10.02.2021 Aufrufe

Deutscher Ziegelpreis 2011

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ENERGIEEINSPARVERORDNUNG - ENEV 2009<br />

WER SAGT,<br />

ZIEGELHÄUSER WÄREN MIT DER ENEV 2009 NICHT MEHR VEREINBAR,<br />

TÄUSCHT SICH SEHR!<br />

Hinweise zur Planung von energieeffizienten Wohnhäusern mit massiven, monolithischen<br />

Außenwänden aus großformatigen, hochwärmedämmenden, porosierten Ziegeln<br />

U-Werte einschaliger/monolithischer Ziegelaußenwände in W/m 2 K<br />

λ R in W/mK<br />

Wanddicke ohne Putz in cm<br />

30,0 36,5 42,5 49,0<br />

0,07 0,22 0,18 0,16 0,14<br />

21<br />

0,08<br />

0,25<br />

0,21 0,18 0,16<br />

0,09<br />

0,10<br />

0,11<br />

0,28 0,23 0,20 0,17<br />

0,30 0,25 0,22 0,19<br />

0,33 0,28 0,24 0,21<br />

MASSNAHMEN ZUR ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Um einen wirkungsvollen Beitrag zur Reduzierung<br />

des CO 2 -Ausstoßes durch Maßnahmen<br />

zur Energieeffizienz von Gebäuden<br />

zu leisten, müssen im hiesigen Klima vorrangig<br />

die Eigenschaften der Hüllflächen von<br />

Gebäuden und ihre Anlagentechnik kritisch<br />

betrachtet und optimiert werden. Gebäudehüllen<br />

sollen wärmedämmend, luftdicht,<br />

langlebig und wartungsarm sein. Wärmeverluste<br />

durch die Hülle sollen minimiert,<br />

-gewinne maximiert und sommerliche Überhitzung<br />

verhindert werden. Es muss etwa die<br />

Hälfte des Jahres darauf geachtet werden,<br />

Heizwärme und andere Wärmegewinne nicht<br />

durch die Hüllkonstruktion von Gebäuden<br />

zu verlieren. Die EnEV 2009 gibt bei den<br />

Eigenschaften der Referenzgebäude, die im<br />

Wohnungsbau Grundlage der Berechnung<br />

der zul. Werte für den Primärenergiebedarf<br />

und die Transmissionshüllflächenverluste<br />

darstellen, einen empfohlenen U-Wert von<br />

0,28 W/m 2 K an. Dieser Wärmedurchgangskoeffizient<br />

lässt sich mit einer monolithischen<br />

Konstruktion aus großformatigen, porosierten<br />

Planziegeln bereits mit einer Wanddicke<br />

von 30 cm mit einem Ziegel der Wärmeleitfähigkeit<br />

λ R =0,09 W/mK erreichen. Die<br />

eher übliche Wanddicke von 36,5 cm erreicht<br />

den geforderten U-Wert bereits mit einem<br />

Ziegel mit dem Lambdawert 0,11 W/mK. So<br />

erklärt es sich, dass auch die Gebäudehüllen<br />

von älteren Wohnhäusern mit massiven,<br />

einschaligen Ziegelwandkonstruktionen die<br />

zulässigen Transmissionswerte einhalten,<br />

während die Anforderungen in Bezug auf<br />

den zulässigen Primärenergiebedarf deutlich<br />

durch die Eigenschaften der Anlagentechnik<br />

geprägt sind. Die auf Seite 20 dieses Heftes<br />

gezeigten Ziegel der neuesten Gerenation<br />

erreichen bei einer Wanddicke von 30 cm<br />

einen U-Wert von bis zu 0,22 W/m 2 K.<br />

Bei einer Dicke von 49 cm befindet man sich<br />

im Passivhausbereich mit 0,14 W/m 2 K. Wer<br />

kann da noch daran zweifeln, dass Ziegelaußenwandkonstruktionen<br />

sehr gut mit der<br />

EnEV 2009 leben können!?<br />

0,12<br />

Der nach EnEV 2009 zulässige Primärenergiebedarf<br />

setzt sich aus dem Heizenergiebedarf<br />

und dem Trinkwasserwärmebedarf<br />

zusammen. Die Luftdichtheit der Außenhülle<br />

eines Gebäudes wird zunehmend als Qualitätsmerkmal<br />

verstanden und ist ein wesentlicher<br />

Vorteil des Massivbaus. Neben der<br />

Schadensfreiheit ist ein höherer thermischer<br />

Komfort erreicht, ein besserer Schallschutz<br />

erzielt und eine nachhaltige Bauqualität<br />

sichergestellt. Insofern beeinflusst der Nachweis<br />

der Luftdichtheit einer Gebäudehülle<br />

das Ergebnis der Berechnung zum Primärenergiebedarf<br />

deutlich. Auch der Nachweis<br />

der Wärmebrückenfreiheit wirkt sich merklich<br />

darauf aus. Die Anlagentechnik als solche<br />

schlägt sich in Form der Anlagenaufwandszahl<br />

e p sehr deutlich bei der Ermittlung des<br />

zulässigen Wertes nieder. Sie beinhaltet<br />

sämtliche Anlagenverluste für Trinkwassererwärmung,<br />

Heizungs- und Lüftungstechnik<br />

inklusive elektrischer Hilfsenergie. Eine<br />

Kombination mit erneuerbaren Energien wie<br />

0,36 0,30 0,26 0,23<br />

Biomasse, Geothermie oder Solarthermie<br />

wirkt sich aufgrund der sehr niedrigen<br />

e p -Werte sehr günstig auf das Ergebnis der<br />

Berechnung nach EnEV aus. Gebäude, die<br />

aus denkmalpflegerischen Gründen keine<br />

Solarpaneele auf den Dachflächen integrieren<br />

oder aus Platzgründen keine Wärmepumpen<br />

einsetzen können und keinen Raum<br />

für einen Biomassespeicher haben, müssen<br />

die Optimierung des Gebäudes durch<br />

andere Massnahmen anstreben: Optimale<br />

U-Werte der wärmebrückenfreien Hüllkonstruktion,<br />

Nachweis der Luftdichtheit der<br />

Hülle, ggf. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.<br />

In den meisten Fällen sind derartige Einschränkungen<br />

nicht der Fall. Dann können<br />

unter möglichst wirtschaftlichem Einsatz<br />

einer Kombination der oben genannten<br />

Maßnahmen alle Arten von KfW-Effizienzhäusern<br />

bis hin zu Plus-Energiehäusern mit<br />

monolithischen Ziegelaußenwänden gebaut<br />

werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!