10 grazwww.grazer.at 3. JÄNNER 2021S E R V I C ELeserBrieferedaktion@grazer.atVier in einem Zugabteil!Da ich gebürtige Vorarlbergerinbin und seit knapp fünf Jahren inGraz lebe, fahre ich öfters mit denÖBB mit dem Nightjet hin undzurück. Es gab bis dato nicht eineZugfahrt ohne Probleme. VonHeizungsausfall bei Minusgradenin der Nacht bis hin zur sexuellenBelästigung, bei der man bei Beschwerdebei den ÖBB mit einemGoodie-Bag der Marke Sonnentorabgespeist wird, musste ich hierleider schon alles erleben.Am 26. 12. 2020 musste ich mitdem Nightjet 465 von Feldkirch,Abfahrt 22.45 Uhr, wieder nachGraz HBF fahren. Aufgrund derErfahrung im Jahr 2017, bei derauch eine Anzeige gegen Unbekanntaufgrund der sexuellen Belästigungfolgte, buche ich onlineimmer einen Damenabteil-Liegeplatz.Somit hatte ich im Wagen313 den Liegeplatz 94 oben.Beim Zusteigen in den Zug inFeldkirch waren von den neunLiegeabteilen im Waggon offensichtlichacht Abteile frei. Ich unddrei weitere Frauen wurden einemAbteil zugewiesen. Nachdemich beim Schaffner bzw. Zugbegleiternachgefragt habe, ob dieanderen Abteile besetzt sind, under dies verneinte, bat ich ihn, einweiteres Abteil zu öffnen, damitnicht vier Frauen in einem Abteilliegen. Der Zugbegleiter meinte,ich könne 20 Euro aufzahlen, umdann ein Abteil für mich alleinezu haben. Mir ist es schlicht unerklärlich,wieso hier die Passagierenicht auf mehrere Abteileaufgeteilt werden können. Hierhaben die Maßnahmen der ÖBBschlichtweg versagt.Miriam Schurig, Graz* * *Hauptsache ImpfstoffEs ist traurig, dass man einenWettbewerb inszeniert, wer zuerstwo geimpft wird. Es ist doch völligegal, „wo“. Hauptsache ist doch, esgibt einen Impfstoff!Liebe Journalisten, lasst euchdoch nicht vor diesen sensationsgeilenKarren spannen. Ich freuemich für jeden – egal, ob 1., 100.oder 1000.Gerda Menninger, Graz* * *An die Zukunft glaubenWas für ein Jahr geht jetzt zu Ende:Die Corona-Pandemie hat in unseraller Leben Pläne durchkreuzt,Sicherheiten ausgehebelt und unsgezeigt, wie verletzlich wir sind –als einzelner Mensch ebenso wieals Gesellschaft. In der Caritashaben wir in diesem Ausnahmejahraber auch gesehen, wie starkder soziale Zusammenhalt in derSteiermark ist und unter welchengroßen Anstrengungen vieleMenschen bereit sind, für anderezu geben, was sie geben können:Geld, Zeit und Aufmerksamkeit.Für diese großartige Haltung derNächstenliebe möchte ich denSpenderinnen und Spendernherzlich danken. Sie sind es, dieuns helfen, auch im kommendenJahr 2021 Hilfe zu bringen. Dabeiwerden wir langen Atem brauchen,denn viele Notlagen sindzwar jetzt in kurzer Zeit entstanden,die betroffenen Menschenwerden aber viel Zeit brauchen,um ihre Situation wieder abzusichern.Dank Ihrer Unterstützungkönnen wir selbst hoffnungsvollin die Zukunft blicken und anderenMenschen helfen, wieder andie Zukunft zu glauben.Herbert Beiglböck, Direktorder Caritas Steiermark* * *Ruine Gösting zerbröckeltKeine angenehmen Neuigkeitenvon der Burgruine Gösting: Siebröckelt vor sich hin, jeder kanndas sehen (siehe Foto unten).Der Burgherr hat dazu noch denRuinenweg, der eine öffentlicheStraße ist, auf halber Höhe mitScherengitter abgesperrt.F. Weigend, Graz3 Wochen nach Investition von 500.000 EuroEdegger-StegÄRGERLICH. Kurze Zeit nach der teuren Sanierungist die Brücke schon wieder komplett angeschmiert.Von Verena Leitoldverena.leitold@grazer.atErst in der ersten Dezemberwochewurde der Erich-Edegger-Steg zwischen Kaiser-Franz-Josef-Kaiund MariahilferPlatz nach monatelanger Sperreund aufwendiger Sanierung wiederfür Fußgänger und Radfahrer freigegeben.Noch kurz vor der Wiedereröffnungsind Vandalen überdie Absperrung geklettert und habendie Glasscheiben beschmiert.Seit dieser Woche ist die Brückezwischen linkem und rechtemMurufer wieder komplettverschandelt. Der typische blaueSpitz wurde von oben bis unten,von links nach rechts komplettbemalt. „Es ist für mich unverständlich,dass jemand so wenigAchtung vor Werten haben kann– hat diesen Vandalen niemandgesehen?“, ärgert sich auch Lend-Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer.„Vier Monate wurde akribischdie gesamte Brückenkonstruktionmit finanziellem Aufwand saniert,gereinigt, lackiert und beschichtet,um dann in nur wenigen Minutenvon einem Vandalen wieder zerstörtzu werden – unerhörte Frechheitund Respektlosigkeit dieserPerson, die damit großen Schadenangerichtet hat!“Das bleibt jetzt soKonkret wurden 500.000 Euro indie Hand genommen. Trotzdemmüssen die Schmierereien zumindestvorerst bleiben. „Wenn manjetzt mit einem Entferner drübergeht,beschädigt man den ganzenneuen Lack“, erklärt Holding-SprecherGerald Zaczek-Pichler.Der Seniorenbund rund um Obmann Ernest Schwindsackl (rundes Foto) blickttrotz Pandemie durchaus positiv auf das vergangene Jahr zurück. GETTY, SIMONISBilanz des Seniorenbundes■ Trotz der gerade für viele Seniorenals Risikopatienten schwierigenCorona-Pandemie ziehtSeniorenbundobmann und BundesratErnest Schwindsackl einedurchaus positive Bilanz für dasJahr 2020. In Zusammenarbeit mitder Grazer Polizei und dem Format„Gemeinsam.Sicher“ konnte einigesumgesetzt werden. Die Forderungvon Sicherheits-Mediatorenwurde aufgenommen und soll gegenTrickbetrug, Einbruchssicherungoder Alarmanlagen hilfreicheingesetzt werden. Mit der Antidiskriminierungsstellewurden vieleAnliegen in Sachen Altersdiskriminierungerfolgreich behandelt. Außerdemgab es beispielsweise einehrenamtliches Einkaufsservice,Blumenaktionen oder TelefonundVideonachmittage. Für dasneue Jahr wünscht sich Schwindsacklvor allem eines von den Älteren:dass sie sich impfen lassen.„Impfen ist ein sozialer Akt: Es gehtum nichts weniger als darum, diePandemie zu beenden, um wiederin ein möglichst normales Alltagslebeneintauchen zu können!“
3. JÄNNER 2021 www.grazer.atgraz 11verschandeltWolfgang KrainerDer Erich-Edegger-Steg ist schon wieder von oben bis unten beschmiert.KK (2), STADT GRAZ