SPIELZEUGinternational 01/02-2021 Jan/Feb
Das unabhängige Fachmagazin SPIELZEUGinternational mit Neuheiten aus der Spielwarenbranche erscheint im ITM Verlag. Weitere Information zum Magazin finden Sie auf http://www.spielzeuginternational.de
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Aktuell<br />
■■<br />
DVSI<br />
Hersteller setzen 2<strong>02</strong>1 auf Digitalisierung<br />
aber auch auf den Fachhandel<br />
Verhaltener Optimismus für 2<strong>02</strong>1 nach einem Rekordjahr für den deutschen Spielwarenmarkt<br />
mit einem Umsatzplus von rund 9 Prozent – Auswirkungen der Pandemie auf den stationären<br />
Spielwarenfachhandel – Forcierung der Digitalisierung und des Vertriebs<br />
Die Corona-Pandemie hat auch in der<br />
erfolgsverwöhnten Spielwarenbranche<br />
ihre psychologischen Spuren hinterlassen.<br />
Sie ist damit ein Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Ging die<br />
deutsche Wirtschaft noch im 3. Quartal<br />
von einer Erholung in 2<strong>02</strong>1 aus, trat wenige<br />
Monate später Ernüchterung ein. So<br />
zeigte sich die Mehrheit der Befragten bei<br />
der ersten DVSI Corona-Umfrage von März<br />
2<strong>02</strong>0 noch optimistisch über den weiteren<br />
Geschäftsverlauf, erwarten zehn Monate<br />
später 50 Prozent der Befragten leichte<br />
bis starke negative Effekte – trotz eines<br />
zurückliegenden Boom-Jahres.<br />
Die Verschiebung der Spielwarenmesse<br />
wegen Corona in den Sommer dürfte<br />
ebenfalls für eine Eintrübung gesorgt<br />
haben. 44 Prozent der Hersteller erwarten<br />
dadurch leichte bis starke negative<br />
Effekte. Vor allem Anbieter aus der<br />
Mehrbranchengruppe (80 Prozent) und<br />
Holzspielwaren/Kunsthandwerk (60<br />
Prozent) glauben das. „Die Ergebnisse sind<br />
keine Überraschung“, sagt DVSI-Gf. Ulrich<br />
Brobeil. „Gerade die Anbieter von Holzspielwaren<br />
und Trendartikeln brauchen<br />
Präsenzmessen. Sie sind zudem stärker auf<br />
den stationären Handel angewiesen als<br />
große Marken, die besonders vom Online-<br />
Boom profitieren konnten. Der erneute<br />
Lockdown und die Unwägbarkeiten, wie<br />
sich die europäischen Märkte für die Hersteller<br />
entwickeln, dürften zusätzlich die<br />
Stimmung eingetrübt haben.“ Besonders<br />
zuversichtlich blicken die Warengruppen<br />
Modelleisenbahn/Zubehör (61 Prozent),<br />
Modellbau & Hobby (60 Prozent) und<br />
Games/Puzzles/Lernen (54 Prozent) nach<br />
vorne, die bereits im abgelaufenen Jahr<br />
mit ihren Beschäftigungsangeboten zu den<br />
Markttreibern zählten. So konnte der Bereich<br />
Games/Puzzles 2<strong>02</strong>0 um 21 Prozent<br />
zulegen.<br />
Auswirkungen der Pandemie<br />
Die Spielwarenhersteller sind überzeugt,<br />
dass die Pandemie nachhaltige Spuren in<br />
der Handelslandschaft hinterlassen wird.<br />
Sie reagieren mit einer Doppelstrategie<br />
auf das veränderte Konsumverhalten der<br />
Deutschen. So glauben nur 7 Prozent der<br />
Befragten, dass die Kunden wieder voll<br />
und ganz in den stationären Spielwarenhandel<br />
zurückkehren, 54 Prozent aber,<br />
dass das nur teilweise gelingt. Folgerichtig<br />
steht für 65 Prozent der Ausbau des<br />
Vertriebs über eigene Webshop-Lösungen<br />
und die Nutzung von Social Media (61<br />
Prozent) ganz oben auf der Agenda.<br />
Dennoch, die Spielwarenhersteller wissen<br />
um die Bedeutung des stationären Spielwarenfachhandels<br />
als Schaufenster und<br />
Erlebnisort für die Kunden. 50 Prozent<br />
wollen auch in diesem Jahr gezielt diesen<br />
Vertriebskanal unterstützen, wie sie es<br />
bereits im ersten Lockdown durch diverse<br />
Maßnahmen praktiziert haben. Zudem<br />
erwarten die Spielwarenhersteller mehr<br />
Unterstützung durch die Politik. Hier sehen<br />
70 Prozent der Befragten erheblichen<br />
Nachbesserungsbedarf, v. a. was die Unterstützungsmaßnahmen<br />
anbelangt. „Das<br />
könnte u. a. auch ein Indiz dafür sein“, sagt<br />
Brobeil, „dass unsere Mitglieder genau<br />
wissen, welche besonderen Lasten der<br />
stationäre Spielwarenhandel gegenwärtig<br />
zu tragen hat.“<br />
Zeigten sich im Oktober 2<strong>01</strong>9 fast zwei<br />
Drittel bei der Umfrage zum jährlichen<br />
DVSI Index davon überzeugt, dass ökologische<br />
Nachhaltigkeit ein Thema mit<br />
hoher wirtschaftlicher Relevanz für die<br />
Spielwarenindustrie geworden ist, hat<br />
es aktuell etwas an Bedeutung verloren.<br />
Gleichwohl, 17 Prozent glauben, dass<br />
die Pandemie sogar ein Treiber für mehr<br />
ökologische Nachhaltigkeit sein kann.<br />
„Natürlich stehen aktuell wirtschaftliche<br />
Aspekte im Fokus der Hersteller“, sagt<br />
Brobeil, „aber die Daten zeigen, dass<br />
ökologische Nachhaltigkeit uns in den<br />
nächsten Jahren weiter begleiten wird.“<br />
2<strong>02</strong>0 war ein schwieriges Jahr für neue<br />
Lizenzthemen, weil diverse Kinofilme<br />
verschoben wurden oder ins Netz abwanderten.<br />
„Davon profitieren zwar die<br />
Klassiker“, so Brobeil weiter, „aber die<br />
Spielwarenbranche, in der rund 20<br />
Prozent des Umsatzes mit Lizenzthemen<br />
generiert wird, lebt auch von neuen Blockbustern<br />
oder der Einführung von neuen<br />
Charakteren.“<br />
Erfolgreiches Jahr für den Games/<br />
Puzzles-Bereich<br />
Einzelne Hersteller verzeichneten hier<br />
sogar eine Umsatzsteigerung von bis<br />
zu 40 Prozent. Die positive Entwicklung<br />
dürfte sich auch 2<strong>02</strong>1 fortsetzen, wie die<br />
DVSI-Umfrage nahelegt.<br />
„Ich bin allerdings ein wenig überrascht“,<br />
sagt Brobeil, „welchen Aufschwung gerade<br />
die Puzzles genommen haben. Offensichtlich<br />
ist es den Herstellern nicht nur gelungen,<br />
durch attraktive Motive die Anhänger<br />
des Hobbys zu überzeugen, sondern auch<br />
mit neuen Story-Puzzles weitere Zielgruppen<br />
anzusprechen.“ Storytelling ist also<br />
auch beim Puzzle angekommen.<br />
12<br />
Stellen Sie dem Fachhandel<br />
Ihre Neuheiten 2<strong>02</strong>1 vor!<br />
SPIELZEUG international · <strong>01</strong> - <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>1 <strong>Jan</strong>uar / <strong>Feb</strong>ruar<br />
Unsere März/April-Ausgabe 2<strong>02</strong>1<br />
erscheint am 17. 03. 2<strong>02</strong>1.<br />
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Tel.: 09194 73 78-0