THE NEW INSIDER No. XXII, Februar 2021 #451

LOKAL | REGIONAL
Wir haben
wenig Zeit
zu grübeln.
Luc Ihorst
THE NEW INSIDER: Luc,
die erste Saisonhälfte ist gespielt.
Ihr habt aus bislang 16
Partien insgesamt 22 Punkte
geholt. Auf deinem persönlichen
Konto stehen 2 Tore
und eine Torvorlage. Wie fällt
dein Zwischenfazit aus?
LUC IHORST: Ich denke, dass
wir uns als Mannschaft bislang
insgesamt sehr ordentlich präsentiert
haben, auch wenn der
aktuelle Trend vielleicht nicht
ganz so rosig aussieht. Für mich
persönlich ging es im letzten
halben Jahr darum, mich an
die Bedingungen des Profifußballs
zu gewöhnen und ich bin
natürlich froh, schon getroffen
zu haben. Der nächste Schritt
wäre das jetzt regelmäßig zu
schaffen.
Was waren die größten Veränderungen
für dich nach dem
Sprung von der Regionalliga
in die 2. Bundesliga?
Ich würde da jetzt nichts hervorheben
wollen, weil sich das
quasi auf alle Bereiche bezieht.
Sowohl Spieltempo, als auch
Qualität, Technik und Athletik
sind einfach deutlich höher.
Und natürlich die Intensität, besonders
unter den aktuellen Bedingungen.
Den Spaß am Fußball hast du
dabei aber hoffentlich nicht
verloren?
Nein, ganz im Gegenteil! Ich
lerne täglich dazu und jeder
noch so kleine, spürbare Fortschritt
motiviert mich zusätzlich.
Und gerade als junger
Spieler fiebert man natürlich
dem magischen Moment entgegen,
irgendwann vor einer
vollbesetzten Bremer Brücke
spielen zu dürfen.
Welche Verbindung hattest
du vor deinem Wechsel zum
VfL?
Da ich in Damme geboren bin,
war ich als Kind häufiger mal
mit meiner Familie an der Bremer
Brücke. Einmal, da muss
ich ca. zehn Jahre alt gewesen
sein, haben wir mit Schwarz-
Weiß Osterfeine auch mal ein
Spiel gegen den OSC im Stadion
absolvieren dürfen – allerdings
vor nahezu leeren Rängen. Insofern
hat es mich doppelt gefreut,
dass ich hier nun auch
meine ersten Profierfahrungen
sammeln darf.
Trainer Marco Grote sagte,
dass du Ende des Jahres „auf
dem Zahnfleisch gelaufen“
seist. War die Belastung zwischenzeitlich
zu hoch? Und:
Wie fit fühlst du dich aktuell?
Stimmt, im November und Dezember
war es zeitweise hart. Ich
denke, das ist dann wohl auch
der neuen Intensität geschuldet
– und eventuell dem straffen
Zeitplan. Da habe ich dann schon
gemerkt, dass mein Körper vielleicht
nicht ganz so schnell war
mit der Umstellung. Die kurze
Weihnachtspause hat gut getan,
danach ging’s wieder.
Nur ein Sieg aus den letzten
sechs Spielen (Stand: 25. Januar).
Wie schlägt sich das
generell auf die Stimmung im
Team aus? Woran fehlt es aus
deiner Sicht aktuell?
Natürlich zeigt der Trend aktuell
nicht unbedingt nach oben
und es wäre gelogen zu sagen,
dass die Stimmung dadurch
besser wird. Aber wir haben
einen engen Spielplan, sodass
wir wenig Zeit haben zu grübeln.
Dennoch: Was habt ihr grundlegend
während eurer Sieges-
VfL-Angreifer
Luc Ihorst
im TNI-Talk
ICH FIEBERE
DEM MAGISCHEN
MOMENT ENTGEGEN
serie in der Hinrunde vielleicht
besser gemacht?
Ein wichtiger Aspekt ist die Intensität
in unseren Zweikämpfen,
die wir dringend zurückerlangen
müssen. Wir verlieren
in gefährlichen Zonen den Ball
bzw. erobern ihn nicht wieder
zurück und in der 2. Liga wird
es brutal bestraft, wenn du nicht
handlungsschnell genug bist.
Trainer Grote ließ bereits
verlauten, dass ihr nicht von
eurem mutigen Spielstil abweichen
werdet. Das kommt
einem Spielertyp wie dir entgegen,
oder?
Ich denke das kommt jedem
Fußballer entgegen, der gern
die Kugel hat und das Spiel aktiv
gestalten will. Wir haben
ausreichend Qualität im Team,
insofern bin ich da zum Glück
nicht der Einzige.
Dein Profidebüt beim SV Werder
im September 2019 war in
seiner Entstehung durchaus
kurios. Kannst du unseren Lesern
das nochmal erläutern?
(lacht) Ja, klar. Also ich saß damals
eigentlich schon im Bus
und war mit der U23 von Werder
auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel
in Havelse, als Florian
Kohfeldt meinen Trainer anrief.
Im Abschlusstraining der Profis
hatte sich Niklas Füllkrug verletzt,
sodass Personalnot auf meiner
Position herrschte. Ich wurde
also kurzerhand am nächsten
Rasthof rausgelassen und habe
dort knapp zwei Stunden auf
unseren Teammanager gewartet.
Das war schon skurril, aber
hat sich total gelohnt: Allein die
Abläufe der Profis einmal mitzubekommen
war sehr spannend.
Dass ich dann sogar zum Einsatz
gekommen bin, war das i-Tüpfelchen.
Luc Ihorst
Geburtsdatum: 07.03.2000
Geburtsort: Damme
Position: Angriff
Größe: 1,90 m
Gewicht: 81 kg
Nationalität: Deutsch
Im Team seit: 03.08.2020
Vertrag bis: 30.06.2022
Ausgeliehen von:
SV Werder Bremen II
Vertrag dort bis: 30.06.2023
26 Anzeigensonderteil
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