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MAGNIFICAT - Das Stundenbuch April 2021

Thema des Monats April: „Aufbruch in die Freiheit“ Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): · Das Bild im Blick Heiliges Grab · Thema des Monats Aufbruch in die Freiheit · Unter die Lupe genommen Mobilität Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens · Singt dem Herrn ein neues Lied Vom Tode heut erstanden ist“ · Engagiertes Christsein Der „Engel von Sibirien“: Elsa Brandström · Die Mitte erschließen Das Stundenbuch · Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Selige des Monats: Pauline von Mallinckrodt EmmausMomente: Glaubenswege in der Pandemie Vor 100 Jahren wurde Peter Ustinov geboren Woche für das Leben thematisiert das Sterben „Welttag der Erde“ fördert Umweltengagement Vor 500 Jahren starb Ferdinand Magella Gottesdienste im ZDF DOMRADIO · Gebete und Gesänge Confiteor Erbarme dich, Herr, unser Gott Marianische Antiphon „Regina caeli“ · Namenstagskalender

Thema des Monats April: „Aufbruch in die Freiheit“

Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):

· Das Bild im Blick
Heiliges Grab

· Thema des Monats
Aufbruch in die Freiheit

· Unter die Lupe genommen
Mobilität
Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens

· Singt dem Herrn ein neues Lied
Vom Tode heut erstanden ist“

· Engagiertes Christsein
Der „Engel von Sibirien“: Elsa Brandström

· Die Mitte erschließen
Das Stundenbuch

· Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Selige des Monats: Pauline von Mallinckrodt
EmmausMomente: Glaubenswege in der Pandemie
Vor 100 Jahren wurde Peter Ustinov geboren
Woche für das Leben thematisiert das Sterben
„Welttag der Erde“ fördert Umweltengagement
Vor 500 Jahren starb Ferdinand Magella
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO

· Gebete und Gesänge
Confiteor
Erbarme dich, Herr, unser Gott
Marianische Antiphon „Regina caeli“

· Namenstagskalender

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APRIL <strong>2021</strong>


Zum Titelbild<br />

Frauen am Grab<br />

Sakramentar Heinrichs II.,<br />

Regensburg, zwischen 1002 und 1014,<br />

Clm 4456, fol. 15v,<br />

© Bayerische Staatsbibliothek, München<br />

Heinrich II. hat das Sakramentar dem Dom im von ihm gegründeten Bistum<br />

Bamberg gestiftet, es wurde aber in Regensburg (wahrscheinlich im Benediktinerkloster<br />

St. Emmeram) geschrieben und illuminiert. Vermutlich war es auch<br />

zunächst für den Regensburger Dom bzw. den königlichen Hof bestimmt, kam<br />

aber nach der Gründung des neuen Bistums 1007 oder zur Weihe des Doms<br />

1012 nach Bamberg. Im Zuge der Säkularisation wurde es 1803 in die damalige<br />

Hofbibliothek nach München gebracht.<br />

<strong>Das</strong> Sakramentar enthält die Texte, die der Bischof oder Priester bei der<br />

Messfeier betet, und besteht aus 360 Pergamentblättern im Format 30 x 24<br />

cm. Es beginnt mit einem zwölfseitigen Kalender in Goldschrift, der die Feste<br />

des Kirchenjahres aufführt. Der „Canon missae“ ist durch goldene Zierseiten<br />

und die Miniaturen der Kreuzigung und der Frauen am Grab (unser Titelbild)<br />

hervorgehoben. Es folgen Zierseiten mit der Hand Gottes und dem Agnus Dei.<br />

Weitere Miniaturen zeigen Papst Gregor den Großen und König Heinrich.<br />

Da Heinrich II. auf dem Krönungsbild als „rex“ (König) bezeichnet wird, ist<br />

das Sakramentar wohl bald nach seiner Königskrönung 1002 beauftragt und auf<br />

jeden Fall bis zu seiner Kaiserkrönung 1014 vollendet worden.<br />

Die Miniatur der Frauen am Grab zeigt diese und den Engel an der Seite<br />

eines hoch aufragenden Turms, der die gesamte Höhe der Miniatur ausfüllt und<br />

in dessen Untergeschoss sich die Grabkammer befindet. Die Bedeutung und<br />

die Einzigartigkeit der Auferstehung Jesu Christi wird auf diese Weise auf den<br />

Grabbau übertragen und mit dessen Dimensionen, die das Format der Miniatur<br />

sprengen, den Betrachtern vor Augen geführt.<br />

Heinz Detlef Stäps


Heiliges Grab?<br />

wenn im Grab<br />

Begegnung beginnt<br />

zwischen Tod und Leben<br />

Gott und Mensch<br />

Auferstandenem<br />

und<br />

mir<br />

dann ist es<br />

heiliger Boden<br />

Tür<br />

in die Ewigkeit<br />

Heinz Detlef Stäps<br />

Frauen am Grab<br />

Sakramentar Heinrichs II.,<br />

Regensburg, zwischen 1002 und 1014,<br />

Clm 4456, fol. 15v,<br />

© Bayerische Staatsbibliothek, München<br />

Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. <strong>Das</strong> <strong>Stundenbuch</strong>, Ausgabe: <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de


Benedictus<br />

epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />

Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />

Erlösung geschaffen;<br />

er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />

im Hause seines Knechtes David.<br />

So hat er verheißen von alters her *<br />

durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />

Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />

und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />

und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />

an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />

er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />

ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />

vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />

denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />

und ihm den Weg bereiten.<br />

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />

in der Vergebung der Sünden.<br />

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />

wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />

und im Schatten des Todes, *<br />

und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />

und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />

und in Ewigkeit. Amen.<br />

Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />

alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2


Magnificat<br />

eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />

hat er geschaut. *<br />

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />

und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />

über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />

und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />

und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />

und denkt an sein Erbarmen,<br />

das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />

Nunc dimittis<br />

un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />

Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />

und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290


<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Aufbruch in die Freiheit<br />

Zur Freiheit hat uns Christus befreit.<br />

Steht daher fest und lasst euch nicht wieder<br />

ein Joch der Knechtschaft auflegen!<br />

Brief an die Galater – Kapitel 5, Vers 1<br />

Verlag Butzon & Bercker Kevelaer


Jahresthema 2<br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Dezember 2020<br />

Januar <strong>2021</strong><br />

Februar <strong>2021</strong><br />

März <strong>2021</strong><br />

Die Heilige Woche <strong>2021</strong><br />

<strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Mai <strong>2021</strong><br />

Juni <strong>2021</strong><br />

Juli <strong>2021</strong><br />

August <strong>2021</strong><br />

September <strong>2021</strong><br />

Oktober <strong>2021</strong><br />

November <strong>2021</strong><br />

Aufbruch Gottes<br />

Aufbruch der Völker<br />

Aufbruch durch Versöhnung<br />

Aufbruch aus Schuld und Sünde<br />

Aufbruch durch Erlösung<br />

Aufbruch in die Freiheit<br />

Aufbruch in versöhnte Verschiedenheit<br />

Aufbruch zu mir selbst<br />

Auf-brechen<br />

Kompromiss als Aufbruch<br />

Konziliarer Aufbruch<br />

Aufbruch Schöpfung<br />

Aufbrechen – Ankommen<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> in Corona-Zeiten<br />

Aktuelle Informationen und Hinweise finden Sie im<br />

Internet unter https://www.magnificat-das-stundenbuch.de/de/corona.html<br />

Die Texte vom Vorabend des Palmsonntags<br />

bis zum Abend des Ostersonntags finden Sie<br />

in der Sonderausgabe „Die Heilige Woche <strong>2021</strong>“.


3<br />

Inhalt<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>Das</strong> Bild im Blick<br />

Heiliges Grab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />

Thema des Monats<br />

Aufbruch in die Freiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296<br />

Unter die Lupe genommen<br />

Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299<br />

Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens . . . . . . . . 303<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Vom Tode heut erstanden ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305<br />

Engagiertes Christsein<br />

Der „Engel von Sibirien“: Elsa Brandström . . . . . . . . . . 308<br />

Die Mitte erschließen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stundenbuch</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311<br />

Themen und Termine<br />

Gebetsanliegen des Papstes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Selige des Monats: Pauline von Mallinckrodt . . . . . . . . . 315<br />

EmmausMomente: Glaubenswege in der Pandemie . . . . 318<br />

Vor 100 Jahren wurde Peter Ustinov geboren . . . . . . . . . 320<br />

Woche für das Leben thematisiert das Sterben . . . . . . . . 323<br />

„Welttag der Erde“ fördert Umweltengagement . . . . . . . 325<br />

Vor 500 Jahren starb Ferdinand Magellan . . . . . . . . . . . 327


Inhalt 4<br />

Gottesdienste im ZDF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329<br />

DOMRADIO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329<br />

Gebete und Gesänge<br />

Confiteor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Erbarme dich, Herr, unser Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Eröffnung von Morgen- und Abendgebet . . . . . . . . . . . 330<br />

Marianische Antiphon Regina caeli . . . . . . . . . . . . . . . 331<br />

Namenstagskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334<br />

Leserservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />

Quellennachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

Abkürzungen:<br />

GL: Gotteslob 2013<br />

GL 1975: Gotteslob 1975<br />

KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />

EG: Evangelisches Gesangbuch<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> wird aus reinem Dünndruckpapier hergestellt und verbraucht<br />

daher 50 % weniger Nutzholz und Energie als herkömmliches<br />

Papier. Dünndruckpapier ist ein idealer Recycling-Rohstoff und leistet<br />

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5Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

In den sozialen Netzwerken las ich kürzlich von der Bestürzung<br />

darüber, dass eine Jahrzehnte währende Freundschaft<br />

zerbrochen sei. Endgültig. Ohne jede Aussicht auf Versöhnung.<br />

Als ich mir Tage später überlegte, was ich zum Thema dieser<br />

Ausgabe schreiben könnte, kam immer wieder dieser Beitrag<br />

in den Sinn. Versöhnung und Aufbruch – in die Freiheit: das<br />

hat auch mit solchen Momenten zu tun. Solches Scheitern, solcher<br />

Abbruch lässt sich nicht kleinreden; ich kenne die Situation<br />

und den Schmerz besser, als mir lieb ist. Gut, vielleicht<br />

nicht in dieser Dimension, nach Jahrzehnten. Aber lässt sich<br />

die Dauer gegen die Intensität einer Beziehung aufwiegen? Niemand<br />

komme mir mit „loslassen“, das bleibt mir unerträglich<br />

an der Oberfläche. Menschen, die mir einmal nahegekommen<br />

sind, bleiben es auf eine Art – bei den einen, von denen ich<br />

nicht mehr höre und keine Kontaktdaten mehr recherchieren<br />

kann, um mich selbst zu melden, im Modus der Sehnsucht; bei<br />

den andern, die ein Zerwürfnis von mir getrennt hat, schon<br />

eher im Modus des Zorns über (fremdes und eigenes) Miss- und<br />

Nichtverstehen(wollen).<br />

Wenn ich nun als Christ an Ostern denke und mir den Monatsspruch<br />

von Paulus (Gal 5, 1) vergegenwärtige: Muss ich<br />

denn am Zorn festhalten? Ja, er ist da. Aber muss ich denn die<br />

Tür dreimal abschließen, wenn sie schon zugeschlagen wurde?<br />

Ich könnte die Situation annehmen und aushalten, wie sie ist.<br />

Søren Kierkegaard schreibt: „Gib nie einen Menschen oder die<br />

Hoffnung auf ihn lieblos auf, denn es könnte selbst der verlorene<br />

Sohn, der am tiefsten Gesunkene, doch noch gerettet<br />

werden, der erbittertste Feind, auch der, der dein Freund war,<br />

doch wieder dein Freund werden, die Liebe, die erkaltete, doch<br />

wieder entbrennen.“ Diese Möglichkeit offenzuhalten heißt, an<br />

Auferstehung zu glauben. Bin ich so frei?<br />

Ihr Johannes Bernhard Uphus


<strong>Das</strong> Bild im Blick 6<br />

Heiliges Grab<br />

Die Miniatur im Sakramentar Heinrichs II., die sich auf das<br />

Ostergeheimnis bezieht, ist in den Kontext liturgischer Texte<br />

eingeordnet. Es besteht deshalb kein direkter Zusammenhang<br />

zu einem der Texte, die in den Evangelien von der Auferstehung<br />

Jesu Christi künden. Vielmehr werden Elemente aus mehreren<br />

Evangelien zusammengezogen und in einer Miniatur vereinigt.<br />

Matthäus berichtet von zwei Frauen, die in der Frühe des ersten<br />

Tags der Woche zum Grab kamen (vgl. Mt 28, 1). Er berichtet<br />

auch von der Bewachung des Grabes durch Wächter und<br />

von einem Engel, der den Frauen die Osterbotschaft verkündet.<br />

Die Darstellung des Engels passt aber eher zum Markustext<br />

(vgl. Mk 16, 5). Der Lukastext spricht von zwei Männern<br />

in leuch tenden Gewändern und wie Markus von drei Frauen,<br />

passt also am wenigsten zu der Miniatur. Der Evangelist Johannes<br />

erzählt eine ganz andere Geschichte, weil hier Maria von<br />

Magdala das geöffnete Grab entdeckt. Petrus sieht später „die<br />

Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt<br />

Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern<br />

zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle“<br />

(Joh 20, 6 f.). Dies entspricht aber der Darstellung der Tücher<br />

im geöffneten Grab unserer Miniatur. Wie so oft in der mittelalterlichen<br />

Buchmalerei ist es also eine Art Evangelienharmonie,<br />

die der Miniator uns vor Augen stellt.<br />

Verehrung des Grabes<br />

Die eigentliche „Hauptperson“ auf der Miniatur sind nicht<br />

die beiden Frauen, die links vom Grabbau an den Rand gedrängt<br />

werden; es ist auch nicht der Engel, der rechts etwas<br />

mehr Platz erhält, weil er auf dem schräg stehenden Grabdeckel<br />

sitzt und mit zu den Tüchern weisendem Zeigefinger und<br />

kreuzgekröntem Botschafterstab in den Raum ausgreifen kann


7<br />

<strong>Das</strong> Bild im Blick<br />

(nur die Flügel sind nach oben gerichtet ziemlich eingeengt).<br />

Es ist das Grab selbst. Es wird als eine komplizierte, vielfarbige<br />

Turm-Architektur mit Säulen, Bögen, Arkaden und Gesimsen<br />

gezeigt, welche leicht aus der Mitte gerückt das Zentrum der<br />

Miniatur beherrscht und unten (wie die Füße der vorderen Frau<br />

und des Engels) in den gemalten Rahmen aus goldenen Ranken<br />

vor blauem Hintergrund mit helleren Punkten hineinragt und<br />

oben mit der Spitze fast den Rahmen berührt (s. Innenkarte).<br />

Links ist die Hintere der beiden Frauen vom gemalten Rahmen<br />

überschnitten und streckt die rechte Hand aus. Alle drei Personen<br />

tragen einen goldenen Heiligenschein. Die vordere Frau<br />

schwenkt ein goldenes Weihrauchfass in die Öffnung der Grabkammer<br />

hinein. Diese ist wie die gesamte Miniatur von einem<br />

Purpurgrund ausgefüllt und die schon erwähnten Leinentücher<br />

scheinen im Raum zu schweben. Überhaupt zeigt der gesamte<br />

Grabbau eine Dreidimensionalität, die aber immer wieder in<br />

die Fläche hineingezogen wird, als wenn der Miniator zeigen<br />

wollte, dass er perspektivische Gesetze zwar kennt und anwenden<br />

kann, diese aber in einem zutiefst geistlichen Zusammenhang<br />

keine Bedeutung haben. Weihrauch bezieht sich zunächst<br />

auf die „wohlriechenden Öle“ (Mk 16, 1), mit denen die Frauen<br />

zum Grab kamen, um den Leichnam zu salben. Hier ist es aber<br />

auch ein Gestus der Verehrung. Die vordere Frau wirkt wie ein<br />

Priester, der mit dem Weihrauchfass den Altar umschreitet und<br />

in ihm Christus verehrt. So wird hier das Grab Jesu verehrt.<br />

Dementsprechend lautet die goldene Inschrift in Übersetzung:<br />

„Heiliges Grab, du wirst würdig zu Recht verehrt.“<br />

Die Wächter auf dem Dach<br />

Hintergrund dafür ist, dass die Spitze des Grabbaus (s. Innenkarte)<br />

eine Kuppel mit kleinen Fenstern zeigt, die von einer<br />

Laterne gekrönt wird. Hiermit soll die Grabeskirche in Jerusalem<br />

dargestellt werden, auch wenn der Maler sie sicherlich


<strong>Das</strong> Bild im Blick 8<br />

nie gesehen hat. Ihr gilt die dargestellte Verehrung als Ort des<br />

Grabes und der Auferstehung Christi.<br />

Der obere Teil der Miniatur wird von einem goldenen Blattfries<br />

abgeteilt. Sicherlich ist hiermit kein Wolkensaum gemeint,<br />

da die Wächter des Grabes, mit senkrecht gehaltenen Lanzen<br />

und Schildern bewaffnet, hier angesiedelt sind. Für sie dient<br />

der goldene Fries als Bodenstreifen, da unten kein Platz mehr<br />

war und man sie (wie nicht selten in der ottonischen Buchmalerei)<br />

kurzerhand auf das Dach verfrachten musste. Andererseits<br />

wollte der Maler aber die Leere auf beiden Seiten des Grabes<br />

auffüllen und malte dazu zwei Bäume, die sich oben in großen<br />

Blumen entfalten. Auf diese Weise wird der Garten angezeigt,<br />

in dem sich das Grab befand (vgl. Joh 19, 41). Die Inschrift, die<br />

oben und rechts um die Miniatur läuft, lautet übersetzt: „Hier<br />

bewachen die Wächter vergeblich den Verschluss des Grabes.<br />

Hier löst der Engel des Herrn das Siegel des Grabes.“<br />

Kreuz und Auferstehung<br />

Die Miniatur mit den Frauen am Grab befindet sich im Codex<br />

im Canon missae, dem Text für das Hochgebet, und zwar zwischen<br />

der Präfation (dem Eingangsgebet mit Sanctus und Benedictus)<br />

und dem Text, der mit „Te igitur clementissime pater“<br />

(Dich, gütiger Vater) beginnt. Im Text wird nicht nur für den<br />

Papst, sondern auch für den König, den Stifter der Handschrift,<br />

gebetet. Eine große T-Initiale wurde seit karolingischer Zeit genutzt,<br />

um sie als Kreuz zu interpretieren und den Gekreuzigten<br />

darzustellen (sogenanntes Kanonbild, vgl. Beiheft zu MAGNI-<br />

FICAT). Hier hat man sich aber davon bereits wieder gelöst: Der<br />

Text beginnt zwar mit einer ornamental verzierten T-Initiale,<br />

aber das Kanonbild wurde als eigene Miniatur mit der Darstellung<br />

der Kreuzigung, Maria und Johannes, den Evangelistensymbolen<br />

und den Personifikationen von Sonne und Mond in<br />

den Text eingeschoben; es bildet die Vorderseite des Blattes, auf


9<br />

<strong>Das</strong> Bild im Blick<br />

dessen Rückseite sich unser Titelbild befindet. Auf diese Weise<br />

wird deutlich, dass Kreuz und Auferstehung zusammengehören,<br />

sie sind die beiden Aspekte eines einzigen Geschehens.<br />

Christus musste durch Leiden und Tod gehen, um in der Auferstehung<br />

das Leben für alle zu erringen. Und so können auch wir<br />

die Dunkelheiten unseres Lebens annehmen und dürfen gewiss<br />

sein, dass, wenn Gott die Seite umblättert, das reiche, volle Leben<br />

dahinter auf uns wartet.<br />

Heinz Detlef Stäps


stermontag<br />

5. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Juliana von Lüttich (Ordensfrau, Initiatorin des Fronleichnamsfestes,<br />

† 1258) · hl. Vinzenz Ferrer (katalan. Dominikaner,<br />

Bußprediger, † 1419) · hl. Kreszentia Höss (Ordensfrau, † 1744)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Christian Scriver (Dichter, 1629–1693) ·<br />

Pandita Ramabai (ind. Menschenrechtsaktivistin, 1858–1922)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />

Amen. Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Christ ist erstanden<br />

von der Marter alle.<br />

Des solln wir alle froh sein;<br />

Christ will unser Trost sein.<br />

Kyrieleis.<br />

Wär er nicht erstanden,<br />

so wär die Welt vergangen.<br />

Seit dass er erstanden ist,<br />

so freut sich alles, was da ist.<br />

Kyrieleis.


11 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja.<br />

Des solln wir alle froh sein;<br />

Christ will unser Trost sein.<br />

Kyrieleis.<br />

Salzburg um 1150, Klosterneuburg 1325, Wittenberg 1529/Bautzen 1567,<br />

GL 318 · GL 1975 213 · KG 436 · EG 99<br />

Canticum 1 Chr 29, 10b–13<br />

Antiphon:<br />

Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />

Dein ist die Herrschaft, du erhebst dich als Haupt über alles.<br />

Halleluja.<br />

Gepriesen bist du, Herr, Gott unseres Vaters Israel, *<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit.<br />

Dein, Herr, sind Größe und Kraft, /<br />

Ruhm und Glanz und Hoheit; *<br />

dein ist alles im Himmel und auf Erden.<br />

Herr, dein ist das Königtum. *<br />

Du erhebst dich als Haupt über alles.<br />

Reichtum und Ehre kommen von dir; *<br />

du bist der Herrscher über die ganze Schöpfung.<br />

In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; *<br />

von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.<br />

Darum danken wir dir, Herr, unser Gott, *<br />

und rühmen deinen herrlichen Namen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 10, 8b–10<br />

<strong>Das</strong> Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem<br />

Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen;<br />

denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist


Morgen · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 12<br />

der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den<br />

Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem<br />

Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit<br />

und Heil erlangen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />

Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />

jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten,<br />

was über ihn geschrieben steht in der gesamten Schrift.<br />

Halleluja.<br />

Bitten<br />

Verborgener Gott, du lässt uns auf unserem Weg des Suchens<br />

und Fragens nicht allein. Wir bitten dich:<br />

A: Komm, sei uns nah, dass wir dich finden.<br />

– In Zeiten der Dunkelheit und Einsamkeit.<br />

– In unseren Freunden und in den Menschen, die uns brauchen.<br />

– Im Gebet und in der feiernden Gemeinde.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du Herr allen Lebens, durch die Taufe schenkst du deiner<br />

Kirche Jahr für Jahr neue Söhne und Töchter. Gib, dass alle<br />

Christen in ihrem Leben dem Sakrament treu bleiben, das sie im<br />

Glauben empfangen haben. Darum bitten wir durch Jesus Christus,<br />

deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden,<br />

soll die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.


13 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Gott sei uns gnädig und segne uns!<br />

Er lasse über uns sein Angesicht leuchten,<br />

damit auf Erden sein Weg erkannt wird<br />

und unter allen Völkern sein Heil.<br />

Ps 67, 2 f.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 325, 326, 331, 332, 336 · KG 438,<br />

447, 449, 452, 454<br />

Der Herr hat euch in das Land geführt,<br />

wo Milch und Honig strömen.<br />

Immer soll das Gesetz des Herrn in eurem Herzen sein.<br />

Halleluja.<br />

Vgl. Ex 13, 5.9<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 14.22b–33<br />

Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob<br />

seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle<br />

Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine<br />

Worte!<br />

Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt<br />

hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch<br />

ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der<br />

nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben<br />

wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz<br />

geschlagen und umgebracht.


Eucharistie · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 14<br />

Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt;<br />

denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten<br />

wurde. David nämlich sagt über ihn:<br />

Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir<br />

zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein<br />

Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird<br />

in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt<br />

preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung<br />

schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst<br />

mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.<br />

Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David<br />

reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei<br />

uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war<br />

und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer<br />

von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte<br />

er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab<br />

ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung<br />

nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir<br />

alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den<br />

verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen,<br />

wie ihr seht und hört.<br />

Antwortpsalm Ps 89, 2–5<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Von der Huld des HERRN will ich ewig singen.<br />

Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht<br />

mit meinem Mund deine Treue verkünden.<br />

Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *<br />

im Himmel deine Treue gefestigt. – Kehrvers<br />

„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten *<br />

und David, meinem Knecht, geschworen:


15 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand *<br />

und von Geschlecht zu Geschlecht<br />

gründe ich deinen Thron.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 2a, ferner GL 657, 3 (II. Ton)<br />

oder GL 1975 527, 2 · KG 428, 2 (VIII. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 15, 1–8.11<br />

Ich erinnere euch, Schwestern und Brüder, an das Evangelium,<br />

das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen;<br />

es ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium<br />

werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort,<br />

das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben<br />

unüberlegt angenommen.<br />

Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen<br />

habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß<br />

der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt<br />

worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas,<br />

dann den Zwölf.<br />

Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich;<br />

die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.<br />

Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.<br />

Zuletzt erschien er auch mir, gleichsam der Missgeburt.<br />

Ob nun ich verkünde oder die anderen: <strong>Das</strong> ist unsere Botschaft<br />

und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Vom Zeugnis fehlbarer Menschen hängt der Glaube an die Auferweckung<br />

Christi ab, und vom Glauben an die Auferweckung<br />

die Hoffnung der Christen. Hängt unsere Hoffnung also am<br />

seidenen Faden? Gott sucht Menschen, die für seine Rettungstat<br />

offene Augen und bereitete Herzen haben und deren offene<br />

Hände sie bezeugen. Die Kette der Zeugen, Männer und Frauen,<br />

Junge und Alte, kann reißen. Sie ist verwundbar wie alles


Eucharistie · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 16<br />

Menschliche. Wir alle hängen am seidenen Faden. Durch Jesu<br />

Wirken, Leiden und Auferweckung wurde dieses Menschliche<br />

über all unser Begreifen hinaus wunderbar erneuert und gestärkt.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 24, 32<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Brannte nicht unser Herz, als der Herr unterwegs mit uns redete<br />

und uns den Sinn der Schriften eröffnete?<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 13–35<br />

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu<br />

auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien<br />

von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über<br />

all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie<br />

redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu<br />

und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass<br />

sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge,<br />

über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?<br />

Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er<br />

hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem,<br />

dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen<br />

ist? Er fragte sie: Was denn?<br />

Sie antworteten ihm: <strong>Das</strong> mit Jesus aus Nazaret. Er war ein<br />

Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen<br />

Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum<br />

Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten<br />

gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist<br />

heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.<br />

Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in<br />

große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,<br />

fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, er-


17 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

zählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt,<br />

er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles<br />

so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.<br />

Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge<br />

ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.<br />

Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit<br />

gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose<br />

und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben<br />

steht.<br />

So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus<br />

tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten:<br />

Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon<br />

geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und<br />

es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot,<br />

sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden<br />

ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand<br />

ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser<br />

Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn<br />

der Schriften eröffnete?<br />

Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach<br />

Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt<br />

waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden<br />

und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was<br />

sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das<br />

Brot brach.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Gott, du hast deinem Volk durch das Bekenntnis des Glaubens<br />

und den Empfang der Taufe neues Leben geschenkt. Nimm die<br />

Gaben (der Neugetauften und aller) deiner Gläubigen gnädig an<br />

und lass uns in dir Seligkeit und ewiges Leben finden. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 18<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers vgl. Röm 6, 9<br />

Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr. Gebrochen<br />

ist die Macht des Todes. Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, du hast uns durch die österlichen Geheimnisse<br />

auf den Weg des Lebens geführt. Lass deine Gnade in uns<br />

mächtig werden, damit wir uns deiner Gaben würdig erweisen<br />

und unseren Weg zu dir vollenden. Darum bitten wir durch<br />

Christus, unseren Herrn.<br />

Feierlicher Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.


19 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Die vollständige Fassung der Eröffnungen von Morgen- und Abendgebet finden<br />

Sie mit Noten auf Seite 330.<br />

Innehalten am Abend<br />

Dum spiro, spero. Solange ich atme, hoffe ich.<br />

Lateinische Redewendung<br />

• Was lässt mich hoffen, was stärkt meine Hoffnung?<br />

• Mit wem teile ich sie?<br />

Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />

Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />

ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />

meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />

Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />

und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei<br />

Gott, unserem Herrn.<br />

Hymnus<br />

emmaus<br />

ich lief weg<br />

ganz benommen<br />

vernagelt in meinen schmerz<br />

todtraurig in mich selbst vergraben<br />

ach du<br />

ich hatte gar nicht mehr bemerkt


Abend · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 20<br />

dass du ja auch noch da bist<br />

den ganzen weg schon<br />

ob ich ein stück brot will<br />

eigentlich habe ich<br />

keinen appetit aber<br />

danke<br />

mir wird ganz heiß<br />

du hast den ganzen weg über<br />

meinen selbstgesprächen zugehört<br />

ach<br />

und nicht nur du<br />

Andreas Knapp<br />

aus: ders., Höher als der Himmel. Göttliche Gedichte,<br />

© Echter Verlag, Würzburg, 4. Auflage 2018, 40<br />

Psalm 8 Verse 2–10<br />

Herr, unser Herrscher, /<br />

wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; *<br />

über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.<br />

Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge<br />

schaffst du dir Lob, /<br />

deinen Gegnern zum Trotz; *<br />

deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.<br />

Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, *<br />

Mond und Sterne, die du befestigt:<br />

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, *<br />

des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?<br />

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, *<br />

hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.<br />

Du hast ihn als Herrscher eingesetzt<br />

über das Werk deiner Hände, *<br />

hast ihm alles zu Füßen gelegt:


21 ostermontag, 5. <strong>April</strong> · Abend<br />

all die Schafe, Ziegen und Rinder *<br />

und auch die wilden Tiere,<br />

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, *<br />

alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.<br />

Herr, unser Herrscher, *<br />

wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Heiliger Gott, du nimmst dich unser an, du krönst uns mit Ehre<br />

und Herrlichkeit. Lass uns die Zeichen verstehen, die du uns<br />

gibst, und hilf uns, deinem Auftrag zu folgen.<br />

Lesung Kol 3, 14–15<br />

Liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält<br />

und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche<br />

der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen<br />

Leibes. Seid dankbar!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus ging mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit<br />

ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot und sprach den Lobpreis.<br />

Dann brach er das Brot und gab es ihnen. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

In den Menschen, die unseren Weg begleiten, geht Jesus mit<br />

uns. Darum lasst uns ihn bitten:<br />

V: Du unser Bruder, A: gib uns ein fühlendes Herz.<br />

– <strong>Das</strong>s deine Glaubenden aufrichtig Anteil nehmen an Freude<br />

und Hoffnung, Trauer und Angst ihrer Mitmenschen.<br />

– <strong>Das</strong>s deine Kirche niemand links liegen lässt, der in den Augen<br />

der Gesellschaft gestrandet ist.


Abend · Ostermontag, 5. <strong>April</strong> 22<br />

– <strong>Das</strong>s wir wachsam bleiben und auf die Zeichen deiner Wiederkunft<br />

achten.<br />

V: Du unser Bruder, A: gib uns ein fühlendes Herz.<br />

– <strong>Das</strong>s wir gegen den Augenschein an unserer Hoffnung auf ein<br />

Wiedersehen mit unseren Verstorbenen festhalten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du Herr allen Lebens, durch die Taufe schenkst du deiner<br />

Kirche Jahr für Jahr neue Söhne und Töchter. Gib, dass alle<br />

Christen in ihrem Leben dem Sakrament treu bleiben, das sie<br />

im Glauben empfangen haben. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Segne uns, Ewiger, mit allem Guten,<br />

bewahre uns vor dem Bösen.<br />

Erleuchte unser Herz mit Einsicht,<br />

die uns zum Leben führt,<br />

und gib uns die Gnade,<br />

deine ewige Wahrheit zu erkennen.<br />

Lass dein gütiges Antlitz über uns leuchten,<br />

uns zu ewigem Frieden.<br />

Nach einem Segensspruch aus Qumran<br />

Regina caeli (Seite 331)


ienstag<br />

der Osteroktav<br />

6. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Wilhelm von Aebelholt (frz. Chorherr, Klosteroberer in<br />

Dänemark, † 1203) · hl. Petrus der Märtyrer (Dominikaner, † 1252)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Gelobt sei Gott im höchsten Thron<br />

samt seinem eingebornen Sohn,<br />

der für uns hat genug getan.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Des Morgens früh am dritten Tag,<br />

da noch der Stein am Grabe lag,<br />

erstand er frei, ohn alle Klag.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Der Engel sprach: „Nun fürcht’ euch nicht,<br />

denn ich weiß wohl, was euch gebricht:<br />

Ihr sucht Jesus; den findt ihr nicht.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Er ist erstanden von dem Tod,<br />

hat überwunden alle Not.<br />

Kommt, seht, wo er gelegen hat.“<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.


Morgen · Dienstag, 6. <strong>April</strong> 24<br />

Nun bitten wir dich, Jesu Christ,<br />

weil du vom Tod erstanden bist:<br />

Verleihe, was uns selig ist.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

O mache unser Herz bereit,<br />

damit von Sünden wir befreit<br />

dir mögen singen allezeit:<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Michael Weiße 1531<br />

GL 328 · GL 1975 218 · KG 437 · EG 103<br />

Psalm 24<br />

Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, *<br />

der Erdkreis und seine Bewohner.<br />

Denn er hat ihn auf Meere gegründet, *<br />

ihn über Strömen befestigt.<br />

Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, *<br />

wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?<br />

Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, *<br />

der nicht betrügt und keinen Meineid schwört.<br />

Er wird Segen empfangen vom Herrn *<br />

und Heil von Gott, seinem Helfer.<br />

<strong>Das</strong> sind die Menschen, die nach ihm fragen, *<br />

die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.<br />

Ihr Tore, hebt euch nach oben, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten; *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit.<br />

Wer ist der König der Herrlichkeit? *<br />

Der Herr, stark und gewaltig,<br />

der Herr, mächtig im Kampf.<br />

Ihr Tore, hebt euch nach oben, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten; *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit.


25<br />

Dienstag, 6. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Wer ist der König der Herrlichkeit? *<br />

Der Herr der Heerscharen,<br />

er ist der König der Herrlichkeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du König der Herrlichkeit, ziehe ein in dein Heiligtum. Mach<br />

unsere Herzen weit, damit wir allezeit aus dir leben.<br />

Lesung Kol 1, 23<br />

Ihr müsst unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten<br />

und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen,<br />

die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung<br />

unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündigt; und ihr<br />

habt es gehört.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Geht eilends hin und sagt den Jüngern: Der Herr ist auferstanden.<br />

Halleluja.<br />

Bitten<br />

Heute vor 50 Jahren starb Igor Strawinsky, der mit seinen Kompositionen,<br />

unter anderen der Psalmensinfonie, neue Wege in<br />

der Musik beschritten hat. Bitten wir mit Worten aus Psalm 39:<br />

A: Höre, Herr, unser Gebet.<br />

– <strong>Das</strong>s wir die geistliche Kraft der Musik für uns entdecken.<br />

– <strong>Das</strong>s wir im Singen ausdrücken lernen, was uns zuinnerst<br />

bewegt.<br />

– <strong>Das</strong>s wir öfter gemeinsam die Stimmen zu deinem Lob erheben.<br />

Vaterunser


Eucharistie · Dienstag, 6. <strong>April</strong> 26<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse<br />

befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade<br />

und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel,<br />

der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Eucharistiefeier<br />

Gott hat euch getränkt aus den Quellen der Weisheit.<br />

In seiner Gnade werdet ihr stark.<br />

Er wird euch krönen mit ewiger Herrlichkeit. Halleluja.<br />

Vgl. Sir 15, 3–4<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 2, 14a.36–41<br />

Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob<br />

seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle<br />

Bewohner von Jerusalem! Mit Gewissheit erkenne das ganze<br />

Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen<br />

Jesus, den ihr gekreuzigt habt.<br />

Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten<br />

zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?<br />

Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse<br />

sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner<br />

Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.<br />

Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all<br />

denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.


27<br />

Dienstag, 6. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er<br />

sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation! Die<br />

nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem<br />

Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen<br />

hinzugefügt.<br />

Antwortpsalm Ps 33, 4–5.18–20.22<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Von deiner Huld, o Herr, ist die Erde erfüllt.<br />

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, *<br />

all sein Tun ist verlässlich.<br />

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *<br />

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. – Kehrvers<br />

Doch das Auge des Herrn ruht auf allen,<br />

die ihn fürchten und ehren, *<br />

die nach seiner Güte ausschaun;<br />

denn er will sie dem Tod entreißen *<br />

und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. – Kehrvers<br />

Unsre Seele hofft auf den Herrn; *<br />

er ist für uns Schild und Hilfe.<br />

Lass deine Güte über uns walten, o Herr, *<br />

denn wir schauen aus nach dir. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 5b, ferner GL 401 · GL 1975 496 · KG 85, 7 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 745, 1 (IX. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />

seiner uns freuen.<br />

Halleluja.


Eucharistie · Dienstag, 6. <strong>April</strong> 28<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 28, 8–15<br />

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen<br />

hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll<br />

Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft<br />

zu verkünden.<br />

Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt!<br />

Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten<br />

seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht!<br />

Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen,<br />

und dort werden sie mich sehen.<br />

Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige<br />

von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern<br />

alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam<br />

mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie<br />

gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine<br />

Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen,<br />

während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden<br />

wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu<br />

befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten<br />

alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses<br />

Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Also, das kennen Sie vielleicht auch. Diagnose: Aufschieberitis.<br />

Lateinisch klingt es schon besser: Prokrastination. „Morgen,<br />

morgen, nur nicht heute / sagen alle faulen Leute.“ Jaja.<br />

Schon mal gehört. Aber das hilft nicht immer gegen die Unlust,<br />

sich an die Steuererklärung zu setzen. Und hier geht es nun<br />

nicht nur um ein Bankkonto. Hier geht es um alles.<br />

<strong>Das</strong> Schlüsselwort dieses Osterevangeliums ist „sogleich“.<br />

Die beiden Marien, zwei Menschen in tiefster Trauer, kommen<br />

früh am Morgen zu dem Ort, an dem Jesus bestattet wurde. Sie<br />

vernehmen die alles umwälzende Engelsbotschaft. „Sogleich“<br />

brechen sie auf. Sie sind zu Botschafterinnen des Auferstan-


29<br />

Dienstag, 6. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

denen geworden. Alles hat seine Zeit, und alles braucht seine<br />

Zeit. <strong>Das</strong> ist unsere menschliche Erfahrung. Wenn wir unserer<br />

Trauer keine Zeit lassen, wird sie uns nie entlassen. Doch für<br />

die beiden Marien ist der Bann gebrochen; „sogleich“. Eine<br />

andere Nähe ist ihnen gegeben zu dem, den sie verloren haben.<br />

Sie glauben dem Offenbarungsengel und begegnen dem<br />

Auferstandenen. Sie sehen, sie hören und sie begreifen Jesu<br />

neues Leben. Sie lassen sich ganz erfüllen von österlicher Freude<br />

und werden die ersten Evangelistinnen des auferweckten<br />

Herrn. Sogleich.<br />

Gabengebet<br />

Gütiger Gott, nimm unsere Gaben an und gewähre uns deinen<br />

Schutz, damit wir die Taufgnade, die wir empfangen haben,<br />

nicht verlieren und zur ewigen Freude gelangen, die du für uns<br />

bereitet hast. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Kol 3, 1–2<br />

Ihr seid mit Christus auferstanden; darum strebt nach dem, was<br />

im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet<br />

euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische. Halleluja.


Abend · Dienstag, 6. <strong>April</strong> 30<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, in der Taufe hast du uns das Heil geschenkt.<br />

Mache unsere Herzen würdig, die Freude des kommenden<br />

Heils zu erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />

Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />

der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in<br />

der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />

Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />

† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />

bei euch allezeit.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Im Glück wird man vergesslich.<br />

Menander (griechisch Ménandros, latinisiert und deutsch Menander,<br />

griechischer Komödiendichter, 342/341–291/290 v. Chr.)<br />

• Wie klar sehe ich das Glück, das ich im Leben gehabt habe?<br />

• Welche Quellen meiner glücklichen Lage „vergesse“ ich<br />

leicht?


31<br />

Dienstag, 6. <strong>April</strong> · Abend<br />

Confiteor (Seite 19) – oder:<br />

V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />

A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />

V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />

A: Und schenke uns dein Heil.<br />

Hymnus<br />

Sei hier zugegen, Wort uns gegeben.<br />

<strong>Das</strong>s ich dich hören mag mit Herz und Sinn.<br />

Weck deine Kraft, komm, uns zu befreien.<br />

Wort uns gegeben, in unserer Mitte,<br />

Zukunft des Friedens, sei hier zugegen.<br />

Dein Wille geschehe, dein Königreich komme.<br />

Siehe uns, dulde uns, lass uns nicht fallen.<br />

<strong>Das</strong>s wir nicht leben, gefangen in Leere.<br />

<strong>Das</strong>s wir nicht fallen, zurück zu Staub.<br />

Send deinen Geist, dass wir erneuert werden.<br />

<strong>Das</strong>s wir dich hören, dass wir dich leben,<br />

Menschen für Menschen, alles für alle.<br />

<strong>Das</strong>s wir vollbringen dein Wort, unsren Frieden.<br />

Weck deine Kraft, komm, uns zu befreien.<br />

Huub Oosterhuis (Übertragung: Cornelis Kok)<br />

Psalm 23<br />

Der Herr ist mein Hirte, *<br />

nichts wird mir fehlen.<br />

Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />

Er stillt mein Verlangen; *<br />

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.


Abend · Dienstag, 6. <strong>April</strong> 32<br />

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *<br />

ich fürchte kein Unheil;<br />

denn du bist bei mir, *<br />

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.<br />

Du deckst mir den Tisch *<br />

vor den Augen meiner Feinde.<br />

Du salbst mein Haupt mit Öl, *<br />

du füllst mir reichlich den Becher.<br />

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, *<br />

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Gott Israels, hast in Bedrängnis beschützt, die dir ergeben<br />

sind. Leite uns auf rechten Pfaden, damit auch wir in dein Haus<br />

gelangen.<br />

Lesung 1 Petr 2, 4–5<br />

Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen<br />

verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt<br />

worden ist! Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen<br />

Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus<br />

Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus kam den Frauen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie<br />

warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Halleluja.<br />

Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />

– Beten wir für jene, die im Einsatz für fundamentale Rechte in<br />

Diktaturen, autoritären Regimen und in Krisenzeiten sogar in<br />

Demokratien ihr Leben riskieren.<br />

Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.<br />

de/aktuelles.


33<br />

Dienstag, 6. <strong>April</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast dein Volk durch die österlichen Geheimnisse<br />

befreit und gestärkt. Bleibe bei uns mit deiner Gnade<br />

und führe uns zur vollkommenen Freiheit, damit der Osterjubel,<br />

der uns heute erfüllt, sich in der Freude des Himmels vollendet.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


ittwoch<br />

der Osteroktav<br />

7. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Johannes Baptist de la Salle (Ordensgründer, † 1719)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Albrecht Dürer (Maler, 1471–1528) · Johann<br />

Hinrich Wichern (Theologe, Begründer der Inneren Mission der<br />

ev. Kirche, 1808–1881)<br />

Hymnus<br />

jenseits des steins<br />

spuren des lebens<br />

hinter den dornen<br />

sehe ich verklärtes<br />

unter dem laub<br />

wirkt das licht<br />

gegen alle lüge<br />

sagst du wahres<br />

in allem bösen<br />

ist auch sehnsucht<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

jenseits des irrens<br />

ist gottes liebe<br />

Michael Lehmler, © beim Autor


35<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 104 Verse 1–12<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! /<br />

Herr, mein Gott, wie groß bist du! *<br />

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.<br />

Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, *<br />

du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.<br />

Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. /<br />

Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, *<br />

du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.<br />

Du machst dir die Winde zu Boten *<br />

und lodernde Feuer zu deinen Dienern.<br />

Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; *<br />

in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.<br />

Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, *<br />

die Wasser standen über den Bergen:<br />

Sie wichen vor deinem Drohen zurück, *<br />

sie flohen vor der Stimme deines Donners.<br />

Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler *<br />

an den Ort, den du für sie bestimmt hast.<br />

Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, /<br />

die dürfen sie nicht überschreiten; *<br />

nie wieder sollen sie die Erde bedecken.<br />

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, *<br />

sie eilen zwischen den Bergen dahin.<br />

Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, *<br />

die Wildesel stillen ihren Durst daraus.<br />

An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, *<br />

aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du bekleidest dich mit Licht, lodernde Feuer machst du zu deinen<br />

Dienern. Du unser Gott, erleuchte uns.


Morgen · Mittwoch, 7. <strong>April</strong> 36<br />

Lesung 1 Joh 4, 14–15<br />

Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn<br />

gesandt hat als den Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus<br />

der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus sprach: Maria! Da wandte sich Maria um und sagte: Meister!<br />

Er sprach: Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht<br />

aufgefahren zu meinem Vater. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Jesus, Auferstandener, du riefst Maria Magdalena beim Namen,<br />

und sie erkannte dich. Deshalb bitten wir:<br />

A: Lass uns deine Stimme hören.<br />

Manchmal sind wir mit Blindheit geschlagen, und wir erkennen<br />

dich nicht;<br />

– ruf uns beim Namen, dass wir deine Gegenwart wahrnehmen.<br />

Wenn wir deine Nähe spüren, würden wir dich am liebsten<br />

festhalten;<br />

– mach uns bereit, die notwendige Rückkehr in den Alltag zu<br />

akzeptieren.<br />

Du hast uns berufen, unseren Schwestern und Brüdern deine<br />

Auferstehung zu verkünden;<br />

– lass uns mit deiner Liebe auf sie zugehen, dass sie von deinem<br />

Leben ergriffen werden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche<br />

Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe uns


37<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen<br />

Freude im Himmel. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Eucharistiefeier<br />

Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,<br />

nehmt das Reich in Besitz,<br />

das seit Anfang der Welt für euch bestimmt ist. Halleluja.<br />

Mt 25, 34<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 3, 1–10<br />

In jenen Tagen gingen Petrus und Johannes um die neunte<br />

Stunde zum Gebet in den Tempel hinauf. Da wurde ein Mann<br />

herbeigetragen, der von Geburt an gelähmt war. Man setzte<br />

ihn täglich an das Tor des Tempels, das man die Schöne Pforte<br />

nennt; dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen, um<br />

Almosen betteln.<br />

Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah, bat<br />

er sie um ein Almosen. Petrus und Johannes blickten ihn an,<br />

und Petrus sagte: Sieh uns an! Da wandte er sich ihnen zu und<br />

erwartete, etwas von ihnen zu bekommen.<br />

Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was<br />

ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers,<br />

geh umher!<br />

Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf.<br />

Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf,<br />

konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den


Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>April</strong> 38<br />

Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Alle Leute sahen<br />

ihn umhergehen und Gott loben. Sie erkannten ihn als den, der<br />

gewöhnlich an der Schönen Pforte des Tempels saß und bettelte.<br />

Und sie waren voll Verwunderung und Staunen über das,<br />

was mit ihm geschehen war.<br />

Antwortpsalm Ps 105, 1–4.6–9<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.<br />

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! *<br />

Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!<br />

Singt ihm und spielt ihm, *<br />

sinnt nach über all seine Wunder! – Kehrvers<br />

Rühmt euch seines heiligen Namens! *<br />

Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.<br />

Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; *<br />

sucht sein Antlitz allezeit! – Kehrvers<br />

Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, *<br />

ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.<br />

Er, der Herr, ist unser Gott. *<br />

Seine Herrschaft umgreift die Erde. – Kehrvers<br />

Ewig denkt er an seinen Bund, *<br />

an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,<br />

an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, *<br />

an den Eid, den er Isaak geschworen hat. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 3b, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />

seiner uns freuen.<br />

Halleluja.


39<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 20, 11–18<br />

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.<br />

Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.<br />

Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den<br />

einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des<br />

Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau,<br />

warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn<br />

weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.<br />

Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen,<br />

wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr:<br />

Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der<br />

Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,<br />

sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.<br />

Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte<br />

auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte<br />

zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater<br />

hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen:<br />

Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem<br />

Gott und zu eurem Gott.<br />

Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen:<br />

Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er<br />

ihr gesagt hatte.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Frau, warum weinst du?“ Ohne die Tränen, ohne den Gang<br />

zum Grab, ohne die Suche nach dem Toten, ohne den ausgehaltenen<br />

Trennungsschmerz – keine Begegnung mit dem Auferweckten.<br />

„Ich habe den Herrn gesehen.“ Sich auf der Suche<br />

nach dem Toten vom Lebendigen finden zu lassen – diese Bereitschaft,<br />

Marias Bereitschaft, braucht Ostern auch.<br />

Gabengebet<br />

Barmherziger Gott, nimm die Opfergaben für das Heil der Menschen<br />

gnädig an und mache uns gesund an Leib und Seele. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Mittwoch, 7. <strong>April</strong> 40<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers vgl. Lk 24, 35<br />

Die Jünger erkannten den Herrn Jesus, als er das Brot brach.<br />

Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, das Sakrament, das wir empfangen haben,<br />

tilge unsere alte Schuld und mache uns zu einer neuen Schöpfung.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.


41<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Die Liebe gehört zu mir wie der Glaube.<br />

Heute ist der 140. Todestag von Johann Hinrich Wichern.<br />

• Wie viel Liebe und Menschenfreundlichkeit gehören zu mir?<br />

• Wen schätze und bewundere ich für unverstellte Freundlichkeit<br />

und echte Zuwendung?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Jesu, meine Freude,<br />

meines Herzens Weide,<br />

Jesu, meine Zier:<br />

ach, wie lang, ach lange<br />

ist dem Herzen bange<br />

und verlangt nach dir!<br />

Gottes Lamm, mein Bräutigam,<br />

außer dir soll mir auf Erden<br />

nichts sonst Liebers werden.<br />

Weicht, ihr Trauergeister,<br />

denn mein Freudenmeister,<br />

Jesus, tritt herein.<br />

Denen, die Gott lieben,<br />

muss auch ihr Betrüben<br />

lauter Freude sein.


Abend · Mittwoch, 7. <strong>April</strong> 42<br />

Duld ich schon hier Spott und Hohn,<br />

dennoch bleibst du auch im Leide,<br />

Jesu, meine Freude.<br />

Johann Franck 1653<br />

EG 396, Strophen 1 und 6<br />

Psalm 28 Verse 1–3.6–9<br />

Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. *<br />

Wende dich nicht schweigend ab von mir!<br />

Denn wolltest du schweigen, *<br />

würde ich denen gleich, die längst begraben sind.<br />

Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, *<br />

wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.<br />

Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, /<br />

die ihren Nächsten freundlich grüßen, *<br />

doch Böses hegen in ihrem Herzen.<br />

Der Herr sei gepriesen! *<br />

Denn er hat mein lautes Flehen erhört.<br />

Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, *<br />

mein Herz vertraut ihm.<br />

Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; *<br />

ich will ihm danken mit meinem Lied.<br />

Der Herr ist die Stärke seines Volkes, *<br />

er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.<br />

Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, *<br />

führe und trage es in Ewigkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

In der Feier dieser Tage sagst du uns: Wir dürfen glauben, dass<br />

du dich nicht von uns wendest. Du erhörst unser Flehen, gütiger<br />

Gott, du hilfst uns auf. Darum jubeln wir und danken dir.


43<br />

Mittwoch, 7. <strong>April</strong> · Abend<br />

Lesung Jes 25, 8<br />

Gott beseitigt den Tod für immer. Gott, der Herr, wischt die<br />

Tränen ab von jedem Gesicht. Auf der ganzen Erde nimmt<br />

er von seinem Volk die Schande hinweg.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich stand am Grabe und weinte; da sah ich meinen Herrn. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

„Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte<br />

auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.“ Jesus, du<br />

unser Freund und Bruder, du hast Männer und Frauen in deine<br />

Nachfolge gerufen und willst uns auch heute nahe sein. Wir<br />

bitten dich:<br />

V: Sohn Gottes, Freund der Menschen,<br />

A: höre und erhöre uns.<br />

Wir beten für die Kirche, dass sie niemanden zurückstößt;<br />

– lass viele unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Gaben<br />

zum Lobe Gottes und zum Heil der Menschen in ihr zusammenwirken<br />

und Frucht bringen.<br />

Wir beten für die Menschen, die Halt in Ideologien oder religiösem<br />

Fundamentalismus suchen;<br />

– lass sie den Weg aus der Enge ins Weite finden.<br />

Wir beten für die Trauernden, die einen geliebten Menschen<br />

verloren haben;<br />

– schenke ihnen Begegnungen, die ihnen zu Trost und neuem<br />

Lebensmut verhelfen.<br />

Wir beten für alle, die krank sind und abgeschnitten vom Leben;<br />

– dass sie Menschen finden, die treu an ihrer Seite sind und<br />

ihnen Freude und Helligkeit bringen.


Abend · Mittwoch, 7. <strong>April</strong> 44<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gnädiger Gott, du schenkst deinem Volk jedes Jahr die österliche<br />

Freude durch das hohe Fest der Auferstehung Christi. Führe<br />

uns durch die Feier, die wir auf Erden begehen, zur unvergänglichen<br />

Freude im Himmel. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der erhabene Gott,<br />

der hinabschaut in die Tiefe<br />

und den Schwachen aus dem Staub emporhebt,<br />

er segne uns und alle, die uns nahe sind.<br />

Er schenke uns Frieden und Freude.<br />

Nach Ps 113, 6 f.<br />

Regina caeli (Seite 331)


onnerstag<br />

der Osteroktav<br />

8. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Walter von Pontoise (Benediktiner, † 1099) · Manegold<br />

von Obermarchtal (Prämonstratenser, Propst, † 1204) · Beata<br />

von Ribnitz (Äbtissin, † 1399)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wir wollen alle fröhlich sein<br />

in dieser österlichen Zeit,<br />

denn unser Heil hat Gott bereit.<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />

Es ist erstanden Jesus Christ,<br />

der an dem Kreuz gestorben ist;<br />

ihm sei Lob, Ehr zu aller Frist.<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />

Er hat zerstört der Höllen Pfort,<br />

die Seinen all herausgeführt<br />

und uns erlöst vom ewgen Tod.


Morgen · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 46<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />

Es singt der ganze Erdenkreis<br />

dem Gottessohne Lob und Preis,<br />

der uns erkauft das Paradeis.<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />

Des freu sich alle Christenheit<br />

und lobe die Dreifaltigkeit<br />

von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja, Halleluja.<br />

Gelobt sei Christus, Marien Sohn.<br />

Medingen bei Lüneburg um 1380 und bei Cyriakus Spangenberg Eisleben<br />

1568; 2.–5. Strophe: nach „Resurrexit Dominus“ (14. Jh.)<br />

GL 326 · GL 1975 223 · KG 447 · EG 100<br />

Psalm 118 Verse 10–18<br />

Alle Völker umringen mich; *<br />

ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />

Sie umringen, ja, sie umringen mich; *<br />

ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />

Sie umschwirren mich wie Bienen, /<br />

wie ein Strohfeuer verlöschen sie; *<br />

ich wehre sie ab im Namen des Herrn.<br />

Sie stießen mich hart, sie wollten mich stürzen; *<br />

der Herr aber hat mir geholfen.<br />

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; *<br />

er ist für mich zum Retter geworden.<br />

Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: *<br />

„Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!


47<br />

Donnerstag, 8. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Die Rechte des Herrn ist erhoben, *<br />

die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“<br />

Ich werde nicht sterben, sondern leben, *<br />

um die Taten des Herrn zu verkünden.<br />

Der Herr hat mich hart gezüchtigt, *<br />

doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du bist unsere Stärke, Gott Israels, du unser Lied. Wir preisen<br />

die Taten deiner Rechten, denn du bringst uns Rettung und Heil.<br />

Lesung Kol 1, 2b–6<br />

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater. Wir<br />

danken Gott, dem Vater Jesu Christi, unseres Herrn, jedes<br />

Mal, wenn wir für euch beten. Denn wir haben von eurem<br />

Glauben an Christus Jesus gehört und von der Liebe, die ihr zu<br />

allen Heiligen habt, weil im Himmel die Erfüllung eurer Hoffnung<br />

für euch bereitliegt. Schon früher habt ihr davon gehört<br />

durch das wahre Wort des Evangeliums, das zu euch gelangt ist.<br />

Wie in der ganzen Welt, so trägt es auch bei euch Frucht und<br />

wächst seit dem Tag, an dem ihr den Ruf der göttlichen Gnade<br />

vernommen und in Wahrheit erkannt habt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus trat in die Mitte seiner Jünger und sprach: Friede sei mit<br />

euch. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Ewiger, weil du uns liebst, können wir leben. Wir rufen zu dir:<br />

A: Schenke uns deinen Geist.<br />

– <strong>Das</strong>s wir unseren Mitmenschen deine abgrundtiefe Güte bezeugen.


Eucharistie · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 48<br />

– <strong>Das</strong>s wir Wege der Freiheit finden, wo Kontrolle und Unterdrückung<br />

bleiern lasten.<br />

A: Schenke uns deinen Geist.<br />

– <strong>Das</strong>s wir Frieden und Hoffnung stiften, wo Hass und Verzweiflung<br />

herrschen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines<br />

Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe<br />

wiedergeboren sind, eins werden im Glauben und in Werken<br />

der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Eucharistiefeier<br />

Deine siegreiche Hand rühmen sie alle, o Herr,<br />

denn die Weisheit hat den Mund der Stummen geöffnet<br />

und die Zunge der Unberedten gelöst. Halleluja.<br />

Vgl. Weish 10, 20–21<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 3, 11–26<br />

Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten<br />

geheilt. Da er sich Petrus und Johannes anschloss, lief das<br />

ganze Volk bei ihnen in der sogenannten Halle Salomos zusammen,<br />

außer sich vor Staunen.


49<br />

Donnerstag, 8. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Israeliten, was<br />

wundert ihr euch darüber? Was starrt ihr uns an, als hätten wir<br />

aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen<br />

kann?<br />

Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter,<br />

hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und<br />

vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte,<br />

ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten<br />

verleugnet und die Freilassung eines Mörders gefordert. Den<br />

Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den<br />

Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Und weil er an seinen<br />

Namen geglaubt hat, hat dieser Name den Mann hier, den<br />

ihr seht und kennt, zu Kräften gebracht; der Glaube, der durch<br />

ihn kommt, hat ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit<br />

geschenkt.<br />

Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt,<br />

ebenso wie eure Führer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt,<br />

was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündigt<br />

hat: dass sein Messias leiden werde.<br />

Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden<br />

und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und Jesus<br />

sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich<br />

der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung<br />

von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen<br />

Propheten verkündet hat.<br />

Mose hat gesagt: Einen Propheten wie mich wird euch der<br />

Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr<br />

hören in allem, was er zu euch sagt. Jeder, der auf jenen Propheten<br />

nicht hört, wird aus dem Volk ausgemerzt werden. Und<br />

auch alle Propheten von Samuel an und alle, die später auftraten,<br />

haben diese Tage angekündigt.<br />

Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott<br />

mit euren Vätern geschlossen hat, als er zu Abraham sagte:<br />

Durch deinen Nachkommen sollen alle Geschlechter der Erde<br />

Segen erlangen. Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht er-


Eucharistie · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 50<br />

weckt und gesandt, damit er euch segnet und jeden von seiner<br />

Bosheit abbringt.<br />

Antwortpsalm Ps 8, 2.5–9<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen<br />

Erde!<br />

Herr, unser Herrscher, /<br />

wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; *<br />

über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.<br />

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, *<br />

des Menschen Kind,<br />

dass du dich seiner annimmst? – Kehrvers<br />

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, *<br />

hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.<br />

Du hast ihn als Herrscher eingesetzt<br />

über das Werk deiner Hände, *<br />

hast ihm alles zu Füßen gelegt: – Kehrvers<br />

All die Schafe, Ziegen und Rinder *<br />

und auch die wilden Tiere,<br />

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, *<br />

alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 2ab,<br />

ferner GL 33, 1 · GL 1975 710, 1 · KG 793 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />

seiner uns freuen.<br />

Halleluja.


51<br />

Donnerstag, 8. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 35–48<br />

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,<br />

erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs<br />

erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot<br />

brach.<br />

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte<br />

und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und<br />

hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.<br />

Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst<br />

ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine<br />

Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch<br />

an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr<br />

es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände<br />

und Füße.<br />

Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht<br />

glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?<br />

Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß<br />

es vor ihren Augen.<br />

Dann sprach er zu ihnen: <strong>Das</strong> sind die Worte, die ich zu euch<br />

gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung<br />

gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den<br />

Psalmen über mich gesagt ist.<br />

Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der<br />

Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias<br />

wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,<br />

und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in<br />

Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden<br />

vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Die beiden Jerusalem-Flüchtlinge, nun Rückkehrer aus Emmaus,<br />

erzählen den Elf und den anderen Jüngern und Jüngerinnen<br />

von der Augen öffnenden Begegnung mit dem Aufer-


Eucharistie · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 52<br />

standenen, der ihnen das Brot brach. Da ist er selbst in ihrer<br />

Mitte: Schalom! Friede euch! Furcht, Verwirrung; eine Geistererscheinung,<br />

ein Gespenst? Doch der vermeintliche Geist<br />

leistet Überzeugungsarbeit: „Ich bin es selbst.“ Ich, den ihr so<br />

oft gehört, freundschaftlich berührt, mit dem ihr gegessen und<br />

getrunken habt. Seht meine Hände und Füße: Ich bin es, der<br />

Verwundete. Sie können es nicht glauben. Kleinglaube. Furcht.<br />

Scham. Furcht vor der Freude. Furcht, dass heller Freude der<br />

grausame Absturz folgt. Wie wenn wir von einem geliebten,<br />

unendlich lieben Gestorbenen träumen. Der uns anschaut,<br />

uns anlächelt. Der uns umarmt und bei uns ist. Wie immer,<br />

wie nie. Am Ende, Erwachen. Schneidender Schmerz. Nur<br />

ein Traum. Verlogen. Verloren. Vorbei. Folgenlos. Hier ist es<br />

anders. Nicht verstörendes Erwachen, lähmendes Alleinsein,<br />

sondern heilende Auferweckung, bewegende Begegnung. Sollte<br />

das nicht Folgen haben für alle Träumer von Gottes Traum?<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, nimm die Gaben an, die wir in Dankbarkeit<br />

für die Neugetauften darbringen. Schenke ihnen und uns allen<br />

deine Hilfe zur rechten Zeit. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.


53<br />

Donnerstag, 8. <strong>April</strong> · Abend<br />

Kommunionvers vgl. 1 Petr 2, 9<br />

Volk Gottes, verkünde die großen Taten des Herrn. Er hat euch<br />

aus der Finsternis herausgeführt in sein wunderbares Licht.<br />

Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Gütiger Gott, durch das Werk der Erlösung hast du unsere<br />

Schuld getilgt und uns deine Gnade geschenkt. Die Feier der<br />

Geheimnisse Christi stärke uns in diesem Leben und schenke<br />

uns die ewige Freude. Darum bitten wir durch ihn, Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />

Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />

der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in<br />

der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />

Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />

† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />

bei euch allezeit.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, ist ein<br />

Narr für immer.<br />

Aus China


Abend · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 54<br />

• Wer hat mich als Kind zum Fragen und Nachfragen ermutigt?<br />

• Wann halte ich mich mit Fragen eher zurück – und warum?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Öffne meine Augen, Herr,<br />

für die Wunder deiner Liebe.<br />

Mit dem Blinden rufe ich:<br />

Heiland, mache, dass ich sehe.<br />

Öffne meine Ohren, Herr,<br />

für den Anruf meiner Brüder.<br />

Lass nicht zu, dass sich mein Herz<br />

ihrer großen Not verschließe.<br />

Öffne meine Hände, Herr,<br />

Bettler stehn vor meiner Türe<br />

und erwarten ihren Teil.<br />

Christus, mache, dass ich teile.<br />

P. Vinzenz Stebler OSB, † 1997<br />

Psalm 30 Verse 2–13<br />

Ich will dich rühmen, Herr, /<br />

denn du hast mich aus der Tiefe gezogen *<br />

und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren.<br />

Herr, mein Gott, ich habe zu dir geschrien, *<br />

und du hast mich geheilt.<br />

Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, *<br />

aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen.<br />

Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, *<br />

preist seinen heiligen Namen!<br />

Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, *<br />

doch seine Güte ein Leben lang.


55<br />

Donnerstag, 8. <strong>April</strong> · Abend<br />

Wenn man am Abend auch weint, *<br />

am Morgen herrscht wieder Jubel.<br />

Im sicheren Glück dachte ich einst: *<br />

Ich werde niemals wanken.<br />

Herr, in deiner Güte *<br />

stelltest du mich auf den schützenden Berg.<br />

Doch dann hast du dein Gesicht verborgen. *<br />

Da bin ich erschrocken.<br />

Zu dir, Herr, rief ich um Hilfe, *<br />

ich flehte meinen Herrn um Gnade an.<br />

Ich sagte: /<br />

Was nützt dir mein Blut, wenn ich begraben bin? *<br />

Kann der Staub dich preisen, deine Treue verkünden?<br />

Höre mich, Herr, sei mir gnädig! *<br />

Herr, sei du mein Helfer!<br />

Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt, *<br />

hast mir das Trauergewand ausgezogen<br />

und mich mit Freude umgürtet.<br />

Darum singt dir mein Herz und will nicht verstummen. *<br />

Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiges Schöpferwort, Jesus, neues Leben schenkst du jedem,<br />

der dich aufnimmt. Überwinde unsere tote Selbstsucht. Öffne<br />

uns Herzen und Hände für unsere Schwestern und Brüder.<br />

Lesung 1 Petr 3, 18.22<br />

Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben,<br />

er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott<br />

hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist<br />

nach lebendig gemacht. Er ist in den Himmel gegangen; dort ist<br />

er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind<br />

ihm unterworfen.


Abend · Donnerstag, 8. <strong>April</strong> 56<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Seht meine Hände und meine Füße: Ich bin es. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, deine Kirchen sollen Orte der Freude sein, wo<br />

deine Gegenwart spürbar wird. Wir bitten dich:<br />

A: Komm in unsre Mitte.<br />

– <strong>Das</strong>s wir Glaubenden dir bei jedem Gottesdienst ein Stück<br />

näherkommen.<br />

– <strong>Das</strong>s wir bei jeder Eucharistiefeier zur lebendigen Gemeinschaft<br />

deines Leibes zusammenwachsen.<br />

– <strong>Das</strong>s unsere Gotteshäuser auch außerhalb der Liturgie von<br />

deinem guten Geist erfüllt sind.<br />

– <strong>Das</strong>s unsere Glaubensgemeinschaften durch gemeinsames<br />

Tun in deinem Sinne überwinden, was uns noch trennt.<br />

– <strong>Das</strong>s die Verbindung zu unseren Verstorbenen durch dich lebendig<br />

bleibt.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott und Vater, du hast die vielen Völker im Bekenntnis deines<br />

Namens geeint. Gib, dass alle, die aus dem Wasser der Taufe<br />

wiedergeboren sind, eins werden im Glauben und in Werken<br />

der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


eitag<br />

der Osteroktav<br />

9. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Waltraud von Mons (Äbtissin, † um 688) · Konrad von<br />

Salzburg (Bischof, † 1147)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Dietrich Bonhoeffer (ev. Theologe, engagiert<br />

im Widerstand der Bekennenden Kirche, 1906–1945) · Georg<br />

Elser (Widerstandskämpfer, 1903–1945)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Was habt ihr gesehen in jener Zeit,<br />

Apostel des Herrn, auf dem See?<br />

Wir sahen das Heil, das Himmel und Welt<br />

im ewigen Leben erhält.<br />

O Herrlichkeit Gottes in Jesus Christ!<br />

Ihr habt sie mit Augen geschaut.<br />

Was habt ihr vernommen in jener Zeit,<br />

Apostel des Herrn, auf dem Berg?<br />

Wir hörten sein Wort: Seid alle bereit!<br />

<strong>Das</strong> Himmelreich bricht in die Zeit.<br />

O Gnade, o Liebe in Jesus Christ!<br />

Ihr habt sie mit Augen geschaut.


Morgen · Freitag, 9. <strong>April</strong> 58<br />

Nun herrscht ihr mit Christus in Ewigkeit<br />

im Glanze der Stadt, seiner Braut.<br />

So preist ihn mit uns in Jubel und Lob,<br />

der euch auf zwölf Throne erhob.<br />

O selig, ihr Freunde des Herrn Jesus Christ!<br />

Euch hat er sein Reich anvertraut.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />

Psalm 136 Verse 1–9<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

Danket dem Gott aller Götter, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

Danket dem Herrn aller Herren, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

Der allein große Wunder tut, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der den Himmel geschaffen hat in Weisheit, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der die Erde über den Wassern gegründet hat, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

der die großen Leuchten gemacht hat, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

die Sonne zur Herrschaft über den Tag, *<br />

denn seine Huld währt ewig,<br />

Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir danken dir, Vater, denn groß sind deine Wunder. In deiner<br />

Huld schenkst du uns Leben und Licht. Sei gepriesen in Ewigkeit!


59<br />

Freitag, 9. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Lesung Röm 12, 9–12<br />

Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet<br />

fest am Guten. Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan,<br />

übertrefft euch in gegenseitiger Achtung! Lasst nicht nach in<br />

eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem<br />

Herrn! Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis,<br />

beharrlich im Gebet!<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Am Ufer des Sees offenbarte sich Jesus zum dritten Mal, seit er<br />

von den Toten erstanden war. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Verborgener Gott, du gibst dich uns in deinem Sohn zu erkennen.<br />

Am 200. Geburtstag des Dichters Charles Baudelaire bitten<br />

wir dich:<br />

A: Bleibe uns nicht fern.<br />

– Hilf uns, immer neu umzukehren – zu dir und zueinander.<br />

– Schenke uns Menschen, die uns bei der Suche nach einer<br />

tragfähigen Spiritualität zur Seite stehen.<br />

– Erweise uns deine Nähe gerade in Dunkelheit und Bedrängnis.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung<br />

mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse<br />

geschenkt. Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten<br />

nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch<br />

unser Leben bezeugen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Eucharistie · Freitag, 9. <strong>April</strong> 60<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Eucharistiefeier<br />

Der Herr führte sein Volk aus dem Land der Knechtschaft,<br />

er führte sie sicher, sie fürchteten nichts,<br />

doch ihre Feinde bedeckte das Meer.<br />

Er brachte sein Volk in sein heiliges Land. Halleluja.<br />

Vgl. Ps 78, 53–54<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 1–12<br />

Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten geheilt.<br />

Während sie zum Volk redeten, traten die Priester, der<br />

Tempelhauptmann und die Sadduzäer zu ihnen.<br />

Sie waren aufgebracht, weil die Apostel das Volk lehrten und<br />

in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündeten. Sie nahmen<br />

sie fest und hielten sie bis zum nächsten Morgen in Haft.<br />

Es war nämlich schon Abend. Viele aber, die das Wort gehört<br />

hatten, wurden gläubig; und die Zahl der Männer stieg auf etwa<br />

fünftausend.<br />

Am anderen Morgen versammelten sich ihre Führer sowie<br />

die Ältesten und die Schriftgelehrten in Jerusalem, dazu Hannas,<br />

der Hohepriester, Kajaphas, Johannes, Alexander und alle,<br />

die aus dem Geschlecht der Hohenpriester stammten. Sie stellten<br />

die beiden in die Mitte und fragten sie: Mit welcher Kraft<br />

oder in wessen Namen habt ihr das getan?<br />

Da sagte Petrus zu ihnen, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer<br />

des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute wegen einer


61<br />

Freitag, 9. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen<br />

werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle und<br />

das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers,<br />

den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten<br />

auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.<br />

Er – Jesus – ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen<br />

wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem<br />

anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein<br />

anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet<br />

werden sollen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Wie konnte ich bloß? Hätte ich doch nicht! Hätte ich doch! Es<br />

gibt Situationen im Leben, an die denken wir nur mit Beschämung<br />

und Hader zurück. Unser damaliges Verhalten würden<br />

wir am liebsten ungeschehen machen, aber wir können es<br />

noch nicht einmal aus dem eigenen Gedächtnis tilgen. In manchen<br />

Nächten kommen sie wieder, die bösen Erinnerungen<br />

sind mächtig, sie lassen sich nicht löschen. Und manchmal<br />

läuft der alte Film in unserem Inneren zwar ab, aber wir machen<br />

es jetzt ganz anders und viel besser als damals, wir sind<br />

Helden, in unserer Phantasie. Es gibt aber auch einen dritten<br />

Weg. Der Weg der Reue, der Vergebung und des Neuanfangs;<br />

und dieser Weg heilt. Nach ihrem öffentlichen Auftreten werden<br />

Petrus und Johannes festgenommen und schließlich den<br />

Ältesten, Schriftgelehrten und Hohepriestern vorgeführt, unter<br />

ihnen auch dem Hannas und dem Kajaphas. Die beiden Jünger<br />

sind in höchster Gefahr. Wird man mit ihnen nun ebenso<br />

verfahren wie mit Jesus? Sollte man seinen Namen im Verhör<br />

also nicht am besten verschweigen? Den Toten totschweigen?<br />

Petrus hat in seinem Leben an einem entscheidenden Punkt<br />

versagt. Doch nun geht er den dritten Weg, er ergreift seine<br />

zweite Chance. Nie wieder will er den Herrn verleugnen. Jesus<br />

hat Gottes Vergebung allen zugebracht. In diesem Frieden<br />

bekennt sich sein Jünger nun freimütig, befreit, zum Herrn.


Eucharistie · Freitag, 9. <strong>April</strong> 62<br />

Antwortpsalm Ps 118, 1.4.22–24.26–27a<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: *<br />

Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers<br />

Der Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />

er ist zum Eckstein geworden.<br />

<strong>Das</strong> hat der Herr vollbracht, *<br />

vor unseren Augen geschah dieses Wunder. – Kehrvers<br />

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; *<br />

wir wollen jubeln und uns an ihm freuen.<br />

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. /<br />

Wir segnen euch, vom Haus des Herrn her. *<br />

Gott, der Herr, erleuchte uns. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 22, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4<br />

oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />

seiner uns freuen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 21, 1–14<br />

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es<br />

war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender<br />

Weise.<br />

Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling –, Natanaël<br />

aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei an-


63<br />

Freitag, 9. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

dere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte<br />

zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch<br />

mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser<br />

Nacht fingen sie nichts.<br />

Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die<br />

Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.<br />

Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu<br />

essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft<br />

das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet<br />

etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht<br />

wieder einholen, so voller Fische war es.<br />

Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!<br />

Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das<br />

Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.<br />

Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren<br />

nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert<br />

Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.<br />

Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer<br />

und darauf Fisch und Brot.<br />

Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade<br />

gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land.<br />

Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und<br />

obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.<br />

Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den<br />

Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten,<br />

dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es<br />

ihnen, ebenso den Fisch.<br />

Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern<br />

offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, in diesen österlichen Tagen bringen wir unsere<br />

Gaben dar. Heilige sie und schenke sie uns wieder als Sakrament<br />

des Lebens, damit wir nicht am Irdischen haften, sondern<br />

nach dem verlangen, was droben ist.


Eucharistie · Freitag, 9. <strong>April</strong> 64<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers vgl. Joh 21, 12–13<br />

Jesus sprach zu seinen Jüngern: Kommt und esst! Und er nahm<br />

das Brot und gab es ihnen. Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Gütiger Gott, bewahre dem Volk der Erlösten deine Liebe und<br />

Treue. <strong>Das</strong> Leiden deines Sohnes hat uns gerettet, seine Auferstehung<br />

erhalte uns in der Freude. Darum bitten wir durch ihn,<br />

Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.


65<br />

Freitag, 9. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Einen mit Weisheit Gesalbten darf man nie warm werden lassen,<br />

sonst trieft er.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />

• Welche Art Ratschläge empfinde ich als lästig?<br />

• Wer gibt ungebeten solch salbungsvolle, doch verzichtbare<br />

Weisheiten gerne von sich?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Jesus lebt, mit ihm auch ich!<br />

Tod, wo sind nun deine Schrecken?<br />

Er, er lebt und wird auch mich<br />

von den Toten auferwecken.<br />

Er verklärt mich in sein Licht;<br />

dies ist meine Zuversicht.<br />

Jesus lebt! Ihm ist das Reich<br />

über alle Welt gegeben;<br />

mit ihm werd auch ich zugleich<br />

ewig herrschen, ewig leben.<br />

Gott erfüllt, was er verspricht;<br />

dies ist meine Zuversicht.<br />

Jesus lebt! Ich bin gewiss,<br />

nichts soll mich von Jesus scheiden,


Abend · Freitag, 9. <strong>April</strong> 66<br />

keine Macht der Finsternis,<br />

keine Herrlichkeit, kein Leiden.<br />

Seine Treue wanket nicht;<br />

dies ist meine Zuversicht.<br />

Jesus lebt! Nun ist der Tod<br />

mir der Eingang in das Leben.<br />

Welchen Trost in Todesnot<br />

wird er meiner Seele geben,<br />

wenn sie gläubig zu ihm spricht:<br />

„Herr, Herr, meine Zuversicht!“<br />

Nach Christian Fürchtegott Gellert 1757<br />

GL 336 – EG 115 (mehr Strophen)<br />

Psalm 76 Verse 2–7<br />

Gott gab sich zu erkennen in Juda, *<br />

sein Name ist groß in Israel.<br />

Sein Zelt erstand in Salem, *<br />

seine Wohnung auf dem Zion.<br />

Dort zerbrach er die blitzenden Pfeile des Bogens, *<br />

Schild und Schwert, die Waffen des Krieges.<br />

Du bist furchtbar und herrlich, *<br />

mehr als die ewigen Berge.<br />

Ausgeplündert sind die tapferen Streiter, /<br />

sie sinken hin in den Schlaf; *<br />

allen Helden versagen die Hände.<br />

Wenn du drohst, Gott Jakobs, *<br />

erstarren Rosse und Wagen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du gabst dich uns zu erkennen, Gott des Friedens. In der Auferweckung<br />

des Gekreuzigten nahmst du den Waffen ihre Macht.<br />

Dein Name sei groß unter uns.


67<br />

Freitag, 9. <strong>April</strong> · Abend<br />

Lesung 1 Kor 2, 7–10a<br />

Wir verkündigen das Geheimnis der verborgenen Weisheit<br />

Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu<br />

unserer Verherrlichung. Keiner der Machthaber dieser Welt<br />

hat sie erkannt; denn hätte einer sie erkannt, so hätten sie den<br />

Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Nein, wir verkündigen,<br />

wie in der Schrift steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr<br />

gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist:<br />

das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Denn<br />

uns hat es Gott enthüllt durch den Geist.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Jünger, den Jesus liebte, sagte zu Petrus: Es ist der Herr.<br />

Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

„Er – Jesus – ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen<br />

wurde, der aber zum Eckstein geworden ist.“ Wir hoffen auf<br />

ihn, den Eckstein unseres Lebens, und bitten ihn:<br />

V: Du Grund unserer Hoffnung, A: höre unser Rufen.<br />

– Hilf deiner Kirche, die an den Rand Gedrängten und Übersehenen<br />

in die Mitte zu holen.<br />

– Schenke uns allen ein hörendes Herz, sodass wir deine Stimme<br />

und die der Menschen, die wir übersehen und überhören,<br />

wieder vernehmen können.<br />

– Tröste alle, die sich in ihrem Leben als gescheitert erfahren,<br />

und all die, denen Lebenschancen verwehrt wurden.<br />

– Schenke den Kranken und Sterbenden das Geschenk deiner<br />

Nähe und lass sie Begleitung und Herzenswärme erfahren.<br />

Vaterunser


Abend · Freitag, 9. <strong>April</strong> 68<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung<br />

mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse<br />

geschenkt. Gib uns die Gnade, dass wir deine Heilstaten<br />

nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch<br />

unser Leben bezeugen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


amstag<br />

der Osteroktav<br />

10. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Hulda (Prophetin) · Notker von Lüttich (Bischof, † 1008) ·<br />

hl. Fulbert von Chartres (Bischof, † 1028) · Eberwin von Helfenstein<br />

(Augustiner-Chorherr, Propst, Wiederbegründer von Steinfeld,<br />

† 1152) · sel. Engelbert von Admont (Abt, † 1331)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Jerusalem, du neue Stadt,<br />

gib deinen Liedern neuen Klang,<br />

in reiner Freude darfst du jetzt<br />

der Ostern hohes Fest begehn.<br />

Des Todes Drache unterliegt,<br />

der Held aus Juda siegt mit Macht,<br />

da seiner Stimme heller Schall<br />

die Toten aus den Gräbern ruft.<br />

Was mit Gewalt der Tod geraubt,<br />

gibt jetzt die Unterwelt zurück.<br />

Befreit aus der Gefangenschaft,<br />

folgt Jesus die erlöste Schar.<br />

Er triumphiert in Herrlichkeit,<br />

und weithin spannt sich seine Macht,


Morgen · Samstag, 10. <strong>April</strong> 70<br />

er eint den Himmel und die Welt<br />

zum Reich, in dem er ewig herrscht.<br />

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der aus dem Grabe auferstand,<br />

dem Vater und dem Geist zugleich<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Chorus novae Ierusalem; Fulbert von Chartres, † 1029<br />

Melodie: GL 338 – andere Melodien: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 · EG 440<br />

Psalm 96<br />

Singet dem Herrn ein neues Lied, *<br />

singt dem Herrn, alle Länder der Erde!<br />

Singt dem Herrn und preist seinen Namen, *<br />

verkündet sein Heil von Tag zu Tag!<br />

Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, *<br />

bei allen Nationen von seinen Wundern!<br />

Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, *<br />

mehr zu fürchten als alle Götter.<br />

Alle Götter der Heiden sind nichtig, *<br />

der Herr aber hat den Himmel geschaffen.<br />

Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht, *<br />

Macht und Glanz in seinem Heiligtum.<br />

Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, *<br />

bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!<br />

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, *<br />

spendet Opfergaben und tretet ein in sein Heiligtum!<br />

In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn, *<br />

erbebt vor ihm, alle Länder der Erde!<br />

Verkündet bei den Völkern: *<br />

Der Herr ist König.<br />

Den Erdkreis hat er gegründet, sodass er nicht wankt. *<br />

Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.


71<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, *<br />

es brause das Meer und alles, was es erfüllt.<br />

Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. *<br />

Jubeln sollen alle Bäume des Waldes<br />

vor dem Herrn, wenn er kommt, *<br />

wenn er kommt, um die Erde zu richten.<br />

Er richtet den Erdkreis gerecht *<br />

und die Nationen nach seiner Treue.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Herrlichkeit wollen wir künden, von deinen Wundern<br />

den Menschen erzählen. Gott Israels, Schöpfer des Lebens, wir<br />

danken dir, dass du uns nahe bist.<br />

Lesung Röm 14, 7–9<br />

Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber:<br />

Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben<br />

wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören<br />

dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden,<br />

um Herr zu sein über Tote und Lebende.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Als Jesus auferstanden war, am ersten Tag der Woche, erschien<br />

er zuerst Maria Magdalena, die er von sieben Dämonen befreit<br />

hatte. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns durch seinen Sohn getröstet hat. Zu<br />

ihm rufen wir:<br />

A: Vater, hilf uns auf.<br />

– Wenn wir angesichts des wachsenden Unglaubens den Mut<br />

verlieren.


Eucharistie · Samstag, 10. <strong>April</strong> 72<br />

– Wenn in unserer Partnerschaft aller gute Wille nichts zum<br />

Besseren wendet.<br />

A: Vater, hilf uns auf.<br />

– Wenn uns ein lieber Mensch für immer genommen wurde.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gnädiger Gott, in deiner übergroßen Liebe schenkst du der Kirche<br />

neues Wachstum. Wache über das Volk, das du dir erwählt<br />

hast, bewahre alle Getauften in deiner Gnade und bekleide sie<br />

einst mit dem Gewand der Unsterblichkeit. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Gloria<br />

Eucharistiefeier<br />

Der Herr führte sein Volk heraus in Freude,<br />

seine Erwählten in Jubel. Halleluja.<br />

Ps 105, 43<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 13–21<br />

In jenen Tagen, als die Führer sowie die Ältesten und die<br />

Schriftgelehrten den Freimut des Petrus und des Johannes<br />

sahen und merkten, dass es ungelehrte und einfache Leute waren,<br />

wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu, sahen<br />

aber auch, dass der Geheilte bei ihnen stand; so konnten sie<br />

nichts dagegen sagen.


73<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Sie befahlen ihnen, den Hohen Rat zu verlassen; dann berieten<br />

sie miteinander und sagten: Was sollen wir mit diesen Leuten<br />

anfangen? <strong>Das</strong>s offensichtlich ein Wunder durch sie geschehen<br />

ist, ist allen Einwohnern von Jerusalem bekannt; wir können<br />

es nicht abstreiten. Damit aber die Sache nicht weiter im Volk<br />

verbreitet wird, wollen wir ihnen bei Strafe verbieten, je wieder<br />

in diesem Namen zu irgendeinem Menschen zu sprechen.<br />

Und sie riefen sie herein und verboten ihnen, jemals wieder<br />

im Namen Jesu zu predigen und zu lehren. Doch Petrus und<br />

Johannes antworteten ihnen: Ob es vor Gott recht ist, mehr auf<br />

euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst. Wir können<br />

unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.<br />

Jene aber drohten ihnen noch mehr und ließen sie dann gehen;<br />

denn sie sahen keine Möglichkeit, sie zu bestrafen, mit<br />

Rücksicht auf das Volk, da alle Gott wegen des Geschehenen<br />

priesen.<br />

Antwortpsalm Ps 118, 1–2.14–21<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast.<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

So soll Israel sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers<br />

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; *<br />

er ist für mich zum Retter geworden.<br />

Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: *<br />

„Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht! – Kehrvers<br />

Die Rechte des Herrn ist erhoben, *<br />

die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“<br />

Ich werde nicht sterben, sondern leben, *<br />

um die Taten des Herrn zu verkünden. – Kehrvers


Eucharistie · Samstag, 10. <strong>April</strong> 74<br />

Der Herr hat mich hart gezüchtigt, *<br />

doch er hat mich nicht dem Tod übergeben.<br />

Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, *<br />

damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken.<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast.<br />

<strong>Das</strong> ist das Tor zum Herrn, *<br />

nur Gerechte treten hier ein.<br />

Ich danke dir, dass du mich erhört hast; *<br />

du bist für mich zum Retter geworden. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 21a, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4<br />

oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Ps 118, 24<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns jubeln und<br />

seiner uns freuen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 16, 9–15<br />

Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden<br />

war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der<br />

er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete<br />

es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun<br />

klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr<br />

gesehen worden, glaubten sie es nicht.<br />

Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen,<br />

als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten.<br />

Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen<br />

glaubte man nicht.<br />

Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er<br />

tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen<br />

nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.


75<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und<br />

verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!<br />

Impuls zum Evangelium<br />

<strong>Das</strong> Markus-Evangelium endete ursprünglich mit Kapitel 16,<br />

Vers 8, wie die ältesten Handschriften bezeugen. Erst ab dem<br />

5. Jahrhundert treten zwei verschiedene Fortsetzungen auf, die<br />

bisweilen auch miteinander kombiniert werden können. Der<br />

schroffe, harte Schluss des Markus-Evangeliums war offenbar<br />

schwer erträglich. Er bürdete dem Leser, der Leserin, die ganze<br />

Last der Frage auf, ob das Evangelium weiter verkündigt<br />

werde in die weite Welt. Die maßgeblich gewordene längere<br />

Schlussversion (Mk 16, 9–20) ist ein kleiner Osterkatechismus,<br />

der auf die Ostererzählungen der anderen Evangelien zurückgreift<br />

und zudem Episoden der Apostelgeschichte integriert.<br />

Wir hören von der Begegnung des Auferstandenen mit Maria<br />

von Magdala, von der Ostererfahrung der Emmaus-Jünger (vgl.<br />

Lk 24, 13–35) und von abschließenden Erscheinungen Jesu vor<br />

dem Elferkreis, dessen Unglaube unbefangen betont wird. An<br />

die Elf und an alle Männer und Frauen in Zeugenschaft und<br />

Nachfolge ergeht nun der Ruf, hinauszugehen und das Evangelium<br />

zu verkünden. Dieser Ruf findet Gehör. Die Ostererscheinungen<br />

enden mit der Aufnahme des Kyrios Jesus in den<br />

Himmel und mit seinem Sitz zur Rechten Gottes. <strong>Das</strong> Ende ist<br />

ein Neubeginn. Der Erhöhte hat die Erde nicht vergessen: Alle<br />

Welt will er hineinziehen in Gottes Heil. Es steht bei uns. Er<br />

steht uns bei. Überlassen wir ihm unsere Hand? Lassen wir<br />

uns einbeziehen, in sein Hoffen und Vertrauen, in seine Not<br />

und seinen Tod und in sein neues Leben?<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, gib, dass wir dir allzeit danken durch die Feier<br />

der österlichen Geheimnisse. In ihnen führst du das Werk der<br />

Erlösung fort. Mache sie für uns zur Quelle der unvergänglichen<br />

Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.


Eucharistie · Samstag, 10. <strong>April</strong> 76<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Gal 3, 27<br />

Ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, habt Christus<br />

als Gewand angelegt. Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Ewiger Gott, du hast dein Volk durch die Ostergeheimnisse erneuert.<br />

Wende dich uns voll Güte zu und bleibe bei uns mit<br />

deiner Huld, bis wir mit verklärtem Leib zum unvergänglichen<br />

Leben auferstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, unser Retter, gib deinen Gläubigen die Gnade, die österlichen<br />

Geheimnisse immer wieder zu empfangen und die Heilsgüter<br />

der kommenden Welt zu erwarten. Lass sie feststehen in<br />

der Gnade der Taufe und führe sie durch diese Feier zur ewigen<br />

Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes<br />

† und des Heiligen Geistes, komme auf euch herab und bleibe<br />

bei euch allezeit.


77<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,<br />

die Welt nimmt schlimmen Lauf.<br />

Recht wird durch Macht entschieden,<br />

wer lügt, liegt oben auf.<br />

<strong>Das</strong> Unrecht geht im Schwange,<br />

wer stark ist, der gewinnt.<br />

Wir rufen: Herr, wie lange?<br />

Hilf uns, die friedlos sind.<br />

Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />

Die Erde wartet sehr.<br />

Es wird so viel gelitten,<br />

die Furcht wächst mehr und mehr.<br />

Die Horizonte grollen,<br />

der Glaube spinnt sich ein.<br />

Hilf, wenn wir weichen wollen,<br />

und lass uns nicht allein.<br />

Gib Frieden, Herr, wir bitten!<br />

Du selbst bist, was uns fehlt.<br />

Du hast für uns gelitten,<br />

hast unsern Streit erwählt,<br />

damit wir leben könnten,<br />

in Ängsten und doch frei,<br />

und jedem Freude gönnten,<br />

wie feind er uns auch sei.


Abend · Samstag, 10. <strong>April</strong> 78<br />

Gib Frieden, Herr, gib Frieden:<br />

Denn trotzig und verzagt<br />

hat sich das Herz geschieden<br />

von dem, was Liebe sagt!<br />

Gib Mut zum Händereichen,<br />

zur Rede, die nicht lügt,<br />

und mach aus uns ein Zeichen<br />

dafür, dass Friede siegt.<br />

Jürgen Henkys 1980, nach „Geef vrede Heer, geef vrede“<br />

von Jan Nooter 1963, © Strube Verlag, München<br />

EG 430<br />

Psalm 107 Verse 1–16<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

So sollen alle sprechen, die vom Herrn erlöst sind, *<br />

die er von den Feinden befreit hat.<br />

Denn er hat sie aus den Ländern gesammelt, *<br />

vom Aufgang und Niedergang, vom Norden und Süden.<br />

Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, *<br />

und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden,<br />

die Hunger litten und Durst, *<br />

denen das Leben dahinschwand;<br />

die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, *<br />

die er ihren Ängsten entriss<br />

und die er führte auf geraden Wegen, *<br />

sodass sie zur wohnlichen Stadt gelangten:<br />

sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, *<br />

für sein wunderbares Tun an den Menschen,<br />

weil er die lechzende Seele gesättigt, *<br />

die hungernde Seele mit seinen Gaben erfüllt hat.<br />

Sie, die saßen in Dunkel und Finsternis, *<br />

gefangen in Elend und Eisen,


79<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Abend<br />

die den Worten Gottes getrotzt *<br />

und verachtet hatten den Ratschluss des Höchsten,<br />

deren Herz er durch Mühsal beugte, *<br />

die stürzten und denen niemand beistand,<br />

die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, *<br />

die er ihren Ängsten entriss,<br />

die er herausführte aus Dunkel und Finsternis *<br />

und deren Fesseln er zerbrach:<br />

sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, *<br />

für sein wunderbares Tun an den Menschen,<br />

weil er die ehernen Tore zerbrochen, *<br />

die eisernen Riegel zerschlagen hat.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gepriesen bist du, lebendiger Gott, du hast die ehernen Tore<br />

zerbrochen und uns herausgeführt aus der Finsternis. Lass uns<br />

allezeit in deinem Licht leben.<br />

Lesung Apg 10, 40–43<br />

Gott hat Jesus am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen<br />

lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber<br />

den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm<br />

nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken<br />

haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen<br />

und zu bezeugen: <strong>Das</strong> ist der von Gott eingesetzte Richter der<br />

Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten,<br />

dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung<br />

der Sünden empfängt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Acht Tage darauf kam Jesus wiederum bei verschlossenen Türen<br />

und sprach zu den Jüngern: Friede sei mit euch. Halleluja.


Abend · Samstag, 10. <strong>April</strong> 80<br />

Fürbitten<br />

Treuer Gott, dir tragen wir unsere Hoffnungen vor. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Schenke unserer Zeit deinen Segen.<br />

Erfülle uns mit deiner Liebe,<br />

– damit dein Reich durch uns wächst.<br />

Hilf uns, bewusster zu leben,<br />

– damit wir deine Schöpfung unseren Nachfahren erhalten.<br />

Lass uns genau hinschauen, wofür wir unser Geld ausgeben,<br />

– damit unser Kaufverhalten der Gerechtigkeit dient.<br />

Zeige uns, wo wir dem Frieden dienen können,<br />

– damit Krieg und Terror weniger werden.<br />

Gib uns Mut und Kraft, Kranken und Sterbenden beizustehen,<br />

– damit niemand allein bleibt, der Hilfe braucht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />

du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />

wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />

mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />

kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Christus Jesus, der Auferstandene,<br />

komme uns segnend entgegen<br />

und schenke uns seinen Frieden.


81<br />

Samstag, 10. <strong>April</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Thomas – mein Retter<br />

(zu Joh 20, 19–31)<br />

Kennen Sie das vielleicht auch?<br />

Alle sind begeistert<br />

und hängen dem Vortragenden<br />

an den Lippen.<br />

Doch ich verstehe nur Bahnhof.<br />

Auch die Fachausdrücke,<br />

die alle zu kennen scheinen,<br />

sind mir fremd.<br />

Die anderen Zuhörer<br />

schauen klug drein,<br />

ich aber traue mich nicht,<br />

mein Unwissen zu bekunden.<br />

In einer solchen Lage hilft uns jemand<br />

wie Thomas: Er stellt die Fragen,<br />

die wir haben!<br />

Thomas ist überfordert, und er steht dazu.<br />

Der Freund und Lehrer tadelt ihn zwar,<br />

doch er gibt ihm die Chance, die er braucht,<br />

um zum Glauben zu kommen: und wie!<br />

Schließlich schlägt er, der „ungläubige Thomas“,<br />

den Bogen vom großen Vorwort des Evangeliums<br />

„und das Wort war Gott“ zum großen Schlusswort:<br />

„Mein Herr und mein Gott!“<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


11. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

2. Sonntag der Osterzeit<br />

Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit<br />

Weißer Sonntag<br />

P<br />

apst Johannes Paul II. hat im Jahr 2000 den zweiten Sonntag<br />

der Osterzeit zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit bestimmt.<br />

Er will die Barmherzigkeit Gottes als zentralen Aspekt der<br />

göttlichen Liebe zu uns Menschen stärker bewusst machen. Die<br />

Nähe zum Osterfest verdeutlicht, dass Gott allen Menschen Anteil<br />

geben will an der Erlösung durch Jesus Christus. Wenn Gott nur<br />

gerecht wäre, wer könnte dann vor ihm bestehen? Doch Gott, so<br />

sagt es die Bibel, ist barmherzig. Die barmherzige Liebe Gottes erst<br />

ist es, die uns hoffen lässt, dass Gott uns immer wieder einen Neuanfang<br />

schenken will, wenn wir selbst dazu bereit sind. Schon im<br />

Alten Bund (z. B. Ps 103, 8; Ez 33, 11; Hos 6, 6) wird die Barmherzigkeit<br />

Gottes betont. Im Neuen Bund bezeugt Jesus in Wort und<br />

Tat diese barmherzige Liebe des Vaters. Bei Lukas heißt es z. B.:<br />

„Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes hat uns besucht das<br />

aufstrahlende Licht aus der Höhe“ (Lk 1, 78; vgl. Lk 1, 50; 15, 1 ff.).<br />

Diese Liebe anzunehmen und daraus zu leben, ist das eine; sie<br />

durch unser eigenes Handeln sichtbar zu machen, ist das andere.<br />

Der Weiße Sonntag erinnert an den Brauch der frühen Kirche,<br />

dass die in der Osternacht Getauften eine Woche lang ihre weißen<br />

Taufkleider trugen. Die Osteroktav diente dazu, sie tiefer in die<br />

Heilsgeheimnisse der Sakramente einzuführen. Diese Weiße Woche,<br />

in der die Neugetauften im Mittelpunkt standen, erinnerte die<br />

Gemeinde so zugleich an die eigene Taufe und gab ihr Gelegenheit,<br />

sich auf das eigene Christsein zu besinnen. Die gemeinsame Erst-


83<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Morgen<br />

kommunionfeier, wie wir sie heute vielerorts am Weißen Sonntag<br />

kennen, bildete sich im 18. Jahrhundert heraus.<br />

Namenstag: hl. Stanislaus von Krakau (Bischof, † 1079) · Hildebrand<br />

(Zisterzienser, † 1209) · Reiner von Osnabrück (Rekluse, † 1233) · hl.<br />

Gemma Galgani (it. Mystikerin, † 1903)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Christus ist auferstanden. Halleluja. Halleluja.<br />

Wir wollen ihm danken und ihn preisen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 305–<br />

308.<br />

Vom Tode heut erstanden ist<br />

der heilge Herre Jesus Christ,<br />

der aller Welt ein Tröster ist.<br />

Halleluja.<br />

Die ganze Erde staunt und bebt,<br />

weil Gottes Herrlichkeit anhebt;<br />

der Tod ist tot, das Leben lebt.<br />

Halleluja.<br />

Des Herren Sieg bricht in uns ein,<br />

da sprengt er Riegel, Schloss und Stein;<br />

in uns will Christus Sieger sein.<br />

Halleluja.<br />

Nun jauchzt und jubelt überall.<br />

Die Welt steht auf von ihrem Fall.


Morgen · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 84<br />

Gott herrscht in uns, er herrscht im All.<br />

Halleluja.<br />

Nach: Surrexit Christus hodie; Engelberg 1372 /<br />

2.–4. Strophe: Silja Walter 1968,<br />

aus: Silja Walter, Gesamtausgabe, Band 10,<br />

© 2005 Paulusverlag in der Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br.,<br />

GL 324 · GL 1975 224 · KG 445<br />

Psalm 107 Verse 17–32<br />

All diejenigen, die dahinsiechten<br />

in ihrem sündhaften Treiben, *<br />

niedergebeugt wegen ihrer schweren Vergehen,<br />

denen vor jeder Speise ekelte, *<br />

die nahe waren den Pforten des Todes,<br />

die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, *<br />

die er ihren Ängsten entriss,<br />

denen er sein Wort sandte, die er heilte *<br />

und vom Verderben befreite:<br />

Sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, *<br />

für sein wunderbares Tun an den Menschen.<br />

Sie sollen ihm Dankopfer weihen, *<br />

mit Jubel seine Taten verkünden.<br />

Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren *<br />

und Handel trieben auf den großen Wassern,<br />

die dort die Werke des Herrn bestaunten, *<br />

seine Wunder in der Tiefe des Meeres<br />

– Gott gebot und ließ den Sturmwind aufstehn, *<br />

der hoch die Wogen türmte –,<br />

die zum Himmel emporstiegen<br />

und hinabfuhren in die tiefste Tiefe, *<br />

sodass ihre Seele in der Not verzagte,<br />

die wie Trunkene wankten und schwankten, *<br />

am Ende waren mit all ihrer Weisheit,


85<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Morgen<br />

die dann in ihrer Bedrängnis schrien zum Herrn, *<br />

die er ihren Ängsten entriss<br />

– er machte aus dem Sturm ein Säuseln, *<br />

sodass die Wogen des Meeres schwiegen –,<br />

die sich freuten, dass die Wogen sich legten *<br />

und er sie zum ersehnten Hafen führte:<br />

Sie alle sollen dem Herrn danken für seine Huld, *<br />

für sein wunderbares Tun an den Menschen.<br />

Sie sollen ihn in der Gemeinde des Volkes rühmen, *<br />

ihn loben im Kreis der Alten.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unsere Hoffnung! Wenn wir vor uns selbst nicht bestehen,<br />

sprich du dein Ja zu uns. Wenn uns die Stürme bedrohen, halt<br />

uns fest in deiner Hand.<br />

Lesung Apg 13, 30–33<br />

Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, und er ist viele<br />

Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen<br />

von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt<br />

vor dem Volk seine Zeugen sind. So verkünden wir euch das<br />

Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen<br />

ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt, indem er Jesus auferweckt<br />

hat, wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du,<br />

heute habe ich dich gezeugt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Strecke deine Hand aus und lege sie in meine Seite und sei nicht<br />

ungläubig, sondern gläubig. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Lasst uns Jesus Christus um die Bereitschaft bitten, unseren<br />

Mitmenschen Hoffnung zu geben:


Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 86<br />

V: Du, der uns aufhilft und heilt, A: sprich nur ein Wort.<br />

– <strong>Das</strong>s wir uns berühren lassen und klarer sehen, wo es auf uns<br />

ankommt.<br />

– <strong>Das</strong>s wir lernen, zu reden und zu handeln wie du.<br />

– <strong>Das</strong>s wir Mut finden, unsere Freude über deine Nähe mit<br />

anderen zu teilen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />

du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />

wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />

mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />

kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Ach, Herr, bring doch Hilfe!<br />

Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />

Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />

Ps 118, 25.27<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 318, 324, 328, 329, 331, 338, 533 · KG 153,<br />

436, 439, 447, 454, 522, 538<br />

Gloria<br />

Wie neugeborene Kinder<br />

verlangt nach der unverfälschten Milch des Wortes,<br />

damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt.<br />

Halleluja.<br />

1 Petr 2, 2


87<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 32–35<br />

Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war e i n<br />

Herz und e i n e Seele. Keiner nannte etwas von dem, was<br />

er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.<br />

Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung<br />

Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen<br />

allen.<br />

Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die<br />

Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz,<br />

brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem<br />

wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt.“ Lukas schildert<br />

das Ideal der Urgemeinde – vermutlich auch, weil es in den<br />

Gemeinden seiner Zeit nicht mehr so ideal zugeht. Beim Geld<br />

hört die Freundschaft auf, heißt es auch heute. Die Erfahrung<br />

bestätigt diesen Satz allzu oft. Unter denen, die zum Glauben<br />

an den Messias Jesus gefunden haben, sieht die Sache anders<br />

aus. Sie fürchten sich nicht, großzügig zu sein und ihr Vermögen<br />

mit denen, die es nötig haben, zu teilen. Sie haben<br />

keine Angst, über den Tisch gezogen zu werden, ein schlechtes<br />

Geschäft zu machen, zu kurz zu kommen. Lukas sagt uns<br />

auch, warum das so ist: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist<br />

erfüllt.“ (Apg 4, 31) Nicht weil Seelenverwandte zueinandergefunden<br />

haben, sondern weil die Gemeinde im Heiligen Geist<br />

„ein Herz und eine Seele“ geworden ist, leidet niemand Not.<br />

Ein Herz und eine Seele, das ist keine Aussage über Sympathiewerte.<br />

Hier klingt vielmehr das Hauptgebot an, das Gebot,<br />

Gott zu lieben „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit<br />

ganzer Kraft“ (Dtn 6, 5). Wer Gott ungeteilt lieben lernt, lernt<br />

liebevoll teilen.


Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 88<br />

Antwortpsalm Ps 118, 2.4.16–18.22–24<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig.<br />

So soll Israel sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

So sollen sagen, die den HERRN fürchten: *<br />

Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers<br />

Die Rechte des HERRN, sie erhöht, *<br />

die Rechte des HERRN, Taten der Macht vollbringt sie.<br />

Ich werde nicht sterben, sondern leben, *<br />

um die Taten des HERRN zu verkünden. – Kehrvers<br />

Der HERR hat mich gezüchtigt, ja, gezüchtigt, *<br />

doch mich dem Tod nicht übergeben.<br />

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />

er ist zum Eckstein geworden. – Kehrvers<br />

Vom HERRN her ist dies gewirkt, *<br />

ein Wunder in unseren Augen.<br />

Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; *<br />

wir wollen jubeln und uns über ihn freuen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 444 (V. Ton) oder GL 558, 1<br />

oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (VI. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Johannesbrief 1 Joh 5, 1–6<br />

Schwestern und Brüder! Jeder, der glaubt, dass Jesus der<br />

Christus ist, ist aus Gott gezeugt und jeder, der den Vater<br />

liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. Daran erkennen<br />

wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben<br />

und seine Gebote erfüllen.<br />

Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote<br />

halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was<br />

aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der<br />

die Welt besiegt hat: unser Glaube. Wer sonst besiegt die Welt,<br />

außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?


89<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus<br />

Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im<br />

Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt;<br />

denn der Geist ist die Wahrheit.<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 20, 29<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst<br />

du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 20, 19–31<br />

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus<br />

Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen<br />

waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede<br />

sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände<br />

und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn<br />

sahen.<br />

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie<br />

mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das<br />

gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt<br />

den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie<br />

erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.<br />

Thomas, der Didymus – Zwilling – genannt wurde, einer der<br />

Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger<br />

sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen.<br />

Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an<br />

seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das<br />

Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube<br />

ich nicht.<br />

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt<br />

und Thomas war dabei.<br />

Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und<br />

sagte: Friede sei mit euch!


Eucharistie · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 90<br />

Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus<br />

und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in<br />

meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!<br />

Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein<br />

Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du.<br />

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />

Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner<br />

Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.<br />

Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der<br />

Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben<br />

Leben habt in seinem Namen.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Gott, du hast deinem Volk durch das Bekenntnis des Glaubens<br />

und den Empfang der Taufe neues Leben geschenkt. Nimm die<br />

Gaben (der Neugetauften und aller) deiner Gläubigen gnädig an<br />

und lass uns in dir Seligkeit und ewiges Leben finden. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall<br />

zu danken, diese Tage aber aufs Höchste zu feiern, da unser<br />

Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre<br />

Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod<br />

hat er unseren Tod vernichtet und durch seine Auferstehung<br />

das Leben neu geschaffen. Darum jubelt heute der ganze Erdkreis<br />

in österlicher Freude, darum preisen dich die himmlischen<br />

Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 20, 29<br />

Selig, die nicht sehen und doch glauben. Halleluja.


91<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Auslegung<br />

Schlussgebet<br />

Allmächtiger Gott, im heiligen Sakrament haben wir den Leib<br />

und das Blut deines Sohnes empfangen. Lass diese österliche<br />

Gabe in uns weiterwirken und fruchtbar sein. Darum bitten wir<br />

durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Ludger Schenke<br />

<strong>Das</strong> Wirken der Jünger in Jesu Spuren erfordert, dass sie von<br />

oben, aus Gott geboren sind (vgl. 3, 3; 1, 13). Wie könnten<br />

sie sonst Jesu Werke tun und sein Wort weitergeben? Deshalb<br />

folgt der Akt der Neuschöpfung der Jünger, ihre Geburt<br />

von oben: Der Auferstandene haucht sie an (vgl. Gen 2, 7; Ez<br />

37, 9 f.) und übergibt ihnen auf diese Weise den Heiligen Geist<br />

(20, 22). Der Leser denkt zurück an 19, 30.35: Der Geist, den<br />

Jesus sterbend übergeben hat, der Lebensstrom, der aus seiner<br />

Brustwunde floss, kommt an. Im Tod Jesu ist diese Gabe begründet.<br />

<strong>Das</strong> ist immer so: Der Geist eines großen Menschen kann erst<br />

umfassend wirken, nachdem der Mensch gestorben ist. Aber


Abend · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 92<br />

Jesu Geist ist nicht der eines Toten, sondern eines Lebendigen.<br />

Aus diesem Grund musste Jesus vorher zum Vater zurückkehren<br />

und verherrlicht werden (vgl. 7, 39). In 16, 4b–7 hatte er<br />

dies den Jüngern so angekündigt, wie es sich jetzt vollzieht.<br />

Ludger Schenke (* 1940), Johannes-Kommentar, elektronische Neuauflage<br />

2014, (http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:77-36345), 320–321,<br />

© beim Autor<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Ist das der Leib, Herr Jesu Christ,<br />

der tot im Grab gelegen ist?<br />

Kommt, kommt, ihr Christen jung und alt,<br />

schaut die verklärte Leibsgestalt!<br />

Halleluja, halleluja!<br />

Der Leib ist klar, klar wie Kristall,<br />

Rubinen gleich die Wunden all;<br />

die Seel durchstrahlt ihn licht und rein<br />

wie tausendfacher Sonnenschein.<br />

Halleluja, halleluja!<br />

Der Leib empfindet nimmer Leid,<br />

bleibt unverletzt in Ewigkeit,<br />

gleichwie so viele tausend Jahr<br />

die Sonne leuchtet eben klar.<br />

Halleluja, halleluja!<br />

O Leib, wie zart, o Leib, wie fein,<br />

dringst durch verschlossne Türen ein,


93<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Abend<br />

wie durch das Glas die Sonne geht,<br />

da nichts den Strahlen widersteht.<br />

Halleluja, halleluja!<br />

Schnell ist der Leib, schnell und geschwind,<br />

gleichwie ein Pfeil, gleichwie der Wind,<br />

gleichwie die Welt viel tausend Meil<br />

die Sonn umläuft in schneller Eil.<br />

Halleluja, halleluja!<br />

Bedeck, o Mensch, dein Augenlicht!<br />

Vor dieser Sonn besteht es nicht.<br />

Kein Mensch auf dieser Erde kann<br />

den Glanz der Gottheit schauen an.<br />

Halleluja, halleluja!<br />

Friedrich von Spee 1623/Kirchenlied 1938<br />

GL 331 · GL 1975 867 (Anhang Köln)<br />

Psalm 107 Verse 33–43<br />

Der Herr machte Ströme zur dürren Wüste, *<br />

Oasen zum dürstenden Ödland,<br />

fruchtbares Land zur salzigen Steppe, *<br />

denn seine Bewohner waren böse.<br />

Er machte die Wüste zum Wasserteich, *<br />

verdorrtes Land zu Oasen.<br />

Dort siedelte er Hungernde an, *<br />

sie gründeten wohnliche Städte.<br />

Sie bestellten Felder, pflanzten Reben *<br />

und erzielten reiche Ernten.<br />

Er segnete sie, sodass sie sich gewaltig vermehrten, *<br />

gab ihnen große Mengen an Vieh.<br />

Dann aber wurden sie geringer an Zahl, *<br />

gebeugt unter der Last von Leid und Kummer.<br />

Er goss über die Edlen Verachtung aus, *<br />

ließ sie umherirren in wegloser Wüste.


Abend · Sonntag, 11. <strong>April</strong> 94<br />

Die Armen hob er aus dem Elend empor *<br />

und vermehrte ihre Sippen, einer Herde gleich.<br />

Die Redlichen sehn es und freuen sich, *<br />

doch alle bösen Menschen verstummen.<br />

Wer ist weise und beachtet das alles, *<br />

wer begreift die reiche Huld des Herrn?<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, den Hungernden schaffst du fruchtbares Land und richtest<br />

die Gebeugten auf. Schenke uns dein Erbarmen, dass wir<br />

den Menschen helfen, die uns heute brauchen.<br />

Lesung Röm 6, 8–11<br />

Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch<br />

mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den<br />

Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht<br />

mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal<br />

gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So<br />

sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde<br />

tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du. Selig, die nicht<br />

sehen und doch glauben. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Wir sind eingeladen zum Fest des Lebens. Gott, dem Freund des<br />

Lebens und dem Grund unseres Hoffens, bitten wir:<br />

V: Komm, Herr, A: segne uns.<br />

Für die Erstkommunionkinder, die nun in neuer Weise Gemeinschaft<br />

erfahren mit dir:<br />

– Lass sie mit dir und untereinander verbunden bleiben.


95<br />

Sonntag, 11. <strong>April</strong> · Abend<br />

Für die christlichen Gemeinden:<br />

– <strong>Das</strong>s sie trotz der Zusammenlegungen zu immer größeren<br />

Verbünden und den damit einhergehenden Verlusten an erlebbarer<br />

Gemeinschaft ihren Kindern Aufmerksamkeit, Zeit<br />

und Spielraum schenken.<br />

Für die Katechetinnen und Katecheten, die unsere Kinder begleitet<br />

und sie zur Mahlgemeinschaft geführt haben:<br />

– Lass auch sie weiter wachsen im Glauben und in der Liebe.<br />

Für die Kinder weltweit, die unter härtesten Bedingungen leben<br />

müssen:<br />

– Lass sie Lebenschancen finden und Menschen, denen sie vertrauen<br />

können und die sich für sie einsetzen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst<br />

du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen,<br />

wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie<br />

mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie<br />

kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Gnade sei mit uns und Friede<br />

von Gott, unserem Vater,<br />

und dem Herrn Jesus Christus.<br />

Vgl. Röm 1, 7


Montag, 12. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Herta (Märtyrerin, † um 303) · hl. Julius I. (Papst, † 352) ·<br />

hl. Zeno von Verona (Bischof, † um 371) · hl. Konstantin von Gap<br />

(Bischof, † um 530) · Johann Adam Möhler (Theologe, bedeutender<br />

Vertreter der Tübinger Schule, † 1838)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Petrus Waldes (Gründer der Laienbewegung<br />

der Waldenser, † vor 1218)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Hymnus<br />

Zieh ein zu deinen Toren,<br />

sei meines Herzens Gast,<br />

der du, da ich geboren,<br />

mich neu geboren hast,<br />

o hochgeliebter Geist<br />

des Vaters und des Sohnes,<br />

mit beiden gleichen Thrones,<br />

mit beiden gleich gepreist.<br />

Zieh ein, lass mich empfinden<br />

und schmecken deine Kraft,<br />

die Kraft, die uns von Sünden<br />

Hilf und Errettung schafft.<br />

Entsündge meinen Sinn,<br />

dass ich mit reinem Geiste<br />

dir Ehr und Dienste leiste,<br />

die ich dir schuldig bin.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


97<br />

Montag, 12. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Du bist ein Geist, der lehret,<br />

wie man recht beten soll;<br />

dein Beten wird erhöret,<br />

dein Singen klinget wohl,<br />

es steigt zum Himmel an,<br />

es lässt nicht ab und dringet,<br />

bis der die Hilfe bringet,<br />

der allen helfen kann.<br />

Du bist ein Geist der Freuden,<br />

von Trauern hältst du nichts,<br />

erleuchtest uns im Leiden<br />

mit deines Trostes Licht.<br />

Ach ja, wie manches Mal<br />

hast du mit süßen Worten<br />

mir aufgetan die Pforten<br />

zum güldnen Freudensaal.<br />

Paul Gerhardt 1653 – EG 133, Strophen 1, 2, 5 und 6,<br />

Melodie: GL 428 · GL 1975 292 · KG 528<br />

Psalm 42 Verse 2–6<br />

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, *<br />

nach dem lebendigen Gott.<br />

Wann darf ich kommen *<br />

und Gottes Antlitz schauen?<br />

Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; *<br />

denn man sagt zu mir den ganzen Tag: „Wo ist nun dein Gott?“<br />

<strong>Das</strong> Herz geht mir über, wenn ich daran denke: /<br />

wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, *<br />

mit Jubel und Dank in feiernder Menge.<br />

Meine Seele, warum bist du betrübt *<br />

und bist so unruhig in mir?


Morgen · Montag, 12. <strong>April</strong> 98<br />

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, *<br />

meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Heil, wir sehnen uns nach deiner Gegenwart. Wende<br />

dich uns zu, lass uns dein Angesicht leuchten; denn wir schauen<br />

aus nach dir.<br />

Lesung 1 Petr 1, 3–5<br />

Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn:<br />

Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit<br />

wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige<br />

Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und<br />

unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt<br />

ist. Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit<br />

ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand nicht von oben geboren<br />

wird, kann er das Reich Gottes nicht schauen. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Ewiger Gott, du bist älter als alle Zeit und jünger als jeder Tag.<br />

In der Frühe dieses Morgens rufen wir zu dir:<br />

A: Höre unsere Bitten.<br />

– Bereite unser Ohr für dein Wort und lass es uns heute befolgen.<br />

– Lass alles, was wir heute tun, vor deinem Angesicht geschehen;<br />

so wird unser Leben gelingen.<br />

– Erneuere stets unser Vertrauen zu dir, dass wir nicht verzagen,<br />

wenn die Arbeit uns schwer wird.<br />

Vaterunser


99<br />

Montag, 12. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, wir dürfen dich Vater nennen, denn<br />

du hast uns an Kindes statt angenommen. Gib, dass wir mehr<br />

und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben, damit wir die<br />

wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Christus Jesus, der Auferstandene,<br />

komme den Seinen zu Hilfe.<br />

In der ewigen Herrlichkeit<br />

zähle er uns seinen Heiligen zu.<br />

Nach dem Te Deum<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr.<br />

Gebrochen ist die Macht des Todes. Halleluja.<br />

Vgl. Röm 6, 9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 23–31<br />

In jenen Tagen, als Petrus und Johannes freigelassen waren,<br />

gingen sie zu den Ihren und berichteten alles, was die Hohenpriester<br />

und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten.<br />

Als sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott<br />

und sprachen: Herr, du hast den Himmel, die Erde und das<br />

Meer geschaffen und alles, was dazugehört; du hast durch den<br />

Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen<br />

Geist gesagt:<br />

Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche<br />

Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, und die Herrscher<br />

haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten.


Eucharistie · Montag, 12. <strong>April</strong> 100<br />

Wahrhaftig, verbündet haben sich in dieser Stadt gegen deinen<br />

heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und<br />

Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, um<br />

alles auszuführen, was deine Hand und dein Wille im Voraus<br />

bestimmt haben.<br />

Doch jetzt, Herr, sieh auf ihre Drohungen und gib deinen<br />

Knechten die Kraft, mit allem Freimut dein Wort zu verkünden.<br />

Streck deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder<br />

geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.<br />

Als sie gebetet hatten, bebte der Ort, an dem sie versammelt<br />

waren, und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie<br />

verkündeten freimütig das Wort Gottes.<br />

Antwortpsalm Ps 2, 1–9<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Selig die Menschen, die auf dich vertrauen, o Herr.<br />

Warum toben die Völker, *<br />

warum machen die Nationen vergebliche Pläne?<br />

Die Könige der Erde stehen auf, *<br />

die Großen haben sich verbündet<br />

gegen den Herrn und seinen Gesalbten.<br />

„Lasst uns ihre Fesseln zerreißen *<br />

und von uns werfen ihre Stricke!“ – Kehrvers<br />

Doch er, der im Himmel thront, lacht, *<br />

der Herr verspottet sie.<br />

Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, *<br />

in seinem Grimm wird er sie erschrecken:<br />

„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />

auf Zion, meinem heiligen Berg.“ – Kehrvers<br />

Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />

Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />

Heute habe ich dich gezeugt.


101<br />

Montag, 12. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />

die Enden der Erde zum Eigentum.<br />

Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />

wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 12d, ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Kol 3, 1<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was<br />

im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 1–8<br />

Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender<br />

Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und<br />

sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von<br />

Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die<br />

du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.<br />

Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand<br />

nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes<br />

nicht sehen.<br />

Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon<br />

alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner<br />

Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden.<br />

Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand<br />

nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das<br />

Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist<br />

Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.<br />

Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem<br />

geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein<br />

Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht.<br />

So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.


Abend · Montag, 12. <strong>April</strong> 102<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Bei allem Streben nach Herrschaft und nach Selbstbeherrschung,<br />

wir verfügen niemals restlos über uns selbst. <strong>Das</strong>s wir<br />

geboren wurden und dass wir sterben werden, führt uns vor<br />

Augen, dass wir uns letzten Endes nicht in der Hand haben,<br />

und dass wir nicht nur in unserer eigenen Hand sind. Mit Nikodemus<br />

spricht Jesus über eine Geburt „von Neuem“ bzw.<br />

„von oben“ (Joh 3, 3.7; das entsprechende griechische Wort<br />

ist doppeldeutig), „aus Wasser und Geist“ (Joh 3, 5), „aus dem<br />

Geist“ (Joh 3, 6). Durch diese Geburt erhält der Mensch eine<br />

neue Herkunft. <strong>Das</strong> Kennzeichen des „von oben“, des „von<br />

Neuem“ geborenen Menschen ist, dass er sich ganz auf Gottes<br />

Wirklichkeit verlässt und ihr vertraut. Gottes Wirklichkeit können<br />

wir nicht kontrollieren, wie wir vielleicht uns selbst und<br />

andere Menschen kontrollieren oder jedenfalls kontrollieren<br />

möchten. Mit dem neuen Leben aus dem Geist ist es wie mit<br />

dem Wind, dessen mächtiges Brausen wir erleben, ohne sein<br />

Woher und Wohin stets benennen, geschweige denn planen zu<br />

können. Macht uns die neue Geburt aber hilflos und abhängig,<br />

hält sie uns klein? Etwas ganz anderes geschieht. In der neuen<br />

Geburt begegnen wir der Wirklichkeit Gottes als dem Grund<br />

und Ursprung unseres Lebens. Hier gewinnen wir, unbegreiflich,<br />

unerhört, Anteil an Gottes eigenem Leben – an seiner<br />

unerschöpflichen, freigiebigen Lebendigkeit.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


103<br />

Montag, 12. <strong>April</strong> · Abend<br />

Innehalten am Abend<br />

Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strome des Lebens.<br />

Wilhelm Raabe (deutscher Schriftsteller, 1800–1845)<br />

• Was bedeutet mir Humor?<br />

• Wer wirft mir immer wieder diesen „Schwimmgürtel auf<br />

dem Strome des Lebens“ zu?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Du Himmel droben, freue dich,<br />

und Meer und Erde, jubelt mit.<br />

Der Herr erstand aus seinem Grab –<br />

mit ihm die todgeweihte Welt.<br />

Jetzt bricht der Tag des Heiles an,<br />

und die verheißne Zeit ist da:<br />

Vom Blut des Lammes strahlt die Welt<br />

und hebt sich aus der Finsternis.<br />

Sein Tod und seines Todes Qual<br />

schafft die Vergebung aller Schuld;<br />

in Schwachheit siegt die Gotteskraft,<br />

und der Besiegte schlägt den Feind.<br />

Der Hoffnung köstlichen Geschmack<br />

schenkt uns der Herr, dass wir vertraun:<br />

Wir werden mit ihm auferstehn<br />

und Erben seines Reiches sein.<br />

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der aus dem Grabe auferstand,<br />

dem Vater und dem Geist zugleich<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Laetare, caelum, desuper; 10. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 329 · GL 1975 220 · KG 455 – andere Melodie: EG 110


Abend · Montag, 12. <strong>April</strong> 104<br />

Psalm 40 Verse 10–14.17–18<br />

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, *<br />

meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.<br />

Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, *<br />

ich spreche von deiner Treue und Hilfe,<br />

ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit *<br />

vor der großen Gemeinde.<br />

Du, Herr, verschließ mir nicht dein Erbarmen, *<br />

deine Huld und Wahrheit mögen mich immer behüten!<br />

Denn Leiden ohne Zahl umfangen mich, /<br />

meine Sünden holen mich ein, *<br />

ich vermag nicht mehr aufzusehn.<br />

Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf, *<br />

der Mut hat mich ganz verlassen.<br />

Gewähre mir die Gunst, Herr, und reiß mich heraus; *<br />

Herr, eile mir zu Hilfe!<br />

Alle, die dich suchen, frohlocken; *<br />

sie mögen sich freuen in dir.<br />

Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: *<br />

Groß ist Gott, der Herr.<br />

Ich bin arm und gebeugt; *<br />

der Herr aber sorgt für mich.<br />

Meine Hilfe und mein Retter bist du. *<br />

Mein Gott, säume doch nicht!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Gerechtigkeit, ewiger Gott, gereicht deinen Geschöpfen<br />

zum Segen. Lass sie in uns und durch uns Wirklichkeit werden.<br />

Lesung 1 Petr 3, 18.22<br />

Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben,<br />

er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott


105<br />

Montag, 12. <strong>April</strong> · Abend<br />

hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist<br />

nach lebendig gemacht. Er ist in den Himmel gegangen; dort ist<br />

er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind<br />

ihm unterworfen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus<br />

dem Geist geboren ist, das ist Geist. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Paulus sagt uns: „Wo die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade<br />

übergroß geworden.“ Darum können wir auch dort, wo Unheil<br />

herrscht, auf Wandel zum Besseren hoffen. So lasst uns beten:<br />

V: Barmherziger Gott, A: führ uns den Weg zum Leben.<br />

– Wo Familien sich heillos zerstritten haben.<br />

– Wo Schüler in ihrer Klasse und Schule ausgegrenzt werden.<br />

– Wo Kollegen am Arbeitsplatz unter Druck gesetzt werden.<br />

– Wo Nachbarn ihrer Herkunft oder Hautfarbe wegen keinen<br />

Anschluss finden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, wir dürfen dich Vater nennen, denn<br />

du hast uns an Kindes statt angenommen. Gib, dass wir mehr<br />

und mehr aus dem Geist der Kindschaft leben, damit wir die<br />

wahre Freiheit finden und das unvergängliche Erbe erlangen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Dienstag, 13. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Martin I.<br />

Martin I. lebte im siebten Jahrhundert und wurde ohne kaiserliche<br />

Bestätigung 649 zum Papst geweiht. In seine Amtszeit<br />

fielen die Streitigkeiten um die Irrlehre des Monotheletismus, einer<br />

Lehre, die den menschlichen Willen Christi und damit sein wahres<br />

Menschsein leugnete. Auf der Latereransynode (649) bestätigte<br />

Martin die Verurteilung dieser Lehre durch seine Unterschrift und<br />

zog sich damit den Unwillen des Kaisers Konstans II. zu, der jede<br />

Diskussion in dieser Frage verboten hatte. Martin wurde zum Tode<br />

verurteilt und dann zur Verbannung auf die Krim begnadigt, wo er<br />

unter unsäglichen Drangsalen 655 starb.<br />

Schrifttexte: Lesung: 2 Tim 2, 8–13; 3, 10–12; Evangelium: Joh<br />

15, 18–21<br />

Namenstag: hl. Hermenegild (westgot. Königssohn, † 585) · hl. Paulus<br />

Diaconus (Benediktiner auf Montecassino, Gelehrter am Hof Karls des<br />

Großen, † um 799) · Hardward von Minden (Bischof, † 853) · Paternus<br />

von Paderborn (Inkluse, † 1058) · sel. Ida von Boulogne († 1113)<br />

Von heute an begehen unsere muslimischen Mitbürger den Fastenmonat<br />

Ramadan (bis 15.5.).<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wort Gottes, dessen Macht und Ruf<br />

im Urbeginn die Welt erschuf.<br />

Du bist der Anfang und das Ende.


107<br />

Dienstag, 13. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Der Himmel und die ganze Welt<br />

sind deiner Hoheit unterstellt.<br />

Du bist der Zeiten Lot und Wende.<br />

Die Weisheit baute sich ein Haus,<br />

darin spricht Gott sich selber aus,<br />

und dieses Wort hat uns getroffen.<br />

Nun ist die Welt nicht mehr so leer,<br />

nicht mehr die Last so drückend schwer:<br />

Der Weg zum Vater steht uns offen.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: GL 393 · GL 1975 265 · KG 534<br />

(letzte Textzeile wird wiederholt)<br />

Psalm 37 Verse 1–11<br />

Errege dich nicht über die Bösen, *<br />

wegen der Übeltäter ereifere dich nicht!<br />

Denn sie verwelken schnell wie das Gras, *<br />

wie grünes Kraut verdorren sie.<br />

Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, *<br />

bleib wohnen im Land und bewahre Treue!<br />

Freu dich innig am Herrn! *<br />

Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.<br />

Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; *<br />

er wird es fügen.<br />

Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht *<br />

und dein Recht so hell wie den Mittag.<br />

Sei still vor dem Herrn und harre auf ihn! /<br />

Erhitze dich nicht über den Mann, dem alles gelingt, *<br />

den Mann, der auf Ränke sinnt.<br />

Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; *<br />

erhitze dich nicht, es führt nur zu Bösem!


Morgen · Dienstag, 13. <strong>April</strong> 108<br />

Denn die Bösen werden ausgetilgt; *<br />

die aber auf den Herrn hoffen,<br />

werden das Land besitzen.<br />

Eine Weile noch, und der Frevler ist nicht mehr da; *<br />

schaust du nach seiner Wohnung<br />

– sie ist nicht mehr zu finden.<br />

Doch die Armen werden das Land bekommen, *<br />

sie werden Glück in Fülle genießen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Treuer Gott, dir vertrauen wir uns an. Lass deine Gerechtigkeit<br />

in uns leuchten, hell lass es werden in der Welt.<br />

Lesung Apg 13, 30–33<br />

Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, und er ist viele<br />

Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm zusammen<br />

von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt<br />

vor dem Volk seine Zeugen sind. So verkünden wir euch das<br />

Evangelium: Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen<br />

ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt, indem er Jesus auferweckt<br />

hat, wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du,<br />

heute habe ich dich gezeugt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte. Ich bin die<br />

Wurzel Davids und sein Stamm. Ich bin der leuchtende Stern,<br />

der Morgenstern. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Wort seines Vaters, dem<br />

Licht für die Völker:<br />

A: Komm, Herr, erleuchte uns.


109<br />

Dienstag, 13. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

– Hilf uns, mit der Weisheit des Kreuzes für die Schwachen<br />

einzutreten.<br />

– Gib uns Einsicht in die Wirksamkeit der Stille, wenn wir meinen,<br />

deine Botschaft hinausposaunen zu müssen.<br />

– Wenn wir Ablehnung erfahren, stärke uns durch deinen<br />

Geist, damit wir an deinem Weg festhalten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast uns in den österlichen Sakramenten<br />

das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Hilf uns,<br />

den Sieg des Auferstandenen zu verkünden, und lass die Fülle<br />

seiner Herrlichkeit an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.<br />

Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt<br />

und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen,<br />

die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben.<br />

Eph 6, 24<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Der Herr ist König geworden, Gott, der Herrscher des Alls!<br />

Wir wollen uns freuen und jubeln<br />

und ihm allein die Ehre erweisen. Halleluja.<br />

Offb 19, 6–7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 32–37<br />

Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.<br />

Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum,


Eucharistie · Dienstag, 13. <strong>April</strong> 110<br />

sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die<br />

Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und<br />

reiche Gnade ruhte auf ihnen allen.<br />

Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die<br />

Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz,<br />

brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem<br />

wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.<br />

Auch Josef, ein Levit aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas,<br />

das heißt übersetzt Sohn des Trostes, genannt wurde,<br />

verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und<br />

legte es den Aposteln zu Füßen.<br />

Antwortpsalm Ps 93<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit.<br />

Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; *<br />

der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.<br />

Der Erdkreis ist fest gegründet, *<br />

nie wird er wanken. – Kehrvers<br />

Dein Thron steht fest von Anbeginn, *<br />

du bist seit Ewigkeit.<br />

Fluten erheben sich, Herr, /<br />

Fluten erheben ihr Brausen, *<br />

Fluten erheben ihr Tosen. – Kehrvers<br />

Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser, /<br />

gewaltiger als die Brandung des Meeres *<br />

ist der Herr in der Höhe.<br />

Deine Gesetze sind fest und verlässlich; /<br />

Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit *<br />

für alle Zeiten. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1a,<br />

ferner GL 52, 1 · GL 1975 529, 8 · KG 622 (VIII. Ton)


111<br />

Dienstag, 13. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 14.15<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Der Menschensohn muss erhöht werden, damit jeder, der<br />

glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 7–15<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wundere dich nicht,<br />

dass ich dir sagte: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Der<br />

Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht,<br />

woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus<br />

dem Geist geboren ist.<br />

Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen?<br />

Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das<br />

nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden<br />

wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch<br />

nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische<br />

Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet<br />

ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?<br />

Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem,<br />

der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.<br />

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss<br />

der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in<br />

ihm das ewige Leben hat.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

„Der Wind weht, wo er will.“ Wiederum wird die Doppeldeutigkeit<br />

eines griechischen Wortes genutzt. „<strong>Das</strong> Pneuma weht,<br />

wo es will.“ „Pneuma“ kann „Wind“ bedeuten oder „Geist“.<br />

Jesus spricht Nikodemus respektvoll als „Lehrer Israels“ an,<br />

doch die Kommunikation ist von Missverstehen geprägt. Wie<br />

kann die Kluft zwischen Himmel und Erde anders geschlossen<br />

werden als durch den Abstieg des Menschensohns und durch


Abend · Dienstag, 13. <strong>April</strong> 112<br />

seinen Aufstieg, seine Erhöhung – am Kreuz? Ein herausfordernder<br />

Gedanke, der dem Kreuzestod Jesu seine Anstößigkeit<br />

nehmen will und ihn mithilfe biblischer Zeugen als Weg zum<br />

Heil deutet. Und doch, geleugnet, weichgezeichnet, wird das<br />

harte Holz des Kreuzes hier nicht. Die zerreißende Spannung<br />

zwischen Himmel und Erde – wird gehalten.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Was ihr nicht tut mit Lust, gedeiht euch nicht.<br />

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)<br />

• Wann habe ich die Erfahrung des Scheiterns im (eher unmotivierten)<br />

Beginnen gemacht?<br />

• Und wann die fast überraschende Erfahrung des glücklichen<br />

Gelingens?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Herr und Gott, die Lichter schwinden,<br />

deine Kirche wacht.<br />

Wer dir singt, der wird dich finden:<br />

Du wohnst in der Nacht.<br />

Lass uns ein, du allein<br />

kannst uns Licht in deinem Dunkel sein.


113<br />

Dienstag, 13. <strong>April</strong> · Abend<br />

Herr und Gott, die Sterne drehen<br />

ihren Tanz dir zu.<br />

Welten steigen und vergehen,<br />

du bleibst immer du.<br />

Lass uns ein, du allein<br />

wirst im Tode unser Leben sein.<br />

Herr, den wir nicht schauen können,<br />

gib uns doch dein Licht.<br />

Menschen, deren Lampen brennen,<br />

zeigst du dein Gesicht.<br />

Lass uns ein, du allein<br />

senkst die Welt in Frieden ein.<br />

Halleluja.<br />

aus: Silja Walter, Gesamtausgabe, Band 10<br />

© 2005 Paulusverlag in der Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br.<br />

Psalm 54 Verse 3–6.8–9<br />

Hilf mir, Gott, durch deinen Namen, *<br />

verschaff mir Recht mit deiner Kraft!<br />

Gott, höre mein Flehen, *<br />

vernimm die Worte meines Mundes!<br />

Denn es erheben sich gegen mich stolze Menschen, /<br />

freche Leute trachten mir nach dem Leben; *<br />

sie haben Gott nicht vor Augen.<br />

Doch Gott ist mein Helfer, *<br />

der Herr beschützt mein Leben.<br />

Freudig bringe ich dir dann mein Opfer dar *<br />

und lobe deinen Namen, Herr; denn du bist gütig.<br />

Der Herr hat mich herausgerissen aus all meiner Not, *<br />

und mein Auge kann auf meine Feinde herabsehn.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Dienstag, 13. <strong>April</strong> 114<br />

Du hörst unser Rufen, treuer Gott, du befreist uns aus der Not.<br />

Gib, dass wir stets auf dich unsere Hoffnung setzen.<br />

Lesung Kol 3, 16<br />

<strong>Das</strong> Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei<br />

euch. Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit!<br />

Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie<br />

sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Brannte uns nicht das Herz, als Jesus unterwegs mit uns redete?<br />

Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Jesus, du bist gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen. Durch<br />

dich bitten wir den Vater:<br />

V: Sende aus deinen Geist, A: erneuere das Antlitz der Erde.<br />

Für alle, die sich in ihren Gewohnheiten eingerichtet haben;<br />

– entfache ihre Sehnsucht.<br />

Für alle, die mutlos sind;<br />

– gib ihnen neue Hoffnung.<br />

Für alle, die das Evangelium verkünden;<br />

– lass sie die Herzen ihrer Zuhörer bewegen.<br />

Für alle, die um deinetwillen angefeindet werden;<br />

– hilf ihnen, in Liebe standzuhalten.<br />

Für alle, die für deine Sache ihr Leben gegeben haben;<br />

– lass ihr Zeugnis wirksam werden.<br />

Vaterunser


115<br />

Dienstag, 13. <strong>April</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast uns in den österlichen Sakramenten<br />

das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit gegeben. Hilf uns,<br />

den Sieg des Auferstandenen zu verkünden, und lass die Fülle<br />

seiner Herrlichkeit an uns offenbar werden, wenn er wiederkommt.<br />

Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt<br />

und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Mittwoch, 14. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Tiburtius (Märtyrer, † zwischen 180 und 230) · sel.<br />

Hadwig von Meer (Prämonstratenserin, † um 1200) · sel. Lidwina<br />

von Schiedam (Ludwina, Lidia, Mystikerin, † 1433) · Ernestine von<br />

Neuburg (Karmelitin, Priorin, † 1775)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt,<br />

hast mich geheilt und mit Freude umgürtet.<br />

Dir singt mein Herz und will nicht verstummen.<br />

Dir will ich singen in Ewigkeit.<br />

nach Ps 30, 12–13,<br />

Melodie: Johannes Falk (* 1963)<br />

GL 323<br />

Canticum 1 Sam 2, 1b–10<br />

Antiphon:<br />

Der Herr gibt den Tod und das Leben, er führt zu den Toten<br />

hinab und führt auch herauf. Halleluja.<br />

Mein Herz ist voll Freude über den Herrn, *<br />

große Kraft gibt mir der Herr.<br />

Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde; *<br />

denn ich freue mich über deine Hilfe.


117<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Niemand ist heilig, nur der Herr; /<br />

denn außer dir gibt es keinen Gott; *<br />

keiner ist ein Fels wie unser Gott.<br />

Redet nicht immer so vermessen, *<br />

kein freches Wort komme aus eurem Mund;<br />

denn der Herr ist ein wissender Gott, *<br />

und bei ihm werden die Taten geprüft.<br />

Der Bogen der Helden wird zerbrochen, *<br />

die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.<br />

Die Satten verdingen sich um Brot, *<br />

doch die Hungrigen können feiern für immer.<br />

Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder, *<br />

doch die Kinderreiche welkt dahin.<br />

Der Herr macht tot und lebendig, *<br />

er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.<br />

Der Herr macht arm und macht reich, *<br />

er erniedrigt, und er erhöht.<br />

Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub *<br />

und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;<br />

er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen, *<br />

einen Ehrenplatz weist er ihm zu.<br />

Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde; *<br />

auf sie hat er den Erdkreis gegründet.<br />

Er behütet die Schritte seiner Frommen, /<br />

doch die Frevler verstummen in der Finsternis; *<br />

denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.<br />

Wer gegen den Herrn streitet, wird zerbrechen, /<br />

der Höchste lässt es donnern am Himmel. *<br />

Der Herr hält Gericht bis an die Grenzen der Erde.<br />

Seinem König gebe er Kraft *<br />

und erhöhe die Macht seines Gesalbten.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Mittwoch, 14. <strong>April</strong> 118<br />

Lesung Röm 6, 8–11<br />

Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch<br />

mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den<br />

Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht<br />

mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal<br />

gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So<br />

sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde<br />

tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen,<br />

sondern das ewige Leben haben. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gottes Maßstäbe sind andere als die, die unter uns Menschen<br />

gelten. Ihn bitten wir:<br />

A: Nimm uns an, du unser Vater.<br />

– Mit unserem Kleinmut und unseren Ängsten.<br />

– Mit unserer Hoffnung und Zuversicht.<br />

– Mit unserem guten Willen und Einsatz.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, in den österlichen Geheimnissen, die wir<br />

jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche<br />

Würde wiedergeschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben,<br />

dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir<br />

gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar<br />

wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


119<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich will dir danken, Herr, vor den Völkern;<br />

deinen Namen will ich meinen Brüdern verkünden.<br />

Halleluja.<br />

Ps 18, 50; 22, 23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 17–26<br />

In jenen Tagen erhoben sich voll Eifersucht der Hohepriester<br />

und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die Gruppe der<br />

Sadduzäer. Sie ließen die Apostel verhaften und in das öffentliche<br />

Gefängnis werfen.<br />

Ein Engel des Herrn aber öffnete nachts die Gefängnistore,<br />

führte sie heraus und sagte: Geht, tretet im Tempel auf, und<br />

verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens! Sie gehorchten<br />

und gingen bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten.<br />

Währenddessen kam der Hohepriester mit seinen Begleitern.<br />

Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels<br />

zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel<br />

vorführen zu lassen. Die Diener gingen, fanden sie aber nicht<br />

im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten: Wir fanden<br />

das Gefängnis sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den<br />

Toren stehen; als wir aber öffneten, fanden wir niemand darin.<br />

Der Tempelhauptmann und die Hohenpriester waren ratlos,<br />

als sie das hörten, und wussten nicht, was nun werden sollte.<br />

Da kam jemand und meldete ihnen: Die Männer, die ihr ins<br />

Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das<br />

Volk.


Eucharistie · Mittwoch, 14. <strong>April</strong> 120<br />

Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin und<br />

holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom<br />

Volk gesteinigt zu werden.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Verhaftung aller Apostel, eine schwere Krise in der Geschichte<br />

der Jesus-Bewegung, und eine wunderbare Wendung. Gottes<br />

unvergessene Befreiungstat, die Herausführung des Sklavenvolkes<br />

Israel aus Ägypten, steht Pate. <strong>Das</strong> Befreiungswunder<br />

ist nur eine Facette, in der sich das größere Wunder spiegelt:<br />

Gegen alle Widerstände – die Gemeinschaft um Jesus wächst!<br />

Hätte eine zu allem entschlossene Obrigkeit die noch schwache<br />

Bewegung nicht im Mark treffen können? Und heute: Gotteshäuser<br />

leeren sich, werden verkauft und zweckentfremdet.<br />

<strong>Das</strong> sind Signale, die wir beachten müssen, die wir nicht übersehen<br />

und überspielen dürfen. Doch darüber mutlos werden,<br />

uns abschotten und einsperren, das sollten wir nicht. Bleiben<br />

wir offen für unverhoffte Zeichen. Der Lichtstrahl der biblischen<br />

Befreiungsgeschichte, unverhofft Schloss und Riegel öffnender<br />

„Engel des Herrn“, er trifft unsere eigene Zeit.<br />

Antwortpsalm Ps 34, 2–9<br />

Kehrvers: Halleluja. – oder:<br />

Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus der Not.<br />

Ich will den Herrn allezeit preisen; *<br />

immer sei sein Lob in meinem Mund.<br />

Meine Seele rühme sich des Herrn; *<br />

die Armen sollen es hören und sich freuen. – Kehrvers<br />

Verherrlicht mit mir den Herrn, *<br />

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen!<br />

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, *<br />

er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – Kehrvers


121<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, *<br />

und ihr braucht nicht zu erröten!<br />

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. *<br />

Er half ihm aus all seinen Nöten. – Kehrvers<br />

Der Engel des Herrn umschirmt alle,<br />

die ihn fürchten und ehren, *<br />

und er befreit sie.<br />

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *<br />

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 651, 3 (IV. Ton) oder GL 1975 477 (V. Ton)<br />

oder KG 626 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 3, 16a.15<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 16–21<br />

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen<br />

Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde<br />

geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen<br />

Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern<br />

damit die Welt durch ihn gerettet wird.<br />

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt,<br />

ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes<br />

Gottes nicht geglaubt hat.<br />

Denn mit dem Gericht verhält es sich so: <strong>Das</strong> Licht kam in<br />

die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das<br />

Licht; denn ihre Taten waren böse.<br />

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum<br />

Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die


Abend · Mittwoch, 14. <strong>April</strong> 122<br />

Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine<br />

Taten in Gott vollbracht sind.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wo deine Gaben liegen, da liegen auch deine Aufgaben.<br />

Sprichwort<br />

• Was sind meine Gaben?<br />

• Was sind meine Aufgaben?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Heiteres Licht vom herrlichen Glanze<br />

deines unsterblichen, heiligen, sel’gen,<br />

himmlischen Vaters: Jesus Christus.<br />

Dich verherrlichen alle Geschöpfe.<br />

Siehe, wir kommen beim Sinken der Sonne,<br />

grüßen das freundliche Licht des Abends,<br />

singen in Hymnen Gott, dem Vater,<br />

singen dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />

Würdig bist du, dass wir dich feiern<br />

zu allen Zeiten mit heiligen Liedern,<br />

Christus, Sohn Gottes, Bringer des Lebens:<br />

Dich lobpreise die ganze Erde. Amen.<br />

Nach: Phos hilaron (Hymnus zum Lucernarium); frühchristlich<br />

Melodie: GL 660


123<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> · Abend<br />

Psalm 62 Verse 2–13<br />

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, *<br />

von ihm kommt mir Hilfe.<br />

Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />

darum werde ich nicht wanken.<br />

Wie lange rennt ihr an gegen einen Einzigen, /<br />

stürmt alle heran wie gegen eine fallende Wand, *<br />

wie gegen eine Mauer, die einstürzt?<br />

Ja, sie planen, ihn von seiner Höhe zu stürzen; *<br />

Lügen ist ihre Lust.<br />

Sie segnen mit ihrem Mund, *<br />

doch in ihrem Herzen fluchen sie.<br />

Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; *<br />

denn von ihm kommt meine Hoffnung.<br />

Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg; *<br />

darum werde ich nicht wanken.<br />

Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre; *<br />

Gott ist mein schützender Fels, meine Zuflucht.<br />

Vertrau ihm, Volk Gottes, zu jeder Zeit! /<br />

Schüttet euer Herz vor ihm aus! *<br />

Denn Gott ist unsere Zuflucht.<br />

Nur ein Hauch sind die Menschen, *<br />

die Leute nur Lug und Trug.<br />

Auf der Waage schnellen sie empor, *<br />

leichter als ein Hauch sind sie alle.<br />

Vertraut nicht auf Gewalt, *<br />

verlasst euch nicht auf Raub!<br />

Wenn der Reichtum auch wächst, *<br />

so verliert doch nicht euer Herz an ihn!<br />

Eines hat Gott gesagt, *<br />

zweierlei habe ich gehört:


Abend · Mittwoch, 14. <strong>April</strong> 124<br />

Bei Gott ist die Macht; *<br />

Herr, bei dir ist die Huld.<br />

Denn du wirst jedem vergelten, *<br />

wie es seine Taten verdienen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Bei dir, Gott, finden wir Ruhe. Schenke uns immer wieder Zeit,<br />

in der wir von allem frei werden, was uns von dir ablenkt. In<br />

der Stille komm uns entgegen.<br />

Lesung 1 Thess 5, 4–5<br />

Brüder, ihr lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht<br />

wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des<br />

Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und<br />

nicht der Finsternis.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wer die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit offenbar<br />

wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Uns Glaubende will Gott zu seiner Wohnstatt machen. Darum<br />

lasst uns ihn bitten:<br />

A: Segne deine Kirche.<br />

<strong>Das</strong>s österliche Freude sie erfüllt<br />

– und auch in scheinbar aussichtslosen Situationen Zuversicht<br />

von ihr ausstrahlt.<br />

<strong>Das</strong>s sie für alle Menschen offenbleibt<br />

– und niemand verloren gibt.<br />

<strong>Das</strong>s sie deiner Sendung treu bleibt<br />

– und sich nicht in sich selbst zurückzieht.


125<br />

Mittwoch, 14. <strong>April</strong> · Abend<br />

<strong>Das</strong>s sie den Menschen zuhört, die von Missbrauch betroffen<br />

sind,<br />

– und sich neu an Jesus ausrichtet.<br />

<strong>Das</strong>s sie die Erinnerung an die Verstorbenen lebendig<br />

– und die Hoffnung auf das neue Leben wachhält.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, in den österlichen Geheimnissen, die wir<br />

jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche<br />

Würde wiedergeschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben,<br />

dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir<br />

gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar<br />

wird. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Donnerstag, 15. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Huna (Unna, † um 687) · sel. Nidger von Augsburg<br />

(Bischof, † nach 829) · Waltmann von Antwerpen (Waldo, Prämonstratenser,<br />

Abt, † 1138)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Caroline Fliedner (Leiterin der Kaiserswerther<br />

Diakonissenanstalt, 1811–1892)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Heiliger Hauch, Leben spendendes Leben,<br />

du bewegst alles, bist Wurzel in jedem Geschöpf,<br />

befreist alles von Unreinheit,<br />

tilgst Schuld und salbst Wunden.<br />

Strahlendes Leben, lobenswert,<br />

du erweckst und wiedererweckst alles.<br />

nach Hildegard von Bingen<br />

Canticum Jes 12, 1b–6<br />

Antiphon:<br />

Schöpfet voll Freude das Wasser aus den Quellen des Heils.<br />

Ich danke dir, Herr. /<br />

Du hast mir gezürnt, doch dein Zorn hat sich gewendet, *<br />

und du hast mich getröstet.<br />

Ja, Gott ist meine Rettung; *<br />

ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.


127<br />

Donnerstag, 15. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. *<br />

Er ist für mich zum Retter geworden.<br />

Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude *<br />

aus den Quellen des Heils.<br />

An jenem Tag werdet ihr sagen: *<br />

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an!<br />

Macht seine Taten unter den Völkern bekannt, *<br />

verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!<br />

Preist den Herrn; denn herrliche Taten hat er vollbracht; *<br />

auf der ganzen Erde soll man es wissen.<br />

Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion, *<br />

denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 14, 7–9<br />

Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber:<br />

Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben<br />

wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören<br />

dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden,<br />

um Herr zu sein über Tote und Lebende.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.<br />

Halleluja.<br />

Bitten<br />

Unendlicher Gott, du Sinn und Ziel unseres Lebens, wir feiern<br />

das neue Leben, das du uns in der Auferstehung deines Sohnes<br />

geschenkt hast. Wir bitten dich:<br />

A: Lass uns Jesus entgegengehen.<br />

– Mit den Menschen, die heute unseres Weges kommen.


Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>April</strong> 128<br />

– Mit den Menschen, die uns fragen, worauf wir unser Leben<br />

ausrichten.<br />

A: Lass uns Jesus entgegengehen.<br />

– Mit den Menschen, die du uns anvertraut hast.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, gib, dass die Gnade, die wir in der Feier<br />

der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage<br />

unseres Lebens fruchtbar bleibt. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Gott, du zogst vor deinem Volke einher;<br />

wohnend in ihrer Mitte, bahntest du ihnen den Weg.<br />

Da erbebte die Erde, Segen ergossen die Himmel. Halleluja.<br />

Vgl. Ps 68, 8–9.20<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 27–33<br />

In jenen Tagen führten der Tempelhauptmann und seine Leute<br />

die Apostel herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der<br />

Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng<br />

verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem<br />

mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über<br />

uns bringen.


129<br />

Donnerstag, 15. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr<br />

gehorchen als den Menschen.<br />

Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz<br />

gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Herrscher und Retter<br />

an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und<br />

Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse<br />

sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die<br />

ihm gehorchen.<br />

Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie<br />

zu töten.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen; dieses<br />

Wort legt der Philosoph Platon seinem zum Tode verurteilten<br />

Lehrer Sokrates in den Mund. Den Giftbecher, eine im Athen<br />

der Zeit gebräuchliche Hinrichtungsart für Privilegierte, vor<br />

Augen, sagt Sokrates: Ich werde Gott mehr gehorchen als euch.<br />

Hier der unbeugsame Weise, dort die Apostel Jesu Christi. Hier<br />

wie dort eine Situation tiefer Ohnmacht, beide Male droht ein<br />

gewaltsames Ende. Vielleicht hat Lukas in bewusster Nähe<br />

zu den Philosophen Sokrates und Platon formuliert. Dem<br />

befremdlichen und befreienden Gott und gerade so meinem<br />

innersten Ich folgen, oder mich ausliefern an die handelsüblichen<br />

Mächte, Machthaber, Meinungsmacher? Mich ihnen<br />

andienen? Vielleicht hilft’s ja. Jedenfalls gegen die Angst. <strong>Das</strong><br />

ist realistisch. Und dennoch, keine Frage, was gilt. Keine Frage,<br />

wer hilft. Die Bibel und die Griechen: hier reichen sie einander<br />

die Hand.<br />

Antwortpsalm Ps 34, 2.9.17–20<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus all seiner Not.<br />

Ich will den Herrn allezeit preisen; *<br />

immer sei sein Lob in meinem Mund.


Eucharistie · Donnerstag, 15. <strong>April</strong> 130<br />

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *<br />

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus all seiner Not.<br />

<strong>Das</strong> Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, *<br />

um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.<br />

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; *<br />

er entreißt sie all ihren Ängsten. – Kehrvers<br />

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, *<br />

er hilft denen auf, die zerknirscht sind.<br />

Der Gerechte muss viel leiden, *<br />

doch allem wird der Herr ihn entreißen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 651, 3 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 2 · KG 385, 1 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 20, 29<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst<br />

du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 3, 31–36<br />

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde<br />

stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel<br />

kommt, steht über allen.<br />

Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand<br />

nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt,<br />

dass Gott wahrhaftig ist.<br />

Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes;<br />

denn er gibt den Geist unbegrenzt. Der Vater liebt den Sohn<br />

und hat alles in seine Hand gegeben.


131<br />

Donnerstag, 15. <strong>April</strong> · Abend<br />

Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem<br />

Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes<br />

Zorn bleibt auf ihm.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Kleider machen Leute.<br />

Gottfried Keller (Schweizer Dichter und Romanautor, 1819–1890)<br />

• Was beeindruckt mich an meinem Gegenüber?<br />

• Was stößt mich eher ab?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Du Wort, das der Vater spricht,<br />

behältst deine Gottheit nicht<br />

als Beute und Raub,<br />

du springst in den Staub:<br />

Du Leben, du Licht<br />

wirst Mensch, der zerbricht,<br />

da fließen die lebenspendenden Wasser<br />

des Heils. Halleluja.<br />

Herr, gib uns zu trinken davon.<br />

Dein Wort ist nicht irgendein Ton.


Abend · Donnerstag, 15. <strong>April</strong> 132<br />

Es dringt in uns ein<br />

wie Feuer, wie Wein:<br />

Wer glaubt, der hat schon<br />

das Leben im Sohn,<br />

dem Urquell der lebenspendenden Wasser<br />

des Heils. Halleluja.<br />

Du Wort des Herrn bist ein Schwert,<br />

das Sehne und Mark durchfährt<br />

und Wahrheit heißt<br />

und Macht ist und Geist,<br />

das ewig währt<br />

und uns verklärt<br />

in der Kraft der lebenspendenden Wasser<br />

des Heils. Halleluja.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />

Psalm 72 Verse 12–19<br />

Der Herr rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, *<br />

den Armen und den, der keinen Helfer hat.<br />

Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, *<br />

er rettet das Leben der Armen.<br />

Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie, *<br />

ihr Blut ist in seinen Augen kostbar.<br />

Er lebe, und Gold von Saba soll man ihm geben! /<br />

Man soll für ihn allezeit beten, *<br />

stets für ihn Segen erflehen.<br />

Im Land gebe es Korn in Fülle. *<br />

Es rausche auf dem Gipfel der Berge.<br />

Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon. *<br />

Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde.<br />

Sein Name soll ewig bestehen; *<br />

solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name.


133<br />

Donnerstag, 15. <strong>April</strong> · Abend<br />

Glücklich preisen sollen ihn alle Völker *<br />

und in ihm sich segnen.<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />

Er allein tut Wunder.<br />

Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! *<br />

Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. Amen, ja amen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Herrscher des Alls, wir bekennen Jesus von Nazaret als deinen<br />

Sohn und Gesalbten. Gib uns Anteil an seiner Gerechtigkeit und<br />

Güte, und hilf uns eintreten für die Gebeugten und Schwachen.<br />

Lesung 2 Thess 2, 13–14<br />

Wir müssen Gott zu jeder Zeit euretwegen danken, vom<br />

Herrn geliebte Brüder, weil Gott euch als Erstlingsgabe<br />

dazu auserwählt hat, aufgrund der Heiligung durch den Geist<br />

und aufgrund eures Glaubens an die Wahrheit gerettet zu werden.<br />

Dazu hat er euch durch unser Evangelium auch berufen;<br />

ihr sollt nämlich die Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn,<br />

erlangen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Wir rufen zu Gott, der Heil und Wohl der Menschen will:<br />

V: Mütterlicher, erbarmender Gott, A: sei du an ihrer Seite.<br />

– Wir beten für alle, die sich mühen in der Verkündigung des<br />

Wortes Gottes und doch die Erfahrung des Ungenügens kennen.<br />

– Wir beten für die Eltern, die unter der Last ihrer Verantwortung<br />

leiden und große Sorgen in sich tragen.


Abend · Donnerstag, 15. <strong>April</strong> 134<br />

– Wir beten für die jungen Menschen weltweit, die ohne elterliche<br />

Sorge und Fürsorge aufwachsen müssen.<br />

V: Mütterlicher, erbarmender Gott, A: sei du an ihrer Seite.<br />

– Wir bitten für die Alten und gebrechlich Gewordenen, die<br />

Verwandte und Freunde an den Tod verlieren.<br />

– Wir beten um deine erbarmende Nähe für alle, die sterben<br />

müssen nach einem Leben voll Druck und Arbeit, Last und<br />

Mühe.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Barmherziger Gott, gib, dass die Gnade, die wir in der Feier<br />

der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage<br />

unseres Lebens fruchtbar bleibt. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Freitag, 16. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Benedikt Josef Labre (Pilger, „Vagabund Gottes“,<br />

† 1783) · hl. Bernadette Soubirous (Ordensfrau, Seherin von Lourdes,<br />

† 1879)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Sundar Singh (ind. Theologe, Missionar,<br />

1888 – nach 1929)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Hymnus<br />

mitten in der stadt<br />

die frau die hunger hat<br />

ihr fragt wie wird die satt<br />

ein wunder muss geschehn<br />

ihr fragt wie wird das gehn<br />

geht teilt mit ihr das brot<br />

solch wunder tut hier not<br />

leute in der stadt<br />

sind taub und blind und satt<br />

wer gibt hier guten rat<br />

ein wunder muss geschehn<br />

ihr fragt wie soll das gehn<br />

geht teilt mit ihr das brot<br />

sonst ist die frau gleich tot<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Morgen · Freitag, 16. <strong>April</strong> 136<br />

kommt da in die stadt<br />

ein mensch der augen hat<br />

der sieht und hat gesagt<br />

ein wunder muss geschehn<br />

fragt nicht wie kann das gehn<br />

es wäre himmelgut<br />

wenn ihr das wunder tut<br />

blinde lahme leut<br />

sind ganz verwandelt heut<br />

ihr fragt was das bedeut<br />

ein wunder muss geschehn<br />

ihr habt es selbst gesehn<br />

ein jeder rückt heraus<br />

mit brot und teilt es aus<br />

teilt es aus!<br />

Wilhelm Willms<br />

Psalm 147 Verse 12–20<br />

Jerusalem, preise den Herrn, *<br />

lobsinge, Zion, deinem Gott!<br />

Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, *<br />

die Kinder in deiner Mitte gesegnet;<br />

er verschafft deinen Grenzen Frieden *<br />

und sättigt dich mit bestem Weizen.<br />

Er sendet sein Wort zur Erde, *<br />

rasch eilt sein Befehl dahin.<br />

Er spendet Schnee wie Wolle, *<br />

streut den Reif aus wie Asche.<br />

Eis wirft er herab in Brocken, *<br />

vor seiner Kälte erstarren die Wasser.<br />

Er sendet sein Wort aus, und sie schmelzen, *<br />

er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.


137<br />

Freitag, 16. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Er verkündet Jakob sein Wort, *<br />

Israel seine Gesetze und Rechte.<br />

An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, *<br />

keinem sonst seine Rechte verkündet.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du sandtest dein Wort zur Erde, Gott unser Vater, und hast uns<br />

gesättigt mit himmlischer Speise. Mach uns dankbar, dass wir<br />

zu deinem Volk zählen dürfen.<br />

Lesung <br />

Kol 2, 9.10a.12<br />

In Christus allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes. Durch<br />

ihn seid auch ihr davon erfüllt. Mit Christus wurdet ihr in der<br />

Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben<br />

an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckte.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus nahm die Brote, sprach das Dankgebet und teilte sie aus<br />

an alle, die dort saßen. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Jesus von Nazaret, Wort Gottes, wir rufen zu dir:<br />

A: Erfülle uns mit deinem Geist.<br />

Du machst uns bereit zu teilen;<br />

– lass alle empfangen, was sie zum Leben brauchen.<br />

Wir leben nicht vom Brot allein;<br />

– öffne unsere Ohren und Herzen für dich.<br />

Viele Menschen dürsten nach dir;<br />

– lebe in uns, dass wir sie stärken.<br />

Vaterunser


Eucharistie · Freitag, 16. <strong>April</strong> 138<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes<br />

unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib<br />

uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen und<br />

einst in Herrlichkeit auferstehen. Darum bitten wir durch ihn,<br />

Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, du hast uns durch dein Blut erkauft<br />

aus allen Stämmen und Sprachen,<br />

aus allen Völkern und Nationen,<br />

und du hast uns für unseren Gott<br />

zu Königen und Priestern gemacht. Halleluja.<br />

Offb 5, 9–10<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 5, 34–42<br />

In jenen Tagen erhob sich im Hohen Rat ein Pharisäer namens<br />

Gamaliël, ein beim ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer;<br />

er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausführen. Dann<br />

sagte er: Israeliten, überlegt euch gut, was ihr mit diesen Leuten<br />

tun wollt. Vor einiger Zeit nämlich trat Theudas auf und<br />

behauptete, er sei etwas Besonderes. Ihm schlossen sich etwa<br />

vierhundert Männer an. Aber er wurde getötet, und sein ganzer<br />

Anhang wurde zerstreut und aufgerieben. Nach ihm trat in den<br />

Tagen der Volkszählung Judas, der Galiläer, auf; er brachte viel<br />

Volk hinter sich und verleitete es zum Aufruhr. Auch er kam<br />

um, und alle seine Anhänger wurden zerstreut.


139<br />

Freitag, 16. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Darum rate ich euch jetzt: Lasst von diesen Männern ab, und<br />

gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von<br />

Menschen stammt, wird es zerstört werden; stammt es aber<br />

von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten; sonst werdet ihr<br />

noch als Kämpfer gegen Gott dastehen. Sie stimmten ihm zu,<br />

riefen die Apostel herein und ließen sie auspeitschen; dann verboten<br />

sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei.<br />

Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie<br />

gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.<br />

Und Tag für Tag lehrten sie unermüdlich im Tempel und in<br />

den Häusern und verkündeten das Evangelium von Jesus, dem<br />

Christus.<br />

Antwortpsalm Ps 27, 1.4.13–14<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Nur eines erbitte ich vom Herrn, im Haus des Herrn zu wohnen.<br />

Der Herr ist mein Licht und mein Heil: *<br />

Vor wem sollte ich mich fürchten?<br />

Der Herr ist die Kraft meines Lebens: *<br />

Vor wem sollte mir bangen? – Kehrvers<br />

Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: *<br />

Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens,<br />

die Freundlichkeit des Herrn zu schauen *<br />

und nachzusinnen in seinem Tempel. – Kehrvers<br />

Ich bin gewiss, zu schauen *<br />

die Güte des Herrn im Land der Lebenden.<br />

Hoffe auf den Herrn, und sei stark! *<br />

Hab festen Mut, und hoffe auf den Herrn! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 4ab, ferner GL 651, 7 · GL 1975 649, 1 (V. Ton)<br />

oder KG 287 (VIII. Ton)


Eucharistie · Freitag, 16. <strong>April</strong> 140<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 1–15<br />

In jener Zeit ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa,<br />

der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge<br />

folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken<br />

tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern<br />

nieder. <strong>Das</strong> Pascha, das Fest der Juden, war nahe.<br />

Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm<br />

kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit<br />

diese Leute zu essen haben? <strong>Das</strong> sagte er aber nur, um ihn auf<br />

die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.<br />

Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht<br />

nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück<br />

bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des<br />

Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat<br />

fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!<br />

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich<br />

viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.<br />

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte<br />

an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit<br />

den Fischen.<br />

Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt<br />

die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie<br />

sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von<br />

den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.<br />

Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten<br />

sie: <strong>Das</strong> ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen<br />

soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in


141<br />

Freitag, 16. <strong>April</strong> · Abend<br />

ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog<br />

er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Durch das Brotwunder Jesu schimmert eine Zeichentat des<br />

Propheten Elischa hindurch, der einst hundert Männer mit<br />

sieben Gerstenbroten speiste (2 Kön 4, 42–44). Der Hinweis<br />

auf das nahe Paschafest macht Jesu Tun durchsichtig für die<br />

dramatische Nacht der Befreiung Israels aus der ägyptischen<br />

Sklaverei. Jesus zieht sich auf den Berg zurück, Ort der Berührung<br />

von Himmel und Erde, um dem Volk rettende Weisung<br />

zu bringen wie einst der große Mose. Und schließlich erinnert<br />

Jesu Brotwunder an das rettende Himmelsbrot der Wüste (Ex<br />

16). So viele Geschichten, so viele Schichten in einer Geschichte.<br />

So viele Boten, und gerade so eine einzige Botschaft.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand geben.<br />

Adolph Kolping (genannt Gesellenvater; sozial engagierter deutscher katholischer<br />

Priester, auf ihn geht das Kolpingwerk zurück, 1813–1865)<br />

• Wer hat mich in meiner Kindheit durch Herzensgüte überzeugt?<br />

• Wen habe ich selbst gewinnen, überzeugen können?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)


Abend · Freitag, 16. <strong>April</strong> 142<br />

Hymnus<br />

Der Heiland ist erstanden,<br />

befreit von Todesbanden,<br />

der als ein wahres Osterlamm,<br />

für mich den Tod zu leiden kam.<br />

Halleluja, halleluja.<br />

Nun ist der Mensch gerettet,<br />

und Satan angekettet;<br />

der Tod hat keinen Stachel mehr,<br />

der Stein ist weg, das Grab ist leer.<br />

Halleluja, halleluja.<br />

Der Sieger führt die Scharen,<br />

die lang gefangen waren,<br />

in seines Vaters Reich empor,<br />

das Adam sich und uns verlor.<br />

Halleluja, halleluja.<br />

O wie die Wunden prangen,<br />

die er für uns empfangen,<br />

wie schallt der Engel Siegessang<br />

dem Starken, der den Tod bezwang.<br />

Halleluja, halleluja.<br />

Mein Glaube darf nicht wanken,<br />

o tröstlicher Gedanken!<br />

Ich werde durch sein Auferstehn<br />

gleich ihm aus meinem Grabe gehn.<br />

Halleluja, halleluja.<br />

Michael Denis (1729–1800) 1774<br />

GL 828 (Anhang Österreich)


143<br />

Freitag, 16. <strong>April</strong> · Abend<br />

Psalm 116 Verse 1–9<br />

Ich liebe den Herrn; *<br />

denn er hat mein lautes Flehen gehört<br />

und sein Ohr mir zugeneigt *<br />

an dem Tag, als ich zu ihm rief.<br />

Mich umfingen die Fesseln des Todes, /<br />

mich befielen die Ängste der Unterwelt, *<br />

mich trafen Bedrängnis und Kummer.<br />

Da rief ich den Namen des Herrn an: *<br />

„Ach Herr, rette mein Leben!“<br />

Der Herr ist gnädig und gerecht, *<br />

unser Gott ist barmherzig.<br />

Der Herr behütet die schlichten Herzen; *<br />

ich war in Not, und er brachte mir Hilfe.<br />

Komm wieder zur Ruhe, mein Herz! *<br />

Denn der Herr hat dir Gutes getan.<br />

Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, /<br />

meine Tränen getrocknet, *<br />

meinen Fuß bewahrt vor dem Gleiten.<br />

So gehe ich meinen Weg vor dem Herrn *<br />

im Land der Lebenden.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Höre, Ewiger, die zu dir rufen, rette das Leben deiner Getreuen.<br />

Du bist unsere Hoffnung.<br />

Lesung Hebr 5, 8–10<br />

Obwohl Christus der Sohn war, hat er durch Leiden den<br />

Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle,<br />

die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden<br />

und wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung<br />

Melchisedeks“.


Abend · Freitag, 16. <strong>April</strong> 144<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der die Macht des Todes zerbrach, nahm das heilige Kreuz auf<br />

sich; mit Herrlichkeit bekleidet, erstand er am dritten Tag. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für alle, die sich nach Auferstehung sehnen:<br />

V: Gott des Lebens, A: wende uns dein Antlitz zu.<br />

– Für alle, die kein Gehör und keine Anerkennung finden.<br />

– Für alle, die mit dem Scheitern einer Beziehung zurechtkommen<br />

müssen.<br />

– Für kranke, einsame und alte Menschen.<br />

– Für die Angehörigen von Menschen, die durch Katastrophen<br />

umkommen.<br />

– Für die Sterbenden, die das Nahen des Todes spüren.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, du hast deinen Sohn der Schmach des Kreuzes<br />

unterworfen, um uns der Gewalt des Bösen zu entreißen. Gib<br />

uns die Gnade, dass auch wir deinem Willen gehorchen und<br />

einst in Herrlichkeit auferstehen. Darum bitten wir durch ihn,<br />

Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Samstag, 17. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Gerwin von Oudenburg (Einsiedler, Abt, † 1117) · sel.<br />

Eberhard von Wolfegg (Prämonstratenser, erster Propst in Obermarchtal,<br />

† 1179) · Max Joseph Metzger (Priester, Ökumeniker, Pazifist,<br />

† 1944)<br />

Heute beginnt im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz und der<br />

EKD unter dem Leitwort „Leben im Sterben“ die Woche für das Leben.<br />

Sie war 2020 nach Beginn der Corona-Pandemie auf dieses Jahr<br />

verschoben worden.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

<strong>Das</strong> ist der Tag, den Gott gemacht,<br />

der Freud in alle Welt gebracht.<br />

Es freu sich, was sich freuen kann,<br />

denn Wunder hat der Herr getan.<br />

Verklärt ist alles Leid der Welt,<br />

des Todes Dunkel ist erhellt.<br />

Der Herr erstand in Gottes Macht,<br />

hat neues Leben uns gebracht.<br />

Nun singt dem Herrn das neue Lied,<br />

in aller Welt ist Freud und Fried.<br />

Es freu sich, was sich freuen kann,<br />

denn Wunder hat der Herr getan.<br />

1., 2., 5. Strophe: nach Heinrich Bone 1847/EGB 1975;<br />

GL 329 · GL 1975 220 · KG 455


Morgen · Samstag, 17. <strong>April</strong> 146<br />

Psalm 92 Verse 2–6<br />

Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, *<br />

deinem Namen, du Höchster, zu singen,<br />

am Morgen deine Huld zu verkünden *<br />

und in den Nächten deine Treue<br />

zur zehnsaitigen Laute, zur Harfe, *<br />

zum Klang der Zither.<br />

Denn du hast mich durch deine Taten froh gemacht; *<br />

Herr, ich will jubeln über die Werke deiner Hände.<br />

Wie groß sind deine Werke, o Herr, *<br />

wie tief deine Gedanken!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lehre uns, Gott, deine Wege, schenke uns Einsicht in deine<br />

Gedanken. Du machst uns froh, du bist unser Friede.<br />

Lesung Eph 4, 32 – 5, 2<br />

Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander,<br />

weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat. Ahmt Gott<br />

nach als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch<br />

Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe<br />

und Opfer, das Gott gefällt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Friede sei mit euch, ich bin es, fürchtet euch nicht. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Heute vor 500 Jahren erschien Martin Luther vor Kaiser Karl V.<br />

in Worms, um sich für seine Lehre zu rechtfertigen. Beten wir<br />

zu Christus, der uns auf dem Weg des Hörens und Vertrauens<br />

auf den Vater vorangegangen ist:<br />

A: Jesus, hilf uns dir folgen.


147<br />

Samstag, 17. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

– Erfülle uns mit deiner heilenden und befreienden Liebe, dass<br />

wir den Armen und Bedrückten beistehen.<br />

– Gib uns den Mut, auf die Menschen zuzugehen, auch wenn<br />

sie uns unsympathisch sind oder uns hassen.<br />

– Erneuere stets unsere Kraft, die Last des Alltags zu tragen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, du hast uns durch deinen Sohn erlöst und als<br />

deine geliebten Kinder angenommen. Sieh voll Güte auf alle,<br />

die an Christus glauben, und schenke ihnen die wahre Freiheit<br />

und das ewige Erbe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Volk Gottes, verkünde die großen Taten des Herrn.<br />

Er hat euch aus der Finsternis herausgeführt<br />

in sein wunderbares Licht. Halleluja.<br />

Vgl. 1 Petr 2, 9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 6, 1–7<br />

In jenen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die<br />

Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der<br />

täglichen Versorgung übersehen wurden.<br />

Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen<br />

und erklärten:


Eucharistie · Samstag, 17. <strong>April</strong> 148<br />

Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen<br />

und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus<br />

eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und<br />

Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber<br />

wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.<br />

Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde, und sie<br />

wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom<br />

Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon,<br />

Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.<br />

Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und<br />

legten ihnen die Hände auf.<br />

Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger<br />

in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl<br />

von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.<br />

Antwortpsalm Ps 33, 1–2.4–5.18–19<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lass deine Güte über uns walten, o Herr, denn wir schauen aus<br />

nach dir.<br />

Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; *<br />

für die Frommen ziemt es sich, Gott zu loben.<br />

Preist den Herrn mit der Zither, *<br />

spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe! – Kehrvers<br />

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, *<br />

all sein Tun ist verlässlich.<br />

Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *<br />

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. – Kehrvers<br />

<strong>Das</strong> Auge des Herrn ruht auf allen,<br />

die ihn fürchten und ehren, *<br />

die nach seiner Güte ausschaun;<br />

denn er will sie dem Tod entreißen *<br />

und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 22, ferner GL 56, 1 · GL 1975 646, 1 · KG 623 (V. Ton)


149<br />

Samstag, 17. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Christus ist erstanden: Er, der Schöpfer des Alls, hat sich aller<br />

Menschen erbarmt.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 16–21<br />

Als es spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab,<br />

bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum<br />

zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht<br />

zu ihnen gekommen. Da wurde der See durch einen heftigen<br />

Sturm aufgewühlt.<br />

Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren<br />

waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem<br />

Boot näherte; und sie fürchteten sich. Er aber rief ihnen zu: Ich<br />

bin es; fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn zu sich in das Boot<br />

nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen<br />

wollten.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Jesus entzieht sich der Volksmenge und ihren so verständlichen<br />

wie vorhersehbaren Erwartungen. Er wird sie enttäuschen. Er<br />

wird kein handfester König sein. Für das Volk will er da sein.<br />

Darum ist er kein Populist. Niemanden wird er durch Prunk<br />

und Pracht beeindrucken, durch Geld und Geltung, durch militärische<br />

Macht. Auch seine Freunde lässt Jesus jetzt allein.<br />

Sie wollen nach Kafarnaum übersetzen, doch Finsternis, Sturm<br />

und Wellen machen ihnen zu schaffen. Die Chaosmächte der<br />

Schöpfung, vor der Schöpfung, gegen die Schöpfung, hat er sie<br />

nicht im Griff? Jesus nähert sich, er geht übers Meer. Schrecken<br />

erfasst die Freunde. Da gibt er sich tröstlich und befreiend<br />

zu erkennen: Ich bin es. Habt keine Angst. Wie Gott, der<br />

„Ich-bin-da“ (Ex 3, 14), verheißt Jesus seinem Volk Befreiung<br />

von Fatalismus, von Furcht und Fremdherrschaft. Die Freunde


Abend · Samstag, 17. <strong>April</strong> 150<br />

öffnen sich der Verheißung: Noch bevor Jesus mit im Boot ist,<br />

haben sie festen Boden unter den Füßen.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Ach bleib mit deiner Gnade<br />

bei uns, Herr Jesu Christ,<br />

dass uns hinfort nicht schade<br />

des bösen Feindes List.<br />

Ach bleib mit deinem Worte<br />

bei uns, Erlöser wert,<br />

dass uns sei hier und dorte<br />

dein Güt und Heil beschert.<br />

Ach bleib mit deinem Glanze<br />

bei uns, du wertes Licht;<br />

dein Wahrheit uns umschanze,<br />

damit wir irren nicht.<br />

Ach bleib mit deinem Segen<br />

bei uns, du reicher Herr;<br />

dein Gnad und alls Vermögen<br />

in uns reichlich vermehr.<br />

Ach bleib mit deiner Treue<br />

bei uns, mein Herr und Gott;


151<br />

Samstag, 17. <strong>April</strong> · Abend<br />

Beständigkeit verleihe,<br />

hilf uns aus aller Not.<br />

Josua Stegmann 1627<br />

GL 436 · EG 347 – Melodie: GL 1975 537 · KG 136<br />

Psalm 133<br />

Seht doch, wie gut und schön ist es, *<br />

wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.<br />

<strong>Das</strong> ist wie köstliches Salböl, /<br />

das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart, *<br />

das auf sein Gewand hinabfließt.<br />

<strong>Das</strong> ist wie der Tau des Hermon, /<br />

der auf den Berg Zion niederfällt. *<br />

Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wo wir einander geschwisterlich zugewandt sind, ewiger Vater,<br />

lässt du uns dein Leben spüren. Gib uns deinen Segen, damit<br />

wir uns nicht voreinander verschließen.<br />

Lesung 1 Petr 1, 22–23<br />

Der Wahrheit gehorsam, habt ihr euer Herz rein gemacht für<br />

eine aufrichtige Bruderliebe; darum hört nicht auf, einander<br />

von Herzen zu lieben. Ihr seid neu geboren worden, nicht<br />

aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus<br />

Gottes Wort, das lebt und das bleibt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag<br />

hat sich schon geneigt. Halleluja.


Abend · Samstag, 17. <strong>April</strong> 152<br />

Fürbitten<br />

Jesus, Auferstandener, du bleibst bei deiner Kirche und stärkst<br />

ihre Hoffnung. Wir bitten dich:<br />

A: Segne deine Getreuen.<br />

– Lass niemand verzagen, der dir sein Leben geweiht hat.<br />

– Hilf deinen Gläubigen, auch über Widerstände hinweg deine<br />

Liebe zu den Menschen zu tragen.<br />

– Führe deine Geschwister zu einer lebendigen Gemeinschaft<br />

zusammen.<br />

– Tröste alle, die verfolgt werden, weil sie deinen Namen tragen.<br />

– Sättige die Verstorbenen mit der ewigen Freude.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />

denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />

die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />

lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht<br />

erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott unserer Hoffnung segne uns und bewahre uns,<br />

er lasse uns seine Barmherzigkeit schauen<br />

und schenke uns seinen Frieden.<br />

Regina caeli (Seite 331)


153<br />

Samstag, 17. <strong>April</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Entgegenkommend<br />

(zu Lk 24, 35–48)<br />

Obwohl die Emmausjünger<br />

dem Kreis der Elf<br />

von ihrem Erlebnis berichtet hatten,<br />

erschrecken diese,<br />

als Jesus erscheint.<br />

Vielleicht denken sie<br />

an ihre beschämende Flucht<br />

vor seinem Leiden?<br />

Doch Jesus<br />

kommt ihnen in allem entgegen!<br />

Fasst mich doch an,<br />

habt keine Angst,<br />

ihr kennt mich doch!<br />

– Er zeigt sich als derselbe,<br />

zu dem sie Vertrauen hatten.<br />

Er erinnert sie an das,<br />

was er sie gelehrt hat.<br />

Er erklärt, was ihnen dunkel blieb,<br />

mit einer neuen Deutung<br />

der vertrauten Schrift.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


18. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

3. Sonntag der Osterzeit<br />

Namenstag: hl. Aya von Mons (Ordensfrau, † 708) · hl. Ursmar von<br />

Lobbes (Abtbischof, † 713) · hl. Wikterp von Augsburg (Wigo, Bischof,<br />

† um 771) · sel. Herluka von Bernried († 1127)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Wenn wir rufen, erhöre uns, Gott, unser Retter!<br />

Lass dein Angesicht über uns leuchten!<br />

Vgl. Ps 4, 2.7b<br />

Hymnus<br />

Christ ist erstanden<br />

von der Marter alle.<br />

Des solln wir alle froh sein;<br />

Christ will unser Trost sein.<br />

Kyrieleis.<br />

Wär er nicht erstanden,<br />

so wär die Welt vergangen.<br />

Seit dass er erstanden ist,<br />

so freut sich alles, was da ist.<br />

Kyrieleis.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


155<br />

Halleluja, Halleluja,<br />

Halleluja.<br />

Des solln wir alle froh sein;<br />

Christ will unser Trost sein.<br />

Kyrieleis.<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Salzburg um 1150, Klosterneuburg 1325,<br />

Wittenberg 1529/Bautzen 1567,<br />

GL 318 · GL 1975 213 · KG 436 · EG 99<br />

Psalm 148<br />

Lobet den Herrn vom Himmel her, *<br />

lobt ihn in den Höhen:<br />

Lobt ihn, all seine Engel, *<br />

lobt ihn, all seine Scharen;<br />

lobt ihn, Sonne und Mond, *<br />

lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne;<br />

lobt ihn, alle Himmel *<br />

und ihr Wasser über dem Himmel!<br />

Loben sollen sie den Namen des Herrn; *<br />

denn er gebot, und sie waren erschaffen.<br />

Er stellte sie hin für immer und ewig, *<br />

er gab ihnen ein Gesetz, das sie nicht übertreten.<br />

Lobet den Herrn, ihr auf der Erde, *<br />

ihr Seeungeheuer und all ihr Tiefen,<br />

Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, *<br />

du Sturmwind, der sein Wort vollzieht,<br />

ihr Berge und all ihr Hügel, *<br />

ihr Fruchtbäume und alle Zedern,<br />

ihr wilden Tiere und alles Vieh, *<br />

Kriechtiere und gefiederte Vögel,<br />

ihr Könige der Erde und alle Völker, *<br />

ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,


Morgen · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 156<br />

ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, *<br />

ihr Alten mit den Jungen!<br />

Loben sollen sie den Namen des Herrn; /<br />

denn sein Name allein ist erhaben, *<br />

seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.<br />

Seinem Volk verleiht er Macht, /<br />

das ist ein Ruhm für all seine Frommen, *<br />

für Israels Kinder, das Volk, das ihm nahen darf.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du schenkst uns alles Gute, du bist unser Leben. Gütiger Vater,<br />

die ganze Schöpfung jauchzt dir zu: Lass uns einstimmen in ihr<br />

Lob.<br />

Lesung Röm 8, 10–11<br />

Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund<br />

der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der<br />

Gerechtigkeit. Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus<br />

von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus<br />

von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig<br />

machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Christus musste leiden und am dritten Tag auferstehen von den<br />

Toten. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns die Güte des Vaters erwiesen<br />

hat. Zu ihm lasst uns rufen:<br />

A: Mach uns zu Zeugen deiner Liebe.<br />

– <strong>Das</strong>s wir allen Menschen aufrichtig begegnen und sie annehmen<br />

mit ihren Stärken und Schwächen.


157<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

– <strong>Das</strong>s wir das Evangelium in der stillen Kraft deiner Güte verkünden.<br />

– <strong>Das</strong>s wir dir gemeinsam mit allen Glaubenden für deine Gnade<br />

danken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />

denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />

die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />

lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht<br />

erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Friede sei mit den Brüdern und Schwestern,<br />

Liebe und Glaube von Gott, dem Vater,<br />

und Jesus Christus, dem Herrn.<br />

Nach Eph 6, 23<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 325, 326, 332, 336, 337, 551 · KG 181, 439,<br />

440, 445, 449, 451<br />

Gloria<br />

Jauchzt vor Gott, alle Menschen der Erde!<br />

Spielt zum Ruhm seines Namens!<br />

Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Halleluja.<br />

Ps 66, 1–2<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)


Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 158<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 3, 12a.13–15.17–19<br />

In jenen Tagen wandte sich Petrus an das Volk: Der Gott Abrahams,<br />

Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen<br />

Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus<br />

verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.<br />

Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und<br />

die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens<br />

habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt.<br />

Dafür sind wir Zeugen.<br />

Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt,<br />

ebenso wie eure Anführer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt,<br />

was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündet<br />

hat: dass sein Christus leiden werde. Also kehrt um und tut<br />

Buße, damit eure Sünden getilgt werden.<br />

Antwortpsalm Ps 4, 2.4.7–9<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lass dein Angesicht über uns leuchten, o Herr!<br />

Wenn ich rufe, gib mir Antwort, *<br />

Gott meiner Gerechtigkeit!<br />

Du hast mir weiten Raum geschaffen in meiner Bedrängnis. *<br />

Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen! – Kehrvers<br />

Erkennt, dass der HERR sich seinen Frommen erwählt hat, *<br />

der HERR hört, wenn ich zu ihm rufe.<br />

Viele sagen: „Wer lässt uns Gutes schauen?“ *<br />

HERR, lass dein Angesicht über uns leuchten! – Kehrvers<br />

Du legst mir größere Freude ins Herz, *<br />

als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.<br />

In Frieden leg ich mich nieder und schlafe; *<br />

denn du allein, HERR, lässt mich sorglos wohnen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7b, ferner GL 46, 1 oder KG 620 (II. Ton)<br />

oder GL 1975 233, 5 (IV. Ton)


159<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem ersten Johannesbrief 1 Joh 2, 1–5a<br />

Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt.<br />

Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand<br />

beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne<br />

für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern<br />

auch für die der ganzen Welt.<br />

Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: wenn<br />

wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber<br />

seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und in dem ist die Wahrheit<br />

nicht. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe<br />

wahrhaft vollendet.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„… damit ihr nicht sündigt.“ Aber auch Getaufte (können) sündigen,<br />

werden schuldig aneinander. Die Liebe Gottes jedoch,<br />

die in Jesu Leben, Lebenshingabe, in seiner Auferweckung<br />

und Erhöhung von Gott her und zu Gott unwiderruflich in die<br />

Welt gekommen ist, setzt auch die Liebe zwischen uns in Gang<br />

und bahnt uns den Weg, als Kinder Gottes zu leben. Nicht als<br />

„Reine“ leben wir, sondern, ein für alle Mal, und immer neu,<br />

durch Gottes unbedingte Liebe gereinigt und gestärkt.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 24, 32<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Herr Jesus, erschließ uns die Schrift! Lass unser Herz entbrennen,<br />

wenn du zu uns redest.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 24, 35–48<br />

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,<br />

erzählten den Elf und die mit ihnen versammelt waren,<br />

was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als<br />

er das Brot brach.


Eucharistie · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 160<br />

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte<br />

und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und<br />

hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen.<br />

Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst<br />

ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände<br />

und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und<br />

begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir<br />

seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.<br />

Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten<br />

und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu<br />

essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm<br />

es und aß es vor ihren Augen.<br />

Dann sagte er zu ihnen: <strong>Das</strong> sind meine Worte, die ich zu<br />

euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in<br />

Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten<br />

und in den Psalmen über mich geschrieben steht.<br />

Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften.<br />

Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus<br />

wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und<br />

in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden,<br />

damit ihre Sünden vergeben werden.<br />

Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nimm die Gaben an, die deine Kirche dir in<br />

österlicher Freude darbringt. Du hast ihr Grund gegeben zu solchem<br />

Jubel, erhalte ihr die Freude bis zur Vollendung. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, in diesen Tagen<br />

freudig zu danken, da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus


161<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Christus. Er bringt sich dir allzeit für uns dar und steht vor dir<br />

als unser Anwalt. Denn einmal geopfert, stirbt er nicht wieder,<br />

sondern lebt auf ewig als das Lamm, das geschlachtet ist. Durch<br />

ihn preisen wir dich in österlicher Freude und singen mit den<br />

Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Lk 24, 46–47<br />

Es steht geschrieben: Der Messias wird leiden und am dritten<br />

Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird<br />

man allen Völkern die Bekehrung predigen, damit ihre Sünden<br />

vergeben werden. Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Ewiger Gott, du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert.<br />

Wende dich uns voll Güte zu und bleibe bei uns mit deiner<br />

Huld, bis wir mit verklärtem Leib zum unvergänglichen Leben<br />

auferstehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Feierlicher Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.


Auslegung · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 162<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Cyrill von Alexandria<br />

Es sei uns also fern, uns von der Gabe des Friedens zu entfernen,<br />

die uns Christus hinterlassen hat, als er von hier<br />

wegging. <strong>Das</strong> Wort ,,Friede“ und der Friede als Tatsache sind so<br />

wohltuend. Wir empfangen in ihm etwas, was Gott gehört, nach<br />

dem Schriftwort ,,der Friede Gottes“ (vgl. Phil 4, 7) und etwas,<br />

was zu Gott gehört, nach dem Schriftwort ,,der Gott des Friedens“<br />

(vgl. Röm 15, 33 und öfter) und Frieden, der Gott selbst<br />

ist, nach dem Schriftwort ,,Er ist unser Friede“ (Eph 2, 14). Der<br />

Friede ist ein Gut, das von allen empfohlen wird, aber er wird<br />

nur von wenigen eingehalten. Was ist der Grund dafür? Vielleicht<br />

das Streben nach Macht oder Reichtum, oder der Neid<br />

oder Hass oder Verachtung, oder eine andere Sünde, die wir<br />

die Gottlosen begehen sehen. Gottes Friede ist es nämlich vor<br />

allem, der alles miteinander verbindet. Nichts ist ihm so eigentümlich<br />

wie die Einheit der Natur und sein friedvoller Zustand.<br />

Er wird den Engeln und himmlischen Gewalten übertragen,<br />

die sich Gott gegenüber und untereinander friedvoll verhalten.<br />

Er wird schließlich auf die ganze Schöpfung ausgegossen und<br />

ist ihre Schönheit. Die Ruhe bleibt in unserer Seele, wenn wir<br />

nach den Tugenden streben und sie mitteilen. Sie bleibt in unserem<br />

Leib, wenn unsere Glieder und Körperstoffe in rechtem<br />

Verhältnis zueinander stehen – das eine heißt Schönheit, das<br />

andere Gesundheit.<br />

Cyrill von Alexandria (Patriarch, Kirchenlehrer, um 375/80–444), hier nach:<br />

Thomas von Aquin, Catena Aurea. Kommentar zu den Evangelien<br />

im Jahreskreis, hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien, 2. Auflage 2012, 419


163<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Zum Mahl des Lammes schreiten wir<br />

mit weißen Kleidern angetan,<br />

Christus, dem Sieger, singen wir,<br />

der uns durchs Rote Meer geführt.<br />

Am Kreuze gab er seinen Leib<br />

für alle Welt zum Opfer hin;<br />

und wer von seinem Blute trinkt,<br />

wird eins mit ihm und lebt mit ihm.<br />

Am Pascha-Abend weist das Blut<br />

den Würgeengel von der Tür:<br />

Wir sind befreit aus harter Fron<br />

und von der Knechtschaft Pharaos.<br />

Christus ist unser Osterlamm,<br />

das uns zum Heil geschlachtet ward.<br />

Er reicht uns seinen heil’gen Leib<br />

als Brot, das uns sein Leben schenkt.<br />

Lamm Gottes, wahres Opferlamm,<br />

durch das der Hölle Macht zerbrach!<br />

Den Kerker hast du aufgesprengt,<br />

zu neuem Leben uns befreit.<br />

Erstanden ist der Herr vom Grab,<br />

kehrt siegreich aus dem Tod zurück.<br />

Gefesselt ist der Fürst der Welt,<br />

und offen steht das Paradies.


Abend · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 164<br />

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der aus dem Grabe auferstand,<br />

dem Vater und dem Geist zugleich<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Ad cenam Agni providi; 5.–6. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 642 – andere Melodie: GL 332 · GL 1975 219 · KG 449 · EG 110<br />

Psalm 111<br />

Den Herrn will ich preisen von ganzem Herzen *<br />

im Kreis der Frommen, inmitten der Gemeinde.<br />

Groß sind die Werke des Herrn, *<br />

kostbar allen, die sich an ihnen freuen.<br />

Er waltet in Hoheit und Pracht, *<br />

seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer.<br />

Er hat ein Gedächtnis an seine Wunder gestiftet, *<br />

der Herr ist gnädig und barmherzig.<br />

Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, *<br />

an seinen Bund denkt er auf ewig.<br />

Er hat seinem Volk seine machtvollen Taten kundgetan, *<br />

um ihm das Erbe der Völker zu geben.<br />

Die Werke seiner Hände sind gerecht und beständig, *<br />

all seine Gebote sind verlässlich.<br />

Sie stehen fest für immer und ewig, *<br />

geschaffen in Treue und Redlichkeit.<br />

Er gewährte seinem Volk Erlösung /<br />

und bestimmte seinen Bund für ewige Zeiten. *<br />

Furchtgebietend ist sein Name und heilig.<br />

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; /<br />

alle, die danach leben, sind klug. *<br />

Sein Ruhm hat Bestand für immer.<br />

Ehre sei dem Vater ...


165<br />

Sonntag, 18. <strong>April</strong> · Abend<br />

Du hast uns durch Leiden und Auferstehung Jesu erlöst, du unser<br />

treuer Gott. Gib, dass wir nie vergessen, was du in deiner<br />

Barmherzigkeit für uns getan hast.<br />

Lesung 1 Thess 2, 13<br />

Wir danken Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes,<br />

das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt,<br />

nicht als Menschenwort, sondern – was es in Wahrheit ist – als<br />

Gottes Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den<br />

Gläubigen, wirksam.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Jesus sprach zu den Jüngern: Bringt von den Fischen, die ihr<br />

gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz<br />

ans Land. Es war mit großen Fischen gefüllt. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

„Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte<br />

und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!“ Wir bitten Jesus, den<br />

Friedensbringer, um seinen Beistand:<br />

V: Du Freund der Menschen, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

Für alle, die im Raum der Kirche um den richtigen Weg miteinander<br />

ringen;<br />

– dass sie auch in der Verschiedenheit der Wege einander zuhören<br />

und einander achten.<br />

Für Geschwister, die in Konkurrenz, Anspannung und Streit<br />

leben;<br />

– dass sie neue, beglückende Wege des Miteinanders finden.<br />

Für Nachbarn, die zerstritten sind;<br />

– dass sie allseits tragbare Lösungen finden und das Glück eines<br />

guten Miteinanders erleben.


Abend · Sonntag, 18. <strong>April</strong> 166<br />

Für Völker und Ethnien, die verfeindet sind;<br />

– dass die Stimme derjenigen vernehmbar wird, die einen Neuanfang<br />

im Guten wagen.<br />

V: Du Freund der Menschen, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, lass die österliche Freude in uns fortdauern,<br />

denn du hast deiner Kirche neue Lebenskraft geschenkt und<br />

die Würde unserer Gotteskindschaft in neuem Glanz erstrahlen<br />

lassen. Gib, dass wir den Tag der Auferstehung voll Zuversicht<br />

erwarten als einen Tag des Jubels und des Dankes. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der auferstandene Herr erfülle uns mit österlicher Freude<br />

und sei unser Licht in der Dunkelheit.<br />

Regina caeli (Seite 331)


Montag, 19. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Leo IX.<br />

Seliger Marcel Callo<br />

Leo IX. (1002–1054) gilt als der bedeutendste deutsche Papst<br />

des Mittelalters. Sein ursprünglicher Name war Bruno Graf<br />

von Egisheim-Dagsburg. Schon mit 24 Jahren wurde er Bischof von<br />

Toul. Durch häufige Visitationen und die Förderung der Reform<br />

der Klöster im Sinne Clunys trug er viel zur Hebung des religiösen<br />

Niveaus bei. Nach dem Tode des Papstes Damasus II. wurde er von<br />

seinem Vetter, Kaiser Heinrich III., zum Papst bestimmt, bestand<br />

aber vor seinem Amtsantritt (1049) auf der Zustimmung durch den<br />

Klerus und das Volk von Rom. Als Papst organisierte er die päpstliche<br />

Verwaltung neu und reduzierte den Einfluss des römischen<br />

Klerus, indem er zahlreiche Reformer nach Rom berief. Er war Begründer<br />

des Kardinalskollegiums in seiner bis heute beibehaltenen<br />

Form. Er unternahm zahlreiche Reisen durch Deutschland, Frankreich<br />

und Italien, wo er sich um die Reform der Kirche bemühte.<br />

Auf mehreren Synoden trat er für den Zölibat ein und bekämpfte<br />

Simonie (Kauf von geistlichen Ämtern) und Laieninvestitur (Besetzung<br />

kirchlicher Ämter durch weltliche Herrscher). Bereits während<br />

seiner Amtszeit zeichnete sich die Trennung zwischen Westund<br />

Ostkirche ab, die er aber nicht mehr erlebte.<br />

Schrifttexte: Lesung: Ez 34, 11–16; Evangelium: Joh 15, 9–17<br />

Marcel Callo (1921–1945), ein katholischer Jugendarbeiter<br />

und Gegner des Nationalsozialismus, wird als „Märtyrer der<br />

Arbeiterjugend“ verehrt. Er wuchs in Frankreich in einer kinderreichen,<br />

sehr religiösen katholischen Arbeiterfamilie auf. Schon früh<br />

war er als Ministrant und Pfadfinder aktiv. Mit 13 Jahren trat er<br />

der christlichen Arbeiterjugend Frankreichs bei, wo er bald eigene<br />

Jugendgruppen leitete. In dieser Zeit begann er eine Buchdruckerlehre.<br />

Nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen half er<br />

vielen Menschen, ins unbesetzte Frankreich zu fliehen. Im März<br />

1943 wurde er als Fremdarbeiter nach Deutschland deportiert


Morgen · Montag, 19. <strong>April</strong> 168<br />

und verzichtete darauf zu fliehen, um seine Leidensgenossen zu<br />

unterstützen. Im Arbeitslager Zella-Mehlis (Thüringen) setzte man<br />

ihn als Zwangsarbeiter in einer Waffenfabrik ein. Dort gründete<br />

er mit jungen Leuten eine Gruppe der Katholischen Aktion, feierte<br />

mit ihnen Gottesdienste und betätigte sich als Chorleiter und<br />

Krankenpfleger. Aufgrund seines religiösen Engagements wurde er<br />

von der Gestapo verhaftet und nach einem Gefängnisaufenthalt in<br />

Gotha ins Konzentrationslager Mauthausen gebracht. Dort starb<br />

er an den Folgen von Entbehrungen und schwerster Arbeit. Papst<br />

Johannes Paul II. sprach ihn 1987 selig.<br />

Schrifttexte: Lesung: 2 Kor 6, 4–10; Evangelium: Mt 10, 28–33<br />

Namenstag: Autbert von Corvey (Benediktiner, † 829) · Gerold (Einsiedler<br />

im Groß-Walsertal, † 978) · Friedrich von Altzelle (Zisterzienser,<br />

† 1215)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Philipp Melanchthon (Humanist, Reformator,<br />

1497–1560)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Halleluja! Lasst uns singen,<br />

denn die Freudenzeit ist da!<br />

Hoch in Lüften lasst erklingen,<br />

was im dunklen Grab geschah.<br />

Jesus hat den Tod bezwungen<br />

und uns allen Sieg errungen.<br />

Halleluja, Jesus lebt!<br />

Halleluja! Auferstanden<br />

ist die Freude dieser Zeit;


169<br />

Montag, 19. <strong>April</strong> · Morgen<br />

denn aus Leiden, Schmerz und Banden<br />

geht hervor die Herrlichkeit;<br />

was im Tode scheint verloren,<br />

wird in Christus neu geboren.<br />

Halleluja, Jesus lebt!<br />

Halleluja! Ostersegen,<br />

kommt herab wie Morgentau,<br />

dich in jedes Herz zu legen,<br />

dass es froh nach oben schau<br />

und zu neuem Wunsch und Leben<br />

sich in Christus mög erheben!<br />

Halleluja, Jesus lebt!<br />

Halleluja! Kommt ihr Völker,<br />

schaut den Hirten, der euch nährt.<br />

Ewig grünen seine Weiden,<br />

ewig seine Treue währt.<br />

Nur bei dem ist Heil zu finden,<br />

der den Tod hilft überwinden.<br />

Halleluja, Jesus lebt!<br />

Nach Heinrich Bone (1813–1893) 1888<br />

GL 837 (Anhang Österreich)<br />

Psalm 84 Verse 2–13<br />

Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen! /<br />

Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht *<br />

nach dem Tempel des Herrn.<br />

Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, *<br />

ihm, dem lebendigen Gott.<br />

Auch der Sperling findet ein Haus *<br />

und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen –<br />

deine Altäre, Herr der Heerscharen, *<br />

mein Gott und mein König.


Morgen · Montag, 19. <strong>April</strong> 170<br />

Wohl denen, die wohnen in deinem Haus, *<br />

die dich allezeit loben.<br />

Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir, *<br />

wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.<br />

Ziehen sie durch das trostlose Tal, /<br />

wird es für sie zum Quellgrund, *<br />

und Frühregen hüllt es in Segen.<br />

Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft; *<br />

dann schauen sie Gott auf dem Zion.<br />

Herr der Heerscharen, höre mein Beten, *<br />

vernimm es, Gott Jakobs!<br />

Gott, sieh her auf unsern Schild, *<br />

schau auf das Antlitz deines Gesalbten!<br />

Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums *<br />

ist besser als tausend andere.<br />

Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes *<br />

als wohnen in den Zelten der Frevler.<br />

Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild. *<br />

Er schenkt Gnade und Herrlichkeit;<br />

der Herr versagt denen, die rechtschaffen sind, keine Gabe. *<br />

Herr der Heerscharen, wohl dem, der dir vertraut!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du menschenfreundlicher Gott, wo wir deinen Ruf vernehmen<br />

und deinem Willen entsprechen, entsteht Raum für Heilung,<br />

Trost, für neues Leben. Mach unser Herz bereit, dir zu begegnen,<br />

und lass unsere Taten dich loben.<br />

Lesung Röm 10, 8b–10<br />

<strong>Das</strong> Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem<br />

Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen;<br />

denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist


171<br />

Montag, 19. <strong>April</strong> · Morgen<br />

der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den<br />

Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. Wer mit dem<br />

Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit<br />

und Heil erlangen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Müht euch nicht um die Speise, die verdirbt, sondern um jene,<br />

die bleibt für das ewige Leben. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Jesus, Brot des Lebens, du willst uns verwandeln. Wir bitten<br />

dich:<br />

A: Mach uns zu Zeugen deiner Liebe.<br />

– Stärke in uns die Gewissheit, dass du uns mit all unseren<br />

Schwächen zu Boten deines Friedens berufen hast.<br />

– Hilf, dass wir allen unsere Nähe schenken, die trauern und<br />

keinen Ausweg sehen.<br />

– Lass uns gerade den Fremden und Außenseitern freundlich<br />

und offen begegnen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der<br />

Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen,<br />

die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem<br />

Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Montag, 19. <strong>April</strong> 172<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Auferstanden ist der Gute Hirt.<br />

Er gab sein Leben für die Schafe.<br />

Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 6, 8–15<br />

In jenen Tagen tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder<br />

und große Zeichen unter dem Volk. Doch einige von der sogenannten<br />

Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner<br />

und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich,<br />

um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit<br />

und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.<br />

Da stifteten sie Männer zu der Aussage an: Wir haben gehört,<br />

wie er gegen Mose und Gott lästerte. Sie hetzten das Volk,<br />

die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, drangen auf ihn ein,<br />

packten ihn und schleppten ihn vor den Hohen Rat. Und sie<br />

brachten falsche Zeugen bei, die sagten: Dieser Mensch hört<br />

nicht auf, gegen diesen heiligen Ort und das Gesetz zu reden.<br />

Wir haben ihn nämlich sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer,<br />

wird diesen Ort zerstören und die Bräuche ändern, die uns<br />

Mose überliefert hat.<br />

Und als alle, die im Hohen Rat saßen, auf ihn blickten, erschien<br />

ihnen sein Gesicht wie das Gesicht eines Engels.<br />

Antwortpsalm Ps 119, 23–24.26–27.29–30<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Selig die Menschen, die leben nach der Weisung des Herrn.<br />

Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: *<br />

dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.


173<br />

Montag, 19. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Deine Vorschriften machen mich froh; *<br />

sie sind meine Berater. – Kehrvers<br />

Ich habe dir mein Geschick erzählt, und du erhörtest mich. *<br />

Lehre mich deine Gesetze!<br />

Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, *<br />

dann will ich nachsinnen über deine Wunder. – Kehrvers<br />

Halte mich fern vom Weg der Lüge; *<br />

begnade mich mit deiner Weisung!<br />

Ich wählte den Weg der Wahrheit; *<br />

nach deinen Urteilen hab’ ich Verlangen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 1ab, ferner GL 31, 1<br />

oder GL 1975 708, 1 oder KG 606 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium<br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 22–29<br />

In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees<br />

geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren,<br />

dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war,<br />

sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias<br />

her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach<br />

dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die<br />

Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren,<br />

stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten<br />

Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie<br />

ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?<br />

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht<br />

mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von


Abend · Montag, 19. <strong>April</strong> 174<br />

den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch<br />

nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die<br />

für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch<br />

geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel<br />

beglaubigt.<br />

Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes<br />

zu vollbringen?<br />

Jesus antwortete ihnen: <strong>Das</strong> ist das Werk Gottes, dass ihr an<br />

den glaubt, den er gesandt hat.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Es gibt Nahrungsmittel, die leicht verderblich sind, und es<br />

gibt Nahrung, die sich längere Zeit hält. Ursache für bessere<br />

Haltbarkeit ist zumeist die Unterbrechung oder Zerstörung von<br />

Lebensprozessen, wie dies bei tiefgefrorenen oder sehr hoch<br />

erhitzten Lebensmitteln der Fall ist. Die Speise, von der Jesus<br />

spricht, passt in keine der beiden Kategorien so ganz. Sie ist<br />

für die Dauer, und sie schenkt Dauer, und zugleich ist sie ganz<br />

und gar lebendig; sie macht lebendig. Sie zerstört Lebensprozesse<br />

nicht. Diese Speise ist die Beziehung zu Gott, wie Jesus<br />

sie denen schenkt, die ihm vertrauen. Heilsame Unterbrechung.<br />

Speise, die den Menschen wirklich sättigt, erneuert,<br />

lebendig macht. Wie neu.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Gesegnet, die auf Erden Frieden stiften!<br />

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)


175<br />

Montag, 19. <strong>April</strong> · Abend<br />

• Wo könnte ich mich politisch für Versöhnung einsetzen?<br />

• Wie kann ich jemandem Versöhnung im Alltag signalisieren<br />

– durch ein Zunicken, ein Lächeln, eine integrierende<br />

Geste?<br />

Confiteor (Seite 19), Erbarme dich (Seite 31) – oder:<br />

Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />

zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />

du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />

verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />

zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute<br />

und alle Tage.<br />

Redaktion Magnificat<br />

Hymnus<br />

Ich weiß, woran ich glaube,<br />

ich weiß, was fest besteht,<br />

wenn alles hier im Staube<br />

wie Sand und Staub verweht;<br />

ich weiß, was ewig bleibet,<br />

wo alles wankt und fällt,<br />

wo Wahn die Weisen treibet<br />

und Trug die Klugen prellt.<br />

<strong>Das</strong> ist das Licht der Höhe,<br />

das ist der Jesus Christ,<br />

der Fels, auf dem ich stehe,<br />

der diamanten ist,<br />

der nimmermehr kann wanken,<br />

der Heiland und der Hort,<br />

die Leuchte der Gedanken,<br />

die leuchten hier und dort.<br />

Ernst Moritz Arndt 1819 – EG 357, Strophen 1 und 4<br />

Melodie: GL 395 · GL 1975 468 · KG 99


Abend · Montag, 19. <strong>April</strong> 176<br />

Psalm 124<br />

Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt *<br />

– so soll Israel sagen –,<br />

hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, *<br />

als sich gegen uns Menschen erhoben,<br />

dann hätten sie uns lebendig verschlungen, *<br />

als gegen uns ihr Zorn entbrannt war.<br />

Dann hätten die Wasser uns weggespült, *<br />

hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.<br />

Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, *<br />

die wilden und wogenden Wasser.<br />

Gelobt sei der Herr, *<br />

der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ.<br />

Unsre Seele ist wie ein Vogel<br />

dem Netz des Jägers entkommen; *<br />

das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.<br />

Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, *<br />

der Himmel und Erde gemacht hat.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, du hast uns befreit und vor dem Tod errettet. Sei gelobt<br />

und gepriesen in Ewigkeit.<br />

Lesung <br />

Hebr 8, 1b–3a<br />

Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des<br />

Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, als Diener<br />

des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr selbst aufgeschlagen<br />

hat, nicht etwa ein Mensch. Denn jeder Hohepriester<br />

wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen.


177<br />

Montag, 19. <strong>April</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

<strong>Das</strong> ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt<br />

hat. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Du unser Gott, du schaust auf die Niedrigen und die, die deinen<br />

Namen ehren. Wir bitten dich:<br />

A: Komm allen zu Hilfe, die zu dir rufen.<br />

Viele Menschen wissen nicht, wovon sie sich heute ernähren<br />

sollen;<br />

– hilf, dass alle genug zu essen bekommen.<br />

Vor allem die Kinder leiden in armen Ländern an Unterernährung<br />

und Krankheiten;<br />

– lass uns das Nötige tun, dass sie zu gesunden und hoffnungsvollen<br />

Menschen werden.<br />

Viele Schwerkranke können ihr Leiden kaum mehr ertragen;<br />

– lass sie Linderung erfahren in ihrer Not.<br />

Unsere Verstorbenen haben auf dich ihre Hoffnung gesetzt;<br />

– geleite sie heim in deine Herrlichkeit.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der<br />

Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gib allen,<br />

die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem<br />

Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Dienstag, 20. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Wiho (erster Bischof von Osnabrück, † 804) · sel.<br />

Odette von Brabant (Ordensfrau, † 1158) · sel. Hildegund von Schönau<br />

(† 1188)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Johannes Bugenhagen (Reformator, 1485–<br />

1558)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wenn wir in Brot und Wein<br />

nun unsre Hoffnung legen,<br />

erbitten wir als Segen:<br />

die Liebe steh uns bei.<br />

Wir kommen, wie wir sind,<br />

mit Zweifeln und mit Fragen,<br />

mit Lasten, die wir tragen:<br />

die Liebe macht uns frei.<br />

Wir teilen Brot und Wein,<br />

aus ihnen kommt das Leben.<br />

Wir nehmen und wir geben:<br />

die Liebe macht uns frei.<br />

Gestärkt von diesem Mahl,<br />

befreit zu neuen Wegen,<br />

verspüren wir als Segen:<br />

die Liebe steht uns bei.<br />

Eugen Eckert


179<br />

Dienstag, 20. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 85 Verse 2–14<br />

Einst hast du, Herr, dein Land begnadet *<br />

und Jakobs Unglück gewendet,<br />

hast deinem Volk die Schuld vergeben, *<br />

all seine Sünden zugedeckt,<br />

hast zurückgezogen deinen ganzen Grimm *<br />

und deinen glühenden Zorn gedämpft.<br />

Gott, unser Retter, richte uns wieder auf, *<br />

lass von deinem Unmut gegen uns ab!<br />

Willst du uns ewig zürnen, *<br />

soll dein Zorn dauern von Geschlecht zu Geschlecht?<br />

Willst du uns nicht wieder beleben, *<br />

sodass dein Volk sich an dir freuen kann?<br />

Erweise uns, Herr, deine Huld *<br />

und gewähre uns dein Heil!<br />

Ich will hören, was Gott redet: /<br />

Frieden verkündet der Herr seinem Volk *<br />

und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten. *<br />

Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land!<br />

Es begegnen einander Huld und Treue; *<br />

Gerechtigkeit und Friede küssen sich.<br />

Treue sprosst aus der Erde hervor; *<br />

Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.<br />

Auch spendet der Herr dann Segen, *<br />

und unser Land gibt seinen Ertrag.<br />

Gerechtigkeit geht vor ihm her, *<br />

und Heil folgt der Spur seiner Schritte.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, du machst uns froh mit deinem Heil, du schenkst uns<br />

wahren Frieden. Wir danken dir für deinen Segen.


Morgen · Dienstag, 20. <strong>April</strong> 180<br />

Lesung Hebr 5, 8–10<br />

Obwohl Christus der Sohn war, hat er durch Leiden den<br />

Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle,<br />

die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden<br />

und wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung<br />

Melchisedeks“.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom<br />

Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot<br />

vom Himmel. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der uns in Christus Jesus neues Leben<br />

schenkt. Ihn bitten wir:<br />

A: Unser tägliches Brot gib uns heute.<br />

– Gewähre uns Ruhe, dass wir deine leise Stimme neu vernehmen<br />

lernen.<br />

– Lass dein Wort, das wir heute hören, für unser Leben fruchtbar<br />

werden.<br />

– Schenke uns Menschen, die zu uns halten, wenn wir uns<br />

aufgeben möchten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, du öffnest dein Reich allen, die aus dem Wasser<br />

und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind. Stärke in uns<br />

das Leben der Gnade, damit wir von Schuld frei bleiben und die<br />

Herrlichkeit erlangen, die du uns verheißen hast. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.


181<br />

Dienstag, 20. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Der ewige Gott erweise uns seine Gnade,<br />

er erfülle uns mit seinem Geist<br />

und schenke uns sein Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Preist unseren Gott,<br />

alle, die ihn fürchten, klein und groß!<br />

Denn gekommen ist die Rettung und die Macht<br />

und die Herrschaft seines Gesalbten. Halleluja.<br />

Vgl. Offb 19, 5; 12, 10<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 7, 51–8, 1a<br />

In jenen Tagen sagte Stephanus zu dem Volk, den Ältesten und<br />

den Schriftgelehrten: Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit<br />

Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure<br />

Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben<br />

eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft<br />

des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder<br />

ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von<br />

Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt.<br />

Als sie das hörten, waren sie aufs Äußerste über ihn empört<br />

und knirschten mit den Zähnen.<br />

Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor,<br />

sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes<br />

stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn<br />

zur Rechten Gottes stehen.<br />

Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu,<br />

stürmten gemeinsam auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus<br />

und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen<br />

eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.


Eucharistie · Dienstag, 20. <strong>April</strong> 182<br />

So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus,<br />

nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und<br />

schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen<br />

Worten starb er.<br />

Saulus aber war mit dem Mord einverstanden.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 31, 3c–4.6.7b–8a.17.21ab<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Herr, in deine Hände lege ich meinen Geist.<br />

Sei mir ein schützender Fels, *<br />

eine feste Burg, die mich rettet.<br />

Denn du bist mein Fels und meine Burg; *<br />

um deines Namens willen<br />

wirst du mich führen und leiten. – Kehrvers<br />

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist; *<br />

du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.<br />

Ich verlasse mich auf den Herrn. *<br />

Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen. – Kehrvers<br />

Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, *<br />

hilf mir in deiner Güte!<br />

Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts *<br />

vor dem Toben der Menschen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 6a,<br />

ferner GL 308, 1 · GL 1975 203, 1 · KG 423 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Joh 6, 35ab<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir<br />

kommt, wird nie mehr hungern.<br />

Halleluja.


183<br />

Dienstag, 20. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 30–35<br />

In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust<br />

du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere<br />

Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der<br />

Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.<br />

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose<br />

hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater<br />

gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott<br />

gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.<br />

Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete<br />

ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt,<br />

wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr<br />

Durst haben.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Keine Zeit für die Mittagspause, aber: kein Problem. Durst bedroht<br />

uns nicht, wir öffnen einfach den Wasserhahn. Irgendein<br />

Lieferdienst stünde abends auch bereit. Als meine Nichte<br />

Miriam zehn Monate Freiwilligendienst in Ghana leistete, war<br />

das ganz anders. Zurück in Deutschland, genoss sie es zum<br />

ersten Mal bewusst: den gefüllten Kühlschrank und das Wasser,<br />

das jederzeit gut und gesund aus der Leitung sprudelte.<br />

Jesu Umfeld, glich es wohl eher Miriams Ghana oder ihrem<br />

ruhigen, grünen Berliner Kiez? Brot des Lebens, Wasser für<br />

alle Durstigen – was für ein Wunder. Es geht um Gerechtigkeit,<br />

um Menschenwürde. Quälender Hunger und Durst tasten sie<br />

an. Und es geht um das Verlangen nach Leben, das wir teilen,<br />

die Hungrigen und die, die wir diese Not vergessen durften.<br />

Wer hungert, träumt vom Essen. „Die Gans träumt vom Mais“,<br />

heißt es. Geben wir den Hungrigen zu essen. Ohne den Hochmut<br />

der Satten. Und sehnen wir uns dann, gemeinsam, darüber<br />

hinaus.


Abend · Dienstag, 20. <strong>April</strong> 184<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Man darf nur alt werden, um milder zu sein. Ich sehe keinen<br />

Fehler begehen, den ich nicht auch begangen hätte.<br />

Johann Wolfgang von Goethe (deutscher Dichter, 1749–1832)<br />

• Wer hat mir zugestanden, Fehler machen zu dürfen?<br />

• Wie ist heute mein Blick auf die Fehler der anderen?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Der Erde Schöpfer und ihr Herr,<br />

du hast geschieden Meer und Land;<br />

du hast die Flut zurückgedämmt<br />

und gabst der Erde festen Grund,<br />

dass sie uns sprieße gute Saat<br />

und schön sei durch der Blumen Pracht,<br />

dass sie, von reifen Früchten schwer,<br />

uns Nahrung geb zur rechten Zeit.<br />

Des Herzens Erdreich ist versengt:<br />

Im Tau der Gnade schaff es neu.<br />

Es öffne, Herr, sich deinem Wort<br />

und nehm die Saat in Freuden auf.<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,


185<br />

Dienstag, 20. <strong>April</strong> · Abend<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Telluris ingens conditor; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 469 – alternative Melodie: GL 144 · GL 1975 474 · KG 40 · EG 288<br />

Psalm 119 Verse 97–104 Mem<br />

Wie lieb ist mir deine Weisung; *<br />

ich sinne über sie nach den ganzen Tag.<br />

Dein Gebot macht mich weiser als all meine Feinde; *<br />

denn immer ist es mir nahe.<br />

Ich wurde klüger als all meine Lehrer; *<br />

denn über deine Vorschriften sinne ich nach.<br />

Mehr Einsicht habe ich als die Alten, *<br />

denn ich beachte deine Befehle.<br />

Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück; *<br />

denn ich will dein Wort befolgen.<br />

Ich weiche nicht ab von deinen Entscheiden, *<br />

du hast mich ja selbst unterwiesen.<br />

Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine Verheißung, *<br />

süßer als Honig für meinen Mund.<br />

Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht, *<br />

darum hasse ich alle Pfade der Lüge.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Verheißung, guter Gott, nährt unser Herz. Gib uns Einsicht<br />

in deine Gebote, damit wir leben.<br />

Lesung 1 Petr 2, 4–5<br />

Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen<br />

verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt<br />

worden ist! Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen<br />

Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus<br />

Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!


Abend · Dienstag, 20. <strong>April</strong> 186<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

<strong>Das</strong> Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der<br />

Welt das Leben. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Jesus von Nazaret, du Freund der Armen, höre unser Gebet:<br />

A: Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit.<br />

Du bist der Reichtum aller, die dir nachfolgen;<br />

– gib deinen Glaubenden Mut, sich vom allgemeinen Hang zum<br />

Konsum durch bewussten Verzicht abzusetzen.<br />

In unserer Zeit geistlicher Armut ist dein Haus mancherorts wegen<br />

Diebstahlgefahr geschlossen;<br />

– lass deine Gemeinden Wege finden, den Raum deiner bleibenden<br />

Fülle für alle offenzuhalten.<br />

Der Tod jedes Einzelnen macht die Menschheit um eine ganze<br />

Welt ärmer;<br />

– aus der Trauer über unsere Vergänglichkeit lass dein neues<br />

unvergängliches Leben hervorkeimen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, du öffnest dein Reich allen, die aus dem Wasser<br />

und dem Heiligen Geist wiedergeboren sind. Stärke in uns<br />

das Leben der Gnade, damit wir von Schuld frei bleiben und die<br />

Herrlichkeit erlangen, die du uns verheißen hast. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Mittwoch, 21. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Konrad von Parzham<br />

Heiliger Anselm<br />

Konrad (1818–1894), mit bürgerlichem Namen Johann Birndorfer,<br />

war Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie und wuchs in<br />

Parzham bei Passau auf. Da es sein größter Wunsch war, ins Kloster<br />

zu gehen, übertrug er sein Erbrecht auf einen jüngeren Bruder<br />

und trat mit 31 Jahren in den Kapuzinerorden ein. Nach seiner Ordensprofess<br />

war er bis zu seinem Tod als „Bruder Konrad“ Pförtner<br />

im Kloster St. Anna in Altötting. Er war ein bescheidener Mann,<br />

der besonders wegen seiner Geduld, Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft<br />

geschätzt wurde. Weder die Pilgerscharen, die täglich<br />

an seine Pforte kamen, noch die Kinder armer Altöttinger Familien,<br />

die seine Hilfe suchten, wurden je abgewiesen. Obwohl er täglich<br />

18 Stunden an der Pforte saß, nutzte er jede freie Minute, oft ganze<br />

Nächte, für die Zwiesprache mit Gott im Gebet.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Petr 4, 7b–11; Evangelium: Lk 12, 35–40<br />

Anselm (1033–1109) hatte großen Einfluss auf die mittelalterliche<br />

Theologie und wird zu Recht der „Vater der Scholastik“<br />

genannt. Er stammte aus einem italienischen Adelsgeschlecht, wurde<br />

1060 Mönch in der Benediktinerabtei Bec (Normandie), dort<br />

1063 Prior und 1078 Abt. 1093 wurde der hochgelehrte Mann in<br />

der Nachfolge seines Ordensbruders Lanfranc zum Erzbischof von<br />

Canterbury geweiht. Damit war er auch Primas von England. Sein<br />

Reformwille, sein unermüdlicher Einsatz für die Freiheit der Kirche<br />

gegenüber dem englischen Königtum, insbesondere der Kampf<br />

gegen Lehnseid und Laieninvestitur (Besetzung kirchlicher Ämter<br />

durch weltliche Herrscher), hatten zweimal seine Verbannung zur<br />

Folge. Erst 1106 kam es zu einer Verständigung, und er konnte<br />

endgültig zurückkehren. Sein theologisch-philosophisches Denken<br />

kreiste um die Gotteslehre. Der Glaube war für ihn die Grundvoraussetzung,<br />

um mithilfe der Vernunft Gott zu erkennen: „credo, ut<br />

intelligam“ („Ich glaube, um zu erkennen“). Die Gebete und Medi-


Morgen · Mittwoch, 21. <strong>April</strong> 188<br />

tationen, die er uns als Teil seines literarischen Werkes hinterlassen<br />

hat, zeugen von seiner kraftvollen Spiritualität.<br />

Schrifttexte: Lesung: Eph 3, 14–19; Evangelium: Mt 7, 21–29<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Herr, du bist meine Zuversicht;<br />

du lebst, und ich soll leben.<br />

Du wirst mir, wie dein Wort verspricht,<br />

Unsterblichkeit einst geben.<br />

Ich glaube dir und zweifle nicht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

Mein Jesus lebt, mit ihm auch ich;<br />

nun kann mich nichts mehr schrecken.<br />

Mein Jesus lebt und wird auch mich<br />

dereinst vom Tod erwecken;<br />

ihm ist das Reich, ich fürcht mich nicht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

Durch dich, o Heiland, ist der Tod<br />

mir Eingang in das Leben;<br />

welch süßen Trost in letzter Not<br />

wird’s meiner Seele geben!<br />

Mir banget nicht vor dem Gericht.<br />

Herr, du bist meine Zuversicht.<br />

1. Strophe: Sagan 1806 / 2. und 3. Strophe: Limburg 1838,<br />

GL 863 · GL 1975 833 (Anhang Würzburg)


189<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 86<br />

Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! *<br />

Denn ich bin arm und gebeugt.<br />

Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! *<br />

Hilf deinem Knecht, der dir vertraut!<br />

Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! *<br />

Den ganzen Tag rufe ich zu dir.<br />

Herr, erfreue deinen Knecht; *<br />

denn ich erhebe meine Seele zu dir.<br />

Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, *<br />

für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.<br />

Herr, vernimm mein Beten, *<br />

achte auf mein lautes Flehen!<br />

Am Tag meiner Not rufe ich zu dir; *<br />

denn du wirst mich erhören.<br />

Herr, unter den Göttern ist keiner wie du, *<br />

und nichts gleicht den Werken, die du geschaffen hast.<br />

Alle Völker kommen und beten dich an, *<br />

sie geben, Herr, deinem Namen die Ehre.<br />

Denn du bist groß und tust Wunder; *<br />

du allein bist Gott.<br />

Weise mir, Herr, deinen Weg; *<br />

ich will ihn gehen in Treue zu dir.<br />

Richte mein Herz darauf hin, *<br />

allein deinen Namen zu fürchten!<br />

Ich will dir danken, Herr, mein Gott, aus ganzem Herzen, *<br />

will deinen Namen ehren immer und ewig.<br />

Du hast mich den Tiefen des Totenreichs entrissen. *<br />

Denn groß ist über mir deine Huld.<br />

Gott, freche Menschen haben sich gegen mich erhoben, /<br />

die Rotte der Gewalttäter trachtet mir nach dem Leben; *<br />

doch dich haben sie nicht vor Augen.


Morgen · Mittwoch, 21. <strong>April</strong> 190<br />

Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, *<br />

du bist langmütig, reich an Huld und Treue.<br />

Wende dich mir zu und sei mir gnädig, /<br />

gib deinem Knecht wieder Kraft *<br />

und hilf dem Sohn deiner Magd!<br />

Tu ein Zeichen und schenke mir Glück! /<br />

Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, *<br />

weil du, Herr, mich gerettet und getröstet hast.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du bist groß und tust Wunder, du hast uns dem Totenreich entrissen.<br />

Weise uns den Weg zu dir, Gott des Lebens.<br />

Lesung 1 Petr 3, 8–9<br />

Seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe,<br />

seid barmherzig und demütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem<br />

noch Kränkung mit Kränkung! Statt dessen segnet; denn<br />

ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, haben das ewige<br />

Leben. Ich werde sie auferwecken am Jüngsten Tag. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der in Ewigkeit lebt. Zu ihm rufen<br />

wir:<br />

A: Gib uns Anteil an deinem Leben.<br />

– Mach uns bereit, für die Weisung des Vaters Schmach und<br />

Verfolgung zu ertragen.<br />

– Bring in uns die Quelle lebendigen Wassers zum Sprudeln,<br />

damit unser Tun Frucht bringt.<br />

– Mach uns selbst zu Brot, das unsere Mitmenschen stärkt.


191<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhöre die Bitten deines Volkes und komm<br />

uns zu Hilfe. Du hast uns die Gnade des Glaubens geschenkt,<br />

gib uns durch die Auferstehung deines Sohnes auch Anteil am<br />

ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob,<br />

von deinem Ruhm den ganzen Tag,<br />

meine Lippen sollen jubeln,<br />

denn dir will ich singen und spielen. Halleluja.<br />

Ps 71, 8.23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 8, 1b–8<br />

An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche<br />

in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa<br />

und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.<br />

Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine<br />

große Totenklage für ihn. Saulus aber versuchte, die Kirche zu<br />

vernichten; er drang in die Häuser ein, schleppte Männer und<br />

Frauen fort und lieferte sie ins Gefängnis ein.<br />

Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher<br />

und verkündeten das Wort. Philippus aber kam in die Hauptstadt<br />

Samariens hinab und verkündigte dort Christus. Und die<br />

Menge achtete einmütig auf die Worte des Philippus; sie hörten


Eucharistie · Mittwoch, 21. <strong>April</strong> 192<br />

zu und sahen die Wunder, die er tat. Denn aus vielen Besessenen<br />

fuhren unter lautem Geschrei die unreinen Geister aus;<br />

auch viele Lahme und Krüppel wurden geheilt. So herrschte<br />

große Freude in jener Stadt.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Wörtlich bedeutet unser aus dem Griechischen stammendes<br />

Wort Kirche: „die zum Herrn Gehörende“. Sich von Gottes<br />

Wort treffen lassen, das Leben neu ausrichten, mit Christus<br />

sich senden lassen, auf ihn schauen, zu ihm sich stellen und<br />

zu ihm stehen, das bedeutet: Kirche sein. Die ersten Menschen,<br />

die Kirche wurden, bleiben Juden wie Jesus selbst, sind<br />

Söhne und Töchter des Volkes, das von Gott aus Liebe allein<br />

erwählt wurde (Ex 3, 13–15; Jes 42, 5–6). <strong>Das</strong> Judentum zur<br />

Zeit Jesu und zur Zeit der Apostel ist reich und vielgestaltig.<br />

Neben Alteingesessenen leben in Jerusalem zahlreiche Juden<br />

aus der Diaspora. Nach der Lynchjustiz an Stephanus werden<br />

viele Mitglieder der Gemeinde aus Jerusalem vertrieben.<br />

Doch was zerstören wollte, setzt unverhofftes Wachsen und<br />

Blühen frei. Die Verjagten tragen die Christusbotschaft in die<br />

griechisch sprechende Welt. Der Schmerz bleibt. Was als „der<br />

Weg“ (Apg 9, 2; 19, 9.23; 22, 4; 24, 14.22) im Herzen eines vielfältigen<br />

Judentums begann, führt schmerzhaft, und unvorstellbaren<br />

Schmerz verursachend, aus dem Judentum heraus.<br />

Antwortpsalm <br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!<br />

Ps 66, 1–3a.4–7b<br />

Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! *<br />

Spielt zum Ruhm seines Namens!<br />

Verherrlicht ihn mit Lobpreis!*<br />

Sagt zu Gott:<br />

„Wie ehrfurchtgebietend sind deine Taten.“ – Kehrvers


193<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, *<br />

sie lobsinge deinem Namen!<br />

Kommt und seht die Taten Gottes! *<br />

Staunenswert ist sein Tun an den Menschen. – Kehrvers<br />

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /<br />

sie schritten zu Fuß durch den Strom; *<br />

dort waren wir über ihn voll Freude.<br />

In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; *<br />

seine Augen prüfen die Völker. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 6, 40<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Jeder, der an den Sohn glaubt, hat das ewige<br />

Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 35–40<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das Brot des<br />

Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer<br />

an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.<br />

Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt gesehen, und doch glaubt<br />

ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen,<br />

und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn<br />

ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen<br />

zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.<br />

Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich<br />

keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse,<br />

sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.<br />

Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn<br />

sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich<br />

sie auferwecke am Letzten Tag.


Abend · Mittwoch, 21. <strong>April</strong> 194<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Pausen der Stille in meinem Leben, ich brauche sie. Sie helfen<br />

mir, mich selbst und Gott zu finden.<br />

Anselm von Canterbury (Heiliger des Tages)<br />

• Wo finde ich meine „Pausen der Stille“?<br />

• Wie fest sind diese Phasen des Innehaltens in meinen Alltag<br />

integriert?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Sonne des Lebens, Licht der Welt,<br />

du hast den Tag für uns erhellt,<br />

mit deinem Atem uns erfüllt,<br />

als du uns schufst nach deinem Bild.<br />

Licht aus der Höhe, Stern der Nacht,<br />

du hast den Völkern Heil gebracht.<br />

Wo ist das Dunkel, wo der Tod,<br />

wenn du uns leuchtest in der Not?<br />

Tag ohne Abend, Morgenstern,<br />

du rufst uns heim von nah und fern.<br />

Selig, wer dich vor Augen hat,<br />

wenn du uns führst in deine Stadt.<br />

Achim Budde nach Gen 1 f., Lk 1 f. und Offb 21 f., © beim Autor<br />

Melodie: Herbert Stanley Oakeley (1830–1903) 1874,<br />

„Sun of my soul, thou saviour dear“


195<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> · Abend<br />

Psalm 119 <br />

Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, *<br />

ein Licht für meine Pfade.<br />

Ich tat einen Schwur, und ich will ihn halten: *<br />

Ich will deinen gerechten Entscheidungen folgen.<br />

Herr, ganz tief bin ich gebeugt. *<br />

Durch dein Wort belebe mich!<br />

Herr, nimm mein Lobopfer gnädig an *<br />

und lehre mich deine Entscheide!<br />

Mein Leben ist ständig in Gefahr, *<br />

doch ich vergesse nie deine Weisung.<br />

Frevler legen mir Schlingen, *<br />

aber ich irre nicht ab von deinen Befehlen.<br />

Deine Vorschriften sind auf ewig mein Erbteil; *<br />

denn sie sind die Freude meines Herzens.<br />

Mein Herz ist bereit, dein Gesetz zu erfüllen *<br />

bis ans Ende und ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Verse 105–112 Nun<br />

Jesus, Auferstandener, du bringst Licht in unsere Dunkelheit.<br />

Wort des ewigen Vaters, schenke uns dein Leben.<br />

Lesung 1 Petr 3, 18.22<br />

Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben,<br />

er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott<br />

hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist<br />

nach lebendig gemacht. Er ist in den Himmel gegangen; dort ist<br />

er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind<br />

ihm unterworfen.


Abend · Mittwoch, 21. <strong>April</strong> 196<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu<br />

mir kommt, den weise ich nicht zurück. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, mit deiner Botschaft von der Königsherrschaft<br />

Gottes machst du uns heil. Wir rufen zu dir:<br />

A: Lehre uns, den Willen des Vaters zu tun.<br />

Viele Menschen lehnen den Gehorsam Gott gegenüber als<br />

Fremdbestimmung ab;<br />

– lass ihnen aufgehen, dass sie sich im Innersten treu sind,<br />

wenn sie ganz dem Vater vertrauen.<br />

Die klösterlichen Gemeinschaften erregen bei manchen Leuten<br />

Unverständnis und Ärgernis;<br />

– lass sie Quellen des wahren Lebens und Orte der Gottesbegegnung<br />

auch für Außenstehende bleiben.<br />

Oft genug gerät unser Glaube ins Wanken und wir meinen, die<br />

Stimme des Vaters nicht mehr zu hören;<br />

– schenke allen Zweifelnden Zeichen der Hoffnung, dass du sie<br />

nicht verlässt, und hilf ihnen aus der Krise.<br />

Es sind oft die Außenseiter unter uns, die umkehren und sich<br />

dankbar erweisen;<br />

– hilf, die Vorurteile gegenüber den Fremden zu überwinden.<br />

Auch in unserer Zeit erhoffen Kranke und Menschen mit Behinderung<br />

Hilfe von deiner Kirche;<br />

– lass die heilende Kraft des Glaubens und menschlicher Gemeinschaft<br />

wieder spürbar werden.<br />

Israel und die Kirche bekennen den Vater als den Gott der Lebenden<br />

und der Toten;<br />

– stärke in uns die Hoffnung auf das endzeitliche Gottesreich,<br />

in dem es keinen Tod mehr gibt.


197<br />

Mittwoch, 21. <strong>April</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhöre die Bitten deines Volkes und komm<br />

uns zu Hilfe. Du hast uns die Gnade des Glaubens geschenkt,<br />

gib uns durch die Auferstehung deines Sohnes auch Anteil am<br />

ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Donnerstag, 22. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Caius (Papst, † 295) · Altfrid von Münster (Bischof,<br />

† 849) · sel. Wolfhelm von Brauweiler (Benediktiner, Abt, † 1091) ·<br />

Meingoz von Weingarten (Benediktiner, Abt, † um 1200)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Unterzeichnung der Charta oecumenica<br />

(2001)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wahrer Gott, wir glauben dir,<br />

du bist mit Gottheit und Menschheit hier:<br />

Du, der den Satan und Tod überwand,<br />

der im Triumph aus dem Grabe erstand:<br />

Preis dir, du Sieger auf Golgota,<br />

Sieger wie keiner. Halleluja!<br />

Jesus, dir jauchzt alles zu;<br />

Herr über Leben und Tod bist du.<br />

In deinem Blute, gereinigt von Schuld,<br />

freun wir uns wieder der göttlichen Huld;<br />

gib, dass wir stets deine Wege gehn,<br />

glorreich wie du aus dem Grabe erstehn.<br />

Heinrich Bone 1810<br />

GL 779 (Anhang Würzburg) · GL 1975 (verschiedene Anhänge)


199<br />

Donnerstag, 22. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 126<br />

Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, *<br />

da waren wir alle wie Träumende.<br />

Da war unser Mund voll Lachen *<br />

und unsere Zunge voll Jubel.<br />

Da sagte man unter den andern Völkern: *<br />

„Der Herr hat an ihnen Großes getan.“<br />

Ja, Großes hat der Herr an uns getan. *<br />

Da waren wir fröhlich.<br />

Wende doch, Herr, unser Geschick, *<br />

wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.<br />

Die mit Tränen säen, *<br />

werden mit Jubel ernten.<br />

Sie gehen hin unter Tränen *<br />

und tragen den Samen zur Aussaat.<br />

Sie kommen wieder mit Jubel *<br />

und bringen ihre Garben ein.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gepriesen bist du, Gott Israels, Großes hast du an uns getan.<br />

Wende doch unser Geschick! Befreie uns aus Bedrängnis und<br />

Sorge. Lass uns den Menschen voll Freude von deiner Güte erzählen.<br />

Lesung Röm 15, 1–3<br />

Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die<br />

schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder<br />

von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes<br />

zu tun und die Gemeinde aufzubauen. Denn auch Christus hat<br />

nicht für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: Die<br />

Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.


Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>April</strong> 200<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat das ewige<br />

Leben. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Jesus, du bist unser Leben. Wir bitten dich:<br />

A: Komm, Jesus, bleib bei uns.<br />

– Lass uns heute dankbar deines Leidens und deiner Auferstehung<br />

gedenken.<br />

– Mach uns bereit, um der Liebe willen Bedrängnisse zu ertragen.<br />

– Lass uns deine Hilfe spüren, wenn uns die Last zu groß wird.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, in dieser österlichen Zeit erfahren wir deine Barmherzigkeit<br />

in reicher Fülle, denn du hast uns aus der Finsternis<br />

des Irrtums herausgeführt. Gib, dass wir deine Wahrheit gläubig<br />

erfassen und in unserem Leben festhalten. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hocherhaben.<br />

Kraft und Stärke ist mir der Herr.<br />

Er wurde mein Erretter. Halleluja.<br />

Ex 15, 1–2


201<br />

Donnerstag, 22. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 8, 26–40<br />

In jenen Tagen sagte ein Engel des Herrn zu Philippus: Steh<br />

auf und zieh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem<br />

nach Gaza hinabführt. Sie führt durch eine einsame Gegend.<br />

Und er brach auf. Nun war da ein Äthiopier, ein Kämmerer,<br />

Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der ihren<br />

ganzen Schatz verwaltete. Dieser war nach Jerusalem gekommen,<br />

um Gott anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf<br />

seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.<br />

Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen.<br />

Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen.<br />

Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest?<br />

Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand<br />

anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm<br />

Platz zu nehmen. Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete:<br />

Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein<br />

Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen<br />

Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung<br />

aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn<br />

sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.<br />

Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte<br />

dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von<br />

einem anderen? Da begann Philippus zu reden, und ausgehend<br />

von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von<br />

Jesus.<br />

Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da<br />

sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe<br />

noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus<br />

und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte<br />

ihn.<br />

Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des<br />

Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr, und er<br />

zog voll Freude weiter. Den Philippus aber sah man in Aschdod


Eucharistie · Donnerstag, 22. <strong>April</strong> 202<br />

wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das<br />

Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Philippus und der königliche Kämmerer: die typische Missionserzählung<br />

mit allem, was dazugehört? Ein ahnungsloser<br />

Afrikaner, den einer, der über alles im Bilde ist, zum Objekt<br />

macht? Der Unwissende, der von einem Wissenden belehrt<br />

wird? Der Hilflose und sein Helfer? Nein, der Engel des Herrn<br />

und Gottes Geist bringen Philippus, den Vertriebenen, mit<br />

dem bedeutenden ausländischen Würdenträger zusammen.<br />

Es ist der äthiopische Minister, der den Fußgänger Philippus<br />

zu sich in den Wagen bittet und das Gespräch mit ihm sucht.<br />

Der Fremde, ein Mann des eigenständigen religiösen Suchens,<br />

verehrt den Gott Israels und erforscht voller Wertschätzung<br />

Israels Heilige Schrift. Mit der Frage nach der Identität des<br />

leidenden Gottesknechtes (Jes 53, 7–8) trifft er ins Zentrum<br />

des Nachdenkens über das Geschick Jesu. Und geht hier nicht<br />

Gottes, wie immer, kühnes Wort in Erfüllung (Jes 56, 3–5)?<br />

Am Ende ist es abermals der Äthiopier, der den rechten Augenblick<br />

erkennt – und nicht verstreichen lässt. Entschlossen<br />

lässt er vor einer Wasserstelle anhalten. Seine Sache, die Taufe,<br />

nimmt er selbst in die Hand. „Verstehst du auch, was du liest?“<br />

Es kann jedenfalls nicht schaden, genau zu lesen.<br />

Antwortpsalm Ps 66, 8–9.16–17.19–20<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!<br />

Preist unseren Gott, ihr Völker; *<br />

lasst laut sein Lob erschallen!<br />

Er erhielt uns am Leben *<br />

und ließ unseren Fuß nicht wanken. – Kehrvers<br />

Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört; *<br />

ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.


203<br />

Donnerstag, 22. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Zu ihm hatte ich mit lauter Stimme gerufen, *<br />

und schon konnte mein Mund ihn preisen. – Kehrvers<br />

Gott hat mich erhört, *<br />

hat auf mein drängendes Beten geachtet.<br />

Gepriesen sei Gott;<br />

denn er hat mein Gebet nicht verworfen *<br />

und mir seine Huld nicht entzogen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 6, 51<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel<br />

gekommen ist. Wer dieses Brot ißt, wird in Ewigkeit leben.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 44–51<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Niemand kann zu mir<br />

kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu<br />

mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.<br />

Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes<br />

sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt,<br />

wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer<br />

dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen,<br />

amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.<br />

Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste<br />

das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem<br />

Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst,<br />

wird er nicht sterben.<br />

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen<br />

ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. <strong>Das</strong> Brot,<br />

das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das<br />

Leben der Welt.


Abend · Donnerstag, 22. <strong>April</strong> 204<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer empfing, der rede! Wer gab, der schweige!<br />

Spruchweisheit<br />

• Wie halte ich es, wenn ich gebe?<br />

• Und wie halte ich es mit dem, was ich bekommen habe?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

O Himmelsspeis, du Lebensbrot,<br />

du wahrer Mensch und wahrer Gott!<br />

Vom Himmel du gekommen bist,<br />

durch dich die Welt erlöset ist.<br />

O du hochheilges Sakrament,<br />

mit Ehrfurcht ich mich zu dir wend;<br />

aus ganzer Seel bet ich dich an,<br />

so gut und innig, wie ich kann.<br />

Du bist das wahre Himmelsbrot,<br />

das uns erquickt in aller Not;<br />

du bist der Seele Arzt und Heil,<br />

durch dich wird Rettung uns zuteil.<br />

Gesangbuch P. Martin von Cochem 1705<br />

GL 871 (Anhang Bamberg)


205<br />

Donnerstag, 22. <strong>April</strong> · Abend<br />

Psalm 132 Verse 1–10<br />

O Herr, denk an David, *<br />

denk an all seine Mühen,<br />

wie er dem Herrn geschworen, *<br />

dem starken Gott Jakobs gelobt hat:<br />

„Nicht will ich mein Zelt betreten *<br />

noch mich zur Ruhe betten,<br />

nicht Schlaf den Augen gönnen *<br />

noch Schlummer den Lidern,<br />

bis ich eine Stätte finde für den Herrn, *<br />

eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.“<br />

Wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />

fanden sie im Gefilde von Jáar.<br />

„Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung *<br />

und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!“<br />

„Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, *<br />

du und deine machtvolle Lade!“<br />

Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, *<br />

und deine Frommen sollen jubeln.<br />

„Weil David dein Knecht ist, *<br />

weise deinen Gesalbten nicht ab!“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ewiger Gott, du liebst deine Geschöpfe und willst in ihrer Mitte<br />

wohnen. Hilf uns, dass wir Raum für dich schaffen in unserem<br />

Leben. Komm in unser Herz und mach uns frei.<br />

Lesung 1 Kor 1, 23–24<br />

Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden<br />

ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die<br />

Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und<br />

Weisheit.


Abend · Donnerstag, 22. <strong>April</strong> 206<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer<br />

von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit. <strong>Das</strong> Brot, das ich<br />

geben werde, ist mein Fleisch. Ich gebe es hin für das Leben der<br />

Welt. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der uns auf dem Weg zum<br />

Vater begleitet:<br />

A: Jesus, nimm uns bei der Hand.<br />

– Lass die Mächtigen deine Stimme hören, damit sie dem Wohl<br />

aller Menschen dienen.<br />

– Hilf deiner Kirche, sich täglich der Hungernden anzunehmen<br />

und ihre materielle und seelische Not zu lindern.<br />

– Sende den Straßenkindern in aller Welt Menschen, die ihnen<br />

Wege in eine hoffnungsvolle Zukunft bahnen.<br />

– Führe unsere Verstorbenen heraus aus dem Dunkel des Todes<br />

und vereine uns mit ihnen in deinem Licht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Gott, in dieser österlichen Zeit erfahren wir deine Barmherzigkeit<br />

in reicher Fülle, denn du hast uns aus der Finsternis<br />

des Irrtums herausgeführt. Gib, dass wir deine Wahrheit gläubig<br />

erfassen und in unserem Leben festhalten. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Freitag, 23. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Adalbert<br />

Heiliger Georg<br />

Adalbert (956–997) wird „Apostel Preußens“ genannt, wenngleich<br />

seine Missionsversuche dort wenig Erfolg hatten. Adalbert<br />

war Sohn eines böhmischen Fürsten und hieß ursprünglich<br />

Wojtech (Voytech). 981 wurde er in Prag zum Priester geweiht<br />

und schon zwei Jahre später dort zum Bischof berufen. Fünf Jahre<br />

kämpfte er erfolglos gegen politische Intrigen und die heidnischen<br />

Sitten des Volkes. Dann floh er nach Rom. Dort trat er in ein Benediktinerkloster<br />

ein, kehrte aber 992 auf Drängen der Böhmen mit<br />

mehreren Mönchen zurück. Mit diesen gründete er das Kloster<br />

Brevnov (Brebnow), das bald zu einem religiös-kulturellen Zentrum<br />

wurde. Da er sich in seinem Bistum auch diesmal nicht durchsetzen<br />

konnte, missionierte er in Ungarn und Polen und zog sich<br />

994 nochmals in die Abgeschiedenheit eines römischen Klosters<br />

zurück. Eine dritte Rückkehr (996) scheiterte an den politischen<br />

Verhältnissen. So ging er als Missionar nach Preußen. Dort wurde<br />

er von heidnischen Gegnern überwältigt und erschlagen.<br />

Schrifttexte: Lesung: Phil 1, 21 – 2, 2; Evangelium: Joh 12, 24–26<br />

Georg lebte in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts. Er<br />

war Soldat des römischen Heeres zur Zeit Kaiser Diokletians<br />

und wurde um 303 in Kappadozien (Kleinasien) oder Lydda (bei<br />

Jaffa in Palästina) enthauptet. Zahlreiche Legenden verdunkeln<br />

seine tatsächliche Lebensgeschichte. Die wohl bekannteste handelt<br />

von seinem Kampf mit einem Drachen. Georg wird verehrt<br />

als edler, ritterlicher Mensch, der treu bis in den Tod gegen das<br />

Böse kämpft. Sein Kult und seine Verehrung sind seit dem vierten<br />

Jahrhundert bezeugt und vor allem im Osten verbreitet. Durch die<br />

Kreuzfahrer kam sein Kult auch in den Westen. Georg zählt zu den<br />

vierzehn Nothelfern und ist u. a. Patron des Bistums Limburg und<br />

der Pfadfinder.<br />

Schrifttexte: Lesung: Offb 21, 5–7; Evangelium: Joh 15, 1–8


Morgen · Freitag, 23. <strong>April</strong> 208<br />

Namenstag: hl. Fortunatus (Märtyrer, † 537) · hl. Pusinna (5./6. Jh.) ·<br />

hl. Gerhard von Toul (Bischof, † 994)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Justus Perels (Widerstandskämpfer,<br />

1910–1945)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wohl mir, dass ich Jesum habe,<br />

o wie feste halt ich ihn,<br />

dass er mir mein Herze labe,<br />

wenn ich krank und traurig bin.<br />

Jesum hab ich, der mich liebet<br />

und sich mir zu eigen gibet;<br />

ach drum lass ich Jesum nicht,<br />

wenn mir gleich mein Herze bricht.<br />

Jesus bleibet meine Freude,<br />

meines Herzens Trost und Saft,<br />

Jesus wehret allem Leide,<br />

er ist meines Lebens Kraft,<br />

meiner Augen Lust und Sonne,<br />

meiner Seele Schatz und Wonne;<br />

darum lass ich Jesum nicht<br />

aus dem Herzen und Gesicht.<br />

Martin Jahn 1661


209<br />

Freitag, 23. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 69 Verse 30–37<br />

Ich bin elend und voller Schmerzen; *<br />

doch deine Hilfe, o Gott, wird mich erhöhen.<br />

Ich will den Namen Gottes rühmen im Lied, *<br />

in meinem Danklied ihn preisen.<br />

<strong>Das</strong> gefällt dem Herrn mehr als ein Opferstier, *<br />

mehr als Rinder mit Hörnern und Klauen.<br />

Schaut her, ihr Gebeugten, und freut euch; *<br />

ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!<br />

Denn der Herr hört auf die Armen, *<br />

er verachtet die Gefangenen nicht.<br />

Himmel und Erde sollen ihn rühmen, *<br />

die Meere und was sich in ihnen regt.<br />

Denn Gott wird Zion retten, *<br />

wird Judas Städte neu erbauen.<br />

Seine Knechte werden dort wohnen und das Land besitzen, /<br />

ihre Nachkommen sollen es erben; *<br />

wer seinen Namen liebt, soll darin wohnen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir danken dir, Vater; denn du hilfst uns auf. Den Gekreuzigten<br />

hast du erhöht: Lass aufleben die Herzen der Gebeugten!<br />

Lesung 2 Kor 12, 9b–10<br />

Ich will mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft<br />

Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine<br />

Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und<br />

Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach<br />

bin, dann bin ich stark.


Eucharistie · Freitag, 23. <strong>April</strong> 210<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir<br />

und ich in ihm. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der immer bei uns ist. Zu ihm<br />

rufen wir:<br />

A: Zeige uns deine Gegenwart.<br />

– In der Klarheit dieses Frühlingsmorgens.<br />

– In der Teilnahme am Mahl der Gnade.<br />

– In den Taten der Liebe, die wir einander erweisen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass unser Herr<br />

Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist. Erwecke<br />

auch uns durch die Kraft des Heiligen Geistes zum neuen Leben.<br />

Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist,<br />

Macht zu empfangen,<br />

Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre. Halleluja.<br />

Offb 5, 12


211<br />

Freitag, 23. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 9, 1–20<br />

In jenen Tagen wütete Saulus immer noch mit Drohung und<br />

Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester<br />

und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus,<br />

um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er<br />

dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.<br />

Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah<br />

es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.<br />

Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte:<br />

Saul, Saul, warum verfolgst du mich?<br />

Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus,<br />

den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir<br />

gesagt werden, was du tun sollst.<br />

Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die<br />

Stimme, sahen aber niemand. Saulus erhob sich vom Boden.<br />

Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei<br />

der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein. Und er war<br />

drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht.<br />

In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte<br />

der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich,<br />

Herr. Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur sogenannten<br />

Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann<br />

namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision<br />

gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und<br />

ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.<br />

Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie<br />

viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan<br />

hat. Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle<br />

zu verhaften, die deinen Namen anrufen.<br />

Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann<br />

ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor<br />

Völker und Könige und die Söhne Israels tragen. Ich werde ihm<br />

auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.


Eucharistie · Freitag, 23. <strong>April</strong> 212<br />

Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus<br />

die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich<br />

gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du<br />

sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.<br />

Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder;<br />

er stand auf und ließ sich taufen. Und nachdem er etwas<br />

gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften.<br />

Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich<br />

verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist<br />

der Sohn Gottes.<br />

Antwortpsalm Ps 117<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet allen das Evangelium!<br />

Lobet den Herrn, alle Völker, *<br />

preist ihn, alle Nationen! – Kehrvers<br />

Denn mächtig waltet über uns seine Huld, *<br />

die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Mk 16, 15, ferner GL 454 · GL 1975 646, 5 · KG 36 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 6, 56<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,<br />

der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 52–59<br />

In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er<br />

uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen,<br />

amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes<br />

nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben<br />

nicht in euch.


213<br />

Freitag, 23. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige<br />

Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn<br />

mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich<br />

ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt<br />

in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater<br />

gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der<br />

mich isst, durch mich leben.<br />

Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit<br />

ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben;<br />

sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben<br />

in Ewigkeit.<br />

Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von<br />

Kafarnaum lehrte.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Krieg. Davon erlöse uns, o Herr. Neulich erfuhr ich von den<br />

unvorstellbar schweren Lebensbedingungen der Menschen im<br />

damals durch Bürgerkrieg geschwächten, mit den USA und anderen<br />

Mächten gegen Hitler verbündeten China. Ausbomben,<br />

auszehren, aushungern, so geht Krieg. In der fürchterlichsten<br />

Not kam es dann wohl auch zum Kannibalismus, bereits totes<br />

menschliches Leben diente verzweifelten Noch-Lebenden zum<br />

Überleben. Wie unvorstellbar furchtbar. Unvorstellbar. Eine<br />

mehr als befremdliche Vorstellung mutet Jesus hier seinen Zuhörern<br />

zu: dass sie sein Fleisch essen und sein Blut trinken.<br />

Der Verstand sträubt sich dagegen; der Glaube erkennt: <strong>Das</strong><br />

ewige Leben ist kein Gut wie andere Güter. Wer dieses Leben<br />

schenkt, schenkt darin sich selbst, und wer das Geschenk annimmt,<br />

bleibt nicht mehr derselbe Mensch. Bleibe bei uns,<br />

Herr.


Abend · Freitag, 23. <strong>April</strong> 214<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wie wenig ist am Ende der Lebensbahn daran gelegen, was<br />

wir erlebten, und wie unendlich viel, was wir daraus machten.<br />

Wilhelm von Humboldt (deutscher Philosoph, Philologe<br />

und preußischer Staatsmann, 1767–1835)<br />

• Aus Erfahrungen lernen, weiter wachsen: wer hat es mir<br />

vorgelebt?<br />

• Was mache ich aus dem, was ich erfahren habe, was mir<br />

widerfahren ist?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Erschalle laut, Triumphgesang!<br />

Triumph, der Heiland ist erstanden!<br />

Besieget liegt der Tod in Banden,<br />

den seine Gottesmacht bezwang:<br />

<strong>Das</strong> Heil der Welt ist wirklich da!<br />

Halleluja.<br />

Uns schreckt nun nicht des Todes Nacht,<br />

vor der die Väter einst erbebet:<br />

denn der am Kreuze starb, er lebet<br />

und hat das Leben uns gebracht,<br />

und Todesfurcht ist nicht mehr da.<br />

Halleluja.<br />

Krefeld 1831<br />

GL 765 (Anhang Aachen/Lüttich) · GL 1975 (verschiedene Anhänge)


215<br />

Freitag, 23. <strong>April</strong> · Abend<br />

Canticum Offb 15, 3b–4<br />

Antiphon:<br />

Singen will ich dem Herrn, denn er ist hoch erhaben. Halleluja.<br />

Groß und wunderbar sind deine Taten, *<br />

Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung.<br />

Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, *<br />

du König der Völker.<br />

Wer wird dich nicht fürchten, Herr, *<br />

wer wird deinen Namen nicht preisen?<br />

Denn du allein bist heilig: /<br />

Alle Völker kommen und beten dich an; *<br />

denn offenbar geworden sind deine gerechten Taten.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Röm 8, 35.37<br />

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis<br />

oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr<br />

oder Schwert? All das überwinden wir durch den, der uns geliebt<br />

hat.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der am Kreuze starb, ist von den Toten erstanden und hat uns<br />

erlöst. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns die frohe Botschaft von<br />

der Barmherzigkeit unseres Vaters verkündet hat. Zu ihm lasst<br />

uns rufen:<br />

A: Schenke der Welt deinen Frieden.<br />

– Hilf, den Konflikt zwischen Armeniern und Aserbaidschanern<br />

im Kaukasus zu lösen.


Abend · Freitag, 23. <strong>April</strong> 216<br />

– Lass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Irak und in<br />

Syrien die Kraft der Versöhnung erfahren.<br />

A: Schenke der Welt deinen Frieden.<br />

– Hilf Israelis und Palästinensern, im Heiligen Land gemeinsam<br />

eine blühende Heimat zu finden.<br />

– Führe Russen und Ukrainer im Donbas und auf der Krim zu<br />

Ausgleich und gegenseitiger Verständigung.<br />

– Lass keinen von den ungezählten Toten der Kriege und Terroranschläge<br />

vergessen sein.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass unser Herr<br />

Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist. Erwecke<br />

auch uns durch die Kraft des Heiligen Geistes zum neuen Leben.<br />

Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Samstag, 24. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Fidelis von Sigmaringen<br />

Fidelis (1578–1622), mit bürgerlichem Namen Markus Roy, war<br />

der erste Märtyrer des Kapuzinerordens. Er wurde in Sigmaringen<br />

geboren, studierte in Freiburg, wurde Doktor der Philosophie<br />

und beider Rechte. 1611 wurde er Gerichtsrat in Ensisheim im Elsass.<br />

Dabei setzte er sich besonders für die Rechte der Hilfsbedürftigen<br />

ein, was ihm den Namen „Advokat der Armen“ eintrug. Enttäuscht<br />

von den Praktiken seines Berufsstandes beendete er nach<br />

einem Jahr seine Laufbahn als Jurist. Er wurde Priester und trat mit<br />

dem Ordensnamen Fidelis (der Treue, der Ehrliche) in den Kapuzinerorden<br />

ein. Als hervorragender Prediger und Seelsorger bereiste<br />

er in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs das Elsass, die Schweiz<br />

und Vorarlberg, um die Menschen zum katholischen Glauben zurückzuführen.<br />

Beim Versuch der Rekatholisierung Graubündens<br />

wurde er von calvinistischen Bauern erschlagen.<br />

Schrifttexte: Lesung: Offb 3, 7b–8.11–12; Evangelium: Joh 10, 11–16<br />

Namenstag: hl. Salome (biblische Gestalt) · hl. Mellitus von Canterbury<br />

(Bischof, † 624) · hl. Wilfrid von York (Bischof, † 710) · hl. Egbert<br />

(ir. Benediktiner, † 729) · sel. Marian von Regensburg (Benediktiner,<br />

† 1083/86) · Theodor Peters (Jesuit, Glaubensbote in Indien, Seelsorger<br />

unter Aussätzigen in Birma, † 1921) · Karl Franken (Trappist,<br />

geistl. Lehrer, † 1931) · hl. Maria Elisabetta Hesselblad (schwed. Birgittin,<br />

Ökumenikerin, † 1957)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Toyohiko Kagawa (japan. Sozialreformer,<br />

Pazifist, 1888–1963)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Morgen · Samstag, 24. <strong>April</strong> 218<br />

Hymnus<br />

Göttliches Wort, der Gottheit Schrein,<br />

führ uns in dein Geheimnis ein.<br />

Brennender Dornbusch, der nicht verbrennt,<br />

nenn uns den Namen, den niemand kennt.<br />

Wolkensäule voll Herrlichkeit,<br />

geh uns voran im Dunkel der Zeit.<br />

Schlüssel Davids, der öffnet und schließt,<br />

weis uns die Quelle, die immer fließt.<br />

Logos, Wort und Antwort zugleich,<br />

erschließe uns das Gottesreich.<br />

Zeitgenössisch<br />

Canticum Weish 9, 1–6.9–11<br />

Antiphon:<br />

Du hast einen Tempel gebaut auf dem heiligen Berg, einen Altar<br />

in der Stadt deiner Wohnung. Halleluja.<br />

Gott der Väter und Herr des Erbarmens, *<br />

du hast das All durch dein Wort gemacht.<br />

Den Menschen hast du durch deine Weisheit erschaffen, *<br />

damit er über deine Geschöpfe herrscht.<br />

Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten *<br />

und Gericht halten in rechter Gesinnung.<br />

Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, *<br />

und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!<br />

Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, /<br />

ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist, *<br />

und gering ist meine Einsicht in Recht und Gesetz.<br />

Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, *<br />

er wird kein Ansehen genießen,<br />

wenn ihm deine Weisheit fehlt.


219<br />

Samstag, 24. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt *<br />

und die zugegen war, als du die Welt erschufst.<br />

Sie weiß, was dir gefällt *<br />

und was recht ist nach deinen Geboten.<br />

Sende sie vom heiligen Himmel *<br />

und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit,<br />

damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile *<br />

und damit ich erkenne, was dir gefällt.<br />

Denn sie weiß und versteht alles; /<br />

sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten *<br />

und mich in ihrem Lichtglanz schützen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Kol 1, 9b–11<br />

Wir hören nicht auf, inständig für euch zu beten, dass ihr<br />

in aller Weisheit und Einsicht, die der Geist schenkt, den<br />

Willen des Herrn ganz erkennt. Denn ihr sollt ein Leben führen,<br />

das des Herrn würdig ist und in allem sein Gefallen findet.<br />

Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken und<br />

wachsen in der Erkenntnis Gottes. Er gebe euch in der Macht<br />

seiner Herrlichkeit viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und<br />

Ausdauer habt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Zu wem sollen wir gehen? Du, Herr, hast Worte des ewigen<br />

Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige<br />

Gottes. Halleluja.<br />

Bitten<br />

100 Jahre nach dem Südtiroler Blutsonntag, an dem italienische<br />

Faschisten friedlich demonstrierende Gewerkschafter angriffen,<br />

bitten wir Gott, den Vater aller Menschen:


Eucharistie · Samstag, 24. <strong>April</strong> 220<br />

V: Du unser Erlöser, A: hilf uns auf.<br />

– Vertreibe Kleinmut und Neid aus unseren Herzen.<br />

– Hilf uns, auf die anderen zuzugehen, die uns noch fremd<br />

sind.<br />

– Weite unser Herz, dass wir Verantwortung übernehmen für<br />

die, die in unserer Nachbarschaft leben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast uns durch das Wasser der Taufe<br />

neu geschaffen; schütze dieses neue Leben, damit alle, die an<br />

dich glauben, dem Ansturm des Bösen standhalten und das Geschenk<br />

deiner Gnade treu bewahren. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben,<br />

mit ihm auch auferweckt,<br />

weil ihr den Glauben an die Kraft Gottes angenommen habt,<br />

der ihn von den Toten auferweckte. Halleluja.<br />

Kol 2, 12<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 9, 31–42<br />

In jenen Tagen hatte die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien<br />

Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor<br />

dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.


221<br />

Samstag, 24. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Auf einer Reise zu den einzelnen Gemeinden kam Petrus auch<br />

zu den Heiligen in Lydda. Dort fand er einen Mann namens Äneas,<br />

der seit acht Jahren lahm und bettlägerig war.<br />

Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf,<br />

und richte dir dein Bett! Sogleich stand er auf. Und alle Bewohner<br />

von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn und bekehrten<br />

sich zum Herrn.<br />

In Joppe lebte eine Jüngerin namens Tabita, das heißt übersetzt:<br />

Gazelle. Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.<br />

In jenen Tagen aber wurde sie krank und starb. Man wusch<br />

sie und bahrte sie im Obergemach auf. Weil aber Lydda nahe bei<br />

Joppe liegt und die Jünger hörten, dass Petrus dort war, schickten<br />

sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten: Komm zu uns,<br />

zögere nicht!<br />

Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten<br />

sie ihn in das Obergemach hinauf; alle Witwen traten zu ihm,<br />

sie weinten und zeigten ihm die Röcke und Mäntel, die Gazelle<br />

gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.<br />

Petrus aber schickte alle hinaus, kniete nieder und betete. Dann<br />

wandte er sich zu dem Leichnam und sagte: Tabita, steh auf! Da<br />

öffnete sie ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. Er gab<br />

ihr die Hand und ließ sie aufstehen; dann rief er die Heiligen und<br />

die Witwen und zeigte ihnen, dass sie wieder lebte.<br />

<strong>Das</strong> wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben<br />

an den Herrn.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Äneas. Ein Mann der Christus-Gemeinde von Lydda. Und doch:<br />

Lähmung. So viele Menschen kennen das Leiden, jedenfalls dessen<br />

seelische Variante. <strong>Das</strong>s man aus unklarer Mutlosigkeit, in<br />

bodenloser Angst, aus einem namenlosen Schuldgefühl heraus<br />

nicht einen Finger zu heben vermag. Etwas Diffuses würgt und<br />

lähmt, da ist das zu Boden drückende Empfinden, schwach und<br />

wertlos und schuldig zu sein. Freunde – spürt man nicht. Freude,<br />

nicht in Sicht. Äneas, seit acht Jahren lahm und bettlägerig.


Eucharistie · Samstag, 24. <strong>April</strong> 222<br />

Und genau diesem Schwachen wird die Kraft gegeben, aufzustehen.<br />

Im wunderbaren neunten Jahr. „Sogleich stand er auf.“<br />

Anders die Geschichte der Christus-Schülerin Tabita in Joppe.<br />

Ein Energiebündel. Voll tatkräftiger Liebe. Eine Macherin. Aber<br />

vor allem eine, die gibt. Ohne die üblichen Vorurteile walten zu<br />

lassen: Du bist es wert – aber du bist es nicht wert. Doch auch<br />

sie ist nicht unverwundbar. Sie erkrankt schwer, sie stirbt. <strong>Das</strong><br />

aber lassen sich die Menschen im Umkreis, im Ring der Liebe<br />

Christi, nicht gefallen. Sie lassen Petrus keine Ruhe: „Komm zu<br />

uns, zögere nicht!“ Und Gott – zögert nicht.<br />

Antwortpsalm Ps 116, 12–17<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Wie kann ich dem Herrn vergelten, was er mir Gutes getan hat?<br />

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, *<br />

was er mir Gutes getan hat?<br />

Ich will den Kelch des Heils erheben *<br />

und anrufen den Namen des Herrn. – Kehrvers<br />

Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *<br />

offen vor seinem ganzen Volk.<br />

Kostbar ist in den Augen des Herrn *<br />

das Sterben seiner Frommen. – Kehrvers<br />

Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /<br />

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. *<br />

Du hast meine Fesseln gelöst.<br />

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen *<br />

und anrufen den Namen des Herrn. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 12, ferner GL 444 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 233, 1 · KG 626 (I. Ton)


223<br />

Samstag, 24. <strong>April</strong> · Abend<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 6, 63b.68c<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. Du hast Worte ewigen<br />

Lebens.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 6, 60–69<br />

In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten:<br />

Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?<br />

Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte<br />

sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr<br />

den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher<br />

war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt<br />

nichts.<br />

Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und<br />

sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben.<br />

Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht<br />

glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb<br />

habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn<br />

es ihm nicht vom Vater gegeben ist.<br />

Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten<br />

nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt<br />

auch ihr weggehen?<br />

Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen?<br />

Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben<br />

gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Abend · Samstag, 24. <strong>April</strong> 224<br />

Hymnus<br />

Christ lag in Todesbanden,<br />

für unsre Sünd gegeben,<br />

der ist wieder erstanden<br />

und hat uns bracht das Leben.<br />

Des wir sollen fröhlich sein,<br />

Gott loben und dankbar sein<br />

und singen Halleluja. Halleluja.<br />

Den Tod niemand zwingen konnt<br />

bei allen Menschenkindern;<br />

das macht alles unsre Sünd,<br />

kein Unschuld war zu finden.<br />

Davon kam der Tod so bald<br />

und nahm über uns Gewalt,<br />

hielt uns in seim Reich gefangen. Halleluja.<br />

Jesus Christus, Gottes Sohn,<br />

an unser Statt ist kommen<br />

und hat die Sünd abgetan,<br />

damit dem Tod genommen<br />

all sein Recht und sein Gewalt;<br />

da bleibt nichts denn Tods Gestalt,<br />

den Stachel hat er verloren. Halleluja.<br />

Martin Luther 1524; teilweise nach „Victimae paschali laudes“<br />

EG 101, Strophen 1–3<br />

Psalm 122<br />

Ich freute mich, als man mir sagte: *<br />

„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“<br />

Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem: /<br />

Jerusalem, du starke Stadt, *<br />

dicht gebaut und fest gefügt.<br />

Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, /<br />

wie es Israel geboten ist, *<br />

den Namen des Herrn zu preisen.


225<br />

Samstag, 24. <strong>April</strong> · Abend<br />

Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht, *<br />

die Throne des Hauses David.<br />

Erbittet für Jerusalem Frieden! *<br />

Wer dich liebt, sei in dir geborgen.<br />

Friede wohne in deinen Mauern, *<br />

in deinen Häusern Geborgenheit.<br />

Wegen meiner Brüder und Freunde *<br />

will ich sagen: In dir sei Friede.<br />

Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, *<br />

will ich dir Glück erflehen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Tu uns auf das Tor zu deiner Stadt, du Herrscher auf Zion. Bei<br />

dir suchen wir Frieden und Geborgenheit.<br />

Lesung Apg 5, 30–32<br />

Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans<br />

Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Herrscher<br />

und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die<br />

Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser<br />

Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen<br />

verliehen hat, die ihm gehorchen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

So spricht der Herr: Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht,<br />

wird gerettet. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der uns mit seiner Liebe aufrichtet:<br />

A: Komm und befreie uns.


Abend · Samstag, 24. <strong>April</strong> 226<br />

Hilf uns in dem Bemühen, Krieg und Gewalt zurückzudrängen;<br />

– lass alle, die dir nachfolgen, deinen Frieden auf der Erde verbreiten.<br />

A: Komm und befreie uns.<br />

Hilf uns, Hunger und Elend zu überwinden;<br />

– lass Arme und Reiche gemeinsam an einer gerechteren Weltordnung<br />

bauen.<br />

Führe das Reich deines Vaters herauf;<br />

– lass Menschen, die verfeindet sind, die heilende Macht der<br />

Vergebung spüren.<br />

Lade alle Menschen zum ewigen Hochzeitsmahl;<br />

– nimm die Verstorbenen in deine Herrlichkeit auf.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich<br />

vorausgegangen als der Gute Hirt. Geleite auch die Herde, für<br />

die er sein Leben dahingab, aus aller Not zur ewigen Freude.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Der Gott unserer Hoffnung schütze uns,<br />

er breite über uns allen Segen und Frieden des Himmels.<br />

Regina caeli (Seite 331)


227<br />

Samstag, 24. <strong>April</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Mütterlichkeit Gottes<br />

(zu Joh 10, 11–18)<br />

Lieber selbst sterben,<br />

als die Behüteten<br />

dem Tod ausliefern:<br />

einige Menschen<br />

haben so gelebt.<br />

Doch weder Heldenmut<br />

noch Heldenkult sind hier gefragt.<br />

Auch Jesu Haltung ist kein Kraftakt,<br />

kein Gewaltakt,<br />

keine heldenhafte Höchstleistung.<br />

Sie zeigt die uns zugewandte Seite<br />

seiner Beziehung zum bergenden Vater:<br />

So, wie sich Jesus<br />

von Gott getragen weiß,<br />

so trägt er seine Herde.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


25. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

4. Sonntag der Osterzeit<br />

<strong>Das</strong> Fest des heiligen Markus entfällt in diesem Jahr.<br />

Namenstag: hl. Markus (Evangelist) · hl. Ermin von Lobbes (Erwin,<br />

Abtbischof, † 737) · sel. Hermann I., Markgraf von Baden, Laienbruder<br />

in Cluny († 1074) · hl. Franka von Piacenza (Zisterzienserin,<br />

† 1218)<br />

Heute wird unter dem Leitwort „Für wen bin ich da?“ der Weltgebetstag<br />

um geistliche Berufungen begangen.<br />

Heute feiern unsere orthodoxen Mitchristen Palmsonntag.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Ps 118, 1<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin,<br />

die Sonn ist aufgegangen.<br />

Ermuntre deinen Geist und Sinn,<br />

den Heiland zu umfangen,


229<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Morgen<br />

der heute durch des Todes Tür<br />

gebrochen aus dem Grab herfür<br />

der ganzen Welt zur Wonne.<br />

Steh aus dem Grab der Sünden auf<br />

und such ein neues Leben,<br />

vollführe deinen Glaubenslauf<br />

und lass dein Herz sich heben<br />

gen Himmel, da dein Jesus ist,<br />

und such, was droben, als ein Christ,<br />

der geistlich auferstanden.<br />

Vergiss nun, was dahinten ist,<br />

und tracht nach dem, was droben,<br />

damit dein Herz zu jeder Frist<br />

zu Jesus sei erhoben.<br />

Tritt unter dich die böse Welt<br />

und strebe nach des Himmels Zelt,<br />

wo Jesus ist zu finden.<br />

Quält dich ein schwerer Sorgenstein,<br />

dein Jesus wird ihn heben;<br />

es kann ein Christ bei Kreuzespein<br />

in Freud und Wonne leben.<br />

Wirf dein Anliegen auf den Herrn<br />

und sorge nicht, er ist nicht fern,<br />

weil er ist auferstanden.<br />

Geh mit Maria Magdalen<br />

und Salome zum Grabe,<br />

die früh dahin aus Liebe gehn<br />

mit ihrer Salbungsgabe,<br />

so wirst du sehn, dass Jesus Christ<br />

vom Tod heut auferstanden ist<br />

und nicht im Grab zu finden.<br />

Lorenz Lorenzen 1700 – EG 114, Melodie: GL 1975 226 · KG 445<br />

Strophen 1–5


Morgen · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 230<br />

Psalm 66 Verse 1b–12<br />

Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde! /<br />

Spielt zum Ruhm seines Namens! *<br />

Verherrlicht ihn mit Lobpreis!<br />

Sagt zu Gott: „Wie ehrfurchtgebietend sind deine Taten; *<br />

vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.“<br />

Alle Welt bete dich an und singe dein Lob, *<br />

sie lobsinge deinem Namen!<br />

Kommt und seht die Taten Gottes! *<br />

Staunenswert ist sein Tun an den Menschen:<br />

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /<br />

sie schritten zu Fuß durch den Strom; *<br />

dort waren wir über ihn voll Freude.<br />

In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig; /<br />

seine Augen prüfen die Völker. *<br />

Die Trotzigen können sich gegen ihn nicht erheben.<br />

Preist unseren Gott, ihr Völker; *<br />

lasst laut sein Lob erschallen!<br />

Er erhielt uns am Leben *<br />

und ließ unseren Fuß nicht wanken.<br />

Du hast, o Gott, uns geprüft *<br />

und uns geläutert, wie man Silber läutert.<br />

Du brachtest uns in schwere Bedrängnis *<br />

und legtest uns eine drückende Last auf die Schulter.<br />

Du ließest Menschen über unsere Köpfe schreiten. /<br />

Wir gingen durch Feuer und Wasser. *<br />

Doch du hast uns in die Freiheit hinausgeführt.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott unserer Väter, du hast uns in die Freiheit hinausgeführt.<br />

Erhalt uns am Leben, lass unsere Füße nicht wanken! Wir wollen<br />

dich loben in Ewigkeit.


231<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Lesung Hebr 2, 9b.10<br />

Wir sehen Jesus, um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit<br />

und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger<br />

Wille, dass er für alle den Tod erlitten hat. Denn es war<br />

angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und<br />

der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber<br />

ihres Heils durch Leiden vollendete.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich bin der Gute Hirt, ich bin der Weg, die Wahrheit und das<br />

Leben. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.<br />

Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns die Kraft gibt, sein Werk<br />

weiterzuführen. Ihn bitten wir:<br />

A: Sei uns nah in deinem Geist.<br />

Sei uns Brot und nähre uns,<br />

– dass wir unsere Mitmenschen stärken können.<br />

Sei uns Wein und erfreue uns,<br />

– dass wir unseren Mitmenschen Quellen der Zuversicht sind.<br />

Sei unser Atem, wenn wir zu dir beten,<br />

– damit wir fähig werden, den Willen des Vaters zu erfüllen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich<br />

vorausgegangen als der Gute Hirt. Geleite auch die Herde, für<br />

die er sein Leben dahingab, aus aller Not zur ewigen Freude.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.


Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 232<br />

Gnade und unvergängliches Leben sei mit allen,<br />

die Jesus Christus, unseren Herrn, lieben.<br />

Eph 6, 24<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 144, 366, 384, 409, 421, 487 · KG 40, 3–5,<br />

454, 455, 508, 2+3, 545, 555<br />

Die Erde ist voll von der Huld des Herrn.<br />

Durch das Werk des Herrn wurden die Himmel geschaffen.<br />

Halleluja.<br />

Ps 33, 5–6<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 4, 8–12<br />

In jenen Tagen sagte Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr<br />

Führer des Volkes und ihr Ältesten! Wenn wir heute wegen<br />

einer guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen<br />

werden, durch wen er geheilt worden ist, so sollt ihr alle<br />

und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des<br />

Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten<br />

auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.<br />

Dieser Jesus ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen<br />

wurde, der aber zum Eckstein geworden ist. Und in keinem<br />

anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein<br />

anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet<br />

werden sollen.


233<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Einer, der seinen Lebensunterhalt erbetteln muss, weil er von<br />

Geburt an gelähmt ist. Was er will, können ihm Petrus und<br />

Johannes nicht bieten, ein reichhaltiges Almosen. Die Apostel<br />

leben besitzlos, sie haben ein anderes Vermögen. Den Behinderten,<br />

den so schwer am Leben Gehinderten, werden sie heilen,<br />

und das ist eine wirkliche Wohltat, das ist in Wahrheit ein<br />

gutes Werk. Die religiöse Obrigkeit stellt die Wundertäter zur<br />

Rede. Sie sollen sich ausweisen. Woher habt ihr diese Kraft? In<br />

wessen Namen seid ihr so erfolgreich unterwegs? Die Antwort<br />

des Petrus: Im Namen Jesu wurde dieser Mann geheilt! Im<br />

Namen Jesu. Dieser Name ist Menschen gegeben, damit sie in<br />

ihm Heilung finden. Unser Heil. Von keinem anderen Namen<br />

unter der Sonne kann dies gesagt werden. Unzweifelhaft aber<br />

gibt es andere Namen, von denen wir uns etwas versprechen,<br />

sogar alles. Vielversprechende Namen. Wir tragen sie im Herzen<br />

und auf der Zunge, wir berufen uns auf sie, wir rufen sie<br />

an. Effizienz, Erfolg, Anerkennung, Sicherheit, Besitz, Tradition,<br />

Innovation. Große Namen sind das, klangvoll und mächtig.<br />

Doch nur einer heilt. Ein anderer Name.<br />

Antwortpsalm Ps 118, 1.4.8–9.21–23.26.28–29<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.<br />

Danket dem HERRN, denn er ist gut, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

So sollen sagen, die den HERRN fürchten: *<br />

Denn seine Huld währt ewig. – Kehrvers<br />

Besser, sich zu bergen beim HERRN, *<br />

als zu vertrauen auf Menschen.<br />

Besser, sich zu bergen beim HERRN, *<br />

als zu vertrauen auf Fürsten. – Kehrvers


Eucharistie · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 234<br />

Ich will dir danken, dass du mir Antwort gabst, *<br />

du bist mir zur Rettung geworden.<br />

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, *<br />

er ist zum Eckstein geworden.<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.<br />

Vom HERRN her ist dies gewirkt, *<br />

ein Wunder in unseren Augen.<br />

Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN! *<br />

Wir segnen euch vom Haus des HERRN her. – Kehrvers<br />

Mein Gott bist du, dir will ich danken. *<br />

Mein Gott bist du, dich will ich erheben.<br />

Danket dem HERRN, denn er ist gut, *<br />

denn seine Huld währt ewig! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 22, ferner GL 444 (V. Ton)<br />

der GL 1975 233, 1 · KG 626 (I. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Johannesbrief 1 Joh 3, 1–2<br />

Schwestern und Brüder! Seht, welche Liebe uns der Vater<br />

geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es.<br />

Deshalb erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt<br />

hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht<br />

offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir<br />

ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir<br />

werden ihn sehen, wie er ist.<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 14<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen<br />

und die Meinen kennen mich.<br />

Halleluja.


235<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 10, 11–18<br />

In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt<br />

gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber,<br />

der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den<br />

Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf<br />

reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter<br />

Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.<br />

Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen<br />

kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne;<br />

und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.<br />

Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind;<br />

auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme<br />

hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.<br />

Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe,<br />

um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich<br />

gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und<br />

ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich<br />

von meinem Vater empfangen.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, gib, dass wir dir allzeit danken durch die Feier<br />

der österlichen Geheimnisse. In ihnen führst du das Werk der<br />

Erlösung fort, mache sie für uns zur Quelle der unvergänglichen<br />

Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, in diesen Tagen<br />

freudig zu danken, da unser Osterlamm geopfert ist, Jesus<br />

Christus. <strong>Das</strong> Alte ist vergangen, die gefallene Welt erlöst, das<br />

Leben in Christus erneuert. Darum preisen wir dich in österlicher<br />

Freude und singen mit den Chören der Engel das Lob<br />

deiner Herrlichkeit.


Auslegung · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 236<br />

Kommunionvers<br />

Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe.<br />

Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.<br />

Schlussgebet<br />

Gott, du Hirt deines Volkes, sieh voll Huld auf deine Herde, die<br />

durch das kostbare Blut deines Sohnes erkauft ist; bleibe bei ihr<br />

und führe sie auf die Weide des ewigen Lebens. Darum bitten<br />

wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />

Feierlicher Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines<br />

Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke<br />

euch seine Freude.<br />

Und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben,<br />

bewahre in euch die Gabe der Erlösung.<br />

Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade;<br />

er schenke euch das verheißene Erbe.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Peter Köster<br />

Jesus ist der gute Hirte, weil ihm das Leben seiner Schafe kostbarer<br />

ist als sein eigenes. Darin unterscheidet er sich grundlegend<br />

von allen, die ihre Hirtenaufgabe nur gegen Bezahlung<br />

wahrnehmen und bei Gefahr die Herde im Stich lassen, sodass<br />

der Wolf leichte Beute hat.<br />

Der Grund für den Lebenseinsatz des guten Hirten ist ein<br />

tiefes gegenseitiges Kennen und Umeinanderwissen zwischen


237<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Abend<br />

ihm und seinen Schafen. Diese innere, freisetzende personale<br />

Beziehung hat ihren Ursprung und ihr Maß in der Einheit und<br />

Liebe zwischen Jesus und dem Vater. In den ICH-BIN-Worten<br />

Jesu spricht Gottes ICH-BIN.<br />

Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />

aus: Ders., Lebensorientierung am Johannes-Evangelium.<br />

Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien 2013, 125<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Es hat der Löw aus Judas Stamm<br />

heut siegreich überwunden,<br />

und das erwürgte Gotteslamm<br />

hat uns zum Heil erfunden<br />

das Leben und Gerechtigkeit,<br />

weil er nach überwundnem Streit<br />

den Feind zur Schau getragen.<br />

Drum auf, mein Herz, fang an den Streit,<br />

weil Jesus überwunden;<br />

er wird auch überwinden weit<br />

in dir, weil er gebunden<br />

der Feinde Macht, dass du aufstehst<br />

und in ein neues Leben gehst<br />

und Gott im Glauben dienest.<br />

Scheu weder Teufel, Welt noch Tod,<br />

noch gar der Hölle Rachen.


Abend · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 238<br />

Dein Jesus lebt, es hat kein Not,<br />

er ist noch bei den Schwachen<br />

und den Geringen in der Welt<br />

als ein gekrönter Siegesheld;<br />

drum wirst du überwinden.<br />

Ach mein Herr Jesu, der du bist<br />

vom Tode auferstanden,<br />

rett uns aus Satans Macht und List<br />

und aus des Todes Banden,<br />

dass wir zusammen insgemein<br />

zum neuen Leben gehen ein,<br />

das du uns hast erworben.<br />

Sei hochgelobt in dieser Zeit<br />

von allen Gotteskindern<br />

und ewig in der Herrlichkeit<br />

von allen Überwindern,<br />

die überwunden durch dein Blut;<br />

Herr Jesu, gib uns Kraft und Mut,<br />

dass wir auch überwinden.<br />

Lorenz Lorenzen 1700 – EG 114, Melodie: GL 1975 226 · KG 445<br />

Strophen 6–10<br />

Canticum vgl. 1 Petr 1, 3–9<br />

Antiphon:<br />

Gott hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit<br />

wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige<br />

Hoffnung haben. Halleluja.<br />

Redaktion Magnificat nach 1 Petr 1, 3<br />

Gepriesen sei der Gott und Vater<br />

unseres Herrn Jesus Christus: *<br />

Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren,<br />

damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten *<br />

eine lebendige Hoffnung haben


239<br />

Sonntag, 25. <strong>April</strong> · Abend<br />

und das unzerstörbare, makellose<br />

und unvergängliche Erbe empfangen, *<br />

das im Himmel für euch aufbewahrt ist.<br />

Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, /<br />

damit ihr das Heil erlangt, *<br />

das am Ende der Zeit offenbart werden soll.<br />

Deshalb seid ihr voll Freude,*<br />

obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit<br />

unter mancherlei Prüfungen leiden müsst.<br />

Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, /<br />

und es wird sich zeigen, *<br />

dass er wertvoller ist als Gold, das doch vergänglich ist.<br />

So wird eurem Glauben<br />

Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil *<br />

bei der Offenbarung Jesu Christi.<br />

Ihn habt ihr nicht gesehen, *<br />

und dennoch liebt ihr ihn;<br />

ihr seht ihn auch jetzt nicht; *<br />

aber ihr glaubt an ihn<br />

und jubelt in unsagbarer Freude, *<br />

da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Hebr 7, 24–27<br />

Jesus hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum.<br />

Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten,<br />

für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten. Ein<br />

solcher Hoherpriester war für uns in der Tat notwendig: einer,<br />

der heilig ist, unschuldig, makellos, abgesondert von den Sündern<br />

und erhöht über die Himmel; einer, der es nicht Tag für Tag<br />

nötig hat, wie die Hohenpriester zuerst für die eigenen Sünden<br />

Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er<br />

ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat.


Abend · Sonntag, 25. <strong>April</strong> 240<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie<br />

folgen mir. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, du bist die Freude aller, die an dich glauben. Wir<br />

bitten dich:<br />

A: Komm in unsere Welt.<br />

– Zu allen, die sich nach Sinn und Erfüllung sehnen.<br />

– Zu allen, die allein und verlassen sind.<br />

– Zu allen, die in ihrem Leben nicht mehr aus noch ein wissen.<br />

– Zu allen, die einen lieben Menschen verloren haben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich<br />

vorausgegangen als der Gute Hirt. Geleite auch die Herde, für<br />

die er sein Leben dahingab, aus aller Not zur ewigen Freude.<br />

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Gott lasse unsere Liebe immer noch reicher werden<br />

an Einsicht und jedem Verständnis,<br />

damit wir beurteilen können, worauf es ankommt,<br />

und rein und ohne Tadel sind für den Tag Christi.<br />

Vgl. Phil 1, 9.10<br />

Regina caeli (Seite 331)


Montag, 26. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Consuelo (Unsere Liebe Frau vom Guten Rat) · hl. Kletus<br />

(Papst, † um 90) · hl. Richarius von St-Riquier (Einsiedler, Glaubensbote,<br />

† 645) · hl. Trudpert (Einsiedler im Breisgau, 7. Jh.) · hl. Radbert<br />

von Corbie (Benediktiner, † um 859) · Helene Leuther (Franziskaner-<br />

Terziarin, † 1662)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Wo lagerst du<br />

mit deiner Herde<br />

mittags<br />

in der heißen Heide?<br />

Du Wasserquell,<br />

des Lebens Schattenbaum<br />

und deiner Schafe Weide?<br />

Gib uns zu trinken<br />

aus dem Strome deiner aufgebrochnen Seite<br />

die Gabe Gottes, die wir kennen<br />

als das Heil, das uns befreite.<br />

Wir suchen dich,<br />

du bleibst am Tage<br />

oft im Dunkel<br />

uns entschwunden.<br />

So komm, Geliebter,


Morgen · Montag, 26. <strong>April</strong> 242<br />

wir verloren dich,<br />

doch du hast uns gefunden.<br />

Gib uns zu trinken<br />

aus dem Strome deiner aufgebrochnen Seite<br />

die Gabe Gottes, die wir kennen<br />

als das Heil, das uns befreite.<br />

Der Mittag brennt,<br />

hör uns, wir singen,<br />

loben dich<br />

in dieser Stunde.<br />

Wir lieben dich,<br />

Herr, unsre Seligkeit,<br />

aus unsres Herzens Grunde.<br />

Gib uns zu trinken<br />

aus dem Strome deiner aufgebrochnen Seite<br />

die Gabe Gottes, die wir kennen<br />

als das Heil, das uns befreite.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />

Psalm 73 <br />

Verse 23–27a.28<br />

Ich bleibe immer bei dir, *<br />

du hältst mich an meiner Rechten.<br />

Du leitest mich nach deinem Ratschluss *<br />

und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit.<br />

Was habe ich im Himmel außer dir? *<br />

Neben dir erfreut mich nichts auf der Erde.<br />

Auch wenn mein Leib und mein Herz verschmachten, /<br />

Gott ist der Fels meines Herzens *<br />

und mein Anteil auf ewig.<br />

Ja, wer dir fern ist, geht zugrunde; *<br />

Ich aber – Gott nahe zu sein, ist mein Glück.


243<br />

Montag, 26. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. *<br />

Ich will all deine Taten verkünden.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Unser Glück ist es, Jesus, dir nahe zu sein. In einer Zeit, wo<br />

viele haltlos umherirren, nimm uns bei der Hand. Lass uns stets<br />

bei dir bleiben.<br />

Lesung Hebr 13, 20–21<br />

Der Gott des Friedens, der Jesus, unseren Herrn, den erhabenen<br />

Hirten seiner Schafe, von den Toten heraufgeführt<br />

hat durch das Blut eines ewigen Bundes, er mache euch tüchtig<br />

in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns,<br />

was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle<br />

Ewigkeit! Amen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich bin der Gute Hirt. Ich weide meine Schafe und gebe mein<br />

Leben für sie hin. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Heute vor 1900 Jahren wurde Marcus Aurelius geboren, letzter<br />

Adoptivkaiser und stoischer Philosoph. Aus seinen Selbstbetrachtungen<br />

tritt dem Leser eine Persönlichkeit von hohem<br />

Ethos und großer lebenspraktischer Weisheit entgegen. Bitten<br />

wir Gott um eine kluge Lebensführung:<br />

A: Leite du unser Herz.<br />

– <strong>Das</strong>s wir Geduld üben mit unseren Mitmenschen und ihre<br />

Stärken fördern.<br />

– <strong>Das</strong>s wir durch die Fehler, die wir an andern bemerken, uns<br />

selbst zu ändern lernen.


Eucharistie · Montag, 26. <strong>April</strong> 244<br />

– <strong>Das</strong>s wir in unserer Welt bewegen, was uns möglich ist, und<br />

dir anvertrauen, was wir nicht ändern können.<br />

A: Leite du unser Herz.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhabener Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes hast du<br />

die gefallene Welt wieder aufgerichtet und aus der Knechtschaft<br />

der Sünde befreit. Erfülle uns mit österlicher Freude und schenke<br />

uns einst die ewige Seligkeit. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr.<br />

Gebrochen ist die Macht des Todes. Halleluja.<br />

Vgl. Röm 6, 9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 11, 1–18<br />

In jenen Tagen erfuhren die Apostel und die Brüder in Judäa,<br />

dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten.<br />

Als nun Petrus nach Jerusalem hinaufkam, hielten ihm die gläubig<br />

gewordenen Juden vor: Du hast das Haus von Unbeschnittenen<br />

betreten und hast mit ihnen gegessen.<br />

Da begann Petrus, ihnen der Reihe nach zu berichten: Ich<br />

war in der Stadt Joppe und betete; da hatte ich in einer Verzückung<br />

eine Vision: Eine Schale, die aussah wie ein großes Lei-


245<br />

Montag, 26. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

nentuch, das an den vier Ecken gehalten wurde, senkte sich aus<br />

dem Himmel bis zu mir herab. Als ich genauer hinschaute, sah<br />

ich darin die Vierfüßler der Erde, die wilden Tiere, die Kriechtiere<br />

und die Vögel des Himmels.<br />

Ich hörte auch eine Stimme, die zu mir sagte: Steh auf, Petrus,<br />

schlachte, und iss! Ich antwortete: Niemals, Herr! Noch<br />

nie ist etwas Unheiliges oder Unreines in meinen Mund gekommen.<br />

Doch zum zweiten Mal kam eine Stimme vom Himmel;<br />

sie sagte: Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!<br />

<strong>Das</strong> geschah dreimal, dann wurde alles wieder in den Himmel<br />

hinaufgezogen.<br />

Da standen auf einmal drei Männer vor dem Haus, in dem ich<br />

wohnte; sie waren aus Cäsarea zu mir geschickt worden. Der<br />

Geist aber sagte mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen gehen.<br />

Auch diese sechs Brüder zogen mit mir, und wir kamen in das<br />

Haus des Kornelius. Er erzählte uns, wie er in seinem Haus den<br />

Engel stehen sah, der zu ihm sagte: Schick jemand nach Joppe,<br />

und lass Simon, der Petrus genannt wird, holen. Er wird dir<br />

Worte sagen, durch die du mit deinem ganzen Haus gerettet<br />

werden wirst.<br />

Während ich redete, kam der Heilige Geist auf sie herab,<br />

wie am Anfang auf uns. Da erinnerte ich mich an das Wort<br />

des Herrn: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet<br />

mit dem Heiligen Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen,<br />

nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen<br />

sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin<br />

ich, dass ich Gott hindern könnte?<br />

Als sie das hörten, beruhigten sie sich, priesen Gott und sagten:<br />

Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben<br />

geschenkt.<br />

Antwortpsalm Ps 42, 2–3; 43, 3–4<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.


Eucharistie · Montag, 26. <strong>April</strong> 246<br />

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. *<br />

Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.<br />

Sende dein Licht und deine Wahrheit, *<br />

damit sie mich leiten;<br />

sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg *<br />

und zu deiner Wohnung. – Kehrvers<br />

So will ich zum Altar Gottes treten, *<br />

zum Gott meiner Freude.<br />

Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, *<br />

Gott, mein Gott. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Ps 42, 3a, ferner GL 420 · GL 1975 676, 1 · KG 263 (II. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 14<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen,<br />

und die Meinen kennen mich.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 10, 1–10<br />

In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch:<br />

Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern<br />

anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber<br />

durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.<br />

Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme;<br />

er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen<br />

und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben<br />

hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie<br />

kennen seine Stimme.


247<br />

Montag, 26. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie<br />

werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht<br />

kennen.<br />

Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden<br />

nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.<br />

Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich<br />

bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe<br />

und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin<br />

die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er<br />

wird ein- und ausgehen und Weide finden.<br />

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu<br />

vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und<br />

es in Fülle haben.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Ich kam, sah und siegte? Ich kam, stahl, schlachtete und vernichtete.<br />

Die Gemeinden, an die sich der Evangelist wendet,<br />

haben mit dem Auftreten von Irrlehrern zu kämpfen, die die<br />

Glaubenden verunsichern. Die beiden Bildworte knüpfen an<br />

die Erfahrung der Zuhörer an: Sie wissen aus ihrem Alltag, dass<br />

Schafe die Stimme ihres Hirten kennen. Doch die Hörer und<br />

Hörerinnen begreifen nicht auf Anhieb, was Jesus meint. So<br />

versucht er es noch einmal anders: Jetzt vergleicht er sich nicht<br />

mehr mit dem Hirten, sondern mit der Tür zum Schafstall. <strong>Das</strong><br />

erste Bild betont, dass die Gläubigen darauf vertrauen dürfen,<br />

ihren Glauben zu kennen, ein Gespür dafür zu haben, wenn<br />

jemand mit falscher Stimme spricht. <strong>Das</strong> zweite hebt hervor,<br />

dass es nur diesen einen Zugang zum Vater gibt: den Sohn,<br />

der frei und freigiebig und nicht aus Eigeninteresse handelt.<br />

Beides zählt, die Ermutigung, mir selbst zu trauen und meiner<br />

eigenen Glaubenskraft etwas zuzutrauen, und die Erinnerung<br />

daran, dass sich meine innere Freiheit und mein Glaubenssinn<br />

nur an Christus selbst bilden können. Wer glaubt, geht in Freiheit<br />

ein und aus und findet Weide, Leben in Fülle, weit jenseits<br />

der Lebensnot. Christus ist die Tür.


Abend · Montag, 26. <strong>April</strong> 248<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Der Schein ist ein gefährlicher Betrüger. Gerade wenn du<br />

glaubst, mit ernsten und hohen Dingen beschäftigt zu sein,<br />

übt er am meisten seine täuschende Gewalt.<br />

Heute ist der 1900. Geburtstag von Marc Aurel.<br />

• Wo sehe ich in meinem Leben die Gefahr, mich vom Schein<br />

blenden zu lassen?<br />

• Wie kann ich dem Suggestiven entkommen?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

O Jesu Christe, wahres Licht,<br />

erleuchte, die dich kennen nicht,<br />

und bringe sie zu deiner Herd,<br />

dass ihre Seel auch selig werd.<br />

Lass alle, die im Finstern gehn,<br />

die Sonne deiner Gnade sehn;<br />

und wer den Weg verloren hat,<br />

den suche du mit deiner Gnad.<br />

Den Tauben öffne das Gehör,<br />

die Stummen richtig reden lehr,<br />

dass sie bekennen mögen frei,<br />

was ihres Herzens Glaube sei.


249<br />

Montag, 26. <strong>April</strong> · Abend<br />

Erleuchte, die da sind verblendt,<br />

bring heim, die sich von dir getrennt,<br />

versammle, die zerstreuet gehn,<br />

mach feste, die im Zweifel stehn.<br />

So werden alle wir zugleich<br />

auf Erden und im Himmelreich<br />

hier zeitlich und dort ewiglich<br />

für solche Gnade preisen dich.<br />

Johann Heermann 1630/AÖL 1971<br />

GL 485 · GL 1975 643 · EG 72<br />

Psalm 119 <br />

Verse 129–136 Pe<br />

Deine Vorschriften sind der Bewunderung wert; *<br />

darum bewahrt sie mein Herz.<br />

Die Erklärung deiner Worte bringt Erleuchtung, *<br />

den Unerfahrenen schenkt sie Einsicht.<br />

Weit öffne ich meinen Mund<br />

und lechze nach deinen Geboten; *<br />

denn nach ihnen hab ich Verlangen.<br />

Wende dich mir zu, sei mir gnädig, *<br />

wie es denen gebührt, die deinen Namen lieben.<br />

Festige meine Schritte, wie du es verheißen hast. *<br />

Lass kein Unrecht über mich herrschen!<br />

Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen; *<br />

dann will ich deine Befehle halten.<br />

Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht *<br />

und lehre mich deine Gesetze!<br />

Tränenbäche strömen aus meinen Augen, *<br />

weil man dein Gesetz nicht befolgt.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Montag, 26. <strong>April</strong> 250<br />

Du nährst uns durch dein Wort, gütiger Gott, und richtest uns<br />

auf durch deine Weisung. Erweise uns deine Gnade, denn wir<br />

lieben deinen Namen.<br />

Lesung 1 Petr 5, 5b–7<br />

Begegnet einander in Demut. Denn Gott tritt den Stolzen entgegen,<br />

den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt<br />

euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er<br />

euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle eure Sorge<br />

auf ihn, denn er kümmert sich um euch.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Pferch sind;<br />

auch sie muss ich führen; dann wird nur eine Herde sein und<br />

ein Hirt. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

„… ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in<br />

Fülle haben.“ Vertrauen wir auf die Worte des heutigen Evangeliums<br />

und rufen zu Jesus, dem guten Hirten:<br />

V: Du unsere Hoffnung, A: höre und erhöre uns.<br />

Du fühlst mit den Schwachen und Verunsicherten;<br />

– behüte alle, die in Ängsten leben.<br />

Du stärkst alle, die das Gute wollen;<br />

– ermutige die Menschen, die ihren Blick weiten für die Menschen<br />

in Not weltweit.<br />

Du bremst die Übergriffigen und die Gewalttäter;<br />

– weise ihnen Wege, ihre Energie zum Wohl aller einzusetzen.<br />

Du bist der gute Hirte;<br />

– umfasse diejenigen, deren Leben zu Ende geht, mit deiner<br />

bergenden Liebe.


251<br />

Montag, 26. <strong>April</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhabener Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes hast du<br />

die gefallene Welt wieder aufgerichtet und aus der Knechtschaft<br />

der Sünde befreit. Erfülle uns mit österlicher Freude und schenke<br />

uns einst die ewige Seligkeit. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Dienstag, 27. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Petrus Kanisius<br />

Petrus Kanisius (1521–1597) war der erste deutsche Jesuit und<br />

einer der führenden Köpfe der Katholischen Reform in Deutschland.<br />

Er studierte in Köln. 1543 trat er dem neu gegründeten Jesuitenorden<br />

bei. Als treibende Kraft kämpfte er seit 1549 unermüdlich<br />

für die Wiedergewinnung des katholischen Glaubens in Deutschland,<br />

Österreich, Böhmen und der Schweiz. Dabei behandelte er<br />

seine Gegner mit großem Respekt. Auch als Prediger, Katechet<br />

und Seelenführer zeigte er Geduld und Nachsicht. In vielen Teilen<br />

Deutschlands gründete er Ordensniederlassungen der Jesuiten. Er<br />

lehrte an zahlreichen Universitäten, u. a. in Köln und Wien. In Ingolstadt<br />

war er Universitätsrektor, in Wien Domprediger. Er nahm<br />

an Reichstagen, Religionsgesprächen und als Berater am Konzil von<br />

Trient teil. Er verfasste drei Katechismen: den Großen Katechismus<br />

für Geistliche und gebildete Laien, den Mittleren Katechismus<br />

für die Lateinschulen und den einfacheren Kleinen Katechismus.<br />

Seinen Lebensabend verbrachte er von 1580 an als Prediger und<br />

Schriftsteller in Fribourg (Schweiz). Dort starb er und wurde in der<br />

Kirche des Michaelskollegs beigesetzt. 1925 wurde er von Papst<br />

Pius XI. heiliggesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 2, 1–10a; Evangelium: Mt 5, 13–19<br />

Namenstag: hl. Simon der „Herrenbruder“ († 107) · hl. Salman von<br />

Dobach (Einsiedler, 7. Jh.) · Floribert von Lüttich (Bischof, † um 746) ·<br />

sel. Tutilo von St. Gallen (Benediktiner, Künstler, † um 913) · hl. Zita<br />

von Lucca (Hausmagd, † 1272)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


253<br />

Dienstag, 27. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Hymnus<br />

Gelobt sei Gott im höchsten Thron<br />

samt seinem eingebornen Sohn,<br />

der für uns hat genug getan.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Des Morgens früh am dritten Tag,<br />

da noch der Stein am Grabe lag,<br />

erstand er frei, ohn alle Klag.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Nun bitten wir dich, Jesu Christ,<br />

weil du vom Tod erstanden bist:<br />

Verleihe, was uns selig ist.<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

O mache unser Herz bereit,<br />

damit von Sünden wir befreit<br />

dir mögen singen allezeit:<br />

Halleluja, halleluja, halleluja.<br />

Michael Weiße 1531<br />

GL 328 · GL 1975 218 · KG 437 · EG 103, Strophen 1, 2, 6 und 7<br />

Psalm 101<br />

Von Gnade und Recht will ich singen; *<br />

dir, o Herr, will ich spielen.<br />

Ich will auf den Weg der Bewährten achten. /<br />

Wann kommst du zu mir? *<br />

Ich lebe in der Stille meines Hauses mit lauterem Herzen.<br />

Ich richte mein Auge nicht auf Schändliches; *<br />

ich hasse es, Unrecht zu tun, es soll nicht an mir haften.<br />

Falschheit sei meinem Herzen fern; *<br />

ich will das Böse nicht kennen.<br />

Wer den Nächsten heimlich verleumdet, *<br />

den bring ich zum Schweigen.


Morgen · Dienstag, 27. <strong>April</strong> 254<br />

Stolze Augen und hochmütige Herzen *<br />

kann ich nicht ertragen.<br />

Meine Augen suchen die Treuen im Land; /<br />

sie sollen bei mir wohnen. *<br />

Wer auf rechten Wegen geht, der darf mir dienen.<br />

In meinem Haus soll kein Betrüger wohnen; *<br />

kein Lügner kann vor meinen Augen bestehen.<br />

Morgen für Morgen spreche ich das Urteil<br />

über die Frevler im Land, *<br />

um in der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Unrecht tun.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

In der Stille lass uns dich suchen, Jesus, Auferstandener. Mach<br />

uns bereit, dich zu empfangen, wann immer du uns begegnen<br />

willst.<br />

Lesung 1 Joh 2, 3–6<br />

Wenn wir die Gebote Christi halten, erkennen wir, dass wir<br />

ihn erkannt haben. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber<br />

seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und die Wahrheit ist<br />

nicht in ihm. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die<br />

Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir<br />

in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben,<br />

wie er gelebt hat.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Die Werke, die ich im Namen meines Vaters tue, legen Zeugnis<br />

ab für mich. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus von Nazaret, der den Armen Gottes Treue<br />

zugesagt hat. Zu ihm lasst uns rufen:


255<br />

Dienstag, 27. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

A: Stärke uns durch dein Wort.<br />

– <strong>Das</strong>s wir die Barmherzigkeit des Vaters durch Wort und Tat<br />

verkünden.<br />

– <strong>Das</strong>s wir unsere Armut und Bedürftigkeit einsehen und annehmen.<br />

– <strong>Das</strong>s wir uns mehr auf dein stilles Wirken als auf die Mittel<br />

der Rhetorik verlassen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, in dieser österlichen Zeit feiern wir voll<br />

Dankbarkeit die Auferstehung unseres Herrn. Wir bitten dich:<br />

Erfülle uns mit Freude darüber, dass wir durch ihn erlöst sind,<br />

der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht<br />

in alle Ewigkeit.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Der Herr ist König geworden, Gott, der Herrscher des Alls!<br />

Wir wollen uns freuen und jubeln<br />

und ihm allein die Ehre erweisen. Halleluja.<br />

Offb 19, 6–7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 11, 19–26<br />

In jenen Tagen kamen bei der Verfolgung, die wegen Stephanus<br />

entstanden war, die Versprengten bis nach Phönizien,


Eucharistie · Dienstag, 27. <strong>April</strong> 256<br />

Zypern und Antiochia; doch verkündeten sie das Wort nur<br />

den Juden. Einige aber von ihnen, die aus Zypern und Zyrene<br />

stammten, verkündeten, als sie nach Antiochia kamen, auch<br />

den Griechen das Evangelium von Jesus, dem Herrn. Die Hand<br />

des Herrn war mit ihnen, und viele wurden gläubig und bekehrten<br />

sich zum Herrn.<br />

Die Nachricht davon kam der Gemeinde von Jerusalem zu<br />

Ohren, und sie schickten Barnabas nach Antiochia. Als er ankam<br />

und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte<br />

alle, dem Herrn treu zu bleiben, wie sie es sich vorgenommen<br />

hatten. Denn er war ein trefflicher Mann, erfüllt vom Heiligen<br />

Geist und von Glauben. So wurde für den Herrn eine beträchtliche<br />

Zahl hinzugewonnen. Barnabas aber zog nach Tarsus, um<br />

Saulus aufzusuchen. Er fand ihn und nahm ihn nach Antiochia<br />

mit. Dort wirkten sie miteinander ein volles Jahr in der Gemeinde<br />

und unterrichteten eine große Zahl von Menschen. In<br />

Antiochia nannte man die Jünger zum ersten Mal Christen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Ein wichtiges Ereignis der ältesten Kirchengeschichte wird hier<br />

fast beiläufig erzählt, die Gründung der Gemeinde von Antiochia,<br />

von der die durch Barnabas und Paulus geförderte Heidenmission<br />

ausgeht. Antiochia ist nicht irgendeine Stadt. Es<br />

ist eine Weltstadt mit einer halben Million Einwohnern, nach<br />

Rom und Alexandria die bedeutendste Metropole der damaligen<br />

Welt. Hier sammeln Barnabas und Paulus Gemeinde- und<br />

Missionserfahrungen, die schließlich sogar die Apostel in Jerusalem<br />

überzeugen: Gott will auch die Heiden in sein Gottesvolk<br />

holen. Die heidnische Großstadt hier, eine Handvoll<br />

überzeugter Christus-Bekenner da – eine aussichtslose Sache,<br />

oder eine einmalige Konstellation der Heilsgeschichte? Die Synagogen<br />

der etwa 50000 hier lebenden Menschen aus dem Judentum<br />

hatten bereits viele Menschen heidnischen Ursprungs<br />

angezogen und mit dem Gott Israels bekannt gemacht. Barna-


257<br />

Dienstag, 27. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

bas und Paulus haben die Chance ergriffen. Sie hatten keine<br />

Angst, Pfade zu betreten, die anderen Frommen als anstößig<br />

und abwegig galten. Sie hatten Gottvertrauen.<br />

Antwortpsalm Ps 87, 2–5.7<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lobet den Herrn, alle Völker!<br />

Der Herr liebt Zion, seine Gründung auf heiligen Bergen; *<br />

mehr als all seine Stätten in Jakob liebt er die Tore Zions.<br />

Herrliches sagt man von dir, *<br />

du Stadt unseres Gottes. – Kehrvers<br />

Leute aus Ägypten und Babel *<br />

zähle ich zu denen, die mich kennen;<br />

auch von Leuten aus dem Philisterland, aus Tyrus und Kusch *<br />

sagt man: Er ist dort geboren. – Kehrvers<br />

Von Zion wird man sagen: /<br />

Jeder ist dort geboren. *<br />

Er, der Höchste, hat Zion gegründet.<br />

Und sie werden beim Reigentanz singen: *<br />

All meine Quellen entspringen in dir. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1,<br />

ferner GL 643, 3 · GL 1975 232, 6 · KG 458, 4 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 27<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich<br />

kenne sie, und sie folgen mir.<br />

Halleluja.


Abend · Dienstag, 27. <strong>April</strong> 258<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 10, 22–30<br />

In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter,<br />

und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da<br />

umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst<br />

du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen!<br />

Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr<br />

glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe,<br />

legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr<br />

nicht zu meinen Schafen gehört.<br />

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie<br />

folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals<br />

zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.<br />

Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand<br />

kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater<br />

sind eins.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Wer singen will, findet immer ein Lied.<br />

Aus Schweden<br />

• Was schiebe ich vor mir her?<br />

• Was könnte mir helfen, es tatsächlich umzusetzen?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)


259<br />

Dienstag, 27. <strong>April</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Dich Gott Vater,<br />

ohne Ursprung und End,<br />

Dich Sohn,<br />

der liebend den Vater erkennt,<br />

Dich Heiligen Geist,<br />

der aus beiden entbrennt,<br />

Dich Eine hohe Dreifaltigkeit:<br />

preisen die Engel voll Seligkeit,<br />

feiert auf Erden die Christenheit<br />

jetzt und allezeit. Amen.<br />

Dich Gott Vater,<br />

allgewaltig an Macht,<br />

Dich Sohn,<br />

der ewiges Heil uns gebracht,<br />

Dich Heiligen Geist,<br />

der die Herzen entfacht,<br />

Dich Eine hohe Dreifaltigkeit:<br />

preisen die Engel voll Seligkeit,<br />

feiert auf Erden die Christenheit<br />

jetzt und allezeit. Amen.<br />

Nach: A Patre Unigenite; spätestens 10. Jahrhundert<br />

Canticum Mt 5, 3–10<br />

Antiphon:<br />

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.<br />

Selig, die arm sind vor Gott; *<br />

denn ihnen gehört das Himmelreich.<br />

Selig die Trauernden; *<br />

denn sie werden getröstet werden.


Abend · Dienstag, 27. <strong>April</strong> 260<br />

Selig, die keine Gewalt anwenden; *<br />

denn sie werden das Land erben.<br />

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; *<br />

denn sie werden satt werden.<br />

Selig die Barmherzigen; *<br />

denn sie werden Erbarmen finden.<br />

Selig, die ein reines Herz haben; *<br />

denn sie werden Gott schauen.<br />

Selig, die Frieden stiften; *<br />

denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.<br />

Selig, die um der Gerechtigkeit willen<br />

verfolgt werden; *<br />

denn ihnen gehört das Himmelreich.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.<br />

Lesung 1 Petr 2, 4–5<br />

Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen<br />

verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt<br />

worden ist! Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen<br />

Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus<br />

Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ich kenne meine Schafe, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen<br />

ewiges Leben. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem Freund der Armen:<br />

A: Kyrie, eleison.


261<br />

Dienstag, 27. <strong>April</strong> · Abend<br />

– Für den Friedensprozess in Nordirland.<br />

– Für die hungernden Menschen im Sahel, in Eritrea, Äthiopien<br />

und Somalia.<br />

– Für die landlosen Bauern in Südamerika.<br />

– Für die von Aids heimgesuchten Völker Afrikas.<br />

– Für die Opfer des Krieges in Syrien und im Jemen.<br />

– Für alle, deren Tod niemand betrauert.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, in dieser österlichen Zeit feiern wir voll<br />

Dankbarkeit die Auferstehung unseres Herrn. Wir bitten dich:<br />

Erfülle uns mit Freude darüber, dass wir durch ihn erlöst sind,<br />

der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht<br />

in alle Ewigkeit.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Mittwoch, 28. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Peter Chanel<br />

Heiliger Ludwig Maria Grignion de Montfort<br />

Peter (Pierre) Chanel (1803–1841) ist der erste Märtyrer Ozeaniens.<br />

Er war der Sohn eines Schäfers. Wegen seiner Klugheit<br />

und Glaubensstärke nahm sich der Pfarrer eines Nachbarorts seiner<br />

an und half ihm, Priester zu werden (1827). Er wurde Kaplan in<br />

Ambérieux und 1828 Pfarrer in Crozet. 1831 schloss er sich der<br />

Priesterkongregation der Maristen (Gesellschaft Mariens) an. Mit<br />

einigen seiner Brüder machte er sich 1836 auf zur Mission in der<br />

Südsee. Da die Inseln Tahiti und Tonga schon von Protestanten bekehrt<br />

worden waren, missionierte er auf der Insel Futuna. Obwohl<br />

man bald seine guten Absichten erkannte, ließen sich nur wenige<br />

Einwohner vom christlichen Glauben überzeugen. Als es ihm gelang,<br />

den Sohn des Häuptlings zu bekehren und zu taufen, fürchtete<br />

der Häuptling um seine Herrschaft und ließ Chanel ermorden.<br />

Erst nach seinem Tod trugen seine Bemühungen Früchte. Die ganze<br />

Insel wurde katholisch und ist es bis heute weitgehend geblieben.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1Kor 1, 18–25; Evangelium: Mk 1, 14–20<br />

Louis-Marie Grignion (1673–1716) war unermüdlich als „der<br />

gütige Pater von Montfort“, wie ihn seine Zeitgenossen nannten,<br />

in der französischen Volksmission tätig. 1700 wurde er zum<br />

Priester geweiht und wirkte dann in Poitiers und Paris als Kranken-<br />

und Volksseelsorger. Er war ein großer Marienverehrer und<br />

zeichnete sich aus durch Selbstlosigkeit und aufopfernde Liebe zu<br />

den Armen und Kindern. 1715 gründete er die Gemeinschaft der<br />

„Töchter der Weisheit“, die Montfortschwestern, die sich Krankenpflege,<br />

Schulunterricht und die Sorge um Notleidende zur Aufgabe<br />

machten. Priester und Laienbrüder scharten sich um ihn. Dies war<br />

die Keimzelle der „Montfortianischen Gesellschaft Mariens“ (Monfortaner).<br />

Diese Gemeinschaft ist heute in Südamerika, Afrika und<br />

Indien vor allem für Behinderte und in Elendsvierteln tätig.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 18–25; Evangelium: Mt 28, 16–20


263<br />

Mittwoch, 28. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Namenstag: hl. Theodora von Alexandria (Märtyrerin, † um 304) ·<br />

Adalbero von Augsburg (Bischof, † 1090) · hl. Hugo von Cluny (Benediktiner,<br />

Abt, † 1109)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Morgenstern der finstern Nacht,<br />

der die Welt voll Freuden macht,<br />

Jesu mein, komm herein,<br />

leucht in meines Herzens Schrein,<br />

leucht in meines Herzens Schrein.<br />

Schau, dein Himmel ist in mir,<br />

er begehrt dich, seine Zier.<br />

Säume nicht, o mein Licht,<br />

komm, komm, eh der Tag anbricht,<br />

komm, komm, eh der Tag anbricht.<br />

Deines Glanzes Herrlichkeit<br />

übertrifft die Sonne weit;<br />

du allein, Jesu mein,<br />

bist, was tausend Sonnen sein,<br />

bist, was tausend Sonnen sein.<br />

Du erleuchtest alles gar,<br />

was jetzt ist und kommt und war;<br />

voller Pracht wird die Nacht,<br />

weil dein Glanz sie angelacht,<br />

weil dein Glanz sie angelacht.


Morgen · Mittwoch, 28. <strong>April</strong> 264<br />

Deinem freudenreichen Strahl<br />

wird gedienet überall;<br />

schönster Stern, weit und fern<br />

ehrt man dich als Gott den Herrn,<br />

ehrt man dich als Gott den Herrn.<br />

Ei nun, güldnes Seelenlicht,<br />

komm herein und säume nicht.<br />

Komm herein, Jesu mein,<br />

leucht in meines Herzens Schrein,<br />

leucht in meines Herzens Schrein.<br />

Angelus Silesius 1657<br />

GL 372 · GL 1975 555 · KG 192<br />

Psalm 103 Verse 17–22<br />

Die Huld des Herrn währt immer und ewig *<br />

für alle, die ihn fürchten und ehren;<br />

sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; /<br />

alle, die seinen Bund bewahren, *<br />

an seine Gebote denken und danach handeln.<br />

Der Herr hat seinen Thron errichtet im Himmel, *<br />

seine königliche Macht beherrscht das All.<br />

Lobt den Herrn, ihr seine Engel, /<br />

ihr starken Helden, die seine Befehle vollstrecken, *<br />

seinen Worten gehorsam!<br />

Lobt den Herrn, all seine Scharen, *<br />

seine Diener, die seinen Willen vollziehen!<br />

Lobt den Herrn, all seine Werke, /<br />

an jedem Ort seiner Herrschaft! *<br />

Lobe den Herrn, meine Seele!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir preisen dich, treuer Gott, Tag für Tag lässt du uns deine<br />

Huld erfahren. Segne alle, die sich an dein Wort halten.


265<br />

Mittwoch, 28. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Lesung Offb 7, 10b.12<br />

Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron<br />

sitzt, und von dem Lamm! Amen, Lob und Herrlichkeit,<br />

Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott<br />

in alle Ewigkeit! Amen.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich bin als Licht in diese Welt gekommen, damit jeder, der an<br />

mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der alle Menschen mit seiner Gnade beschenkt.<br />

Zu ihm rufen wir:<br />

A: Lass deinen Frieden unter uns herrschen.<br />

– Hilf, dass wir unser Denken an deinen Maßstäben ausrichten.<br />

– Lass uns dankbar sein, dass wir an deinem Reich mitarbeiten<br />

dürfen.<br />

– Mach uns bereit, anderen zu gönnen, was du ihnen gibst.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, du bist das Leben der Gläubigen, der Reichtum<br />

der Armen, die Freude der Auserwählten. Wir sehnen uns nach<br />

deinen Verheißungen. Stärke unsere Hoffnung und schenke uns<br />

überreiche Erfüllung. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Segne uns, Gott,<br />

segne unser Miteinander.<br />

Mit dir im Bund lass uns leben.<br />

Schenk uns Freude, die ausstrahlt.


Eucharistie · Mittwoch, 28. <strong>April</strong> 266<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich will dir danken, Herr, vor den Völkern;<br />

deinen Namen will ich meinen Brüdern verkünden. Halleluja.<br />

Ps 18, 50; 22, 23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 12, 24–13, 5<br />

In jenen Tagen wuchs das Wort des Herrn und breitete sich<br />

aus. Nachdem Barnabas und Saulus in Jerusalem ihre Aufgabe<br />

erfüllt hatten, kehrten sie zurück; Johannes mit dem Beinamen<br />

Markus nahmen sie mit.<br />

In der Gemeinde von Antiochia gab es Propheten und Lehrer:<br />

Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene, Manaën,<br />

ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus.<br />

Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten,<br />

sprach der Heilige Geist: Wählt mir Barnabas und Saulus zu<br />

dem Werk aus, zu dem ich sie mir berufen habe. Da fasteten<br />

und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.<br />

Vom Heiligen Geist ausgesandt, zogen sie nach Seleuzia hinab<br />

und segelten von da nach Zypern. Als sie in Salamis angekommen<br />

waren, verkündeten sie das Wort Gottes in den Synagogen<br />

der Juden. Johannes hatten sie als Helfer bei sich.<br />

Impuls zur Lesung<br />

In China schießen Riesenstädte aus dem Boden. Worauf hoffen<br />

die Menschen, die hier leben? Auf Arbeit, Geld, Erfolg,<br />

Status; auf eine gute Stelle, eine neue Wohnung, einen PKW<br />

der Luxusklasse? Doch wer hört die Fragen, die darüber hinausgehen?<br />

Wer nimmt sie wahr? Auch das antike Antiochia,<br />

neben Alexandria die bedeutendste Metropole im Osten des<br />

Römischen Reichs, ist eine Boomstadt. Kaum 350 Jahre alt,


267<br />

Mittwoch, 28. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

zählt die Stadt zu neutestamentlicher Zeit bereits um die<br />

500 000 Einwohner. Liberalität und Weltoffenheit zeigt die<br />

Riesenstadt nicht zuletzt darin, dass sie Juden, neben Makedoniern<br />

und Griechen die dritte stattliche Bevölkerungsgruppe,<br />

Bürgerrecht gewährt. Wenn Paulus später in seinen Briefen<br />

die Bedeutungslosigkeit des Unterschieds von Beschneidung<br />

und Unbeschnittenheit hervorhebt (1 Kor 7, 19; Gal 5, 6; 6, 15;<br />

vgl. 1 Kor 12, 13; Gal 3, 26–28), so klingt in der theologischen<br />

Überzeugung wohl auch die Selbstverständlichkeit an, mit der<br />

die Antiochener Judenheit „unter Heiden“ lebte – und ihre Erfahrung,<br />

wie lebhaft sich die „Heiden“ für den Gott Israels, für<br />

den jüdischen Monotheismus und seine hochstehende Ethik<br />

interessierten. So war Barnabas und Saulus der Boden bereitet,<br />

und aus der wirtschaftlichen Mega-Stadt Antiochia konnte ein<br />

Kristallisationskern des Bekenntnisses zu Jesus, Gottes Christus,<br />

werden. Kein Ort dieser Welt ist gottverlassen, doch allerorten<br />

braucht es mutige Menschen wie Barnabas und Paulus,<br />

und ein offenes Ohr für Gottes Geistes Hauch.<br />

Antwortpsalm Ps 67, 2–3.5.7–8<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Die Völker sollen dir danken, o Gott, danken sollen dir die Völker<br />

alle.<br />

Gott sei uns gnädig und segne uns. *<br />

Er lasse über uns sein Angesicht leuchten,<br />

damit auf Erden sein Weg erkannt wird *<br />

und unter allen Völkern sein Heil. – Kehrvers<br />

Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. *<br />

Denn du richtest den Erdkreis gerecht.<br />

Du richtest die Völker nach Recht *<br />

und regierst die Nationen auf Erden. – Kehrvers<br />

<strong>Das</strong> Land gab seinen Ertrag. *<br />

Es segne uns Gott, unser Gott.


Eucharistie · Mittwoch, 28. <strong>April</strong> 268<br />

Es segne uns Gott. *<br />

Alle Welt fürchte und ehre ihn.<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Die Völker sollen dir danken, o Gott, danken sollen dir die Völker<br />

alle.<br />

Kehrvers siehe Vers 4, ferner GL 55, 1 (VIII. Ton)<br />

oder GL 1975 732, 1 · KG 618 (III. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 8, 12<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt,<br />

hat das Licht des Lebens.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 12, 44–50<br />

In jener Zeit rief Jesus aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an<br />

mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich<br />

sieht, sieht den, der mich gesandt hat.<br />

Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder,<br />

der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine<br />

Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn<br />

ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um<br />

sie zu retten.<br />

Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat<br />

schon seinen Richter: <strong>Das</strong> Wort, das ich gesprochen habe, wird<br />

ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe<br />

ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt<br />

hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich<br />

weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage<br />

ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.


269<br />

Mittwoch, 28. <strong>April</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Überm Berg wohnen auch noch Leut.<br />

Spruchweisheit aus Süddeutschland<br />

• Wie eng, wie weit ziehe ich meine Grenzen?<br />

• Was beunruhigt mich am „Fremden“, was muss ich vielleicht<br />

abwerten?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

In jeder Nacht, die mich bedroht,<br />

ist immer noch dein Stern erschienen.<br />

Und fordert es, Herr, dein Gebot,<br />

so naht dein Engel, mir zu dienen.<br />

In welchen Nöten ich mich fand,<br />

du hast dein starkes Wort gesandt.<br />

Hat banger Zweifel mich gequält,<br />

hast du die Wahrheit nie entzogen.<br />

Dein großes Herz hat nicht gezählt,<br />

wie oft ich mich und dich betrogen.<br />

Du wusstest ja, was mir gebricht.<br />

Dein Wort bestand: Es werde Licht!<br />

Hat schwere Sorge mich bedrängt,<br />

ward deine Treue mir verheißen.<br />

Den Strauchelnden hast du gelenkt<br />

und wirst ihn stets vom Abgrund reißen.


Abend · Mittwoch, 28. <strong>April</strong> 270<br />

Wann immer ich den Weg nicht sah:<br />

dein Wort wies ihn. <strong>Das</strong> Ziel war nah.<br />

Hat meine Sünde mich verklagt,<br />

hast du den Freispruch schon verkündet.<br />

Wo hat ein Richter je gesagt,<br />

er sei dem Schuldigen verbündet?<br />

Was ich auch über mich gebracht,<br />

dein Wort hat stets mein Heil bedacht.<br />

In jeder Nacht, die mich umfängt,<br />

darf ich in deine Arme fallen,<br />

und du, der nichts als Liebe denkt,<br />

wachst über mir, wachst über allen.<br />

Du birgst mich in der Finsternis.<br />

Dein Wort bleibt noch im Tod gewiss.<br />

Jochen Klepper (1903–1942), Trostlied am Abend<br />

Psalm 139 Verse 1b–12<br />

Herr, du hast mich erforscht, und du kennst mich. /<br />

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. *<br />

Von fern erkennst du meine Gedanken.<br />

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; *<br />

du bist vertraut mit all meinen Wegen.<br />

Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – *<br />

du, Herr, kennst es bereits.<br />

Du umschließt mich von allen Seiten *<br />

und legst deine Hand auf mich.<br />

Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, *<br />

zu hoch, ich kann es nicht begreifen.<br />

Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, *<br />

wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?<br />

Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; *<br />

bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.


271<br />

Mittwoch, 28. <strong>April</strong> · Abend<br />

Nehme ich die Flügel des Morgenrots *<br />

und lasse mich nieder am äußersten Meer,<br />

auch dort wird deine Hand mich ergreifen *<br />

und deine Rechte mich fassen.<br />

Würde ich sagen: „Finsternis soll mich bedecken, /<br />

statt Licht soll Nacht mich umgeben“, *<br />

auch die Finsternis wäre für dich nicht finster,<br />

die Nacht würde leuchten wie der Tag, *<br />

die Finsternis wäre wie Licht.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Guter Vater, du weißt, wie es in uns aussieht, du kennst unseren<br />

Kleinmut und unsere Fehler. Lass dein Licht zu uns dringen,<br />

wenn wir uns mit Finsternis umgeben.<br />

Lesung Jak 4, 11–12<br />

Verleumdet einander nicht, Brüder! Wer seinen Bruder<br />

verleumdet oder seinen Bruder verurteilt, verleumdet das<br />

Gesetz und verurteilt das Gesetz; wenn du aber das Gesetz verurteilst,<br />

handelst du nicht nach dem Gesetz, sondern bist sein<br />

Richter. Nur einer ist der Gesetzgeber und Richter: er, der die<br />

Macht hat, zu retten und zu verderben. Wer aber bist du, dass<br />

du über deinen Nächsten richtest?<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, nicht um die Welt zu<br />

richten, sondern um die Welt durch ihn zu retten. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Du unser Schöpfer, du hast mit jeder und jedem von uns Großes<br />

vor; du willst, dass wir gemeinsam deine Schöpfung gestalten.<br />

Wir bitten dich für die Menschen, die orientierungslos sind:


Abend · Mittwoch, 28. <strong>April</strong> 272<br />

A: Lass sie bei dir Leben finden.<br />

– Für die Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz finden.<br />

– Für alle, die erwerbslos sind und an ihrem Selbstwert zweifeln,<br />

besonders die jungen Menschen.<br />

– Für alle, die in Beruf oder Partnerschaft eine Krise durchleben.<br />

– Für alle, die sich in unserm Land und unserer Kultur nicht<br />

zurechtfinden.<br />

– Für alle, die nach dem Verlust eines engen Vertrauten den<br />

Lebensmut verloren haben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gütiger Gott, du bist das Leben der Gläubigen, der Reichtum<br />

der Armen, die Freude der Auserwählten. Wir sehnen uns nach<br />

deinen Verheißungen. Stärke unsere Hoffnung und schenke uns<br />

überreiche Erfüllung. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


atharina von Siena<br />

Donnerstag<br />

29. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

A<br />

m 25. März 1347 wurde Katharina als 24. von 25 Kindern<br />

der Färberfamilie Benincasa in Siena geboren. Sie erlebte eine<br />

religiös wie politisch unruhige Zeit, in der die Päpste seit 1309 von<br />

Avignon aus die Kirche leiteten. Dem Wunsch der Eltern, sie mit<br />

zwölf Jahren zu verheiraten, widerstand sie und trat stattdessen<br />

mit 16 Jahren den Dominikaner-Terziarinnen von Siena bei. Bereits<br />

als Kind hatte sie eine erste Vision, in der sie Christus und mit ihm<br />

die Apostel Petrus, Paulus und Johannes erblickte. Nach einer weiteren<br />

Vision Christi begann sie, öffentlich zu religiösen, politischen<br />

und gesellschaftlichen Fragen Stellung zu beziehen, was für eine<br />

Frau damals äußerst ungewöhnlich war. In ihrer tiefen kirchlichen<br />

Verbundenheit sparte sie auch nicht mit Kritik an Kirche und Papst,<br />

wenn ihr das notwendig erschien. Obwohl noch sehr jung, wurde<br />

sie mehr und mehr zu einer gefragten Ratgeberin, sowohl für Fürsten<br />

als auch für Bischöfe und für den Papst. Ihrem unermüdlichen<br />

Einsatz für die Einheit der Kirche ist es zuzuschreiben, dass Papst<br />

Gregor XI. aus Avignon nach Rom zurückkehrte. Sie unterstützte<br />

während des Abendländischen Schismas (1378) den rechtmäßigen<br />

Papst Urban VI. und rief dazu auf, ihn anzuerkennen. Obwohl sie<br />

selbst erst spät schreiben lernte, sind 381 Briefe von ihr erhalten,<br />

die sie Schreibern diktierte, in denen sie immer wieder zum Frieden<br />

aufruft. Die theologisch sehr dichten Texte haben wohl ihren<br />

Ruf als Kirchenlehrerin mitbegründet. Was der Öffentlichkeit weitgehend<br />

verborgen blieb, waren ihre mystischen Erfahrungen und<br />

die Wundmale Christi, die sie am 1. <strong>April</strong> 1375 vor einem Kreuz in<br />

Pisa empfing. Im Alter von 33 Jahren starb Katharina von Siena am<br />

29. <strong>April</strong> 1380 in Rom. Die Heiligsprechung erfolgte 1461. Nachdem<br />

Katharina 1939 zur Schutzpatronin für Italien ernannt wurde,<br />

nahm Papst Paul VI. sie 1970 in den Kreis der Kirchenlehrerinnen<br />

auf und Papst Johannes Paul II. ernannte sie 1999 zur Mitpatronin


Morgen · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 274<br />

Europas, zusammen mit Birgitta von Schweden und Edith Stein.<br />

Seit dem Jahr 2000 wurde aus ihrem Gedenktag für Europa liturgisch<br />

ein Festtag.<br />

Namenstag: Irmtrud von Hasnon (Äbtissin, 9. Jh.) · Roswitha von Liesborn<br />

(Äbtissin, 9. Jh.) · hl. Robert von Molesme (Abt, Mitgründer des<br />

Zisterzienserordens, † 1111) · sel. Theoger von St. Georgen (Benediktiner,<br />

Abt, † 1120) · Dietrich von Thoreida (Zisterzienser, Glaubensbote<br />

im Baltikum, † 1219)<br />

Heute feiern unsere orthodoxen Mitchristen Gründonnerstag.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Lobe den Herrn, meine Seele,<br />

und alles in mir seinen heiligen Namen! Halleluja.<br />

Ps 103, 1<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Es fiel das Feuer des Herrn in dich.<br />

Da warst du Flamme und folgtest dem Lamme,<br />

Christus, dem Herrn.<br />

Er führt dich durch Fluten und Finsternis.<br />

Da warst du hohe, lobpreisende Lohe<br />

in Christus, dem Herrn.<br />

Nun preis mit uns, Schwester, den Vater im Geist,<br />

auch wir sind erhoben ins Leben und loben<br />

mit Christus, dem Herrn.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)


275<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Psalm 143 Verse 1–11<br />

Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen; *<br />

in deiner Treue erhöre mich, in deiner Gerechtigkeit!<br />

Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht; *<br />

denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir.<br />

Der Feind verfolgt mich, tritt mein Leben zu Boden, *<br />

er lässt mich in der Finsternis wohnen wie längst Verstorbene.<br />

Mein Geist verzagt in mir, *<br />

mir erstarrt das Herz in der Brust.<br />

Ich denke an die vergangenen Tage, /<br />

sinne nach über all deine Taten, *<br />

erwäge das Werk deiner Hände.<br />

Ich breite die Hände aus und bete zu dir; *<br />

meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land.<br />

Herr, erhöre mich bald, *<br />

denn mein Geist wird müde;<br />

verbirg dein Antlitz nicht vor mir, *<br />

damit ich nicht werde wie Menschen, die längst begraben sind.<br />

Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen; *<br />

denn ich vertraue auf dich.<br />

Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; *<br />

denn ich erhebe meine Seele zu dir.<br />

Herr, entreiß mich den Feinden! *<br />

Zu dir nehme ich meine Zuflucht.<br />

Lehre mich, deinen Willen zu tun;<br />

denn du bist mein Gott. *<br />

Dein guter Geist leite mich auf ebenem Pfad.<br />

Um deines Namens willen, Herr, erhalt mich am Leben, *<br />

führe mich heraus aus der Not in deiner Gerechtigkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 276<br />

Lass uns deine Huld erfahren an diesem Morgen, treuer Gott.<br />

Auf dich vertrauen wir: Führe uns heute deinen Weg.<br />

Lesung <br />

vgl. Jak 2, 14.17.18b<br />

Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben,<br />

aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn<br />

retten? Der Glaube für sich allein ist tot, wenn er nicht Werke<br />

vorzuweisen hat; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und<br />

ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Die heilige Jungfrau Katharina flehte unablässig zum Herrn,<br />

dass er seiner Kirche den Frieden schenke. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der Katharina von Siena seine Weisheit geschenkt<br />

hat. Ihn wollen wir bitten:<br />

V: Ewiger Vater, A: lass deinen Geist in uns atmen.<br />

– <strong>Das</strong>s wir für alle offen sind, die uns um Rat fragen.<br />

– <strong>Das</strong>s wir erkennen, was wir zur Einheit der Kirche beitragen<br />

können.<br />

– <strong>Das</strong>s wir tun, was an uns liegt, um unsere Welt zu erneuern.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast der heiligen Katharina von<br />

Siena das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen<br />

gestellt. Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem<br />

lodernden Feuer. Mache auch uns, die wir zu Christus gehören,<br />

bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen, damit einst seine


277<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Herrlichkeit an uns offenbar wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Gewähr uns die Gnade, Gott,<br />

zu entfalten, was du in uns angelegt hast.<br />

Mach uns stark gegen Verletzungen<br />

und mutig im Einsatz für Gerechtigkeit.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 324, 338, 362, 461, 477, 491 · KG 143, 445,<br />

449, 455, 505, 507<br />

Seht, das ist eine der klugen Jungfrauen,<br />

die dem Herrn mit brennenden Lampen entgegengehen.<br />

Halleluja.<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Johannesbrief 1 Joh 1, 5–2, 2<br />

Schwestern und Brüder! <strong>Das</strong> ist die Botschaft, die wir von<br />

Jesus Christus gehört haben und euch verkünden: Gott ist<br />

Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir sagen, dass<br />

wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis<br />

leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber<br />

im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft<br />

miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von<br />

aller Sünde.<br />

Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns<br />

selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir<br />

unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt<br />

uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir


Eucharistie · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 278<br />

sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum<br />

Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.<br />

Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt.<br />

Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater:<br />

Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden,<br />

aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die<br />

der ganzen Welt.<br />

Antwortpsalm <br />

Kehrvers:<br />

Lobe den Herrn, meine Seele!<br />

Ps 103, 1–4.8–9.13–14.17–18a<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. – Kehrvers<br />

Der dir all deine Schuld vergibt, *<br />

und all deine Gebrechen heilt,<br />

der dein Leben vor dem Untergang rettet *<br />

und dich mit Huld und Erbarmen krönt. – Kehrvers<br />

Der Herr ist barmherzig und gnädig, *<br />

langmütig und reich an Güte.<br />

Er wird nicht immer zürnen, *<br />

nicht ewig im Groll verharren. – Kehrvers<br />

Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, *<br />

so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.<br />

Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; *<br />

er denkt daran: Wir sind nur Staub. – Kehrvers<br />

Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig *<br />

für alle, die ihn fürchten und ehren;<br />

sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; *<br />

alle, die seinen Bund bewahren. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1a, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)


279<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 11, 25<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde; du hast<br />

die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 11, 25–30<br />

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels<br />

und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen<br />

verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so<br />

hat es dir gefallen.<br />

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand<br />

kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater,<br />

nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.<br />

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu<br />

tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.<br />

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin<br />

gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für<br />

eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist<br />

leicht.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Es ist gar nicht so leicht, einen Menschen wirklich kennenzulernen.<br />

Nicht nur seine Außenseite zu bemerken, die Schauseite,<br />

nicht nur das zur Kenntnis zu nehmen, was im Lebenslauf<br />

steht, die offiziellen Stationen und Wege, Verdienste und<br />

Würden. Wenn ich einen Menschen in seiner Familie oder im<br />

nächsten Freundeskreis erlebe, wenn ich spüre, wie er oder sie<br />

mit den Kindern umgeht, mit den Eltern, mit dem Partner, mit<br />

den Freunden, dann komme ich diesem Menschen recht nahe,<br />

dann ist mir dieser Mensch nah. Im heutigen Evangelium erleben<br />

wir Jesus in einer intimen, einer familiären Situation; im<br />

Gespräch mit seinem Vater, im Gebet. Wir können Jesus hier<br />

also sehr gut kennenlernen. Jesus und der Vater, eine unver-


Eucharistie · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 280<br />

gleichlich enge Beziehung. Aber nichts ist hier klamm, beengt<br />

oder ängstlich. Alles ist Weite und Offenheit. Die vom Leben<br />

Geplagten, die schwer Belasteten werden von Jesus eingeladen,<br />

bei ihm Ruhe und Erleichterung zu finden. Kommt alle!<br />

Niemand ist ausgeschlossen aus der Herzlichkeit zwischen Vater<br />

und Sohn.<br />

Gabengebet<br />

Barmherziger Gott, nimm die Opfergabe an, die wir am Fest der<br />

heiligen Katharina darbringen. Ihr Wort und ihr Beispiel lehre<br />

uns, dir, dem wahren Gott, zu dienen und dich aus ganzem Herzen<br />

zu preisen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken und das Werk deiner Gnade zu preisen. Denn in den Heiligen<br />

schenkst du der Kirche leuchtende Zeichen deiner Liebe.<br />

Durch das Zeugnis ihres Glaubens verleihst du uns immer neu die<br />

Kraft, nach der Fülle des Heiles zu streben. Durch ihre Fürsprache<br />

und ihr heiliges Leben gibst du uns Hoffnung und Zuversicht.<br />

Darum rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen<br />

und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers 1 Joh 1, 7<br />

Wenn wir im Licht leben, wie Gott im Licht ist, dann haben wir<br />

Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus<br />

reinigt uns von jeder Sünde.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, unser Gott, das Brot des Himmels, das wir empfangen<br />

haben, hat auf wunderbare Weise auch das irdische Leben der<br />

heiligen Katharina genährt; uns sei dieses Sakrament die Speise<br />

für das ewige Leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.


281<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> · Abend<br />

Schlusssegen<br />

Der gütige Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,<br />

segne euch und bewahre euch vor allem Unheil.<br />

<strong>Das</strong> Vorbild der heiligen Katharina lehre euch, und ihre Fürsprache<br />

helfe euch, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

<strong>Das</strong> gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Glaubet nicht, Gott wolle uns alle Liebe zur Welt verbieten.<br />

Nein, wir sollen sie lieben, da alles, dem er <strong>Das</strong>ein gab, unserer<br />

Liebe wert ist.<br />

Katharina von Siena (Heilige des Tages)<br />

• Liebe zu allem, was da ist, ohne Wertung: Wer hat mir diese<br />

Haltung glaubwürdig vermittelt?<br />

• Was stärkt meine Zuversicht – und meine Liebe?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Öffne meine Augen,<br />

dass sie sehen die Wunder<br />

an deinem Gesetz.<br />

Die Gott suchen,<br />

die Gott suchen,


Abend · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 282<br />

denen wird das Herz aufleben,<br />

denen wird das Herz aufleben.<br />

Öffne meine Augen,<br />

dass sie sehen die Wunder<br />

an deinem Gesetz. Amen.<br />

nach Ps 119, 18; Ps 69, 33, Melodie: Friedemann Gottschick 1983<br />

GL 447 · EG 176 · KG 552<br />

Canticum <br />

Offb 11, 17–18;12,10b–12a<br />

Antiphon:<br />

Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.<br />

Halleluja.<br />

Wir danken dir, Herr und Gott, /<br />

du Herrscher über die ganze Schöpfung, *<br />

der du bist und der du warst;<br />

denn du nahmst deine große Macht in Anspruch *<br />

und tratst deine Herrschaft an.<br />

Die Völker gerieten in Zorn. *<br />

Da kam dein Zorn: die Zeit, die Toten zu richten,<br />

die Zeit, deine Knechte zu belohnen, *<br />

die Propheten und die Heiligen<br />

und alle, die deinen Namen fürchten, *<br />

die Großen und die Kleinen,<br />

die Zeit, alle zu verderben, *<br />

die die Erde verderben.<br />

Jetzt ist er da, der rettende Sieg, /<br />

die Macht und die Herrschaft unsres Gottes *<br />

und die Vollmacht seines Gesalbten;<br />

denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, *<br />

der sie bei Tag und bei Nacht vor unsrem Gott verklagte.<br />

Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes *<br />

und durch ihr Wort und Zeugnis.


283<br />

Donnerstag, 29. <strong>April</strong> · Abend<br />

Sie hielten ihr Leben nicht fest, *<br />

bis hinein in den Tod.<br />

Darum jubelt, ihr Himmel *<br />

und alle, die darin wohnen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 2 Petr 3, 13–14<br />

Gottes Verheißung gemäß erwarten wir einen neuen Himmel<br />

und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.<br />

Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von<br />

ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Immer und überall hat Katharina Gott gesucht. Sie fand ihn und<br />

hielt an ihm fest mit der ganzen Leidenschaft ihres Herzens.<br />

Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, in Katharina von Siena hast du unserem Kontinent<br />

ein Licht der Hoffnung geschenkt. Wir bitten dich:<br />

A: Erleuchte unsere Welt.<br />

– Sende unserem Kontinent auch heute Frauen, die das geistliche<br />

Leben erneuern.<br />

– Blick auf die vielen Mütter, die durch ihren stillen tagtäglichen<br />

Einsatz die Zukunft unserer Gesellschaft sichern.<br />

– Mach den berufstätigen Frauen Mut, an ihrem Arbeitsplatz<br />

zu ihrem Engagement für die Familie zu stehen.<br />

– Gib den Frauen in Kriegs- und Krisenregionen die Kraft, in lebensfeindlicher<br />

Umgebung Partei für das Leben zu ergreifen.


Abend · Donnerstag, 29. <strong>April</strong> 284<br />

– Lass die Frauen nicht allein, die psychischer und physischer<br />

Gewalt ausgesetzt sind.<br />

A: Erleuchte unsere Welt.<br />

– Rufe uns die vielen Frauen in Erinnerung, die unter Einsatz<br />

ihres Lebens für Freiheit und Menschenrechte eingestanden<br />

sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast der heiligen Katharina von<br />

Siena das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen<br />

gestellt. Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem<br />

lodernden Feuer. Mache auch uns, die wir zu Christus gehören,<br />

bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen, damit einst seine<br />

Herrlichkeit an uns offenbar wird. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,<br />

bewahre unsere Herzen und unsere Gedanken<br />

in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />

Vgl. Phil 4, 7<br />

Regina caeli (Seite 331)


Freitag, 30. <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Pius V.<br />

Pius V. (1504–1572), mit bürgerlichem Namen Michael Ghislieri,<br />

zählt zu den großen Reformpäpsten der Neuzeit. Schon<br />

mit 14 Jahren trat er in den Dominikanerorden ein, wurde 1528<br />

Priester und später Provinzial der lombardischen Ordensprovinz.<br />

Hinzu kam seine Tätigkeit als Inquisitor, ab 1550 als Großinquisitor.<br />

1556 wurde er Bischof, 1557 Kardinal und 1566 auf Betreiben<br />

von Karl Borromäus zum Papst gewählt. Er war sehr fromm und<br />

lebte asketisch. Mit großem Reformwillen und unerbittlicher Strenge<br />

setzte er die Beschlüsse des Konzils von Trient um. Durch seine<br />

Neuordnung der päpstlichen Verwaltung und der Kurie bewirkte er<br />

eine stärkere Zentralisierung und Stärkung der Kirche. Er ließ Katechismus,<br />

Brevier und Messbuch neu bearbeiten und herausgeben.<br />

1567 erhob er seinen Ordensbruder Thomas von Aquin († 1274)<br />

zum Kirchenlehrer und verschaffte damit dessen Werk offizielle<br />

Anerkennung. Bei politischen Entscheidungen hatte er nicht immer<br />

eine glückliche Hand.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 4, 1–5; Evangelium: Joh 21, 1.15–17<br />

Namenstag: hl. Quirinus († um 130) · hl. Hildegard (zweite Ehefrau<br />

Karls des Großen, † 783) · Heimo von Verdun (Bischof, † 1024) ·<br />

Rosamunde von Vernon (Ehefrau, Mutter, Einsiedlerin, † um 1100) ·<br />

sel. Bernhard zur Lippe (Benediktiner, Bischof, Glaubensbote im<br />

Baltikum, † 1224) · sel. Pauline von Mallinckrodt (Gründerin der<br />

„Schwestern der christlichen Liebe“, † 1881; siehe auch den Beitrag<br />

auf den Seiten 315–318)<br />

Ökumenischer Gedenktag: David Livingstone (schott. Missionar, Afrikaforscher,<br />

1813–1873)<br />

Heute feiern unsere orthodoxen Mitchristen Karfreitag.


Morgen · Freitag, 30. <strong>April</strong> 286<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Ich wollt, dass ich daheime wär<br />

und aller Welte Trost entbehr.<br />

Ich mein, daheim im Himmelreich,<br />

da ich Gott schaue ewiglich.<br />

Wohlauf, mein Seel, und richt dich dar,<br />

dort wartet dein der Engel Schar.<br />

Denn alle Welt ist dir zu klein,<br />

du kommest denn erst wieder heim.<br />

Daheim ist Leben ohne Tod<br />

und ganze Freude ohne Not.<br />

Da sind doch tausend Jahr wie heut<br />

und nichts, was dich verdrießt und reut.<br />

Wohlauf, mein Herz und all mein Mut,<br />

und such das Gut ob allem Gut!<br />

Nach Heinrich von Laufenberg (1390–1460)<br />

EG 517, Strophen 1–7<br />

Canticum <br />

Jes 33, 2–3.5–6.7b–8.10<br />

Antiphon:<br />

Zion wird sichere Zeiten erleben. Weisheit und Erkenntnis sind<br />

der Reichtum, der es rettet.<br />

Redaktion Magnificat nach Jes 33, 6


287<br />

Freitag, 30. <strong>April</strong> · Morgen<br />

Herr, hab mit uns Erbarmen; *<br />

denn wir hoffen auf dich.<br />

Sei uns ein helfender Arm an jedem Morgen, *<br />

sei in der Not unsere Rettung!<br />

Vor dem lauten Getöse fliehn die Nationen; *<br />

wenn du dich erhebst, flüchten die Völker nach allen Seiten.<br />

Der Herr ist erhaben, er wohnt in der Höhe; *<br />

er wird Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllen.<br />

Es wird sichere Zeiten erleben. /<br />

Weisheit und Erkenntnis sind der Reichtum, der es rettet; *<br />

sein Schatz ist die Furcht vor dem Herrn.<br />

Bitterlich weinen die Boten des Friedens. *<br />

Die Wege sind verödet, die Straßen sind leer.<br />

Den Vertrag hat man gebrochen, /<br />

man verachtet die Zeugen des Bundes *<br />

und schätzt die Menschen gering.<br />

Jetzt stehe ich auf, spricht der Herr, *<br />

jetzt erhebe ich mich, jetzt richte ich mich auf.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 1 Petr 1, 6–9<br />

Ihr seid voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter<br />

mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer<br />

Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller<br />

ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich<br />

ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil<br />

bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen,<br />

und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber<br />

ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer<br />

Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen<br />

werdet: euer Heil.


Morgen · Freitag, 30. <strong>April</strong> 288<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Ich gehe hin, euch eine Wohnung zu bereiten. Ich werde wiederkommen<br />

und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid,<br />

wo ich bin. Halleluja.<br />

Bitten<br />

Den Gott des Lebens, der Jesus auferweckt hat, bitten wir:<br />

A: Lass uns zur Ruhe kommen bei dir.<br />

– Mit unserer Sehnsucht nach Sinn und Geborgenheit.<br />

– Mit unserem Eifer für deine Sache.<br />

– Mit den Wunden, die uns das Leben geschlagen hat.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, dir verdanken wir unsere Freiheit und unser<br />

Heil, denn du hast uns durch das kostbare Blut deines Sohnes<br />

erlöst. Lass uns aus deiner Kraft leben und unter deinem beständigen<br />

Schutz geborgen sein. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


289<br />

Freitag, 30. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr,<br />

du hast uns durch dein Blut erkauft<br />

aus allen Stämmen und Sprachen,<br />

aus allen Völkern und Nationen,<br />

und du hast uns für unseren Gott<br />

zu Königen und Priestern gemacht.<br />

Halleluja.<br />

Offb 5, 9–10<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 13, 26–33<br />

In jenen Tagen, als Paulus nach Antiochia in Pisidien gekommen<br />

war, sagte er in der Synagoge: Brüder, ihr Söhne aus<br />

Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das<br />

Wort dieses Heils gesandt.<br />

Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Führer haben<br />

Jesus nicht erkannt, aber sie haben die Worte der Propheten,<br />

die an jedem Sabbat vorgelesen werden, erfüllt und haben ihn<br />

verurteilt. Obwohl sie nichts fanden, wofür er den Tod verdient<br />

hätte, forderten sie von Pilatus seine Hinrichtung. Als sie alles<br />

vollbracht hatten, was in der Schrift über ihn gesagt ist, nahmen<br />

sie ihn vom Kreuzesholz und legten ihn ins Grab. Gott aber hat<br />

ihn von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch<br />

denen erschienen, die mit ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalem<br />

hinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk seine<br />

Zeugen sind.<br />

So verkünden wir euch das Evangelium: Gott hat die Verheißung,<br />

die an die Väter ergangen ist, an uns, ihren Kindern, erfüllt,<br />

indem er Jesus auferweckt hat, wie es schon im zweiten<br />

Psalm heißt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt.


Eucharistie · Freitag, 30. <strong>April</strong> 290<br />

Impuls zur Lesung<br />

Gott hat die Verheißungen erfüllt, die durch die Propheten ergangen<br />

sind. Gott macht seine Zusagen wahr – ist mit uns im<br />

Bund. Der Herr ist treu. Paulus ist von all dem überzeugt, und<br />

diese Überzeugung haben die Söhne und Töchter Abrahams<br />

auch an Menschen nicht-jüdischer Herkunft weitergegeben,<br />

an die sogenannten Gottesfürchtigen, Menschen aus dem Heidentum,<br />

die den einen Gott Israels verehren und der Synagoge<br />

nahestehen. Gottes Verheißungen haben sich ein für alle Mal<br />

in Jesus erfüllt, verkündet Paulus. Damit ist nicht gemeint,<br />

dass der Herr nun die einst mit seinem Eigentumsvolk eingegangenen<br />

Verpflichtungen ordnungsgemäß erfüllt habe und<br />

mit diesem Bundespartner quitt sei, sodass Israels Glaube nun<br />

verheißungslos und leer geworden wäre. <strong>Das</strong> wäre ein unendliches<br />

Missverständnis, weil Gottes Erfüllungen ebenso wenig<br />

geschuldete Pflicht wie seine Verheißungen, weil sie vielmehr<br />

freie Gabe sind. Und weil Gottes Verheißung sich in ihrer Erfüllung<br />

nicht erschöpft. Nein, „Gottes Taten gehen weiter“, so<br />

sagt es treffend ein Buch des katholischen Neutestamentlers<br />

Gerhard Lohfink. Die Fülle des Lebens von Gott her ist immer<br />

neu verheißen. Gottes Taten gehen weiter! Gemeinsam<br />

mit Paulus und seinen in der Synagoge versammelten Glaubensgeschwistern<br />

sind Christen gerufen, Gott für die Erfüllung<br />

seiner Verheißungen zu loben – und ihrer eigenen Geschichte<br />

mit Gott, Gottes eigener Geschichte mit ihnen, auf die Spur<br />

zu kommen. In den vermeintlichen Banalitäten des Lebens, in<br />

den stumpfen oder frischen Farben des Alltags, im Helldunkel<br />

der Gegenwart. Solche Spurensuche ist unser Gotteslob. Nur<br />

Mut! <strong>Das</strong> Gegenteil wäre nicht Demut, sondern Kleinmut.


291<br />

Freitag, 30. <strong>April</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 2, 6–11<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt.<br />

„Ich selber habe meinen König eingesetzt *<br />

auf Zion, meinem heiligen Berg.“<br />

Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. /<br />

Er sprach zu mir: „Mein Sohn bist du. *<br />

Heute habe ich dich gezeugt. – Kehrvers<br />

Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, *<br />

die Enden der Erde zum Eigentum.<br />

Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, *<br />

wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.“ – Kehrvers<br />

Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, *<br />

lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!<br />

Dient dem Herrn in Furcht *<br />

und küsst ihm mit Beben die Füße. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 7bc, ferner GL 32, 1 oder GL 1975 149, 5 (I. Ton)<br />

oder KG 622 (VIII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 14, 6<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das<br />

Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 14, 1–6<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse<br />

sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im<br />

Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so<br />

wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für<br />

euch vorzubereiten?


Abend · Freitag, 30. <strong>April</strong> 292<br />

Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet<br />

habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit<br />

auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg<br />

dorthin kennt ihr.<br />

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst.<br />

Wie sollen wir dann den Weg kennen?<br />

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das<br />

Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Krisen sind Angebote des Lebens, sich zu wandeln. Man<br />

braucht noch gar nicht zu wissen, was neu werden soll. Man<br />

muss nur bereit und zuversichtlich sein.<br />

Heute ist der 110. Geburtstag von Luise Rinser.<br />

• Wann habe ich eine Krise als Weg in etwas Gutes, Erneuertes<br />

erleben können?<br />

• Was hat mir Kraft gegeben, Krisenhaftes durchzustehen?<br />

Confiteor (Seite 19) – oder – Erbarme dich (Seite 31)<br />

Hymnus<br />

Des Menschen Bildner, Gott und Herr,<br />

nach deinem Plan entstand die Welt;<br />

was auf der Erde lebt und west,<br />

bringt sie auf dein Geheiß hervor.


293<br />

Freitag, 30. <strong>April</strong> · Abend<br />

Dein Wort gab aller Kreatur,<br />

ob klein, ob groß, Gestalt und Art;<br />

dass sie ihm diene, hast du sie<br />

der Hand des Menschen unterstellt.<br />

Vertreibe durch dein mächt’ges Wort,<br />

was unser Herz befleckt und trübt,<br />

was heimlich unsern Sinn verwirrt<br />

und dreist sich drängt in unser Tun.<br />

Mach uns von Streit und Zwietracht frei<br />

und schließ um uns des Friedens Band.<br />

Lass uns in deiner Gnade stehn,<br />

in deiner Freude selig ruhn.<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Plasmator hominis Deus; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 147 · GL 1975 516 · KG 199 · EG 155<br />

Psalm 145 Verse 13c–21<br />

Der Herr ist treu in all seinen Worten, *<br />

voll Huld in all seinen Taten.<br />

Der Herr stützt alle, die fallen, *<br />

und richtet alle Gebeugten auf.<br />

Aller Augen warten auf dich, *<br />

und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.<br />

Du öffnest deine Hand *<br />

und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.<br />

Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, *<br />

voll Huld in all seinen Werken.<br />

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, *<br />

allen, die zu ihm aufrichtig rufen.


Abend · Freitag, 30. <strong>April</strong> 294<br />

Die Wünsche derer, die ihn fürchten, erfüllt er, *<br />

er hört ihr Schreien und rettet sie.<br />

Alle, die ihn lieben, behütet der Herr, *<br />

doch alle Frevler vernichtet er.<br />

Mein Mund verkünde das Lob des Herrn. *<br />

Alles, was lebt, preise seinen heiligen Namen immer und ewig!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Richte die Gebeugten auf, guter Gott, und speise die Hungernden.<br />

Komm und erfülle uns mit deinem Leben, wir warten auf<br />

dich.<br />

Lesung Hebr 13, 12–15<br />

Jesus hat, um durch sein eigenes Blut das Volk zu heiligen,<br />

außerhalb des Tores gelitten. Lasst uns also zu ihm vor das<br />

Lager hinausziehen und seine Schmach auf uns nehmen. Denn<br />

wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir<br />

suchen die künftige. Durch ihn also lasst uns Gott allezeit das<br />

Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die<br />

seinen Namen preisen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Gute Hirt gibt sein Leben hin für seine Schafe. Halleluja.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für alle, die um ihrer Überzeugungen willen<br />

bedrängt werden:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Für alle, die wegen ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt werden.<br />

– Für alle, die ihre Stimme gegen Missstände in unserer Gesellschaft<br />

erheben.


295<br />

Freitag, 30. <strong>April</strong> · Abend<br />

– Für alle, die in totalitären Systemen für Demokratie und Menschenrechte<br />

eintreten, besonders für die Frauen in Belarus.<br />

– Für alle, die sich für Versöhnung zwischen verfeindeten<br />

Gruppen einsetzen und zwischen die Fronten geraten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, dir verdanken wir unsere Freiheit und unser<br />

Heil, denn du hast uns durch das kostbare Blut deines Sohnes<br />

erlöst. Lass uns aus deiner Kraft leben und unter deinem beständigen<br />

Schutz geborgen sein. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Regina caeli (Seite 331)<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.


Thema des Monats 296<br />

Aufbruch in die Freiheit<br />

Neulich sprach man im Bekanntenkreis von einem Ehepaar,<br />

beide waren einige Jahre erfolgreich in der IT-Branche tätig<br />

gewesen. Dann hatten sie, wie man sagt, ihre Zelte abgebrochen,<br />

sozusagen alle Taue gekappt, Arbeitsstellen und Wohnung<br />

gekündigt, um auf dem eigenen Schiff die Welt zu bereisen.<br />

Jemand warf ein: Aber das ist ja genauso wie bei dem Bruder<br />

unserer Nachbarin Helene! Aha, also kein Einzelfall.<br />

<strong>Das</strong> Weite suchen<br />

Sehr cool, war meine erste Reaktion. Aber auch: puh! Ganz<br />

schön mutig. Gewiss war dieses Paar, das übrigens unterwegs<br />

zum Elternpaar wurde, vielfältig privilegiert. Offenbar waren<br />

die beiden gut ausgestattet mit den immateriellen Ressourcen<br />

Mut, Vertrauen, Selbstvertrauen, Zuneigung zueinander. Mit<br />

Zuversicht und mit Lebensfreude, und mit jeder Menge Offenheit<br />

für das Neue, das Unbekannte. Gute materielle Ressourcen<br />

spielten zweifellos auch eine Rolle, das soll nicht verschwiegen<br />

werden: Wenn es hart auf hart kommen sollte, gesundheitlich<br />

für uns oder für die Kleinen, dann können wir einen sicheren<br />

Hafen anlaufen. Und: in meinen Beruf werde ich wieder<br />

einsteigen können. Keine ängstlichen Typen, die beiden, und<br />

ihre Kinder werden es wohl ebenso wenig sein. Andererseits,<br />

warum suchen Abenteurer das Abenteuer? Was sucht, wer das<br />

Abenteuer sucht? Sie „suchten das Weite“, so sagt es die deutsche<br />

Sprache. Suchen sie – oder laufen sie vor etwas davon? <strong>Das</strong><br />

soll es ja auch geben.<br />

Mut und Angst<br />

Wir Menschen lernen beides früh, Mut und Angst. Die Psychologie<br />

kennt „Grundformen der Angst“, vor allem aber spricht sie


297 thema des Monats<br />

vom „basic trust“, vom kindlichen Grundvertrauen. Wenn ich<br />

an das jüngste Mitglied unserer Familie denke, kann ich es nur<br />

bestätigen: Urvertrauen. Dennoch ist beides präsent in einem<br />

Menschenleben, früher oder später, hoffentlich die einschnürende<br />

Angst sehr viel später als der frohe und befreiende Mut!<br />

Und vielleicht sprechen wir besser von Furcht als von Angst.<br />

Denn Angst hat mit Enge, mit Klammern, mit Beklemmung zu<br />

tun. <strong>Das</strong> sind keine Zutaten zum guten Leben.<br />

Die ersten Schritte<br />

Guten Mut und kluge Furcht, vielleicht könnte man statt von<br />

Furcht auch von Vorsicht, von Umsicht, ja von Rücksicht sprechen,<br />

beides brauchen wir, realistisch gesehen, um in dieser<br />

Welt zu leben. Nicht nur, um zu überleben, sondern um gut zu<br />

leben und um gut zusammenzuleben. Es kommt immer auf die<br />

Zusammensetzung an, auf das Mischungsverhältnis. Und darüber<br />

entscheiden wir nicht allein. Darüber entscheiden wichtige<br />

andere. Wer oder was hat uns von klein auf ermutigt und<br />

gestärkt, und wer oder was hat uns entmutigt, hat uns Angst<br />

gemacht? Waren unsere kleinen Schritte zur Eigenständigkeit<br />

den Eltern, oder wer auch immer unsere ersten körperlichen<br />

und seelischen Wege begleiten durfte, ein Wohlgefallen – oder<br />

aber Anlass zur Unruhe, zur Beunruhigung, zur Abwehr? Sollten<br />

wir stehen und gehen lernen, aber bitte dann doch nicht<br />

eigenständig werden und eigener Wege gehen?<br />

Erinnerung an den Exodus<br />

Exodus, der Auszug aus Ägypten! In der Osternacht ruft die<br />

biblische Lesung vom Durchzug der Israeliten durch das Schilfmeer<br />

Dankbarkeit, aber auch diese Reaktion hervor: Hätte das<br />

alles nicht anders geschehen können, ohne den Tod der Verfolger?<br />

In jeder jüdischen Pessachfeier wird auch der unschuldi-


Thema des Monats 298<br />

gen Opfer des Exodus gedacht. Im Talmud verbietet Gott seinen<br />

Engeln sogar den Jubel über den Exodus, weil Ägypter darunter<br />

zu leiden hatten!<br />

Wer bin ich<br />

Die Befreiung aus der Sklaverei und der Auszug aus dem Sklavenhaus<br />

Ägypten ist d i e Schlüsselerzählung für das „Wer bin<br />

ich?“ des Volkes. Der Exodus stiftet Israels Identität. Immer<br />

wieder beziehen sich die Bibel und der Talmud – das große,<br />

vielbändige und vielstimmige antike Buch des jüdischen Nachdenkens<br />

über die Bibel, über Gott und die Welt – auf den Exodus.<br />

Weder die ausführliche Exodus-Erzählung (Ex 14 – 15, 1)<br />

noch die weiteren biblischen Stellen, die sich auf den Auszug<br />

aus Ägypten beziehen, verstehen sich primär als historische<br />

Schilderungen. Im Zentrum steht vielmehr die tiefe Erfahrung<br />

von Gottes rettendem Eingreifen: Gott steht auf der Seite der<br />

Bedrückten und Versklavten! <strong>Das</strong> Volk Israel entdeckt sich hier<br />

als das Volk Gottes, eines Gottes, der nicht Untertanen möchte,<br />

sondern ein Volk von Menschen in Freiheit – neben den Nachbarvölkern,<br />

an ihrer Seite. <strong>Das</strong> biblische Amos-Buch hält fest,<br />

dass es Gott darum geht, a l l e Völker aus der Unterdrückung<br />

zu befreien. „Habe ich Israel nicht herausgeführt aus dem Land<br />

Ägypten, und ebenso die Ägypter aus Kaftor und Aram aus<br />

Kir?“, fragt Gott (Am 9, 7).<br />

Glaube, der nach Freiheit schmeckt<br />

Glaube und Freiheit sind keine Gegensätze, vielmehr: der<br />

wahre Glaube, der Glaube an den wahren Gott, führt in die<br />

Freiheit. Die Ordensleute Andreas Knapp und Melanie Wolfers<br />

haben vor einigen Jahren ein gemeinsames Buch veröffentlicht<br />

mit dem schönen Titel: „Glaube, der nach Freiheit schmeckt“.<br />

Auch die christliche Gemeinde bezieht sich dankbar auf den


299 unter die Lupe genommen<br />

Exodus, dessen Erstzeuge das Volk Israel ist. Die Christenheit<br />

deutet das Wirken Gottes in Jesu Leben, Sterben und Auferweckung<br />

als wunderbare Erneuerung des Exodus, der großen<br />

göttlichen Befreiungstat.<br />

Viele Gesichter<br />

Gott will die Freiheit aller. Freiheit kann viele Gesichter haben,<br />

das ist wahr. Wahre Freiheit kann, biblisch gesehen, aber nie<br />

Freiheit auf Kosten und zulasten der anderen sein. Der Glaube<br />

an den Befreier-Gott trägt unseren Aufbruch in eine Freiheit,<br />

die weder erst im Jenseits beginnt noch bei uns selbst endet,<br />

die vielmehr unsere Mutlosigkeit überwindet und unsere Kälte<br />

besiegt.<br />

Susanne Sandherr<br />

Mobilität<br />

M<br />

egatrend – dieses Wort verwenden Sozialwissenschaftler<br />

und Zukunftsforscher, wenn sie von Mobilität sprechen.<br />

Mobilität ist ein gesellschaftlicher Megatrend. Und damit ist<br />

nicht eine vage Zukunftsvorstellung gemeint. Mobilität bezeichnet<br />

ein schon gegenwärtig wirksames Grundprinzip moderner<br />

Gesellschaften: Der mobile Mensch ist bereits der Normalfall.<br />

Wenn dennoch von einem Trend die Rede ist, dann bezieht sich<br />

diese Prognose möglicherweise auf die zunehmende Bedeutung,<br />

die das Mobil-Sein für Menschen hat und haben wird.<br />

Was heißt mobil sein eigentlich? Welche Perspektiven bieten<br />

sich an, um den Megatrend zwischen Fluch und Segen einzuordnen?


Unter die Lupe genommen 300<br />

Beweglichkeit<br />

Von seinem lateinischen Ursprung her bedeutet Mobilität<br />

nichts anderes als Beweglichkeit. Diese Beweglichkeit kann<br />

sich auf verschiedene Größen beziehen. In Bezug auf die Gesellschaft<br />

meint „soziale Mobilität“ die Beweglichkeit zwischen<br />

bestimmten Kategorien, z. B. Klassen, Schichten, Berufen und<br />

Positionen: Je größer die soziale Mobilität, desto leichter gelingt<br />

Menschen der Wechsel von der einen in die andere gesellschaftliche<br />

Schicht. Im beruflichen Kontext meint Mobilität<br />

die Möglichkeit und die Bereitschaft, sich an verschiedene Orte<br />

zu begeben, um dort die berufliche Tätigkeit auszuüben, bis<br />

hin zum gänzlich ungebundenen „mobilen Arbeiten“. Geläufig<br />

dürfte der Begriff der Mobilität vor allem im Zusammenhang<br />

mit Verkehr sein. Hier meint Mobilität die Möglichkeit, sich<br />

zu bewegen, während Verkehr die tatsächliche Bewegung bezeichnet.<br />

Verkehr<br />

Der Verkehr lässt den Megatrend Mobilität erkennen. Sowohl<br />

der Personen- als auch der Güterverkehr haben in den vergangenen<br />

Jahren erheblich zugenommen: In Deutschland ist von<br />

2000 bis 2016 die Verkehrsleistung im Personenverkehr um<br />

rund 15 Prozent, im Güterverkehr um knapp 30 Prozent gestiegen.<br />

Beim Personenverkehr sind zwei Kategorien zu unterscheiden,<br />

den durch Ausbildung und Beruf „erzwungenen“ und<br />

den freiwilligen Freizeitverkehr. So wird man beim Reden über<br />

Mobilität überhaupt freiwillige und erzwungene Bewegungen,<br />

z. B. Flucht, unterscheiden. Vor dem Hintergrund des Verkehrs<br />

werden verschiedene Aspekte der Mobilität deutlich. Einerseits<br />

erlauben es technische Möglichkeiten heute, in nie dagewesenem<br />

Ausmaß die persönliche Freiheit als Beweglichkeit zu realisieren,<br />

sei es durch die freiwillige Trennung von Wohn- und Ar-


301 unter die Lupe genommen<br />

beitsort, sei es durch den Besuch entfernt lebender Freunde, sei<br />

es durch Reisen ins Ausland. Andererseits bedingt der Verkehr<br />

einen enormen Ressourcenverbrauch und eine gewaltige Belastung<br />

des gemeinsamen Hauses Erde, vor allem durch die hohen<br />

CO 2 -Emissionen und nicht zuletzt durch die Versiegelung von<br />

natürlichen Flächen für Straßen und Parkplätze.<br />

Nicht-Orte<br />

Mit dem hohen Verkehrsaufkommen ist ein Phänomen verbunden,<br />

das der französische Anthropologe Marc Augé mit dem<br />

Begriff „Nicht-Orte“ bezeichnet. „So wie ein Ort durch Identität,<br />

Relation und Geschichte gekennzeichnet ist, so definiert<br />

ein Raum, der keine Identität besitzt und sich weder als relational<br />

noch als historisch bezeichnen lässt, einen Nicht-Ort.“<br />

Verkehrswege, beispielsweise Autobahnen, und Transiträume,<br />

beispielsweise Flughäfen, sind für Augé bezeichnende Beispiele<br />

solcher Nicht-Orte. Nicht-Orte werden nicht bewohnt, in ihnen<br />

wird niemand heimisch. Sie sind geschichts- und gesichtslos. An<br />

Nicht-Orten werden Personen nicht in ihrer Identität, sondern<br />

nur in ihrer Funktion registriert, an ihnen entstehen keine sozialen<br />

Beziehungen. „Der Raum der Nicht-Orte schaffte Einsamkeit<br />

und Gleichförmigkeit.“ Diese Perspektive der Nicht-Orte<br />

deckt einen vielfach unbeachteten menschlichen Preis moderner<br />

Mobilität auf, der vor allem durch die Geschwindigkeit und<br />

die massenhafte Verbreitung in die Höhe getrieben wird.<br />

Zwischen Exodus …<br />

Wie anders zeigt sich Mobilität in der Bibel! Der Exodus, eine<br />

große mythische Erzählung der Mobilität, ist alles andere als<br />

ein Nicht-Ort. Vor allem der Langsamkeit, der langen Dauer<br />

von 40 Jahren ist es zu verdanken, dass der Zug der Israeliten<br />

die Wüste nicht als einen Nicht-Ort durchzieht. Vielmehr wird


Unter die Lupe genommen 302<br />

die Wüste für das Volk Israel ausdrücklich zum Ort. Zum Ort,<br />

an dem sich die Gottesbeziehung und durch sie die sozialen<br />

Beziehungen klären und an dem sich Befreiung und in ihr historische<br />

Selbstvergewisserung ereignen. Übertragen auf das Individuum<br />

ist der Exodus das Urbild des Pilgerwegs, der sich von<br />

der alltäglichen Mobilität der Passagiere massiv unterscheidet<br />

– durch die Langsamkeit und durch das Verhältnis zum Weg.<br />

Denn das Verhältnis des Pilgers zum Weg ist ein Verhältnis zu<br />

Orten und nicht ein beziehungsloses Durchqueren von ortlosen<br />

Räumen. Wie sonst könnte sich der Pilger als peregrinus, als<br />

fremd erfahren.<br />

… und Emmaus<br />

Auch die Emmauserzählung lebt vom Motiv der Mobilität. Die<br />

Jünger nutzen ihre Freiheit und ihre Beweglichkeit, um sich<br />

vom Ort der Niederlage zu entfernen. Ihre Flucht wird zugleich<br />

ein Weg ins Verstehen hinein. Ihr eigentlich unspektakulärer<br />

Weg wird zu einer verändernden Erfahrung, und das Dorf namens<br />

Emmaus wirkt dann überaus identitätsstiftend. Auch hier<br />

zeigt sich, natürlich bedingt durch den Wandel der Mobilität im<br />

Lauf der Jahrhunderte, ein eklatanter Unterschied zur modernen<br />

Massenmobilität samt ihren digitalen Begleiterscheinungen.<br />

Die Jünger sind langsam unterwegs, zu Fuß. So bleiben sie<br />

ansprechbar für den Fremden, der plötzlich neben ihnen geht.<br />

Dieser Kontakt macht ihre räumliche Mobilität, die Möglichkeit,<br />

sich körperlich zu bewegen, zum Sinnbild mentaler Mobilität,<br />

zur Möglichkeit, sich geistig zu bewegen. Jesus fordert<br />

sie heraus, fordert ihre Gedanken und Gespräche auf, aus der<br />

Enttäuschung herauszukommen.<br />

Angetrieben vom Megatrend Mobilität steht der moderne<br />

Mensch vor der Frage: „Wie mobil bin ich?“ Angeregt von der<br />

Emmauserzählung könnten sich ihm weitere Fragen stellen.<br />

Die Offenheit der gehenden Jünger lässt fragen: „Wie bin ich


303 unter die Lupe genommen<br />

mobil?“ Und das Begreifen auf dem Weg fragt: „Wie mobil bin<br />

ich – in Kopf und Herz?“<br />

Stefan Voges<br />

Pilgerweg der Gerechtigkeit<br />

und des Friedens<br />

Sich gemeinsam auf den Weg zu machen, ist das Ziel des 2013<br />

vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ausgerufenen<br />

„Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens“. Nichts weniger<br />

als ein neues Paradigma für die ökumenische Bewegung<br />

sollte damit zum Ausdruck gebracht werden. Seit der Vollversammlung<br />

des ÖRK 2013 in Busan (Südkorea), die den Pilgerweg<br />

initiierte, haben sich viele Kirchen gemeinsam in Bewegung<br />

gesetzt. Im ganz wörtlichen Sinn haben beispielsweise<br />

mehrere Kirchen sich auf sogenannten Klimapilgerwegen für<br />

einen kompromisslosen Einsatz für die Schöpfung engagiert.<br />

Andere haben in der gemeinsamen Sorge für Menschen, die an<br />

den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, ihre Einheit neu<br />

zu buchstabieren gelernt.<br />

Dynamisches Pilgern zur Ökumene<br />

Für viele war der „Pilgerweg“, der nun vor fast acht Jahren ins<br />

Leben gerufen wurde, zunächst fremd. Für die protestantische<br />

Tradition hatte das „Pilgern“ keinen traditionellen Hintergrund,<br />

einigen war es sogar mehr suspekt. Aber auch im römisch-katholischen<br />

oder orthodoxen Umfeld haben Pilgerwege zunächst<br />

eine andere Tradition, als sie der Aufruf des ÖRK vorsah. Doch<br />

rasch wurde deutlich, dass die Metapher des Pilgerwegs ein<br />

theologisches Konzept für den weiteren Weg der Ökumene auf-


Unter die Lupe genommen 304<br />

zeigen kann. In Verbindung mit den Stichwörtern „Gerechtigkeit“<br />

und „Frieden“ erhält der Weg zudem eine ganz praktische<br />

Dimension, die zu zahlreichen tragfähigen und motivierenden<br />

Möglichkeiten des ökumenischen Miteinanders geführt hat.<br />

Mit dem Pilgerweg wurde nach dem Beginn der ökumenischen<br />

Bewegung im ÖRK bei der ersten Vollversammlung 1948 in<br />

Amsterdam von dem damals wesentlichen „Zusammenbleiben“<br />

nun dazu aufgerufen, „den Weg gemeinsam fortzusetzen“. Vom<br />

Statischen zum Dynamischen, von einer status-quo-Stabilität zu<br />

einer Bewegung. Damit soll der Pilgerweg als heilsgeschichtliche<br />

Reise verstanden werden, wie der Interims-Generalsekretär<br />

des ÖRK, der rumänisch-orthodoxe Theologieprofessor Ioan<br />

Sauca, verdeutlicht. Er sieht in der orthodoxen Liturgie den<br />

„Weg“ abgebildet: Gott sei eben eine dynamische und keine<br />

statische Existenz; dies zeige sich ganz praktisch darin, dass im<br />

orthodoxen Gottesdienst alle Gläubigen während der Liturgie<br />

stehen und nicht sitzen.<br />

Handeln verändern<br />

Doch symbolisiert der Pilgerweg nicht nur die Bewegung der<br />

Kirchen, sondern soll auch nach dem Willen Gottes konkret<br />

deren Leben und Handeln verändern. Die Pilgerschaft ist eine<br />

„Reise der Hoffnung auf wirkliche Veränderung“, drückte es<br />

der römisch-katholische Theologe William Henn aus, der an der<br />

Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom lehrt. Der Pilgerweg<br />

ruft dazu auf, gemeinsam Orte des Schmerzes, aber auch der<br />

Hoffnung und der Veränderung aufzusuchen, im wörtlichen<br />

und im übertragenen Sinn. Dies sei nicht nur Ausdruck einer<br />

horizontalen Perspektive der Kirche, sondern Zeugnis des heilenden<br />

Handelns Gottes, denn er selbst wurde ein Mensch am<br />

Rand der Gesellschaft, verdeutlicht der ÖRK in seinem Aufruf.<br />

<strong>Das</strong> gemeinsame Pilgern soll dabei helfen, eine „transformative<br />

Spiritualität“ zu entwickeln, welche die Kirchen zur sicht-


305<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

baren Einheit führt. Auf der nächsten Vollversammlung des<br />

ÖRK 2022 in Karlsruhe sollen die Früchte dieses Pilgerwegs<br />

geerntet und ausgewertet werden. Es ist zu hoffen, dass sie dazu<br />

führen, die Einheit auch sichtbar werden zu lassen. Zahlreiche<br />

Informationen und Beispiele zum Pilgerweg finden sich auf der<br />

Website des ÖRK unter www.oikoumene.org/de/was-wir-tun/<br />

pilgerweg-der-gerechtigkeit-und-des-friedens.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Vom Tode heut erstanden ist<br />

Und wäre Christus tausendmal …<br />

Den Text des Liedes finden Sie auf den Seiten 83–84.<br />

<strong>Das</strong> im katholischen Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“<br />

(324) unter den Gesängen zu Ostern zu findende, dort vier<br />

Strophen umfassende Lied geht in seiner ersten Strophe auf<br />

das lateinische „Surrexit Christus hodie“ („Heute ist Christus<br />

erstanden“, Engelberg 1372) zurück. Die drei weiteren Strophen<br />

hat Silja Walter verfasst. Die Schweizer Benediktinerin<br />

(1919–2011), mit Ordensnamen Sr. Maria Hedwig, studierte<br />

Literaturwissenschaft und publizierte ab 1944 eigene Gedichte.<br />

1948 trat sie in das Kloster Fahr an der Limmat unterhalb<br />

Zürichs ein, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Silja Walter, Sr.<br />

Maria Hedwig OSB, hinterließ ein reiches lyrisches Werk von<br />

spiritueller Weite und Tiefe, ebenso Romane und Erzählungen,<br />

Mysterienspiele und Dramen.<br />

Der aller Welt ein Tröster ist<br />

In der alten ersten Strophe wird Christus als Tröster aller Welt<br />

besungen. Trösten ist eine Aufgabe, die uns das Leben immer


Singt dem Herrn ein neues Lied 306<br />

wieder stellt. <strong>Das</strong> Baby beruhigen in seiner namenlosen Not;<br />

das Kleinkind trösten, das gestürzt ist und sich wehgetan hat,<br />

was für ein schlimmer Schrecken; das Schulkind, das untröstlich<br />

ist, weil es so schwer Lesen und Schreiben lernt, während<br />

es den anderen so leichtfällt. <strong>Das</strong> tut weh, das ist ungerecht. Der<br />

kleine Junge, der nicht zum Kindergeburtstag eingeladen ist.<br />

Warum nur? Ein großer Schmerz. Oder da ist der beste Freund,<br />

die beste Freundin, auf die dann doch kein Verlass ist. Was für<br />

ein grausamer Verrat. Da ist die lebenstüchtige Nachbarin, Mutter<br />

dreier halbwüchsiger Kinder, die eine bedrohliche medizinische<br />

Diagnose mit sich herumträgt. Und da ist die Freundin,<br />

die den Lebenspartner und Vater ihrer Kinder verloren hat. Sie<br />

alle brauchen unseren Trost, hoffentlich nicht alle auf einmal.<br />

Die Tröster trösten<br />

<strong>Das</strong> ist kein verzerrendes Schreckensbild unserer Lebenswelt.<br />

Jeder und jede von uns könnte hier mitschreiben, weiterschreiben,<br />

eigene Erfahrungen einbringen, eigenes Erleben von Trostlosigkeit<br />

und von Trost. Trösten, das haben wir alle schon einmal<br />

versucht. Manchmal ist es uns gelungen. Und wir alle sind<br />

schon einmal getröstet worden, hoffentlich. Diesen einen trostlosen<br />

Menschen trösten, was für eine Herausforderung! Was<br />

für eine Aufgabe! Wer gibt uns dazu die Gaben? Wer tröstet die,<br />

die trösten wollen?<br />

Gott im Spiel<br />

Doch „aller Welt“, der ganzen Welt, ein Tröster sein, wie es „der<br />

heilge Herre Jesus Christ“ ist (1. Strophe): das ist eigentlich unvorstellbar.<br />

Da ist wohl Gott im Spiel. Wo immer wir Menschen<br />

trösten, und wo immer Menschen getröstet werden, da ist wohl<br />

Gott selbst im Spiel. Doch wer „aller Welt ein Tröster ist“, dem<br />

muss Gott unvergleichlich nahe sein, dem wohnt der Schöpfer-


307<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Gott und der Tröster-Geist so inne, dass es unser Begreifen aufs<br />

Äußerste herausfordert und alles Verstehen übersteigt.<br />

Der Tod ist tot, das Leben lebt<br />

In der zweiten Strophe heißt es in fast paradoxer Zuspitzung:<br />

„Der Tod ist tot, das Leben lebt.“ Was für ein Wort! <strong>Das</strong> ist das<br />

Wunder der Auferstehung, die Wende von Ostern. Aber, wirkt<br />

der Tod nicht effizient weiter, wütet er nicht weiterhin, auch<br />

nach dem wundersam währenden „Heute“ („Vom Tode heut<br />

erstanden ist“, 1. Strophe) der Auferweckung Christi? Gottes<br />

Herrlichkeit hebt an, heißt es in der von Silja Walter hinzugefügten<br />

zweiten Strophe, und das löst ein Erd-Beben aus (vgl.<br />

Mt 27, 51–53), ein Erbeben, das nicht zerstörerisch ist, sondern<br />

zum Leben und Aufleben befreit und uns staunen macht: „Der<br />

Tod ist tot, das Leben lebt.“<br />

Verinnerlichung<br />

Die dritte Strophe verinnerlicht das all-erschütternde, kosmischapokalyptische<br />

Geschehen der Auferstehung kühn: „Des Herren<br />

Sieg bricht in uns ein.“ Es geht nicht um „Riegel, Schloss<br />

und Stein“ irgendwo da draußen, noch nicht einmal um ein Felsengrab<br />

in Jerusalem, sondern um all jene eingefleischten seelischen<br />

Sicherungen und Panzerungen, mit denen wir uns vor<br />

Gott und dem Nächsten verschließen! <strong>Das</strong> bekannte Distichon<br />

des geistlichen Barock-Dichters Angelus Silesius, des „Schlesischen<br />

Engels“, Johann Scheffler, lautet: „Und wäre Christus tausendmal<br />

in Bethlehem geboren, / und nicht in dir: du wärest<br />

ewiglich verloren.“ Entsprechend heißt es hier pointiert: „In<br />

uns will Christus Sieger sein.“ Es geht nicht um ‚Sieg auf der<br />

ganzen Linie‘. Was Gott ersehnt, ist Christi Sieg „in uns“! So<br />

werden wir, und alle Welt (1. Strophe), getröstet, und so kön-


Engagiertes Christsein 308<br />

nen wir selbst, selbst wir, einander Tröster sein. Nur so liegt im<br />

Sieg wahres Heil.<br />

Nun jauchzt und jubelt überall<br />

Aufforderung zum Jubeln, zum Jauchzen, „überall“, prägt die<br />

Schlussstrophe in besonderer Weise; alle Strophen münden ja<br />

in die Aufforderung zum österlichen Gotteslob: „Halleluja“.<br />

Wiederum wird der Zusammenhang von Gottes Ankunft im<br />

Einzelnen und in der Welt hervorgehoben: „Gott herrscht in<br />

uns, er herrscht im All.“ Dieses Herrschen ist kein bedrückendes,<br />

niederdrückendes, den anderen zu Boden drückendes Dominieren.<br />

<strong>Das</strong> Gegenteil ist der Fall: „Die Welt steht auf von<br />

ihrem Fall.“ Die gefallene Welt wird so getröstet, dass sie sich<br />

von ihrem schlimmen Sturz erholen und erheben kann. <strong>Das</strong><br />

bedeutet Auferstehung.<br />

Susanne Sandherr<br />

Der „Engel von Sibirien“:<br />

Elsa Brandström<br />

B<br />

ekannt wurde sie als „Engel von Sibirien“, obwohl Elsa<br />

Brandström selbst diesen Titel nicht gern hörte. Die Schwedin<br />

Elsa Brandström (auch schwedisch Brändström) betreute im<br />

Ersten Weltkrieg deutsche und österreichische Kriegsgefangene<br />

in Russland und rettete durch ihren mutigen Einsatz Tausenden<br />

von Kriegsgefangenen in der „Hölle von Sibirien“ das Leben.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg organisierte sie Geld zur Gründung<br />

von Waisenhäusern, Erholungsheimen und Arbeitssanatorien<br />

in Deutschland.


309 engagiertes Christsein<br />

Tochter eines Diplomaten<br />

Elsa Brandström wurde am 26. März 1888 in St. Petersburg<br />

geboren. Ihr Vater war dort an der schwedischen Botschaft als<br />

Attaché tätig. Als sie drei Jahre alt war, kehrte die Familie nach<br />

Schweden zurück. Sie ließen sich in Linköping nieder, einer<br />

Stadt zwischen Göteborg und Stockholm. Ihre Eltern erzogen<br />

Elsa in Selbstständigkeit und Freiheit, auch in religiösen Dingen.<br />

So entschied sie sich erst nach einigen Gesprächen mit<br />

dem Domprobst von Linköping für die Konfirmation, ließ sich<br />

aber dann auch aus Überzeugung konfirmieren. Von 1906 bis<br />

1908 besuchte sie das Lehrerinnenseminar in Stockholm, hatte<br />

dort aber keinen rechten Erfolg. Man beschied Elsa Brandström<br />

letztlich sogar „Unfähigkeit“ zum Lehrberuf. So kehrte sie 1908<br />

nach Russland zurück, wo ihr Vater inzwischen zum schwedischen<br />

Botschafter unter Zar Nicholas II. ernannt worden war<br />

und wieder in St. Petersburg wirkte.<br />

Freiwillige Krankenschwester<br />

In St. Petersburg erlebte Brandström 1914 mit, dass Russland an<br />

der Seite Serbiens gegen Österreich-Ungarn und das verbündete<br />

Deutschland in den Ersten Weltkrieg eintrat. Zahllose Männer<br />

zogen kriegsbegeistert in den Krieg, ebenso meldeten sich viele<br />

Russinnen als Freiwillige in den Lazaretten und Gefangenenlagern.<br />

Auch Elsa Brandström wollte helfen und wurde 1914<br />

als Krankenschwester in der russischen Armee eingesetzt, obwohl<br />

sie schwedische Staatsbürgerin war. Zunächst kümmerte<br />

sie sich um russische Verwundete, erfuhr aber dann, wie erbärmlich<br />

die deutschen Kriegsgefangenen untergebracht waren<br />

und in welch katastrophalen Verhältnissen die Verwundeten<br />

leben mussten. Sie waren nur notdürftig versorgt und wurden<br />

in eiskalten Waggons ohne Winterkleidung in die Gefangenenlager<br />

nach Sibirien transportiert. Elsa beschloss daher, etwas


Engagiertes Christsein 310<br />

für die Gefangenen zu tun. Sie sorgte für Winterkleidung und<br />

begleitete Gefangenentransporte nach Sibirien, wo sie ebenfalls<br />

eine furchtbare Situation vorfand. In den Lagern für die rund<br />

700 000 Gefangenen herrschten erbärmliche gesundheitliche<br />

und hygienische Verhältnisse. Elsa war klar, dass dies nicht mit<br />

einer einzelnen Aktion verändert werden konnte. So setzte Elsa<br />

Brandström sich auf allen ihr möglichen Ebenen dafür ein, die<br />

gröbsten Missstände zu beseitigen. Als schwedische Delegierte<br />

des Roten Kreuzes besuchte sie alle Gefangenenlager und verhandelte<br />

mit den Generälen. Auf diese Weise konnte sie eine<br />

Verbesserung der hygienischen Verhältnisse erreichen. Außerdem<br />

begleitete sie Austauschtransporte von Schwerverwundeten<br />

nach Deutschland. Ihre Erlebnisse hat sie in dem viel beachteten<br />

Buch „Unter Kriegsgefangenen in Russland und Sibirien“<br />

niedergeschrieben.<br />

Nachhaltige Hilfe<br />

Bereits 1913 war Elsas Mutter gestorben, nach dem Krieg<br />

starb auch ihr Vater, zudem brach in Russland die Revolution<br />

aus, zwischen deren Fronten sie zu geraten drohte. So ging<br />

Elsa schließlich nach Schweden zurück und reiste auch nach<br />

Deutschland, um den heimkehrenden Kriegsgefangenen und<br />

verwaisten Kindern vor Ort helfen zu können. Sie gründete<br />

zwei Heime in Bautzen und in der Uckermark, in denen sich<br />

die Heimkehrer von den größten Strapazen erholen konnten.<br />

Der „Engel von Sibirien“ wurde in Deutschland geradezu zum<br />

Star. Die Krankenschwester und Aktivistin, die Tausenden von<br />

deutschen Soldaten das Leben gerettet hatte, wurde mit Preisen<br />

überhäuft. Mehrfach nominierte man sie für den Friedensnobelpreis.<br />

Als die Universität Tübingen sie 1927 zum Ehrendoktor<br />

ernannte, stand in der Urkunde, dass Brandström „dem Gebot<br />

des Herzens folgend mutig für die Bedrängten eintrat und<br />

den Schwachen half“. Auch Adolf Hitler wollte Elsa Brandström


311<br />

Die Mitte erschließen<br />

treffen und schickte ihr ein Telegramm mit einer Einladung<br />

nach Berlin. Ihre Antwort war denkbar knapp: „Nein.“<br />

Einsatz für europäische Juden<br />

Elsa Brandström wurde schließlich eine Weltreisende in Sachen<br />

Nächstenliebe. Sie hielt unzählige Vorträge, sammelte Mittel<br />

für Notleidende und sprach auch auf der Weltkirchenkonferenz<br />

für praktisches Christentum im August 1925 in Stockholm.<br />

1929 heiratete sie in Dresden den Philosophieprofessor und<br />

christlichen Sozialisten Robert Ulich. Im Alter von fast 44 Jahren<br />

brachte sie 1932 ihre Tochter Brita zur Welt. Ihr Mann legte<br />

am Tag der Machtergreifung Hitlers seine Professur nieder,<br />

die Familie reiste in die USA aus, wo Ulich eine Gastprofessur<br />

angeboten worden war. In den USA besorgte Elsa Brandström<br />

für deutsche Juden, die nach Amerika flüchten wollten, die Papiere<br />

und organisierte Hilfe für Neuankömmlinge. Während<br />

des Zweiten Weltkriegs und danach sammelte sie Kleidung für<br />

Kinder und schickte sie in Holzkisten nach Deutschland, die<br />

Care-Pakete waren erfunden. Nach dem Krieg erkrankte Elsa<br />

Brandström an Knochenkrebs. Am 4. März 1948 starb sie in<br />

den USA.<br />

Marc Witzenbacher<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stundenbuch</strong><br />

D<br />

as <strong>Stundenbuch</strong> ist das liturgische Buch für den Vollzug des<br />

Tagzeitengebetes. So sehr regelmäßige Gebetszeiten schon<br />

früh im Christentum bezeugt sind – und an jüdische Äquivalente<br />

anknüpfen –, so wenig benötigt man zunächst eigene Bücher<br />

dafür.


Die Mitte erschließen 312<br />

Auswendiger Vollzug<br />

Denn anfangs werden Gebetszeiten tradiert, die mit Standard-<br />

Gebeten wie dem Vaterunser gefüllt werden. Auch als sich in<br />

Gemeinden eine Gebetszeit am Abend und am Morgen als gemeinsame<br />

Feier etabliert, wird diese mit wenigen Elementen<br />

gefüllt, die man auswendig kann, etwa Lichtdanksagung und<br />

Weihrauchpsalm (Ps 141) am Abend. In den entstehenden Klöstern<br />

werden umfangreichere Ordnungen nicht nur am Morgen<br />

und am Abend, sondern mehrfach am Tag und in der Nacht etabliert.<br />

Geprägt sind diese Gebetszeiten durch eine Vielzahl von<br />

Psalmen, sodass der ganze Psalter binnen einer Woche rezitiert<br />

wird. Neben der „Feier“ wird das „Pensum“ eine wichtige Kategorie.<br />

So verzeichnet die Regel Benedikts eine solche Ordnung.<br />

Die Psalmen selbst aber können die Mönche auswendig. Im<br />

Mittelalter gilt die Kenntnis des Psalters oftmals als Voraussetzung,<br />

um in ein Kloster eintreten zu können. Wir müssen dabei<br />

berücksichtigen, mit wie wenig Texten man sich im Mittelalter<br />

beschäftigt und dass das Auswendiglernen eine wichtige Technik<br />

zur Tradierung ist.<br />

Klösterliche Ordnungen und Bücher<br />

Im Mittelalter werden diese Ordnungen zunächst in Verzeichnissen<br />

erfasst. Die Ordines, die es für viele Feierformen gibt,<br />

verzeichnen aber nur die Textanfänge. Umfangreichere Bücher<br />

entstehen für den gesungenen Vollzug mit dem Antiphonar,<br />

das die Gesänge des Stundengebets (Antiphonen, Psalmen,<br />

Hymnen) zusammen mit den Neumen verzeichnet. Neben<br />

dem Antiphonar benötigt man auch andere Bücher, etwa für<br />

die Lesungen. Aus St. Gallen ist ein von einem Mönch Hartker<br />

aufgezeichnetes Antiphonar mit Neumen aus dem 10. Jahrhundert<br />

überliefert, das allein für den Kantor bestimmt ist. Später<br />

folgen Antiphonare mit Noten, die mit dem Buchdruck leichter


313<br />

Die Mitte erschließen<br />

verbreitet werden können, dann aber auch ein größeres Format<br />

haben, um von mehreren Mönchen oder Klerikern eingesehen<br />

zu werden.<br />

<strong>Das</strong> Brevier<br />

Denn nicht nur Klöster sind zum Tagzeitengebet verpflichtet,<br />

sondern auch sonstige Kleriker, die im Mittelalter zunächst in<br />

Gemeinschaften zusammenleben. Als man je eigene Wohnungen<br />

bezieht, trifft man sich nur noch zum Chorgebet. Sobald<br />

man im Land und in den sich ausbildenden Pfarreien verstreut<br />

lebt, ist eine solche Form nicht mehr praktikabel. Man benötigte<br />

ein Buch, in dem alle notwendigen Texte verzeichnet<br />

sind, um sie alleine zu rezitieren, notfalls auch losgelöst vom<br />

ursprünglichen Zeitansatz. Aus dem monastischen Ansatz der<br />

Heiligung des Tages wurde nun eine Pflicht, ein Amt, das Offizium,<br />

das man zu erbringen hat.<br />

Die Franziskaner übernehmen schon im 13. Jahrhundert ein<br />

gekürztes Offizium der römischen Kurie. Alles Notwendige<br />

steht nun in einem Buch: Kalendarium, Psalter und Cantica,<br />

Antiphonen, Hymnen, Eigenfeiern bestimmter Feste, das Heiligengedenken<br />

sowie das Stundengebet an Mariengedenktagen<br />

und für die Verstorbenen. <strong>Das</strong> damit entstehende Brevier, wie<br />

das Buch auch genannt wird, wächst immer stärker an und bedarf<br />

schon einiger Kenntnisse, um sich darin zurechtzufinden.<br />

<strong>Das</strong> Breviarium Romanum, das 1568 nach dem Trienter Konzil<br />

in Rom herausgegeben wird, verdrängt vielfach lokale Stundengebetstraditionen,<br />

bietet aber keine wesentliche Verbesserung.<br />

Es wird in der Neuzeit in vier Bänden für die einzelnen Jahreszeiten<br />

herausgegeben und hat allein den klerikalen Einzelbeter<br />

im Blick. Die Gläubigen müssen sich mit Ersatzformen<br />

begnügen (etwa Rosenkranz, kleine Offizien). Über die Gebetund<br />

Gesangbücher gelangen allerdings einige Horen auch in<br />

die Gemeindeliturgie, etwa die Sonntagsvesper. Die lateinische


Die Mitte erschließen 314<br />

Komplet, das Gebet zur Nacht, wird zum Bespiel in der Nazizeit<br />

von katholischen Jugendverbänden als Demonstration der<br />

Abgrenzung gepflegt.<br />

Liturgiereform und neuere Ansätze<br />

Mit der Reform des Stundengebets nach dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil wird dieses gestrafft und manches legendarische<br />

Lesematerial wird ausgetauscht. Weiterhin bietet das<br />

<strong>Stundenbuch</strong> nun in einem Buch alle notwendigen Texte, um<br />

das Stundengebet (allein) zu vollziehen. Die deutschsprachige<br />

Ausgabe ist auf drei Bände verteilt, dazu kommen zahlreiche<br />

Zusatzbände für die Lesehore. Mehrere schmalere Bände eines<br />

Kleinen <strong>Stundenbuch</strong>s versuchen, durch Konzentration auf<br />

die Haupthoren über die Kleriker hinaus weitere Beter anzusprechen<br />

und so das Stundengebet bei den Gläubigen heimisch<br />

werden zu lassen, sei es bei Einzelbetern oder bei Gruppen.<br />

Mit dem Antiphonale zum <strong>Stundenbuch</strong> wie auch durch die<br />

Gesangbücher sind Grundlagen gelegt, um in Gemeinden einen<br />

gesungenen Vollzug zu ermöglichen, damit die Feierdimension<br />

hervortritt.<br />

Dennoch bleibt die Struktur komplex und ist nicht leicht zu<br />

durchschauen. Darauf reagiert <strong>MAGNIFICAT</strong>, indem es eine<br />

deutlich vereinfachte Struktur (nur ein Psalm) anbietet, vor allem<br />

aber das Blättern überflüssig macht, indem schon redaktionell<br />

die Texte für den Monat nach dem Direktorium zusammengestellt<br />

sind. Außerdem kann <strong>MAGNIFICAT</strong> wesentlich<br />

aktuellere Texte bieten, was nicht nur bei den Hymnen eine<br />

deutliche Erweiterung darstellt, sondern auch bei Bitten und<br />

Fürbitten, um nicht immer wieder die Anliegen der 1970er-<br />

Jahre zu wiederholen.<br />

Damit ist aber zugleich ein Horizont aufgerissen, der auch<br />

für eine Neuausgabe eines neuen offiziellen <strong>Stundenbuch</strong>es<br />

zu bedenken sein wird. Inwieweit ist nicht auf die Dauer eine


315 themen und Termine<br />

Veränderung im Trägermedium nötig? Werden auf die Dauer<br />

nicht digitale Ausgaben die bisherige Buchform ersetzen (müssen)?<br />

Hierüber sollte man sich in Zukunft Gedanken machen.<br />

Zugleich zeigen viele Initiativen vor Ort, wie etwa das „Ökumenische<br />

Stundengebet“, dass die tragende Gruppe für eine<br />

Etablierung von Gebetszeiten viel wichtiger ist als die materiale<br />

Grundlage. Denn es kommt auf die Motivation der Menschen<br />

an.<br />

Friedrich Lurz<br />

Selige des Monats:<br />

Pauline von Mallinckrodt<br />

Ihr Leitsatz war denkbar einfach: „Liebe weckt Liebe. Vertrauen<br />

weckt Vertrauen.“ Sie weckte viel Liebe, schuf bei zahllosen<br />

Menschen tiefes Vertrauen: Pauline von Mallinckrodt. Die<br />

deutsche Ordensgründerin der Kongregation der „Schwestern<br />

der christlichen Liebe“ wurde 1985 durch Papst Johannes Paul<br />

II. seliggesprochen. Vor allem für blinde Kinder hat Pauline von<br />

Mallinckrodt nicht nur segensreich gewirkt, sondern auch langfristige<br />

Hilfsstrukturen hinterlassen.<br />

Aus dem westfälischen Adel<br />

Geboren wurde Pauline von Mallinckrodt am 3. Juni 1817 als<br />

ältestes von vier Kindern einer alten westfälischen Adelsfamilie<br />

in Minden. Ihr Vater war evangelisch, ein preußischer Beamter<br />

von hohem Ansehen, ihre Mutter katholisch und ebenfalls<br />

aus dem Adel stammend. Von ihrer Mutter lernte Pauline früh<br />

die Fürsorge für arme Kinder, da sie oft von ihr zu Besuchen<br />

in Kinderheimen und bei Kranken mitgenommen wurde. 1824


Themen und Termine 316<br />

übersiedelte die Familie nach Aachen, wo der Vater stellvertretender<br />

Regierungspräsident wurde. Pauline besuchte die dortige<br />

Töchterschule. Ihre Lehrerin Luise Hensel weckte mit ihrer<br />

tiefen Begeisterung und eigenen Religiosität in Pauline den<br />

Wunsch, ein Leben als Ordensschwester zu führen. Doch starb<br />

ihre Mutter 1834 an Typhus, sodass Pauline zunächst den Haushalt<br />

führte und ihrer Mutter in deren sozialem und karitativem<br />

Engagement nachfolgte.<br />

Einsatz für arme Kinder<br />

Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie auf das Gut<br />

Böddeken, den Winter verbrachte Pauline mit der Familie im<br />

ehemaligen Präsidentenhaus an der Busdorfkirche in Paderborn.<br />

Dort musste Pauline viel Armut erleben und entschloss<br />

sich daraufhin, gemeinsam mit anderen Frauen in einem Verein<br />

den armen Menschen zu helfen. Sie kümmerte sich um eine<br />

Möglichkeit, wo Kinder aufgenommen werden konnten, die<br />

noch nicht schulpflichtig waren. Pauline sorgte auch für die Finanzierung,<br />

die sie vor allem mit Wohltätigkeitsveranstaltungen<br />

sicherstellte. 1842 starb auch Paulines Vater. So gab sie ihren<br />

Sitz in Gut Böddeken auf und gründete in Paderborn ein privates<br />

Institut, in dem blinde Kinder, die aus ärmlichen Verhältnissen<br />

waren, aufgenommen und unterrichtet werden konnten.<br />

Ein Orden für die Blinden<br />

Pauline suchte nach einer Ordensgemeinschaft, in der sie ihren<br />

Dienst für blinde Menschen am besten ausüben und ihre Vorstellungen<br />

umsetzen konnte. Auf Rat von Weihbischof Anton<br />

Gottfried Claessen, einem Freund der Familie, gründete sie jedoch<br />

gemeinsam mit vier weiteren Frauen am 21. August 1849<br />

die „Kongregation der Schwestern der christlichen Liebe“, die<br />

sie auf die Basis der Augustinerregel stellte. Pauline blieb bis


317 themen und Termine<br />

zu ihrem Lebensende deren Oberin. Aus ihrer Ordensgemeinschaft<br />

gingen in rascher Zeit viele Blindenanstalten, Waisenhäuser<br />

und Kindertagesstätten hervor. Doch Pauline lag auch das<br />

geistliche Leben ihrer Schwestern sehr am Herzen. Sie setzte<br />

sich für eine religiöse Fundierung der Erziehung ein und sah die<br />

aus der Gottebenbildlichkeit folgende Achtung vor der Person<br />

als Fundament ihrer Arbeit an.<br />

Verbot des Ordens im Kulturkampf<br />

Als in Deutschland der Kulturkampf entbrannt war, mussten<br />

auch die deutschen Einrichtungen des Ordens schließen. So verlegte<br />

Pauline von Mallinckrodt kurzerhand die meisten der Einrichtungen<br />

ins benachbarte Ausland. Zudem erschloss sie neue<br />

Wirkungskreise in Nord- und Südamerika. Die ersten Schwestern<br />

reisten 1873 in die USA, später auch nach Südamerika, um<br />

dort Einrichtungen zu gründen. Pauline konnte selbst 1879 für<br />

rund ein Jahr durch Amerika reisen und alle Einrichtungen des<br />

Ordens besuchen. Schließlich wurden die restriktiven Erlasse<br />

wieder gelockert und die Schwestern konnten nach und nach<br />

die Einrichtungen in Deutschland wieder beziehen.<br />

„Pädagogik der Liebe“<br />

Am 30. <strong>April</strong> 1881 starb Pauline von Mallinckrodt in Paderborn.<br />

Im Jahr ihres Todes besaß der Orden 45 Häuser, davon<br />

26 in Nordamerika und acht in Chile, insgesamt zählten 402<br />

Schwestern zum Orden, 284 von ihnen waren in Amerika aktiv.<br />

Bis heute wirkt der Orden in Deutschland, Italien, Nordund<br />

Südamerika sowie auf den Philippinen im Erziehungs- und<br />

Bildungsbereich, aber auch in seelsorglichen und caritativen<br />

Diensten. Zudem sind viele weitere Einrichtungen nach Pauline<br />

von Mallinckrodt benannt. Der Aachener Bischof Helmut<br />

Dieser erklärte sie Anfang 2018 zu einer der Schutzpatroninnen


Themen und Termine 318<br />

des im Bistum eingeleiteten „synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozesses“.<br />

In der Konraduskapelle im Garten des Mutterhauses<br />

ist Pauline von Mallinckrodt begraben. Ihr Gedenktag<br />

ist der 30. <strong>April</strong>.<br />

Marc Witzenbacher<br />

EmmausMomente:<br />

Glaubenswege in der Pandemie<br />

Wenn die Corona-Zeit eines lehrt, dann dies: Wir Menschen<br />

sind aufeinander angewiesen. Nicht nur so, dass<br />

weniger Gefährdete für Angehörige der Risikogruppen sorgen;<br />

dass dies vielerorts wie selbstverständlich funktioniert, spricht<br />

für unsere Gesellschaft. Nein, wir brauchen auch den persönlichen<br />

Kontakt. <strong>Das</strong> Internet kann helfen, doch gerade, wenn es<br />

um geistliches Leben geht, sind Begegnungen von Angesicht zu<br />

Angesicht geradezu not-wendend. Die Emmaus-Erzählung im<br />

Lukasevangelium (24, 13–35, siehe S. 16 f.) setzt dies kraftvoll<br />

ins Bild. Mir ist sie in der Osterzeit 2020 leitend geworden.<br />

Kraft der Erinnerung<br />

Lange hatten wir uns nicht gesehen, die Freunde und ich. Schon<br />

bevor Mitte März die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus<br />

eingeführt wurden, hatten wir uns treffen wollen; doch nun<br />

war das erst einmal unmöglich. Ostern kam, das erste, das ich<br />

ganz allein begangen habe. Nachmittags fuhr ich an den Rand<br />

des ausgedehnten Waldes im südlichen Siebengebirge, um ein<br />

paar Stunden dieses warmen Frühlingstags zu wandern. Gleich<br />

zu Beginn lag eine kleine Kirche, etwas oberhalb der Talstraße,<br />

die zum Rhein hinunterführt. Und wie ich es oft tue, wenn


319 themen und Termine<br />

ich allein in einer Kirche bin, sang ich ein paar Strophen und<br />

Psalmverse, wie sie mir gerade einfielen. Anschließend ging ich<br />

meine Runde durch den Wald und erkundete zwei der kleineren<br />

Erhebungen dort in der Gegend. Auf diesem Weg, es war<br />

der Geburtstag meines verstorbenen Vaters, kamen Erinnerungen,<br />

wie ich als Kind mit ihm jenes Kirchlein besucht hatte. So<br />

kam er mir nah, aber auch meine Söhne, die ihn ganz klein<br />

noch erlebt hatten und heute junge Männer sind. Und ich dachte:<br />

Wie wäre es denn, die Freunde bei ähnlicher Gelegenheit zu<br />

treffen, wenn die Maßnahmen gelockert würden?<br />

Kraft der Ruhe<br />

Ende Mai, an einem herrlichen Freitagnachmittag im Frühsommer.<br />

Um zwei klingelte das Telefon, und die Freunde waren<br />

dran. Ob ich Zeit hätte, wir uns endlich sehen könnten. Ja, ich<br />

hatte Zeit – und eine glückliche Eingebung. „Wie wär’s denn<br />

in einer Stunde in Rhöndorf?“ Adenauers Wohnort, ein Fachwerkdorf<br />

am Rhein, liegt unterhalb vom Drachenfels mit seinen<br />

weiten Weinbergen. Wir trafen uns beim Park mitten im Ort<br />

und spazierten eine Runde durch die frisch erblühten Gassen.<br />

Sprachen über so vieles, was lange nicht möglich gewesen war.<br />

Gegen Ende der Runde kamen wir zum Kapellchen auf seiner<br />

kleinen Insel mitten in der Straße. „Lasst uns doch hineingehen“,<br />

schlug ich vor. Als ich die Tür hinter uns schloss, trat Stille<br />

ein – trotz der Autos, die draußen weiter vorbeifuhren. Es war<br />

keine absolute Ruhe, sondern eine andere Kraft, die solchen<br />

Räumen oft innewohnt. Die dicken bergenden Mauern hielten<br />

den Lärm draußen; wir fühlten uns geborgen. Schweigend,<br />

Maske tragend, mit Abstand. Ein paar wenige Psalmverse haben<br />

wir nach einer Zeit gemeinsam gesprochen. Die Menschen,<br />

von denen wir beim Spaziergang berichtet hatten, waren für<br />

uns gegenwärtig; wir nannten ihre Namen.


Themen und Termine 320<br />

Kraft der Begegnung<br />

Es waren dichte Minuten. Mit Freunden unterwegs zu sein und<br />

gleichzeitig aufeinander zu achten, die Pandemie-Regeln einzuhalten,<br />

das war möglich. Die eher kurze Zeit im geistlichen<br />

Raum, still beieinander: für mich war sie ein Kraftzentrum.<br />

Auch wenn das anschließende Eis beim Italiener ähnlich gut getan<br />

hat. Mir scheint, es ging den andern wie mir; allein dass wir<br />

gemeinsam unterwegs gewesen waren und in der Kapelle innegehalten<br />

hatten, war eine Stärkung in dieser Zeit. Wie gut, dass<br />

es solche Räume gibt. Die mitten in unserer Welt – und irgendwie<br />

doch im Abseits, weil nur wenige sie wahrnehmen und<br />

würdigen – so unaufdringlich warten. Man kann sich natürlich<br />

auch zu längerem Wandern oder gar Pilgern verabreden oder<br />

eine ganze Vesper miteinander beten. Doch mit kleinen Ansätzen<br />

fängt alles an: aufeinander achten, miteinander schweigen.<br />

In physischer, nicht aber sozialer Distanz.<br />

Johannes Bernhard Uphus<br />

Vor 100 Jahren wurde<br />

Peter Ustinov geboren<br />

I<br />

n vielen Köpfen werden Bilder von Peter Ustinov auftauchen,<br />

wenn vom römischen Kaiser Nero die Rede ist. Mit dem Historienfilm<br />

„Quo Vadis“, in dem Peter Ustinov den skrupellosen<br />

Verfolger der ersten Christen in Rom spielte, gelang ihm der<br />

Durchbruch. Doch war Peter Ustinov nicht nur ein begnadeter<br />

Schauspieler, sondern ein Kosmopolit, der sich als UNICEF-<br />

Botschafter für die Rechte von Kindern einsetzte und in vielen<br />

Bereichen engagierte.


321 themen und Termine<br />

Eine internationale Familie<br />

Peter Ustinov wurde vor 100 Jahren am 16. <strong>April</strong> 1921 als Peter<br />

Alexander Baron von Ustinov im Stadtteil Swiss Cottage im<br />

London Borough of Camden geboren. Sein Vater war ein Diplomat<br />

und Journalist, der in Palästina als Sohn einer russischen,<br />

aber seit 1876 in Württemberg eingebürgerten Familie geboren<br />

wurde. Ustinov war so von Beginn an in einer kosmopolitischen<br />

Atmosphäre aufgewachsen: „Ich wurde in Sankt Petersburg<br />

gezeugt, in London geboren und in Schwäbisch Gmünd evangelisch<br />

getauft.“ Seine Familie hatte russische, französische,<br />

deutsche, schweizerische, italienische und sogar äthiopische<br />

Wurzeln. Ustinov blieb britischer Staatsbürger, nahm aber 1961<br />

auch das Schweizer Bürgerrecht an. Zu seinem Weltbürgertum<br />

passte es, dass er mehrere Sprachen beherrschte und Akzente<br />

treffend nachahmen konnte.<br />

Schauspieler aus Leidenschaft<br />

Nach eher mäßigen Schulerfolgen machte Ustinov eine Schauspielausbildung<br />

am London Theatre Studio und trat bereits im<br />

Alter von 17 Jahren auf. Außerdem entdeckte er seine Leidenschaft<br />

für das Schreiben eigener Bühnenstücke. Im Zweiten<br />

Weltkrieg diente er in der britischen Armee – eine Zeit, die<br />

nach seinen Worten sein pazifistisches und humanistisches<br />

Denken wesentlich beeinflusst hat. Nach dem Krieg machte<br />

Ustinov erste Erfahrungen im Film. Schließlich wurde er<br />

1950 nach einigem Zögern der Produzenten als Nero für die<br />

Hollywood-Produktion „Quo Vadis“ engagiert. Mit seiner Darstellung<br />

Neros als selbstherrlichen, geisteskranken und größenwahnsinnigen<br />

Kaiser erreichte Ustinov internationalen Erfolg<br />

und wurde für einen Oscar nominiert. Es folgten zahlreiche<br />

Rollen und Engagements. Vor allem in der Rolle des Meisterdetektivs<br />

Hercule Poirot in den Verfilmungen der Kriminalromane


Themen und Termine 322<br />

von Agatha Christie wurde Ustinov weltberühmt. Doch stellte<br />

Ustinov auch in anderen künstlerischen Bereichen sein Talent<br />

unter Beweis. Bereits 1962 hatte er eine Oper inszeniert. An<br />

großen Opernhäusern besorgte er Aufführungen, insbesondere<br />

von Mozartopern. Und er schrieb weiterhin für das Theater.<br />

Humanist und Pazifist<br />

Peter Ustinov nutzte seine Bekanntheit, um sich für Pazifismus<br />

und die Völkerverständigung einzusetzen. 1968 wurde<br />

er zum Sonderbotschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten<br />

Nationen UNICEF ernannt. Als Präsident des „World Federalist<br />

Movement“ setzte er sich für eine verstärkte Demokratisierung<br />

der Vereinten Nationen und die umfassende Neuordnung internationaler<br />

Beziehungen ein. In mehreren Büchern und Erzählungen<br />

griff er zunehmend auch grundsätzliche Themen wie<br />

Formen des Humors, Lebensweisheiten und Kommunikationsschwierigkeiten<br />

auf. 1999 gründete er die internationale Peter<br />

Ustinov Stiftung und 2003 das Sir-Peter-Ustinov-Institut, das<br />

Vorurteilsforschung betreibt.<br />

Letzte Rolle im Film „Luther“<br />

2003 spielte Peter Ustinov seine letzte Rolle als „Friedrich der<br />

Weise“ im Film „Luther“. Ustinov war bereits schwer erkrankt<br />

und zum Zeitpunkt der Filmpremiere auf einen Rollstuhl angewiesen.<br />

Am 28. März 2004 starb er im Alter von 82 Jahren in<br />

einer Privatklinik bei Genf. Als Darsteller des Christenverfolgers<br />

Nero ist er am Anfang seiner Karriere bekannt geworden.<br />

Friedrich den Weisen, den politischen Beschützer Martin Luthers,<br />

spielte er in seiner letzten Rolle. Zu seinem Tod würdigte<br />

ihn der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland (EKD), Wolfgang Huber: „Große Worte über seinen<br />

Glauben hat er nicht gemacht; doch gerade der Film über


323 themen und Termine<br />

Martin Luther ist ihm auf besondere Weise wichtig gewesen.<br />

Der große Humanist der Leinwand spielte den, der um der<br />

Wahrheit willen Luther vor der Verfolgung beschützte.“<br />

Marc Witzenbacher<br />

Woche für das Leben thematisiert<br />

das Sterben<br />

Eigentlich sollte schon im Jahr 2020 „Leben und Sterben“ das<br />

Thema der seit nunmehr über 25 Jahren stattfindenden ökumenischen<br />

„Woche für das Leben“ sein. Die Corona-Pandemie<br />

machte es aber notwendig, die Woche zu verschieben und auch<br />

auf die bundesweite Eröffnung in Augsburg zu verzichten. Die<br />

Organisatoren der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)<br />

und der Deutschen Bischofskonferenz entschieden sich aber,<br />

trotz der Verschiebung das Thema beizubehalten. Nun soll die<br />

Woche vom 17. bis 24. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> stattfinden.<br />

Seelsorgliche Begleitung von Sterbenden<br />

Im Mittelpunkt des Themas steht die Sorge um Sterbende, sei<br />

es durch palliative und seelsorgliche Begleitung oder durch die<br />

Zuwendung jedes Menschen. Die Kirchen fordern in diesem<br />

Zusammenhang nicht nur eine bedarfsgerechte Palliativ- und<br />

Hospizversorgung, sondern rufen auch dazu auf, eine „Kultur<br />

des Lebens“ in der ganzen Gesellschaft zu fördern: „Manchmal<br />

kehrt bei Menschen, die sich schon nach dem Tod sehnten,<br />

sogar der Lebenswille zurück, sobald sie liebevoll umsorgt<br />

und ihre Schmerzen wirksam gelindert werden“, heißt es im<br />

Vorbereitungsheft. „Die palliative Fürsorge nimmt den ganzen<br />

Menschen mit Körper und Seele in den Blick. Gerade dann,


Themen und Termine 324<br />

wenn keine Aussicht auf medizinischen Heilungserfolg mehr<br />

besteht, gibt sie die Patientinnen und Patienten nicht auf, sondern<br />

nimmt sie umfassend in ihren physischen, psychischen,<br />

sozialen und spirituellen Bedürfnissen wahr.“ Aus dem Glauben<br />

heraus könnten Christen angesichts des Todes von Auferstehung<br />

sprechen. „Aus der Gottebenbildlichkeit des Menschen<br />

folgt seine unantastbare Würde, die weder von seiner Leistungsfähigkeit<br />

noch von seinem Vernunftgebrauch oder seinem Nutzen<br />

für andere abhängt.“ Daher seien die vielen Initiativen, die<br />

sich für Sterbende einsetzen, enorm wichtig.<br />

Zahlreiche Materialien<br />

Auf der Internetseite der Aktion (woche-fuer-das-leben.de) sind<br />

zahlreiche Materialien zu finden, insbesondere das Themenheft,<br />

das unterschiedliche Ansätze der Palliativversorgung aus<br />

medizinischer, ethischer und seelsorglicher Perspektive vorstellt.<br />

Es informiert, welche Möglichkeiten der palliativmedizinischen<br />

Betreuung es ambulant oder in spezialisierten Einrichtungen<br />

gibt. Außerdem werden Anregungen für die Gestaltung<br />

ökumenischer Gottesdienste vorgestellt. Bei Redaktionsschluss<br />

stand noch nicht fest, ob und, wenn ja, wo eine bundesweite<br />

Eröffnung gefeiert werden wird. Doch allein die Materialien<br />

sind sehr wertvoll und helfen dabei, das Thema eines würdigen<br />

Sterbens stärker in den Fokus zu rücken. Die Woche für das Leben<br />

wird seit 1994 als ökumenische Initiative der katholischen<br />

und der evangelischen Kirche in Deutschland zur Anerkennung<br />

der Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen<br />

Lebens in allen Phasen begangen. Die Aktion, die immer<br />

zwei Wochen nach Karsamstag beginnt und sieben Tage dauert,<br />

will jedes Jahr Menschen in Kirche und Gesellschaft für die<br />

Würde des menschlichen Lebens sensibilisieren.<br />

Marc Witzenbacher


325 themen und Termine<br />

„Welttag der Erde“ fördert<br />

Umweltengagement<br />

Weltweit wird am 22. <strong>April</strong> der „Welttag der Erde“ (Earth<br />

Day) begangen. Der Tag will mit bestimmten Schwerpunkten<br />

und einem Motto die Wertschätzung für die natürliche<br />

Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, das Konsumverhalten<br />

zu überdenken. Papst Franziskus veröffentlicht für den Tag Botschaften,<br />

die auf der Basis seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato<br />

si’“ zum Engagement für Klimaschutz aufrufen. Zum 50. Welttag<br />

im Jahr 2020 hat der Vatikan zudem eine eigene Gedenkmünze<br />

veröffentlicht.<br />

Mehrere Initiativen für den Welttag<br />

Der Welttag geht auf verschiedene Initiativen zurück. Erstmals<br />

wurde das Konzept im Jahr 1969 bei einer UNESCO-Konferenz<br />

in San Francisco vorgeschlagen. Er sollte am 21. März 1970,<br />

dem ersten Tag des Frühlings auf der Nordhalbkugel, begangen<br />

werden. Später wurde dieser Tag in einer Proklamation<br />

der Vereinten Nationen als weltweiter Aktionstag manifestiert.<br />

Gleichzeitig entstand auf Initiative eines Senators in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika ein nationaler Umweltaktionstag,<br />

der am 22. <strong>April</strong> begangen werden sollte. Bereits am ersten Tag<br />

im Jahre 1970 beteiligten sich rund 20 Millionen Menschen an<br />

verschiedenen Aktionen. An manchen Orten wurde und wird<br />

der Earth Day weiterhin am einst vorgeschlagenen Datum zum<br />

Frühjahrsbeginn gefeiert. Beispielsweise wird am 21. März auch<br />

die Weltfriedensglocke bei den Vereinten Nationen in New<br />

York geläutet. Doch hat sich weltweit nun der 22. <strong>April</strong> als „Tag<br />

der Erde“ durchgesetzt und wird vom Welttags-Netzwerk (Earth<br />

Day Network) vorbereitet und begleitet. In der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche in den USA wurde der 22. <strong>April</strong> zu einem


Themen und Termine 326<br />

„Gedenktag für die Schöpfung“. Schätzungsweise sind jährlich<br />

mehrere hundert Millionen Menschen in rund 185 Ländern an<br />

Aktionen zum Welttag der Erde beteiligt. Doch wollen die Initiatoren<br />

vor allem zum Handeln bewegen. Im vergangenen Jahr<br />

machte der Welttag auf die Verbindung einer Pandemie und der<br />

Gesundheit unseres Ökosystems aufmerksam. Denn der Klimawandel,<br />

vom Menschen verursachte Veränderungen der Natur<br />

sowie Verbrechen, die die biologische Vielfalt stören (Entwaldung,<br />

Landnutzungsänderung, intensivierte Landwirtschaft und<br />

Tierproduktion oder der wachsende illegale Handel mit Wildtieren),<br />

können den Kontakt und die Übertragung von Infektionskrankheiten<br />

von Tieren auf Tiere verstärken. So mahnten<br />

die Vereinten Nationen, dass der Ausbruch des Coronavirus die<br />

große öffentliche Gesundheit und die Weltwirtschaft, aber auch<br />

die biologische Vielfalt gefährde.<br />

Gedenkmünze des Vatikans<br />

Anlässlich der 50. Feier des Welttages der Erde im Jahr 2020<br />

hatte der Vatikan eigens eine Gedenkmünze sowie Briefmarken<br />

herausgegeben. <strong>Das</strong> Motiv der Münze zeigt eine schwangere<br />

Frau indigener Herkunft, die ihren Bauch umfasst. Auf<br />

diesem sind wie auf einem Globus ansatzweise die Erdteile zu<br />

sehen. Die Rückseite ziert das Wappen von Papst Franziskus.<br />

Die „Pachamama“, auch Mutter Erde genannt, ist eine in Teilen<br />

Lateinamerikas verehrte mythische Figur oder auch Göttin. Sie<br />

verkörpert den Wert allen Lebens auf der Erde, das sie in vielfacher<br />

Hinsicht schenkt, nährt und schützt.<br />

Marc Witzenbacher


327 themen und Termine<br />

Vor 500 Jahren starb Ferdinand Magellan<br />

Sein Name ist mit einem Triumph verbunden, den er selbst<br />

gar nicht mehr erleben konnte. Die Flotte des Portugiesen<br />

Ferdinand Magellan hat nicht nur die lang gesuchte Durchfahrt<br />

vom Atlantik in den Pazifik entdeckt, ihr gelang auch die erste<br />

Erdumrundung der Geschichte. Auch wenn er auf der Reise<br />

ums Leben kam, gilt Ferdinand Magellan als der erste Weltumsegler.<br />

Er hat damit das Bild der Menschen von der Erde<br />

nachhaltig verändert.<br />

Vertreter einer Seefahrernation<br />

Geboren wurde Ferdinand Magellan vermutlich im Jahr 1480<br />

als Sohn einer adeligen Familie in Portugal. Sein Land war<br />

damals die führende Seefahrernation. Schon als junger Mann<br />

heuerte Ferdinand auf Schiffen an, mit denen er nach Afrika<br />

und Indien fuhr. Auf der Suche nach exotischen Pflanzen und<br />

Gewürzen steuerte Magellan 1505 erstmals die indonesische<br />

Inselgruppe der Molukken an und brachte eine reiche Beute<br />

nach Hause. Vermutlich entwickelte Magellan schon damals<br />

den Plan, einen neuen, schnelleren Seeweg zu den Gewürzinseln<br />

zu erschließen: nicht über die Ostroute entlang der afrikanischen<br />

und indischen Küste, sondern über den westlichen<br />

Weg. Doch der portugiesische König unterstützte diese Pläne<br />

nicht, um seine Handelsvorteile an der bestehenden Route<br />

nicht zu gefährden. So zog Magellan kurzerhand nach Spanien.<br />

Um sich den Weg zum König zu ebnen, heiratete er die Tochter<br />

eines hohen Beamten. Schließlich konnte er das Königshaus für<br />

sein Ziel gewinnen, einen westlichen Seeweg nach Indien und<br />

eine möglichst kurze Route zu den Gewürzinseln zu finden,<br />

um sich eine neue Macht im Handelskampf um Gewürze zu<br />

verschaffen.


Themen und Termine 328<br />

Lebensgefährliche Expedition<br />

Im August 1519 legte Magellan von Sevilla aus mit einer Flotte<br />

von fünf Schiffen ab. Die Reise verlief nicht nur abenteuerlich,<br />

sondern auch lebensgefährlich. Nur drei von fünf Schiffen erreichten<br />

den Pazifik, wochenlang segelten die Männer, ohne<br />

einen Zipfel Land zu sehen. Die Nahrungsmittel wurden knapp,<br />

es starben viele Seeleute an Bord. Erst im März 1521 erreichten<br />

sie wieder Festland. Bei dem Versuch, die philippinische<br />

Insel Mactan mit Gewalt zum Christentum zu bekehren und<br />

zu unterwerfen, wurde Ferdinand Magellan am 27. <strong>April</strong> 1521<br />

getötet. Nur eines der Schiffe kehrte schließlich nach drei Jahren<br />

mit wenigen verbliebenen Seeleuten und mehreren Tonnen<br />

Gewürzen an Bord in die spanische Heimat zurück. Auch wenn<br />

der Kapitän selbst Europa nicht mehr zu sehen bekam: Er war<br />

dennoch der erste Weltumsegler. Damals lieferte die Fahrt den<br />

endgültigen Beweis dafür, dass die Erde eine Kugel ist.<br />

Marc Witzenbacher


329 themen und Termine<br />

Gottesdienste im ZDF<br />

• Sonntag, 11. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Gemeinde in Österreich bei Redaktionsschluss noch unbekannt<br />

(kath.)<br />

• Sonntag, 18. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Bergkirche, Worms-Hochheim (ev.)<br />

• Sonntag, 25. <strong>April</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

St. Michael, Dormagen (kath.)<br />

DOMRADIO<br />

• Eine aktuelle Auslegung des in <strong>MAGNIFICAT</strong> abgedruckten Tagesevangeliums<br />

hören Sie von Montag bis Samstag im DOMRADIO ab ca. 7.55 Uhr. Für die<br />

lebensnahe und tiefgründige Auslegung des Textes lädt DOMRADIO wöchentlich<br />

einen Priester oder qualifizierten Laien zu Live-Gesprächen ein. Sendung<br />

verpasst? Dann nutzen Sie das Archiv oder das Podcast-Angebot auf www.domradio.de.<br />

• Sonntags um 10 Uhr überträgt DOMRADIO einen Gottesdienst aus dem Erzbistum<br />

Köln sowie um 10 und 18 Uhr die Gottesdienste aus dem Kölner Dom<br />

live im Internet-TV auf www.domradio.de. Die Predigt ist als Podcast erhältlich.<br />

• Bei Fragen erreichen Sie DOMRADIO unter Tel. 02 21 / 25 88 60.


Eröffnung von Morgen- und Abendgebet 330<br />

Eröffnung des Morgengebetes<br />

Eröffnung des Abendgebetes


331<br />

Marianische Antiphon


Namenstagskalender 332<br />

Namenstage im <strong>April</strong><br />

Neben den Gedenktagen des Liturgischen Kalenders werden Heilige, Selige<br />

und bedeutende Glaubenszeugen insbesondere des deutschen Sprachraums<br />

mit Todesjahr angegeben.<br />

1. 4. Irene, Agape und Chionia (304); Hugo von Grenoble (1132);<br />

Cäsarius (um 1239)<br />

2. 4. Theodosia (307); Maria von Ägypten (5. Jh.); Eustasius<br />

(629); Sandrina (1458); Franz von Páola (1507)<br />

3. 4. Richard von Chichester (1253); Gandolf (1260); Elisabeth<br />

Koch (1899)<br />

4. 4. Isidor von Sevilla (636); Konrad von Weißenau (1241); Francisco<br />

Marto (1919); Heinrich Richter (1945)<br />

5. 4. Juliana von Lüttich (1258); Vinzenz Ferrer (1419); Kreszentia<br />

Höss (1744)<br />

6. 4. Wilhelm von Aebelholt (1203); Petrus der Märtyrer (1252)<br />

7. 4. Johannes Baptist de la Salle (1719)<br />

8. 4. Walter von Pontoise (1099); Manegold (1204); Beata von<br />

Ribnitz (1399)<br />

9. 4. Waltraud von Mons (um 688); Konrad von Salzburg (1147)<br />

10. 4. Hulda (Prophetin); Notker von Lüttich (1008); Fulbert<br />

(1028); Eberwin (1152); Engelbert von Admont (1331)<br />

11. 4. Stanislaus (1079); Hildebrand (1209); Reiner von Osnabrück<br />

(1233); Gemma Galgani (1903)<br />

12. 4. Herta (um 303); Julius I. (Papst, 352); Zeno von Verona (um<br />

371); Konstantin (um 530); Johann Adam Möhler (1838)<br />

13. 4. Hermenegild (585); Martin I. (Papst, 655); Paulus Diaconus<br />

(um 799); Paternus (1058); Ida von Boulogne (1113)<br />

14. 4. Tiburtius (Märtyrer); Hadwig (um 1200); Lidwina (Ludwina,<br />

Lidia, 1433); Ernestine (1775)<br />

15. 4. Huna (Unna, um 687); Nidger von Augsburg (nach 829); Waltmann<br />

(Waldo, 1138)


333Namenstagskalender<br />

16. 4. Benedikt Josef Labre (1783); Bernadette Soubirous (1879)<br />

17. 4. Gerwin (1117); Eberhard von Wolfegg (1179); Max Joseph<br />

Metzger (1944)<br />

18. 4. Aya (708); Ursmar (713); Wikterp (Wigo, um 771); Herluka<br />

(1127)<br />

19. 4. Autbert (829); Gerold (978); Leo IX. (1054); Friedrich von<br />

Altzelle (1215); Marcel Callo (1945)<br />

20. 4. Wiho (804); Odette (1158); Hildegund von Schönau (1188)<br />

21. 4. Anselm von Canterbury (1109); Konrad von Parzham (1894)<br />

22. 4. Caius (295); Altfrid von Münster (849); Wolfhelm (1091);<br />

Meingoz (um 1200)<br />

23. 4. Georg (304); Fortunatus (537); Pusinna (5./6. Jh.); Gerhard<br />

von Toul (994); Adalbert (997)<br />

24. 4. Salome (biblische Gestalt); Mellitus (624); Wilfrid (710);<br />

Egbert (729); Marian (1083/86); Fidelis (1622); Theodor<br />

Peters (1921); Karl Franken (1931); Maria Elisabetta Hesselblad<br />

(1957)<br />

25. 4. Markus; Ermin (Erwin, 737); Hermann I. von Baden (1074);<br />

Franka (1218)<br />

26. 4. Consuelo (Unsere Liebe Frau vom Guten Rat); Kletus (Papst,<br />

um 90); Richarius (645); Trudpert (7. Jh.); Radbert (um<br />

859); Helene Leuther (1662)<br />

27. 4. Simon (107); Salman (7. Jh.); Floribert (um 746); Tutilo (um<br />

913); Zita (1272); Petrus Canisius (1597)<br />

28. 4. Theodora von Alexandria (um 304); Adalbero von Augsburg<br />

(909); Hugo von Cluny (1109); Ludwig Maria Grignion de<br />

Montfort (1716); Peter Chanel (1841)<br />

29. 4. Irmtrud (9. Jh.); Roswitha (9. Jh.); Robert von Molesme<br />

(1111); Theoger (1120); Dietrich von Thoreida (1219); Katharina<br />

von Siena (1380)<br />

30. 4. Quirinus (um 130); Hildegard (783); Heimo (1024); Rosamunde<br />

(um 1100); Bernhard zur Lippe (1224); Pius (1572);<br />

Pauline von Mallinckrodt (1881)


Impressum 334<br />

Impressum<br />

Lizenzgeber: Pierre-Marie Dumont, Magnificat SAS, Paris<br />

Schirmherr: Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten<br />

Redaktion:<br />

Dr. Johannes Bernhard Uphus, Hennef (Sieg): Chefredakteur · Morgen- und<br />

Abendgebet; Prof. Dr. Susanne Sandherr, München: Impulse · Thema des Monats<br />

· Unter die Lupe genommen · Singt dem Herrn ein neues Lied; Dorothee<br />

Sandherr-Klemp, Bonn: Tageseinführungen · Fürbitten · Innehalten am Abend ·<br />

Von Woche zu Woche · Unter die Lupe genommen; Domkapitular Msgr. Dr.<br />

Heinz Detlef Stäps, Rottenburg: <strong>Das</strong> Bild im Blick · Zum Titelbild; Oberkirchenrat<br />

Dr. Marc Witzenbacher, Karlsruhe: Engagiertes Christsein · Themen und<br />

Termine<br />

Beiräte: Dipl.-Theol. Tobias Licht, Karlsruhe; Pfarrer Dr. Stefan Rau, Münster<br />

Gastautoren/innen: Dr. Stefan Voges, Aachen<br />

Schriftleitung und Satz: Dr. Friedrich Lurz, Köln<br />

Druck: C. H. Beck, Nördlingen<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

ISSN 1254-7697<br />

© 1994 Magnificat SAS, Paris<br />

Deutsche Ausgabe © 2000 Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />

Verlag Butzon & Bercker<br />

Hoogeweg 100 · 47623 Kevelaer · Deutschland<br />

Telefon: (0 28 32) 9 29-1 92 · Telefax: (0 28 32) 9 29-2 11<br />

E-Mail: Verlag@magnificat.de<br />

Internet: www.bube.de<br />

Redaktion<br />

Bitte richten Sie Ihre inhaltlichen Anfragen – wenn möglich schriftlich – an:<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong><br />

Redaktion<br />

Oktavianstraße 15a · 50968 Köln · Deutschland<br />

Telefon: (02 21) 9 43 37 61 · Telefax: (02 21) 9 43 37 63<br />

E-Mail: Redaktion@magnificat.de<br />

Internet: www.magnificat.de<br />

Ansprechpartner: Herr Dr. Friedrich Lurz


335Leserservice<br />

Für Deutschland und Österreich:<br />

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Telefon: 044 482 60 11<br />

E-Mail: verlag@neuestadt.ch · Internet: www.dasmagnificat.ch<br />

Ansprechpartnerin: Frau Claudia Wyden<br />

Bezugspreise (Stand: Juli 2019), Herstellung in Deutschland<br />

Deutschland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 54,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Österreich: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 56,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Schweiz: Einzelheft: Fr 9,80 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: Fr 97,– (inkl. Versandkosten)<br />

Europäische Union: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 69,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Übriges Ausland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 84,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Einzelpreise für die Sonderhefte:<br />

„Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“<br />

sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 5,– / Fr 6,90 (zzgl. Versandkosten)<br />

Version im PDF- oder Epub-Format unter www.magnificat.de/digital.<br />

Einzelheft: € 3,99/Fr 4,90; Jahres-Abonnement: € 29,99/Fr 44,–, bei<br />

gleichzeitigem Abonnement der gedruck ten Ausgabe: € 14,99/Fr 22,–.<br />

Sonderhefte „Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die<br />

Feier der Eucharistie“ sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 2,99/Fr 3,90.<br />

App für Apple-Geräte im iTunes Store, für Android-Geräte im Google<br />

Store. Es gelten die dort hinterlegten Preise.


Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen<br />

Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen<br />

Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte<br />

sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes<br />

approbierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift.<br />

Quellennachweis<br />

Seite 31:<br />

Huub Oosterhuis (Übertragung: Cornelis Kok),<br />

aus: Ders., Du Freund Gott. Lieder – Gebete – Essays.<br />

Topos Taschenbuch 838,<br />

© 2013 Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer,<br />

www.lahn-verlag.de<br />

Seite 135 f.:<br />

aus: Wilhelm Willms,<br />

meine schritte kreisen um die mitte. neues lied im alten land, 54 f.,<br />

© 1984 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />

Seite 178:<br />

Text: Eugen Eckert; Melodie: Winfried Heurich<br />

© Studio Union im Lahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer,<br />

www.lahn-verlag.de<br />

Leider war es nicht in allen Fällen möglich, den Rechtsinhaber ausfindig<br />

zu machen. Entsprechende Hinweise nimmt der Verlag gerne entgegen.


Liturgischer Kalender<br />

In den aktuellen liturgischen Kalender sind die im Heft erwähnten Heiligen<br />

aufgenommen. (H) Hochfest – (F) Fest – (G) Gebotener Gedenktag – (g) Nichtgebotener<br />

Gedenktag. Lesejahr für die Sonntage: B.<br />

Do 1.4. Gründonnerstag <strong>Stundenbuch</strong> vom Tag<br />

Fr 2.4. KarfreitagKarfreitag<br />

Sa 3.4. KarsamstagKarsamstag<br />

So 4.4. Auferstehung des Herrn (H)Ostersonntag<br />

Mo 5.4. OstermontagOsteroktav<br />

Di 6.4. OsteroktavOsteroktav<br />

Mi 7.4. OsteroktavOsteroktav<br />

Do 8.4. OsteroktavOsteroktav<br />

Fr 9.4. OsteroktavOsteroktav<br />

Sa 10.4. OsteroktavOsteroktav<br />

So 11.4. 2. Sonntag der OsterzeitOsteroktav<br />

Mo 12.4. 2. Osterwoche 2. Woche<br />

Di 13.4. Hl. Martin I. (g)<br />

Mi 14.4. 2. Osterwoche<br />

Do 15.4. 2. Osterwoche<br />

Fr 16.4. 2. Osterwoche<br />

Sa 17.4. 2. Osterwoche<br />

So 18.4. 3. Sonntag der Osterzeit 3. Woche<br />

Mo 19.4. Hl. Leo IX. (g); Sel. Marcel Callo (g)<br />

Di 20.4. 3. Osterwoche<br />

Mi 21.4. Hl. Konrad von Parzham (g); Hl. Anselm (g)<br />

Do 22.4. 3. Osterwoche<br />

Fr 23.4. Hl. Adalbert (g); Hl. Georg (g)<br />

Sa 24.4. Hl. Fidelis von Sigmaringen (g)<br />

So 25.4. 4. Sonntag der Osterzeit 4. Woche<br />

Mo 26.4. 4. Osterwoche<br />

Di 27.4. Hl. Petrus Kanisius (g)<br />

Mi 28.4. Hl. Peter Chanel (g);<br />

Hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort (g)<br />

Do 29.4. Hl. Katharina von Siena (F)<br />

Fr 30.4. Hl. Pius V. (g)

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