Markanto Katalog 2021
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Jahrhundertwende
Armlehnstuhl ca. 1905 von Otto Wagner
Otto Wagners Werk – mit der Abwendung von der
Ornamentik des 19. Jahrhunderts – steht für den
Aufbruch des 20. Jahrhunderts. Seine Architektur
prägte das Erscheinungsbild Wiens zur Jahrhundertwende.
Zu Wagners Hauptwerk zählt das zwischen 1903
und 1912 entstandene Gebäude der kaiserlich-königlichen
Postsparkasse, welches als bahnbrechend für
den Aufbruch in eine neue Zeit gilt. Besondere architektonische
Merkmale waren dabei der Kassensaal mit
seinem einzigartigen Glasboden und die abgehängte
Glas-Stahl-Konstruktion im großen Schaltersaal.
Otto Wagner entwarf aber nicht nur das Gebäude,
sondern auch die Inneneinrichtung und Möblierung.
Denn für viele Architekten war es damals selbstverständlich,
im Kontext ihrer ganzheitlichen Auffassung
auch die passenden Einrichtungsgegenstände
als Gesamtkunstwerk mit zu entwerfen. Schließlich
wollte man nicht, dass der Auftraggeber das neue
Werk mit den falschen Möbeln „verschandelt”. Später
wurde daraus der Begriff des „Architektenstuhls”
abgeleitet.
Dabei legte Otto Wagner viel Wert auf Details,
selbst die Lichtschalter oder Teppiche wurden von
ihm entworfen. Als besonders gelungen gelten dabei
die Möbel, wie z. B. der Postsparkasse-Armlehnstuhl
mit seinen Beschlägen und der Beinverkleidung
aus Aluminium. Weitere Otto Wagner Entwürfe für
das Gebäude der kaiserlich-königlichen Postsparkasse
wie seinen ikonischen Hocker finden Sie auf unserer
Internetseite www.Markanto.de.
Café Museum Stuhl 1899 von Adolf Loos
Adolf Loos gilt als einer der ersten modernen Architekten, die sich bewusst von der Ornamentik der damaligen
Zeit durch gradlinige, schnörkellose Fassaden absetzten. Bekannt wurde er durch seine Streitschrift „Ornament
und Verbrechen” im Jahr 1910. Seine Inneneinrichtung des Café Museum in Wien 1899 gilt als ein Meilenstein
der Designgeschichte. Denn hierbei verzichtete Adolf Loos erstmalig auf die damals noch übliche umfangreiche
Ornamentik und setzte damit eine kleine Revolution in Gang. Dabei entwarf er auch die Möblierung für das Café
– wie den berühmten Café Museum Stuhl.
Café Museum Stuhl, Hersteller: Wiener GTV Design, Wien
Buche, wahlweise dunkelbraun gebeizt oder schwarz lackiert, 43 x 53 cm, Höhe 88 cm ab EURO 810,00
Teeservice 1914 von Henry van de Velde
Der belgische Architekt und Entwerfer Henry van de Velde gilt als einer der Vorreiter der Bauhaus-Kultur. Er wird von
Kritikern zu den vielseitigsten Künstlern des Jugendstils gezählt. Um 1900 verlagerte van de Velde seinen Lebensmittelpunkt
nach Deutschland, wo er Leiter der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule in Weimar wurde.
Diese Kunstgewerbeschule wurde nach 1919 Sitz des Bauhaus. In dem Umfeld entwarf er auch dieses Teeservice, das
aber bedingt durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht industriell produziert wurde. Erst 2014 wurde es von der
Manufaktur Reichenbach basierend auf dem historischen Musterservice im Stadtmuseum Jena erstmalig hergestellt.
Armlehnstuhl, Hersteller: Wiener GTV Design, Wien
Buche, Aluminium, 56 x 56 cm, Höhe 80 cm EURO 1.425,00
Teekanne, Hersteller: Reichenbach
Porzellan, Höhe 18 cm, Fassung 0,8 Liter EURO 79,00
Teetasse mit Untertasse und Kuchenteller, Reichenbach
Untertasse ø 15,5 cm, Kuchenteller ø 20 cm EURO 72,00
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