Kettenblatt Februar - Velo-Club Reinach

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Ähnliche Veränderungen fanden Forscher auch bei Tieren, die von Suchtstoffen wie Morphin, Kokain oder Nikotin abhängig waren. Hoebel schränkt allerdings ein, dass noch weitere Forschungen nötig seien, um Aussagen über Süssigkeitensüchtige Menschen machen zu können. Er könne sich jedoch vorstellen, dass vergleichbare Veränderungen im Gehirn bei Personen mit Essstörungen wie Bulimie auftreten, sagte er. Sex oder Schokolade Und was passiert bei den normalen oder vielleicht doch schon süchtigen Süssigkeiten-Geniessern im Gehirn? Warum lieben die meisten von uns den süssen Geschmack? «Alles, was uns am Leben erhält, löst im Gehirn einen Belohnungseffekt aus», erklärt Wolfgang Langhans, Physiologe an der ETH Zürich. Botenstoffe im Gehirn bewirken, dass man sich nach einem schmackhaften Mahl gut fühlt, ebenso wie nach dem Sex. Die Gehirnregionen und die Botenstoffe, die an diesen Belohnungssystemen beteiligt sind, überlappen sich zum Teil. So sei normalerweise jeweils auch nur eines dieser Systeme aktiv. Das heisst, beim Sex verlangt der Körper nicht zusätzlich nach gutem Essen. «Die Freude an Süssem war ursprünglich etwas Positives, etwas Überlebenswichtiges», so Langhans. Süsse Früchte, die nur begrenzt in der Natur vorhanden waren, lieferten schnelle Energie, wichtige Nährstoffe und Vitamine. Heute allerdings, beim Überfluss an zuckerhaltiger Nahrung, können manche Menschen ihr Verlangen nach Süssem nicht mehr kontrollieren. Dieser Kontrollverlust ist ein Anzeichen einer Sucht. Langhans erklärt, dass zwar durch den Genuss von Süssigkeiten körpereigene Opiate freigesetzt werden. Diese glücklich machenden Stoffe haben jedoch eine schwächere Wirkung als Suchtstoffe wie etwa Morphin oder Nikotin. Diese wirken viel länger und beeinflussen die chemischen Abläufe im Gehirn stärker. Und wie können sich nun Betroffene von einer Zuckersucht befreien beziehungsweise lernen, mit ihr umzugehen? Die Vorschläge, die Inke Jochims und Karin und Roland Possin in ihren Büchern machen, sind ganz unterschiedlich. Jochims stellt ein völlig unpraktikables 10-Wochen-Programm vor, in dem die Zuckersüchtigen zuerst komplett auf jeglichen Zucker, dann auf Kaffee, Alkohol und sogar auf selbst gepressten Fruchtsaft verzichten sollen. Auch die Milch gilt für Jochims als «Zuckerspeise». Man solle die Einstellung ändern, schreibt die Heilpraktikerin: «Sie essen für die Ernährung Ihres Körpers, nicht nur für Ihr Geschmacksempfinden.» Diese Radikalkur wird kaum jemand dauerhaft durchhalten können. Totaler Verzicht nicht nötig Ein völliger Verzicht auf Schokolade sei gar nicht nötig, finden hingegen die Ernährungswissenschaftler Karin und Roland Possin und geben wohlmeinende Anregungen, mit dem Verlangen nach Süssem umzugehen. Also auch bei der «Abnehmen mit Schokolade»-Diät gibt es keine
Empfehlung, Schoggi-Müesli zum Frühstück zu schlemmen, Kuchen zum Mittag und eine Mousse au Chocolat am Abend. Im Gegenteil: Der Schwerpunkt liegt auf einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salaten und Vollkornprodukten. Pro Tag sind jedoch 200 Kalorien durch Süssigkeiten erlaubt – das sind aber nur 35 Gramm Vollmilchschokolade, drei Pralinés oder drei Schokoladenkekse. Die Abnehmwilligen sollen lernen, sorgsam mit Schokolade und anderen süssen Genüssen umzugehen. Zum Beispiel durch ein Ritual. Niemals Süsses einfach neben dem Fernsehen oder beim Arbeiten am Computer essen, sondern den Genuss bewusst zelebrieren: Ein Praliné oder einen Keks auf einen schönen Teller legen, die Süssigkeit vor dem Essen anschauen, befühlen, daran riechen, ein bisschen abbeissen und dann erst richtig im Mund zergehen lassen und geniessen. Danach in sich hineinhorchen, ob man wirklich noch ein zweites Stück möchte. Die beiden Buchautoren Karin und Roland Possin wollen ihre Leser stärken, der Verlockung durch Süsses zu widerstehen. Denn: «Stark ist, wer eine Tafel Schokolade mit blossen Händen in vier Teile zerbrechen kann – und dann nur einen davon isst.»
Seite 1 und 2: KETTENBLATT Ausgabe Nr. 105 Februar
Seite 3 und 4: In diesem Heft Editorial Präsis Wo
Seite 5 und 6: Die präsidialen Worte Thomas Kaise
Seite 7 und 8: Einladung 27. Ordentliche Generalve
Seite 9 und 10: Clubmeisterschaft zu einem attrakti
Seite 11 und 12: Reglement Goldwurst Cup Die Rennen
Seite 13 und 14: Garda Rock & Race MTB und RV am Gar
Seite 15 und 16: Flandern-Rundfahrt Belgischer Cockt
Seite 17 und 18: Camp for Freaks XIV Thomas Kaiser R
Seite 19 und 20: Herzlichen Dank an die Sponsoren un
Seite 21 und 22: Aletsch-Halbmarathon Ein besonderes
Seite 23 und 24: Paella, Olé Speiche Pablos Paella
Seite 25: Süssigkeiten machen süchtig - und
Seite 29 und 30: 04./05.04.09 Schaan (FL) Samstag: K
Seite 31 und 32: Trainingslager - aber Achtung Wenn
Seite 33: Wer ist wer im VCR Präsident Thoma

Kettenblatt Februar - Velo-Club Reinach

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?