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schaffen und Zuschauer gewinnen. Die Corona-Krise hat aber<br />
auch gezeigt, dass die technologische Entwicklung in den letzten<br />
30 Jahren uns kostengünstige und effiziente Alternativen<br />
bietet, Medieninhalte zu schaffen und zu vermarkten. Beispiel<br />
Konferenzen: diese werden momentan komplett online gehalten.<br />
Diese zu moderieren, hat ein ganz anderes Feeling, besonders<br />
weil man sein Auditorium nicht spürt oder mitdiskutieren<br />
lassen kann. Das ist schade, aber immerhin die Technologie<br />
hilft, dass es überhaupt noch einen intellektuellen Austausch<br />
auf einem virtuellen Podest gibt.<br />
Ich liebe Business, aber auch das Rampenlicht. Der Ton und<br />
der Modus Operandi auf dem Trading-Floor in den Banken war<br />
mir zu rau und schon bald wusste ich, dass ich eine Alternative<br />
suchen würde. Ich hatte Glück, denn ich habe es mit meiner<br />
Position bei RAI und CNBC geschafft, zwei Leidenschaften zusammenzuführen:<br />
Business und Rampenlicht! Der Schritt war<br />
rein emotional, denn als Bankerin verdiente ich gutes Geld und<br />
bekam Boni. Beim TV musste ich ganz von unten anfangen... in<br />
allerlei Hinsicht.<br />
Und ja, natürlich hatte ich bei CNBC eine Entourage, vom Junior-<br />
Producer bis zum Make-up. Jetzt mache ich 50% allein: Gäste-<br />
Pipeline, Interview Themen, Recherche, Make-up, Sendung und<br />
das Schneiden der Sendung für das YouTube Format aber auch<br />
für alle anderen Plattformen, so wie Twitter, FB, Instagram, LinkedIn.<br />
Die anderen 50% liegen bei der aktiven Kommunikation und<br />
Vermarktung meiner Inhalte. Dafür habe ich nunmehr ein Team<br />
zusammengestellt. Eine grosse Investition, die sich aber bestimmt<br />
lohnt. Sie publizieren nicht nur auf den oben genannten.<br />
Plattformen, sondern jetzt gibt es auch einen Newsletter (alle<br />
zwei Wochen), den Mentorit.TV Monitor, der unser Netzwerk im<br />
Bild hält. Eines habe ich in dieser Umstellung schnell gelernt:<br />
Niemals die Arbeit von Social Media-Marketingfirmen unterschätzen!<br />
Zusammen mit Ihnen steht oder fällt der Erfolg von<br />
Mentorit.TV!<br />
Was differenziert Ihr Format von Angebot der Konkurrenz?<br />
Im Gegensatz zu meinem vorigen Arbeitgeber CNBC, ist Mentorit.TV<br />
nicht News-, sondern Contentgetrieben. Mein Ziel ist<br />
es in die Tiefe zu gehen und einfühlsam mit meinen Gesprächspartnern<br />
Themen und Stories zu entdecken. Unsere Followers<br />
fühlent sich wohl, Neues zu entdecken, ob über Kunst, Politik,<br />
Wirtschaft, Medizin oder innovative Technologien wie Crypto<br />
oder Blockchain. Mein USP ist es, die besten Köpfe, Denker und<br />
Avantgardisten meinem Publikum zu bieten. STAY CURIOUS ist<br />
das Motto von Mentorit.TV. Das ist eine Aufforderung, unseren<br />
Tag so anzugehen als wäre es der ERSTE und nicht der LETZ-<br />
TE unseres Lebens. Solange wir uns ‘pushen’ etwas Neues zu<br />
entdecken, offen für Inspiration und andere Sichtweisen sind,<br />
solange werden wir uns entwickeln – das anders ausgedrückt –<br />
unsere persönliche Evolution geht weiter. Und das ist für mich<br />
Leben!<br />
Meine derzeitige Serie: Covid-19 – from Crisis to Creation, soll<br />
Hoffnung geben und zeigen, wie meine Interviewpartner das<br />
Beste aus der Pandemie und Wirtschaftskrise machen. Egal in<br />
welchem Sektor oder in welchem Land.<br />
Redaktionell lasse ich mich auch von meinen Followern leiten.<br />
Ich glaube ganz fest an die Co-Kreation der Inhalte zusammen<br />
mit meiner Audience. Ich höre genaue hin und neheme meine<br />
Audience sehr ernst!<br />
Sie selbst haben eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen.<br />
Wieso macht man als erfolgreiche Investment-Bankerin<br />
den Schritt in die Medienwelt?<br />
Um einen kleinen Kontext zu geben, eigentlich wollte ich immer<br />
Schauspielerin werden. Seit dem 6. Lebensjahr nahm ich<br />
Ballettunterricht und wurde mit 13 auch in die staatliche Ballettschule<br />
in Frankfurt – das Dr. Hoch’s Konservatorium – aufgenommen.<br />
Ich spielte viel Theater, Klavier und Saxofon und<br />
nahm zeitweise Gesangsunterricht. Bis, ja bis mir dann ein Ex-<br />
Freund sagte, er würde mich verlassen, sollte ich auf der Bühne<br />
jemanden für eine Rolle küssen. Ich sollte doch vielmehr in<br />
England etwas mit Business und Finanzen studieren. Das war<br />
ein sehr grosser Richtungswechsel. Nach der Uni bin ich dann in<br />
meinen ersten Job gestolpert, als ich einen Investmentbanker<br />
von Lehman Brothers. auf einem Weinfest in Deutschland kennenlernte.<br />
Der bat mir nach dem Uni-Abschluss eine Stelle an et<br />
voilà , ich landete im Banking.<br />
Als Frau hatten Sie sich in von Männern dominierten Branchen<br />
– Finanzen wie Medien – durch Leistung durchzusetzen.<br />
Welchen Rat haben Sie für junge, karriereorientierte Frauen?<br />
Es hat sich zwar einiges im Sinne von ‘Gender Equality’ getan,<br />
aber volle Emanzipation oder Gleichberechtigung gibt es (noch<br />
lange) nicht. Ein Mann wird eine Frau immer zuerst als Frau sehen<br />
und erst im zweiten Schritt als ein professionelles Mitglied<br />
des Teams. Hart aber wahr... und je eher das eine Frau versteht,<br />
desto besser für ihren Werdegang. Frauen machen oft den Fehler<br />
mit Männern auf der Mann-Ebene zu konkurrieren, anstatt<br />
ihre femininen Qualitäten positiv einzusetzen. Gerade im Banking<br />
waren (zu meiner Zeit jedenfalls) die Frauen fast männlicher<br />
im Habitus und im Dressing als die Männer. Ich konnte das<br />
nie nachvollziehen und um ehrlich zu sein, hatte ich den Eindruck,<br />
dass Männer dies eher belächelten und nicht respektierten.<br />
Leistung und harte Arbeit zählen, ja, aber das Networking ist<br />
fundamental und bringen weiter. Frauen meinen oft, sie werden<br />
entdeckt und promotet, wenn sie nur brav Performance bringen.<br />
Klar, das ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite aber<br />
ist, ‘Dabei-zu-sein’ im Pub oder bei Sportevents z.B., was zum<br />
Erfolg führt.<br />
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