15.02.2021 Aufrufe

Green Tech Magazine November 2020 (DE)

Wir leben in einer spannenden Zeit. Manches, was bis jetzt unverrückbar schien, beginnt sich zu ändern. Die jungen Leute mobilisieren gegen die Erderhitzung und die Corona-Pandemie zeigt die Verletzlichkeit unserer global vernetzten Wirtschaftssysteme. Die Zukunft birgt Herausforderungen, vor allem aber eine Menge Chancen: die globale Strom-, Wärme- und Mobilitätswende sowie das Lenken der Ressourcen in echte Kreisläufe. In der Steiermark arbeiten über 200 Unternehmen im Green Tech Cluster an neuen Lösungen in der Energie- und Umwelttechnik. Die Unternehmen erzielen mit 25.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von über 5 Mrd. € ausschließlich in der Energie- und Umwelttechnik. Innerhalb von zehn Jahren hat sich deren grüner Umsatz verdreifacht und die Beschäftigung verdoppelt. Die steirischen Green Tech Unternehmen wuchsen damit deutlich schneller als die Weltmärkte. Wir laden Sie in diesem Magazin zu einer Reise durch das Green Tech Valley ein. Besuchen Sie mit uns innovative Forschungseinrichtungen, wo unter anderem an Künstlicher Intelligenz geforscht wird und lassen Sie sich von innovativen Umsetzungen in allen Bereichen der Energie- und Umwelttechnik inspirieren.

Wir leben in einer spannenden Zeit. Manches, was bis jetzt unverrückbar schien, beginnt sich zu ändern. Die jungen Leute mobilisieren gegen die Erderhitzung und die Corona-Pandemie zeigt die Verletzlichkeit unserer global vernetzten Wirtschaftssysteme. Die Zukunft birgt Herausforderungen, vor allem aber eine Menge Chancen: die globale Strom-, Wärme- und Mobilitätswende sowie das Lenken der Ressourcen in echte Kreisläufe.

In der Steiermark arbeiten über 200 Unternehmen im Green Tech Cluster an neuen Lösungen in der Energie- und Umwelttechnik. Die Unternehmen erzielen mit 25.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von über 5 Mrd. € ausschließlich in der Energie- und Umwelttechnik. Innerhalb von zehn Jahren hat sich deren grüner Umsatz verdreifacht und die Beschäftigung verdoppelt. Die steirischen Green Tech Unternehmen wuchsen damit deutlich schneller als die Weltmärkte.

Wir laden Sie in diesem Magazin zu einer Reise durch das Green Tech Valley ein. Besuchen Sie mit uns innovative Forschungseinrichtungen, wo unter anderem an Künstlicher Intelligenz geforscht wird und lassen Sie sich von innovativen Umsetzungen in allen Bereichen der Energie- und Umwelttechnik inspirieren.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Treibhausgas in der Klimabilanz

Scope 1, 2 und 3 Emissionen

GREEN TECH MAGAZINE 7

SF₆ CO₂ CH₄ N₂O HFCs PFCs

Quelle: GHG protocol

Verbrauch von

extern bezogener

Energie

Verarbeitung,

Nutzung und

Entsorgung von

Gütern

Scope 2 - indirekt Scope 1 - direkt Scope 3 - indirekt

Vorgelagerte Aktivitäten

Berichtendes Unternehmen

Vor- und Nachgelagerte Aktivitäten

Kli-ma-bi-lanz, die (Substantiv)

Fotocredit: AT&S

Was ist eine Klimabilanz?

Bei der Erstellung der Klimabilanz eines

Unternehmens nach dem internationalen

Standard GHG Greenhouse Gas Protocol

werden sämtliche Treibhausgas-Emissionen

wie CO₂, CH₄ oder N₂O erfasst und ausgewiesen.

Neben den direkten Emissionen

durch das Unternehmen selbst (Scope 1)

zählen dazu indirekte Emissionen durch die

bezogene Energie wie Strom, Wärme, Kälte

oder Dampf (Scope 2) sowie indirekte

Emissionen durch vor- und nachgelagerte

Aktivitäten wie Herstellung und Transport

eingekaufter Güter, Pendelverkehr und Geschäftsreisen

der Mitarbeitenden oder die

Verteilung und Nutzung der eigenen Produkte

bis zur Entsorgung von Abfällen (Scope 3,

nicht verpflichtend). Es sind verschiedenste

Stellschrauben, an denen man drehen muss

und die Klimabilanz macht diese sichtbar.

Leiterplattenherstellung bei AT&S: Bis 2030 sollen weltweit bei allen

Standorten sämtliche fossilen Energieträger ersetzt werden.

Markt fordert Klimabilanzierung samt

Reduktion

Klimabilanzen samt Emissionsreduktionsmaßnahmen

werden zusehends wichtiger

für Unternehmen etwa der Mobilitäts- oder

IT-Branche. Zahlt es sich rein wirtschaftlich

aus, auf dieses Zukunftsthema zu setzen?

AT&S ist ein global führender Leiterplattenhersteller

und Klimabilanz-Pionier der

ersten Stunde. Bis 2025 soll der konzernweite

Energiebedarf zu mindestens 80 %

aus erneuerbaren Energieträgern stammen

und bis 2030 zur Gänze. Das Unternehmen

und mittlerweile die Branche legen großen

Wert auf CO₂-neutrale Produkte und klimaschonende

Dienstleistungen. „Die vollständige

Erfassung sämtlicher Emissionen ist

die Basis für alle darauf aufbauenden unternehmerischen

Entscheidungen“, erklärt

Heinz Moitzi von AT&S. „Besonders

der Green Deal der EU wird,

auch im Wettbewerb zu China,

viele Impulse bringen.“

Joanneum Research begleitet

die Unternehmen auf ihrem Weg

zur Klimaneutralität, etwa um

Produkte und Produktionsprozesse

so zu designen, dass sie

über den gesamten Lebenszyklus

klimaneutral sind. „Die Bilanzierung

des CO₂-Ausstoßes von Produkten,

Dienstleistungen oder

auch Unternehmensstandorten

ist ein erster Schritt“, verdeutlicht

Franz Prettenthaler von Joanneum

Research, „um die Ressourceneffizienz zu

verbessern und die Treibhausgasemissionen

zu reduzieren.“ Es zahle sich auch aus, weil

viele Maßnahmen mit direkten Kosteneinsparungen

verbunden sind.

Bahn-Logistik und Bleistifte am Weg zur

Klimaneutralität

Die Klimabilanz ist für das auf Bahn-Transporte

spezialisierte Unternehmen LTE

Austria ein wichtiges Kommunikationsinstrument:

„Der LKW-Verkehr in Österreich

verursacht mehr als 15x so viele Treibhausgase

wie der Bahnverkehr“, sagt Geschäftsführer

Andreas Mandl, „und ist für rund

44 % der Emissionen des Straßenverkehrs

verantwortlich.“ Hingegen stammen mehr

als 90 % der benötigten Energie im Schienengüterverkehr

aus erneuerbarer Energie.

Die Transparenz der Wettbewerbsverzerrung

zwischen Straße und Schiene zeigt die

Klimabilanz.

Das Unternehmen Brevillier-Urban & Sachs

mit 35 MitarbeiterInnen in Graz hat eine lange

Tradition in der Herstellung von holzgefassten

Schreibartikeln, Wachskreiden und

Knopffarben. Laut der Klimabilanz emittiert

das Unternehmen insgesamt 673 t CO₂ für

41 Millionen Stück Stifte und Malschalen.

Mit der Bilanz wurde die Basis für weitere

Klimaschutz-Maßnahmen am Weg zur

Klimaneutralität geschaffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!