OLB Booklet
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fliegt auf den Müll oder fängt Staub. Irgendwie unvollkommen
fühlt sich das an. Auf das Dilemma haben sich
die Jungs und Mädchen von www.fifig.de spezialisiert.
„Find it – Fix it – Get it“ ist deren Motto. Die FiFiGs
verstehen sich als „Lieblingsstückretter“. Ob es darum
geht, das fehlende Teil der Kristallglassammlung zu finden,
jemanden, der eine defekte Hummelfigur repariert
oder den rechten Ohrring, passend zum linken – FiFiG
klemmt sich dahinter, und das Wochenende gehört wieder
einem selbst.
Wie kommt man auf so eine Geschäftsidee?
FIFIG: Aus Not. Als Oldtimerfahrer ist es „daily business“,
fehlende Teile zu finden oder zu reparieren. Aber
initial war dann eine andere Geschichte. Bei einer Feier
ist uns einmal ein seltenes Glas hingefallen. Klar hat
die Gastgeberin gesagt, „nicht so schlimm“. Wir wussten
und spürten: „Doch, das ist schlimm.“ Dann wurde
gesucht, geforscht, gesprochen und irgendwann, so
blöd es klingt, fanden wir es in einer Brockenstube in Zug. Mehr Freude hätten
wir der Freundin nicht machen können, als wir damit auftauchten. Bei einem
ähnlichen Fall haben wir ein Glas nachblasen lassen.
Das heißt, Ihr seid Altertümchendetektive?
FIFIG: Ja, auch. Aber noch mehr. Manch Kunde hat das Liebhaberstück schon,
allerdings ist es ein wenig kaputt oder es fehlt ein Teil. Wir suchen, finden oder
reparieren es. Bei einem wunderschönen Schachspiel aus Alabaster fehlten die
Damen – warum auch immer. Die haben wir nachfertigen lassen. Doch von der
Liebhaberei mal abgesehen, wenn wir alle wirklich nachhaltiger leben wollen,
dann lasst uns die Dinge doch erhalten, reparieren, statt dieses ewige Spiel
„Kaputt? – Neu!“ mitzumachen. Das gilt übrigens nicht nur bei alten Sachen,
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