Dorferneuerung Speinshart II, Ortsteil Tremmersdorf - Gemeinde ...
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<strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong>,<br />
DORFENTWICKLUNG TREMMERSDORF<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>splan<br />
Textteil + Karten<br />
Planungsgemeinschaft Michael Dittmann / Karl Spindler<br />
Februar 2011<br />
1
<strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong>,<br />
<strong>Ortsteil</strong> <strong>Tremmersdorf</strong><br />
<strong>Dorferneuerung</strong>splan<br />
Inhalt<br />
1 Ablauf der <strong>Dorferneuerung</strong>, Bürgerbeteiligung ........................................... 4<br />
1.1 <strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Tremmersdorf</strong> .................................................................... 4<br />
1.2 Zeitlicher Ablauf ........................................................................................... 4<br />
1.3 <strong>Dorferneuerung</strong>s-Seminar am 9.10.2009 und 20.10.2009..........................<br />
4<br />
1.4 Arbeitskreis Treffen am 07.06.2010.............................................................<br />
5<br />
1.5 Info-Veranstaltung am 21.07.2010, private Förderung ................................ 5<br />
1.6 Ortsrundgang am 26.07.2010 ...................................................................... 5<br />
1.7 Anliegerversammlung zum Ausbau der Kreisstraße am 10.08.2010 .......... 8<br />
1.8 Vorstellung des <strong>Dorferneuerung</strong>splanes am 29.11.2010.............................<br />
8<br />
2 Planungsgrundlagen .....................................................................................11<br />
2.1 Lage im Raum ............................................................................................11<br />
2.2 Kurze Ortsbeschreibung..............................................................................12<br />
2.3 Kurze Ortsgeschichte ..................................................................................14<br />
2.4 Bestehende Planungen und Vorhaben........................................................17<br />
3 Ortsanalyse ....................................................................................................19<br />
3.1 Baustruktur .................................................................................................19<br />
3.2 Innenentwicklung, Vitalität ...........................................................................22<br />
3.3 Grünordnung , Landschaft und Natur im Dorf..............................................24<br />
3.4 Nutzung: Infrastruktur, Landwirtschaft, Gewerbe, Arbeitsplätze..................32<br />
3.5 Sozialstruktur, Dorfgemeinschaft und Dorfkultur .........................................34<br />
4 Leitbildentwicklung .......................................................................................36<br />
5 Öffentliche Maßnahmen ................................................................................40<br />
5.01 Neubau einer Gemeinschaftshalle mit begleitender Begrünung .................41<br />
5.02 Kirchenvorplatz / Kirchenumfeld neu gestalten...........................................44<br />
2
5.03 Creußen und Umfeld, Pflegemaßnahmen, „Waschbankl“ .........................49<br />
5.04 Neugestaltung der Kirchenthumbacher Straße .........................................52<br />
5.05 Ausbau Haselbrunner Weg .......................................................................53<br />
5.06 Ausbau „An der Creußen“, östlich der Staatsstraße..................................55<br />
5.07 Ausbau „An der Creußen“, westlich der Staatsstraße ...............................55<br />
5.08 Ausbau der Milchgasse und Weiterführung als Fußweg bis zur<br />
Kirchenthumbacher Straße.................................................................................58<br />
5.09 Steg über die Creußen, Absenken des Weges .........................................59<br />
5.10 Überquerungshilfe an der Staatsstraße.....................................................60<br />
5.12 Weitere Projekte und Ideen .......................................................................63<br />
6 Private Maßnahmen.......................................................................................64<br />
6.1 Sanierung „Kauslerhaus“ ............................................................................65<br />
6.2 Ehemaliges Schulhaus, Nutzungskonzept und Sanierung ..........................66<br />
7 Kostenschätzung...........................................................................................68<br />
8 Quellenangaben, Literaturhinweise .............................................................71<br />
9 Anlagen ..........................................................................................................71<br />
9.1 Themenweg (Plan A3).................................................................................71<br />
9.2 Bestandsplan Nutzung (Plan A3) ................................................................71<br />
9.3 Übersichtsplan Maßnahmen (Plan A3) .......................................................71<br />
9.4 Protokoll Info-Veranstaltung am 21.07.2010 ...............................................72<br />
9.5 Anliegerversammlung zum Ausbau der Kreisstraße am 10.08.10...............73<br />
3
1 Ablauf der <strong>Dorferneuerung</strong>, Bürgerbeteiligung<br />
1.1 <strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Das <strong>Dorferneuerung</strong>sverfahren <strong>Tremmersdorf</strong> wurde 2010 dem Verfahren<br />
<strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong> beigezogen.<br />
1.2 Zeitlicher Ablauf<br />
� <strong>Dorferneuerung</strong>s-Seminar am 9.10.2009 und 20.10.2009<br />
� Arbeitskreis Treffen am 07.06.2010<br />
� Ortsrundgang am 26.07.2010<br />
� Info-Veranstaltung am 21.07.2010<br />
� Anliegerversammlung am 10.08.2010<br />
� Bürgerversammlung am 29.11.2010<br />
Vorbesprechung zur <strong>Dorferneuerung</strong>splanung mit Bürgermeister Nickl, Herrn Perzl<br />
und Herrn Braunreuther vom Amt für ländliche Entwicklung<br />
1.3 <strong>Dorferneuerung</strong>s-Seminar am 9.10.2009 und 20.10.2009<br />
Das Seminar wurde von Regina Rosner und Michael Dittmann geleitet. Der erste Tag<br />
des Seminars fand im Kloster Ensdorf statt. An diesem Tag waren außer den<br />
Seminarleitern, dem Bürgermeister und Herrn Braunreuther vom ALE noch 7 Bürger<br />
und <strong>Gemeinde</strong>räte anwesend. Aus diesem Grund wurde beschlossen, den zweiten<br />
Tag in <strong>Tremmersdorf</strong> abzuhalten. Diese Entscheidung war richtig, in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
fanden sich insgesamt 27 Personen ein.<br />
Die Dokumentation des Seminars ist im Internet unter www.speinshart.de<br />
nachzulesen. (Dorfentwicklung <strong>Tremmersdorf</strong>)<br />
4
1.4 Arbeitskreis Treffen am 07.06.2010<br />
� Vorstellung der Dokumentation des Seminars.<br />
� Herr Bürgermeister Nickl informiert über den neuesten Stand der Planungen<br />
zum Ausbau der Kirchenthumbacher Straße und stellt dazu die aktuellen<br />
Planungsvarianten zur Kreisstraße vor. Daneben berichtet er über die vom<br />
Wasserwirtschaftsamt Weiden geplante Entlandung der Creußen im Ort.<br />
� Vorstellung und Diskussion erster Ergebnisse der Planung:<br />
Insbesondere werden vom Architekten Michael Dittmann skizzenhafte<br />
Überlegungen zur Gestaltung des Kirchenvorplatzes / Dorfplatzes und<br />
Planstudien zum Bau der Dorfgemeinschaftshalle vorgestellt und diskutiert.<br />
� Danach wird eine erste Version des Dorfentwicklungskonzeptes vorgestellt,<br />
welches aus den Ergebnissen des Seminars erarbeitetet wurde.<br />
1.5 Info-Veranstaltung am 21.07.2010, private Förderung<br />
Informationsveranstaltung über die Möglichkeiten der privaten Förderung in der<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>, mit Herrn Techn. Amtmann Nobert Seitz, vom Amt für ländliche<br />
Entwicklung; näheres siehe Anlage 9.4.<br />
1.6 Ortsrundgang am 26.07.2010<br />
Bürgermeister Nickl begrüßte die 14 Teilnehmer sehr herzlich. In <strong>Tremmersdorf</strong> sind<br />
viele Qualitäten im Hinblick auf Freiräume und Grün vorhanden, die es zu erhalten,<br />
zu pflegen und nur in Teilbereichen zu ergänzen gilt. Den meisten Bewohnern seien<br />
die Bedeutung und der Wert des öffentlichen und auch privaten Grüns bewusst. So<br />
werden öffentliche Anlagen, wie der Kinderspielplatz, von <strong>Tremmersdorf</strong>ern gepflegt.<br />
Die Gruppe begeht die von Frau Götz ausgearbeitete Route durch das Dorf. Der<br />
Ortsrundgang findet mit einer Nachbesprechung seinen Abschluss im Gasthaus<br />
Vetter.<br />
5
Teilnehmer des Ortsrundganges<br />
1. Feuerwehrhaus, Marterl, Kinderspielplatz<br />
� Start des Rundganges; schräg gegenüber befindet sich das bekannte<br />
Wurzelmuseum, in der Nähe der Brücke die Fleischbank / das Waaghäusl<br />
� Marterl stammt aus dem 19. Jhdt., Anlass unbekannt; evtl. 2 Sträucher<br />
pflanzen<br />
� Kinderspielplatz wird von den Bürgern der Ortschaft gepflegt<br />
2. Wehr an der Creußen<br />
� Wehr wurde 1953 zum Hochwasserschutz gebaut<br />
� Große Hochwasser waren zuletzt 1986 und 2000<br />
� 17 km der Creußen sind vom Sportangelverein Eschenbach gepachtet<br />
3. Weg an der Creußen, Steg<br />
� Weg an der Creußen wurde im Laufe der Zeit aufgehöht<br />
� deshalb Rückstau der Creußen im Zusammenhang mit dem<br />
Kläranlageneinlauf<br />
� Ein Steg für Fußgänger östlich des Ortes unterhalb des Fischaufstieges würde<br />
die Fußwege in diesem Bereich aufwerten und einen Ortsrundgang<br />
ermöglichen.<br />
4. Altes Schulhaus<br />
� In <strong>Gemeinde</strong>eigentum, z. Zt. vermietet<br />
� Erbaut 1885, 1917 durch Brand zerstört, Erweiterung 1930<br />
� Schule in Betrieb bis 1980<br />
� Der Gebäudekomplex ist insgesamt sanierungsbedürftig<br />
5. Dorfmittelpunkt: Kirche, Kirchplatz, Friedhof; Pfarrhaus<br />
� Kirche „Peter und Paul“ mit Karner, Friedhof, wehrhafter Mauer und Pfarrhaus<br />
bilden das prägende Ensemble und die Ortsmitte <strong>Tremmersdorf</strong>.<br />
6
� Der Kirchvorplatz ist gestaltungsbedürftig und soll ein zentrales Projekt in der<br />
DE sein.<br />
� Zur Disposition stehen die Stellung und Gestaltung des Bushäuschens und<br />
der Bushaltestelle, die Platzbefestigung mit Regelung und Gestaltung der<br />
Zufahrt zum Wirtshaus<br />
die Begrünung evtl. mit Ersatz der Großbäume und Freistellung des<br />
Kriegerdenkmals<br />
� Während öffentliche Bauten, wie der Karner (historisches Gebeinhaus) ,<br />
Kirche und Friedhofsmauer restauriert sind, ist das in Privateigentum<br />
befindliche Pfarrhaus (altes „Kauslerhaus“) sanierungsbedürftig<br />
� Für den Vorplatzbereich hat das Architekturbüro Dittmann bereits<br />
Vorentwurfsstudien als Diskussionsgrundlage für die beteiligten Bürger<br />
ausgearbeitet, die bei der letzten AK – Sitzung erstmals diskutiert wurden.<br />
6. Containerplatz<br />
� Die östliche Einmündung am Friedhof in die Kirchenthumbacher Straße<br />
befindet sich in „verbesserungsfähigem Zustand“: Sicherheit der Einmündung,<br />
Container, Thujahecke (privat).<br />
7. Straßenbau und Dorfgrundriss <strong>Tremmersdorf</strong><br />
� Sieht man in die Milchgasse , so wird deutlich, wie die Straße nach <strong>Speinshart</strong><br />
ursprünglich verlief. Die sog. Winterstrasse oder <strong>Tremmersdorf</strong>er Weg<br />
schwenkte nach Westen mit einer Brückenquerung der Creußen<br />
� Mit dem Ausbau der Staatsstraße 2168 wurde ca. 1921 eine die Kirche<br />
tangierende Nord – Südverbindung hergestellt und die Brücke über die<br />
Creußen erneuert.<br />
� Dadurch wurde der Dorfgrundriss verändert, die Durchschneidung einiger<br />
landwirtschaftlicher Anwesen ist im Dorfbild noch sichtbar.<br />
� Mit dem geplanten Ausbau der NEW 43 wird an einer Engstelle ein Haus<br />
abgebrochen und eines zurückversetzt. Neben einer Fahrbahnerneuerung mit<br />
Verbreiterung auf 6,0 m erfolgt auch der Anbau eines einseitigen Gehweges.<br />
� Viele Anwohner sind besorgt wegen einer Beschleunigung des einfahrenden<br />
Verkehrs und wünschen verkehrsberuhigende Maßnahmen.<br />
� Im Rahmen des Kreisstraßenausbaus werden auch Gehwege, entweder<br />
einseitig oder z. T. beidseitig angelegt, die die Sicherheit für Fußgänger<br />
erhöhen; ein Haus an einer Engstelle wird abgebrochen<br />
8. Die Creußen bestimmt das Dorfbild<br />
� Romantischer Blick von der Brücke auf die Creußen<br />
� 1953 wurde die Creußen aufgeweitet und entlandet, um ein großes<br />
Hochwasserrückhaltebecken zu bilden<br />
� In dem Zuge wurde auch eine Ufermauer hergestellt<br />
� Die Frage wird diskutiert, einen Fußweg am Südufer anzulegen, der Vorschlag<br />
findet wenig Resonanz<br />
7
� Creußen ist z. Zt. verlandet, eine Entlandung wird vom zuständigen WWA<br />
Weiden geplant.<br />
9. Siedlung , Fußweg an der Staatsstraße<br />
� Siedlung wurde ab 1970 entwickelt<br />
� Straßenraumbepflanzung ist eingeengt, Bäume kümmern<br />
� Fußweg an der Staatsstraße: Viel Beton, Begrünung fehlt<br />
10. Waschbankl, öffentlicher Zugang zur Creußen<br />
� Wäre schön, wenn zumindest ein öffentlicher Zugang zur Creußen mit einem<br />
Waschbankl hergestellt werden könnte<br />
� Die Waschbankl waren früher ein charakteristischer Bestandteil des<br />
Ortsbildes, nahezu jedes Anwesen an der Creußen hatte einen Zugang zum<br />
Wasser über einen Holzsteg.<br />
1.7 Anliegerversammlung zum Ausbau der Kreisstraße am<br />
10.08.2010<br />
im Gasthaus Vetter in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Anwesend waren 1. Bürgermeister Nickl, 2. Bürgermeister Hörl, <strong>Gemeinde</strong>räte,<br />
Bauoberrat Kederer vom Staatlichen Bauamt, Kreiskämmerer Murr,<br />
Geschäftsstellenleiter Sperber und verschiedene <strong>Gemeinde</strong>bürger.<br />
Zweck des Termins war die Abstimmung der Planung des Landkreises mit den<br />
betroffenen Anliegern.<br />
Näheres siehe Anlage 9.5<br />
1.8 Vorstellung des <strong>Dorferneuerung</strong>splanes am 29.11.2010<br />
im Sportheim in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Hauptthema der Bürgerversammlung war es, den Entwurf des<br />
Dorfentwicklungskonzeptes vorzustellen und mit den Bürgerinnen und Bürgern zu<br />
diskutieren.<br />
Anwesend waren:<br />
� Herr Bürgermeister Nickl<br />
� Herr Karl Spindler, Landschaftsarchitekt<br />
� Herr Dittmann, Architekt<br />
� Herr Braunreuther und Herr Keller, ALE<br />
� ca. 30 Bürgerinnen / Bürger von <strong>Tremmersdorf</strong><br />
8
Herr Bürgermeister Nickl und Herr Braunreuther informierten über den Stand des<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>sverfahrens in <strong>Tremmersdorf</strong>.<br />
Den Rahmen bildet die DE <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong>; auf Grundlage eines umfassenden<br />
Entwicklungskonzeptes (<strong>Dorferneuerung</strong>splan) werden verschiedene Maßnahmen<br />
umgesetzt; Träger der <strong>Dorferneuerung</strong> sind Teilnehmergemeinschaft und <strong>Gemeinde</strong>;<br />
der Entwurf des <strong>Dorferneuerung</strong>splanes, der mit intensiver Beteiligung der<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>er Bürgerinnen und Bürger bearbeitet wurde, liegt vor und wird in der<br />
heutigen Dorfversammlung vorgestellt. Anregungen der Bürger werden, soweit als<br />
möglich, in der Planung berücksichtigt.<br />
Ausblick für 2011:<br />
- Fertigstellung des <strong>Dorferneuerung</strong>splanes durch die <strong>Dorferneuerung</strong>splaner<br />
- Beschluss des <strong>Dorferneuerung</strong>splanes von Teilnehmergemeinschaft und <strong>Gemeinde</strong><br />
- Vorlage zur Prüfung durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE)<br />
- Durchführung und Förderung der ersten <strong>Dorferneuerung</strong>smaßnahme "Neubau einer<br />
Gemeinschaftshalle"<br />
Ziel für 2011 ist, die Realisierung der Gemeinschaftshalle mit Eigenmitteln,<br />
Förderung durch die TG und Eigenleistungen des Dorfes.<br />
Herr Spindler präsentierte anschließend die Ergebnisse des Ortsrundganges vom<br />
26.07.2010, in dem alle wesentlichen Stärken, Schwächen sowie Entwicklungsziele<br />
und gewünschte Maßnahmen zum Ausdruck kamen.<br />
Herr Dittmann stellte, ebenfalls anhand einer Präsentation, den Entwurf des<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>splanes vor. In der anschließenden Diskussion wurden folgende<br />
Anregungen gegeben:<br />
� Für die Neugestaltung des Kirchplatzes soll ein Abstimmungsgespräch mit der<br />
Familie Vetter (angrenzendes Gasthaus) geführt werden, da für das Gelingen<br />
dieser Maßnahme eine Mitwirkungsbereitschaft von dieser Seite<br />
wünschenswert wäre.<br />
� Für die Gestaltung des Bushauses könnte das neue Bushaus von Zettlitz als<br />
Vorbild dienen.<br />
� Die auf der <strong>Dorferneuerung</strong>skarte dargestellten „weichen Maßnahmen“ sollen in<br />
die Planung aufgenommen werden; die Umsetzung bleibt offen. Statt<br />
„Maschinenpark“ soll es heißen: „Gemeinschaftliche Maschinen-Nutzung für die<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>er Bürger“<br />
9
Anschließend stellte Bürgermeister Nickl den neuesten Stand der Planung für die<br />
Neugestaltung der Kreisstraße (Kirchenthumbacher Straße) mit Bau von<br />
Gehwegen vor.<br />
In der anschließenden Diskussion ging es hauptsächlich um die Lage des geplanten<br />
Fahrbahnteilers, welche zurzeit mit den Anliegern abgestimmt wird.<br />
Es wird unter anderem diskutiert, ob eine Lage weiter ortsauswärts nicht sinnvoller<br />
wäre. Dagegen spricht aber, dass dann die verlangsamende Wirkung des Fahrbahnteilers<br />
bis zum Erreichen der Bebauung quasi „verpufft“. Zudem sei ein Bau des<br />
Fahrbahnteilers außerhalb der geschlossenen Ortschaft nach Aussage des<br />
Straßenbauamtes nicht zulässig. Insgesamt überwiegt daher die Ansicht, dass die<br />
derzeit geplante Ausführung des Fahrbahnteilers die richtige Lösung ist.<br />
Bepflanzung des Fahrbahnteilers: Wenn Bäume gepflanzt werden, muss im<br />
Fahrbahnbereich eine Lichte von 4,50m freigehalten werden. Denkbar ist auch die<br />
Pflanzung von Sträuchern.<br />
10
2 Planungsgrundlagen<br />
2.1 Lage im Raum<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> ist mit 350 Einwohnern der einwohnerstärkste <strong>Gemeinde</strong>teil der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong> (1150 EW, Seinshart ca. 300 EW, 10 Ortschaften und 3<br />
Weiler). Wahrzeichen der <strong>Gemeinde</strong> ist das Klosterdorf <strong>Speinshart</strong> mit der weithin<br />
bekannten Prämonstratenserabtei.<br />
<strong>Speinshart</strong> gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach i. d. OPf zum Landkreis<br />
Neustadt an der Waldnaab und liegt im nördlichen Bereich des Bezirks Oberpfalz.<br />
Der Ort liegt im ländlichen Raum und in einem Teilraum, dessen Entwicklung<br />
nachhaltig gestärkt werden soll. Gemäß dem Regionalplan Oberpfalz – Nord ist dem<br />
Ort keine Zentralfunktion zugewiesen.<br />
11
2.2 Kurze Ortsbeschreibung<br />
Der alte Ortskern ist an der Creußen gelegen und durch die Brückenfunktion an der<br />
Creußen geprägt. Teilweise Umbau des Ortsgrundrisses nach Neubau des<br />
Brückenbauwerks im 20. Jhdt. Neubausiedlung an 1970, ca. 100 m abgesetzt<br />
nördlich des Ortsrandes (ca. 120 EW).<br />
Die Haupterschließung erfolgt durch Staatsstraße St 2168 und die von Westen her<br />
einmündende Kreisstraße Kr NEW 43.<br />
Der Ort wird durch die Creußen von Westen nach Osten durchquert; die Creußen<br />
und ihr Umfeld prägen den Ort durch ihr naturnah wirkendes Landschaftsbild.<br />
Creußen, Blick nach Osten<br />
Weniger positiv für die Wohnqualität im Ort ist die Staatsstraße St 2168, welche ihn<br />
in Nord-Süd-Richtung mit ihrer fast 8,00 m breiten Fahrbahn durchschneidet. Die<br />
Belastung durch Verkehr und Lärm wird von den <strong>Tremmersdorf</strong>er Bürgern als sehr<br />
störend empfunden, weswegen von der <strong>Gemeinde</strong> auf lange Frist eine<br />
Ortsumfahrung angestrebt wird.<br />
12
Luftbild <strong>Tremmersdorf</strong><br />
13<br />
Ortsdurchfahrt St 2168
2.3 Kurze Ortsgeschichte<br />
Lt. Konrad Ackermann erste Erwähnung um 1128.<br />
Um 1200 als „capella trevensdorf“ bezeichnet, eine Filiale von Eschenbach mit<br />
eingeschränkten pfarrlichen Rechten.<br />
1286 wird <strong>Tremmersdorf</strong> als eigene im Dekanat Kirchenthumbach („Tumpach“)<br />
gelegene Pfarrei geführt. Später kam <strong>Tremmersdorf</strong> unter die Verantwortung des<br />
Klosters <strong>Speinshart</strong>, Seelsorge und Verwaltung wurden vom Kloster aus geleistet.<br />
Durch die protestantisch-calvinistische Reformation wurde 1556 die klösterliche<br />
Gemeinschaft aufgelöst. Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges erhielt das Kloster<br />
und somit die Kirche von <strong>Tremmersdorf</strong> seine frühere Stellung zurück.<br />
Um 1540 war der ganze Ort mit 12 Bauern in das Wirtschaftssystem des Klosters<br />
<strong>Speinshart</strong> eingefügt.<br />
Die <strong>Tremmersdorf</strong>er Kirche ist ein Neubau aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts,<br />
welcher aber auf sehr viel älteren Grundmauern steht. Leider konnte nichts über die<br />
Baugeschichte des der Kirche zugeordneten Karners in Erfahrung gebracht werden –<br />
vermutlich wurde dieses Gebäude im Mittelalter errichtet. In einer Karte von 1538 ist<br />
der Karner jedenfalls schon deutlich zu erkennen.<br />
Karte von 1538<br />
14
Nach der Säkularisation sollte die Kirche um 1804 abgerissen werden und die Schule<br />
mit <strong>Speinshart</strong> zusammengelegt werden. Dagegen haben sich die <strong>Tremmersdorf</strong>er<br />
offensichtlich mit Erfolg gewehrt, da der Antrag auf Aufhebung der Kirche und<br />
Zusammenlegung der Schule 1809 abgewiesen wurde.<br />
Kirche und Karner, Zustand 2009<br />
Dem Urkataster von 1838 ist zu entnehmen, dass der Ortskern damals schon etwa<br />
die heutige Struktur aufwies. Der historische Kern von <strong>Tremmersdorf</strong> ist am<br />
Ortsgrundriss noch gut zu erkennen. Er gruppiert sich um Kirche und das sog.<br />
„Kauslerhaus“, welches als Pfarrhof und als Schulhaus diente. Der Großteil des<br />
Ortes, etwa 25 Anwesen, lag damals südlich der Creußen, nördlich der Creußen<br />
lagen nur 5 Gehöfte, die die Hausnummern 1-5 trugen – ob das ein Hinweis auf die<br />
ältesten Anwesen ist, kann man heute nicht mehr sagen.<br />
Auffällig ist eine Verschwenkung der heutigen Hauptstraße St 2168, welche heute<br />
zur Verkehrsberuhigung sehr nützlich wäre. Ferner erkennt man auf dem Urkataster<br />
deutlich die damals durchgängige Milchgasse, welche heute nur noch als von der<br />
Hauptstraße abzweigende Stichstraße existiert.<br />
15
Urkataster von 1838<br />
Bis 1978 bildete <strong>Tremmersdorf</strong> mit den Orten Haselbrunn und Höfen, sowie mit dem<br />
Weiler Herrnmühle eine eigene <strong>Gemeinde</strong>, welche dann durch die <strong>Gemeinde</strong>reform<br />
zu <strong>Speinshart</strong> kam.<br />
Seit 1978 ist <strong>Speinshart</strong> Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eschenbach i. d. Opf.<br />
16
2.4 Bestehende Planungen und Vorhaben<br />
2.4.1 Flur- und Dorfentwicklungsverfahren<br />
In <strong>Speinshart</strong> wurde im Jahr 1986 die <strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong> angeordnet.<br />
2003 wurde das Verfahren um eine Flurentwicklung erweitert und von der<br />
Teilnehmergemeinschaft <strong>Speinshart</strong> <strong>II</strong> wurde in Abstimmung mit der <strong>Gemeinde</strong> ein<br />
Landschaftsentwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Zentrales Anliegen des<br />
Konzeptes ist es, neben Maßnahmen der Gewässer- und Landschaftsentwicklung<br />
auch das Erleben der Landschaft um das Kloster <strong>Speinshart</strong> im Kontext mit<br />
Tourismusfördernden Maßnahmen des Naturparks zu verbessern.<br />
Das Projekt, welches auch <strong>Tremmersdorf</strong> und die Creußen thematisch mit<br />
einschließt, ist ein Themenweg, der „Rund ums Kloster <strong>Speinshart</strong>“ den<br />
Erholungssuchenden von nah und fern Informationen und Eigenheiten der<br />
Kulturlandschaft, des Klosterdorfes und der Ortschaft <strong>Tremmersdorf</strong> näher bringen<br />
will.<br />
Im Bereich <strong>Tremmersdorf</strong> sind folgende Informationstafeln vorgesehen:<br />
� <strong>Tremmersdorf</strong><br />
� Die Creußen<br />
� Hl. Dismas (Ersatz für eine abgegangene barocke Sandsteinfigur).<br />
Der Plan für den Themenweg ist auf der nächsten Seite abgebildet und als<br />
Anlage 9.1 beigelegt.<br />
2.4.2 Kreisstraße NEW 43<br />
Für die Kreisstraße Kr NEW 43 gibt es eine Planung des Staatlichen Bauamtes für<br />
eine Neugestaltung mit dem Bau von Gehwegen und einem Fahrbahnteiler zur<br />
Verkehrsberuhigung.<br />
2.4.3 Bebauungspläne<br />
Derzeit wird ein Bebauungsplan für den südöstlichen Ortsrand aufgestellt.<br />
17
Themenwege (siehe auch Anlage 9.1)<br />
18
3 Ortsanalyse<br />
3.1 Baustruktur<br />
3.1.1 Baustruktur heute<br />
Zu dem alten Ortskern, wie er im Urkataster von 1838 zu erkennen ist, wurden nur<br />
weitere Anwesen an den Rändern hinzugefügt. Seit den 70er Jahren bis Ende der<br />
90ger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde im Norden ein zusammenhängendes<br />
Siedlungsgebiet errichtet, welches zum Altort einen Abstand von ca. 100 - 120 m hat.<br />
Von den ca. 52 Parzellen sind derzeit ca. 20% noch unbebaut. Das Siedlungsgebiet<br />
ist von der Staatsstraße aus erschlossen und hat im Westen mit dem „<strong>Tremmersdorf</strong>er<br />
Weg“ eine weitere Verbindung mit dem Altort, die auch mit einer kleinen<br />
Brücke an die Kirchenthumbacher Straße angeschlossen ist. Dieser Weg ist die<br />
historische Verbindung zum Kloster <strong>Speinshart</strong> und nach Kemnath.<br />
Anbindung des Siedlungsgebietes über kleine Brücke<br />
Die älteren Anwesen sind meist Bauernhöfe mit 2-oder 3-seitiger Einfassung des<br />
Hofes, wobei die Größe sehr unterschiedlich ist. Bei den jüngeren Anwesen handelt<br />
es sich meist um Einfamilienhäuser.<br />
19
Landwirtschaftliches Anwesen mit zweiseitig eingefasstem Hof<br />
Die Gebäude sind meist 2-geschossig errichtet, meist mit Satteldach mit naturroter<br />
Ziegeldeckung und einer Dachneigung von 40 – 50°. In den meisten Fällen gibt es<br />
knappe Dachüberstände an Ortgang und Traufe.<br />
Landwirtschaftliche Nebengebäude sind in der Regel in Holzbauweise oder<br />
Mischbauweise (massiver Sockel mit Holz-Aufbau) errichtet.<br />
Landwirtschaftliche Nebengebäude mit senkrechter Holzschalung an der<br />
Kirchenthumbacher Straße<br />
20
Landwirtschaftliche Nebengebäude an der Milchgasse<br />
Die private Wohnstraße „Maifurtweg“ verbindet die Hauptstraße am südlichen<br />
Ortseingang mit der Straße „Am Feuerwehrhaus“.<br />
Einmündung des Maifurtweges in die Hauptstraße; diese Straße ist privat.<br />
Der Milchweg war im 19. Jhdt. eine durchgehende Verbindung zwischen<br />
Hauptstraße und Kirchenthumbacher Straße. Zuvor war er die historische<br />
Verbindung zwischen Eschbach und <strong>Speinshart</strong>. Er ist nun durch die Privatisierung<br />
des nördlichen Teiles nur noch von der Hauptstraße und einem kurzen Stück von der<br />
Kirchenthumbacher Straße aus zugänglich. Die Wiederherstellung einer fußläufigen<br />
Verbindung zur Kirchenthumbacher Straße wäre wünschenswert, da dies auch die<br />
fußläufige Anbindung der Neubausiedlung verbessern würde. Die Herstellung einer<br />
Fahrverbindung ist nicht sinnvoll, da dies nur einen unnötigen Abkürzungsverkehr<br />
erzeugen könnte.<br />
3.1.2 Bauliche Entwicklung<br />
Trotz der allgemein rückläufigen demographischen Entwicklung besteht in<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> aktuell ein Bedarf an Bauplätzen. Da auf die unbebauten Bauplätze im<br />
bestehenden Siedlungsgebiet in absehbarer Zeit leider kein Zugriff besteht, stellt die<br />
<strong>Gemeinde</strong> derzeit am südöstlichen Ortsrand einen Bebauungsplan für weitere<br />
21
Bauplätze auf. Bei der Umsetzung des Bebauungsplanes sollte eine Eingrünung zur<br />
freien Landschaft hin erfolgen.<br />
Falls die Ausweisung weiterer Bauplätze erforderlich werden sollte, wäre eine<br />
Ortsabrundung am südwestlichen Ortsrand wünschenswert. Um sicherzustellen,<br />
dass Bauplätze auch wirklich bebaut werden, sollte die <strong>Gemeinde</strong> den Baugrund vor<br />
in Kraft treten des Bebauungsplanes erwerben.<br />
3.2 Innenentwicklung, Vitalität<br />
3.2.1 Leerstehende Bausubstanz<br />
Leider steht das neben der Kirche städtebaulich prägnanteste Gebäude derzeit leer.<br />
Das sogenannte „Kauslerhaus“ war früher als Benefiziatenanwesen und als<br />
Schulhaus genutzt. Jetzt ist es in Privatbesitz. Das Gebäude steht unter<br />
Denkmalschutz. Die Erhaltung und Sanierung ist ein wichtiger Baustein der<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>.<br />
Derzeit wird von der <strong>Gemeinde</strong> in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege<br />
eine Voruntersuchung für eine mögliche Sanierung angestrebt. Neben einer<br />
privaten Nutzung als Wohngebäude kommt auch eine Nutzung durch die Kirche,<br />
sowie als Treffpunkt für Vereine in Frage. Denkbar ist auch eine Kombination dieser<br />
Nutzungen.<br />
Leerstehende bzw. extensiv genutzte Gebäude findet man ferner unter den<br />
landwirtschaftlichen Nebengebäuden, besonders dort, wo die Landwirtschaft<br />
aufgegeben wurde. Für den ländlichen Charakter des Ortes wäre der Erhalt einiger<br />
dieser Gebäude wünschenswert, soweit sie mit der zukünftigen<br />
Nutzungsanforderung und –struktur vereinbar sind.<br />
3.2.2 Vitalität in der Zukunft – Versuch einer Prognose<br />
Anzunehmen ist, dass in vielen Fällen bei Nebenerwerbsbetrieben keine<br />
Weiterführung durch die Kinder erfolgt und diese Betriebe in den nächsten<br />
Jahrzehnten die Landwirtschaft aufgeben werden. Es werden folglich weitere<br />
landwirtschaftliche Gebäude leer stehen oder extensiv genutzt werden.<br />
Der Wohnwert an der Staatsstraße ist durch den Durchgangsverkehr und die<br />
Lärmbelastung erheblich eingeschränkt. Langfristig kann das dazu führen, dass hier<br />
Leerstände entstehen.<br />
Es gibt aber in <strong>Tremmersdorf</strong> eine große Zahl von Menschen, die sich in Ihrem Ort<br />
wohlfühlen, ihn als ihre Heimat empfinden und daher auch im Ort bleiben wollen.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Grundeinstellung leisten die örtlichen<br />
Vereine, besonders die Feuerwehr und der Sportverein, durch ihre Jugendarbeit und<br />
durch ihre Beiträge zur Dorfkultur und zur Dorfgemeinschaft.<br />
Um so wichtiger ist es, diese Aktivitäten moralisch und finanziell zu unterstützen.<br />
22
3.2.3 Zukunftsstrategie zur Erhaltung und Verbesserung der Vitalität des Ortes<br />
a) Langfristige Forcierung des Baus einer Umgehungsstraße<br />
Aufgrund dieser Überlegungen ist es für die Entwicklung des Ortes sehr wichtig,<br />
nachhaltig für den Bau einer Umgehungsstraße einzutreten! Diese Überlegungen<br />
gelten in gewissem Umfang ebenso für die Kirchenthumbacher Straße, welche zwar<br />
weniger Verkehr führt, aber trotzdem eine Lärmbelastung für die Anlieger darstellt.<br />
b) Weitere Konzepte für die Bauliche Entwicklung<br />
Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es in 15 – 20 Jahren schwierig<br />
sein, die vorhandene Bausubstanz weiterhin mit Leben zu erfüllen. Vor dem<br />
Ausweisen neuer Bauplätze muss daher geprüft werden,<br />
� leerstehende Bausubstanz zu nutzen, dazu gehören natürlich auch<br />
ehemalige landwirtschaftliche Nebengebäude, welche in einigen Fällen<br />
zum Wohnen genutzt werden könnten. Interessant wäre beispielsweise<br />
die Nutzung eines solchen Gebäudes durch die Familie eines Kindes, als<br />
Alternative zum Neubau im Siedlungsgebiet<br />
� vorhandene Bausubstanz zu unterhalten und zu sanieren. Die Wohnqualität<br />
in einer gewachsenen Baustruktur kann oft besser sein, die im Neubaugebiet.<br />
� Baulücken im Altort bzw. im Siedlungsgebiet „auffüllen“<br />
Sollten diese Optionen kein positives Ergebnis haben, kann es notwendig werden, im<br />
Interesse einer gesunden Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong>, Bauplätze vor allem für<br />
ortsansässige Familien auszuweisen. Es wäre nicht im Sinne einer vitalen<br />
Ortsentwicklung, wenn junge, aus <strong>Tremmersdorf</strong> stammende Familien sich in<br />
anderen Ortschaften ansiedeln müssten, weil in <strong>Tremmersdorf</strong> kein Bauland zur<br />
Verfügung steht.<br />
Ferner muss vermieden werden, dass sich <strong>Tremmersdorf</strong> zum reinen Wohn- und<br />
Schlafort entwickelt. Mögliche Strategien sind<br />
� die Ansiedlung kleiner, nicht störender Betriebe im Ort.<br />
� das Bereitstellen von Gewerbeflächen an geeigneter Stelle außerhalb des<br />
Ortskernes.<br />
� die Förderung der bestehenden Gastronomie (das geschieht am einfachsten<br />
durch das Besuchen des Wirtshauses).<br />
23
� das Pflegen der gemeinschaftlichen Aktivitäten und somit der dörflichen<br />
Identität im Ort. Auch die Kirche kann dazu einen wesentlichen Beitrag<br />
leisten.<br />
3.3 Grünordnung , Landschaft und Natur im Dorf<br />
3.3.1 Die Creußen<br />
Die Grün- und Gewässerstruktur, welche die Ortschaft <strong>Tremmersdorf</strong> am<br />
nachhaltigsten prägt, ist der Fluss Creußen mit seiner Aue. Am Brückenschlag über<br />
die Creußen ist <strong>Tremmersdorf</strong> entstanden und gewachsen, ursprünglich mehr auf<br />
der höher gelegenen Südseite, welche die Kirche und die Bauernanwesen vor<br />
Überschwemmungen schützte.<br />
Die Creußen ist ein Fluss 2. Ordnung und liegt in der Unterhaltszuständigkeit des<br />
Freistaates Bayern, die vom Wasserwirtschaftsamt Weiden wahrgenommen wird.<br />
Im heutigen Zustand stellen sich die Creußen und ihre Aue in drei unterschiedlich<br />
strukturierten Zonen dar:<br />
� Westlich von <strong>Tremmersdorf</strong> befindet sich die Creußen in einem noch sehr<br />
naturnahen Zustand. Sowohl der gekrümmte Flusslauf selbst als auch die Aue<br />
mit Auwaldbeständen und Feuchtriedern sind in unverändertem Zustand. Die<br />
Creußen war bis Mitte des letzten Jahrhunderts bekannt für ihren<br />
Artenreichtum an Fischen und Flusskrebsen.<br />
� In <strong>Tremmersdorf</strong> wurde die Creußen vom westlichen Ortsrand bis zum „Fall“<br />
am östlichen Ortsrand im Jahr 1953 ausgebaut: Die Maßnahme diente dem<br />
Schutz der Ortschaft vor immer wieder ausufernden Hochwässern und der<br />
Regulierung des Flusses. Die Ufer wurden eingefasst und das Flussbett der<br />
Creußen erheblich aufgeweitet und verbreitert, so dass es als Rückstauraum<br />
dienen konnte. Trotz dieser technischen Maßnahmen vor nahezu 60 Jahren<br />
macht die Creußen im Ortsbereich einen naturnahen Eindruck.<br />
24<br />
Die Creußen im Ortsbild <strong>Tremmersdorf</strong>s
� Im Zuge des Ausbaues wurde auch ein Wehr („Fall“) errichtet, welches den<br />
Fluss in ein neues Flussbett und den Altlauf trennt. Die dazwischen liegende<br />
Aue wird Fallwiese genannt. Weiter unterhalb wurden an der Creußen<br />
mehrere der Fischzucht dienende Teiche errichtet. Der Freistaat Bayern ist<br />
bestrebt, gemäß den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie den „guten Zustand<br />
von Fluss und Aue“ wiederherzustellen. Ein Teil der Teiche wurde Zug um<br />
Zug aufgelöst und zu Auen- und Retentionsräumen rückgebaut.<br />
Wehr „Am Fall“ östlich <strong>Tremmersdorf</strong><br />
3.3.2 Projekte im Zusammenhang mit der Creußen<br />
Im Zusammenhang mit der Creußen wurden im Dorfentwicklungsprozess 3 Projekte<br />
innerhalb der Bürgerschaft diskutiert:<br />
� Das Verlandungsproblem in der Creußen:<br />
Durch den Rückstau des Wehres am Ortsende beruhigt sich das Wasser und<br />
mitgeführte Schwebstoffe kommen zu Sedimentation. Dadurch verlandet die<br />
Creußen im Ortsbereich in regelmäßigen Abständen. Mehrere Bürger waren<br />
deshalb der Meinung, ein weiteres Absetzbecken westlich der Ortschaft dem<br />
Fluss vorzuschalten, um hier mitgeführte Feststoffe bereits zu Sedimentation<br />
zu bringen. Damit würde aber die der im Ortsbereich zugedachte Funktion<br />
nach Westen verlagert und nicht nachhaltig gelöst. Die finanziellen<br />
Aufwendungen und v. a. die damit verbundenen Eingriffe in die intakte<br />
Flusslandschaft rechtfertigen dieses Vorhaben, das vom Freistaat Bayern<br />
durchzuführen wäre, nicht.<br />
25
Verlandung an der Creußen<br />
� Entlandung der Creußen:<br />
Das Wasserwirtschaftsamt Weiden hatte für 2010 eine periodisch<br />
durchzuführende Entlandungsmaßnahme geplant. Das entnommene<br />
Sedimentmaterial sollte im Wesentlichen breitflächig auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen ausgebracht und eingearbeitet werden. Im Zuge von<br />
Sedimentuntersuchungen wurden jedoch leicht erhöhte, wohl geogen<br />
verursachte Schwermetallwerte festgestellt. Eine Verbringung des Materials<br />
wird deshalb mit dem Landesamt für Umweltschutz geklärt. Die Entlandung<br />
soll in 2011 stattfinden und periodisch nach Bedarf wiederholt werden.<br />
� Pflege der Creußen:<br />
Für die Pflege des Flusses ist das Wasserwirtschaftsamt Weiden für den<br />
Freistaat Bayern zuständig. Die Uferbereiche und ihre angrenzenden<br />
Anwesen werden von der <strong>Gemeinde</strong> und z. T. den Grundstücksanliegern<br />
gepflegt, d. h. Grasschnitt und Rückschnitt von Gehölzen. Dieses<br />
Zusammenspiel funktioniert zum allergrößten teil reibungslos. Maßnahmen<br />
sind daher nicht für erforderlich gehalten worden. In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong><br />
liegt ein Gewässerpflegeplan vor.<br />
� Maßnahmen an der Creußen:<br />
Maßnahmen und Eingriffe in den Flusslauf selbst unterliegen strengen<br />
Reglements nach Naturschutz- und Wasserrecht. Im Rahmen der<br />
Dorfentwicklung sind Wünsche für kleinere Maßnahmen geäußert und in das<br />
DE – Konzept aufgenommen worden:<br />
Ein Steg über die Creußen unterhalb der Wehranlage würde einen<br />
Spazierweg um das Dorf ermöglichen und auch Radfahrern zugute kommen.<br />
Die wasserrechtlichen Anforderungen sind hier zu beachten.<br />
In früherer Zeit (vor mehr als 50 Jahren) hatte jedes Anwesen einen kleinen<br />
Zugang zum Fluss mittels eines kleinen Holzsteges. Hier konnte<br />
handgeschöpftes Gießwasser entnommen werden, hier wurde auch Wäsche<br />
gewaschen und „gefleidert“. Obwohl letzteres nicht mehr zulässig ist,<br />
wünschen sich viele Bürger, ein öffentliches Waschbankl in Form eines<br />
einfachen Steges wieder zu errichten und damit an die bislang ausgestorbene<br />
26
Tradition zu erinnern.<br />
Einige Bürger haben auf lokale Überschwemmungsprobleme eines<br />
landwirtschaftlichen Weges aufmerksam gemacht, die nach Belastung durch<br />
den Kläranlagenüberlauf und Rückstau am Fluss auftreten. Inwieweit hier<br />
Abhilfe, evtl. durch Abtrag der eingebauten Aufhöhung des Weges geschaffen<br />
werden kann, ist im Einvernehmen mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden zu<br />
klären.<br />
3.3.3 Öffentliche Grünflächen und bedeutende Baumbestände<br />
In <strong>Tremmersdorf</strong> bestehen folgende öffentliche Grünflächen:<br />
� Der Kinderspielplatz in der Nähe des Feuerwehrhauses, der von Familien aus<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> gepflegt und von der Dorfgemeinschaft, insbesondere von der<br />
Feuerwehr, unterhalten wird.<br />
� Das Sportgelände an der Straße nach <strong>Speinshart</strong> mit Sportheim, welches<br />
auch öffentlichen Versammlungen und sportlichen Aktivitäten aller Art dient,<br />
die sich insbesondere auch an Jugendliche wendet.<br />
� Der gesamte Bereich der Creußen mit öffentlicher Wirkung, obgleich ein Teil<br />
der anliegenden Grünflächen in Privateigentum sind. Die begleitenden Wege<br />
an der Nord- und Ostseite sind in gemeindlichen Eigentum.<br />
� Als öffentliche Grünfläche ist auch der Kirchhof mit dem als Kapelle neu<br />
renovierten ehemaligen Gebeinhaus (Karner) anzusprechen.<br />
� Die Grünfläche um den Kirchhof samt Kriegerdenkmal und Bepflanzung ist<br />
Teil des Dorfmittelpunktes und Gegenstand einer vorgesehen Umgestaltung.<br />
� Am Herrnmühlweg in der Neubausiedlung wurde auch eine Baum- und<br />
Strauchpflanzung im Straßenraum vorgenommen. Leider sind die<br />
Pflanzgruben so schmal geraten, dass eine ausreichende Wurzelversorgung<br />
der Bäume nicht stattfinden kann. Hier besteht Bedarf nach einer<br />
Überarbeitung, wobei die Pflanzgrube in Richtung Fußweg zu erweitern und<br />
das Substratmaterial zu erneuern wäre. Inwieweit diese relativ aufwändige<br />
Sanierungsmaßnahme durchgeführt und zum Erfolg geführt werden kann, ist<br />
derzeit offen.<br />
� Eine unbegrünte, massive Betonstützmauer, die im Zuge des<br />
Staatsstraßenausbaues entstanden ist, wird von vielen Bewohnern als negativ<br />
im Ortsbild empfunden. Hier soll im Rahmen der <strong>Dorferneuerung</strong> eine<br />
teilweise Begrünung erfolgen.<br />
27
Folgende bedeutende und ortsbildprägende Baumbestände bestehen in<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>:<br />
� Baumreihen an der Creußen, überwiegend bis ca. 50 Jahre alte Ahorne,<br />
Linden; sie prägen das Ortsbild an der Creußen in typischer Weise<br />
� Auwaldbestände aus Weiden und Erlen an der Creußen sowohl westlich als<br />
auch östlich <strong>Tremmersdorf</strong><br />
� Mächtige Einzelbäume und Gruppen, Eichen, Ahorne, Eschen:<br />
an der Milchgasse, Am Feuerwehrhaus, Solitäreiche mit Erdkeller am<br />
Maifurtweg, An der Creußen, Nordufer am Marterl unweit der westlichen<br />
Brücke und am Haselbrunner Weg. Die meisten Bäume sind wohl im privat,<br />
womit sich jeder Eigentümer um gelegentliche Pflegeschnitte selbst kümmern<br />
muss.<br />
Linden, Kugelahorne an der Kirchhofmauer<br />
� Obstwiesen sorgen v. a. am südlichen Ortsrand für eine zumeist harmonische<br />
Einbindung des Ortes in die Landschaft. Diese fehlt am östlichen Ortsrand,<br />
sowohl südlich als auch nördlich der Creußen und am westlichen Ortsrand im<br />
Bereich der Kirchenthumbacher Str. / Haselbrunner Weg. Im Zuge einer<br />
weiteren Ortsentwicklung könnte an der Maifurt ein öffentlich wirksamer<br />
Grüngürtel geschaffen werden.<br />
28
Östlicher Ortsrand von <strong>Tremmersdorf</strong>. Im Hintergrund Kloster <strong>Speinshart</strong> und Rauer Kulm<br />
� Die Kugelahorne und andere Gehölze am Kirchplatz sind in die Überlegungen<br />
für eine Neugestaltung des Dorfmittelpunktes einzubeziehen. Als „kleinkronige<br />
Bäume“ haben sich die Kugelahorne nur einige Jahre bewährt, danach<br />
verdeckte die Krone bei kleiner Stammhöhe den Friedhofseingang. Es ist<br />
davon auszugehen, dass im Zuge der Platzgestaltung auch die Bepflanzung<br />
zu erneuern ist.<br />
Außer der letztgenannten sind keine Grünstrukturen von einer Maßnahme der<br />
Dorfentwicklung betroffen.<br />
3.3.4 Private Grünstrukturen<br />
Das zum großen Teil noch bäuerlich geprägte <strong>Tremmersdorf</strong> verfügt im „alten“ Ort<br />
südlich der Creußen über die typische Mischung aus Wohn- und<br />
Wirtschaftgebäuden, Innenhöfen unterschiedlicher Ausprägung und Bauerngärten, in<br />
denen die Vielfalt heimischer Gemüse- und Zierpflanzen zu finden sind. Aber auch<br />
mehrere Eigentümer bemühen sich, ihre ortszugewandeten Freiflächen mit Blumen-<br />
und Staudengärten zu schmücken. Positive beispiele sind hier „Am Feuerwehrhaus“<br />
und am Maifurtweg zu finden.<br />
Vorgärten am Wurzelmuseum, "Am Feuerwehrhaus"<br />
29
Allerdings besteht bei nicht wenigen Anwesen im Ortskern Umgestaltungsbedarf im<br />
Hinblick auf zweckgemäße Nutzung, dörfliche Gestaltung und ökologischer Belange<br />
(insbesondere bedarfsgerechte Befestigung mit dem Ziel von Entsiegelung.<br />
Typische Privatgärten mit reiner Freizeitnutzung bestehen im allgemeinen<br />
Wohngebiet <strong>Tremmersdorf</strong> Nord. Hier sind neben naturnah gestalteten auch andere<br />
Geschmacksrichtungen der Gartengestaltung zu finden.<br />
Zur Förderung privater Maßnahmen auch im Freiflächenbereich fand am 21.07.2010<br />
eine Informationsveranstaltung für alle interessierten BürgerInnen statt, in der Herr<br />
Seitz referierte und Frage und Antwort stand.<br />
3.3.5 Kleindenkmäler, Erdkeller<br />
In <strong>Tremmersdorf</strong> finden sich noch mehrere Wegekreuze, die als Kleindenkmäler das<br />
Ortsbild bereichern und als religiöse Zeichen auf Ereignisse hinweisen, die im Dorf<br />
evtl. nicht mehr allgemein bekannt sind. Beim Ortsrundgang wurden zwar mehrere<br />
Wegekreuze angetroffen, doch konnte deren Bedeutung und Stiftungsursprung nicht<br />
sofort geklärt werden.<br />
Wegekreuz am Kirchplatz<br />
Daneben bestehen noch einige, z. T. im Verfall begriffene Erdkeller, die zur<br />
Aufbewahrung von Lebensmitteln in früherer Zeit unerlässlich waren. Sie sind u. a.<br />
am Maifurthweg und im Bereich der früheren Milchgasse zu finden<br />
Erdkeller am Maifurtweg, Milchgasse<br />
30
Die Sanierung von Wegekreuzen und Erdkellern ist im Sinne der Ortsbild- und<br />
Traditionspflege sinnvoll und wünschenswert. Sie können für eine Sanierung mit dem<br />
Ziel einer traditionellen Gestaltung bzw. dörflicher Nutzung in eine private Förderung<br />
einbezogen werden.<br />
3.3.6 Geschützte Flächen<br />
Im Bereich der Ortschaft <strong>Tremmersdorf</strong> sind folgende Flächen nach Naturschutzrecht<br />
geschützt:<br />
� Der gesamte Ortsbereich liegt im Naturpark „Nördlicher Oberpfälzer Wald“.<br />
� Die Creußen und ihre Aue, nicht jedoch die Ortschaft selbst, liegen im<br />
Landschaftsschutzgebiet „Oberpfälzer Hügelland im westlichen Landkreis<br />
Neustadt a. d. WN“.<br />
Schutzgebiete bei <strong>Tremmersdorf</strong>:<br />
Landschaftsschutzgebiet: grün; Biotopkartierung Bayern: rot ; Naturpark: Gesamtfläche<br />
� Die Creußen und ein Teil ihrer Aue, sowohl im westlichen Bereich, als auch<br />
östlich der Ortschaft der Mühlgraben und das Altwasser sind Biotope der<br />
amtlichen Biotopkartierung Bayern erfasst.<br />
Es bestehen im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes keine Maßnahmen oder<br />
Absichten, welche die o. g. Schutzflächen nennenswert berühren.<br />
31
3.4 Nutzung: Infrastruktur, Landwirtschaft, Gewerbe, Arbeitsplätze<br />
Neben Wohnnutzung gibt es in <strong>Tremmersdorf</strong> 6 landwirtschaftliche Anwesen, von<br />
denen zwei im Vollerwerb tätig sind.<br />
Die <strong>Tremmersdorf</strong>er Pfarrkirche ist dem Kloster <strong>Speinshart</strong> angegliedert und wird<br />
von dort seelsorgerisch betreut. <strong>Tremmersdorf</strong> besitzt außer der Kirche keine<br />
Räumlichkeiten für die Kirchengemeinde.<br />
Das Gasthaus Schmid an der Ecke Hauptstraße / Kirchenthumbacher Straße wird<br />
regelmäßig bewirtschaftet, während das Gasthaus Vetter an der Kirche nicht<br />
ständig geöffnet hat. Am nördlichen Ortsausgang, Richtung <strong>Speinshart</strong>, befindet sich<br />
die auf Vereinsbasis betriebene Sportgaststätte. Die Leistungen des Sportvereins<br />
bei der Kinder- und Jugendarbeit und sein aktiver Beitrag zur Dorfgemeinschaft sind<br />
besonders hervorzuheben.<br />
Das Feuerwehrhaus besitzt ebenfalls einen kleinen Raum für Vereinstätigkeiten.<br />
Als gewerbliche Betriebe sind zu erwähnen:<br />
� TMG <strong>Tremmersdorf</strong>, Maschinenbau<br />
� KFZ Toyota, Fa. Diepold<br />
Grundschule und Kindergarten befinden sich in <strong>Speinshart</strong>.<br />
Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind in Eschenbach<br />
vorhanden.<br />
Als Besonderheit ist ferner das einmalige „Wurzelmuseum“ erwähnenswert, welches<br />
sich in der Nähe des Feuerwehrhauses befindet. Es beinhaltet eine große Sammlung<br />
von Wurzeln, die wie Tiere aussehen und dürfte wohl weltweit einzigartig sein.<br />
32<br />
Wurzelmuseum <strong>Tremmersdorf</strong>
Bestandsplan Nutzung - siehe auch Anlage 9.2<br />
33
3.5 Sozialstruktur, Dorfgemeinschaft und Dorfkultur<br />
3.5.1 Sozialstruktur<br />
Trotz des demographischen Wandels nimmt die Bevölkerung in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
derzeit eher zu. Es sollten daher immer genügend Bauplätze vorhanden sein, damit<br />
die Kinder der ortsansässigen Familien die Möglichkeit erhalten, im Ort zu bleiben.<br />
3.5.2 Dorfgemeinschaft, Dorfkultur<br />
Vorrangig die Freiwillige Feuerwehr sowie der Sportverein sind für die Aktivitäten der<br />
Dorfgemeinschaft derzeit die wichtigsten Vereine. Die FW <strong>Tremmersdorf</strong> schließt<br />
noch Höfen und Haselbrunn mit ein. Gemeinschaftliche Aktivitäten der Feuerwehr<br />
finden im Unterrichtsraum, im Freien, oder in einem Festzelt statt. Das "Domizil" des<br />
Sportvereins ist die Sportgaststätte am Sportgelände.<br />
Folgende gemeindeübergreifenden Vereine haben ihren Schwerpunkt in<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>:<br />
� Der FC <strong>Tremmersdorf</strong>/ <strong>Speinshart</strong> ist wegen des Sportgeländes auf<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> konzentriert.<br />
� Der Kleintierzuchtverein <strong>Speinshart</strong> und Umgebung hat sein Vereinsheim und<br />
die Ausstellungshalle in <strong>Tremmersdorf</strong>.<br />
� Fischereiverein Eschenbach<br />
� Interessengemeinschaft Mantelweiher<br />
� Malteserverein<br />
3.5.3 Erhaltung und Stärkung der Dorfgemeinschaft<br />
Die Erhaltung und Stärkung der Dorfgemeinschaft ist die wichtigste Voraussetzung<br />
für eine nachhaltige Ortsentwicklung. Das Schlüsselprojekt zur Erreichung dieses<br />
zentralen Zieles ist der Bau einer Gemeinschaftshalle in <strong>Tremmersdorf</strong>. In diesem<br />
Gebäude sollen zahlreiche Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft stattfinden, wie<br />
� Dorf- und Vereinsfeste<br />
� Kinder- und Jugendveranstaltungen<br />
� Kinder- und Jugendwochenenden<br />
� Seniorennachmittage<br />
� Maibaumfeiern<br />
� Fischerfeste<br />
34
� Gartenfeste,<br />
� das Mantelweiherfest,<br />
� und vieles mehr<br />
Zur Unterstützung der örtlichen Gastronomie wäre es wünschenswert bei Festivitäten<br />
eine Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Wirtshäusern zu erreichen.<br />
Feuerwehrhaus<br />
Dem Feuerwehrhaus benachbart ist der idyllisch gelegene Spielplatz. Der Bau der<br />
Gemeinschaftshalle zwischen Feuerwehrhaus und Spielplatz würde hier einen<br />
attraktiven Treffpunkt für größere gemeinschaftliche Aktivitäten entstehen lassen.<br />
Spielplatz am Feuerwehrhaus<br />
Denkbar wäre die Nutzung von Räumen im Kauslerhaus für Aktivitäten der<br />
Kirchengemeinde oder von Vereinen.<br />
35
4 Leitbildentwicklung<br />
Mit der Entwicklung eines Leitbildes wurde schon im Seminar in Ensdorf begonnen.<br />
Als Grundlage diente die Sammlung von Stärken und Schwächen, die auf fünf<br />
Themenbereichen basierte:<br />
� Bauliche Entwicklung<br />
� Freiflächen und Verkehr<br />
� Dorfgemeinschaft und Dorfkultur<br />
� Gesunde Umwelt, Grüngestaltung<br />
� Wirtschaft und Arbeit<br />
Die Besonderheiten dieser 5 Themenbereiche wurden dann zusammengefasst und<br />
„auf den Punkt gebracht“. Positive Aspekte und Chancen erscheinen in grüner<br />
Schrift, negative Aspekte und Probleme in roter. Neutrale Themen erscheinen in<br />
schwarz, das heißt, es sind heute noch keine Stärken erkennbar, können aber zu<br />
Chancen werden:<br />
� BAULICHE ENTWICKLUNG:<br />
o Historische Bausubstanz, Dorfcharakter<br />
o Friedhof wird zu klein<br />
o Siedlungsentwicklung<br />
� FREIFLÄCHEN UND VERKEHR<br />
o Durchgangsverkehr, zu wenig Gehwege<br />
o Kirchenvorplatz<br />
� DORFGEMEINSCHAFT UND DORFKULTUR<br />
o Potential für Dorfgemeinschaft und Dorfkultur ist da.<br />
o Gasthäuser und Kirche vorhanden<br />
o Motor für die Dorfgemeinschaft ist die Feuerwehr<br />
o Es fehlt ein Treffpunkt für Frauen<br />
� GESUNDE UMWELT, GRÜNGESTALTUNG<br />
o Wasser und Natur ist da<br />
o Verlandung der Creußen<br />
o wenig grün im Ort<br />
� WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />
o Keine Arbeitslosen<br />
o Arbeitsplätze meist auswärts<br />
o Geschäfte und Handwerker fehlen<br />
36
� Auf dieser Basis erarbeiteten dann 2 Gruppen folgende Leitsätze:<br />
Diese Leitsätze wurden am 2. Tag des Seminars zu folgendem gemeinsamen<br />
Ergebnis geführt:<br />
37
LEITSÄTZE TREMMERSDORF<br />
� Bei der Verkehrsplanung werden die Belange der<br />
Anwohner, der Fußgänger, Radfahrer und des Kfz-<br />
Verkehrs berücksichtigt und aufeinander abgestimmt.<br />
Das langfristige Ziel ist eine Umgehungsstraße für<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> und eine Verkehrsberuhigung im Ort.<br />
Umsetzung:<br />
- verkehrsberuhigende Gesichtspunkte beim Straßenausbau bedenken<br />
- Umgehungsstraße als langfristiges Ziel verfolgen, Überquerungshilfen anstreben<br />
� Freiflächen und Grünflächen werden aufgewertet und<br />
gepflegt, sie werden den Bedürfnissen der<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>er entsprechend umgestaltet.<br />
Umsetzung:<br />
- Neugestaltung des Kirchplatzes<br />
- Ortsrandeingrünung<br />
� <strong>Tremmersdorf</strong> strebt eine gesunde Ökologie und eine<br />
nachhaltige Energieversorgung an.<br />
Umsetzung:<br />
Keine konkreten Maßnahmen, bei privaten Maßnahmen müssen ökologische<br />
Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Beispiele:<br />
Energiesparende Maßnahmen bei Gebäudesanierungen; Entsiegelung von Frei-<br />
flächen; naturnahe Grüngestaltung …..<br />
38
� Wir achten die Vergangenheit und gestalten die Zukunft,<br />
auch in baulicher Hinsicht.<br />
Umsetzung:<br />
- Sanierung des Kauslerhauses und des alten Schulhauses<br />
- Hausnamenschilder anbringen<br />
- Ortsgeschichte erforschen und dokumentieren<br />
� Durch Flexibilität und Initiative der Menschen und<br />
Betriebe im Ort wird eine hohe Beschäftigungsquote in<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> erreicht.<br />
Umsetzung:<br />
- nicht störendes Gewerbe im Ort ansiedeln<br />
- Gewerbeflächen bereithalten<br />
- Produkte aus der Region kaufen<br />
� Die Creußen bildet einen zentralen, gepflegten Naturraum<br />
Umsetzung:<br />
- Pflegemaßnahmen; Waschbankl; naturnahe Grüngestaltung im Bereich<br />
der Creußen…<br />
� Wir wollen selbst gestaltet in <strong>Tremmersdorf</strong> miteinander<br />
leben.<br />
Umsetzung:<br />
- Bau einer Gemeinschaftshalle<br />
- Aktive Mitgestaltung an der Dorfentwicklung und <strong>Dorferneuerung</strong><br />
� Aufwertung und Belebung des Ortskerns<br />
Umsetzung:<br />
- Neugestaltung Kirchplatz; Sanierung Kauslerhaus<br />
39
5 Öffentliche Maßnahmen<br />
Übersichtsplan Maßnahmen - siehe auch Anlage 9.3<br />
40
5.01 Neubau einer Gemeinschaftshalle mit begleitender<br />
Begrünung<br />
Ist-Zustand,<br />
Problemstellung:<br />
Fehlende größere Räumlichkeiten für Vereinsfeste,<br />
Kinder- und Jugendveranstaltungen, Altennachmittage,<br />
kulturelle Veranstaltungen<br />
Bei Veranstaltungen im Freien oder in einem Festzelt<br />
kommen wegen Nässe und Kälte oft weniger Besucher.<br />
Wen betrifft das Projekt? Die gesamte Dorfgemeinschaft<br />
Was soll erreicht werden? � Eine Gemeinschaftshalle macht für ein Fest eine<br />
schöne Atmosphäre.<br />
Hindernisse/Erfordernisse � Finanzierung<br />
Vorgesehene Ausführung:<br />
� Vielseitige Anwendbarkeit, beispielsweise könnten<br />
Übungen für die Jugendfeuerwehr wetterunabhängig<br />
durchgeführt werden<br />
� Förderung der Dorfgemeinschaft, da gemein-<br />
schaftliche Aktivitäten wetterunabhängig werden.<br />
� Hohe Eigenleistung erforderlich<br />
� Fundamente und Sockel in Stahlbeton<br />
� Boden aus Betonpflaster<br />
� Gebäude als Holzkonstruktion mit freitragenden<br />
Bindern<br />
� Außenhaut Schalung aus senkrechten<br />
Lärchenbrettern<br />
� Dachuntersicht aus Holzbrettern in Fichte<br />
� Dachdeckung Flachdachpfanne oder Falzziegel<br />
naturrot<br />
� zur Wiese Sektionaltore<br />
� zur Straße Holzfenster<br />
� Für das Umfeld der Halle wird ein Begrünungs-<br />
Konzept entwickelt.<br />
Die Arbeiten werden soweit als möglich in Eigenleistung<br />
ausgeführt.<br />
41
Planungsvorschlag Gemeinschaftshalle<br />
42
Geplanter Standort für die Gemeinschaftshalle<br />
43
5.02 Kirchenvorplatz / Kirchenumfeld neu gestalten<br />
Ist-Zustand,<br />
Problemstellung:<br />
Der Vorplatz der Kirche ist derzeit eine wenig attraktive,<br />
asphaltierte Fläche.<br />
Auch der Bereich westlich des Kirchhofes ist nicht<br />
einladend und wirkt ungepflegt.<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite der Staatsstraße<br />
existiert kein Gehweg.<br />
Wen betrifft das Problem? Alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, sowie Besucher des Ortes<br />
Besitzer / Nutzer des „Kauslerhauses“<br />
Familie Vetter, sowie sonstige Anlieger<br />
Was soll erreicht werden? Schaffung eines attraktiven Platzes mit hoher Aufenthaltsqualität,<br />
Ruhemöglichkeit für Ortsansässige und Besucher,<br />
Einbeziehung der Anlieger<br />
Hindernisse/Erfordernisse Der rückwärtige Teil der Fläche ist in privatem Besitz und<br />
soll in die Planung mit einbezogen werden.<br />
Das private Umfeld des Kauslerhauses bedarf ebenfalls<br />
einer Neugestaltung, dieser Bereich sollte aber erst nach<br />
erfolgter Sanierung gestaltet werden.<br />
Vorschlag für die<br />
Ausführung<br />
� Asphaltflächen im Bereich des Kirchplatzes<br />
ausbauen und durch gehfreundliches, attraktives<br />
Betonpflaster ersetzen.<br />
� Pflanzung einer Dorflinde mit Sitzgelegenheiten<br />
� Grüngestaltung in den Randbereichen neu ordnen<br />
� Erneuerung des Bushäuschens, Gestaltung als<br />
ansprechenden Treffpunkt<br />
� Neugestaltung des Bereiches westlich des<br />
Kauslerhauses, einschl. Sanierung der<br />
Kirchhofmauer<br />
� Einbeziehung des privaten Vorplatzes des Gasthofs<br />
Vetter<br />
� Schaffung eines durchgehenden Gehweges auf der<br />
Ostseite der Hauptstraße langfristig wünschenswert<br />
(nicht in Kostenschätzung enthalten).<br />
44
Kirchplatz, Zustand 2010<br />
45<br />
Kirchplatz von Norden<br />
Umfeld Kauslerhaus<br />
Bereich nördlich des Kirchhofes
Kirchplatz - Bestand<br />
46
Kirchplatz - Planungsvorschlag<br />
47
Kirchplatz - Planungsvorschlag - perspektivische Darstellung<br />
48
5.03 Creußen und Umfeld, Pflegemaßnahmen, „Waschbankl“<br />
Problemstellung: Fehlende direkte Zugangsmöglichkeit zur Creußen<br />
Wen betrifft das Problem? Alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, sowie Besucher des Ortes<br />
Was soll erreicht werden? Der direkte Zugang zur Creußen<br />
� macht den Fluss erlebbar<br />
� bietet einen attraktiven Anlaufpunkt für einen<br />
Spaziergang in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Hindernisse/Erfordernisse Zur Verfügung stellen eines geeigneten Standortes an<br />
der Creußen.<br />
Vorschläge für die<br />
Ausführung<br />
� Standortwahl für das Waschbankl mit der<br />
Dorfgemeinschaft<br />
� Bau des Waschbankls als einfache<br />
Holzkonstruktion mit Gründung im Flussbett und<br />
Zuwegung<br />
49
Beispielstandort:<br />
Ansicht Bestand<br />
Ansicht Planung<br />
51
5.04 Neugestaltung der Kirchenthumbacher Straße<br />
Maßnahme von Landkreis und <strong>Gemeinde</strong><br />
Problemstellung:<br />
Gehwege sehr schmal oder nicht<br />
vorhanden<br />
Wen betrifft das Problem? Alle Dorfbewohner, besonders die<br />
Anlieger<br />
Was soll erreicht werden? Bau eines Gehweges in ausreichender<br />
Breite<br />
Hindernisse/Erfordernisse<br />
Verkehrsberuhigung<br />
Engstelle<br />
Maßnahme des Landkreises,<br />
gemeinsam mit der <strong>Gemeinde</strong><br />
Lösungsansätze Die Maßnahme wird derzeit vom<br />
Landkreis vorbereitet und mit den<br />
Bürgern und der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong><br />
abgestimmt<br />
52<br />
Blick von Engstelle Richtung Osten
Engstelle Kirchenthumbacher Straße<br />
Ortseinfahrt Kirchenthumbacher Straße<br />
5.05 Ausbau Haselbrunner Weg<br />
Kleine Ortsstraße, Asphaltbelag in schlechtem Zustand<br />
Problemstellung / Ist-<br />
Zustand:<br />
Die Breite der Asphaltdecke beträgt 4,30 - 5,40 m, im<br />
Einmündungsbereich bis 7,0 m<br />
Wen betrifft das Problem? Die Anlieger, aber auch andere <strong>Gemeinde</strong>bürger, da<br />
eine Erschließungsfunktion vorhanden ist.<br />
Was soll erreicht werden?<br />
Ausbau-Länge:<br />
Nachhaltige Sanierung des Ausbauzustands<br />
ca. 250 m<br />
Vorschlag für die Ausführung Nördlicher Abschnitt, ca. 150m: Asphaltierter Weg,<br />
Breite Fahrbahn ca. 4,00m, Bauklasse V nach RSTO,<br />
mit gepflastertem Mehrzweckstreifen (Parken,<br />
Ausweichen, Fußgänger, Bäume), ca. 1,50 m breit.<br />
Südlicher Abschnitt, ca. 100 m: Asphaltierter Weg,<br />
Breite 4,50 m, ohne Gehweg, Bauklasse V nach RSTO<br />
53
Bestandsfotos Haselbrunner Weg<br />
Gestaltungsvorschlag, Querschnitt<br />
54
5.06 Ausbau „An der Creußen“, östlich der Staatsstraße<br />
Kleine Ortsstraße, Asphaltbelag in schlechtem Zustand<br />
Problemstellung / Ist-<br />
Zustand:<br />
Wen betrifft das Problem?<br />
Was soll erreicht werden?<br />
Ausbaulänge:<br />
Vorschlag für die Ausführung<br />
Breite Fahrbahn ca. 4,30 m<br />
hauptsächlich die Anlieger<br />
Nachhaltiger Straßenausbau, verkehrsberuhigend<br />
80,0m<br />
Gestaltungsvorschlag, Querschnitt<br />
Asphaltierter Fahrbahn, Breite 3,50m, Bauklasse V<br />
nach RSTO ,<br />
Mehrzweckstreifen aus Schotterrasen, begleitende<br />
Begrünung<br />
55<br />
An der Creußen, östlich der St 2168
5.07 Ausbau „An der Creußen“, westlich der Staatsstraße<br />
Problemstellung / Ist-<br />
Zustand:<br />
Kleine Ortsstraße, Schotterweg, bei Regen und Schnee<br />
schlecht zu begehen und zu befahren. Insgesamt<br />
besitzt der Weg einen naturnahen, dörflichen<br />
Charakter. Breite Fahrbahn: ca. 3,00 m<br />
Wen betrifft das Problem? Anlieger, Landwirte, Spaziergänger<br />
Was soll erreicht werden?<br />
Ausbaulänge: ca. 270,0m<br />
Naturnaher Straßenausbau, verkehrsberuhigend<br />
Vorschlag für die Ausführung Befestigung der Fahrspuren mit Betonplatten, übrige<br />
Fläche geschottert; alternativ wassergebundener Belag<br />
56<br />
An der Creußen, westlich der St 2168<br />
An der Creußen, westlich der St 2168
Regelschnitt Variante 1<br />
Regelschnitt Variante 2<br />
57<br />
An der Creußen, westlich der St 2168
5.08 Ausbau der Milchgasse und Weiterführung als Fußweg bis zur<br />
Kirchenthumbacher Straße<br />
Kleine Ortsstraße, Asphaltbelag in schlechtem Zustand<br />
Problemstellung / Ist-<br />
Zustand:<br />
Wen betrifft das Problem?<br />
Was soll erreicht werden?<br />
Hindernisse/Erfordernisse<br />
Vorschlag für die Ausführung<br />
Milchgasse, Zustand 2010<br />
Der Durchgang bis zur Kirchenthumbacher Straße ist<br />
nicht mehr möglich, da diese Flächen an die privaten<br />
Eigentümer verkauft worden sind.<br />
Breite der Fahrbahn derzeit ca. 4,00 - 5,50 m<br />
Anlieger, ein Teil der Dorfbewohner, welche den<br />
Fußweg als direkte und attraktive Verbindung wählen<br />
könnten<br />
Vorhandene Stichstraße: Nachhaltiger Straßenausbau,<br />
verkehrsberuhigend<br />
Verbindung zur Kirchenthumbacher Straße: Ausbau als<br />
schmaler Fußweg, Breite ca. 1,50m<br />
Fläche für Fußweg ist in Privatbesitz<br />
Vorhandene Stichstraße: Asphaltierte Fahrbahn, Länge<br />
ca. 140 m, Breite 3,50 m, Bauklasse V nach RSTO,<br />
Mehrzweckstreifen Breite ca. 1,00 m aus Betonpflaster,<br />
begleitende Begrünung<br />
Verbindung zur Kirchenthumbacher Straße: Fußweg<br />
mit Betonstein gepflastert, Länge ca. 130 m, Breite ca.<br />
1,50 m<br />
58
Gestaltungsvorschlag, Querschnitt<br />
Milchgasse, Zustand 2010<br />
5.09 Steg über die Creußen, Absenken des Weges<br />
Problemstellung / Ist-<br />
Zustand:<br />
Wen betrifft das Problem?<br />
Was soll erreicht werden?<br />
Vorschlag für die Ausführung<br />
Am östlichen Ortsrand ergibt sich keine Möglichkeit, die<br />
Creußen "trockenen Fußes" zu überqueren.<br />
alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, Spaziergänger<br />
Bessere Vernetzung der Fußwege nördlich und südlich<br />
der Creußen.<br />
Einfacher Holzsteg auf Betonfundamenten<br />
59
5.10 Überquerungshilfe an der Staatsstraße<br />
Problemstellung: Die Staatsstraße St2168b zerschneidet den Ort in 2<br />
Hälften; die Überquerung ist besonders für alte<br />
Menschen und Kinder gefährlich.<br />
Wen betrifft das Problem? Alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, besonders Kinder und alte<br />
Menschen<br />
Was soll erreicht werden? Das gefahrlose Überqueren der Straße.<br />
Langfristiges Ziel bleibt der Bau einer Umgehungsstraße<br />
Hindernisse/Erfordernisse Problem: es gibt keinen eindeutigen Schwerpunkt für die<br />
Überquerung<br />
Für Zebrastreifen dürfte die Fußgänger-Frequenz zu<br />
gering sein.<br />
Zuständig für die Staatsstraße ist das Staatliche<br />
Bauamt.<br />
Lösungsansätze Antrag an das Staatliche Bauamt für den Bau einer<br />
Überquerungshilfe in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
60
5.11 Begrünung der Betonmauer an der Staatsstraße<br />
Problemstellung: Die Betonmauer an der Staatsstraße wirkt sich durch<br />
ihr kahles Erscheinungsbild negativ auf das Ortsbild<br />
aus<br />
Wen betrifft das Problem? alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, sowie Besucher des Ortes<br />
Was soll erreicht werden? Verbesserung des Erscheinungsbildes der<br />
bestehenden Mauer, harmonische Eingliederung ins<br />
Ortsbild.<br />
Hindernisse/Erfordernisse Öffnung des asphaltierten Gehwegs für Pflanztaschen<br />
entlang der Mauer<br />
Vorschlag für die<br />
Ausführung<br />
Begrünung der Mauer:<br />
Bau von Pflanztaschen entlang der Mauer im Abstand<br />
von 5,00 m; insgesamt ca. 18 Stück<br />
Pflanzung von Efeu und Wildem Wein in die<br />
Pflanztaschen<br />
61
Ansicht Bestand<br />
Ansicht Planung<br />
62
5.12 Weitere Projekte und Ideen<br />
Situation: Im <strong>Dorferneuerung</strong>sseminar wurden zahlreiche Ideen<br />
entwickelt, die bisher noch nicht weiter konkretisiert<br />
wurden, die aber hier dokumentiert werden:<br />
Wen betrifft das Problem? Alle, die die Lebensqualität im Dorf weiter verbessern<br />
wollen<br />
Was soll erreicht werden? � Schulweg sicherer machen<br />
� Treffpunkt für Frauen gestalten<br />
� VHS-Angebot für <strong>Tremmersdorf</strong> verbessern<br />
� Adventsbeginn auf den Dorfplatz feiern<br />
� Erzähl-Cafe<br />
� Ortsgeschichte erforschen und dokumentieren<br />
� Hausnamensschilder anbringen<br />
� Gemeinsame Maschinennutzung für die<br />
<strong>Tremmersdorf</strong>er Bürger<br />
� Verbesserung der Ortsbegrünung<br />
Hindernisse/Erfordernisse Diese Maßnahmen erfordern keinen oder keinen<br />
großen finanziellen Aufwand, aber das ehrenamtliche<br />
Engagement von Dorfbewohnern<br />
Lösungsansätze „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es“<br />
Solche „weichen Maßnahmen“, die die<br />
Dorfgemeinschaft fördern, werden in der Regel vom<br />
Amt für ländliche Entwicklung gerne finanziell<br />
unterstützt.<br />
63
6 Private Maßnahmen<br />
Für das Gelingen der <strong>Dorferneuerung</strong> sind die privaten Maßnahmen ebenso wichtig,<br />
wie die öffentlichen. Sowohl die privaten Gebäude als auch die privaten Gärten und<br />
Höfe sind wichtige Bestandteile des Ortsbildes. Daher werden in der Regel private<br />
Maßnahmen gefördert, die zur Verbesserung des Ortsbildes beitragen.<br />
Privatmaßnahmen sollten ferner ökologisch und nachhaltig sein.<br />
Hier ist jeder Eigentümer zur Mitwirkung aufgerufen.<br />
Zwei Beispiele, die den Ort besonders prägen, werden nachfolgend näher erläutert:<br />
64
6.1 Sanierung „Kauslerhaus“<br />
Ist-Zustand, Problemstellung: Das Gebäude ist in baulich schlechtem Zustand.<br />
Es befindet sich an städtebaulich prägnanter Stelle am<br />
Kirchplatz<br />
Das Gebäude ist in Privatbesitz<br />
Wen betrifft das Problem? Alle <strong>Tremmersdorf</strong>er, aber auch alle <strong>Speinshart</strong>er<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürger und darüber hinaus<br />
Was soll erreicht werden? Das Gebäude soll saniert und genutzt werden. Es soll<br />
wieder ein Schmuckstück für den Ort werden. Mögliche<br />
Nutzungen:<br />
Hindernisse/Erfordernisse<br />
� Wohnen<br />
� Kirchliche Zwecke<br />
� Gemeinschaftsräume für Vereine<br />
Es fehlt ein Sanierungskonzept und die dazugehörige<br />
Finanzierung<br />
Lösungsansätze Erstellung einer Voruntersuchung mit statischem<br />
Gutachten, Befunduntersuchung, Nutzungskonzept und<br />
Kostenschätzung<br />
65<br />
„Kauslerhaus“
6.2 Ehemaliges Schulhaus, Nutzungskonzept und Sanierung<br />
Problemstellung: Städtebaulich wichtiges Gebäude mit<br />
historischer Bedeutung für den Ort<br />
Wen betrifft das Problem? <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Was soll erreicht werden?<br />
Eigentümer ist die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong>.<br />
Derzeit werden die Räumlichkeiten<br />
vermietet, teilweise als Wohnung,<br />
teilweise gewerblich.<br />
Schlechter baulicher Zustand<br />
Sanierung und Aufwertung des<br />
Gebäudes, adäquate Nutzung<br />
Hindernisse/Erfordernisse Langfristige Nutzung derzeit noch<br />
ungewiss<br />
Baulastträger <strong>Gemeinde</strong> oder privat<br />
Finanzierung: ohne Förderprogramm für<br />
die <strong>Gemeinde</strong> nicht finanzierbar<br />
Lösungsansatz Nutzungs- und Sanierungskonzept mit<br />
Kostenschätzung<br />
Ehemaliges Schulhaus, Hauptstraße 14<br />
66
7 Kostenschätzung<br />
Öffentliche Maßnahmen<br />
5.01 Neubau einer Gemeinschaftshalle mit begleitender Begrünung<br />
Betonsockel herstellen einschl. Erdarbeiten 1,00 psch 8.800,00 € 8.800,00 €<br />
Entwässerungsarbeiten, Regensandfänge 1,00 psch 1.500,00 € 1.500,00 €<br />
Tragkonstruktion in Konstruktionsvollholz 1,00 psch 18.700,00 €<br />
Gerüst und Baustelleneinrichtung 1,00 psch 2.000,00 € 2.000,00 €<br />
Wandschalung, Traufen- und Ortgangverkleidung 1,00 psch 16.300,00 €<br />
Betonpflaster mit Unterbau, ohne Erdaushub 140,00 m² 65,00 € 9.100,00 €<br />
Dachdeckung einschl Unterkonstruktion 200,00 m² 75,00 € 15.000,00 €<br />
Spenglerarbeiten 1,00 psch 4.500,00 €<br />
Sektionaltore 3,00 St 3.200,00 € 9.600,00 €<br />
Fenster- und Türelemente in Kiefer / Lärche 1,00 psch 15.000,00 €<br />
Einrichtung (Ausschank) 1,00 psch 12.000,00 €<br />
Außenanlagen und Eingrünung 1,00 psch 12.500,00 €<br />
Summe 125.000,00 €<br />
Durch das Erbringen von Eigenleistung ist eine Einsparung von ca. 35% möglich.<br />
5.02 Neugestaltung des Kirchplatzes<br />
Betonpflaster mit Unterbau, Koffer<br />
einschl. Einfassung und Entwässerung<br />
780,00 m² 150,00 € 117.000,00 €<br />
Wassergeb. Decke 45,00 m² 20,00 € 900,00 €<br />
Neubau Bushäuschen einschl. Entfernung Bestand 1,00 psch 12.000,00 € 12.000,00 €<br />
Dorflinde 1,00 St 500,00 € 500,00 €<br />
Grünflächen neu gestalten 1,00 St 5.000,00 € 5.000,00 €<br />
Zufahrten angleichen 1,00 St 1.000,00 € 1.000,00 €<br />
Ausstattung - Bänke - Anschlagtafeln 1,00 psch 2.500,00 € 2.500,00 €<br />
Sanierung Kirchhofmauer, Treppenaufgänge<br />
angleichen<br />
1,00 psch 10.500,00 € 10.500,00 €<br />
Einfriedungen angleichen 1,00 psch 3.000,00 € 3.000,00 €<br />
Summe 152.400,00 €<br />
68
5.03 Creußen und Umfeld, Pflegemaßnahmen, Waschbankl<br />
Waschbankl incl. Verankerung und Zuwegung 1,00 psch 3.000,00 € 3.000,00 €<br />
Summe 3.000,00 €<br />
5.04 Neugestaltung der Kirchenthumbacher Straße<br />
Maßnahme von Landkreis und <strong>Gemeinde</strong><br />
derzeit in Planung 0,00 €<br />
Summe 0,00 €<br />
5.05 Ausbau des Haselbrunner Weges<br />
Nördlicher Abschnitt:<br />
Asphaltierte Fahrbahn, b = 4,00 m<br />
Bauklasse 5 nach RSTO<br />
150,00 m 470,00 € 70.500,00 €<br />
gepflasterter Mehrzweckstreifen, b = 1,50 m 150,00 m 180,00 € 27.000,00 €<br />
Südlicher Abschnitt:<br />
Asphaltierte Fahrbahn, b = 4,50 m<br />
Bauklasse 5 nach RSTO<br />
100,00 m 490,00 € 49.000,00 €<br />
Baumpflanzungen 3,00 Stk. 300,00 € 900,00 €<br />
147.400,00 €<br />
5.06 An der Creußen, östlicher Teil<br />
Asphaltierte Fahrbahn, b = 4,50 m<br />
Bauklasse 5 nach RSTO<br />
80,00 m 440,00 € 35.200,00 €<br />
Seitenstreifen Schotterrasen 80,00 m 30,00 € 2.400,00 €<br />
Begrünung 1,00 psch 2.000,00 € 2.000,00 €<br />
Summe 39.600,00 €<br />
5.07 An der Creußen, westlicher Teil<br />
Wegeausbau wassergebunden 270,00 m 200,00 € 54.000,00 €<br />
Begrünung 1,00 psch 5.000,00 € 5.000,00 €<br />
Summe 59.000,00 €<br />
69
5.08 Ausbau der Milchgasse, Weiterführung als Fußweg bis zur Kirchenthumbacher Straße<br />
Asphaltierte Fahrbahn, b = 3,50 m 140,00 m 440,00 € 61.600,00 €<br />
Bauklasse 5 nach RSTO<br />
Mehrzweckstreifen Betonpflaster, b = 1,00 m 140,00 m 120,00 € 16.800,00 €<br />
begleitende Begrünung 1,00 psch 2.000,00 € 2.000,00 €<br />
Weg aus Betonpflaster 130,00 m² 130,00 € 16.900,00 €<br />
Einfriedung herstellen (Holzzäune aus senkr. Latten) 260,00 m 120,00 € 31.200,00 €<br />
5.09 Steg über die Creußen, Absenkung des Weges<br />
70<br />
Summe 128.500,00 €<br />
Metallkonstruktion mit Belag aus Eichenlatten 1,00 psch 20.000,00 € 20.000,00 €<br />
Beton-Auflager herstellen 1,00 psch 12.000,00 € 12.000,00 €<br />
Absenkung des Weges Pauschal 1,00 psch 10.000,00 € 10.000,00 €<br />
Anpassen der Uferbereiche, Begrünung 1,00 psch 2.000,00 € 2.000,00 €<br />
5.10 Überquerungshilfe an der Staatstraße<br />
Summe 44.000,00 €<br />
Pauschalbetrag geschätzt 1,00 psch 60.000,00 € 60.000,00 €<br />
5.11 Begrünung der Betonmauer an der Staatsstraße<br />
Summe 60.000,00 €<br />
Bau von Pflanztaschen, Einfassung mit Einzeiler 12,00 Stck 300,00 € 3.600,00 €<br />
Planzen-, Substaratlieferung, Pflanzarbeiten, pflege 12,00 Stck 75,00 € 900,00 €<br />
Summe 4.500,00 €<br />
SUMME ÖFFENTLICHE MASSNAHMEN 763.400,00 €<br />
Zzgl. 15 % Baunebenkosten 114.510,00 €<br />
Gesamtkosten brutto 877.910,00 €
8 Quellenangaben, Literaturhinweise<br />
� Adolf Mörtl, Die Kirche St. Peter und Paul in <strong>Tremmersdorf</strong> – Ihre<br />
Baugeschichten vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis in neuere Zeit, in: Die<br />
katholische Filialkirche St. Peter und Paul in <strong>Tremmersdorf</strong>, Festschrift hg.<br />
Von der Kirchenverwaltung <strong>Speinshart</strong> / <strong>Tremmersdorf</strong> 1986 S. 18-44<br />
� Johann Krempl, Notizenbuch (Schulchronik <strong>Tremmersdorf</strong>, angelegt 1851) in:<br />
Festschrift s.o., S.46ff.<br />
� Konrad Ackermann, Aus der Geschichte von Kirche, Dorf und Bewohnern, in:<br />
Festschrift s.o., S.7 - 17<br />
9 Anlagen<br />
9.1 Themenweg<br />
9.2 Bestandsplan Nutzung<br />
9.3 Übersichtsplan Maßnahmen<br />
71
9.4 Protokoll Info-Veranstaltung am 21.07.2010<br />
Niederschrift der „Arbeitskreissitzung <strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Tremmersdorf</strong>“ am 21.Juli 2010 im<br />
Nebenzimmer des Gasthauses Schmid in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Beginn: 20.00 Uhr<br />
Ende: 21.30 Uhr<br />
Teilnehmer: 1. Bürgermeister Albert Nickl<br />
Techn. Amtmann Norbert Seit vom Amt für Ländliche Entwicklung in<br />
Regensburg<br />
Werner Kosmale als Protokollführer<br />
Albert Nickl eröffnete die Arbeitskreissitzung konnte einschließlich der Wirtin Hildegard Schmid 11<br />
Bürgerinnen und Bürger aus <strong>Tremmersdorf</strong> begrüßen.<br />
Nach einer kurzen Einleitung von Bürgermeister Albert Nickl informierte Technischer Amtmann<br />
Norbert Seitz vom Amt für ländliche Entwicklung über die Voraussetzungen für eine Förderung von<br />
privaten Investitionen im Rahmen des <strong>Dorferneuerung</strong>sverfahrens in <strong>Tremmersdorf</strong>.<br />
Seitz ging detailliert auf die Ziele der privaten Förderung und auf die Grundvoraussetzungen ein. Er<br />
zeigte anhand einer Powerpoint-Präsentation den Förderablauf vom Antrag bis zur Auszahlung auf.<br />
Ziel der <strong>Dorferneuerung</strong> soll die Erhaltung der ländlich-dörflichen Bausubstanz und von<br />
herausragenden kulturellen und denkmalgeschützten Gebäuden sein. Dabei soll die Attraktivität des<br />
gesamten Ortsbildes gesteigert werden.<br />
Förderfähige Maßnahmen sind der dorfgerechte An- und Ausbau ländlicher Wohn-, Wirtschafts- und<br />
Nebengebäude, die vor 1975 bzw. in Einzelfällen vor 1980 gebaut wurden. Förderfähig sind auch die<br />
Abbruch- und Entsorgungskosten.<br />
Der Fördersatz beträgt bis maximal 30 % der Maßnahmekosten (ohne Mehrwertsteuer), höchstens<br />
30.000 Euro bei einer Bagatellgrenze von 1.000 Euro. Dies entspricht einer Investitionssumme von ca.<br />
4.000 Euro. Die Förderung für Gebäude und für den Vorbereich kann getrennt für jedes Anwesen in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Bei denkmalpflegerisch, kulturhistorisch oder ortsplanerisch besonders wertvollen Gebäuden kann die<br />
Förderung in Ausnahmefällen bis zu 60 %, maximal 60.000 Euro betragen.<br />
Der Hof- und Vorbereich wird mit maximal 30 % (netto) höchstens 10.000 Euro gefördert. Besonderer<br />
Wert werde hier auf die Entsiegelung von z.B. geteerten Flächen gelegt. Der geförderte Bereich<br />
müsse aber einsehbar sein.<br />
Seitz zeigte ergänzend zu seinen Ausführungen Bilder von besonders gelungen Maßnahmen anderer<br />
<strong>Dorferneuerung</strong>smaßnahmen.<br />
Ganz besonders eindringlich warnte Seitz vor einem Beginn von Maßnahmen, bevor nicht der<br />
Förderungsbescheid bzw. eine vorzeitige schriftliche Zustimmung des Amtes für ländliche Entwicklung<br />
zur Maßnahme vorliege. Zum förderschädlichen Beginn gehöre auch schon der Abschluss von Kauf-<br />
oder Bauverträgen. Der Antrag könne erst nach Anordnung des <strong>Dorferneuerung</strong>sverfahrens gestellt<br />
werden, die spätest mögliche Antragstellung muss vor Abschluss des <strong>Dorferneuerung</strong>sverfahrens<br />
erfolgen. Für die Durchführung der Baumaßnahme gilt dann eine Frist von 3 Jahren.<br />
Ziel für das Fördergebiet, in dem die geplante Maßnahme liegen muss, so Bürgermeister Nickl<br />
ergänzend dazu, sei das so genannte alte Dorf, also ganz <strong>Tremmersdorf</strong> ohne die neue Siedlung.<br />
Jedem Interessenten steht eine kostenlose Bauberatung zu, die für <strong>Tremmersdorf</strong> vom<br />
Architekturbüro Michael Dittmann für den Hochbaubereich und von Landschaftsarchitekt Spindler für<br />
72
die Landschaftsplanung durchgeführt werden soll. Seitz erläuterte dazu die Einzelheiten. Termine<br />
können über die <strong>Gemeinde</strong> vereinbart werden. Durch die Beratung entsteht keine Verpflichtung zur<br />
Durchführung der Maßnahme. Von dieser Beratung für die ca. 5 Stunden mit einem Wert von ca. 400<br />
Euro zur Verfügung stehen, könne aber nicht die Anfertigung einer Planung erwartet werden. Dazu ist<br />
die Beauftragung eines Architekten notwendig.<br />
Nach der Beratung ist der Antrag mit Plänen und Kostenvoranschlägen, Fotos, einem Konzept und<br />
soweit erforderlich mit den genehmigungspflichtigen Bauunterlagen beim AfL einzureichen.<br />
Wenn ein Förderbescheid vorliegt, sind die Auflagen verbindlich zu beachten. Abweichungen sind mit<br />
dem Amt für Ländliche Entwicklung vorher abzuklären.<br />
Seitz betonte, dass es keine Teilabrechnungen gibt. Erst nach Abschuss der Maßnahme sind ein<br />
Verwendungsnachweis mit Originalrechnungen und Zahlungsnachweisen dem Amt vorzulegen.<br />
Eigenleistungen werden nicht gefördert.<br />
Zum Ende seines Vortrags verwies Seitz auf die Merkblätter die jedem Interessenten zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Bürgermeister Nickl fügte an, dass die Anordnung des Verfahrens in <strong>Tremmersdorf</strong> erst bis Ende<br />
2010 erfolgen werde, sodass mit Beginn der ersten Maßnahmen im Jahr 2011 zu rechnen ist.<br />
Nachdem die DE <strong>Tremmersdorf</strong> Bestandteil des Verfahrens in <strong>Speinshart</strong> ist, läuft das Verfahren in<br />
<strong>Tremmersdorf</strong> bis zum Abschluss des <strong>Dorferneuerung</strong>sverfahrens <strong>Speinshart</strong>. Der Vortrag von Herrn<br />
Seitz wird von der <strong>Gemeinde</strong> in den nächsten Tagen auf die Homepage der <strong>Gemeinde</strong> gestellt,<br />
kündigte Nickl an.<br />
Beantwortet wurden auch Fragen nach besonderen Maßnahmen, wie z.B. Lärmschutzfenstern an der<br />
Kreisstraße.<br />
Zur Frage, warum auch die Bewohner der Kellerberg-Siedlung eingeladen wurden, erläuterte Nickl,<br />
dass auch sie ihre Ideen für den öffentlichen Bereich, wie z.B. der Kirchvorplatz mit einbringen sollten.<br />
Die Kosten, so erläuterte Seitz, müssen vom Bauherrn vorfinanziert werden. Nach Vorlage der<br />
vollständigen Abrechnungsunterlagen beginnt die Wartezeit auf die Auszahlung, die zur Zeit bei 9 - 12<br />
Monaten liegt.<br />
Abschließend erinnerte Bürgermeister Nickl an den Dorfrundgang am 26. Juli 2010, zu dem bereits<br />
die Einladungen zugestellt wurden.<br />
<strong>Speinshart</strong>, den 02.08.2010<br />
Nickl Kosmale<br />
1. Bürgermeister Protokollführer<br />
9.5 Anliegerversammlung zum Ausbau der Kreisstraße am 10.08.10<br />
Anliegerversammlung am 10.08.2010 im Gasthaus Vetter in <strong>Tremmersdorf</strong><br />
Anwesend waren 1. Bürgermeister Nickl, 2. Bürgermeister Hörl, <strong>Gemeinde</strong>räte, Bauoberrat Kederer<br />
vom Staatlichen Bauamt, Kreiskämmerer Murr, Geschäftsstellenleiter Sperber und verschiedene<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürger.<br />
1. Bürgermeister Nickl berichtet über den Werdegang der Baumaßnahme. Straße und Gehsteig seien<br />
in schlechtem Zustand, es gäbe keinen durchgehenden Gehweg. Dies führe zu einer Gefährdung für<br />
Fußgänger, insbesondere bei Begegnungsverkehr würde auch der Gehsteig von Fahrzeugen benutzt.<br />
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1997 wurde der Kanal neu gebaut. Die Sanierung von Gehsteig und Straße wurde bereits oft<br />
gefordert. Die Kirchenthumbacher Straße wurde außerorts bereits erneuert im sogenannten 1.<br />
Bauabschnitt. Seit Frühjahr dieses Jahres steht fest, dass das Haus Kirchenthumbacher Straße 8 das<br />
ein Hindernis darstellt, erworben wurde und abgerissen werden kann.<br />
Der Bauausschuss des Landkreises hat das Staatliche Bauamt zur Planung der Sanierung der<br />
Kirchenthumbacher Straße im Innerortsbereich beauftragt. In Haushalt und Finanzplan des<br />
Landkreises sind die Ausgaben für die Jahre 2010 bis 2012 eingeplant. Zeitgleich wird die<br />
<strong>Dorferneuerung</strong> <strong>Tremmersdorf</strong> durchgeführt. Zuerst soll der Bau der Kreisstraße verwirklicht werden,<br />
daran anschließend die <strong>Dorferneuerung</strong>smaßnahme umgesetzt werden.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong> ist über die Realisierung der Sanierungsmaßnahme<br />
erfreut. Der Dank gilt auch dem Landrat Herrn Simon Wittmann.<br />
Eine Verbesserung des Gehwegs ist nur im Zusammenhang mit Sanierung der Kreisstraße möglich.<br />
Die Planung wurde bereits im <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Speinshart</strong> behandelt. Der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
hat einstimmig beschlossen die Maßnahme grundsätzlich durchzuführen. Offen sei noch die Form der<br />
Verkehrsberuhigung. In einer Kreisstraße seien die Möglichkeiten im Rahmen der rechtlichen<br />
Voraussetzungen beschränkt. Denkbar seien Fahrbahnteiler oder eine Aufpflasterung, die jedoch eine<br />
Lärmquelle darstelle. Die Kosten der Verkehrsberuhigung müsse die <strong>Gemeinde</strong> tragen. Allerdings sei<br />
eine Förderung des Freistaats zu erwarten. Eine Ortsumgehung <strong>Tremmersdorf</strong> sei in absehbarer Zeit<br />
nicht zu erwarten.<br />
Inzwischen habe der Bauausschuss des Landkreises den sogenannten Grundsatzbeschluss für das<br />
Bauvorhaben gefasst.<br />
Zusammenfassend stellt 1. Bürgermeister Nickl fest, dass in <strong>Tremmersdorf</strong> die Verkehrsbelastung<br />
hoch sei. Durch die Baumaßnahme sollte eine Verbesserung des Verkehrsflusses insbesondere im<br />
Engstellenbereich erfolgen. Eventuell könnten am Ortseingangsbereich Bäume für eine optische<br />
Verengung der Fahrbahn gepflanzt werden. Im Rahmen der Grundstücksverhandlungen und<br />
Durchführung der Baumaßnahme würde mit jedem Eigentümer eines an der Straße anliegenden<br />
Grundstücks gesprochen werden. Die vorliegende Planung wird zur allgemeinen Einsicht in der<br />
Verwaltung aufgelegt.<br />
Herr Kederer erklärt, dass im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab die Kreisstraßen vom Staatlichen<br />
Bauamt geplant und betreut werden. Derzeit betrüge die Fahrbahnbereite in der Kirchenthumbacher<br />
Straße an der Engstelle ca. 4,70 m. Gehwege seien durchgehend nicht vorhanden. Durch den<br />
Abbruch eines Gebäudes sei die Möglichkeit des Ausbaus jetzt gegeben. Die Kirchenthumbacher<br />
Straße werde vom Ortseingang bis zur Mündung in die Staatsstraße in einer Länge von ca. 360 m<br />
ausgebaut. Die Breite zwischen den Borden solle 6 m betragen, dies bedeute 5,30 m Fahrbahnbreite<br />
zuzüglich Pflasterrinne. Auf der Südseite werde ein durchgehender Gehweg angelegt, an der<br />
Nordseite ein Gehweg von der Staatsstraße bis zur Straße, die über die Creußen führt. Die Breite des<br />
Gehwegs betrage 1,50 m abgesehen von einer Engstelle. Die Verkehrsbelastung betrage nach einer<br />
Verkehrszählung ca. 1000 Fahrzeuge am Tag im Durchschnitt.<br />
Die Kosten der Maßnahme betragen insgesamt 690.000 €, davon sind von der <strong>Gemeinde</strong> ca. 200.000<br />
€ zu tragen.<br />
Bei einer Verkehrsberuhigung dürfen in einer Kreisstraße größere Verkehrshindernisse nicht<br />
eingebaut werden. Auch eine Verkehrsinsel darf den Verkehr nicht massiv bremsen, sondern sie kann<br />
nur den Ortseingang den Verkehrsteilnehmern bewusst machen. Eine Aufpflasterung sei sehr<br />
lärmintensiv. Eventuell könnten am Ortseingang Bäume gepflanzt werden, was im Ortsinneren aus<br />
Platzgründen nicht möglich sei.<br />
Die anwesenden Bürger vertreten allgemein die Ansicht, dass der Verkehr verlangsamt werden solle.<br />
Sie haben Bedenken, dass durch die Beseitigung der Engstelle und die Umbaumaßnahmen die<br />
Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer sich erhöhe. Von einzelnen Bürgern wird ein öffentlicher<br />
Brief verteilt (siehe Anlage). Darin werden verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
vorgeschlagen und Beispiele aus anderen <strong>Gemeinde</strong>n aufgeführt.<br />
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Danach werden einzelne Maßnahmen der Verkehrsberuhigung diskutiert. Ein Verkehrsteiler am<br />
Ortseingangsbereich wird positiv bewertet. Dabei wäre auch ein einseitiger Verkehrsteiler für die<br />
Fahrtrichtung ortseinwärts denkbar. Für einen Verkehrsteiler innerorts ist kein Platz vorhanden.<br />
Eine Aufpflasterung wird aufgrund der Lärmbelastung negativ gesehen.<br />
Eine Versetzung des Ortsschildes vom Ortseingang weg müsste in einer Verkehrsschau nochmals<br />
angesprochen werden. Das Gleiche gilt für die Einrichtung eines Geschwindigkeitstrichters. 1.<br />
Bürgermeister Nickl versichert, dass die <strong>Gemeinde</strong> nochmals versuchen wird diese Maßnahmen<br />
durchzusetzen.<br />
Eine Verschwenkung der Fahrbahn im Innerortsbereich ist aus Platzgründen nur eingeschränkt<br />
möglich. Ob eine relativ geringe Verschwenkung zu einer Geschwindigkeitsminderung der<br />
Verkehrsteilnehmer führt, ist fraglich. Bauoberrat Kederer weist darauf hin, dass ein Abknicken der<br />
Straße zur Verkehrsberuhigung bei Kreisstraßen nicht zulässig sei.<br />
Die Errichtung des durchgehenden Gehsteigs auf der südlichen Seite der Kirchenthumbacher Straße<br />
wird allgemein begrüßt. Der Gehweg auf der nördlichen Seite wird kontrovers diskutiert. Dabei werden<br />
Notwendigkeit und Kosten abgewogen.<br />
Zusammenfassend erklärt 1. Bürgermeister Nickl, dass der Ausbau grundsätzlich zu begrüßen sei und<br />
eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssituation darstelle. Der <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Speinshart</strong> wird in einer der nächsten Sitzungen entscheiden, welche Planung verwirklicht werden<br />
solle.<br />
Eschenbach, den 17.08.2010/Sperber<br />
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