzen und Sprachbarrieren hinweg. Die Geschichte
dieser Region ist ineinander verflochten und räumlicher Ausdruck der kulturellen
Entwicklung Europas. Ein Ausdruck, der von internationaler Bedeutung ist.
Die Faktoren, die auf die Entwicklung Zittaus Einfluss nehmen sind vielfältig und deren
Reichweite nicht abzusehen. Durch den demografischen Wandel, die Digitalisierung,
den Klimawandel und den Strukturwandel generell ist eine grundlegende Neuordnung
der Rahmenbedingungen in naher Zukunft möglich. Sicher ist, dass daran kein
Weg vorbei führen wird. Sie werden das städtische Leben verändern und müssen daher
dem stadtplanerischen Handeln und Denken immanent werden, wo sie es noch
nicht sind. Die Studie gibt hierfür konkrete Lösungsansätze.
kollektiv stadtsucht
August 2019
Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL! 57
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