Klosterblatt - Kloster Ihlow
Klosterblatt - Kloster Ihlow
Klosterblatt - Kloster Ihlow
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<strong><strong>Kloster</strong>blatt</strong><br />
Informationsblatt<br />
<strong>Kloster</strong>verein <strong>Ihlow</strong> e.V.<br />
Nr. 18 / Sommer 2011<br />
Lindenallee im <strong>Ihlow</strong>er Wald Karl Gramberg<br />
„Sieh das Lindenblatt,<br />
du wirst es wie ein Herz gestaltet finden,<br />
drum sitzen die Verliebten auch<br />
am liebsten unter Linden“<br />
Heinrich Heine<br />
www.kloster-ihlow.de
Der <strong>Kloster</strong>verein: Wir über uns<br />
Liebe Freundinnen und Freunde der <strong>Kloster</strong>stätte <strong>Ihlow</strong>,<br />
Etwas Erfreuliches vorne weg: Rechtzeitig zum<br />
<strong>Kloster</strong>gartenfest sollen die Restarbeiten an der Imagination<br />
fertiggestellt sein und der zu großen Teilen von den regionalen<br />
Lions Clubs gesponserte Treppenlift zum Raum der<br />
Spurensuche ist vor Kurzem installiert worden und hat seine<br />
Bewährungsprobe bereits bestanden.<br />
In diesem Heft befassen wir uns schwerpunktmäßig mit der<br />
Lindenallee, die im vergangenen Herbst durch<br />
Neuanpflanzungen ihre zum Teil historische Gestalt<br />
wiedererlangt hat. Die neuen Bäume haben dank der<br />
regelmäßigen Bewässerung das allzu trockene Frühjahr ohne<br />
Schäden überstanden. Interessante Informationen zum<br />
Lindenbaum findet man u.a. bei Wikipedia.<br />
Der Lindenbaum ist tief in unserem Volk verwurzelt. Bei den<br />
Germanen war er Freya zugeeignet, der Göttin des<br />
Wohlstands, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Der Tanz in und<br />
unter der Linde wurde zum Wahrzeichen des zwischen zwei<br />
Menschen geschlossenen Bundes. Unter der Linde „sub tilia“<br />
wurde Recht gesprochen. Solche Gerichtslinden gehen wohl<br />
auf alte vorchristliche Kultstätten zurück. Linden standen und<br />
stehen auf öffentlichen Plätzen, auf beherrschenden Kuppen in<br />
der Landschaft, an Burgen. Es gab den Brauch nach Kriegen<br />
oder Pestepidemien sogenannte Friedenslinden zu pflanzen.<br />
Lindenholz fand und findet Verwendung in der Bildhauerei, der<br />
Schnitzerei und der Drechslerei. Berühmte Werke deutscher<br />
Bildhauer besonders aus der Spätgotik sind aus Lindenholz<br />
hergestellt, darunter Werke von Tilmann Riemenschneider und<br />
Veit Stoß.<br />
Die Anpflanzung von Linden vor Häusern und Gehöften hatte<br />
auch einen praktischen Grund. Die Bäume sorgten durch ihr<br />
Wurzelwerk dafür, dass die Fundamente trocken blieben. Die<br />
alten Linden auf der <strong>Kloster</strong>stätte sind dafür ein Beweis, in<br />
ihrem Einzugsbereich standen vor vielen Jahren<br />
Bauernhäuser.<br />
- 2 -
Der <strong>Kloster</strong>verein: Wir über uns<br />
Die ursprüngliche Lindenallee stand im Zusammenhang mit<br />
dem Jagdschloss, das sich südwestlich des <strong>Kloster</strong>s befand<br />
und sollte den herrschaftlichen Charakter der Anlage betonen.<br />
Im Zusammenhang<br />
mit der Veranstaltung<br />
„Van Dörp to Dörp“<br />
soll die rekonstruierte<br />
historische<br />
Lindenallee am 10.<br />
Juli eingeweiht<br />
werden.<br />
Wir hoffen auf viele<br />
Besucher und<br />
wünschen allen<br />
Lesern eine schöne<br />
Sommerzeit.<br />
Ihr Redaktionsteam :<br />
Anna Buttjer, Reinhild<br />
Meyer-Cichos und<br />
Dirk Albers<br />
Foto: "Postinspektor<br />
Johann Beister in der<br />
Lindenallee, um 1960 "<br />
"Die Linde ist ein Baum der Wohnlichkeit. Wo wäre eine Linde<br />
in deutschen Landen - und gewiss ist es in anderen auch so -<br />
unter der nicht eine Bank stünde oder neben der sich nicht eine<br />
Kapelle befände.<br />
Die Schönheit ihres Baumes, das Überdach ihres Schattens<br />
und das gesellige Summen in ihren Zweigen laden dazu ein“<br />
Adalbert Stifter<br />
Informationsblatt des <strong>Kloster</strong>vereins <strong>Ihlow</strong> e.V. – herausgegeben im Auftrage des<br />
Vorstandes – Vors. Bernhard Buttjer, E-Mail: bernhard.buttjer@gmx.de<br />
Vereinsanschrift: Alte Wieke 6, 26632 <strong>Ihlow</strong><br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse Aurich-Norden, BLZ 283500, Kto.Nr. 6100 1426<br />
- 3 -
Heute: Heike Groen<br />
Mühlenweg 19<br />
26603 Aurich<br />
Eine Besucherin vom <strong>Kloster</strong>!<br />
Charlotte stellt vor:<br />
Das Interview<br />
Menschen rund um`s <strong>Kloster</strong><br />
Frau Groen ist eine Besucherin, die mit dem <strong>Ihlow</strong>er Wald als<br />
Spielplatz aufgewachsen ist. Als sie vor kurzem der<br />
<strong>Kloster</strong>stätte einen Besuch abstattete und im <strong>Kloster</strong>café<br />
gemütlich bei Tee und Kuchen saß, kamen die Erinnerungen...<br />
Heike Groen, einigen vielleicht besser bekannt unter ihrem<br />
Mädchennamen Jungbluth, wurde 1940 in Potsdam geboren,<br />
zog im Alter von 5 Jahren mit ihren Eltern nach <strong>Ihlow</strong>erfehn<br />
und verbrachte hier ihre Kinder- und Jugendzeit.<br />
Mit ihrem damaligen Lehrer Fritz Apelhoff ging die Schulklasse<br />
in den <strong>Ihlow</strong>er Wald, um den Naturkundeunterricht vor Ort<br />
durchzuführen. Von diesem Lehrer hörte die damals 10-jährige<br />
auch das erste Mal von einem „<strong>Kloster</strong> an der Ihle“, welches<br />
direkt im <strong>Ihlow</strong>er Wald an dem Bächlein Ihle gestanden haben<br />
sollte. Allgemein war den wenigsten <strong>Ihlow</strong>ern bekannt, dass im<br />
Wald einmal ein <strong>Kloster</strong> gestanden haben soll. Für die Kinder<br />
spielte der Wald zu jeder Jahreszeit eine wichtige Rolle. Im<br />
Herbst wurden Eicheln gesammelt, die der Bauer Huismann<br />
dann für seine Schweine bekam. Gerne wurden auch<br />
Bucheckern gesammelt, obwohl das etwas mühseliger war.<br />
Die große Buche bei der weißen Klappbrücke steht heute<br />
noch.<br />
- 4 -
Menschen rund um`s <strong>Kloster</strong> von C. Habben<br />
Auf den kleinen Kanälen in der Nähe vom Forsthaus wurde im<br />
Winter Schlittschuh gelaufen – dort war es schön<br />
windgeschützt.<br />
Die schönste Jahreszeit aber war immer der Sommer. Als<br />
Heike etwas größer wurde, „machten sie und ihre Freundinnen<br />
sich fein“ so erzählt sie, und dann ging es mit den Fahrrädern<br />
zur Lindenallee in den <strong>Ihlow</strong>er Wald. Die Lindenallee ging<br />
damals noch bis zum Krummen Tief. Dort traf man sich mit<br />
anderen Jugendlichen, auch Ludwigsdorfern mit denen man<br />
zusammen Konfirmandenunterricht hatte. Die ersten zarten<br />
Bande zum anderen Geschlecht wurden geknüpft. Ihren<br />
heutigen Ehemann mit dem sie seit 48 Jahren verheiratet ist,<br />
lernte sie allerdings erst kennen, als sie mit 15 Jahren mit<br />
Ihren Eltern nach Aurich zog.<br />
Heike Groen interessiert sich sehr für die Entwicklung der<br />
Gemeinde <strong>Ihlow</strong> und der <strong>Kloster</strong>stätte. „Als ich gehört habe,<br />
dass das <strong>Kloster</strong> nachgebildet werden soll habe ich nur<br />
gedacht: O Gott - ein Eisengestell. Jetzt, wo ich die<br />
Imagination mit eigenen Augen gesehen habe, finde ich es<br />
sehr gelungen.“<br />
Frau Groen wird dem <strong>Ihlow</strong>er Wald wohl auch in Zukunft<br />
verbunden bleiben und des Öfteren noch<br />
an die Stätte ihrer Kind- und Jugendzeit<br />
zurückkehren.<br />
Wir danken Frau Groen für das Gespräch,<br />
wünschen alles Gute – und in zwei Jahren<br />
ein rauschendes Fest zur Goldenen<br />
Hochzeit!<br />
- 5 -
<strong>Kloster</strong>tage 2011<br />
Dort wo einst die Mönche<br />
lebten<br />
genossen am Wochenende<br />
zahlreiche Besucher bei den<br />
<strong>Kloster</strong>tagen in <strong>Ihlow</strong> ein<br />
wenig die mittelalterliche<br />
Atmosphäre. Schon der 900<br />
Meter lange Weg vom<br />
Parkplatz zum<br />
<strong>Kloster</strong>gelände durch den<br />
Wald hatte aufgrund des<br />
nicht immer guten Wetters etwas Mystisches an sich.<br />
Auf dem <strong>Kloster</strong>gelände präsentierten auch dieses Mal wieder<br />
fast 50 Kunsthandwerker ihre Holz-, Schmiede-, Schmuck-,<br />
Web- und Filzarbeiten.<br />
Daneben konnten sich die Besucher an den Ständen zum<br />
Thema Garten mit den vielen bunten Blumen und Kräutern<br />
erfreuen.<br />
Die <strong>Kloster</strong>frauen boten als Besonderheit zu den diesjährigen<br />
<strong>Kloster</strong>tagen<br />
viele<br />
Köstlichkeiten<br />
aus Holunder<br />
an, bereits im<br />
vergangenen<br />
Herbst hatten sie<br />
Holunderbeeren<br />
gesammelt und<br />
eingekocht,<br />
zudem gab es<br />
Sirup, Sekt, Saft,<br />
Gelee und Holunderbrot. Brot und Butter stellten die<br />
<strong>Kloster</strong>frauen aus dem klostereigenen Kräutergarten her, der in<br />
diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.<br />
- 6 -
von Gerd-Arnold Ubben<br />
Bei der Planung wurde auch an die Kinder gedacht: Mit Hilfe<br />
des Waldkindergartens <strong>Ihlow</strong>, der wie der <strong>Kloster</strong>verein mit<br />
einem eigenen Stand vertreten war, konnten sie noch mehr<br />
Aktionen für Kinder anbieten. Die Kleinen durften an einer<br />
Waldralley und<br />
einem Erlebnis-<br />
spaziergang<br />
teilnehmen oder<br />
konnten im<br />
Skriptorium<br />
lernen, wie die<br />
Mönche<br />
schrieben. Und<br />
Bäckermeister<br />
Adalbert Huhn<br />
hatte auch nichts<br />
dagegen, dass die Kinder ihm beim Backen des Krintstuts im<br />
Backhaus zuschauten.<br />
Weitere Attraktionen waren der Auftritt des Leeraner<br />
Frauenchors ,,Liederspaß" im Raum der Spurensuche und des<br />
Chores der Musikklassen der Hermann-Tempel-Gesamtschule<br />
(HTG) auf dem <strong>Kloster</strong>gelände.<br />
Am Sonntagmorgen gestaltete Pastor i. R. Volker Schwenke<br />
den traditionellen Gottesdienst an der <strong>Kloster</strong>stätte. Er wurde<br />
dabei vom Posaunenchor Walle und der Chorgemeinschaft<br />
Riepe, Westerende, Bangstede unterstützt. Den Abschluss der<br />
<strong>Kloster</strong>tage bildete eine Abendandacht mit Pastor Oliver<br />
Vorwald im ,,Raum der Spurensuche".<br />
Mit dem Verlauf der <strong>Kloster</strong>tage zeigte sich Reinhild Meyer-<br />
Cichos sehr zufrieden: „Die Stimmung ist wunderbar, die<br />
Menschen sind ruhig, gelassen und entspannt. Hier ist einfach<br />
eine nette Atmosphäre."<br />
Fotos: Gerd-Arnold Ubben<br />
- 7 -
Wald-Erlebnis-Spaziergang für Kinder und Erwachsene<br />
von Maria Deters und Almuth Gerstmeier<br />
So habe ich den Wald noch nie gesehen...<br />
Überrascht reagieren selbst die Erwachsenen, wenn sie mit einem<br />
Spiegel vor der Nase einen Blick in die Baumkronen werfen. Völlig<br />
neue Perspektiven des Waldes können die Besucher während der<br />
Waldführungen kennenlernen. Wir betrachten gemeinsam den<br />
größten „Recyclinghof“ in <strong>Ihlow</strong> durch die Lupe, entdecken<br />
Höhlenbewohner in schwindelerregenden Höhen, verlassen uns<br />
blind auf unsere Partner (in diesem Fall auf die Kinder), hören<br />
Geschichten aus der Zeit des <strong>Kloster</strong>s und suchen nach den<br />
Besonderheiten des <strong>Ihlow</strong>er Waldes. Auf einem etwa 2,5-stündigen<br />
Spaziergang wandern wir zu bekannten und weniger bekannten<br />
Orten, auch abseits der Wege. Festes Schuhwerk, Mückenschutz<br />
und eine gute Portion Neugier sollten die kleinen und großen<br />
Besucher mitbringen. Welches Kind möchte nicht einmal eine ganz<br />
besondere Sitzgelegenheit im Wald ausprobieren? Aktiv mitmachen<br />
können alle, da kommt garantiert keine Langeweile auf. So wird der<br />
Sonntagnachmittag für<br />
die ganze Familie,<br />
vom Kleinkind bis zur<br />
Oma (Opas sind<br />
ebenso herzlich<br />
willkommen), ein<br />
Vergnügen.<br />
Der Möbeltischler, der<br />
Zimmermann oder die<br />
neuen Pelletöfen: alle<br />
wollen das Holz aus<br />
unserem Wald, aber<br />
wir zeigen euch, was<br />
noch alles aus und mit<br />
dem Holz gemacht wird. Mehr wird nicht verraten, nur eines noch:<br />
am Ende unseres Spaziergangs erobern wir dann vielleicht<br />
gemeinsam die Bretter, die die Welt bedeuten, die bekanntlich auch<br />
aus Holz sind.<br />
Ein neues Angebot des <strong>Kloster</strong>vereins:<br />
Wald-Erlebnis-Spaziergänge für Groß und Klein,<br />
Informationen unter: Telef. 04929-915391<br />
- 8 -
Die Lindenallee im <strong>Ihlow</strong>er Wald<br />
In diesen Wochen wird in Ostfriesland das Jubiläum eines<br />
bedeutenden Ereignisses der ostfriesischen Geschichte gefeiert:<br />
Vor genau 400 Jahren, am 24.Mai 1611, wurde östlich von Emden<br />
der „Osterhusische Akkord“ unterzeichnet –<br />
eine Übereinkunft, in der Graf Enno III. den ostfriesischen Ständen,<br />
die ihm feindlich gegenüberstanden und seine Herrschaft in Frage<br />
stellten, erhebliche Zugeständnisse machen musste. Ein Jahr später<br />
baute der Graf im <strong>Ihlow</strong>er Wald ein Jagdschloss - obwohl er<br />
eigentlich kein Geld dafür hatte.<br />
War das für Enno III. vielleicht eine Flucht in den <strong>Ihlow</strong>er Wald und<br />
die Jagdabenteuer, um so den Verlust der eigenen Macht zu<br />
verdrängen?<br />
Aus dieser Zeit stammen wohl auch die Ursprünge der heutigen<br />
Lindenallee an der <strong>Kloster</strong>stätte. Denn das <strong>Ihlow</strong>er Jagdschloss<br />
wurde zum Sommerresidenz auch späterer Grafen und Fürsten, und<br />
ohne eine Allee mit landschaftstypischer Bepflanzung war im Barock<br />
die Residenz eines Fürsten nicht vorstellbar. In diesem Sinne ist die<br />
Lindenallee im <strong>Ihlow</strong>er Forst die einzige - noch teilweise erhaltene –<br />
landschaftliche Präsentation fürstlichen Selbstverständnisses auf der<br />
ostfriesischen Halbinsel .<br />
Die Lindenallee war - entsprechend dem Naturverständnis der<br />
damaligen Zeit – der Ort, wo die Hofgesellschaft der ostfriesischen<br />
Fürsten im Sommer flanierte, und dabei auch den<br />
Regierungsgeschäften nachging. Noch im 17.Jahrhundert befand<br />
sich das Gestüt der ostfriesischen Fürsten an der <strong>Kloster</strong>stätte in<br />
<strong>Ihlow</strong>; die Lindenallee wird daher auch zum Bereiten der Pferde des<br />
Marstalls gedient haben. Denn ein gräfliches Gestüt gab es in <strong>Ihlow</strong>,<br />
wie uns eine Urkunde aus dem Jahre 1644 berichtet. Sie erwähnt<br />
auch die Zahl von 189 Pferden dort.<br />
Auch nachdem die Preußen im Jahre 1744 in Ostfriesland die Macht<br />
übernommen hatten, blieb die Allee im <strong>Ihlow</strong>er Forst weiter<br />
bestehen. Als die Franzosen Ostfriesland besetzt hielten, wurde<br />
1811 der <strong>Ihlow</strong>er Forst regelrecht geplündert, um Bäume für den Bau<br />
von „Napoleonschanzen“ auf den Inseln zu gewinnen: 45 Fuhrwerke<br />
mit 130 vorgespannten Pferden zogen den <strong>Ihlow</strong>er Wald nach<br />
Dornumersiel! Es sollen damals etwa 2.000 Eichen geschlagen<br />
worden sein. Ob dabei auch die Lindenallee beschädigt oder gar<br />
zerstört wurde? Das Alter der heutigen Linden deutet darauf hin:<br />
- 9 -
Die Lindenallee im <strong>Ihlow</strong>er Wald von Bernhard Buttjer<br />
Nach dem Stammumfang der stärksten Bäume von 3,10 m müssten<br />
sie in der Zeit von 1760 – 1810 gepflanzt worden sei.<br />
Jedenfalls machte sie am Ende des 19.Jahrhunderts wieder einen<br />
imposanten Eindruck: „Eine herrliche Allee der schönsten alten<br />
Linden führt von der <strong>Kloster</strong>stelle bis zum südwestlichsten Rande<br />
des Waldes; mehrere andere Wege und Laubgänge durchschneiden<br />
ihn.“<br />
So beschreibt O.G.Houtrouw in seinem Standardwerk: „Ostfriesland.<br />
Eine geschichtlich-ortskundige Wanderung gegen Ende der<br />
Fürstenzeit“ unsere Lindenallee ( Houtrouw, a.a.O., Bd.2,1891,<br />
S.130).<br />
Im 20.Jahrhundert verfiel die Lindenalle teilweise, Bäume stürzten<br />
um, auf dem Gelände der <strong>Kloster</strong>stätte verschwand sie ganz. Das<br />
Foto „Opa Beister auf der Lindenallee“ aus den 50er Jahren des<br />
20.Jahrhunderts zeigt diesen Zustand. Schließlich wurde die Allee<br />
aus Naturschutzgründen sich selbst überlassen und der Zugang<br />
ganz gesperrt.<br />
Mit dem Beginn des <strong>Ihlow</strong>-Projektes wuchs auch das Interesse an<br />
einer Rekonstruktion der fürstlichen Allee, und so genehmigte die<br />
Untere Naturschutzbehörde im Jahre 2004 die Wiederherstellung der<br />
Lindenallee in ihrem historischen Umfang. Im Jahre 2009 erhielt der<br />
<strong>Kloster</strong>verein von der Irma-Waalkes-Stiftung in Emden, die<br />
Maßnahmen des Landschafts- und Naturschutzes fördert, die Mittel<br />
für das Projekt. Die Försterei Hesel, die auch für den <strong>Ihlow</strong>er Wald<br />
zuständig ist, hatte schon vorher die Allee ausgelichtet und für<br />
Fußgänger wieder begehbar gemacht. Im Jahre 2010 wurde die<br />
Rekonstruktion der Lindenallee dann bis zum Eingangsbereich des<br />
ehemaligen Jagdschlosses durchgeführt:<br />
In der Restallee wurden Bäume in den Lücken nachgepflanzt. Der<br />
knapp 90 Meter lange, neue Teil der Allee im Norden (zum<br />
Forsthaus hin) wurden erhöht in kleine Wälle eingepflanzt; so greifen<br />
die Bäume nur wenig in den Boden ein, und mögliche archäologisch<br />
bedeutsame Reste aus der <strong>Kloster</strong>zeit werden nicht zerstört.<br />
Und das eindrucksvolle historische Bild ist wiederhergestellt:<br />
Auf einer Gesamtlänge von über 350 Metern ist die Lindenallee auf<br />
einer lichten Breite von 7,50 Metern wieder begehbar, und erfreut<br />
uns alle mit ihren jetzt wieder insgesamt 119 Bäumen!<br />
- 10 -
Termine und sonstiges<br />
(Änderungen sind möglich)<br />
Backtage: Sonntag, d. 17. Juli 2011<br />
Sonntag, d. 14. August 2011<br />
Sonntag, d. 18. September 2011<br />
Sonntag, d. 09. Oktober 2011<br />
Sonntag, d. 06. November 2011<br />
Samstag d. 26. Nov. und Sonntag d. 27. Nov. 2011<br />
Juli:<br />
10.7.-18.9. Ausstellung: „Von Linnbomen, Maihüske´s und einer<br />
Pürsch Allee im <strong>Ihlow</strong>er Wald“<br />
August:<br />
27.8. Nacht der Lichter nach Taizé<br />
September:<br />
3.9. <strong>Kloster</strong>fahrt<br />
4.9. 17.00 Uhr Konzert im Raum der Spurensuche:<br />
Missa Pange Lingua<br />
(Gesangsquartett um M.Poliakowsky , Aurich)<br />
10.9. Lutherische Vesper<br />
25.9. - 11.30 Uhr Ausstellungseröffnung :<br />
Der Künstler Jann Jakob Stein (1898 – 1942)<br />
25.9.-13.11. Ausstellung:<br />
Der Künstler Jann Jakob Stein (1898 – 1942)<br />
Oktober:<br />
16.10. 17.00 Uhr Konzert im Raum der Spurensuche<br />
(Agnes Wähneldt, Katharina Marburg-Herlyn)<br />
Vortrag zur <strong>Kloster</strong>geschichte (Prof. Dr. H.Mol,<br />
Leeuwarden)<br />
November:<br />
26./27.11. Lüchtermarkt an der <strong>Kloster</strong>stätte<br />
Vorstand:<br />
Vorsitzender: Bernhard Buttjer 04934 / 6320<br />
stv. Vorsitzender: Georg Janssen 04929 / 990048<br />
Schriftführer: Dirk Albers 04941 / 10923<br />
stv. Schriftführerin: Erika Behrends 04941 / 61886<br />
Kassierer: Heinke Peters 04941 / 6047252<br />
Führungen : Reinhild Meyer-Cichos, Charlotte Habben, LEB<br />
04929 / 915391<br />
<strong>Kloster</strong>garten : Christa von Aswege-Doerper 04941 / 180220<br />
<strong><strong>Kloster</strong>blatt</strong>: Anna Buttjer 04934 / 6320<br />
Dirk Albers 04941 / 10923<br />
Reinhild Meyer-Cichos 04929 / 915391<br />
- 11 -
<strong>Kloster</strong>-Café<br />
Genießen Sie nach einem schönen Waldspaziergang die<br />
Pause bei uns im Café mit einer leckeren Tasse Tee oder<br />
Kaffee und selbstgebackenem Kuchen.<br />
Foto: Claus Schüssler<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Dienstag bis Samstag: 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
Sonntag 11:00 bis 18.00 Uhr<br />
(Ruhetag ist am Montag)<br />
Außerhalb der Öffnungszeiten können Reservierungen für<br />
Gruppen vereinbart werden.<br />
Bitte rufen Sie direkt Irmgard Reuter an:<br />
Telefon im <strong>Kloster</strong>-Café: 04929 – 91 59 49<br />
privat (Irmgard Reuter):04929 – 16 80