Spontane Reaktionen - www-user
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Chemie für Studierende der Biologie I Merkzettel V<br />
Irreversible und reversible <strong>Reaktionen</strong><br />
Irreversible <strong>Reaktionen</strong> sind solche <strong>Reaktionen</strong>, die spontan nur in eine Richtung<br />
ablaufen, während reversible <strong>Reaktionen</strong> in beide Richtungen ablaufen können. Von<br />
Natur aus entscheidet die Energiedifferenz zwischen den Ausgangsstoffen (Edukten)<br />
und den Produkten, ob eine Reaktion reversibel ist oder nicht. Ist diese<br />
Energiedifferenz zu groß, ist die Reaktion irreversibel.<br />
Daneben kann eine reversible Reaktion aus ganz praktischen Gründen irreversibel<br />
werden:<br />
• Eines oder mehrere Produkte sind gasförmig und entweichen. Sie stehen<br />
damit für die Rückreaktion nicht zur Verfügung.<br />
• Eines oder mehrere Produkte sind schwerlösliche Feststoffe, die sich als<br />
Bodensatz absetzen. Damit stehen sie für die Reaktion ebenso wenig zur<br />
Verfügung.<br />
• In der chemischen Produktion macht man aus reversiblen <strong>Reaktionen</strong><br />
irreversible, indem man eines oder mehrere Produkte aus dem<br />
Reaktionskessel entnimmt. In der Biochemie ist das nicht anders, hier werden<br />
z.B. Reaktionsprodukte an Proteine gebunden, so daß sie nicht mehr zurück<br />
reagieren können.<br />
Das chemische Gleichgewicht<br />
Das chemische Gleichgewicht macht Aussagen über die Verteilung von Edukten und<br />
Produkten in einem Reaktionsgemisch bei reversiblen <strong>Reaktionen</strong>.<br />
Wichtig: Das chemische Gleichgewicht ist ein dynamisches Gleichgewicht, kein<br />
statisches.<br />
Abb. 2: Statisches Gleichgewicht (2)<br />
Die beiden Aquarien in Abb. 3 befinden sich in einem dynamischen Gleichgewicht,<br />
d.h. im zeitlichen Mittel befinden sich in beiden Becken gleich viele weiße und<br />
schwarze Fische. Dabei sind die Fische nicht an ein Becken gebunden, sondern<br />
schwimmen hin und her. Würde man einen einzelnen Fisch beobachten, wäre er die<br />
Hälfte der Zeit in dem einen Becken, die andere in dem anderen Becken. Dabei sind<br />
natürlich etwaige soziale Faktoren – wie Schwarmverhalten – außer acht zu lassen.<br />
Daniel Kühne, AG Wanczek<br />
Abb. 3: Dynamisches Gleichgewicht (3)<br />
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