11.03.2021 Aufrufe

Gebirgsfreund Nr. 2/2018

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gebirgsfreund</strong> | Umwelt Fachgruppen & Naturschutz<br />

Bergsteigergruppe<br />

Wenn deine Tour länger dauert als der Tag<br />

Unter diesem Motto organisierte Harry Grün ein Biwakwochenende,<br />

mit welchem die Bergsteigergruppe neue Leute für unsere<br />

Gruppe und das alpine Bergsteigen interessieren möchte. Hier<br />

sein Bericht:<br />

„Mit 22 TeilnehmerInnen und durch günstige Umstände wurde<br />

das Biwakwochenende ein voller Erfolg. Am Tirolerkogel, nur 5<br />

Minuten vom Annaberger Haus entfernt, fanden wir im Februar<br />

ideale Verhältnisse in Form von meterhohen Schneewechten.<br />

Gruppen von 2 bis 4 Personen hoben in ca. 3-4 stündiger Arbeit<br />

mehr oder weniger komfortable Schneehöhlen aus. 2 TeilnehmerInnen<br />

zogen es vor, im Zelt zu schlafen. Das geht zwar<br />

schneller, aber nachdem die Temperatur in dieser Nacht auf -20<br />

Grad fiel, zeigte sich letztlich, dass die Schneehöhlen doch den<br />

besseren Schutz bieten.<br />

Biwakbau<br />

©Ulli Fechter<br />

Dieter Holzweber, der 1. Vorsitzende unseres Vereins, stattete<br />

uns einen netten Besuch ab und spendierte selbstloser weise eine<br />

Flasche Marillenschnaps. Zwar zögerten einige TeilnehmerInnen,<br />

das hochprozentige Zeug wegen der Unterkühlungsgefahr zu<br />

konsumieren. Aufgrund der entspannten Gesamtsituation wurde<br />

der Frostschutz aber letztlich von der Gruppe gut angenommen.“<br />

Im April folgte ein Klemmkeilseminar am Peilstein.<br />

„Aufgrund einer Panne schaffte es die Ankündigung unseres<br />

„Klemmkeil-Events“ nicht in das Kursprogramm des <strong>Gebirgsfreund</strong>es.<br />

Somit schien die Sache vorerst obsolet. Dank der erfolgreichen<br />

Mundpropaganda fand der Lehrgang dann doch noch<br />

statt. Ziel war, die Möglichkeiten mobiler Sicherungsmittel für<br />

ein sicheres und autarkes Klettern abseits der „Bohrhaken-Autobahnen“<br />

zu vermitteln. Schön war, dass nach der Übung noch alle<br />

Zeit hatten, den Tag mit einer geselligen Einkehr abzuschließen.“<br />

Eine Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe wird geplant.<br />

Forum Alpin<br />

Bergsteigen in Bolivien<br />

Auf der kargen Hochebene stehen immer wieder Kühe und weit<br />

verstreut liegen kleine Dörfer. Am Horizont sind die schneebedeckten<br />

Gipfel der Cordillera Real zu sehen. Wir fahren auf der neuen<br />

Autobahn durch das Altiplano von Bolivien. Irgendwo zweigt unser<br />

Fahrer ab und es geht über eine Schotter-Rumpelpiste in Richtung<br />

Gebirge. Erst als wir die vorgelagerten Hügel erreichen, sind auf den<br />

Hängen viele Lamas und Alpakas (die wir eigentlich schon im Altiplano<br />

erwartet hätten). Im Dorf Tuni ist Endstation für das Taxi und<br />

es geht zu Fuß weiter, unser Gepäck wird mit Eseln transportiert.<br />

Am malerischen, 4700m hoch gelegenen See Chiar Khota, umgeben<br />

von vergletscherten 5000er-Gipfeln, schlagen wir dann für eine<br />

Woche unser Zelt auf. Der schönste Gipfel, den wir hier ersteigen<br />

konnten, war der Pequeno Alpamayo. Es ist eine klassische, kombinierte<br />

Hochtour mit einem längeren Gletscheraufstieg, leichten<br />

Felskletterpassagen und steilen Firn- bzw. Eisgraten zum Gipfel.<br />

Am Grat konnten wir perfekt mit Eisschrauben sichern, während 2<br />

Bergsteiger, die durch die Südostflanke kletterten, von grundlosem<br />

Gries-Schnee berichteten.<br />

2 Wochen später steigen wir die steilen Gletscherflanken auf den Illimani<br />

hinauf, mit 6438m der zweithöchste Gipfel Boliviens. Dank einer<br />

guten, vorhandenen Spur war die Besteigung relativ einfach und<br />

wir konnten alles seilfrei gehen. Trotzdem waren wir an diesem Tag<br />

die einzigen, die den Gipfel erreichen – wegen der eisigen Temperaturen<br />

(wir sind auch im Aufstieg mit Daunenjacke unterwegs) haben<br />

die beiden anderen Zweier-Teams beim Aufstieg wieder umgedreht.<br />

Bergsteigen ist in Bolivien völlig problemlos ohne bürokratische<br />

Hindernisse möglich, man muss sich nur ein Taxi für den Transport<br />

zum Ausgangspunkt organisieren und schon kann es losgehen. Und<br />

dazu kommt, dass man sich im Juli auch nicht ums Wetter kümmern<br />

muss – die Sonne scheint fast jeden Tag von einem wolkenlosen<br />

Himmel!<br />

Bei unserer traditionellen Sommerkletterwoche im vergangenen<br />

August war das leider nicht so, trotzdem konnten die insgesamt 21<br />

TeilnehmerInnen, in der Umgebung des Rifugio Lambertenghi in<br />

den Karnischen Alpen zahlreiche schöne Klettertouren unternehmen.<br />

Auch in diesem Sommer sind wir natürlich wieder unterwegs, das<br />

Ziel unserer heurigen Kletterwoche werden die Kalkgipfel im Vorarlberger<br />

Rätikon sein. Schnellentschlossene können vielleicht noch<br />

einen Platz in der Lindauer Hütte bekommen.<br />

im Hochlager Nido de Condores am Illimani<br />

©Brigitte Hantusch<br />

Klaus Adler<br />

Matthias Hutter<br />

12 | <strong>Gebirgsfreund</strong> | <strong>Nr</strong>. 2 / <strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!