www.tapetenshop.com www.kindertapeten.de www.stuckleistenprofi.de www.farbe-und-technik.de
Viel lieber mittendrin statt nur dabei – Erfahrungen mit dem Online-Training Im Sport gibt es Mannschaftstraining, Einzeltraining – aber Online-Training? Mit dieser Frage wurden vor gut einem Jahr erstmals auch die Trainer und Trainerinnen des RC Borken- Hoxfeld sowie des SV Burlo konfrontiert. Gemeinsam und doch einsam schwitzen zuhause vor dem Tablet oder Notebook statt in der Halle, bei allen nur denkbaren Eventualitäten hatte wohl kaum einer dies überhaupt je in Betracht gezogen. Doch mit einem Mal stand bzw. steht das normale Leben still, Home-Office und Home Schooling gehören wie selbstverständlich zum Alltag. Wie ist es also, wenn plötzlich auch Vereinssport nicht mehr wie gewohnt möglich ist? „Mir geht diese Situation schon sehr an die Nieren“, zieht Danuta Brinkmann ein gemischtes Fazit. „Ich bin es überhaupt nicht gewöhnt zuhause zu sitzen.“ Nur die Skurios Volleys als semi-professionelle Mannschaft dürfen aktuell zusammen trainieren, der „normale“ Vereinssport hingegen hängt seit Monaten an der – häufig recht langsamen – Internetverbindung. Brinkmann selbst bietet für die von ihr trainierten Mannschaften vier Mal pro Woche Online-Training an, zweimal davon für eine gemischte Truppe aus Regional-, Verbands- und Landesliga, dazu je einmal die U14-Jugend sowie die U12/U13-Mädchen. Doch das jetzige Training ist ganz anders als gewohnt. „Dass man jetzt vor dem Notebook ´herumhopst´, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen“, so Brinkmann. Der früher aus der Halle oder vom Beachvolleyball-Feld gewohnte Sport ging jetzt nicht mehr. Die Trainerin erläutert dies: „Sport mit dem Ball fällt verständlicherweise in den eigenen vier Wänden schwer. Was bleibt ist eher Athletik-Training, Krafttraining, der Erhalt der Fitness und der Sprungkraft.“ Es bleiben also eher trockene Übungen fast ohne den geliebten Volleyball. So wird schon mal eine Art Leiter auf den Boden aufgeklebt, um die Schrittfolgen für Sprünge zu üben. Nur zum Ende hin geht es meist nicht ohne Ball, doch selbst hier gelten Einschränkungen. „Viele Spielerinnen wohnen in Mehrfamilienhäusern, da kann man schlecht auf den Boden prellen“, befürchtet die Trainerin ansonsten Nachbarschafts- Schwierigkeiten. Auch ständige Übungen mit der Wohnzimmerwand seien nicht gerade vorteilhaft – „ansonsten wird die Wand schnell schwarz.“ Ab und zu geht Training aber auch offline. „Ich fordere die Spielerinnen häufig auf nach draußen zu gehen“, so Brinkmann. Zum Frischluft-Repertoire gehören dann Roller Skates oder Fahrrad fahren, joggen oder auch das klassische Spazieren gehen. Hauptsache raus in die Natur statt nur zuhause zu sitzen. Wenig Positives konnte auch Markus Friedrich dem plötzlich notwendigen Online-Training abgewinnen, auf das die Volleys, während der zwei Quarantänepausen der Skurios- Spielerinnen ausgewichen sind. „Eigentlich war die Online- Zusammenkunft eher ein Spaß als wirkliches Training“, blickt der Teammanager der Skurios Volleys kritisch zurück. Co- Trainer Jakob Schlettert bereitete zu den Online- Trainingseinheiten jeweils Übungen für die Spielerinnen vor. Doch dieses Training hatte auch Grenzen, wie Friedrich erläutert: „Für ein richtiges Training auf diesem hohen Leistungsniveau braucht man aber den Ball oder Gewichte, auch müsste das Training dann jeden Abend erfolgen. Das dies nicht geht, ist aber verständlich.“ Glücklicherweise gelten die Kontaktbeschränkungen für das Training des Volleyball-Zweitligisten nicht, da sie offiziell zu den Profimannschaften gehört. „Das einzig Gute daran war, das wir uns zumindest regelmäßig sehen konnten.“ Sich alle einmal kurz wiedersehen, diesen Lichtblick kennt auch Danuta Brinkmann. Doch meist bleibt es am Bildschirm anfangs sehr ruhig. „Was sollen die Mädels denn erzählen, es passiert ja so wenig Neues“, versteht Brinkmann ihre Schützlinge. Nur zu Beginn waren alle begeistert von dieser Trainingsform, wollten diese gerne ausprobieren. Nun aber fehlt den Spielerinnen auch die richtige Perspektive aufs nächste reale Wiedersehen. Zugleich ist es nicht leichter beim Online-Training das individuelle Leistungspotential abzurufen. Hinzu kommen teilweise schlechte Internetverbindungen oder falsch eingestellte Kameras. „Ich stehe nicht vor dem Notebook und kontrolliere die ganze Zeit ob die Übungen richtig gemacht werden“, so Brinkmann. Selbstdisziplin ist aktuell also sehr gefragt – und die Hoffnung auf eine Besserung der Lage. Endlich wieder ein gemeinsames Training, Pflichtspiele und gemeinsame Freude, darauf fiebern aktuell alle hin. Denn Sport in der Gemeinschaft macht doch am meisten Spaß