Heimspielheft Ausgabe 11
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Was macht eigentlich...?<br />
Lena Nelke<br />
Das Trikot des Volleyball-Zweitligisten Skurios Volleys<br />
haben sie längst abgestreift, vergessen aber sind die<br />
ehemaligen Volleyball-Spielerinnen keineswegs. Da in<br />
der Vergangenheit immer mal wieder die Frage aufkam,<br />
was ehemalige Skurios-Spielerinnen heute so machen,<br />
haben wir bei ihnen einfach mal direkt nachgefragt. In<br />
loser Folge werden wir in einer kleinen Serie ehemalige<br />
Spielerinnen vorstellen und mit ihnen gemeinsam auf<br />
ihre skuriosen Zeiten in Borken zurückblicken.<br />
Heimspiel: Hallo Lena...Wie geht es dir heute und wie ist es<br />
nach dem Abschied von den Skurios Volleys mit dir<br />
weitergegangen?<br />
Lena: Ich arbeite heute immer noch bei der VR-Bank<br />
Westmünsterland. Nach meiner Ausbildung zur<br />
Bankkauffrau habe ich mich ja noch zu einem Studium<br />
entschieden. Hier habe ich den Bachelor of Arts in<br />
Management and Finance erworben. Dieses Studium fiel<br />
zum Teil noch in meine Zeit als aktive Spielerin. Da es<br />
irgendwann zu stressig mit dem Studium und dem Sport<br />
wurde, musste ich eine Entscheidung treffen und die war<br />
ganz klar auf mein berufliches Weiterkommen gerichtet. Ab<br />
April dieses Jahr werde ich bei der Volksbank dann eine<br />
neue Stelle im Projekt- und Inovationsmanagement<br />
antreten. Zwischenzeitlich bin mit meinem langjährigen<br />
Freund Felix verlobt und wir haben uns ein Haus gekauft,<br />
dass wir seit ca. einem Jahr liebevoll kernsanieren. Das ist<br />
nach einem normalen Arbeitstag schon ganz schön<br />
aufwendig und mit viel Dreck und Staub verbunden. Aber es<br />
macht riesig Spaß zu sehen wie etwas Altes zu neuem Leben<br />
erweckt wird.<br />
Heimspiel: Hast du noch Kontakt zur Mannschaft ?<br />
Lena: Zur aktuellen Mannschaft eher weniger. Das ist<br />
bedingt durch Corona im Moment ja auch nicht so richtig<br />
möglich. Wo ich noch regen Kontakt zu habe, sind ehemalige<br />
Mitspielerinnen wie Steffi Tebroke, Natalie Wolter, Ricarda<br />
Schwartke oder Svenja Strumpen. Wir treffen uns, soweit es<br />
geht immer noch regelmäßig und genießen die gemeinsame<br />
Zeit.<br />
Heimspiel: Hat es dich nicht ein wenig geärgert, dass die<br />
Mannschaft in der Folgesaison, nachdem du dich<br />
entschieden hast mit dem Volleyball aufzuhören, Meister in<br />
der 2. Liga wurde?<br />
Lena: Nein eigentlich nicht. Zum einen war es nicht<br />
absehbar, dass die Mannschaft eine solche Saison hinlegen<br />
würde, zum anderen war es für mich der perfekte Zeitpunkt<br />
aufzuhören. Hätte ich den Entschluss früher gefasst, hätte<br />
ich immer irgendwie das Gefühl gehabt die Mannschaft im<br />
Stich zu lassen, gerade als Kapitänin.<br />
Zu der Zeit passte einfach alles im Team und so habe ich<br />
die Gelegenheit genutzt, um in meinem privaten Bereich<br />
etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Es ist nämlich schon<br />
eine enorme Belastung, wenn man Beruf, Weiterbildung<br />
und Leistungssport unter einen Hut bringen will. Natürlich<br />
hätte ich auch gern die Meistermedaille in Empfang<br />
genommen, aber hier hatte ich mich anders entschieden<br />
und konnte damit gut leben.<br />
Heimspiel: Was hat dir in deiner Volleyball-Karriere am<br />
meisten Spaß gemacht ?<br />
Lena: Ganz ehrlich...? Das waren definitiv die<br />
Auswärtsspiele. Das heißt natürlich nicht das die<br />
Heimspiele weniger Bedeutung haben. Wir haben ja relativ<br />
schnell festgestellt, dass unsere Heimspiele ligaweit, ja<br />
sogar deutschlandweit unschlagbar waren und es hat<br />
immer riesig Spaß gemacht in der “Meggie“ zu spiele. Die<br />
Auswärtsspiel in Berlin, Schwerin oder Stralsund waren<br />
immer irgendwie wie ein Familienausflug auf den man sich<br />
schon weit vorher gefreut hat. Wir hatten tolle Hotels und<br />
schon auf der Fahrt dorthin haben wir als Mannschaft<br />
immer jede Menge gelacht und Spaß gehabt. Es war<br />
einfach toll zu sehen, wie uns auch die Fans gerade in den<br />
Hallen in Berlin, Schwerin und Stralsund unterstützt<br />
haben. Da zeigte sich eine richtige Skurios Familie die auch<br />
zusammen hält.<br />
Heimspiel: Wenn du dir für die Skurios Volleys<br />
etwas wünschen könntest, was würde das sein?<br />
Lena: (lacht..) Also wenn ich mir spontan etwas wünschen<br />
könnte, dann wäre es ein richtiger Mannschaftsbus. Da<br />
würde das Team auf den Fahrten zu den Auswärtsspielen<br />
nicht in zwei kleine Busse getrennt. Das ist auch ganz<br />
sicher förderlich für den Teamgeist. Was für die ganz<br />
großen Spielerinnen vielleicht noch wichtiger wäre, hier<br />
könnten sie ihre Beine während der Fahrt mal richtig lang<br />
machen. Wenn ich bedenke, was in den sicherlich tollen<br />
Vereins-Bullis schon für Verrenkungen gemacht wurden,<br />
wäre mein Wunsch definitiv ein Mannschaftsbus.