Deutscher Ziegelpreis 2011
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ST. NIKOLAUS<br />
MÜNCHEN-NEURIED<br />
19<br />
ARCHITEKTEN:<br />
MECK ARCHITEKTEN<br />
MÜNCHEN<br />
Eine kompakte, streng kubische Bauskulptur,<br />
dunkel umhüllt und sowohl im Inneren des<br />
Kirchenraumes als auch im japanisch anmutenden<br />
Innenhof matt weiß schimmernd,<br />
wurde zum Anziehungspunkt für Gemeindemitglieder<br />
und Bewunderer überzeugender,<br />
kraftvoller Architektur.<br />
Die Gebäudekomposition des Kirchenzentrums<br />
St. Nikolaus am Rand eines heterogenen<br />
Wohngebietes in Neuried, im Münchner<br />
Süden, überzeugt durch seine ruhige<br />
Ausstrahlung, die durch das gekonnte Fügen<br />
der Bauteile und die überaus anspruchsvolle,<br />
zurückhaltende Ausformung der Details<br />
zustande kommt.<br />
Die konsequent vorgehängte, äußere Hülle<br />
ist durch die Wahl der ungleichmäßigen,<br />
im Ringofen gebrannten Klinker in ihrer<br />
lebhaften Farbigkeit und mit ihrer robusten<br />
Oberfläche dominierend und sehr überzeugend.<br />
Stark verformte Torfbrandklinker<br />
beleben die strengen Wandflächen und verursachen<br />
durch ihre Unregelmäßigkeit Licht-<br />
und Schattenspiel, Haptik und Leben. Der<br />
stofflich differenzierte Kontrast zwischen dem<br />
großflächigen, rauen Ziegelkleid und den<br />
hochwertig gestockten, hellen Betonflächen<br />
im Innenhofbereich erzeugt Spannung und<br />
Kraft.<br />
Der matt weiße Kirchenraum ist als indirekt<br />
beleuchtetes Raumvolumen wie eine innere<br />
Hülle in den tragenden Baukörper eingefügt,<br />
über eine gläserne Front mit dem Innenhof<br />
verbunden. Milchig ergießt sich das Licht<br />
asymmetrisch über Schrägen von oben in<br />
den sakralen Raum, dessen streng geformter,<br />
irdener Altarblock sich aus dem hölzernen<br />
Boden erhebt. Er ist, an drei Seiten von<br />
Bestuhlung umgeben, sichtbar von zentraler<br />
Bedeutung und anspruchsvoller Teil des<br />
künstlerischen Gesamtkonzepts.<br />
Als Fazit kommt die Jury einhellig zu dem<br />
Schluss, dass es sich hier um ein weiteres,<br />
souverän und sensibel gemeistertes Exponat<br />
im Oeuvre dieses Architekten handelt!<br />
Erdgeschoss<br />
Schnitt Kirchenraum<br />
Der Besucher betritt den Raum über eine größe<br />
zwischen Innen und Außen. Sie stellt den Überg<br />
Raum dar, ein behutsames Annähern an die my<br />
So wie die Sakristei aus der Überlagerung der äu<br />
sakralen Gefäß des Kirchenraumes entsteht, kan<br />
Raum im Spannungsfeld zwischen Himmel und<br />
gelesen werden: der Boden des sakralen Lichtg<br />
schweren Eichenholzdielen gefügt, ist er in das<br />
und besitzt ein hohes Maß an Selbstverständlich<br />
Baustoff ist gleichzeitig Sinnbild für die gewachs<br />
Die Anordnung der liturgischen Orte und des Ge<br />
und die Choreographie der liturgischen Handlun<br />
rund um die liturgische Mitte der Altarinsel grup<br />
Der unverrückbar mit dem Boden verbundene A<br />
Schwerpunkt und das Raumkreuz den geometri<br />
entsteht aus dem Zusammenspiel von sakralem<br />
Liturgie und der kirchlichen Gemeinschaft für die<br />
Fotos: Michael Heinrich, München & Florian Holzherr, Müchen<br />
ANERKENNUNG