Extrakt_StädtebaulicheStudieZittau_MitteWest_REVIVAL!
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ger Erfahrungshintergrund für die intensiven Diskussionen ausschlaggebend. Die Gesprächspartner
vermittelten ihre Sichtweise hinsichtlich der bisherigen Entwicklung,
von Hindernissen bei Planungsprozessen oder ihre subjektiven Schwerpunkte von zu
fokussierenden Projekten.
Insgesamt wurden rund 24 unterschiedliche Kritikpunkte genannt, 21 visionäre Vorstellungen
vorgetragen und 10 Verantwortungsbereiche abgegrenzt, die für das Stadtentwicklungsgeschehen
von Bedeutung sind. Auffallend aber nicht überraschend
war, dass es für die Beteiligten am schwierigsten war, Verantwortungen oder dafür
relevante Akteure klar zu benennen. Privatpersonen als umsetzende Akteure wurden
nicht genannt.
Kritische Anmerkungen (siehe Abb. 8) über
das Untersuchungsgebiet betrafen einerseits
die Qualität, bzw. die Beschaffenheit
öffentlicher Räume, wie z.B. Zigarettenstummel
und zerbrochene Flaschen auf
dem Spielplatz an der Poststraße, zu hohe
Bordsteinkanten oder zu wenige Sitzmöglichkeiten.
Explizit die Straßengestaltung der Inneren
Weberstraße wurde im Zusammenhang
mit ihrem Bedeutungsverlust namentlich
erwähnt. Überwiegend gab es mehr allgemein
gehaltene aber wichtige Aussagen,
als solche über konkrete Orte: Das Wohnumfeld
solle verbessert, das Wohnungsangebot
für Senioren ausgebaut werden
– die Bedingungen für Gewerbetreibende
seien zu verbessern, die Öffnungszeiten einheitlich
zu gestalten und das Angebot v.a.
für junge Menschen müsse sich vergrößern.
Abb. 8: Kritik (eigene Darstellung)
Kritisch wurde angemerkt, dass es zu wenige soziale und kulturelle Angebote gebe
sowie, dass Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten begrenzt seien. Außerdem seien Verkehrsführung
sowie die Anbindung des ÖPNV mit der Innenstadt verbesserungswürdig.
Sowohl bei der Kritik als auch für die Vision gab es widersprüchliche Äußerungen (siehe
Abb. 9). Dies betraf insbesondere die Parkplatzsituation in der Innenstadt. Während
Einige sich eine autofreie Innenstadt wünschten, forderten Andere einen Ausbau oder
zumindest eine Verbesserung der Situation, z.B. durch den Ausbau zusätzlicher Behindertenparkplätze
in Geschäftsnähe oder kostenfreie Parkplätze am Markt.
Ein weiteres Thema, bei dem sich konträre Aussagen gegenüberstanden, betraf den
Umgang mit Brachflächen. Es wurde sich sowohl für den Erhalt historischer Gebäude
im Zusammenhang mit einer zeitgemäßen Umgestaltung ausgesprochen, als auch für
den Abriss maroder Bausubstanz zur Schaffung innerstädtischer Grünflächen. Es wurde
der Vorschlag geäußert, baufällige Gebäude Nachts zu beleuchten, um ein Interesse
und eine Sensibilität der Bevölkerung bei drohendem Verlust zu erzeugen.
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Städtebauliche Studie Zittau MitteWest REVIVAL!