In meinen vier Bezirkshauptmannschaften fallen ... - Arbeitsinspektion
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100 100 JAHRE<br />
ARBEITSINSPEKT<br />
ARBEITSINSPEKTORA<br />
ARBEITSINSPEKT ORA ORAT ORA<br />
IN IN VORARLBER<br />
ORARLBER<br />
ORARLBERG<br />
ORARLBER<br />
AHRE
„<strong>In</strong> <strong>meinen</strong> <strong>vier</strong> <strong>Bezirkshauptmannschaften</strong><br />
<strong>fallen</strong> die Leute von den Gerüsten herunter,<br />
in Maschinen hinein, alle Balken kippen um,<br />
alle Böschungen lockern sich, alle Leitern<br />
rutschen aus, was man hinauf gibt, das<br />
stürzt hinunter, was man herunter gibt, darüber<br />
stürzt man selbst.<br />
Und man bekommt Kopfschmerzen von diesen<br />
jungen Mädchen in der Porzellanfabrik,<br />
die unaufhörlich mit Türmen von Geschirr<br />
sich auf die Treppe werfen.“<br />
Franz Kafka<br />
Brief an einen Freund
LEITF LEITF LEITFADEN LEITF LEITF ADEN<br />
Diese Festschrift soll den 100jährigen Werdegang vom Gewerbeinspektorat hin zum Arbeitsinspektorat für<br />
Vorarlberg in lebendiger Form dokumentieren.<br />
Die Broschüre samt CD-Rom versteht sich als Angebot an alle, uns und unsere Arbeit genauer kennen zu<br />
lernen, als Angebot auch an Lehrer und Schüler, sich frühzeitig mit dem Thema Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz auseinanderzusetzen. Sie will als Beitrag zur Förderung des Sicherheitsbewusstseins<br />
verstanden sein.<br />
Die CD-Rom geben wir auf besonderen Wunsch an alle <strong>In</strong>teressierten kostenlos weiter; sie ist beim Arbeitsinspektorat<br />
Bregenz unter der Tel. Nr.: 05574 / 78 60 10 erhältlich.<br />
<strong>In</strong> der Themenauswahl unserer Artikel erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Sie sind willkürlich aus unserem Arbeitsleben gegriffen.<br />
Die Ausdrücke wie Arbeitgeber, Arbeitnehmer …. sind immer geschlechtsneutral zu verstehen.<br />
Als Autoren fungierte das Team des Arbeitsinspektorates Bregenz<br />
(in alphabetischer Reihenfolge):<br />
Gerlinde Gerlinde Aichholzer Aichholzer<br />
Gerhard Gerhard Delazer Delazer <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g<br />
Bernd Bernd Doppler Doppler D<strong>In</strong>g D<strong>In</strong>g. D<strong>In</strong>g<br />
Guntram Guntram F FFeurstein<br />
F eurstein <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g<br />
Günther Günther Hafner Hafner<br />
Apostolos Apostolos KK<br />
Konstantinou KK<br />
onstantinou <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g<br />
Elisabeth Elisabeth Martin Martin Martin<br />
Franz ranz ranz Netzer<br />
Netzer<br />
Karl arl Heinz Heinz P PPassamani<br />
P assamani Raimund aimund P PPecina<br />
P ecina D<strong>In</strong>g D<strong>In</strong>g. D<strong>In</strong>g<br />
Peter eter eter Stadelmann Stadelmann <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g<br />
Gerhard Gerhard Staudacher Staudacher <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g<br />
Alfons Alfons Vith Vith Dr Dr. Dr<br />
<strong>In</strong>go <strong>In</strong>go <strong>In</strong>go W WWaldhart<br />
W aldhart <strong>In</strong>g <strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g<br />
Layout: D<strong>In</strong>g. Bernd DOPPLER<br />
Druck: HECHT DRUCK HARD<br />
Gesamtk Gesamtkoordination Gesamtk oordination und und Qualitätsmanagement: Qualitätsmanagement: Gerlinde Gerlinde AICHHOLZER<br />
AICHHOLZER<br />
1
INHAL INHALTSVERZEICHNIS:<br />
INHAL TSVERZEICHNIS:<br />
1. Leitfaden<br />
2. Grußworte<br />
3. Quo vadis?<br />
4. Wir über uns<br />
5. Was tun wir?<br />
6. Partner, Freunde, Förderer<br />
7. Themen unserer Arbeit<br />
8. Zeitzeugen, Anekdoten<br />
9. Rückblende<br />
10. Quellennachweise<br />
IMPRESSUM:<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber und für den <strong>In</strong>halt verantwortlich:<br />
Arbeitsinspektorat Bregenz, namentlich: Bernd DOPPLER D<strong>In</strong>g., Gerlinde AICHHOLZER, Raimund PECINA D<strong>In</strong>g.<br />
Redaktion: Gerlinde AICHHOLZER<br />
Fotos: Gerhard DELAZER <strong>In</strong>g. Bernd DOPPLER D<strong>In</strong>g. <strong>In</strong>go WALDHART <strong>In</strong>g.<br />
Renate DÜR Guntram FEURSTEIN <strong>In</strong>g. Raimund PECINA D<strong>In</strong>g.<br />
Günther HAFNER Apostolos KONSTANTINOU <strong>In</strong>g. Alfons VITH Dr.<br />
Franz NETZER Karl Heinz PASSAMANI<br />
Grafische Gestaltung: Bernd DOPPLER D<strong>In</strong>g.<br />
Druck: Hecht Druck GmbH. & Co KG, Hard<br />
CD CD CD-ROM: CD CD ROM:<br />
Gesamtgestaltung, Videotechnik: <strong>In</strong>go WALDHART <strong>In</strong>g.<br />
Filmaufnahmen: Gerhard DELAZER <strong>In</strong>g. Josef FUßENEGGER <strong>In</strong>g.<br />
Fotos: Gerhard DELAZER <strong>In</strong>g. Günther HAFNER Josef FUßENEGGER <strong>In</strong>g.<br />
Apostolos KONSTANTINOU <strong>In</strong>g. Franz NETZER<br />
Texte, Drehbuch: Gerlinde AICHHOLZER Raimund PECINA D<strong>In</strong>g. Bernd DOPPLER D<strong>In</strong>g.<br />
Sprecher: Gerlinde AICHHOLZER Bernd DOPPLER D<strong>In</strong>g.<br />
MIT MIT UNSEREM UNSEREM BESTEN BESTEN D DDANK<br />
D ANK AN AN DIE DIE FÖRDERER FÖRDERER DER DER FESTSCHRIFT FESTSCHRIFT IN IN ALPHABETISCHER ALPHABETISCHER REIHENFOLGE:<br />
REIHENFOLGE:<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
<strong>In</strong>dustriellenvereinigung<br />
Österreichischer Gewerkschaftsbund und Fachgewerkschaften wie:<br />
Gewerkschaft Metall – Textil<br />
Gewerkschaft Druck – Journalismus und Papier<br />
Gewerkschaft der Privatangestellten<br />
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst FSG<br />
Gewerkschaft Bau – Holz<br />
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Vorarlberg<br />
Vorarlberger Landesregierung und Pressestelle des Landes<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
2
GRUSSWORTE<br />
GROSS GROSSAR GROSS AR ARTIGE AR TIGE LEISTUNGEN<br />
LEISTUNGEN<br />
LEISTUNGEN<br />
FÜR FÜR DIE DIE SICHERHEIT SICHERHEIT UND<br />
UND<br />
GESUNDHEIT<br />
GESUNDHEIT<br />
Schon vor über 100 Jahren wurde die Notwendigkeit<br />
erkannt, gesetzliche Regelungen zum Schutz der<br />
arbeitenden Menschen festzulegen und deren Einhaltung<br />
durch eine unabhängige Behörde, die ersten<br />
Arbeitsinspektoren, zu überwachen. Heute ist die<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong> die größte Arbeitsaufsichtsbehörde<br />
in Österreich und für die größte Anzahl der Betriebe zuständig.<br />
Als Arbeitsminister bin ich stolz auf die großartigen Leistungen für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer<br />
in Österreich. Ein von mir ins Leben gerufener Staatspreis, der bereits zweimal vergeben wurde,<br />
unterstreicht den hohen Stellenwert der Arbeitssicherheit in unserem Land.<br />
Dafür, dass diese Sicherheit gewährleistet ist, sorgen die 20 Arbeitsinspektorate Österreichs. Sie sind es, die<br />
darauf achten, dass Wettbewerbsvorteile nicht zu Nachteilen für die Gesundheit der Arbeitnehmer werden.<br />
Ihre überparteiliche, vermittelnde, faire und konsequente Kontrolle der Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards<br />
hilft mit, die Zahl der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten möglichst gering zu halten und damit<br />
auch die volkswirtschaftlichen Folgekosten. So schaffen sie wichtige Grundvoraussetzungen für eine funktionierende<br />
Arbeitswelt und eine gute Basis für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.<br />
Ich danke hier stellvertretend den Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates Vorarlberg, das dieses Jahr das<br />
100jährige Bestehen feiert und ich vertraue auch in Zukunft auf eine konstruktive Zusammenarbeit!<br />
Dr Dr. Dr . Mar Martin Mar tin Bar Bartenstein<br />
Bar tenstein<br />
Bundesminister Bundesminister für für Wir Wirtschaf Wir tschaf tschaft tschaf t und und Arbeit Arbeit<br />
Arbeit<br />
3
GUT GUT FUNK FUNKTIONIERENDE<br />
FUNK FUNKTIONIERENDE<br />
TIONIERENDE<br />
PAR PARTNERSCHAFT<br />
PAR TNERSCHAFT<br />
Der Zeitraum des 100-jährigen Bestehens des<br />
Arbeitsinspektorates Vorarlberg ist geprägt von einer massiven<br />
Dynamik in der Arbeitswelt, nämlich der Entwicklung von einer<br />
industriell geprägten Wirtschaft, hin zu einer modernen, stark<br />
technologisch und dienstleistungsorientierten Wirtschaft.<br />
Für die Mitarbeiter der für Sicherheit und Schutz der Gesundheit zuständigen Behörde bedeutet dies flexibel zu sein, sich laufend mit<br />
neuen Entwicklungen und Erkenntnissen auseinander zu setzen und sich laufend weiterzubilden. All dies ist erforderlich, wenn das<br />
Arbeitsinspektorat auf Entwicklungen nicht nur reagieren, sondern als vorausschauende Behörde agieren will. Agieren bedeutet in<br />
hohem Maße präventiv zu wirken. <strong>In</strong> diesem Sinne ist auch die geleistete Aufklärungsarbeit zu verstehen. Das Arbeitsinspektorat<br />
erfüllt so eine wichtige Funktion als begleitende Behörde, die Maßnahmen zum Schutz der Arbeiternehmer gemeinsam mit Unternehmen<br />
vorsorglich trifft und nicht erst auf Arbeitsunfälle reagiert.<br />
Die Erfolge des Arbeitsinspektorates liegen im gemeinsamen <strong>In</strong>teresse von Arbeitnehmern und Wirtschaft. Einerseits werden durch<br />
die Beseitigung von Defiziten im Sicherheits- und Gesundheitsschutz durch Krankheit oder Arbeitsunfälle bedingte betriebliche und<br />
volkswirtschaftliche Kosten reduziert, andererseits wird unnötiges menschliches Leid verhindert. So verstanden ist die Tätigkeit des<br />
Arbeitsinspektorats Grundlage einer in Vorarlberg langjährigen und gut funktionierenden Partnerschaft.<br />
Für das Engagement bedanken wir uns bei den Mitarbeitern des<br />
Arbeitsinspektorates Vorarlberg ebenso recht herzlich wie für das<br />
mit großer Verantwortung verbundene Bemühen, Anliegen der<br />
Arbeitnehmerseite mit den Vorstellungen der Wirtschaft unter<br />
einen Hut zu bringen.<br />
Landeshauptmann andeshauptmann Dr Dr. Dr . Herber Herbert Herber t Sausgruber<br />
Sausgruber<br />
Landesrat andesrat Manfr Manfr Manfred Manfr Manfred<br />
ed R RRein<br />
R ein<br />
4
GRUSSWORTE<br />
EXISTENZ EXISTENZ DES<br />
DES<br />
ARBEITSINSPEK<br />
ARBEITSINSPEKTOR<br />
ARBEITSINSPEK TOR TORATES TOR TES<br />
UNUMGÄNGLICH<br />
UNUMGÄNGLICH<br />
Wenn das Arbeitsinspektorat Vorarlberg am<br />
6. Mai dieses Jahres seinen 100-jährigen<br />
Bestand feiert, möchte ich dazu meine<br />
persönlichen Glückwünsche und im Namen der<br />
Landeshauptstadt Bregenz die herzlichsten<br />
Grüße übermitteln.<br />
Das Arbeitsinspektorat spielt in der sozialpolitischen Landschaft Vorarlbergs eine bedeutende Rolle. Zwar hat<br />
sich die Arbeitswelt im Laufe des 20. Jahrhunderts grundlegend verändert, und die Zeit, in der sich Arbeitnehmer<br />
und Wirtschaft in einer Art Gegnerschaft gegenüber standen, ist Gott sei Dank längst vorbei. Heute<br />
kann nicht mehr von einer Gegnerschaft die Rede sein, sondern vielmehr von einer Partnerschaft. Dafür gibt<br />
es heute andere Aufgaben und Problemstellungen.<br />
Und deshalb ist auch in der Gegenwart die Existenz des Arbeitsinspektorates unumgänglich. Getreu dem<br />
Motto, dass nicht die Sache, sondern der Mensch im Mittelpunkt des Denkens und Handeln steht, hat sich<br />
diese Einrichtung stets dafür eingesetzt, dass die Menschen faire Arbeitsbedingungen vorfinden. Dafür<br />
möchte ich nicht nur danken, sondern auch ein dickes Lob aussprechen.<br />
Und ich möchte die Verantwortlichen gleichzeitig ermuntern, ihre wertvolle Arbeit auch in der Zukunft mit<br />
entsprechender Kooperationsbereitschaft und <strong>In</strong>tensität fortzusetzen. Denn welche Fragen rund um die Arbeitswelt<br />
von heute man auch immer diskutieren mag, ich bin überzeugt davon, dass die anstehenden<br />
Aufgaben nur durch partnerschaftliches Miteinander befriedigend bewältigt werden können. Ganz in diesem<br />
Sinn nochmals alles Gute zum großen Jubiläum und viel Erfolg für das weitere Wirken im <strong>In</strong>teresse der<br />
Vorarlberger Arbeitnehmer wünscht<br />
Dipl.-<strong>In</strong>g. Dipl.-<strong>In</strong>g. Mark Markus Mark us Linhar Linhart Linhar<br />
Bür Bürgermeister Bür Bür germeister der der L LLandeshauptstadt<br />
L andeshauptstadt<br />
Br Br Bregenz Br egenz<br />
5
ST STARKES ST ARKES<br />
INFORMA INFORMATIONSSERVICE<br />
INFORMA TIONSSERVICE<br />
Wenn in einem der Arbeitsinspektorate ein so wichtiges Jubiläum<br />
begangen wird wie dieses, ist das immer ein schöner Anlass,<br />
über die gesamte <strong>Arbeitsinspektion</strong> und ihre Bedeutung im Wandel<br />
der Zeit nachzudenken.<br />
Schon ein Überfliegen dieser schönen Festschrift zeigt uns deutlich<br />
die große Vielfalt der Themenbereiche, die in das Aufgabengebiet<br />
der <strong>Arbeitsinspektion</strong> <strong>fallen</strong>. Technik, Naturwissenschaft,<br />
Medizin und Recht bilden die Wissensgrundlagen für den wirkungsvollen Einsatz der Mitarbeiter der <strong>Arbeitsinspektion</strong> für<br />
ein unfallfreies und gesundes Arbeitsleben in den Betrieben. Bei der Beurteilung von möglichen Gefährdungen ist interdisziplinäres,<br />
vernetztes Denken eine unabdingbare Voraussetzung. Aktuelle <strong>In</strong>formationen über neue technologische Entwicklungen und<br />
medizinische Erkenntnisse müssen dazu laufend verarbeitet werden.<br />
Die <strong>Arbeitsinspektion</strong> hat auf diese immer größer werdende Herausforderung nach innen mit offensivem Wissensmanagement<br />
und nach außen mit verstärktem <strong>In</strong>formationsservice reagiert. Neue Medien wie das <strong>In</strong>ternet werden dabei ebenso eingesetzt<br />
wie traditionelle Broschüren und Folder. Wie gerade auch hier in Vorarlberg vorbildhaft demonstriert wird, ist eine aktive <strong>In</strong>formation<br />
der Öffentlichkeit über Presse und Funk ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer für<br />
die Ziele und Anliegen des Arbeitnehmerschutzes.<br />
Als Leiterin der <strong>Arbeitsinspektion</strong> bin ich besonders stolz sagen zu dürfen, dass im Jahr 2003 österreichweit in allen<br />
Arbeitsinspektoraten Qualitätsmanagement eingeführt wurde. Dadurch kann die <strong>Arbeitsinspektion</strong> nicht nur ihren hohen Qualitätsstandard<br />
sichern, sondern auch in Zukunft in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess ihre Leistungen und vor allem ihre<br />
präventive Wirkung weiter verbessern.<br />
Zu ihrem 100 jährigen Jubiläum möchte ich allen <strong>meinen</strong> Mitarbeitern im Arbeitsinspektorat Bregenz ganz herzlich gratulieren<br />
und für ihr großes Engagement für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer in Vorarlberg <strong>meinen</strong> besonderen<br />
Dank aussprechen.<br />
SC SC SC Dr Dr. Dr . Eva-Elisabeth Eva-Elisabeth Eva-Elisabeth Szymanski<br />
Szymanski<br />
6
GRUSSWORTE<br />
ZUKUNFTSORIENTIER<br />
ZUKUNFTSORIENTIERTE<br />
ZUKUNFTSORIENTIER TE<br />
ZUS ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUS AMMENARBEIT<br />
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stellen<br />
wichtige gesellschaftliche Werte dar. Die Arbeitsinspektorate<br />
tragen Mitverantwortung dafür, dass<br />
Wettbewerbsvorteile nicht auf Kosten der Gesundheit<br />
von Beschäftigten erlangt werden und fördern die<br />
Weiterentwicklung von arbeitsrechtlichen Vorschriften.<br />
Durch menschengerechte Arbeitsbedingungen<br />
und einen hohen Sicherheitsstandard in den Betrieben werden die volkswirtschaftlichen und betrieblichen<br />
Folgekosten von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gesenkt.<br />
Wie eine Studie des IFES zeigt, wird das Arbeitsinspektorat von Arbeitgebern und Arbeitnehmern als<br />
verantwortungsbewusste und konsequente Vertretung der Arbeitnehmerinteressen angesehen. Waren die<br />
<strong>In</strong>spektoren früher mitunter gefürchtet, werden heutzutage deren sachliche Kompetenz und Fairness,<br />
aber auch ihre Kooperationsbereitschaft und Menschlichkeit positiv bewertet. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit<br />
wird von der überwiegenden Mehrzahl der Arbeitnehmer anerkannt: Knapp acht von zehn<br />
Befragten sind davon überzeugt, dass die Kontroll- und Beratungstätigkeiten der Arbeitsinspektoren von<br />
großer Wichtigkeit sind.<br />
Zwischen dem Arbeitsinspektorat und der AK Vorarlberg gibt es seit langem eine hervorragende und<br />
zukunftsorientierte Zusammenarbeit. Dies ist umso wichtiger, als die Arbeitnehmer immer stärker in die<br />
Durchführung des Arbeitnehmerschutzes eingebunden werden. <strong>In</strong>formation, Beratung und Unterstützung<br />
bei der Bewältigung dieser Aufgabe gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.<br />
<strong>In</strong> diesem Sinne gratulieren wir dem Arbeitsinspektorat Vorarlberg zum 100. Geburtstag und wünschen<br />
für die Zukunft ein herzliches „Glück auf“.<br />
Josef Josef F FFink,<br />
F ink, AK AK-Präsident<br />
AK räsident räsident<br />
7
ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
GROSS GROSS GESCHRIEBEN<br />
GESCHRIEBEN<br />
100 Jahre Arbeitsinspektorat – und die Wirtschaft funktioniert<br />
immer noch. Die Unternehmer haben einen ganz natürlichen<br />
Abwehrreflex, wenn sie das Wort Arbeitsinspektorat<br />
hören. Das hat natürlich seine Gründe, auch wenn sich die<br />
Wirtschaft und die Tätigkeit des Arbeitsinspekorates in diesen<br />
100 Jahren gründlich geändert hat.<br />
Ein ganz wichtiger Grund: <strong>In</strong>spektorat bedeutet immer Bürokratie, bedeutet Amtsgewalt, Schwierigkeiten und eine gewisse Realitätsferne,<br />
die Unternehmen oft Geld kostet. Unternehmer und Arbeitsinspektor sprachen oft nicht die selbe Sprache, in der Vergangenheit<br />
war das von beiden Seiten oft durchaus so gewollt. <strong>In</strong>zwischen haben sich beide Seiten besonders in Vorarlberg bemüht, die<br />
Sprache des anderen zu lernen, weil sie gemerkt haben, dass die Ergebnisse einfach besser werden, dass Geld gespart und Effizienz<br />
gesteigert werden kann.<br />
Als die Arbeitsinspektoren vor 100 Jahren zum ersten Mal Fabriken und Werkstätten betraten, war Arbeitssicherheit sicherlich ein<br />
Fremdwort, von den heutigen Erkenntnissen der Arbeitsmediziner ganz zu schweigen. Es gab ohne Zweifel Handlungsbedarf. Kluge<br />
Unternehmer haben allerdings schon sehr früh den Zusammenhang zwischen Arbeitssicherheit, gesundem Arbeitsplatz und Leistung<br />
erkannt. Ebenso lange wie es Arbeitsinspektoren gibt, gibt es auch Unternehmer, die sich um gesunde Verhältnisse am Arbeitsplatz<br />
bemüht haben. Und es waren meistens diese Unternehmer, die besonders erfolgreich waren.<br />
Der Abwehrreflex der Unternehmer, den ich eingangs erwähnte, hat natürlich auch auf Seiten der <strong>In</strong>spektoren sein Gegenstück: Unternehmer<br />
= böse. Das galt und gilt noch heute mancherorts als Kredo im Arbeitsinspektorat. Diese Schwarz-Weiß-Malerei gibt es in<br />
Vorarlberg nicht. Das engagierte Team rund um den Leiter des Arbeitsinspektorates, Dipl.-<strong>In</strong>g. Bernd Doppler, versucht durch Aufklärung<br />
und Zusammenarbeit ein optimales Ergebnis zu erreichen, das eine Win-win-Situation für alle bringt: Der Arbeitnehmer kann seinem<br />
Beruf unter besten Bedingungen nachgehen, der Unternehmer kann seine Ergebnisse dank zufriedener und gesunder Mitarbeiter<br />
verbessern und der Volkswirtschaft <strong>fallen</strong> keine Kosten durch Arbeitsunfälle und berufsbedingte Krankheiten an.<br />
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Aufklärung der Unternehmer – sie müssen wissen, warum was verlangt wird – durch<br />
gemeinsame Kurse und Referate konnten hier beste Ergebnisse erzielt werden: Vorarlberg hat weniger Anzeigen durch die Arbeitsinspektoren<br />
und besonders wenig Arbeitsunfälle. So soll es sein.<br />
8<br />
Ich danke dem Arbeitsinspektorat Vorarlberg für diese Auffassung seiner Tätigkeit,<br />
wünsche alles Gute zum Geburtstag und hoffe, dass diese konstruktive Zusammenarbeit<br />
auch in Zukunft bestehen wird.<br />
Kuno uno uno Riedmann<br />
Riedmann<br />
Präsident räsident der der Wir Wirtschaf Wir tschaf tschaftsk tschaf tsk tskammer tskammer<br />
ammer V VVorarlber<br />
V orarlber orarlberg<br />
orarlber
GRUSSWORTE<br />
PARTNERSCHAFT PARTNERSCHAFT MIT<br />
MIT<br />
GEMEINSAMEN GEMEINSAMEN ZIELEN<br />
ZIELEN<br />
<strong>In</strong> Vorarlberg können wir eines mit Gewissheit sagen:<br />
mit dem Arbeitsinspektorat verbindet uns eine Partnerschaft,<br />
die auf gemeinsamen Zielen basiert. Es<br />
geht um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter<br />
in den Unternehmen.<br />
Die Arbeitsunfälle konnten in den vergangenen Jahren drastisch reduziert werden und damit wurde ein wichtiger<br />
Beitrag zur Sicherheit in den Betrieben geleistet. Der damit verbundene betriebswirtschaftliche Faktor darf nicht<br />
unterschätzt werden: Die Kosten durch Unfälle und Krankheiten können erheblich sein. Gesunde Mitarbeiter zu haben,<br />
hat also einen direkten Einfluss auf die Produktivität der Unternehmen.<br />
<strong>In</strong> Zeiten, in denen qualifizierte Fachkräfte weniger werden und sich die Lebensarbeitszeit verlängert, ist auf deren<br />
Gesundheit und Sicherheit noch stärker zu achten. Somit sind „<strong>In</strong>vestitionen“ in den Arbeitsschutz als wichtige „<strong>In</strong>vestitionen“<br />
in die Zukunft zu verstehen.<br />
Zu unseren Anliegen zählen ein Minimum an Bürokratie sowie mehr Liberalisierung statt Regulierung durch Gesetze,<br />
damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auch künftig gewährleistet ist. Und genau in diesen Punkten stoßen<br />
wir beim Arbeitsinspektorat Vorarlberg stets auf Verständnis. Und das schätzen wir sehr.<br />
Arbeitsschutz ist also eine Sache, die uns alle angeht, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Mit einem kompetenten Partner<br />
wie dem Arbeitsinspektorat Vorarlberg an der Seite sind konstruktive Weichen für die Zukunft gelegt.<br />
Die <strong>In</strong>dustriellenvereinigung Vorarlberg wünscht dem Arbeitsinspektorat Vorarlberg alles Gute zum 100. Geburtstag.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns auch für die Kooperation in der Vergangenheit bedanken und freuen uns schon<br />
auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit im Sinne unserer bisherigen Partnerschaft.<br />
Mag. Mag. Michaela Michaela W WWagner<br />
W agner<br />
Geschäf Geschäftsführ<br />
Geschäf Geschäf tsführ tsführerin tsführ erin der der <strong>In</strong>dustriellenver<br />
<strong>In</strong>dustriellenvereinigung <strong>In</strong>dustriellenver einigung VV<br />
Vorarlber V orarlber orarlberg<br />
orarlber<br />
9
EIN EIN ST STARKER ST ARKER PARTNER PARTNER FÜR<br />
FÜR<br />
DIE DIE DIE ARBEITNEHMER<br />
ARBEITNEHMER<br />
Für den ÖGB Vorarlberg ist das Arbeitsinspektorat<br />
ein starker Partner für die Arbeitnehmer.<br />
10<br />
GRUSSWORTE<br />
Der Rückgang der Arbeitsunfälle im Lande von rund 6.600 auf heute 3.600 in den letzten 25 Jahren<br />
spricht für ÖGB - Landesvorsitzenden Norbert Loacker eine deutliche Sprache. Das Sicherheitsmodell<br />
Vorarlberg – in dem Arbeiternehmer, Betriebsräte, Gewerkschaften mit Arbeitgebern, der AUVA und dem<br />
Arbeitsinspektorat an einem Strang ziehen - hat sich bewährt.<br />
Das ist ganz besonders auch das Verdienst von Bernd Doppler, dem Leiter des Arbeitsinspektorats Vorarlberg,<br />
der mit seiner menschlichen, verständnisvollen Art sowie seiner hohen Sozial- und Fachkompetenz<br />
den Arbeitsschutz im Lande nachhaltig geprägt und vorangebracht hat.<br />
Der gesundheitliche Schutz der arbeitenden Menschen hat schon bei den Anfängen der Gewerkschaftsbewegung<br />
eine bedeutende Rolle gespielt. Das hat sich bis heute nicht geändert, wenngleich in den<br />
letzten Jahren neue Probleme wie Stress in der Arbeitswelt oder Mobbing, vor allem aber auch die gesundheitliche<br />
Vorsorge in den Vordergrund gerückt sind.<br />
Norber Norber Norbert Norber t LLLoak<br />
L Loak<br />
oak oaker oak er<br />
Landesvorsitzender<br />
andesvorsitzender
ZEITSICHT<br />
BERND BERND BERND DOPPLER DOPPLER DOPPLER DIPL. DIPL. ING.<br />
ING.<br />
27 27 JAHRE JAHRE BEIM BEIM ARBEITSINSPEK<br />
ARBEITSINSPEKTOR<br />
ARBEITSINSPEK TOR TORAT TOR<br />
BREGENZ BREGENZ BREGENZ - - 20 20 JAHRE JAHRE LEITER LEITER EINES<br />
EINES<br />
AUSGEZEICHNETEN AUSGEZEICHNETEN ARBEITSSCHUTZTEAMS<br />
ARBEITSSCHUTZTEAMS<br />
Mehr als ein <strong>vier</strong>tel Jahrhundert erscheint im ersten Augenblick als<br />
ein ewiglich langes. Für mich aber verstrich diese Zeit wie ein<br />
Kometenflug. Am Verglühen ist sie allemal noch nicht. Ein Anlass<br />
wie dieser aber ist die beste Gelegenheit sich zu fragen: was hat er<br />
denn bewegt, der Doppler. Habe ich <strong>meinen</strong> Auftrag richtig verstanden?<br />
Sind meine Ziele, die ich hatte, erreicht worden? Na ja -<br />
wenn auch nicht alle, so die meisten.<br />
Ich konnte bei meinem ersten Gespräch, als ich die Kunde vernahm,<br />
beim Arbeitsinspektorat arbeiten zu können, mit dem Wort<br />
überhaupt nichts anfangen. Ich kannte es nicht. Woher auch? Ein junger, dynamischer Akademiker - 20 Jahre Schulbildung - nie gehört<br />
dieses Wort. Warum - erzähle ich später. Dennoch - Grolig, mein seinerzeitiger Chef beim Einstieg, war ein feiner, toleranter Mensch mit<br />
umfassendem Allgemeinwissen und einem Herz für junge Arbeitsinspektoren. Er widmete jede Menge persönliche Zeit der Ausbildung derselben.<br />
So konnte ich einen interessanen Beruf kennenlernen, den ich dann behalten wollte, als mir mein damaliger Sektionschef gestattete,<br />
außerhalb meiner Dienstzeit zu unterrichten. Auch er erkannte, dass es eine meiner Leidenschaften war, vor Menschen zu stehen und<br />
sie das Glauben zu machen, was ich ihnen erzählte. Die Leidenschaft meiner Worte ist in all den Jahren nicht weniger geworden. Eine<br />
zweite Säule stärkte damals <strong>meinen</strong> Wunsch weiterzumachen, nämlich in absehbarer Zeit Leiter dieser Behörde zu werden. Letzteres ging<br />
schneller als mir lieb war. Mit 34 Jahren übernahm ich als Amtsvorstand die Leitung und hatte, neben unseren gesetzlichen, <strong>vier</strong> wesentliche<br />
Ziele:<br />
- die Behörde positiv bekannt machen<br />
- die Medien für den Transfer unserer Ziele viel stärker einbinden<br />
- den Kosten - Nutzen Faktor besser herausstreichen und<br />
- das Setzen von Schwerpunktaktionen<br />
Ich darf sagen, dass mit Hilfe meiner Mitarbeiter diese Ziele weitgehend erreicht wurden. War es am Anfang meiner Zeit oft recht mühsam,<br />
einzelne vom Sinn des Arbeitsschutzes zu überzeugen, so versteht heute jeder die Notwendigkeit einer sinnvollen Kontrolle verbunden mit<br />
engagierter Beratung. Vor 25 Jahren war der Bekanntheitsgrad des Arbeitsinspektorates bescheiden - heute kennt uns nahezu jeder. Könnten<br />
wir die Kosten unserer Behörde dem Nutzen gegenüberstellen, würde sich auch bei den wenigen Kritikern unsere Akzeptanz schlagartig<br />
vervielfachen. Es war der Verdienst vieler Geister, dass Vorarlberg eine der niedrigsten Unfallraten österreichischer Bundesländer aufweist.<br />
Gelungen ist es nebenbei, die Unfallzahlen in 20 Jahren fast zu halbieren.<br />
Eine ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den <strong>In</strong>teressenvertretern, den Mitarbeiten des Unfallverhütungsdienstes, dem ÖGB, der<br />
<strong>In</strong>dustriellenvereinigung und vielen anderern mit uns, ermöglichte uns dieses herausragende Ergebnis. Wien, also meine Zentralstelle, war<br />
mir nie ein Knebel - im Gegenteil - viele Ideen konnte ich<br />
geschickt platzieren und sah diese nach Jahren umgesetzt.<br />
Meine Visionen, im Jahre 1992 bei einem meiner leidenschaftlichen<br />
Vorträge über die <strong>Arbeitsinspektion</strong> 2000 vor<br />
den Österreichvertretern dargelegt, sind nahezu alle umgesetzt.<br />
Was will ich mehr ?<br />
Was soll ich mir beruflich wünschen ? Ganz einfach - noch<br />
lange mit <strong>meinen</strong> Mitarbeitern auf dieser erfolgreichen<br />
Schiene weiterzufahren - das ist es - und einen kräftigen<br />
Händedruck euch allen, die mit uns dieses Jubiläum feiern.<br />
ein ein ein „ „Glück „ Glück Glück Auf Auf“ Auf “ uns uns allen allen Bernd Bernd Doppler<br />
Doppler<br />
11
QUO QUO V VVADIS?<br />
V ADIS?<br />
12<br />
QUO VADIS ?<br />
Aus unseren Überlegungen, wohin uns – die <strong>Arbeitsinspektion</strong> – der Weg führen kann, haben sich <strong>vier</strong> wesentliche Aspekte zum<br />
Thema „Arbeitssicherheit der Zukunft“ herauskristallisiert.<br />
Ein wichtiger Aspekt, wie das Thema (Arbeits-)Sicherheit in Hinkunft nachhaltiger ins Bewusstsein der Menschen und einer breiten<br />
Öffentlichkeit gerückt werden kann, ist die mediale Aufarbeitung des Sicherheitsgedankens. Dabei hat die absolut positive Werbung<br />
durch bekannte Persönlichkeiten enorme Vorbildwirkung: trägt zB Hermann Maier einen Helm, findet das Kind/der Jugendliche es<br />
cool, ebenfalls einen Helm zu tragen.<br />
Als nächstes sehen wir die Notwendigkeit, das europaweit existierende sicherheitstechnische <strong>In</strong>formationsnetzwerk weiter auszubauen<br />
und eine gemeinsame Gesetzgebung und Harmonisierung voranzutreiben.<br />
Einen enormen Handlungsbedarf für die Zukunft erkennen wir darin, dass mit Nachdruck darauf Einfluss zu nehmen ist, jungen<br />
Menschen in ihrer schulischen Ausbildung den Arbeitnehmerschutz begleitend zu vermitteln. So verstehen wir auch unsere Arbeit mit<br />
diesem Werk und der beigelegten CD-Rom, die im Übrigen allen Haupt- und Berufsbildenden Schulen zur Verfügung gestellt werden<br />
soll, als wertvollen Beitrag zur Bewusstseinbildung der Jugendlichen. Denn sie sollen wissen, dass sie nach dem Schulabgang nicht<br />
nur die heile Welt erwartet, sondern dass sie einer von 100.000 sein können, die einen Arbeitsunfall erleiden.<br />
Als eine der wirksamsten Möglichkeiten, Unfälle zu vermeiden, sehen wir neben der Bewusstseinsbildung die Aufarbeitung von Beinaheunfällen.<br />
Es zeigt sich, dass derjenige, der selbst einen solchen Beinaheunfall erlebt hat, ihn heute noch zu Tode schweigt und so<br />
andere nicht davor warnt, dass sie in die gleiche Situation geraten könnten, die dann vielleicht nicht mehr so glimpflich endet. Oft<br />
sind bei solchen Ereignissen eher organisatorische als technische Maßnahmen erforderlich, oft ist mehr Aufklärung und Unterweisung<br />
notwendig. Diese Hemmschwelle, Beinaheunfälle zu melden, muss abgebaut werden. Die Offenheit, darüber zu sprechen,<br />
gehört gefördert: durch Sensibilisierung, durch Moti<strong>vier</strong>ung, durch Prämiensysteme. Ein verantwortungsbewusster und vorausdenkender<br />
Vorgesetzter wird seine Mitarbeiter loben und bestärken, wenn sie solche Gefahrenquellen aufzeigen, anstatt sie zu tadeln<br />
und dadurch den Mantel der Ignoranz über mögliches menschliches Leid zu breiten.
14<br />
WIR ÜBER UNS<br />
zur Person: Renate DÜR, 48 Jahre, seit 33 Jahren beim Arbeitsinspektorat, ledig<br />
Tätigkeitsbereich: Sekretariatsleitung, „Mädchen für alles“<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Lesen, Musik hören, mit Freunden zusammen lachen und plaudern<br />
Lebensmotto: Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es!<br />
zur Person: Gerhard DELAZER <strong>In</strong>g., 53 Jahre, seit 29 Jahren beim Arbeitsinspektorat,<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Strahlenschutz, Bundesbedienstetenschutz, Sprengarbeiten, Seilbahnen und<br />
Schlepplifte, Bühnen<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Familie, Reisen, Lesen<br />
Lebensmotto: Im Einklang mit der Natur leben - Binden und Lösen können<br />
zur Person: Alfons VITH Dr., 48 Jahre, seit 15 Jahren beim Arbeitsinspektorat,<br />
verheiratet, 1 Kind<br />
Tätigkeitsbereich: Arbeitsmedizin<br />
Spezialgebiete: Berufskrankheiten, Gefahrstoffe, Qualitätssicherung<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Lesen, Musik, Wandern<br />
Lebensmotto: Leben ist das, was an uns vorüberzieht, während<br />
wir uns mit unwesentlichen Dingen beschäftigen.<br />
zur Person: Raimund PECINA Dipl. <strong>In</strong>g., Jahrgang 1950, 25 Jahre beim Arbeitsinspektorat,<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: Amtsleiter-Stellvertreter, Abteilungsleiter 2, Betreuung von Großbetrieben,<br />
Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Baustellen, Stollen- und Tunnelbau, Sprengwesen, Erwachsenenbildung<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Familie, Bergwandern, Reisen, Jassen<br />
Lebensmotto: Es goht nu mitanand!<br />
zur Person: Bernd DOPPLER Dipl. <strong>In</strong>g., 54 Jahre, 27 Jahre beim Arbeitsinspektorat<br />
Tätigkeitsbereich: Amtsleiter seit 20 Jahren<br />
Spezialgebiete: Gesamtes Amts-Management, Störfallbewältigung und Lösungsfindung,<br />
Know-how Transfer<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Genießen der schönen Zeit am Wasser, Feuerwerken, Keyboardspielen,<br />
Kla<strong>vier</strong> und Gesang, Bau und Konstruktion eines U-Bootes,<br />
Lawinensprengen, Motorsegeln, Jassen<br />
Lebensmotto: Lasst fröhliche, dynamische Menschen um mich sein!<br />
Lachen als Ausdruck des Lebensgefühls erfahren, mit Musik die Sinne beleben
WIR ÜBER UNS<br />
QU QUALITÄTSSICHERUNG QU ALITÄTSSICHERUNG IN IN DER DER ARBEITSINSPEK<br />
ARBEITSINSPEKTION<br />
ARBEITSINSPEK TION<br />
„Der Der W WWeg<br />
W eg ist ist ist nicht nicht das das Ziel Ziel – – aber aber der der wesentliche wesentliche Erfolgsfaktor Erfolgsfaktor in in einem<br />
einem<br />
Veränderungspr<br />
eränderungspr<br />
eränderungsprozess.“<br />
eränderungspr ozess.“<br />
Jenner P., Vith A.; Quelle: Jenner P. (ZAI)<br />
Im Jahr 2000 begann die <strong>Arbeitsinspektion</strong> österreichweit mit der Einführung eines umfassenden<br />
Qualitätsmanagements – Total Quality Management (TQM). Basierend auf dem EFQM - Modell<br />
wurde in einem vernetzten Organisationsentwicklungs-Projekt, unterstützt von einem externen<br />
Begleiter, eine Ist-Zustandsanalyse durchgeführt, ein Qualitätshandbuch formuliert.<br />
Ziele und Maßnahmen des Handbuchs werden in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
laufend umgesetzt.<br />
Zu den Erfolgsfaktoren des Projektes zählen unter anderem die umfassende Unterstützung durch<br />
die Auftraggeberin SC Dr. Eva-Elisabeth Szymanski, die Gestaltung als offener, kommunikativer<br />
Prozess außerhalb der Linienstruktur, die Prozesssteuerung „top down“ und die Erarbeitung der<br />
Lösungen „bottom up“. Durch die laufende Vernetzung der Ergebnisse über alle beteiligten Dienststellen<br />
und die konsequente Beteiligung aller Mitarbeiter und Führungskräfte wird eine hohe<br />
Akzeptanz erreicht.<br />
15
WIR ÜBER UNS<br />
16<br />
zur Person: Apostolos KONSTANTINOU <strong>In</strong>g., geb. vor 37 Jahren im Zeichen des Krebses,<br />
seit 1995 beim Arbeitsinspektorat, ledig, 1 Kind<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Bauwesen<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Mein Sohn, Dolce far niente genießen<br />
Lebensmotto: Frei nach Goethe: „Jeder sei auf seine Art ein Grieche! Aber er sei´s“.<br />
zur Person: Guntram FEURSTEIN <strong>In</strong>g., seit 14 Jahren beim Arbeitsinspektorat, verheiratet<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Berufskraftfahrer, Textilbetriebe<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Reisen, Natur (Schifahren, Wandern, Fischen, Tauchen)<br />
Lebensmotto: Verhalte dich anderen gegenüber so, wie du selbst gerne behandelt wirst.<br />
zur Person: Peter STADELMANN <strong>In</strong>g., 49 Jahre, seit 1979 beim Arbeitsinspektorat,<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Seit 1990 Mess- und Hygienetechnik, Elektrotechnik<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Tauchen, Tanzen, Reisen, Wandern<br />
Lebensmotto: Es gibt für alles eine Lösung.<br />
zur Person: <strong>In</strong>go WALDHART <strong>In</strong>g., 33 Jahre, ledig, seit 13 Jahren beim Arbeitsinspektorat<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Technische Gase, brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Sport aller Art, Börse und Wirtschaft<br />
Lebensmotto: Wer aufgibt, hat verloren!<br />
zur Person: Gerlinde AICHHOLZER, 50 Jahre, seit 25 Jahren beim Arbeitsinspektorat,<br />
verheiratet<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen<br />
Spezialgebiete: Mutterschutz, Frauenarbeit, Ergonomie<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Weiterbildung in Kommunikationstraining, Coach für NLP und Hypnose,<br />
Nordic Walking, Reisen, Natur genießen, meine Katzen<br />
Lebensmotto: Um den anderen zu verstehen, musst du einige Zeit in seinen Schuhen gehen.
Die Die Die Ziele<br />
Ziele<br />
WIR ÜBER UNS<br />
Als strategische Ziele formuliert, wird eine Verbesserung in folgenden 4 Faktoren angestrebt:<br />
Kundenorientierung, Effektivität, Effizienz und Qualifikation der Mitarbeiter. Langfristig soll sich der<br />
Qualitätsgedanke als Werthaltung in der gesamten Organisation immer mehr durchsetzen; ein<br />
praktikables Modell in Form eines Handbuches wurde bereits erarbeitet und weiterentwickelt.<br />
Grundlage aller Überlegungen jedoch war die systemische Überzeugung, dass eine Organisation<br />
nur solange lebensfähig ist, als sie es schafft, im Austausch mit ihrer Umwelt als Antwort auf<br />
diese sich selber weiterzuentwickeln und dadurch gestaltend auf sie zu wirken.<br />
Der Der W WWeg<br />
WW<br />
eg<br />
Akzeptanz und Beteiligung waren der Schlüssel des Erfolgs. Nur ein Modell, das aus den Erfahrungen<br />
und Bedürfnissen der eigenen Organisation heraus entwickelt wurde, das die unterschiedlichen<br />
regionalen Kulturen der einzelnen Arbeitsinspektorate berücksichtigt, den notwendigen<br />
Handlungsspielraum lässt und das vor allem zwischen den betroffenen Organisationseinheiten<br />
und Personen vereinbart wurde, hatte Aussicht auf Realisierung in der täglichen Praxis.<br />
<strong>In</strong> allen Teilschritten, bei allen wegweisenden Entscheidungen mussten also die Ziele abgesprochen<br />
und Ergebnisse vernetzt werden. Dichte, direkte und offene Kommunikation waren Voraussetzung<br />
dafür.<br />
17
WIR ÜBER UNS<br />
18<br />
zur Person: Eva FOLLADORI, geb. 1971, seit 5 Jahren beim Arbeitsinspektorat, 2 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: Arztsekretariatsleitung, stellvertretend Sekretariatsleitung, EDV<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Meine Kinder, Menschen kennen lernen, Musik, Lachen, Lesen, Rollerbladen,<br />
Schwimmen, Beschäftigung mit alternativen Heilmethoden<br />
Lebensmotto: Leben und leben lassen!<br />
zur Person: Dagmar KOLB, geb. 1963, seit 8 Jahren beim Arbeitsinspektorat<br />
Tätigkeitsbereich: Allgemeine Sekretariatstätigkeiten,<br />
im Besonderen die Abwicklung des Schriftverkehrs<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Musik, Lesen, Kino, mein Balkon-Garten, Bewegung in freier Natur<br />
Lebensmotto: Der Weg ist das Ziel!<br />
zur Person: Isolde Maria HERMANN, geb. 1948, seit 12 Jahren beim Arbeitsinspektorat,<br />
3 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: EDV-Statistik, allgemeine Sekretariatsarbeiten<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: <strong>In</strong> Bewegung bleiben, Lachen, Lesen, Musik hören, Reisen, Kochen<br />
und für die Enkelkinder viel Zeit haben<br />
Lebensmotto: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume!<br />
zur Person: Gertraut SCHUH, 59 Jahre, seit 20 Jahren beim Arbeitsinspektorat, verwitwet<br />
Tätigkeitsbereich: Allgemeine Sekretariatsarbeiten, „gute Seele“ des Arbeitsinspektorates<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Familie und Freunde, Musik, Reisen, Sport, kulturelle Veranstaltungen<br />
besuchen<br />
Lebensmotto: No risk, no fun!<br />
zur Person: Margit WALSER, 54 Jahre, seit 10 Jahren beim Arbeitsinspektorat<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Tätigkeitsbereich: Reinigungskraft<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Powerwalking, Lesen, Kreuzworträtseln, Jassen<br />
Lebensmotto: Nimm die Menschen wie sie sind, nicht wie sie sein sollten!
Der Der Ansatz Ansatz<br />
Ansatz<br />
WIR ÜBER UNS<br />
<strong>In</strong> allen Phasen wurde nach den Grundsätzen der Organisationsentwicklung vorgegangen<br />
(Entwicklung von „innen“).<br />
Wenn Beteiligte an einem Veränderungsprozess selbst über ihre Arbeit nachdenken und Ideen<br />
entwickeln können, wächst ihre Problemlösungskompetenz, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit.<br />
Sie sind moti<strong>vier</strong>t und werden initiativ. Natürlicherweise vorhandene Zielkonflikte können<br />
durch Absprachen gelöst werden.<br />
Mit Total Quality Management <strong>meinen</strong> wir, dass der Qualitätsgedanke von allen Personen mitgetragen<br />
wird und alle Tätigkeiten und Ebenen der Organisation durchdringt. Jeder qualifizierte<br />
Arbeitsprozess läuft demnach in drei Schritten ab: Ziele setzen, Umsetzung, Evaluation.<br />
Diese drei Arbeitsschritte wirken im Sinne eines Regelkreises aufeinander ein. <strong>In</strong> ihrer Gesamtheit<br />
sollen sie einen Lernprozess fördern, der zur ständigen Verbesserung der Arbeitsergebnisse führt.<br />
Gleichzeitig bietet dieses Vorgehen die Möglichkeit, konstruktiv mit Fehlern umzugehen.<br />
19
WIR ÜBER UNS<br />
20<br />
zur Person: Günther HAFNER, 47 Jahre, seit 1995 beim Arbeitsinspektorat, verheiratet<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Brandschutz, Sicherheitsvertrauensperson<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Alles rund ums Krad<br />
Lebensmotto: Hör nie auf anzufangen – fang nie an aufzuhören!<br />
zur Person: Karl Heinz PASSAMANI, 58 Jahre, seit 3 Jahren beim Arbeitsinspektorat,<br />
vorher Heimarbeitskommission<br />
Tätigkeitsbereich: Überprüfung von Auftraggebern und Heimarbeitern<br />
Spezialgebiete: Betriebsstandorterfassung, Gewerbescheine<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Radfahren, Wandern<br />
Lebensmotto: Gib jedem Tag die Chance, der schönste zu sein!<br />
zur Person: Franz NETZER, geb. 1940, seit 1984 beim Arbeitsinspektorat, verheiratet,<br />
2 Kinder, 3 Enkelkinder<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Kinder- und Jugendbeschäftigung, Hotel- und Gastgewerbe, Bäckereien,<br />
Arbeitszeit<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Schwimmen, Sauna, meine Enkelkinder, mein „Maisäß“, Blumenzucht<br />
Lebensmotto: Im Wollen liegt das Können!<br />
zur Person: Gerhard STAUDACHER <strong>In</strong>g., 36 Jahre, seit 15 Jahren beim Arbeitsinspektorat<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen, Genehmigungsverhandlungen<br />
Spezialgebiete: Allrounder<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Radfahren, Schifahren<br />
Lebensmotto: Mach das Beste draus !<br />
zur Person: Elisabeth MARTIN, 38 Jahre, seit 15 Jahren beim Arbeitsinspektorat, ledig<br />
Tätigkeitsbereich: Betriebsüberprüfungen<br />
Spezialgebiete: Arbeitszeit, Arbeitsruhe, Mutterschutz, Kinder- und Jugendbeschäftigung<br />
<strong>In</strong>teressen / Hobbys: Auf jede Art das Leben genießen, Liebe zur Musik, Leidenschaft für Mozart,<br />
Nordic Walking, Bergsteigen, Autos, Menschen<br />
Lebensmotto: Nimm das Leben nicht so ernst, es ist ja nicht von Dauer
WIR ÜBER UNS<br />
Das angewendete Modell der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement (EFQM) bietet den Vorteil,<br />
dass eine Organisation - ausgehend von ihren Bedingungen - das Modell mit <strong>In</strong>halten füllen und gemäß<br />
den eigenen Möglichkeiten schrittweise vervollständigen kann.<br />
Die Die Die P PPraxis<br />
P raxis<br />
Am Beginn stand eine Zustandsanalyse, um den Handlungsbedarf zu ermitteln. <strong>In</strong> allen Projektphasen<br />
wurden in Vernetzungstreffen Werthaltungen und Qualitätsziele vereinbart, ämterübergreifende Projekte<br />
gestartet. Die Personalvertretung war von Beginn an auf allen Ebenen eingebunden.<br />
Mit Oktober 2003 war die österreichweite Einführung von TQM in allen Arbeitsinspektoraten<br />
abgeschlossen.<br />
Bisherige konkrete Ergebnisse sind:<br />
- ein konsolidiertes Qualitätshandbuch,<br />
- Erstellung einer Rahmenstrategie für die <strong>Arbeitsinspektion</strong>,<br />
- ein System zur Auswahl von Betrieben auf Grund ihres Gefährdungspotentials,<br />
- das neue <strong>In</strong>tranetportal der <strong>Arbeitsinspektion</strong>,<br />
- sowie die Publikation eines internen Leitbildes.<br />
21
9400 9400 9400 <strong>In</strong>spektionsbögen<br />
<strong>In</strong>spektionsbögen<br />
18200 18200 18200 Schr Schreiben Schr eiben pr pro pr pro<br />
o Jahr<br />
Jahr<br />
4100 4100 Ärztliche Ärztliche Befunde<br />
Befunde<br />
12700 12700 Sicherheitsdatenblätter<br />
Sicherheitsdatenblätter<br />
15600 15600 T TTelefonate<br />
T Telefonate<br />
elefonate<br />
u.v u.v.m. u.v .m.<br />
22<br />
UNSERE UNSERE VERWAL VERWALTUNGSSTELLE VERWAL TUNGSSTELLE -<br />
-<br />
VERLÄSSLICHE VERLÄSSLICHE HELFER HELFER IM IM HINTERGRUND<br />
HINTERGRUND<br />
Wer wickelt unsere administrativen Belange zu einem beträchtlichen Teil ab?<br />
Wer bearbeitet vom Außendienst mitgebrachte Arbeit weiter, d.h. wer bringt meistens mehr,<br />
manchmal weniger verständlich Diktiertes in schriftliche Form?<br />
Wer hält uns über unsere Termine auf dem Laufendem und erinnert uns mit Fingerspitzengefühl<br />
an demnächst ablaufende Verpflichtungen?<br />
Wer steht uns hilfsbereit zur Seite, wenn es einmal darum geht, bereits gestern Fälliges doch<br />
noch irgendwie rechtzeitig zu erledigen?<br />
Wer bringt Ordnung in das Chaos von Schreiben, Plänen, Erlässen, Anfragen, Anträgen,<br />
Normen und Gesetzestexten, die tagtäglich wie eine Lawine über uns hereinbrechen?<br />
Wer archi<strong>vier</strong>t diese Papierflut so, dass wir im Bedarfsfall jeden Zettel wieder finden?<br />
Wer schlägt sich unermüdlich mit diversen Kennzahlen herum, um so unsere Tätigkeit EDVmäßig<br />
zu erfassen und zu dokumentieren?<br />
Wer beruhigt ungehaltene Anrufer und klärt so manches Missverständnis auf kürzestem Wege<br />
auf?<br />
Wer sorgt für das leibliche Wohl in Form von Wurstsemmeln, Kipferln und Kaffee?<br />
Wer räumt auf und setzt den Geschirrspüler in Gang, bevor das letzte Häferl mit Kaffeesatz<br />
verklebt?<br />
Wer begegnet uns stets mit Freundlichkeit und, bei entsprechendem Echo, mit einem<br />
Lächeln auf den Lippen?<br />
Ablagesystem der Unterlagen für Betriebsüberprüfungen
WIR ÜBER WIR ÜBER UNS<br />
UNS<br />
Das sind die guten Geister unseres Sekretariats, die uns<br />
im Hintergrund Arbeiten abnehmen, uns unterstützen, für<br />
unsere dienstlichen Wünsche ein offenes Ohr haben, die<br />
organisieren helfen, die nicht auf die Uhr schauen,<br />
obwohl bereits Dienstschluss ist, die uns mit einem<br />
Lächeln ein Gefühl von Zusammengehörigkeit vermitteln,<br />
kurzum, ohne die bei uns bei weitem nicht so viel<br />
laufen würde.<br />
Zur Zeit sind bei uns fünf <strong>In</strong>nendienstmitarbeiterinnen<br />
beschäftigt, davon drei in Teilzeit. Den ständig wachsenden<br />
Anforderungen, die von allen Seiten an uns gestellt<br />
werden, sehen sich natürlich auch unsere Sekretärinnen<br />
ausgesetzt.<br />
Waren vor einigen Jahren bei uns noch drei Vollzeit- und<br />
drei Teilzeitsekretärinnen beschäftigt, so führte die<br />
Einsparungspolitik und der Aufnahmestopp im<br />
öffentlichen Dienst aufgrund der erforderlichen Budgetsanierung<br />
zu schmerzhaften Engstellen gerade im<br />
Verwaltungsbereich.<br />
23
24<br />
WA WAS WA S TUN TUN WIR WIR ?<br />
?<br />
Das Arbeitsinspektorat für den 15. Aufsichtsbezirk ist eine Behörde, die dem Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Arbeit untersteht, ihren Sitz in Bregenz, Rheinstraße 57, hat und deren<br />
Wirkungsbereich das Bundesland Vorarlberg umfasst.<br />
Es ist die Behörde, die für die Wahrnehmung von Arbeitnehmerschutzbelangen in technischer,<br />
arbeitsmedizinischer und verwendungsspezifischer Hinsicht verantwortlich ist. Die zur<br />
Zeit 15 Außendienstmitarbeiter des Arbeitsinspektorates Bregenz sind mit vielschichtigen und<br />
mannigfaltigen Aufgaben konfrontiert, die sich aus den ca. 9000, im Wirkungsbereich des<br />
Amtes gelegenen Betrieben ergeben.<br />
Das wichtigste Anliegen der <strong>Arbeitsinspektion</strong> ist der Schutz des Lebens und der Gesundheit<br />
jedes einzelnen Arbeitnehmers bei seiner beruflichen Tätigkeit. Dieser Schutzgedanke findet<br />
sich im technischen Arbeitnehmerschutz, im baulichen Arbeitnehmerschutz, im<br />
verwendungsspezifischen Arbeitnehmerschutz und im Gesundheitsschutz. Vorrangiges Ziel ist<br />
die Humanisierung der Arbeitswelt.<br />
Unser Einsatzbereich umfasst nahezu alle technologischen Sparten, von A, der Abfallwirtschaft,<br />
bis Z, der Zahnprothesenherstellung. Unsere allge<strong>meinen</strong> Ziele umfassen verschiedene<br />
Schwerpunktbereiche, nämlich zum einen die Betriebs- und Baustellenüberprüfungen und<br />
Erhebungen, weiters die Teilnahme an Verhandlungen, dann die Beratungen und schließlich<br />
die Wissensvermittlung.
WAS TUN WIR ?<br />
Der Bereich Kontrolle umfasst die Betriebsinspektion, worunter wir den<br />
Check-up einer momentanen Betriebssituation verstehen. Er dient dazu,<br />
eventuelle Missstände aufzuzeigen und gleichzeitig auch Verbesserungen<br />
vorzuschlagen. Zu diesem Bereich gehören auch Überprüfungen nach Fertigstellen<br />
eines Bauwerks, die so genannten Erstüberprüfungen.<br />
Ist die Betriebsinspektion eine umfassende Bestandsaufnahme, so befassen<br />
wir uns bei Erhebungen mit abgegrenzten, detaillierten Problemstellungen<br />
betreffend die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen, von schwangeren<br />
Arbeitnehmerinnen, von Lenkern, von Heimarbeitern oder mit Themen<br />
wie Arbeitszeiten, Pausen und Nachtruhe. Wir führen Erhebungen bei Arbeitsunfällen<br />
durch und überprüfen Belastungen durch Arbeitsvorgänge und<br />
andere Einwirkungen, wie zB durch gefährliche oder giftige Arbeitsstoffe.<br />
Unser Arbeitsmediziner ist darüber hinaus auch mit der Berufskrankheitenprophylaxe<br />
befasst und untersucht die Exposition am Arbeitsplatz. Das<br />
Know-how aus diesen Kontrolltätigkeiten fließt dann natürlich auch in die<br />
übrigen Bereiche wie Beratungen, Wissensvermittlung und Verhandlungen<br />
ein.<br />
Ein weiterer Aufgabenbereich des Arbeitsinspektorates umfasst die Teilnahme<br />
an gewerbebehördlichen Verhandlungen. Zusammen mit Mitarbeitern<br />
der <strong>Bezirkshauptmannschaften</strong> und anderen Sachverständigen werden<br />
Plan- und Beschreibungsunterlagen besprochen, woraus Maßnahmen resultieren,<br />
die in Form eines Bescheides vorgeschrieben werden. Daneben<br />
nehmen wir an Bauverhandlungen teil, an Bewilligungsverfahren betreffend<br />
Krankenanstalten und an Verhandlungen mit der Montanbehörde,<br />
wobei wir teilweise Parteistellung in Berufungsverfahren<br />
haben. Kommt es im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen zu<br />
Rechtsstreitigkeiten, fungieren wir auch als Sachverständige und<br />
Zeugen bei Gerichtsverhandlungen.<br />
Einen wesentlichen Teil unserer Tätigkeit nimmt die Beratung ein.<br />
Wir beraten Unternehmen bei innerbetrieblichen Umstellungen,<br />
sowie bei der Einführung neuer Technologien. Wir beraten Architekten<br />
und Baumeister bei Neubauten und Zubauten, indem<br />
Planunterlagen gemeinsam vorbesprochen werden. Dadurch<br />
können die Verhandlungen rascher und ohne Verzögerungen<br />
ablaufen, was wiederum eine Menge Zeit und Kosten erspart. Wir<br />
bieten Hilfestellung bei der Suche nach speziellen Detaillösungen,<br />
wie zB bei Bildschirmarbeit, Sicherheitsbeleuchtung, Absauganlagen,<br />
Kassenarbeitsplätzen u.v.m. Wir sind Ansprechpartner<br />
in Fragen der Brandbekämpfung im Betrieb. Dies betrifft sowohl<br />
technische als auch bauliche Anlagen, wie die Planung von Brandabschnitten,<br />
von Brandschutztoren und von Fluchttüren, genauso wie den<br />
organisatorischen Brandschutz.<br />
Ein weites Betätigungsfeld bietet die Teilnahme an unterschiedlichsten<br />
Bildungs- und Schulungsveranstaltungen, die wir einerseits in Eigenregie<br />
organisieren und die andererseits<br />
vom WIFI und der AUVA geplant<br />
werden. Im Rahmen dieser Ausbildungen<br />
geben wir unser Fachwissen<br />
und unsere Erfahrungen weiter<br />
(Know-how Transfer).<br />
25
26<br />
GESCHICHTE<br />
Bohrgerät mit Absaugeinrichtung für Tiefbohrlochsprengungen im Steinbruch
WAS TUN WIR ?<br />
Davon profitieren insbesondere<br />
Sicherheitsfachkräfte und Sicherheitsvertrauenspersonen,<br />
sowie auch Betriebsräte.<br />
Wir unterrichten an Schulen, mit dem<br />
Ziel, die jungen Menschen für das Thema<br />
„Sicherheit im späteren Berufsleben“ zu<br />
sensibilisieren.<br />
Wir nehmen an Sicherheitsausschuss-Sitzungen<br />
teil und geben dort unser Know-how in der Problemdiskussion weiter. Gemeinsam mit<br />
Sicherheitsvertrauenspersonen, Sicherheitsfachkräften und Arbeitsmedizinern werden ganz spezielle,<br />
innerbetriebliche Lösungen erarbeitet.<br />
Wir geben unser Wissen nicht nur im theoretischen Unterricht weiter, sondern sehr oft auch im<br />
Rahmen eines praktischen Unterrichts – wie beispielsweise dem Lawinensprengen.<br />
Unser Arzt steht in engem Kontakt zu den Arbeitsmedizinern in den Betrieben, wo bei regelmäßig<br />
stattfindenden Treffen ein reger Austausch von Fachwissen gepflegt wird.<br />
Wir dokumentieren unser konzentriertes Wissen in Form von Din-A-4-Blättern, um sie als Schnellinformation,<br />
die das Wesentliche herausstreicht, weiterzugeben.<br />
Wir sind darüber hinaus bestrebt, die Kontakte zu unseren Ansprechpartnern zu pflegen und die<br />
Zusammenarbeit mit Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Allgemeiner Unfallversicherungsanstalt,<br />
Brandverhütung, Österreichischem Gewerkschaftsbund, Landesfeuerwehrverband, Behörden der<br />
Länder und vielen anderen Stellen zu fördern.<br />
Das Das Thema Thema (Arbeits-)Sicherheit (Arbeits-)Sicherheit dur durchzieht<br />
dur durchzieht<br />
chzieht<br />
unser unser ganzes ganzes L LLeben.<br />
L Leben.<br />
eben. Die Die Menschen Menschen dafür dafür zu zu<br />
zu<br />
sensibilisier<br />
sensibilisieren sensibilisier en ist ist unser unser unser Ziel. Ziel. Wir Wir vom vom vom ArbeitsinArbeitsinArbeitsin- spektorat spektorat wollen wollen zu zu einem einem L LLeben<br />
L Leben<br />
eben ohne ohne ohne Unfälle<br />
Unfälle<br />
und und Berufskrankheiten Berufskrankheiten beitragen.<br />
beitragen.<br />
27
ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Wir sind bemüht, für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, deren gesetzliche <strong>In</strong>teressensvertretung und allen anderen Behörden<br />
gleichermaßen Anlauf- und Servicestelle bei der Bewältigung aller, in Zusammenhang mit dem Arbeitnehmerschutz<br />
stehenden Fragen zu sein. Wir stehen täglich mit verschiedenen Behörden und Stellen in Kontakt, wie zB:<br />
- den <strong>Bezirkshauptmannschaften</strong>,<br />
- den Bauämtern,<br />
- der Vorarlberger Landesregierung,<br />
- den Kammern,<br />
- dem Verwaltungssenat,<br />
- den Gerichten,<br />
- der Exekutive,<br />
- den Betriebsräten,<br />
- den Sicherheitsfachkräften,<br />
- den Arbeitsmedizinern,<br />
- den Architekten und <strong>In</strong>genieurkonsulenten u.v.m.<br />
Dabei ist es für uns selbstverständlich, dass wir den Kontakt zu diesen Gruppen pflegen und Anfragen sowie Akte rasch<br />
und kompetent bearbeiten.<br />
Moderne Kommunikationsmittel, wie die elektronische Post, helfen uns bei der Übermittlung und Bearbeitung dringender<br />
Problemfälle.<br />
Gerade eine gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden hilft uns, Akte und Anfragen effizient zu bearbeiten<br />
und auf dringende Themen schnell zu reagieren.<br />
Sind zur Klärung der Anfragen weitere <strong>In</strong>formationen nötig, stehen wir auch für persönliche Gespräche zur Verfügung,<br />
in dem z.B. Pläne durchgesprochen, rechtliche Sachverhalte erörtert oder technische Maßnahmen und Lösungen gemeinsam<br />
überlegt werden.<br />
Wir führen halbjährlich Sitzungen mit den <strong>In</strong>teressensvertretungen durch. Dabei können ganz spezielle, auch persönliche<br />
Probleme zur Sprache gebracht werden, die nur unsere Region oder einzelne, bestimmte Betriebe betreffen.<br />
Um unser Wissen gezielt einsetzen zu können, führen wir nicht nur in großem Umfang Beratungen in Fragen des<br />
Arbeitnehmerschutzes durch, sondern halten bei Bedarf auch Schulungen und <strong>In</strong>formationsveranstaltungen in Betrieben<br />
und Schulen ab.<br />
Wir verstehen uns als serviceorientiertes Dienstleistungsunternehmen und hoffen, dass wir die Unternehmen bei ihren<br />
Bemühungen zur Erfüllung ihrer Pflichten im Arbeitnehmerschutz wirkungsvoll unterstützen können. Dabei ist uns die<br />
Zusammenarbeit mit allen anderen am Arbeitnehmerschutz beteiligten Stellen selbstverständlich.<br />
28
HUNDERT HUNDERT JAHRE JAHRE ARBEITSINSPEKT<br />
ARBEITSINSPEKTORA<br />
ARBEITSINSPEKT ORA ORAT ORA<br />
BREGENZ BREGENZ, BREGENZ , 25 25 25 JAHRE<br />
JAHRE<br />
AUV AUVA-UNF AUV -UNF -UNFALL -UNFALL<br />
ALL ALLVERHÜTUNGSDIENST ALLVERHÜTUNGSDIENST<br />
VERHÜTUNGSDIENST IN<br />
IN<br />
DORNBIRN<br />
DORNBIRN<br />
Hundert Jahre Arbeitsinspektorat in Bregenz und fünfundzwanzig<br />
Jahre AUVA in Dornbirn, das heißt, ein Viertel<br />
dieses Weges sind wir gemeinsam gegangen und es war<br />
ein sehr erfolgreicher Weg.<br />
Das Verhindern von menschlichem Leid, die Senkung von<br />
Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten hat uns verbunden.<br />
Die Art des Vorgehens war vielleicht verschieden, das Ziel<br />
war dasselbe. Das Wichtigste, wir haben uns gegenseitig<br />
immer als Partner gesehen, als Partner untereinander und<br />
als Partner der Betriebe.<br />
Offizielle Anfragen oder gar um Amtshilfe ersuchen war<br />
niemals nötig. Jeder Besuch des Unfallverhütungsdienstes<br />
im Amt in Bregenz zeugte von zwangloser Kollegialität.<br />
Sachliche Gespräche in modernen Amtsräumen prägten<br />
unsere Zusammenarbeit. Gegenseitige Hilfe war selbstverständlich,<br />
wurde rasch und unbürokratisch geleistet.<br />
Für die Zukunft wünschen wir die erfolgreiche Fortsetzung<br />
dieses Weges zum Besten der Betriebe und aller Beschäftigten<br />
im Ländle.<br />
PARTNER, FREUNDE UND FÖRDERER<br />
29
ARBEITNEHMERSCHUTZ ARBEITNEHMERSCHUTZ – – DA DAS DA<br />
GEHT GEHT UNS UNS ALLE ALLE AN! AN!<br />
AN!<br />
Außertourliche Arbeitszeiten, Lehrlings- und<br />
Jugendschutz, der sichere Arbeitsschuh, das<br />
fehlende Schutzgitter an der Maschine oder<br />
der Psycho-Stress am Arbeitsplatz. Die moderne<br />
Arbeitswelt bringt mannigfaltige Herausforderungen<br />
und auch Probleme mit sich. Um<br />
Arbeitnehmerschutz geht alle an – AK und Arbeitsinspektorat stehen als<br />
diese erfolgreich angehen zu können braucht<br />
kompetente Partner zur Seite.<br />
es Partner, die kompetent und mit Rat und Tat<br />
zur Seite stehen. Als solche Partner verstehen<br />
sich das Arbeitsinspektorat und die AK Vorarlberg.<br />
Service und Unterstützung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber – denn Arbeitnehmerschutz geht uns<br />
alle an!<br />
Die Zusammenarbeit zwischen AK und Arbeitsinspektorat zieht sich über die Bereiche Arbeits- und Sozialrecht<br />
sowie Lehrlings- und Jugendschutz. Neben regelmäßigen gemeinsamen Sitzungen oder Stellungnahmen<br />
zu Arbeitszeit-Ansuchen kommt es immer wieder zu gemeinsamen Begehungen vor Ort. Dies ist<br />
vor allem dann der Fall, wenn bei der AK konkrete Beschwerden von Arbeitnehmern eingehen oder<br />
wenn in Lehrbetrieben die Einhaltung der Lehrlings- und Jugendschutzbestimmungen kontrolliert wird.<br />
Ebenfalls ein Feld der Zusammenarbeit bietet die Aktion „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“.<br />
So wie das Arbeitsinspektorat versteht sich auch die AK als moderner Service-Dienstleister. Die Mitarbeiter<br />
stehen daher für alle Fragen des Arbeitnehmerschutzes, aber auch in punkto Arbeits- und Sozialrecht<br />
sowie Lehrlings- und Jugendschutz jederzeit hilfreich zur Seite.<br />
AK AK V VVorarlber<br />
V orarlber orarlberg orarlber<br />
Lehrlings- und Jugendschutz<br />
Telefon 05522/306-2300, E-Mail: lehrlingsabteilung@ak-vorarlberg.at<br />
Sozialrecht<br />
Telefon 05522/306-2200, E-Mail sozialrecht@ak-vorarlberg.at<br />
Arbeitsrecht<br />
Telefon 05522/306-2000, E-Mail arbeitsrecht@ak-vorarlberg.at<br />
Betriebsreferat/Arbeitnehmerschutz<br />
Telefon 05522/306-1500, E-Mail betriebsreferat@ak-vorarlberg.at<br />
30
PARTNER, FREUNDE<br />
UND FÖRDERER<br />
AUFKLÄRUNG AUFKLÄRUNG UND<br />
UND<br />
SCHUL SCHULUNG<br />
SCHUL UNG<br />
Arbeitssicherheit und gesunde Arbeitsplätze<br />
sind wichtige Kostenfaktoren für<br />
die Vorarlberger Wirtschaft. Arbeitskräfte<br />
sind in unserer hochentwickelten Wirtschaft<br />
das höchste Kapital, sie sind für<br />
den Erfolg der Produkte und der Leistungen<br />
eines Unternehmens verantwortlich.<br />
Verletzte oder kranke Arbeitnehmer nützen einem Unternehmen nichts. Sie schaffen keine Werte, sie kosten<br />
dem Unternehmen und der Volkswirtschaft viel Geld. Vom menschlichen Faktor einmal ganz abgesehen.<br />
Deshalb setzt die Vorarlberger Wirtschaft auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitsinspektorat. Sie<br />
nutzt das Knowhow der <strong>In</strong>spektoren, um bessere Ergebnisse zu erzielen und den Arbeitnehmern die richtigen<br />
Bedingungen für ein engagiertes Arbeiten zu bieten.<br />
Die Mitarbeiter des Arbeitsinspektorates werden von den verschiedenen Fachgruppen immer wieder zu Veranstaltungen<br />
eingeladen, um Neuerungen in der Arbeitssicherung etc. zu erklären, um Verbesserungen im<br />
Betrieb zu erreichen. Die Arbeitsinspektoren sind gefragte Kursleiter im Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer,<br />
z. B. bei der<br />
- Ausbildung von Fachkräften für die Arbeitssicherheit,<br />
- Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson und dem<br />
- Vorbereitungskurs zur allge<strong>meinen</strong> Sprengbefugtenprüfung<br />
Lehrlinge bei der Ausbildung in einer Berufsschule<br />
Aufklärung und Ausbildung sind Aufgaben<br />
des Arbeitsinspektorates, die von<br />
der Wirtschaft genutzt werden können,<br />
die in den Betrieben – vom kleinen<br />
Handwerksbetrieb bis in die <strong>In</strong>dustrieproduktion<br />
– zu einer hohen Arbeitszufriedenheit<br />
führen und die Ergebnisse in<br />
allen Bereichen verbessern.<br />
31
VORSORGE VORSORGE IM<br />
IM<br />
VORDERGRUND<br />
VORDERGRUND<br />
Der ÖGB Vorarlberg hat sich diesem<br />
Präventionsgedanken voll und ganz verschrieben.<br />
„Jeder Unfall, der vermieden<br />
werden kann, erspart den Opfern und<br />
deren Angehörigen viel Leid“, lautet die<br />
einfache Philosophie. Daher wurde von<br />
Beginn an maßgeblich die Arbeitsschutzund<br />
Sicherheitsmesse „Preventa“ in Dornbirn<br />
unterstützt und mitgetragen. Welch<br />
großen Stellenwert der Arbeitsschutz und<br />
vor allem die Prävention in der Gewerkschaft<br />
genießt, wurde auch durch die<br />
Anwesenheit von bundespolitischer Prominenz<br />
wie ÖGB - Präsident Fritz<br />
Verzetnitsch und Bundes - AK - Präsident<br />
Herbert Tumpel dokumentiert.<br />
KOMPETENTER KOMPETENTER PARTNER<br />
PARTNER<br />
Für den ÖGB - Landesvorsitzenden und<br />
Betriebsrat Norbert Locker aber geht es<br />
nicht primär darum, über Arbeitsschutz<br />
und Gesundheit am Arbeitsplatz zu reden,<br />
sondern diese zu leben und für die<br />
Beschäftigten in den Betrieben umzusetzen.<br />
Und da haben die Betriebsräte und Gewerkschaften<br />
mit dem Arbeitsinspektorat<br />
und Bernd Doppler an der Spitze<br />
einen fachlich wie sozial kompetenten<br />
Ansprechpartner gefunden.<br />
N. Loacker<br />
Vizepräsident der Arbeiterkammer<br />
32<br />
von links nach rechts : K. Riedmann – Präsident der Wirtschaftskammer / M. Rein<br />
– Landesrat / Mag. H. Tumpel – Präsident der Bundesarbeiterkammer Wien/ M.<br />
Auer – ÖGB / Dr. Dkfm. K. Ulmer – Präsident der Messegesellschaft<br />
von links nach rechts : M. Auer – ÖGB / Mag. H. Tumpel – Präsident der Bundesarbeiterkammer<br />
Wien / D<strong>In</strong>g. B. Doppler – Amtsleiter des Arbeitsinspektorates<br />
Bregenz
PARTNER, FREUNDE UND FÖRDERER<br />
BEGLEITER BEGLEITER DER DER ARCHITEKTEN ARCHITEKTEN Wir freuen uns, dass das Arbeitsinspektorat Bregenz das 100 –<br />
jährige Bestandsjubiläum feiern kann. Das Arbeitsinspektorat ist ein immer wiederkehrender Begleiter der Architekten<br />
und ein zuverlässlicher und kompetenter Ansprechpartner. Schon im Vorfeld von Architekturplanungen<br />
wird mit Vertretern des Arbeitsinspekorates Kontakt aufgenommen um Detaillösungen zu besprechen und<br />
abzuklären, welche Vorschriften berücksichtigt werden müssen. Durch das Bauarbeitenkoordinationsgesetz,<br />
welches mit 1.Juli 1999 in Kraft getreten ist, und dem darin vorgeschriebenen Sicherheits- und<br />
Gesundheitsschutzplan (SIGE-Plan) ist eine Zusammenarbeit noch wichtiger geworden. Die Umsetzung dieses<br />
Gesetzes wäre ohne die Unterstützung des Arbeitsinspektorates und seinem Fortbildungsangebot nur schwer<br />
möglich gewesen.<br />
Kammer der Architekten<br />
und <strong>In</strong>genieurkonsulenten<br />
für Tirol und Vorarlberg<br />
6020 <strong>In</strong>nsbruck<br />
Rennweg 1, Hofburg 2. Stock<br />
Tel. 0512/588 335, Fax 0512/588 335-6<br />
E-mail: arch.ing.office@tirol.com<br />
Homepage: www.archwest.at und www.ikwest.at<br />
Auf diesem Weg möchten wir uns im Namen der<br />
Architekten für die ausgezeichnete Betreuung herzlich<br />
bedanken und wünschen dem Arbeitsinspektorat<br />
und den Mitarbeitern viel Glück und Erfolg für die<br />
nächsten 100 Jahre.<br />
KOSTENA OSTENA OSTENA OSTENASPEKT OSTENA SPEKT BEI BEI ARBEITSUNFÄLLEN ARBEITSUNFÄLLEN<br />
Herr K. will trotz Schneelage eine elektronische Wetterstation auf einem<br />
Dach montieren. Der Schnee unter seinen Füßen löst sich und Herr K., der nicht gesichert ist, stürzt in die Tiefe. Der Aufprall auf einer<br />
Kante führt zum Bruch eines Brustwirbels mit Querschnittlähmung.<br />
Nach der Erstversorgung in einem öffentlichen Krankenhaus befindet sich der Versicherte seit Mitte Jänner bis voraussichtlich Ende Mai<br />
zur Rehabilitation in einem entsprechenden Rehabilitationszentrum.<br />
Dem Unfallversicherungsträger entstehen aufgrund der Schwere des Unfalles enorm hohe Kosten. Der Aufenthalt im Akutkrankenhaus<br />
wird aus Landesfondsmittel übernommen und kann daher nicht genau beziffert werden. Für die Rehabilitation entstehen tägliche Kosten<br />
in Höhe von EUR 259,00. Bis zur Entlassung des Patienten aus dem Rehab-Zentrum soll das vorhandene Einfamilienhaus behindertengerecht<br />
adaptiert werden. So ist ein rollstuhlgerechter Umbau der Sanitärräume notwendig, Türen sind zu verbreitern und Rampen sollen<br />
helfen, mit dem Rollstuhl Niveauunterschiede zu überwinden.<br />
Bedingt durch die Schwere der Verletzung ist auf Lebenszeit mit einer Vollrente in Höhe des Bruttobezuges,<br />
sowie einem Pflegegeld aus der Unfallversicherung zu rechnen. Die Kosten für die weiteren<br />
Hilfsmittel, Unterstützung zur Mobilitätshilfe sowie für weitere Rehabilitationsaufenthalte können derzeit<br />
noch nicht beziffert werden.<br />
Ohne auf das mit dem Unfall verbundene Leid einzugehen, kommt auch aus dem Gesichtpunkt der<br />
Kosten dem Gedanken der Unfallverhütung ein besonderer Stellenwert zu.<br />
Der Der Generaldir<br />
Generaldirektor: Generaldir<br />
Generaldirektor:<br />
ektor: i. i. V VV.<br />
VV<br />
. Dr Dr Dr. Dr . Emmerich Emmerich Jir Jires Jir es<br />
33
GEMEINSAME GEMEINSAME ANLIEGEN ANLIEGEN Im Zeitalter der kurzlebigen Produktzyklen,<br />
der rationalisierten Arbeitsabläufe, der schnellen Entscheidungsfindungen, der ständigen<br />
Einsparungsüberlegungen, der raschen behördlichen Genehmigungsverfahren<br />
sowie der allgemein erkennbaren Tendenz zur Anonymisierung unserer Gesellschaft<br />
ist das historische Ereignis einer Hundertjahrfeier eine willkommene Gelegenheit für<br />
einen Rückblick. Wenngleich die Brandverhütungsstelle Vorarlberg nur halb so alt ist<br />
wie das jubilierende Arbeitsinspektorat, lassen sich doch viele Gemeinsamkeiten<br />
feststellen. So steht zwecks ständiger Erhöhung der Arbeits- und Brandsicherheit unseres<br />
Bundeslandes bei beiden <strong>In</strong>stitutionen der Präventionsgedanke im Vordergrund.<br />
Die zugehörige Überzeugungsarbeit erfolgt seit Jahrzehnten aber nicht nur durch<br />
Hinweise auf entsprechende Rechtsvorschriften, sondern vielmehr durch eingehende Fachgespräche basierend<br />
auf praktischen Beispielen und umfangreichem Hintergrundwissen. Erst wenn der jeweilige Unternehmer, der einzelne<br />
Beschäftigte oder sogar jede Privatperson den Sinn sowie den Nutzen von Schutzmaßnahmen erkennt, wird<br />
Prävention nicht mehr ausschließlich als Kostenfaktor angesehen. Es ist gesellschaftlich unbestritten, dass Arbeitsunfälle,<br />
Berufskrankheiten, Brände sowie Explosionen weitgehend vermieden werden sollten. Da absolute Sicherheit<br />
aber weder technisch noch mit höchstem finanziellen Aufwand jemals erreichbar sein dürfte - was uns durch<br />
verschiedenste Katastrophen immer wieder dramatisch vor Augen geführt wird – braucht es öffentliche <strong>In</strong>stitutionen<br />
wie das Arbeitsinspektorat, die mit Hausverstand und dem entsprechenden Augenmaß die ihnen zugedachten<br />
Aufgaben erfüllen.<br />
Als Geschäftsführer der Brandverhütungsstelle, der vor etwa 25 Jahren selbst einige Zeit beim Arbeitsinspektorat<br />
beschäftigt war, möchte ich der <strong>In</strong>stitution zu diesem einmaligen Jubiläum recht herzlich gratulieren und mich<br />
namens unserer Mitarbeiter gleichzeitig für die angenehme Zusammenarbeit bedanken.<br />
Der Der Der Geschäf Geschäftsführ<br />
Geschäf tsführ tsführer tsführ er<br />
Dir Dir.<strong>In</strong>g.Dr Dir .<strong>In</strong>g.Dr .<strong>In</strong>g.Dr. .<strong>In</strong>g.Dr . KK<br />
Kur K ur urt ur t Giselbr Giselbr Giselbrecht<br />
Giselbr echt<br />
34<br />
PARTNER, FREUNDE UND FÖRDERER<br />
Vor or etwa etwa 20 20 20 Jahr Jahr Jahren Jahr Jahr en musste musste sich sich die die Behör Behördenabor<br />
Behör denabor denabordnung<br />
denabor dnung<br />
mit mit den den Sachverständigen Sachverständigen zu zu einer einer Bauverhandlung Bauverhandlung Bauverhandlung in<br />
in<br />
eine eine abgelegene abgelegene VV<br />
Vorarlber VV<br />
orarlber orarlber orarlberger orarlber ger Ber Berggemeinde Ber ggemeinde begeben.<br />
begeben.<br />
Anlässlich Anlässlich des des Or Ortsaugenscheines, Or tsaugenscheines, bei bei dem dem dem mehr mehrer mehr mehrer<br />
er ere er<br />
brandschutztechnischebrandschutztechnische Auflagen Auflagen und und ArbeitnehmerschutzArbeitnehmerschutz-<br />
bestimmungen bestimmungen beantragt beantragt wur wurden, wur wurden,<br />
den, ist ist ist es es dem dem VV<br />
Ver V Ver<br />
er ertr er tr treter tr eter der<br />
der<br />
Antragstellerin Antragstellerin ob ob ob dieser dieser seines seines seines Erachtens Erachtens völlig völlig unnötigen<br />
unnötigen<br />
Maßnahmen Maßnahmen plötzlich plötzlich zu zu bunt bunt gewor geworden gewor den und und hat hat – – unter unter<br />
unter<br />
Ver er erwendung er wendung des des Hilfsmittels Hilfsmittels Hilfsmittels einer einer zufällig zufällig vorhandenen<br />
vorhandenen<br />
Heugabel Heugabel – – den den Arbeitsinspektor Arbeitsinspektor Arbeitsinspektor sowie sowie den den Brandschutz-<br />
Brandschutz-<br />
Brandschutz-<br />
Brandschutz-<br />
Brandschutz-<br />
sachverständigen sachverständigen in in die die Flucht Flucht Flucht geschlagen.<br />
geschlagen.
36<br />
ARBEIT ARBEIT FÜR FÜR SINNVOLLE SINNVOLLE SINNVOLLE ZIELE ZIELE<br />
ZIELE
PARTNER, FREUNDE UND FÖRDERER<br />
ES ES ES FREUT FREUT UNS UNS UNS, UNS , MIT MIT MIT EUCH EUCH EIN EIN<br />
EIN<br />
STÜCK STÜCK DES DES WEGES WEGES ZU ZU GEHEN GEHEN<br />
GEHEN<br />
37
PARTNER, FREUNDE UND FÖRDERER<br />
38
GEMEINSAM<br />
GEMEINSAM<br />
ETWA ETWAS ETWA<br />
BEWEGEN<br />
BEWEGEN<br />
39
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
UNSER UNSER BEITRAG BEITRAG FÜR FÜR SICHERHEIT SICHERHEIT AUF AUF<br />
AUF<br />
DEN DEN STRA STRASSEN STRA SSEN<br />
Gerade die Lage Vorarlbergs mit der Nähe zu Deutschland,<br />
der Schweiz, Liechtenstein und Italien sowie der<br />
starke Export fordern einen funktionierenden Warentransport.<br />
Dieser wird einerseits mittels Bahn und andererseits<br />
mittels LKW bewerkstelligt.<br />
Ziel der <strong>Arbeitsinspektion</strong> ist es, auf die Einhaltung der<br />
gesetzlichen Arbeitszeit-Bestimmungen für Lenker zu achten.<br />
Dies betrifft nicht nur den Güter- sondern auch den<br />
Personenverkehr, wobei Lkw, Bus, Mietwagen und Taxi die<br />
maßgeblichsten Gruppen sind.<br />
Ein starker Preiskampf innerhalb der Transportunternehmen<br />
kann im Einzelfall dazu führen, dass Fahrer über die gesetzlich<br />
erlaubten Höchstgrenzen der Arbeitszeit hinaus<br />
beschäftigt werden. Die Arbeitszeitkontrolle unterstützt die<br />
Preisstabilisierung auf diesem Markt.<br />
Die Kontrolle der Arbeitszeit der Lenker kann im Betrieb<br />
oder außerhalb erfolgen.<br />
40<br />
Tachographenscheibe – Aufzeichnungsdokument von Lenk- und Einsatzzeiten<br />
Kontrolle ontrolle im im Betrieb Betrieb: Betrieb<br />
Aufgrund der derzeit geltenden Vorschriften ist das Unternehmen verpflichtet, die Arbeitszeitaufzeichnungen<br />
bis zu einem Jahr aufzubewahren. Im Zuge der Betriebsbesichtigung werden<br />
diese Aufzeichnungen (Fahrtenbuch bzw. im Regelfall Tachografenscheiben bei LKW und<br />
BUS) kontrolliert und das Unternehmen im Falle einer Beanstandung schriftlich aufgefordert,<br />
die Mängel zu beheben. Bei schwerwiegenden Übertretungen sind wir verpflichtet, Strafanzeige<br />
an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde zu erstatten.<br />
Kontrolle ontrolle ontrolle außerhalb außerhalb außerhalb des des Betriebes:<br />
Betriebes:<br />
Im Rahmen von Schwerpunktaktionen unterstützen wir die Exekutive (Gendarmerie, Zollwache).<br />
Aufgezeigte Missstände werden gemeinsam besprochen. Gerade die gute Zusammenarbeit<br />
sowie die <strong>In</strong>formationsweitergabe zwischen den einzelnen Behörden und <strong>In</strong>stitutionen<br />
sind für eine effektive Erkennung und Aufdeckung von gra<strong>vier</strong>enden Übertretungen von<br />
großer Bedeutung; wir führen daher regelmäßig gemeinsame Besprechungen und Seminare<br />
durch.<br />
Werden Übertretungen von uns aufgezeigt, werden nicht nur allfällige schriftliche Aufforderungen<br />
zur Mängelbehebung sowie verwaltungsstrafrechtliche Schritte besprochen, sondern<br />
zusammen mit dem jeweiligen Betrieb gemeinsam Lösungsansätze (Routenänderung, 2-<br />
Fahrerbesetzung, Begegnungsverkehr, usw.) erarbeitet, um gleiche oder ähnliche Arbeitszeitüberschreitungen<br />
zukünftig zu vermeiden.<br />
Die Kontrolle der Arbeitszeiten für Berufskraftfahrer dient wesentlich dazu, die Sicherheit im<br />
öffentlichen Straßenverkehr zu erhöhen.<br />
Schwere Verkehrsunfälle durch übermüdete Fahrer sind vermeidbar. Wir verstehen uns als<br />
Partner in Fragen der Arbeitssicherheit im Betrieb und auf der Straße.<br />
Herrschaftschauffeure der Firma F.M. Hämmerle um 1927
STÖRF STÖRFALLSPEZIALISTEN<br />
STÖRF ALLSPEZIALISTEN<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
<strong>In</strong> Freibädern und größeren Hallenbädern ist heute Chlorgas noch immer das<br />
dominierende und auch bewährteste Desinfektionsmittel. Dabei stellt die Anwendung<br />
dieses äußerst giftigen Stoffes für jedes Schwimmbad und natürlich auch<br />
für seine Umgebung ein beträchtliches Sicherheitsrisiko dar.<br />
Chlorgasunfälle sind Dank der fast risikolosen Lagerung des verflüssigten Chlors<br />
in Druckbehältern und der modernen, ausgereiften Dosiertechnik gerade in<br />
Schwimmbädern, im Verhältnis zu dessen Verbreitung, eher selten.<br />
Warum, stellt man sich die Frage. Einmal, weil es einen hervorragenden Ausbildungsstand<br />
der Bademeister gibt, die ihre Anlagen seriös und pflichtbewusst<br />
betreuen und warten, zum anderen durch eine lückenlose kontinuierliche Kontrolle<br />
durch Mitarbeiter des Arbeitsinspektorates. Wir, Bäderplaner, Architekten<br />
und Bademeister bemühen uns heute gemeinsam, den letzten Stand der Sicherheitstechnik,<br />
sowohl beim Bau als auch beim Betrieb von Schwimmbädern, anzuwenden.<br />
Alte Anlagen werden laufend modernisiert und konsequent nachgerüstet.<br />
Wie viele Stunden, ja Tage wir gerade für diese unauffälligen Tätigkeiten leisten,<br />
bleibt oft im Verborgenen.<br />
Selbst wenn alle Sicherheitsbestimmungen hinsichtlich der Bauweise sowie Ausrüstung<br />
und Ausstattung erfüllt sind, bleibt ein gewisses Restrisiko für den Bademeister.<br />
Kleinere Ausbrüche von Chlorgas gehören zum Alltag eines Schwimmbadbetriebes.<br />
Sie können aber in der Regel durch das Personal schnell und gefahrlos behoben werden. Ohne<br />
gesundheitliche Konsequenzen für den Arbeitnehmer bleibt es allerdings nur dann, wenn auch alle organisatorischen<br />
Maßnahmen, in Verbindung mit der persönlichen Schutzausrüstung, im Falle eines Chlorgasausbruches<br />
greifen. Wie wichtig auch der Know-how-Transfer durch Schulung mit uns ist, liegt klar auf der Hand.<br />
Wir helfen nicht nur im Rahmen der Errichtung und Überprüfung derartiger Anlagen sondern auch, wenn es<br />
zum Störfall größeren Ausmaßes kommt. Diese Störfälle können zB ein Verkehrsunfall beim Transport, das<br />
Abreißen eines Flaschenventils oder die Korrosion einer alten, druckbelasteten Leitung sein. <strong>In</strong> solchen Fällen<br />
gibt es Alarmpläne, in die wir landesweit integriert sind. Wenige Techniker haben ein derart umfassendes<br />
sicherheitstechnisches Wissen, auch über die Folgen solch schwerer Störfälle, wie Mitarbeiter unseres Amtes.<br />
Selbstverständlich sind wir für derartige Störfälle rund um die Uhr gerüstet und helfen unverzüglich.<br />
Arbeiten an Chlorgasanlagen<br />
mit Vollsichtmaske<br />
hochbrandhemmende, gasdichte Kabeldurchführung im Chlorgasraum<br />
41
42<br />
THEMEN GESCHICHTE UNSERER ARBEIT<br />
STRAHLENSCHUTZ STRAHLENSCHUTZ IN IN DER DER PRAXIS<br />
PRAXIS<br />
Linearbeschleuniger, LKH<br />
Feldkirch<br />
Mit dem Begriff Strahlenschutz werden viele Aspekte verbunden.<br />
Das Spektrum reicht von der Anwendung von Röntgenstrahlen bei der Diagnostik bis hin zu<br />
Horrorszenarien, von vermummten Menschen mit futuristischen Messgeräten in den Medien.<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde von Wilhelm Conrad Röntgen der Grundstein für die heute<br />
nicht mehr wegzudenkende Anwendung von ionisierenden Strahlen insbesondere in der Medizin, Forschung<br />
und Technik gesetzt.<br />
Aufgrund der Wechselwirkungen ionisierender Strahlung mit biologischem Gewebe kann der menschliche<br />
Organismus schwer geschädigt werden.<br />
<strong>In</strong> den Anfängen war den Physikern die Gefahr beim Umgang mit ionisierenden Strahlen nicht bewusst<br />
und so forderte die unkontrollierte Strahlung unter den Forschern selbst ihren Tribut.<br />
Röntgenpraxis 1904<br />
Quelle: Siemens
Sicherheitsfachkraft und Arbeitsinspektor bei der Kontrolle eines<br />
Flächendichtemessgerätes<br />
Röntgenanlage 2004, LKH Feldkirch<br />
Erst richtig erkannt wurde die Gefahr durch die verheerenden<br />
Auswirkungen auf die Menschen beim Einsatz<br />
der Atombomben.<br />
Für uns ist die Überwachung der Strahlenschutzbestimmungen<br />
von Linearbeschleunigern, offenen radioaktiven<br />
Stoffen im Therapiebereich, Messsonden in<br />
der Analytik, Füllstand- und Dichtemessgeräten bis hin<br />
zu einfachen Brandmeldern ein Teil unseres Aufgabengebietes.<br />
<strong>In</strong> Österreich wurden mit dem Strahlenschutzgesetz<br />
von 1969 und der dazugehörenden Verordnung<br />
von 1972 erstmals Regelungen zum Schutz des<br />
Lebens und der Gesundheit von Menschen einschließlich<br />
ihrer Nachkommenschaft vor Schäden durch ionisierende<br />
Strahlen geschaffen.<br />
Durch das Strahlenschutz-EU-Anpassungsgesetz 2002<br />
wurde unter Berücksichtigung der EU-Richtlinien ein<br />
modernes rechtliches <strong>In</strong>strumentarium geschaffen,<br />
um den Schutz der Bevölkerung und insbesondere<br />
der beruflich strahlenexponierten Personen zu verbessern.<br />
Die <strong>Arbeitsinspektion</strong>, die auch auf die Einhaltung dieser<br />
gesetzlichen Bestimmungen achtet (soweit es sich<br />
dabei um den Schutz von Arbeitnehmern handelt),<br />
leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Gesundheit<br />
und des Lebens der Menschen vor Einwirkungen<br />
von ionisierenden Strahlen.<br />
43
EXPERTENWISSEN EXPERTENWISSEN UND UND ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Für den Schutz von Mitarbeitern bei Eisenbahnen, und dazu gehören auch Seilbahnen, sind Kollegen des<br />
Verkehrsarbeitsinspektorates zuständig.<br />
Am Beispiel Lawinensprengen vom Hubschrauber aus wird aber deutlich veranschaulicht, wie eng und gut Sachverständige<br />
und Sachkundige sowohl der Behörden als auch sonstiger Stellen zusammenarbeiten. Dass diese Tätigkeit gefahrlos für<br />
Arbeitnehmer abläuft, verdanken sie der ständigen Kooperation von Flugtechnikern, Mitarbeitern des<br />
Verkehrsarbeitsinspektorates, Lawinensachkundigen, Sprengstoffsachverständigen, Sicherheitsfachkräften, Mitarbeitern der<br />
AUVA und vielen mehr.<br />
Weil wir in allen Branchen tätig sind, verfügen wir über ein umfassendes Wissen hinsichtlich der speziellen Sicherheit und<br />
des Unfallgeschehens. Allein zur Erstellung der Sicherheitsrichtlinien für diese sprengtechnische Arbeit waren fünf Sachverständige<br />
ca. 200 Stunden am Recherchieren und Verfassen der Bestimmungen. Wir vom Arbeitsinspektorat sind ein wesentlicher<br />
Partner, damit solche Werke zum Schutze der Menschen überhaupt gelingen.<br />
Immer wichtiger wird heute der Kontakt zu den Arbeitnehmern und auch Unternehmern. Erst nach überprüfter Machbarkeit<br />
und geleisteter Überzeugungsarbeit werden Sicherheitsmaßnahmen voll akzeptiert. Prophylaxe und Beratung stehen heute<br />
mehr denn je im Vordergrund unserer Tätigkeit.<br />
44<br />
Grundsätzlich Grundsätzlich arbeiten arbeiten bei bei dieser dieser Tätigk Tätigkeit Tätigk eit<br />
Lawinenspr<br />
awinenspr<br />
awinensprengbefugte awinenspr engbefugte mit mit einer einer besondebesonderen<br />
en Ausbildung, Ausbildung, L LLawinensachk<br />
L Lawinensachk<br />
awinensachk<br />
awinensachkundige awinensachkundige<br />
undige und<br />
und<br />
Spr Sprengposten Spr Sprengposten<br />
engposten zum zum zum Absperr Absperren Absperr en von von von GefahGefahrenber<br />
enber enbereichen enber eichen eng eng zusammen. zusammen. Das Das künstlikünstli-<br />
che che Auslösen Auslösen von von L LLawinen<br />
L awinen von von HubschrauHubschrau-<br />
bern bern bern aus aus darf darf darf nur nur dur durch dur durch<br />
ch Abwerfen Abwerfen Abwerfen von<br />
von<br />
Spr Sprengladungen Spr engladungen aus aus geeigneten<br />
geeigneten<br />
Maschinen Maschinen erfolgen. erfolgen.<br />
erfolgen.
SPRENGTECHNIK<br />
SPRENGTECHNIK<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Wie umfassend das Beschäftigungsgebiet von<br />
Arbeitsinspektoren sein kann, zeigt das Beispiel<br />
Sprengtechnik.<br />
Einzelne Arbeitsinspektoren müssen sich im<br />
Zusammenhang mit Genehmigungsverfahren,<br />
Betriebs- und Baustellenüberprüfungen immer<br />
wieder mit verschiedensten sprengtechnischen<br />
Problemen auseinandersetzen, wie<br />
- Gesteinsabbau in Steinbrüchen,<br />
- Felsabtrag auf Baustellen,<br />
- Abbruchsprengungen,<br />
- Sprengvortrieb im Tunnel- und Stollenbau,<br />
- Lawinensprengungen,<br />
- Sicherheitssprengungen (absturzdrohende<br />
Felspartien),<br />
- Sprengmittellagerung im Betrieb und auf<br />
Baustellen,<br />
- Sprengmitteltransporte,<br />
- Bewilligung von besonderen Sprengverfahren,<br />
zB Pumpsprengstoff, Tiefbohrlochsprengungen<br />
udgl.,<br />
- Aus- und Weiterbildung von Sprengbefugten<br />
Auf die fachspezifische Zusammenarbeit mit<br />
anderen Behörden und Stellen wie <strong>Bezirkshauptmannschaften</strong>,<br />
Sicherheitsdirektion, Gendarmerie,<br />
Montanbehörde,<br />
Verkehrsarbeitsinspektorat ist ebenfalls hinzuweisen.<br />
Tiefbohrlochsprengung im Steinbruch Keckeis GmbH, Rankweil<br />
Wandhöhe 30,5 m Vorgabe 6,5 m<br />
Abschlagslänge 40,0 m Kubatur m3 7.930,00<br />
Tonnen 21.411,00 Bohrmeter gesamt 594 m<br />
Bohrlochtiefe der Kopflöcher 31,0 m / 16 Stk.<br />
Lademenge Kopflöcher 1446,50 kg<br />
Einsicht in die Auswertung einer Schwinggeschwindigkeitsmessung<br />
nach einer Sprengung<br />
45
46<br />
BUNDESBEDIENSTETENSCHUTZ<br />
BUNDESBEDIENSTETENSCHUTZ<br />
Die Rechtsvorschriften für den Dienstnehmerschutz verfolgen insgesamt die gleichen<br />
Ziele, die auch im Arbeitnehmer<strong>In</strong>nenschutzgesetz zu Grunde liegen, nämlich durch vorbeugenden<br />
Bedienstetenschutz Dienstunfälle, Berufskrankheiten und sonstige arbeitsbedingte<br />
Erkrankungen zu vermeiden und allen Bediensteten ein Arbeitsleben und einen Ruhestand<br />
ohne arbeitsbedingte gesundheitliche Beeinträchtigung zu ermöglichen.<br />
Am 1.Juni 1999 trat das neue Bundesbedienstetenschutzgesetz in Kraft, wonach die<br />
gleichen Regelungen für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bundesdienst<br />
gelten wie in der Privatwirtschaft, wenn nicht Besonderheiten der Aufgaben (spezifische<br />
Tätigkeiten im öffentlichen Dienst, zB bei den Streitkräften oder der Gendarmerie)<br />
dem entgegenstehen. Mit dem Bundesbedienstetenschutz-Reformgesetz, BGBL. I<br />
Nr. 131/2003, wurde das B-BSG zuletzt geändert.<br />
Die in den Bundesdienststellen verwendeten Arbeitsmittel oder Arbeitsstoffe, sowie<br />
die Arbeitsstätten selbst werden von uns hinsichtlich der Bundesbedienstetenschutzbestimmungen<br />
in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls festgestellte<br />
Mängel zur Behebung aufgetragen.<br />
<strong>In</strong> Vorarlberg gibt es derzeit 145 Bundesdienststellen. Dies sind beispielsweise Bundesschulen<br />
wie Gymnasien, Handelsakademieen, Höhere Technische Bundeslehranstalten, Tourismusschulen,<br />
Finanz- und Zollämter, Gendarmerieposten, Justizanstalten, Kasernen, Gerichte,<br />
Eich- und Vermessungsämter, das Bundesdenkmalamt, das Bundessozialamt und die Wildbach-<br />
und Lawinenverbauung.
ARBEITSMEDIZIN ARBEITSMEDIZIN IN IN DER DER PRAXIS<br />
PRAXIS<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Hauptaufgabe ist die Prophylaxe; das sind alle Tätigkeiten, die der Vorbeugung vor Berufskrankheiten und<br />
anderen berufsbedingten Erkrankungen dienen.<br />
Diese Aufgabe wird bei der arbeitsinspektionsärztlichen Tätigkeit durch anlassbezogene Erhebungen erfüllt,<br />
beispielweise bei Verdacht auf Berufserkrankung, Anfragen durch Arbeitnehmer oder Arbeitgeber,<br />
Zusammenarbeit mit Arbeitsmedizinern und Sicherheitsfachkräften in den Betrieben oder auch<br />
Auffälligkeiten bei arbeitsplatzbezogenen Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Unser oberster Grundsatz ist es, dass Erhebungen grundsätzlich vor Ort erfolgen. Wichtigstes Ziel<br />
ist die Sanierung des Arbeitsplatzes.<br />
Zur Reduzierung von gesundheitlichen Belastungen am Arbeitsplatz tragen auch schwerpunktmäßige<br />
Erhebungen in gleichartigen Betrieben bei. Solche Schwerpunktaktionen waren in den letzten<br />
Jahren in Vorarlberg: Erhebungen betreffend Farbstoffe in der Textilindustrie, Chemikalien in<br />
Bierbrauereien, Einflüsse durch UV-Licht, Friseurchemikalien, Gefährdung durch biologische Arbeitsstoffe<br />
in Lebensmittelbetrieben sowie Gefährdungen von Kfz-Lackierern.<br />
Bei Fragen zu notwendigen technischen Sanierungen, sowie bei Durchführung von Messungen, erfolgt<br />
entsprechende fachliche Unterstützung durch unseren Hygienetechniker. Die Erarbeitung von Lösungen<br />
für schwangere Arbeitnehmerinnen wird in Zusammenarbeit mit der Referentin für Mutterschutz durchgeführt.<br />
Früher häufig auftretende Berufserkrankungen wie zB Silikose (Staublunge der Bergarbeiter) oder Byssinose<br />
(Erkrankungen durch Rohbaumwollstaub in Spinnereien) sind durch Einsatz moderner Technologien bereits<br />
deutlich zurückgegangen. Neben den bekannten „typischen“ Berufserkrankungen wie Lärmschwerhörigkeit,<br />
Hautekzem und asthmatischer Erkrankung treten zunehmend auch Belastungen aus dem<br />
psychomentalen Bereich in den Blickpunkt des <strong>In</strong>teresses. Dies ist der Fall, weil im 20. Jahrhundert in der<br />
Berufswelt eine deutliche Belastungsverschiebung stattgefunden hat. Durch vielfältige technische Verbesserungen<br />
konnten körperliche Belastungen und Schadstoffeinwirkungen in vielen Bereichen deutlich reduziert<br />
werden, wogegen jedoch das Arbeitstempo, die Stückzahlen und die Verantwortung der einzelnen<br />
Arbeitnehmer immer mehr zunehmen.<br />
Wir beobachten, dass in unserer modernen Arbeitswelt immer mehr die ergonomischen und psychischen<br />
Belastungen in den Vordergrund treten, wie Stressbelastungen, Monotonie, einseitig belastende Tätigkeiten,<br />
Mobbing, Burn-Out-Syndrom oder Wirbelsäulenbelastung durch sitzende Tätigkeit.<br />
Psychischer Druck entsteht nicht nur in<br />
Abhängigkeit vom Beruf selbst, sondern<br />
vor allem auch durch die Art der<br />
Aufgabe und wie sie bewältigt werden<br />
kann. Folgen lang andauernder psychischer<br />
Belastung können<br />
Motivationsverlust, innere Kündigung,<br />
Chronifizierung von Beschwerden (zB<br />
Kopfschmerzen), depressive Verstimmungen,<br />
Schlafstörungen, aber auch<br />
Verstärkung körperlicher Beschwerden<br />
sein.<br />
Überprüfung der Deklaration<br />
von Gefahrstoffen durch den<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong>sarzt<br />
47
GESCHICHTE<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Arbeitsmedizin war immer schon ein fachübergreifendes Gebiet in der Medizin; sie beschäftigt<br />
sich nicht nur mit dem Menschen, sondern besonders auch mit seinen Arbeitsbedingungen und<br />
seinem Arbeitsumfeld. So wie sich im 19. Jahrhundert die damaligen Arbeitsmediziner mit der<br />
Toxikologie auseinandersetzten, befassen sie sich nun zunehmend mit Fragen der Organisationsstrukturen,<br />
der Kommunikationswissenschaft und der Arbeitspsychologie.<br />
<strong>In</strong> der Novelle des Arbeitnehmer<strong>In</strong>nenschutzgesetzes 2001 wird nun die Möglichkeit eröffnet, neben<br />
Arbeitsmedizinern und Sicherheitsfachkräften auch sonstige Experten in der Prävention einzusetzen,<br />
wobei Arbeitspsychologen bereits vom Gesetzgeber beispielhaft erwähnt werden.<br />
Quelle: Dr. Christine Klien, - Vortrag bei der Fachmesse „Preventa“, Dornbirn, 15.3.2001.<br />
GESCHICHTE GESCHICHTE GESCHICHTE DER DER DER ARBEITSMEDIZIN<br />
ARBEITSMEDIZIN<br />
ARBEITSMEDIZIN<br />
Arbeitsmedizin war aber nicht nur ein Thema in der jüngeren Vergangenheit.<br />
Bereits in den Hochkulturen des Altertums war bekannt, dass schwere körperliche Arbeit oder bestimmte<br />
Schadstoffexpositionen<br />
zu Erkrankungen führen können.<br />
Beim Bau der Cheopspyramide in<br />
Ägypten 2700 v. Chr. erfolgte<br />
beispielsweise bereits eine eigene<br />
ärztliche Betreuung der beschäftigten<br />
Arbeiter.<br />
Der berühmte griechische Arzt<br />
Hippokrates schrieb seine Erkenntnisse<br />
über arbeitsbedingte Erkrankungen<br />
bei Bergleuten und Bleiarbeitern<br />
nieder.<br />
Bereits bei den „alten Römern“<br />
wurde nicht nur in den Schlachten,<br />
sondern auch bei bestimmten<br />
Arbeiten zur Vorbeugung gegen<br />
Berufsschäden Schutzausrüstung<br />
verwendet: Handschuhe,<br />
Stiefel oder Masken, z.B. bei der<br />
Gewinnung von Schwefel oder<br />
Quecksilber.<br />
Das Wort „Arbeit“ =arebeit<br />
(mhdt) stammt aus dem Mittelalter<br />
– übersetzt bedeutet es Mühsal<br />
und Not. Körperliche Arbeit<br />
stand damals im Gegensatz zu<br />
geistigen und musischen Tätigkeiten,<br />
welche ein Privileg der höheren Gesellschaftsschichten waren.<br />
Der Augsburger Arzt Ulrich von Ellenbog (1440 bis 1499) veröffentlichte die Schrift:<br />
„Von den gifftigen besen Tempffen und Reuchen“ (eine Art Merkblatt für den Umgang mit Blei- und<br />
Quecksilberdämpfen).<br />
48
Entnebelung im Jahre 1910<br />
Von Paracelsus stammt das Werk: „Von der Bergsucht und anderen Bergkrankheiten“ (1533). Darin beschreibt er den Gesundheitszustand<br />
der Bevölkerung in der Nähe eines Quecksilberbergwerkes sowie die Bergsucht, eine tödliche Lungenerkrankung<br />
durch Staubeinwirkung (Silikose). Aus diesem Grund wurden damals auch nur die Ärmsten aus der Bevölkerung Bergarbeiter.<br />
Die Grundlage der modernen Arbeitsmedizin schuf der italienische Arzt Bernardino Ramazzini (1633 – 1714); er schrieb ein Lehrbuch<br />
über Berufskrankheiten.<br />
Mit der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt (1765) wurde die <strong>In</strong>dustrialisierung eingeleitet. Da nun weniger Muskelkraft<br />
für verschiedene Arbeiten notwendig war, konnten auch Frauen und Kinder in den nach und nach immer zahlreicher<br />
werdenden Fabriken eingestellt werden.<br />
<strong>In</strong> der Folge wurden Arbeitsschutzgesetze vom Staat erlassen; so wurde zB in England 1848 die Arbeit unter Tage für Kinder unter<br />
10 Jahren sowie für Frauen verboten.<br />
Bei der Behandlung von Patienten wurden immer wieder Ärzte auf Zusammenhänge zwischen der Tätigkeit und der diagnostizierten<br />
Erkrankung aufmerksam; zB entdeckte ein Wiener Arzt den Zusammenhang zwischen Kieferknochenzerstörung und<br />
Phosphordämpfen bei in einer Zündholzfabrik beschäftigten Kindern.<br />
Zur medizinischen Versorgung der Arbeiter in Großbetrieben wurden gegen Ende des 19. Jhds. die ersten Betriebsärzte eingestellt,<br />
wie zB bei BASF in Deutschland.<br />
Als eigene anerkannte medizinische Disziplin gibt es die Arbeitsmedizin seit 1929, damals definiert als die Lehre und Forschung<br />
über die Verhütung und Ursachen der Berufskrankheiten und beruflichen Unfälle.<br />
Heute sind unsere Ziele und Aufgaben in der Arbeitsmedizin die Förderung und Erhaltung des körperlichen, geistigen und sozialen<br />
Wohlbefindens der Arbeitnehmer in allen Berufen.<br />
Quelle: Dr. Christine Klien, Leiterin des Arbeitsmedizinischen Zentrums ameco, Bregenz<br />
aus: Vortrag bei der Fachmesse Preventa in Dornbirn am 15.3.2001<br />
49
ENTWICKL ENTWICKLUNG ENTWICKL UNG DER DER ARBEITSMEDIZIN ARBEITSMEDIZIN IN IN VOR VOR- VOR<br />
ARLBERG<br />
ARLBERG<br />
Zur Zeit des 1. Weltkrieges gab es erstmals Betriebsärzte in den<br />
damals größten Betrieben Vorarlbergs (F.M. Hämmerle, Getzner,<br />
Rhomberg).<br />
Diese Ärzte waren vor allem kurativ tätig, sogar Operationen wurden<br />
durchgeführt.<br />
<strong>In</strong> den 60er Jahren wurde erkannt, dass die Bedeutung der Arbeitsmedizin<br />
in der Prävention liegt. MR Dr. Hans Bergmeister war bei<br />
F.M. Hämmerle der erste hauptberufliche Betriebsarzt in Vorarlberg.<br />
Ohne zugrunde liegende gesetzliche Bestimmungen, jedoch mit<br />
Unterstützung der Betriebsleitung, konnte er bei F.M. Hämmerle<br />
wesentliche Verbesserungen in den Bereichen Ergonomie, Hygiene<br />
und Ernährung durchsetzen.<br />
Ab 1973 hatten in Österreich Betriebe mit mehr als 750 Arbeitnehmern<br />
(damals 120 Betriebe) Betriebsärzte zu beschäftigen. Zu dieser<br />
Zeit befasste sich der Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin<br />
mit dem Aufbau der Betriebsmedizin in Vorarlberg.<br />
Ab 1979 wurden Betriebe mit über 250 Arbeitnehmern gesetzlich<br />
verpflichtet, ihre Beschäftigten arbeitsmedizinisch zu versorgen.<br />
Damals übernahm im Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin<br />
Dr. Armin Lenz die Aufgaben des überregional tätigen Arbeitsmediziners.<br />
Seit dem neuen Arbeitnehmer<strong>In</strong>nenschutzgesetz 1994 erfolgte<br />
stufenweise die arbeitsmedizinische Versorgung von immer<br />
mehr Arbeitnehmern; Betriebe unter 50 Beschäftigten werden heute<br />
durch ein arbeitsmedizinisches Modell der Allge<strong>meinen</strong><br />
Unfallversicherungsanstalt betreut.<br />
1996 gründete der Arbeitskreis füf Vorsorge-<br />
und Sozialmedizin das „Arbeitsmedizinische<br />
Zentrum Vorarlberg“; es<br />
wurde am 1. Jänner 2004 in „ameco“<br />
umbenannt. Als ärztliche Leiter waren<br />
bisher Dr. Christian Schindler und Dr.<br />
Christine Klien tätig.<br />
<strong>In</strong> Vorarlberg sind derzeit insgesamt an<br />
die 90 Arbeitsmedizinerinnen und<br />
Arbeitsmediziner tätig.<br />
Ein arbeitsinspektionsärztlicher Dienst ist<br />
beim Arbeitsinspektorat Bregenz seit<br />
1984 eingerichtet (Dr. Hermine Engl von<br />
1984 – 1989, Dr. Alfons Vith seit 1989).<br />
Quelle: Dr. Christine Klien, Leiterin des<br />
Arbeitsmedizinischen Zentrums ameco,<br />
Bregenz<br />
aus: Vortrag bei der Fachmesse<br />
Preventa in Dornbirn am 15.3.2001<br />
50<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Bestrahlungseinrichtung und Röntgengerät beim Betriebsarzt<br />
der Firma F.M. Hämmerle, Dornbirn
CHEMIE CHEMIE IN IN DER DER TEXTIL TEXTIL- TEXTIL - UND UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE<br />
BEKLEIDUNGSINDUSTRIE<br />
Absauganlage an einer Farbmischstation für pulverförmige, gesundheitsschädliche<br />
Schadstoffe<br />
Trotz des enormen Einbruchs in den letzten Jahren und Jahrzehnten, spielt die Textil- und Bekleidungsindustrie immer noch eine<br />
wesentliche Rolle in der Wirtschaft Vorarlbergs. Deshalb gehören <strong>In</strong>spektionen in dieser Sparte auch heute noch zu unserer täglichen<br />
Arbeit.<br />
Bei der Produktion von textilen Flächengebilden sind neben dem Einsatz von Maschinen auch eine Menge von Chemikalien im<br />
Spiel. Diese gelangen in der Färberei, der Druckerei, den Veredelungsprozessen aber auch in der Endkontrolle zum Einsatz. Hierbei<br />
handelt es sich unter anderem um Farbstoffe, Textilhilfsmittel, aber auch oxidative und reduktive Bleichmittel und stark ätzende<br />
Säuren und Laugen.<br />
Bei unseren Betriebsbesichtigungen wird einerseits auf die Sicherheit der Arbeitnehmer beim Umgang mit diesen Stoffen im innerbetrieblichen<br />
Ablauf geachtet, andererseits auf die Lagerung dieser zum Teil nicht wenig gefährlichen Agenzien.<br />
Auf Folgendes ist besonders zu achten:<br />
Umgang mit Chemikalien:<br />
- Sicherheitsdatenblätter,<br />
- Erstellung von Betriebs- u. Arbeitsanweisungen (insbesondere auch für die Unterweisung),<br />
- Funktionieren von Lüftungs- und Absaugeinrichtungen,<br />
- Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung,<br />
- Richtiger innerbetrieblicher Transport (Gefäße, Packungen, Rohrleitungen etc.),<br />
- Vermeidung der Reaktion von bestimmten Chemikalien/-gruppen miteinander.<br />
Beim Umgang mit Chemikalien muss, besonders bei unsachgemäßer Handhabung, auf die heftige Reaktion von bestimmten Stoffen<br />
und Stoffklassen hingewiesen werden. Dies kann zu extremer Hitzeentwicklung, über Brand und Explosion, bis hin zur Entstehung<br />
hochgiftiger Gase führen.<br />
Lagerung von Chemikalien:<br />
- Erstellen eines Einlagerungsplanes mit höchstzulässigen Lagermengen, Lagerabschnitten,<br />
aktuellem Lagerbestand etc.,<br />
- Sichere Lagerung – räumlich getrennt oder in getrennten Räumen,<br />
- Zusammenlagerungsverbote beachten,<br />
- Lager/Stapelhöhe beachten,<br />
- Verkehrswege und Notausgänge berücksichtigen.<br />
Unser großes Augenmerk gilt der Lagerung von Chemikalien über Arbeitsplätzen und Verkehrswegen,<br />
in Ausfahrten, Durchgängen und Durchfahrten, auf Stiegen und Podesten, im Umkreis von 5m<br />
um Rolltreppen und Aufzugsstationen sowie in Arbeitsräumen.<br />
51
52<br />
MESS MESS- MESS - UND UND UND HYGIENETECHNIK<br />
HYGIENETECHNIK<br />
Ein Grundgedanke des Arbeitnehmerschutzes ist das Wohlbefinden des Arbeitnehmers an<br />
seinem Arbeitsplatz. Denn ein Arbeitnehmer, der sich wohl fühlt, ist auch wesentlich<br />
moti<strong>vier</strong>ter. Und ein moti<strong>vier</strong>ter Arbeitnehmer sollte doch das Ziel eines jeden Arbeitgebers<br />
sein.<br />
Dazu ist es erforderlich, dass der Arbeitsplatz des einzelnen Arbeitnehmers optimal eingerichtet<br />
ist. Dies beginnt mit guten Belichtungsverhältnissen, wobei die natürliche Belichtung und<br />
der Sichtkontakt ins Freie eine wesentliche und meist unterschätzte Rolle spielt.<br />
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Ergonomie am Arbeitsplatz. Ein ergonomisch gut eingerichteter<br />
Arbeitsplatz schont nicht nur den Arbeitnehmer, sondern lässt auch verschiedene<br />
Arbeitsabläufe wirtschaftlicher organisieren.<br />
Eine weitere Voraussetzung ist der wirksame Schutz vor der Einwirkung gesundheitsschädlicher<br />
Arbeitsstoffe oder vor gehörschädigendem Lärm. Dies kann z.B. durch Kapselung von lärmintensiven<br />
Arbeitsabläufen oder durch entsprechende Absaugung von an<strong>fallen</strong>den Dämpfen<br />
erreicht werden.<br />
Um all diese Anforderungen in der Praxis umzusetzen, führen wir individuelle Beratungen<br />
durch.
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Für eine objektive Beratung sind jedoch Daten<br />
nötig, die durch gezielte Messungen an<br />
einzelnen Arbeitsplätzen ermittelt werden.<br />
Mit unseren Messgeräten sind wir in der Lage,<br />
orientierende Messungen bezüglich der Konzentration<br />
von gesundheitsschädlichen Arbeitsstoffen<br />
durchzuführen.<br />
Weiters sind Schallpegelmessungen für die<br />
Beurteilung von Lärmbereichen und als Grundlage<br />
für Beratungen möglich.<br />
Ein Teil der durchgeführten Messungen entfällt<br />
auf den Bereich des Raumklimas; insbesondere<br />
auf die Lufttemperatur und relative Feuchte. Für<br />
die Beurteilung von subjektiven Zugerscheinungen<br />
ist die Messung der Luftgeschwindigkeit<br />
notwendig.<br />
Fallweise ist es erforderlich,<br />
dass die Beleuchtungssituation<br />
an einzelnen Arbeitsplätzen<br />
beurteilt wird. Deshalb messen wir<br />
dort die Beleuchtungsstärke und die<br />
Leuchtdichte .<br />
Komplexere Messungen werden vom Messteam<br />
durchgeführt, welches von uns aus Wien<br />
angefordert werden kann. Außerdem stehen<br />
uns auch die Messtechniker der AUVA zur<br />
Verfügung.<br />
Auf Basis der Messergebnisse besprechen wir<br />
dann mit den Verantwortlichen die durchzuführenden<br />
Maßnahmen, um einen optimalen<br />
Arbeitnehmerschutz zu gewährleisten.<br />
53
54<br />
MUTTERSCHUTZ<br />
MUTTERSCHUTZ<br />
Beratungsgespräch mit einer graviden Arbeitnehmerin am Arbeitsplatz<br />
Der gesetzliche Mutterschutz in Österreich wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch Übereinkommen<br />
und Empfehlungen der <strong>In</strong>ternationalen Arbeitsorganisation (IAO) beeinflusst.<br />
Bei Schaffung des Mutterschutzgesetzes im Jahre 1957 wurde auf die Regelungen der IAO<br />
Bedacht genommen und in einer Reihe von Bestimmungen sogar darüber hinaus gegangen,<br />
so zB mit dem Verbot der Nachtarbeit, der Sonn- und Feiertagsarbeit und der Mehrarbeit.<br />
Für den Mutterschutz und seine Gestaltung ist die vom Europarat beschlossene Europäische<br />
Sozialcharta besonders wichtig. Die Republik Österreich hat den größten Teil für sich als<br />
bindend erklärt und ratifiziert (1969). Von den Regelungen ist insbesondere die zwingend<br />
vorgesehene Arbeitsbefreiung von damals insgesamt zwölf Wochen vor und nach der Geburt<br />
hervorzuheben. Sie sollte aus öffentlichen Mitteln gesichert sein. Die Charta sieht überdies die<br />
Verpflichtung vor, jede gefährliche, gesundheitsschädliche oder beschwerliche Arbeit zu<br />
verbieten.<br />
Zahlreiche Novellen zum Mutterschutzgesetz haben den Schutz der berufstätigen Mutter im<br />
Laufe der Zeit verbessert.<br />
Durch den Beitritt zur EU im Jahre 1995 ist Österreich verpflichtet, EU-Regelungen anzuwenden<br />
und umzusetzen. So hat Österreich die Vorgabe der EU - Richtlinie 92/85/EWG, Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes von schwangeren und stillenden<br />
Arbeitnehmerinnen am Arbeitsplatz<br />
zu treffen, umgesetzt. Im Jahre 1995<br />
traten die Evaluierungspflichten für<br />
Arbeitsstätten mit mehr als 250 Arbeitnehmern<br />
in Kraft, wobei vorgesehen ist,<br />
dass neben der allge<strong>meinen</strong> Gefahrenprüfung<br />
eine gesonderte<br />
Mutterschutzevaluierung vorzunehmen<br />
ist; für die Fertigstellung der Evaluierung<br />
bestand ein Etappenplan - je nach<br />
Arbeitnehmerzahl - bis zum Jahr 2000.<br />
Es ist Aufgabe der <strong>Arbeitsinspektion</strong>, die<br />
Arbeitsbedingungen von schwangeren<br />
Arbeitnehmerinnen dahingehend zu<br />
überprüfen, dass sie in ihrer beruflichen<br />
Tätigkeit keine schweren körperlichen<br />
Arbeiten ausüben müssen und nicht mit<br />
Arbeiten beschäftigt werden, die nach<br />
Art des Arbeitsvorganges für ihren<br />
Organismus oder für das werdende Kind<br />
schädlich sind.
schwangere Arbeitnehmerinnen bei unzulässigen Tätigkeiten:<br />
Arbeiten auf Leitern<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Einatmen von gefährlichen Dämpfen<br />
Die tägliche Arbeit führt die Mutterschutzreferentinnen in<br />
alle Arten von Klein- und Großbetrieben, von der Abfallverwertung,<br />
über gastgewerbliche Betriebe, Handelsbetriebe,<br />
Metall be- und verarbeitende Betriebe, Krankenanstalten,<br />
Pflegeheime bis hin zu Zahnambulatorien, um nur<br />
einige zu nennen.<br />
Wir legen bei unseren Betriebsbesuchen besonderes<br />
Augenmerk auf mögliche Gefährdungen und Belastungen<br />
der schwangeren Arbeitnehmerin zB durch:<br />
- Heben und Tragen von Lasten,<br />
- Arbeiten mit statischen Arbeitshaltungen<br />
(zB: Stehen, Sitzen),<br />
- Arbeiten, bei denen die Gefahr einer<br />
Berufserkrankung besteht (zB: Lärm, <strong>In</strong>fektion),<br />
- Arbeiten mit gesundheitsgefährdenden Stoffen<br />
(zB: Stäube, Gase, Dämpfe, Strahlung),<br />
- Akkordarbeiten,<br />
- Arbeiten mit besonderen Unfallgefahren<br />
(zB: auf Leitern),<br />
- Arbeiten auf Beförderungsmitteln (zB: Taxi, Stapler),<br />
- Arbeitszeiten (zB: Überstunden).<br />
Gemeinsam mit Arbeitgeber, Arbeitsmediziner, Sicherheitsfachkraft, Betriebsrat und Sicherheitsvertrauensperson<br />
suchen wir nach Lösungsmöglichkeiten, ob und an welchem Arbeitsplatz die schwangere Arbeitnehmerin nach<br />
Abzug von der gefährdenden Tätigkeit eingesetzt werden kann. Das gemeinsame Ziel ist die Weiterbeschäftigung<br />
der schwangeren Arbeitnehmerin mit einer ihr zumutbaren Arbeit.<br />
Besteht Gefahr für die werdende Mutter oder das Kind durch eine drohende Fehlgeburt, durch Mehrlingsschwangerschaft,<br />
schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere orthopädische Erkrankungen etc., kann die<br />
Arbeitnehmerin von jeder Arbeit durch das Zeugnis des <strong>Arbeitsinspektion</strong>sarztes oder Amtsarztes freigestellt<br />
werden.<br />
Wie aus diesen Ausführungen ersichtlich wird, nehmen wir auch auf diesem Spezialgebiet neben unserer<br />
Kontrolltätigkeit noch viele andere Aufgaben wahr: wir informieren und beraten, suchen nach gemeinsamen<br />
Lösungen, liefern Know-how (zB über ergonomische Belange), arbeiten mit <strong>In</strong>teressensvertretern zusammen etc.,<br />
mit dem Ziel, die Sicherheit und Gesundheit der werdenden Mutter (und des ungeborenen Kindes) am Arbeitsplatz<br />
zu fördern.<br />
55
ARBEITSZEIT ARBEITSZEIT IM IM WANDEL WANDEL DER DER ZEIT<br />
ZEIT<br />
Die Verkürzung der Arbeitszeit ist wohl eine der ältesten<br />
Forderungen der Arbeiterbewegung überhaupt. Wenn<br />
man bedenkt, dass in den Anfängen des „Maschinenzeitalters“<br />
eine täglich sechzehnstündige Arbeitszeit<br />
keine Seltenheit war, ist dies nur selbstverständlich.<br />
Nach anfänglichen Fehlschlägen gelang es endlich im<br />
Laufe der Entwicklung, gesetzliche Arbeitszeitbestimmungen<br />
einzuführen, wobei stufenweise eine<br />
Herabsetzung der Arbeitszeit erreicht wurde:<br />
Bereits Joseph II. schuf die ersten staatlichen Sozialgesetze<br />
in Österreich und 1787 auch das erste<br />
Kinderschutzgesetz Europas.<br />
Nach Beendigung des ersten Weltkrieges wurde 1918<br />
der Achtstundentag gesetzlich festgelegt. Das in der<br />
Ersten Republik geltende Achtstundentaggesetz wurde<br />
durch die Einführung reichsdeutscher Bestimmungen im<br />
Jahre 1939 aufgehoben. Seitdem galt die deutsche Arbeitszeitordnung.<br />
Das Bundesministerium für soziale Verwaltung bemühte sich bereits seit 1948, an Stelle der aus dem Reichsrecht stammenden<br />
Arbeitszeitordnung ein neues österreichisches Arbeitszeitgesetz vorzubereiten. Es folgten dahingehend mehrmalige<br />
Versuche des Bundesministers für soziale Verwaltung. Der letzte Entwurf führte schließlich dazu, dass 1959 ein Generalkollektivvertrag<br />
abgeschlossen wurde, mit dem es zur Einführung der 45-Stunden-Woche kam.<br />
<strong>In</strong> den folgenden 10 Jahren kam es immer wieder zu Forderungen nach einer etappenweisen Herabsetzung der Normalarbeitszeit<br />
auf 40 Wochenstunden.<br />
Der Generalkollektivvertrag und das Volksbegehren betreffend die Reduktion der 45-Stunden-Woche sowie die Regelung<br />
der Arbeitszeit und der Arbeitsruhe führten schließlich dazu, dass im Dezember 1969 das Bundesgesetz über die Regelung<br />
der Arbeitszeit (ARBEITSZEITGESETZ) einstimmig vom Nationalrat beschlossen werden konnte, in dem - neben vielen anderen<br />
Schutzbestimmungen - auch die geforderte etappenweise Herabsetzung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden realisiert<br />
wurde.<br />
56<br />
Das Arbeitszeitgesetz stellt zweifellos einen Meilenstein in der<br />
sozialpolitischen Entwicklung dar. Der Schutz der Arbeitnehmer<br />
vor gesundheitlichen Gefahren und Schäden durch übermäßige<br />
<strong>In</strong>anspruchnahme ihrer Arbeitskraft ist nach wie vor tragender<br />
Grundsatz des Arbeitszeitrechts.<br />
Seit seinem <strong>In</strong>krafttreten ist das Arbeitszeitgesetz durch mehrere<br />
Novellen geändert worden.<br />
<strong>In</strong> den letzten Jahren ist nun das dem Arbeitszeitgesetz zugrunde<br />
liegende Modell einer weitgehend durch zwingendes öffentliches<br />
Schutzrecht bestimmten Arbeitszeitordnung zunehmend<br />
kritisiert und mit der Forderung nach „Deregulierung“ und „flexibler<br />
Arbeitszeitgestaltung“ konfrontiert worden. Die Arbeitswelt<br />
wird immer schneller, immaterieller, virtueller. Sie fordert hohe<br />
Mobilität und schnelle Anpassungen an die Fortschritte der<br />
Technologien. Die Entwicklungsdauer in Technik und Forschung<br />
verkürzt sich. Menschliche Gewohnheiten verändern sich demgegenüber<br />
nur langsam.
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Mit der Arbeitszeitgesetz-Novelle 1997 sollte das Arbeitszeit- und Arbeitsruherecht daher den geänderten wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
und betrieblichen Produktionsbedingungen - selbstverständlich unter Wahrung des erforderlichen Schutzniveaus -<br />
angepasst werden. Zentraler Punkt in den Sozialpartnerverhandlungen war, dass die weiter gehenden Möglichkeiten der Flexibilisierung<br />
an die Zustimmung der Kollektivvertragsparteien gebunden bleiben sollten, was letztlich auch erreicht wurde:<br />
Grundsätzlich ist flexibilisierte Arbeitszeit nach geltendem Recht daher nur auf kollektivvertraglicher Basis möglich.<br />
Die <strong>Arbeitsinspektion</strong> ist die zur Wahrnehmung des gesetzlichen Schutzes der Arbeitnehmer und zur Unterstützung und Beratung<br />
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Durchführung des Arbeitnehmerschutzes berufene Behörde.<br />
Hinsichtlich des Arbeitnehmerschutzes ist sie auch mit dem Vollzug der bundesgesetzlichen Arbeitszeit- und Arbeitsruhebestimmungen<br />
in den Betrieben betraut. Das bedeutet, dass in allen Betrieben die Einhaltung der Arbeitszeitbestimmungen<br />
überprüft wird. Arbeitgeber sind hierin verpflichtet, uns alle Unterlagen zur Einsicht vorzulegen, die mit dem Arbeitnehmerschutz<br />
im Zusammenhang stehen. Dies gilt auch für Kollektivverträge, Betriebsvereinbarungen, Arbeitsverträge etc. und somit<br />
auch für die Arbeitszeitaufzeichnungen sämtlicher im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer. Für uns ist eine gute Zusammenarbeit<br />
mit den Arbeitgebern, aber auch den jeweiligen Betriebsräten in den Betrieben von äußerster Wichtigkeit, um eine effiziente<br />
und gezielte Überwachung gewährleisten zu können und um auf deren Wünsche eingehen zu können. Der „Schutzgedanke“<br />
ist für uns oberstes Gebot.<br />
Im Arbeitsinspektorat Bregenz werden sämtliche Arbeitszeitbelange von Frau Elisabeth Martin betreut bzw. vollzogen. Schwerpunktmäßig<br />
kontrolliert sie Betriebe mit über 50 Arbeitnehmern genauso wie Kleinbetriebe. <strong>In</strong> den letzten Jahren wurde eine<br />
Steigerung von Arbeitszeitübertretungen festgestellt, insbesondere in diversen Schichtbetrieben im Bereich Textil- und Kunststoff<br />
verarbeitender <strong>In</strong>dustrie sowie im Bereich des Gesundheitswesens, in den Krankenanstalten. Gleich bleibend ist die hohe<br />
Anzahl der Übertretungen bzw. Strafanzeigen in der Hotellerie und im Gastgewerbe.<br />
Zusätzlich zur obligatorischen <strong>In</strong>spektionstätigkeit im Rahmen von Kontrollen, legen wir auch auf eine gute präventive Zusammenarbeit<br />
mit den Verantwortlichen in den Betrieben wert und führen deshalb auf Anfrage (zB bei Neuerstellungen von<br />
Schichtplänen, Umstellung des Aufzeichnungsmodus, für den Abschluss<br />
von Betriebsvereinbarungen,…) zahlreiche Beratungsgespräche mit<br />
Arbeitgebern und Betriebsräten durch.<br />
Somit besteht schon im Vorfeld die Möglichkeit, etwaige Planungsfehler<br />
mangels gesetzlicher Fachkenntnis ausräumen bzw. die zu Recht von<br />
der <strong>Arbeitsinspektion</strong> geforderte Servicefunktion für die Betriebsverantwortlichen<br />
und die Arbeitnehmervertreter gewährleisten zu können.<br />
Arbeitszeiterfassungseinrichtungen<br />
57
GESUNDHEITSPRÄVENTION GESUNDHEITSPRÄVENTION IN<br />
IN<br />
BACKBETRIEBEN<br />
BACKBETRIEBEN<br />
PROBLEMSTELL<br />
PROBLEMSTELLUNG PROBLEMSTELL UNG UND UND ZIELE:<br />
ZIELE:<br />
Mehlstaub und Backmittel können sensibilisierend auf<br />
den Organismus des Menschen wirken, sodass<br />
Atemwegserkrankungen, wie zB „Bäckerasthma“,<br />
entstehen können. Das durch allergieauslösende<br />
Stoffe verursachte Asthma bronchiale ist die häufigste<br />
Berufserkrankung der Atemwege in Österreich. Ca.<br />
74% aller Asthma bronchiale–Erkrankungen am<br />
Arbeitsplatz treten bei Bäckern auf.<br />
Auf Grund dieser Tatsache wurde von 1996 bis 1998<br />
das EU-Projekt „Betriebliche Gesundheitsförderung in<br />
Bäckereien“ in Deutschland und Österreich (vor allem<br />
in Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich)<br />
durchgeführt. <strong>In</strong> der Folge wurde, ausgehend von<br />
den Erfahrungen des EU-Projektes, ein regionales<br />
Pilotprojekt in Oberösterreich in Zusammenarbeit mit<br />
der oberösterreichischen <strong>In</strong>nung und der AUVA bis<br />
Ende 1999 fortgesetzt.<br />
Nach dem guten Erfolg der regionalen Zusammenarbeit<br />
in Oberösterreich wurde von Herrn Bundesminister<br />
Bartenstein eine österreichweite Kampagne aller<br />
Arbeitsinspektorate, aufbauend auf den Erfahrungen<br />
des Pilotprojektes in Oberösterreich, befürwortet.<br />
Ziel dieser Kampagne war es:<br />
- Basisanforderungen zu vereinbaren,<br />
- eine Statusanalyse (Erhebung des Ist-Zustandes/Vergleich mit Soll-Zustand)<br />
durchzuführen,<br />
- eine flächendeckende Beratung und Kontrolle hinsichtlich der vereinbarten<br />
Basisanforderungen zu erreichen,<br />
- eine Reduzierung der Mehlstaubbelastung in Bäckereien bis zum Jahr 2005<br />
anzustreben,<br />
- durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit während des gesamten Projektes die<br />
Notwendigkeit dieser Aktion klarzumachen.<br />
58<br />
Staub- und Hitzebelastung in Bäckereien
AUSGANGSSITU<br />
AUSGANGSSITUATION AUSGANGSSITU TION UND UND MA MASSNAHMEN:<br />
MA SSNAHMEN:<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Im Jahr 1997 wurden insgesamt 103 Fälle von Asthma bronchiale in Österreich als Berufskrankheit anerkannt. Davon waren<br />
76 Personen als Bäcker tätig, d.h. 73,79 %. Bäcker sind im kritischen Zeitraum zwischen 04.00 Uhr und 06.00 Uhr morgens,<br />
in dem der Körper ohnehin durch den biologisch ungünstigen Schlafrhythmus geschwächt ist, am meisten den allergenen<br />
Reizen durch Weizen- und Roggenstaub ausgesetzt.<br />
Geholfen hat uns bei dieser Kampagne in unserem Land der traurige Umstand, dass ein Unternehmer selbst an<br />
diesem schweren Leiden erkrankt ist.<br />
Zur Staubbelastung hinzu kommt noch die Belastung durch die Hitze und den Zeitdruck, weil das Gebäck zu<br />
einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein muss. Psychische Belastungen beeinflussen den Krankheitsverlauf nachweislich<br />
negativ und können als Auslöser von Asthma bronchiale wirken.<br />
Der von der WHO empfohlene Grenzwert für Mehlstaub liegt bei 1 mg/m3 Luft. Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte sind<br />
bedeutend höher, nämlich<br />
in Österreich 4 mg/m3 Luft<br />
in Deutschland 4 mg/m3 Luft<br />
in Dänemark 3 mg/m3 Luft.<br />
Mehlstaub wird in Deutschland definiert als „Roggen- und Weizenmehlstaub“, in Österreich als „Getreidemehlstaub“.<br />
Wie von den Nachbarkollegen der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) berichtet, haben Untersuchungen<br />
ergeben, dass das Erkrankungsrisiko mit zunehmender Staubkonzentration von Mehlen und Backmitteln in der Raumluft stark<br />
ansteigt.<br />
Die Staubentwicklung kann jedoch durch technische Maßnahmen und persönliches Verhalten wesentlich reduziert werden.<br />
Eine wirkungsvolle Reduktion der Staubbelastung lässt sich durch technische Maßnahmen und einer gleichzeitigen<br />
Verhaltensänderung im Umgang mit Mehl erzielen.<br />
Bei uns im Land sind die Bäckereien<br />
überwiegend kleingewerblich strukturiert<br />
und stehen zudem durch den<br />
Handel und die Konkurrenz unter<br />
großem Druck. Der sofortige Einbau<br />
von raumlufttechnischen Anlagen und<br />
von Staubabsaugungen würde viele<br />
Bäckerbetriebe daher wirtschaftlich<br />
überfordern.<br />
Es soll daher primär das Arbeitsverhalten<br />
der Beschäftigten so geändert<br />
werden, dass die vermeidbare<br />
Staubbelastung verringert wird und in<br />
Folge, wo erforderlich, auch technische<br />
Maßnahmen getroffen werden.<br />
Mehlbestäubungseinrichtung<br />
59
GESCHICHTE<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
MA MASCHINENSCHUTZ MA SCHINENSCHUTZ AM<br />
AM<br />
BEISPIEL BEISPIEL VON VON WALZEN<br />
WALZEN<br />
Der Maschinenschutz stellt ein zentrales<br />
Thema im Bereich der Unfallvermeidung<br />
dar.<br />
Wesentliche Grundlage unserer Arbeit ist<br />
die Arbeitsmittelverordnung, welche die<br />
maßgeblichen Sicherheitsanforderungen<br />
an maschinelle Einrichtungen regelt.<br />
Gerade offene, ungeschützte Walzeneinzugsstellen<br />
an Maschinen und Anlagenteilen<br />
stellen als Beispiel eine akute<br />
Gefahr dar und führen immer wieder zu<br />
gra<strong>vier</strong>enden Unfällen. <strong>In</strong> den meisten<br />
Fällen sind es schwere Quetschungen der<br />
Hand.<br />
Walzeneinzugsstellen sind in vielen<br />
Branchen, wie in der Metallverarbeitung<br />
oder in der Papier- und Kunststoffherstellung<br />
anzutreffen.<br />
Besonders häufig sind Walzeneinzugsstellen<br />
in Textilfärbereien zu finden. Hier<br />
wird die textile Meterware durch ein<br />
Färbebad transportiert oder durch eine<br />
Färbeanlage geführt. Die nach dem<br />
Färben auf der Ware vorhandene überschüssige<br />
Warenflotte wird dann entfernt,<br />
indem sie meist zwischen Walzenpaare<br />
geführt und gequetscht wird.<br />
ungesicherte Gefahrenstellen<br />
an einem Kalander<br />
60<br />
Schon vor nahezu 100 Jahren wurde durch Plakatierungen<br />
auf die erforderlichen Schutzvorrichtungen an den maschinellen<br />
Einrichtungen aufmerksam gemacht.
GEF GEFAHRENSTELLEN GEF AHRENSTELLEN AN AN AN WALZEN WALZEN: WALZEN<br />
An Gefahrenstellen von Walzen können Körper- oder Bekleidungsteile erfasst oder eingezogen<br />
werden. Zugriff während des normalen Betriebes, beim Anfahren der Maschine,<br />
Zugriff bei Sonderbetriebszuständen, wie beim Reinigen oder bei der Störungsbeseitigung<br />
führt immer wieder zu schweren Unfällen mit Finger-, Hand- und Armverletzungen.<br />
Sogar tödliche Unfälle können die Folge sein.<br />
Typische Gefahrenstellen an Walzen können sein:<br />
- Einzugstellen zwischen Walzen,<br />
- Einzugstellen zwischen Walzen und Maschinenteilen,<br />
- Auflaufstellen zwischen Walzen und Warenbahnen,<br />
- Auflaufstellen von Transportbändern an Walzen,<br />
- Walzen mit rauem Belag.<br />
Schutzeinrichtungen für Walzeneinzugsstellen:<br />
- feststehend trennende Schutzeinrichtungen<br />
(zB Schutzleisten oder Schutzprofile),<br />
- beweglich trennende Schutzeinrichtungen<br />
(zB schwenkbare Einrichtungen),<br />
- berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (zB Lichtschranken),<br />
- großflächig trennende Schutzeinrichtungen.<br />
Die Sicherungsmöglichkeiten für die Gefahrenstellen sind sehr vielfältig. Die Schutzeinrichtungen<br />
sollen die Bedienung, Kontrolle, Wartung oder das Beheben von<br />
Prozessstörungen nicht erschweren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Schutzeinrichtungen<br />
demontiert und nicht wieder angebracht werden. Die Beratungstätigkeit<br />
durch das Arbeitsinspektorat ist in diesem Falle sehr weit reichend.<br />
61<br />
gesicherte Walzeneinzugsstelle
62<br />
BETRIEBSÜBERPRÜFUNGEN<br />
BETRIEBSÜBERPRÜFUNGEN<br />
Einen Schwerpunkt unserer Tätigkeiten bilden die Betriebsüberprüfungen, die<br />
so genannten <strong>In</strong>spektionen, wobei dieser Einsatzbereich nahezu alle technologischen<br />
Sparten umfasst, von A, wie Abfallwirtschaft, bis Z, wie<br />
Zementwerk.<br />
Unsere gesamte interne Ausbildung, die im Minimum fünf Jahre dauert, ist so<br />
aufgebaut, dass sie uns ermöglicht, in allen Betriebssparten die wesentlichen<br />
Gefahren erkennen zu können.<br />
Bei Kleinbetrieben erstrecken sich unsere <strong>In</strong>spektionen auf die ganze Betriebsanlage<br />
und umfassen den gesamten sicherheitstechnischen Arbeitnehmerschutz<br />
sowie auch den Verwendungsschutz.<br />
Bei Großbetrieben läuft die Betreuung so ab, dass schwerpunktmäßig einzelne<br />
Abteilungen durchleuchtet werden und/oder dass an<strong>fallen</strong>de technische<br />
Problemstellungen aufgearbeitet werden.<br />
<strong>In</strong> Kleinbetrieben ist es Usus, dass uns der Arbeitgeber durch den Betrieb<br />
begleitet, in Mittel- und Großbetrieben sind Betriebsräte und verschiedene<br />
Fachleute, wie auch Sicherheitsvertrauenspersonen, Sicherheitsfachkraft<br />
und Arbeitsmediziner bei der Begehung erforderlich.<br />
Die Resultate der Kontrollen werden schriftlich festgehalten und sind den<br />
Verantwortlichen mit einem Rückmelde- bzw. Behebungstermin zu übermitteln.<br />
Kommt der Arbeitgeber dieser Aufforderung innerhalb der von uns<br />
festgelegten oder erstreckten Frist nicht nach, so ist Anzeige an die zuständige<br />
Bezirksverwaltungsbehörde zu erstatten. <strong>In</strong> Fällen unmittelbar drohender<br />
Gefahr für Leben oder Gesundheit von Arbeitnehmern haben wir die Beschäftigung<br />
von Arbeitnehmern zu untersagen oder die gänzliche oder teilweise<br />
Schließung der Betriebsstätten oder die Stilllegung von Maschinen zu verfügen.<br />
<strong>In</strong> der täglichen Praxis werden oft an Ort und Stelle Probleme diskutiert, woraus<br />
die Festlegung technischer und organisatorischer Maßnahmen und Lösungen<br />
folgt. Daraus ist erkenntlich, dass im Rahmen der <strong>In</strong>spektion enorm viel<br />
Beratungstätigkeit mit einfließt. Keine andere vergleichbare <strong>In</strong>stitution hat<br />
dieses allumfassende Spezialwissen.
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Bei <strong>In</strong>spektionen wird auf die Erfassung von innerbetrieblichen Veränderungen,<br />
beispielsweise den Maschinenpark betreffend, Wert gelegt. Wir nehmen<br />
Einsicht in verschiedenste Unterlagen, wie zB in Prüfbefunde von Kranen und<br />
Staplern oder Arbeitszeitaufzeichnungen. Wenn es erforderlich ist, können wir<br />
orientierende Schadstoffmessungen vornehmen. Nicht selten werden bei<br />
<strong>In</strong>spektionen auch neue Bauvorhaben oder Änderungen hinsichtlich der<br />
Technologie vorbesprochen. Der Vorteil liegt darin, dass man vor Ort ist und<br />
dort bei Umbauten bessere Entscheidungen treffen kann, weil man die<br />
Betriebsstruktur vor Augen hat.<br />
Selbstverständlich nützen wir die Gelegenheit bei solchen Betriebsbegehungen<br />
auch, um mit der Sicherheitsfachkraft eventuell notwendige Änderungen<br />
der Evaluierungsdokumente (Nachevaluieren fehlender Belastungen oder<br />
Gefährdungen) zu besprechen.<br />
Bei <strong>In</strong>spektionen in größeren Betrieben überprüfen wir auch das innerbetriebliche<br />
Sicherheitsmanagement, sozusagen eine Systemkontrolle vor Ort,<br />
indem wir uns mit Mensch und Maschine auseinandersetzen.<br />
Bei unseren Betriebsbesuchen nehmen wir uns für die Anliegen der Betriebsräte<br />
Zeit und suchen – wenn erforderlich in Vier-Augengesprächen – nach<br />
gemeinsamen Lösungsmöglichkeiten.<br />
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf innerbetriebliche Beinaheunfälle und<br />
deren Aufarbeitung. Hier tut sich für die Zukunft ein weites Betätigungsfeld<br />
auf, indem wir alle, vom einzelnen Arbeitnehmer bis zum Arbeitgeber,<br />
die Präventivdienste und sämtliche Fachleute auf dem Gebiet der<br />
Arbeitssicherheit, gefordert sind.<br />
Fassmanipulator in einer Brauerei<br />
63
ERWACHSENENBILDUNG<br />
ERWACHSENENBILDUNG<br />
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist ein bekannter Spruch des griechischen Philosophen Sokrates (469 – 399 v.<br />
Chr.), in dem er die wichtigste Erkenntnis seines Forschens zusammenfasste.<br />
Dabei hat Sokrates selbst eigentlich keine Schriften hinterlassen, sondern sein Wissen nur mündlich an seine<br />
Schüler weitergegeben. Seine Erkenntnis allein sollte Ansporn genug sein, immer vorausblickend und lernbegierig<br />
diesem Aspekt entgegen zu wirken.<br />
Nach dem Motto „Lernen ein Leben lang“ oder „Man lernt nie aus“ gehört es zu einer der Aufgaben der<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong>, das Wissen über Sicherheit, speziell über Arbeitssicherheit, an eine möglichst große Zielgruppe<br />
weiter zu geben.<br />
Dies wird einerseits durch unser Tagesgeschäft (Beratung neben der <strong>In</strong>spektion) realisiert, andererseits durch<br />
gezielte Weiterbildung in den verschiedensten <strong>In</strong>stitutionen des Landes, unter Mitwirkung/Mitarbeit von<br />
Arbeitsinspektoren, die größtenteils ihre Freizeit dafür opfern, Fachwissen an den Mann/die Frau zu bringen.<br />
Unter anderem wirken wir bei folgenden Kursveranstaltungen als Vortragende mit:<br />
- Ausbildung von Sicherheitsvertrauenspersonen,<br />
- Ausbildung von Sicherheitsfachkräften,<br />
- Baukoordinationskurse,<br />
- Kran- und Staplerfahrerausbildungen,<br />
- Mitwirkung bei der Lehrlingsausbildung,<br />
- Lehrausbildung auf dem zweiten Bildungsweg,<br />
- Arbeitnehmerschutzbelange in den,<br />
verschiedensten Fachkursen.<br />
Darüber hinaus werden die Experten des<br />
Arbeitsinspektorates für diverse <strong>In</strong>formationsveranstaltungen<br />
bei den <strong>In</strong>nungen und sonstigen<br />
<strong>In</strong>teressensvertretungen, schulischen<br />
Veranstaltungen, die unter anderem auch als<br />
Weiterbildung für das Lehrpersonal dienen,<br />
sowie Schulungen in Ämtern und anderen<br />
Behörden, herangezogen.<br />
Nicht nur der Sicherheitsaspekt als solcher,<br />
sondern auch die angespannte Situation<br />
am Arbeitsmarkt zwingt heutzutage die<br />
Arbeitnehmer dazu, sich fortlaufend weiterzubilden.<br />
Des Weiteren wächst die<br />
Anzahl der Berufseinsteiger mit zunehmender<br />
Attraktivität der neuen Arbeitsmodelle,<br />
wie Teilzeit und geringfügige<br />
Beschäftigung.<br />
Aus diesem Grund wird es auch in Zukunft<br />
das Bestreben und eine Selbstverständlichkeit<br />
für uns sein, geballtes Wissen an eine<br />
möglichst große Klientel zu vermitteln.<br />
64
KINDER KINDER- KINDER KINDER - UND UND JUGENDSCHUTZ<br />
JUGENDSCHUTZ<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Jugendliche Arbeitnehmer befinden sich in einer Phase der psychischen und physischen Veränderung und sind daher schutzbedürftiger<br />
als erwachsene Arbeitnehmer. Daher gelten in einem Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnis zwischen 15 und 18 Jahren<br />
die besonderen Bestimmungen des Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetzes.<br />
Unter Kindern im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen sind Minderjährige bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres oder bis zur<br />
späteren Beendigung der Schulpflicht zu verstehen. Es dürfen jedoch Minderjährige, die die Schulpflicht vollendet haben, in einem<br />
Lehrverhältnis, in einem Ferialpraktikum oder im Rahmen eines Pflichtpraktikums beschäftigt werden, auch wenn sie das 15. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet haben.<br />
Jugendliche sind Personen, die nicht als Kinder gelten, bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres.<br />
Die Arbeitszeit und die Verwendung von Kindern und Jugendlichen ist im Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz, in der Verordnung<br />
zum Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetz sowie im jeweiligen Kollektivvertrag geregelt.<br />
Wir überwachen die Einhaltung der Vorschriften über den Jugendarbeitsschutz. Wir besprechen uns vor Ausstellungen von Ausnahmen<br />
und vor Erlassung von Verfügungen in Angelegenheiten, die die Arbeitsverhältnisse Jugendlicher betreffen, mit Arbeitgeberund<br />
Arbeitnehmervertretern.<br />
Prävention rävention bei bei jungen jungen Arbeitnehmern:<br />
Arbeitnehmern:<br />
Das Unfallrisiko am Arbeitsplatz ist für junge Arbeitnehmer am Beginn des Berufslebens mehr als doppelt so hoch wie bei Erwachsenen.<br />
Mit zunehmendem Alter verflacht die Risikokurve.<br />
Das hohe Unfallrisiko bei den<br />
Jugendlichen wird auf die<br />
mangelnde Erfahrung mit den<br />
Gefahren am Arbeitsplatz<br />
zurückgeführt. Die Jugendlichen<br />
treten in der Regel mit 15<br />
Jahren in das Berufsleben ein,<br />
mit dem sie bisher, außer<br />
vielleicht in einer Schnupperlehre,<br />
nichts zu tun hatten. Sie<br />
beginnen ihr Arbeitsleben (Lehre,<br />
Hilfsarbeitertätigkeit) oft mit<br />
hoher Einsatzfreude, ohne die<br />
Voraussetzungen für eine sichere<br />
manuelle Tätigkeit mit zu<br />
bringen. Durch die Berufsausbildung<br />
und die in der Praxis<br />
gewonnenen Erfahrungen<br />
werden die Jugendlichen<br />
sicherer, was sich in einem<br />
<strong>fallen</strong>den Unfallrisiko bemerkbar<br />
Kinderarbeit um 1916<br />
macht.<br />
FÜR FÜR DIE DIE ARBEITSINSPEK<br />
ARBEITSINSPEKTION ARBEITSINSPEK<br />
ARBEITSINSPEK TION UND UND IM IM BESONDEREN BESONDEREN FÜR FÜR FÜR DEN DEN REFERENTEN REFERENTEN REFERENTEN FÜR FÜR FÜR KINDER KINDER- KINDER - UND UND JUGENDBESCHÄFTIGUNG JUGENDBESCHÄFTIGUNG HEISST HEISST HEISST D DDAS<br />
D S ZIEL:<br />
ZIEL:<br />
- Erhöhung des Sicherheits- und Gesundheitsbewusstseins bei jungen Arbeitnehmern und deren Arbeitgebern,<br />
- Senkung der Zahl der Unfälle bei den jungen Arbeitnehmern,<br />
- Minderung des Auftretens berufsbedingter Hauterkrankungen bei jungen Arbeitnehmern,<br />
- Sensibilisierung der Arbeitgeber, Vorgesetzten, Ausbilder und Lehrer für die besonderen Bedürfnisse der Sicherheitsausbildung<br />
von jungen Arbeitnehmern. Wir sind Ansprechpartner für junge Arbeitnehmer in Fragen der Sicherheit und Gesundheit.<br />
- Erreichung von nachhaltigen Verhaltens- und Wertänderungen durch jugendspezifische Werbung und Mediengestaltung.<br />
65
66<br />
Arbeitgeber, Vorgesetzte und<br />
Ausbilder müssen sich dessen<br />
bewusst sein, dass Tätigkeiten,<br />
die für sie selbstverständlich<br />
sind, für Lernende eine Gefahr<br />
und Herausforderung darstellen<br />
können.<br />
Im Zuge des Erlernens eines<br />
Berufes ist daher nicht nur auf<br />
die Beherrschung der Tätigkeiten<br />
und auf die Fähigkeiten<br />
der Jugendlichen, sondern<br />
auch auf die Vermeidung der<br />
damit verbundenen Risiken<br />
hoher Wert zu legen. Die<br />
Arbeitgeber sollen dabei unterstützt werden, Berufsanfängern und jungen, neu in den Betrieb eintretenden Arbeitnehmern<br />
eine intensive Einschulung sowohl in die handwerklichen Fähigkeiten, als auch in die berufs- und tätigkeitsspezifischen<br />
Gefahren zu vermitteln.<br />
Unser Ziel ist Beratung und Prävention, um die Sicherheit und Gesundheit junger Menschen am Anfang ihres Berufslebens zu<br />
gewährleisten.<br />
Kinderarbeit in der Rauherei der Firma F.M. Hämmerle um 1904
GENEHMIGUNGSVERHANDL<br />
GENEHMIGUNGSVERHANDLUNGEN<br />
GENEHMIGUNGSVERHANDL UNGEN<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
<strong>In</strong> Österreich ist der Arbeitnehmerschutz im Wesentlichen durch Gesetze und Verordnungen geregelt. Dazu kommen zahlreiche Normen,<br />
Richtlinien und Regelwerke.<br />
Im Zuge der Genehmigung von Betriebsanlagen werden diese umfangreichen sicherheitstechnischen Bestimmungen unter Berücksichtigung<br />
der örtlichen und betrieblichen Gegebenheiten konkretisiert.<br />
Behörden, mit denen die <strong>Arbeitsinspektion</strong> anlässlich von Genehmigungen und kommissionellen Überprüfungen<br />
zusammenarbeitet, sind in erster Linie die <strong>Bezirkshauptmannschaften</strong>, das Amt der Vorarlberger<br />
Landesregierung, die Montanbehörde und die Bauämter der Städte und Gemeinden.<br />
So müssen pro Jahr in Vorarlberg ca. 1400 Genehmigungsverhandlungen durch Vertreter des<br />
Arbeitsinspektorates besucht werden. Im Wesentlichen sind dies Verfahren nach der Gewerbeordnung,<br />
dem Wasserrechtsgesetz, der Bauordnung, dem Spitalgesetz, dem Strahlenschutzgesetz, dem Mineralrohstoffgesetz,<br />
dem Schieß- und Sprengmittelgesetz.<br />
Da diesen Verfahren meistens umfangreiche Projektvorbesprechungen und Beratungen<br />
der Bauherrschaft, der Planer und Architekten voran gehen, bilden diese<br />
Verfahren einen wesentlichen Bestandteil unserer Arbeit.<br />
67
MANUELLE MANUELLE LA LA LASTENHANDHABUNG LA LASTENHANDHABUNG<br />
STENHANDHABUNG IN IN DER DER PRAXIS<br />
PRAXIS<br />
Eine Verordnung über Grenzwerte für die Lastenhandhabung gibt es nicht.<br />
Das vorliegende Konzept basiert auf der Leitmerkmalmethode (LMM) der<br />
BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Deutschland)<br />
aus dem Jahre 1997.<br />
Dies ist die praxistauglichste Methode und gleichzeitig das einzige Modell,<br />
das in seiner Grundkonzeption alle in der EU-RL 90/296/EWG genannten<br />
Belastungsparameter quantitativ erfasst.<br />
Der derzeitige Verordnungsentwurf übernimmt daher aus der LMM<br />
die Ermittlung des „Merkmalpunktewertes“ und stellt auf Basis dieser Methode<br />
den Arbeitgebern ein einfaches Bewertungsmodell zur Verfügung.<br />
Dieses differenzierte, praxisnahe System abgestufter Maßnahmen zum<br />
Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer erleichtert gleichzeitig<br />
den Arbeitgebern ihre Pflicht zur Beurteilung der Gefahren und<br />
Festlegung geeigneter Maßnahmen bei der manuellen Lastenhandhabung.<br />
Wir empfehlen bei unserer Beratungstätigkeit diese Beurteilungskriterien.<br />
68<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Auf der <strong>In</strong>ternetseite<br />
<strong>In</strong>ternetseite <strong>In</strong>ternetseite www.aser.uni-wuppertal.de/prg/lasten.htm<br />
können die entsprechenden Daten von jedermann anhand praktischer Beispiele<br />
eingegeben werden, der Merkmalpunktewert Merkmalpunktewert bzw. der Risik Risikobereich<br />
Risik obereich wird sofort<br />
online online online online errechnet.<br />
Berechnungsmodelle sehen im ersten Moment sehr komplex aus - sind sie aber<br />
nicht. Es geht mehr darum, dass sich Arbeitsmediziner und Sicherheitsfachkräfte mit diesem Thema auseinandersetzen.<br />
Vergessen wir nicht, dass in Österreich derzeit ca. 80.000 Wirbelsäulenleiden behandelt werden.<br />
...und wie lange mussten wir warten, bis das Gewicht der Zementsäcke von 50 kg auf 25 kg reduziert wurde.<br />
Enorme Enorme Enorme Entlastung Entlastung für für das das Gesundheitsbudget<br />
Gesundheitsbudget<br />
Die riesigen Kosten bei Wirbelsäulenpatienten entstehen nicht so sehr durch<br />
die Behandlung, sondern durch Arbeitsausfall und die häufige Frühpension<br />
in Folge von Wirbelsäulenproblemen. Dazu sind nicht, wie häufig angenommen,<br />
die ältesten Personen am häufigsten von Wirbelsäulenproblemen<br />
und Kreuzschmerzen betroffen, sondern Personen, die im<br />
Arbeitsprozess stehen, also Personen zwischen 40 und 55 Jahren. Ein<br />
Krankenstandstag eines Wirbelsäulenpatienten im Alter von 40 Jahren<br />
kostet durchschnittlich etwa 70 Euro an Lohnfortzahlung und<br />
Lohnnebenkosten.<br />
<strong>In</strong> Österreich gibt es rund <strong>vier</strong> Millionen Krankenstandstage auf Grund von<br />
Wirbelsäulenbeschwerden. <strong>In</strong> dieser Summe von 280 Millionen sind Produktionsausfälle<br />
und Behandlungskosten nicht enthalten.<br />
Quelle: Prim.Univ. Doz. Dr. Martin Friedrich, Orthopädisches Spital Speising<br />
Scherenhubtisch zur wirbelsäulenschonenden<br />
Manipulation von Salzsäcken
DIE DIE PERSÖNLICHE PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG<br />
SCHUTZAUSRÜSTUNG<br />
Die <strong>In</strong>ternationale Arbeitsorganisation schrieb in einem Jahresbericht:<br />
Durch Bereitstellung von erforderlicher persönlicher Schutzausrüstung, <strong>In</strong>formationen<br />
und notwendigen Schulungsmaßnahmen könnten 600.000 Menschen<br />
jährlich am Leben bleiben!<br />
Der Mensch ist mit einer Reihe natürlicher Schutzfunktionen ausgerüstet,<br />
die sensorisch durch Augen, Ohren, Nase, Haut usw. wahrgenommen werden.<br />
Eine so aufgenommene <strong>In</strong>formation löst Reflexe aus, die aber oft bei<br />
bestimmten Gefahren zu spät reagieren oder überhaupt versagen. Zum<br />
Schutz gegen diese Gefahren, die mit bestimmten Tätigkeiten verbunden<br />
sind, sich aber durch technische oder organisatorische Maßnahmen nicht<br />
beseitigen lassen, muss deshalb der von der Natur aus gegebene Schutz<br />
durch die „persönliche Schutzausrüstung“ verstärkt oder ergänzt werden.<br />
Jedes Tragen von persönlicher Schutzausrüstung stellt für den Arbeitnehmer<br />
eine mehr oder weniger große Beanspruchung dar. Es ist daher oberstes<br />
Gebot der Verantwortlichen, das Tragen von entsprechender Schutzausrüstung<br />
erst dann in Betracht zu ziehen, wenn alle anderen Möglichkeiten<br />
zur Beseitigung von Gefahrenquellen ausgeschöpft sind.<br />
Zusammenfassend: Vorrang von kollektivem Gefahrenschutz; Anwendung<br />
von persönlicher Schutzausrüstung nur dann, wenn keine andere Wahl<br />
bleibt. Betrachten wir nun die derzeit auf dem Markt angebotene Schutzausrüstung:<br />
Die gebräuchlichste und allgemein bekannteste Schutzausrüstung ist der<br />
Arbeitsschutzhelm. Jedem Arbeitnehmer, der bei der beruflichen Tätigkeit,<br />
insbesondere durch herab<strong>fallen</strong>de, um<strong>fallen</strong>de oder fortgeschleuderte<br />
Gegenstände sowie pendelnde Lasten der Gefahr von Kopfverletzungen<br />
ausgesetzt ist, oder eine solche Gefährdung durch Anstoßen an Hindernisse<br />
zu erwarten ist, ist ein geeigneter, passender Schutzhelm zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Dazu passend, ein kleiner historischer Rückblick:<br />
Ca Ca. Ca . 70 70 n nn.<br />
n . Chr Chr. Chr<br />
Auf einer römischen Grabstelle aus Aquilea erkennt man einen Schmied,<br />
der sich durch einen Schild gegen Funken und Feuerstrahlung schützt. Es<br />
lag nahe, das Prinzip des Körperschutzes bei kriegerischen Kämpfen auf die Arbeitstätigkeit zu übertragen. So kam auch der<br />
Schutzhelm in die Sicherheitstechnik, der Schutzhandschuh und die Schürze.<br />
1772<br />
1772<br />
Bei militärischen Aushebungen müssen zunehmend Männer zurückgewiesen werden, die nach einem Arbeitsunfall verkrüppelt<br />
sind, vor allem infolge von Unfällen in der Land- und Forstwirtschaft beim Umgang mit Tieren. Kaiserin Maria Theresia setzt in Niederösterreich<br />
erste Kontrollbeamte zur Überwachung von Manufakturen ein.<br />
69
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND UND PREVENT PREVENTA PREVENT<br />
70<br />
<strong>In</strong> der heutigen Zeit kann das Wissen um den Arbeitsschutz und<br />
die Gesundheit am Arbeitsplatz nicht ohne kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
und ohne die Medien transportiert werden.<br />
Mindestens dreimal pro Monat haben wir Kontakt zu den Print-,<br />
Hör- und Sehmedien, einerseits anlassbezogen, wie beispielsweise<br />
bei medial Aufsehen erregenden Arbeitsunfällen, zum<br />
anderen sachbezogen, wenn gezielte <strong>In</strong>formationen an die<br />
Frau/den Mann gebracht werden sollen. So waren zB die Sicherheit<br />
bei Ferialarbeitern, die <strong>In</strong>formation über Notausgänge gerade<br />
zur Faschingszeit, das richtige Verhalten bei Hitze zu den<br />
Hundstagen und vieles andere mehr, Themen aus der Vergangenheit.<br />
Die Medien kontaktieren uns genauso häufig, wie umgekehrt wir<br />
sie. Oft betrifft es nicht nur Sicherheitsthemen im Betrieb, sondern<br />
erstreckt sich auch auf Vereinsaktivitäten, wie beispielsweise<br />
auf die Sicherheit beim Funkenbauen.<br />
Die gegenseitige Wertschöpfung ist uns ein besonderes Anliegen,<br />
mit dem Ziel, unser Wissen und die Erfahrungen zum Thema<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheit an alle weiter zu geben.<br />
Ein weites Feld unserer Öffentlichkeitsarbeit nimmt die Erwachsenenbildung ein. Wir sind Vortragende bei Sicherheitsvertrauenspersonen–<br />
und Sicherheitsfachkräfteausbildungen, in Schulen, vor <strong>In</strong>teressensvertretungen, Gewerkschaften, <strong>In</strong>nungen, im<br />
Bau- und im Gastgewerbe. Wir verstehen auch unsere mannigfaltige Beratungstätigkeit als Öffentlichkeitsarbeit. Unsere gemeinsame<br />
Arbeit an dieser Festschrift und der beigelegten CD-Rom ist ebenso ein Teil unserer Bemühungen, unseren Einsatz für bessere<br />
Arbeitsplatzbedingungen für eine breitere Öffentlichkeit transparent zu machen und so den Sicherheitsgedanken hinauszutragen.<br />
Die Preventa, Vorarlbergs einzige und Österreichs größte Arbeitsschutzmesse, bietet uns den idealen Boden, um vor einem breiten<br />
Publikum präsent zu sein. Entstanden ist die Preventa aus der Überlegung heraus, verschiedenste Arbeitsschutzprodukte einer breiten<br />
Zielgruppe, wie Arbeitsmedizinern und Betriebsärzten, Architekten, Planern und Bauleitern, Brandschutzbeauftragten, Fachkräften für<br />
Arbeitssicherheit, Firmeninhabern, Lehrlingsausbildern, Personalleitern, Sicherheitsvertrauenspersonen, Technikern, allen Arbeitnehmern<br />
vorzustellen und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren.
Auf der Preventa gibt es verschiedene Ausstellungsbereiche:<br />
- Arbeitsmedizin,<br />
- Arbeitssicherheit,<br />
- Betriebshygiene,<br />
- Brandschutz und technische Schutzmaßnahmen,<br />
- Ergonomie und Büroeinrichtung,<br />
- Gebäudetechnik,<br />
- Kommunikationstechnologie,<br />
- Maschinensicherheit,<br />
- mechanische Sicherungsmaßnahmen,<br />
- persönliche Schutzausrüstung,<br />
- Rettungssysteme und Erste Hilfe,<br />
- Sicherheits-Organisationen und Dienstleistungen,<br />
- Vorsorge.<br />
Dort wird auch das Arbeitsinspektorat als beratende <strong>In</strong>stanz vorgestellt.<br />
Bei dieser Gelegenheit führen wir unzählige Gespräche, die bis hin zu einzelnen Problemlösungen reichen. Hier bietet sich die Möglichkeit<br />
zur Kontaktpflege mit vielen unserer Ansprechpartner, sowie den Produzenten von Arbeitsschutzprodukten und technischen<br />
Sicherheitseinrichtungen.<br />
Erstmalig ab 2004, unserem 100sten Geburtstag, bietet die Messe ein Kongressprogramm an, das sich mit verschiedenen Sicherheitsthemen,<br />
wie Baukoordination, Umgang mit Chlorgas, Atemschutz auseinandersetzt. Wir wollen dadurch eine Verknüpfung von Wissen<br />
und Produkten herstellen, sodass der Besucher quasi zwei Fliegen mit einem Schlag trifft: nämlich das Wissen um die Rechtsbestimmungen<br />
plus die Produkte, mit denen er dieses Rechtswissen in die Praxis umsetzen kann. Mit diesem Kongressprogramm wird<br />
die Verknüpfung zwischen Weiterbildung und gelebtem Sicherheitsbewusstsein angestrebt.<br />
Christian Christian W WWeber<br />
W eber eber, eber , SUV SUVA, SUV SUVA,<br />
A, Ber Bereich Ber eich Bau Bau (CH):<br />
(CH):<br />
„Die Die Die P PPreventa<br />
P eventa ist ist die die die Arbeitsschutzmesse Arbeitsschutzmesse zum zum AnfasAnfas-<br />
sen, sen, pr professionell pr ofessionell or organisier or organisier<br />
ganisier ganisiert ganisier t und und und ein ein Muss Muss Muss für für für alle alle<br />
alle<br />
Fachleute achleute und und und P PProfis<br />
P ofis der der Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit und und und des<br />
des<br />
Gesundheitsschutzes“.<br />
Gesundheitsschutzes“.<br />
71
GESCHICHTE<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
BRANDSCHUTZ BRANDSCHUTZ UND UND FL FLUCHTWEGSITUA<br />
FL UCHTWEGSITUA<br />
UCHTWEGSITUATION UCHTWEGSITUATION<br />
TION AM AM BEISPIEL<br />
BEISPIEL<br />
VON VON NACHTL NACHTLOKALEN NACHTL NACHTL OKALEN UND UND DISK DISKOTHEKEN<br />
DISK THEKEN<br />
Leider müssen wir immer wieder durch Katastrophen in Medienberichten wachgerüttelt<br />
werden. So kann sich jeder von uns an mindestens einen Diskotheken- oder<br />
Nachtlokalbrand erinnern!<br />
Vorsorge ist in jedem Fall die beste Schadensbegrenzung!<br />
Jeder Brandschutz (der bauliche wie auch der betriebliche) soll, ja muss, so aufgebaut<br />
sein, dass der Schutz des Menschen als oberste und wichtigste Zielrichtung für<br />
jeden einwandfrei erkennbar ist.<br />
Die Brandstatistik für Vorarlberg weist im langjährigen Durchschnitt bei Gebäudebränden<br />
pro Jahr leider zwei bis drei Brandtote auf.<br />
Es darf, nicht zuletzt wegen der gesetzlichen Normen, davon ausgegangen werden,<br />
dass der bauliche Brandschutz entspricht. Wenn jedoch, wie es des Öfteren vorkommt,<br />
Um- und Zubauten erfolgen, wird dem Thema Brandschutz nicht immer die<br />
notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Was geschieht nach dem Umbau mit überflüssig<br />
gewordenen Öffnungen, den nicht mehr zweckentsprechenden Türen und<br />
Klappen, Rohr- und Kabeldurchführungen, Schächten und Kanälen etc.?<br />
Die aufgezählten Möglichkeiten sind hier nur als Beispiele für mangelnde Sorgfalt<br />
beim Um- und Zubau angeführt.<br />
Durch das rechtzeitige Erkennen einer Gefahr sowie daraus resultierenden Gegenmaßnahmen,<br />
wie die Regelung des Verhaltens durch die im Betrieb aufliegende<br />
Brandschutzordnung und einen Brandalarmplan in Verbindung mit einem organisierten<br />
abwehrenden Brandschutz, ist sicherzustellen, dass die Gefährdung von Menschen<br />
vermieden und eine rasche Brandausbreitung verhindert wird.<br />
Daher ist es von großer Bedeutung, wie viel Wert wir dem Thema Brandschutz einräumen<br />
wollen. Evaluierung bedeutet demnach, wie viel Wert sind uns unsere Mitarbeiter,<br />
unser Arbeitsplatz, unser Betrieb, unsere Wirtschaft, …..<br />
Wir sind bei unseren Kontrollen, Erhebungen und Schwerpunktaktionen ständig mit dieser Materie befasst und überprüfen anhand<br />
eigens erstellter „Checklisten“, ob Fluchtwege deutlich erkennbar, gekennzeichnet, breit genug oder verstellt sind.<br />
Weiters, ob Notausgänge erkennbar, richtig gekennzeichnet, benutzbar, und leicht öffenbar sind. Auch das Attest für die<br />
Sicherheitsbeleuchtung wird kontrolliert. Abschließend befragen wir die Mitarbeiter, ob ihnen bekannt ist, wo die Feuerlöscher<br />
sind und inwiefern sie über die richtige Handhabung Bescheid wissen.<br />
Dies skizziert stichwortartig nur einen kleinen Teil unserer Tätigkeit zum Thema Brandschutz. Die Ergebnisse der oben angeführten<br />
Überprüfungen werden dann in Tabellen und Statistiken erfasst, um damit Schwerpunktaktionen mit geringster Vorlaufzeit<br />
zielorientiert durchführen zu können. Außerdem soll der neueste Wissensstand transparent für Unterweisungen und für interne<br />
und externe Ausbildung zur Verfügung stehen.<br />
72<br />
Fluchtweg<br />
Auf Auf die die die F FFrage,<br />
F Frage,<br />
rage, aus aus welchem welchem Grund Grund der der Unternehmer Unternehmer seine seine NotausgangsNotausgangsNotausgangs-<br />
tür türe tür e in in der der Disk Diskothek Disk othek versperr versperrt versperr t halte, halte, antwor antwortete antwor tete dieser dieser mit mit den den WW<br />
Wor W Wor<br />
or orten: or ten:<br />
„Meine „Meine Gäste Gäste sollen sollen saufen saufen und und nicht nicht flüchten flüchten !“<br />
!“<br />
Wenige enige Monate Monate Monate später später war war der der clever clevere clever e Unternehmer Unternehmer pleite pleite und und ist ist bis<br />
bis<br />
heute heute nicht nicht mehr mehr im im L LLand<br />
L and gesehen gesehen wor wor worden. wor wor den. Mein Mein Mein Gr Großvater Gr oßvater hätte hätte gege-<br />
sagt: sagt: „ „ Ein Ein fester fester T TTepp.“<br />
T epp.“<br />
Bernd Bernd Doppler<br />
Doppler
HEIMARBEIT<br />
HEIMARBEIT<br />
HEIMARBEIT<br />
Heimarbeit als Gewerbeform ist wesentlich älter als ihre erstmalige gesetzliche Verankerung durch das Staatsgesetzblatt vom<br />
19. Dezember 1918 über die Regelung der Arbeits- und Lohnverhältnisse in der Heimarbeit. Dieser Gesetzestext wurde bereits <strong>vier</strong><br />
Wochen nach der Bildung der provisorischen Regierung als eines der ersten sozialpolitischen Gesetze der Ersten Republik Österreichs<br />
von der damaligen Nationalversammlung verabschiedet. Dieses Heimarbeitsgesetz wurde im Jahre 1934 außer Kraft gesetzt.<br />
Nach der Besetzung Österreichs im Jahre 1938 galt das deutsche Heimarbeitsgesetz. Auf Grund des Rechtsüberleitungsgesetzes<br />
vom 1. Mai 1945 blieb dieses Gesetz mit etlichen Änderungen vorerst weiter in Geltung.<br />
Im Jahre 1954 wurde in Österreich ein eigenes Heimarbeitsgesetz geschaffen. Den Kernpunkt<br />
des neuen Gesetzes bildete der Entgeltschutz sowie die Überwachung der Arbeitsund<br />
Lieferbedingungen der Heimarbeiter.<br />
Wenn auch die Bedingungen, unter denen heute Heimarbeit geleistet wird, nicht mehr<br />
mit jenen vergangener Zeiten vergleichbar sind, ist auf Grund der schwierigen Situation<br />
dieser Beschäftigtengruppe auch heute von einer besonderen Schutzbedürftigkeit der in<br />
Heimarbeit Tätigen auszugehen.<br />
Die besondere Schutzbedürftigkeit ergibt sich auch aus dem Umstand, dass Heimarbeiter<br />
nicht als Arbeitnehmer im Sinne des Arbeitsvertragsrechts gelten, da die persönliche Abhängigkeit<br />
und Dienstleistungspflicht nicht gegeben ist (OGH vom 06. April 1954).<br />
Das Arbeitsinspektorat hat die Einhaltung der durch gesetzliche Vorschriften (Heimarbeitsgesamtverträge,<br />
Heimarbeitstarife, Einzelverträge) festgesetzten Arbeits- und Lieferungsbedingungen<br />
zu überwachen; hierbei müssen wir auch prüfen, ob nicht eine Unterentlohnung<br />
vorliegt. Dies ist der Fall, wenn in Folge unrichtiger Entgeltsätze im Vergleich<br />
zum jeweiligen Kollektivvertrag oder Einzelvertrag ein zu geringes Entgelt bezahlt wird<br />
oder die Ansprüche auf Feiertagsentgelt, Urlaubsentgelt, Weihnachtsremuneration und<br />
Urlaubszuschuss nicht ordnungsgemäß erfüllt werden.<br />
Im Zuge von Überprüfungen bei Heimarbeitern und Auftraggebern werden immer wieder<br />
Unterentlohnungen insbesondere durch unrichtige Berechnungsgrundlagen festgestellt,<br />
die dann nach Zahlungsaufforderungen den Betroffenen nachbezahlt werden.<br />
<strong>In</strong> den letzten Jahren ist die Zahl der Heimarbeiter stark zurück gegangen; so waren im<br />
Jahre 1990 noch 2.356 Heimarbeiter in den verschiedenen Erzeugungszweigen in Vorarlberg<br />
tätig, im Jahr 2003 nur noch 372 !<br />
Nach dem derzeit geltenden<br />
Heimarbeitsgesetz gelten nur Tätigkeiten<br />
wie das Herstellen, Bearbeiten,<br />
Verarbeiten oder Verpacken von Waren<br />
als Heimarbeit. Die heute weitläufig<br />
verbreitete Tele-Heimarbeit (im<br />
EDV - Bereich) ist daher nicht als<br />
Heimarbeit im Sinne des Heimarbeitsgesetzes<br />
zu werten.<br />
Die Heimarbeitskontrollen und das<br />
Durchführen von Zeitmessungen finden<br />
auch in den Privaträumlichkeiten<br />
der Heimarbeiter (mit deren Zustimmung)<br />
statt und es fordert daher Verständnis<br />
und Einfühlungsvermögen<br />
unsererseits, diese dienstliche Aufgabe<br />
wahrzunehmen.<br />
Entgraten von Bürstenhaltern mit Absaugvorrichtung<br />
73
UNF UNFALLERHEBUNGEN<br />
UNF ALLERHEBUNGEN<br />
Unsere Bestrebungen richten sich darauf, ein optimal aufgebautes Arbeitschutzsystem zu überwachen und bei Bedarf einzugreifen. Dennoch<br />
ereignen sich jährlich ca. 3500 Arbeitsunfälle in Vorarlberg.<br />
Einerseits muss man sich die Frage stellen, wie die Unfallkausalität entschärft und dadurch ein weiterer gleich gearteter Unfall vermieden<br />
werden kann; andererseits geht es um die Erhebung der Schuldfrage für spätere Auskünfte gegenüber Staatsanwaltschaft bzw. Gerichten.<br />
Es ist also insofern zu unterscheiden, dass Arbeitsunfälle<br />
a) verwaltungsstrafrechtlich behandelt werden, d.h. das Ahnden von Übertretungen bestimmter Arbeitnehmerschutzvorschriften<br />
durch Arbeitgeber durch die Bezirksverwaltungsbehörde, und andererseits<br />
b) im Straf- oder Zivilrechtsverfahren festgestellt wird, wer (also nicht nur Arbeitgeber, sondern allenfalls auch Arbeitnehmer) für<br />
eine Körperverletzung verantwortlich gemacht werden kann oder bei Regressansprüchen herangezogen wird.<br />
Die Vorgehensweise bei Unfallerhebungen durch das Arbeitsinspektorat ist vom Ablauf her im Großen und Ganzen bei jedem Unfall die<br />
gleiche und soll nachstehend kurz erläutert werden.<br />
Die Arbeitgeber sind verpflichtet, dem Arbeitsinspektorat tödliche und schwere Arbeitsunfälle unverzüglich zu melden, sofern nicht eine<br />
Meldung an die Sicherheitsbehörden erfolgt.<br />
Die Verständigung des Arbeitsinspektorates durch die Exekutive, welche ihrerseits von der Rettungs- u. Feuerwehrleitstelle (RFL) über den<br />
Einsatz von Rettungskräften bei Arbeitsunfällen informiert wird, kann bei schweren und tödlichen Unfällen sofort, oder bei „minderschweren“<br />
Unfällen durch einen PC-Bericht bis zu einigen Tagen später, erfolgen.<br />
Folgende Fragen sind sehr wichtig und an Ort und Stelle genauestens zu erheben:<br />
74<br />
· Wer ist zuständig? Arbeitgeber, Abteilungsleiter, Meister, Vorarbeiter<br />
· Wer hat den Auftrag erteilt?<br />
· Daten des Verunfallten; Jugendlicher, weiblich, männlich?<br />
· Gibt es Zeugen für den Unfallhergang?<br />
· Standplatz: Wie sieht die gesamte Örtlichkeit aus?<br />
· Was für eine Tätigkeit wurde ausgeübt?<br />
· Beurteilung der Maschinen und Handwerkzeuge? Einsatz, Zustand<br />
· Gibt es Einflüsse von außen? Strom, Wasser, Druckluft, Blendung, evtl. Lärm<br />
· Einsicht in die Evaluierung; wurde unterwiesen, koordiniert?<br />
Diese gesammelten Daten werden dann von uns in einem Unfallbericht zusammengestellt,<br />
der Unfallhergang rekonstruiert und festgehalten und etwaige Übertretungen von<br />
Arbeitnehmerschutzbestimmungen ermittelt.<br />
Im Anschluss wird der Arbeitgeber schriftlich aufgefordert, unverzüglich Maßnahmen gegen<br />
die festgestellten Übertretungen zu setzen und das Arbeitsinspektorat innerhalb angemessener<br />
Frist hierüber zu informieren.<br />
Bei schwerwiegenden Übertretungen wird die Einleitung von Verwaltungsstrafverfahren bei<br />
der zuständigen Verwaltungsbehörde beantragt.
BRENNBARE BRENNBARE GA GASE GA SE - FLÜSSIGGA<br />
SSE<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Seit der Mensch in der Lage ist, Energie zu nutzen, hat er auch die Schattenseite des Feuers, der potentiellen<br />
und der kinetischen Energie in Kauf nehmen müssen. Anfänglich waren die Auswirkungen räumlich sehr begrenzt,<br />
wenn nicht gerade ein Waldbrand entfacht wurde.<br />
Gase haben als Energieeinheiten von 1904 – 1985 um einen Faktor 20 zugenommen. Kontinuierlich wurden Versorgungsnetze ausgebaut,<br />
aber ebenso Lagertanks mit so genannten Flüssiggasen errichtet. Spätestens nach den ersten Flüssiggasexplosionen in größerem<br />
Ausmaße wurde erkannt, dass dieses brennbare Gas ein erhebliches Katastrophenpotential darstellt.<br />
Eine Auswertung von 1.000 Störfällen im Jahr 1988 hat ergeben, dass die Gase Propan und Butan mit ca. 10% Anteil an allen Störfällen<br />
mit Abstand an der Spitze aller erfassten Ereignisse stehen. Erst an fünfter Stelle folgt Erdgas mit<br />
ca. 5%.<br />
<strong>In</strong> Vorarlberg hatten wir die letzten 25 Jahre natürlich auch gra<strong>vier</strong>ende Ereignisse, insbesondere Explosionen,<br />
nach dem Austreten von Flüssiggasen. Aus diesen Gründen war es uns daher besonders wichtig, Sicherheitsvorkehrungen<br />
frühzeitig und ausreichend zu treffen, also Aktion vor Reaktion.<br />
Dazu waren alle verfügbaren <strong>In</strong>formationen und Erfahrungen heranzuziehen, Schwachstellen aufzuspüren<br />
und immer wieder kritische Kontrollen bei den bestehenden Betrieben durchzuführen.<br />
Gase haben nun einmal die Eigenschaft, sich ungehindert und schnell auszubreiten. Die letzte Azethylenexplosion<br />
in unserem Land ist erst ein Jahr her, bei der zum Glück kein Personenschaden, sondern nur<br />
Sachschaden, aufgetreten war. Die praktischen Erfahrungen aber zeigen deutlich, dass die brennbaren<br />
Gase in ihren spezifischen Auswirkungen durchaus vergleichbar mit den gefährlicheren, industriell verwendeten<br />
toxischen Stoffen sind.<br />
Gemeinsam mit vielen Betrieben wurden Risikoanalysen und Beurteilungen durchgeführt. Auch heute noch<br />
werden kontinuierlich Gefahrenpotentiale festgelegt, Eintrittswahrscheinlichkeiten errechnet, um ein Optimum<br />
an Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Wenn also schwere und katastrophale Auswirkungen vermieden werden sollen, dann ist es notwendig, Maßnahmen<br />
im Detail ebenso festzulegen, wie auch die konsequente Beurteilung von kleinen Ereignissen und so<br />
genannten Fast-Unfällen. Die stetige sicherheitstechnische Überwachung der Druckbehälter ist deshalb von<br />
so hoher Bedeutung, weil es beim schlimmsten anzunehmenden Unfall zu einer schlagartigen Freisetzung<br />
des Tankinhalts und zum Verdampfen der Flüssigkeit mit unmittelbarer Zündung kommt. Der Tank wird dabei<br />
völlig zerstört, Tankteile wirken in Folge ihrer kinetischen Energie auf die Umgebung wie Geschosse. Es entsteht<br />
eine gewaltige Druck- und Hitzewelle.<br />
Wir vom Arbeitsinspektorat spielen auch gemeinsam mit anderen Sachverständigen gewisse Szenarien bei Genehmigungsverhandlungen<br />
durch und nehmen die Erkenntnisse zur Grundlage für das Risk-Engineering. Wesentlich ist dabei, dass wir Ursachen<br />
von Ereignissen auflisten, Trends erkennen, Gefahrenpotentiale abschätzen und auch Risikowissen weitervermitteln.<br />
Wir wissen, dass Gasexplosionen vor allem dann schwerwiegende Folgen zeigen, wenn sich große Gasmengen ansammeln und<br />
nach Durchmischung mit Luft entzünden. <strong>In</strong> Folge ungenügender Überwachung von Anlagen und in Gebäuden, etwa in der Nacht,<br />
an Wochenenden oder Feiertagen, sind solche Fälle denkbar. Im Freien bauen aber Gaswolken großräumige Druckwellen mit entsprechender<br />
Zerstörungskraft auf. Entscheidend für die Auswirkungen der Druckwelle sind Menge, Leckrate, Zündzeitpunkt, Verdünnung,<br />
Lage der Wolke über der<br />
Umgebung.<br />
Im Im Jahr Jahre Jahr e 1993 1993 k kkam<br />
k am es es zu zu einem einem einem gra<strong>vier</strong> gra<strong>vier</strong>enden gra<strong>vier</strong> enden Störfall Störfall in in in einem einem V VVerzink<br />
V erzink erzinker erzink er ereibetrieb<br />
er eibetrieb<br />
Auf Grund all dieser Erkenntnisse in in unser unser unserem unser unser em L LLand.<br />
L and. Als Als Als L LLeiter<br />
L eiter des des des Arbeitsinspektorates Arbeitsinspektorates habe habe ich ich damals damals empfohlen,<br />
empfohlen,<br />
ist es von großer Notwendigkeit, auf auf einen einen weniger weniger gefährlichen gefährlichen Br Brennstoff Br ennstoff ennstoff, ennstoff , insbesonder<br />
insbesondere insbesonder<br />
insbesondere<br />
e was was die die die LLLagerung<br />
LL<br />
agerungbebe- Betriebe über die Gefährlichkeit triff trifft, triff t, umzusteigen. umzusteigen. Diese Diese Aussage Aussage war war von von riesigem riesigem Echo Echo begleitet. begleitet. Da Da dies dies dies mit<br />
mit<br />
dieser Gase aufzuklären. <strong>In</strong>sbe- enormen enormen K KKosten<br />
K osten verbunden verbunden sei sei und und für für die die die nächsten nächsten Jahrzehnte Jahrzehnte völlig völlig außer außer BeBesondere<br />
weisen wir auch stetig tracht käme, musste musste ich seitenweise R RRechtfer<br />
R<br />
echtfer echtfertigungen echtfer tigungen schr schr schreiben. schr eiben. Fünf Fünf Jahr Jahr Jahre Jahr espäspä- darauf hin, dass es nicht unwirt- ter ter ter hat hat der der Betrieb Betrieb auf auf Er Erdgas Er dgas umgestellt umgestellt und und sein sein riesiges riesiges Gefahr Gefahr Gefahrenpotential<br />
Gefahr Gefahrenpotential<br />
enpotential<br />
schaftlicher sein muss, andere ohne ohne behör behördlichen behör behördlichen<br />
dlichen Auf Auftrag Auf trag abgebaut.<br />
abgebaut.<br />
abgebaut.<br />
Energiequellen einzusetzen, die Ein Ein Zeichen, Zeichen, Zeichen, dass dass wir wir der der Zeit Zeit immer immer einen einen Schritt Schritt Schritt voraus voraus sind. sind.<br />
sind.<br />
weniger gefährlich sind.<br />
75
MA MASCHINENSICHERHEIT<br />
MA SCHINENSICHERHEIT<br />
Auf Grund der ständig zunehmenden Technisierung unserer<br />
Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, ein Grundaugenmerk<br />
auf den Maschinenschutz zu legen. Dies<br />
belegen auch Statistiken, wonach Unfälle an maschinellen<br />
Einrichtungen an dritter Stelle rangieren.<br />
Die meisten Unfälle geschehen an solchen Stellen, an<br />
denen normalerweise keine Hantierungen notwendig<br />
sind. So ereignete sich auch ein Unfall an einer Presse.<br />
Der Arbeitnehmer musste die Werkstücke in die Presse<br />
von Hand einlegen und mittels einer Zweihandschaltung<br />
den Hub auslösen. Da es sich bei dieser Arbeit um Akkordarbeit<br />
handelte, führte der Arbeitnehmer seine Bewegungen<br />
sehr schnell aus. Durch eine unkontrollierte,<br />
reflexartige Bewegung griff der Arbeitnehmer nach Auslösen<br />
der Werkzeugbewegung in den Stempelhub der<br />
Presse und zog sich schwere Verletzungen an den Fingern<br />
zu.<br />
Wie unsere Erfahrungen zeigen, sind es gerade die impulsiven Handbewegungen, in der guten Absicht, Störungen zu vermeiden<br />
oder Material zu retten, die an ungesicherten Gefahrenstellen zu Unfällen führen. Weiters können auch Reinigungs-, Wartungs- und<br />
Einstellarbeiten als Unfallursachen an Maschinen angeführt werden.<br />
Dies ist auch ein Grund dafür, dass zu oft voreilig der Bedienungsmann für seinen Unfall selbst verantwortlich gemacht wird. Jedoch<br />
wären viele der zunächst als ursächlich erscheinenden Fehlhandlungen unterblieben, hätte man ihnen auf dem Wege des<br />
Maschinenschutzes die Voraussetzungen entzogen.<br />
Die gesetzliche Regelung des Maschinenschutzes war früher in den einzelnen Ländern ebenso verschiedenartig wie die Schutzbestimmungen<br />
für die Maschinen im Einzelnen. Um eine ausreichende Maschinen-Sicherheit zu gewährleisten, beschlossen die<br />
Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft im Jahre 1989 die Maschinen-Richtlinie. Aufgrund des EU-Beitritts von Österreich<br />
musste diese Maschinen-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden.<br />
<strong>In</strong> Österreich gilt nunmehr für das <strong>In</strong>verkehrbringen von Maschinen die Maschinen-Sicherheitsverordnung. Diese enthält grundlegende<br />
Sicherheitsanforderungen an Maschinen und an Sicherheitsbauteilen für Maschinen. Aus dieser Maschinen-Sicherheitsverordnung<br />
resultiert auch die CE-Kennzeichnung.<br />
Schutzgitter an einer Walzeneinzugsstelle<br />
76<br />
Kopfdrehbank mit Umwehrung<br />
Im Zuge unserer Tätigkeit stellen<br />
wir jedoch immer wieder fest, dass<br />
die in Verkehr gebrachten Maschinen<br />
nicht diesen grundlegenden<br />
Sicherheitsanforderungen entsprechen.<br />
<strong>In</strong> diesen Fällen beraten wir<br />
die Arbeitgeber sowie Hersteller<br />
von Maschinen über die möglichen<br />
Gefährdungen und wirken<br />
daraufhin, dass die maschinelle<br />
Technik so sicher wie möglich ist.<br />
Deshalb wird Maschinensicherheit<br />
bei uns groß geschrieben.
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
ARBEITNEHMERSCHUTZ ARBEITNEHMERSCHUTZ IN IN DER DER EU EU<br />
EU<br />
Überblick Überblick über über die die die Entwicklungen<br />
Entwicklungen<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz gehört heute zu den komplexesten und wichtigsten Bereichen der Sozialpolitik der Europäischen Union.<br />
Bereits 1951 begann die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl in ihrem Zuständigkeitsbereich damit, sich um eine Verbesserung<br />
der Sicherheit der Arbeitnehmer zu kümmern, ein Bemühen, das mit dem Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft<br />
auf sämtliche Beschäftigten ausgedehnt wurde. So entstand seit Ende der 70er Jahre und vor allem seit Annahme der Einheitlichen<br />
Europäischen Akte im Jahr 1987 ein umfangreiches Regelwerk mit dem Ziel einer Anhebung der Mindeststandards für<br />
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.<br />
Bei einer Betrachtung des rechtlichen Ist-Zustandes des Arbeitnehmerschutzes in der EU ist es im Vergleich mit der gesamten Sozialpolitik<br />
der EU auffällig, in welcher Geschwindigkeit und mit welcher Regelungsdichte die Union zum Schutz der Sicherheit und der<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz initiativ geworden ist. Die Union hat zum Schutz der Sicherheit und der Gesundheit der Arbeitnehmer<br />
bereits cirka 30 Richtlinien (ohne Änderungsrichtlinien gerechnet) erlassen.<br />
Der besondere Stellenwert dieser Politik beruht auf dem Grundkonsens in der EU, dass Arbeitnehmerschutz ein existenzielles, humanitäres<br />
Anliegen verfolgt und dass EU-weite Mindeststandards entscheidend auch dazu beitragen, volks- und betriebswirtschaftliche<br />
Kosten von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.<br />
Aktuelle Aktuelle T TTendenzen:<br />
T endenzen:<br />
Neben der Konzeption von Richtlinien, die das Gefährdungspotenzial neuerer Technologien bewältigen sollen (zur Zeit wird über<br />
Richtlinien zu elektromagnetischen Feldern und anschließend zu optischer Strahlung verhandelt) gewinnen auch nichtlegislative<br />
Ansätze an Bedeutung:<br />
- Ausbildung und Bewusstseinsbildung für den Arbeitnehmerschutz schon von der Grundschule an,<br />
- <strong>In</strong>formationskampagnen und sonstige Verbreitung von <strong>In</strong>formationsmaterial und <strong>In</strong>formationen im <strong>In</strong>ternet,<br />
- Austausch „bewährter“ oder „bester“ Praktiken,<br />
- Analysen auf der Basis von <strong>In</strong>dikatoren zur Entwicklung der Arbeitsbedingungen,<br />
- beratende Unterstützung der Klein- und Mittelbetriebe,<br />
- Erstellung von Leitlinien etc.<br />
Einer der neuderdings häufig diskutierten <strong>In</strong>halte einer künftigen Arbeitnehmerschutzpolitik ist auch die Verbesserung der<br />
„psychosozialen“ Arbeitsumgebung, die Bewältigung von Stress, Mobbing, physischer und verbaler Gewaltanwendung.<br />
77
BAUARBEITEN BAUARBEITEN – – BAUSTELLENÜBERPRÜFUNGEN<br />
BAUSTELLENÜBERPRÜFUNGEN<br />
78<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Mit der <strong>In</strong>dustrialisierung Vorarlbergs begann vor allem ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine intensive Bautätigkeit.<br />
Der Ausbau der <strong>In</strong>frastruktur war sowohl Voraussetzung als auch Folge der <strong>In</strong>dustrieansiedlung. Dazu gehörten neben den Fabriksbauten<br />
Eisenbahn- und Straßenbau ebenso wie Wasserkraftwerke zur Energiegewinnung.<br />
Bereits damals wurden Hunderte fremde Arbeitskräfte ins Land geholt, beispielsweise für den Bau der Arlbergbahn um 1880 vornehmlich<br />
italienische Maurer. Nicht wenige von ihnen gründeten dann im Laufe der Jahre eigene Baufirmen. Der Schwere der<br />
damaligen Arbeit verdanken einige Vorarlberger Brauereien ihre Gründung.<br />
Das Baugeschehen in Vorarlberg wird auch in der Nachkriegszeit bis heute durch Gewerbe- und <strong>In</strong>dustriebauten, den weiteren<br />
Ausbau des Verkehrsnetzes und der Wasserkraft geprägt. Dazu kommt der Wohnbau und der Siedlungswasserbau. Anzuführen ist<br />
auch die Bautätigkeit im Zusammenhang mit Tourismus und Freizeitwirtschaft, insbesondere der Seilbahnbau.<br />
Ergänzung durch mehrere kommentierte Fotos.<br />
Baustellen sind europaweit europaweit die gefährlichsten Arbeitsbereiche. Die Beschäftigten im Baubereich sind einem besonders hohen<br />
Unfall- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Eine umfassende Studie der Europäischen Union belegt dies nachdrücklich:<br />
Unfälle auf Baustellen haben meist auch deutlich schwerere Folgen. Mehr als 1/3 aller tödlichen Arbeitsunfälle betreffen das Bauwesen,<br />
obwohl nur 7% aller Erwerbstätigen in der Baubranche beschäftigt sind.<br />
Besondere Gefahrensituationen ergeben sich auf Baustellen vor allem aus<br />
- den sich ständig ändernden Verhältnissen,<br />
- dem Termindruck,<br />
- den Witterungseinflüssen,<br />
- stark wechselnder Personalzusammensetzung.<br />
Die schweren Unfälle auf Baustellen ereignen sich durch<br />
- Stürze aus großer Höhe und sonstige Stürze 38%<br />
- Baustellenfahrzeuge und Maschinen/Transportvorgänge 19%<br />
- Einstürze bzw. Nachrutschen von Material 14%<br />
- herab<strong>fallen</strong>de Gegenstände 10%<br />
- Strom 8%<br />
Die häufigsten Unfallopfer betreffen ausländische Arbeitnehmer, junge Arbeitnehmer<br />
und neu Eingestellte sowie ältere Arbeitnehmer über 45 Jahre.<br />
Ca. Ca. 700 700 v vv.<br />
v . Chr Chr. Chr Chr<br />
Aus Aus der der Bibel Bibel ist ist uns uns die die erste erste k kkonkr<br />
k onkr onkrete onkr eteNachNach- richt richt über über Unfallverhütung Unfallverhütung überliefer überliefer überliefert. überliefer überliefer t. Im Im Alten<br />
Alten<br />
Testament, estament, estament, 5. 5. Buch Buch Buch Mose Mose Mose (Deuter (Deuteronomium),<br />
(Deuter onomium),<br />
Kapitel apitel 22, 22, V VVers<br />
V ers 8, 8, lesen lesen wir: wir: » »Wenn » enn du du ein<br />
ein<br />
neues neues neues Haus Haus bauest, bauest, mache mache eine eine Schutzmauer<br />
Schutzmauer<br />
rings rings um um um das das Dach, Dach, auf auf dass dass in in deinem deinem Haus<br />
Haus<br />
kein ein Blut Blut ver ver vergossen ver gossen wer werde wer de und und du du nicht nicht schulschul-<br />
dig dig seiest, seiest, seiest, wenn wenn jemand jemand fällt fällt und und herunter-<br />
herunter<br />
stürzt.«<br />
stürzt.«<br />
Bregenzer Postamt – die Großbaustelle um 1903<br />
glich einem Ameisenhaufen. Seilzüge und unzählige<br />
Träger ersetzten heutige Krane, Aufzüge und Betonpumpen.<br />
Im Dachgeschoss war später vorübergehend<br />
das Arbeitsinspektorat untergebracht.
Besondere Gefahrensituationen ergeben sich auf Baustellen<br />
insbesondere daraus, dass die Arbeiten von Beschäftigten mehrerer<br />
Arbeitgeber gleichzeitig und auf engstem Raum ausgeführt<br />
werden.<br />
Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 2/3<br />
der Unfälle am Bau auf Planungsfehler und mangelnde Organisation<br />
bzw. Koordination zurückzuführen sind.<br />
Durch „Organisation und Koordination statt Improvisation“ wird<br />
seit Juli 1999 über das Bauarbeitenkoordinationsgesetz der Bauherr<br />
nach dem Verursacherprinzip für die Sicherheit auf Baustellen<br />
mitverantwortlich gemacht.<br />
Sicherheitsmaßnahmen kosten Geld – keine Sicherheit kostet<br />
allerdings mehr!<br />
Ganz abgesehen vom menschlichen Leid, das durch einen Arbeitsunfall<br />
verursacht wird.<br />
Die Gesamtkosten für präventive Schutzmaßnahmen auf Baustellen<br />
betragen 1,5%, die Unfallkosten 3% vom Umsatz des<br />
gesamten Baugewerbes. Sicherheit rechnet sich!<br />
Trotz des mittlerweile sehr hohen technischen Sicherheitsniveaus<br />
ist auch auf den Baustellen in Österreich bzw. Vorarlberg das<br />
Risiko eines Arbeitsunfalls für die Beschäftigten mehr als doppelt<br />
so hoch wie im Durchschnitt der übrigen Wirtschaftszweige.<br />
Auf Grund der Unfallhäufigkeit ist der Bausektor ein besonders<br />
wichtiger Aufgabenbereich der <strong>Arbeitsinspektion</strong>. Wir überprüfen<br />
jährlich auf hunderten Baustellen in Vorarlberg die technischen<br />
und auch organisatorischen Schutzmaßnahmen und beraten<br />
die Verantwortlichen bei der Umsetzung der Sicherheitsbestimmungen.<br />
Neben Unfallerhebungen werden darüber hinaus im Zusammenhang<br />
mit unterschiedlichsten Problemstellungen zahlreiche<br />
Baustellenbegehungen erforderlich. Handlungsbedarf ergibt sich<br />
häufig zB bei Kranarbeiten im Freileitungsbereich, Sicherungsmaßnahmen<br />
bei Dacharbeiten, Koordinationsproblemen.<br />
Aufstockung eines Freileitungsmastens<br />
Wohn- und Geschäftshaus „ Zentrum am Hafen“ in Bregenz, April/2004<br />
79
Gezielte Schwerpunktaktionen des<br />
Arbeitsinspektorates, in jüngster Zeit zB<br />
„Brandschutz- und Rettungsmaßnahmen im<br />
Stollen und Tunnelbau“ und „Straßenbauarbeiten“,<br />
dienen der Verbesserung der<br />
Sicherheit auf der Baustelle.<br />
Eine weitere umfangreiche Aktion zu den<br />
Schwerpunkten „Bauarbeitenkoordination<br />
und Absturzsicherung“ wurde von uns 2003<br />
durchgeführt.<br />
Diese durch die Europäische Union europaweit<br />
organisierte Kampagne wird im Jahre<br />
2004 wiederholt. Die Ergebnisse der<br />
Baustellenkampagne werden von der EU<br />
ausgewertet, in der Folge findet im Oktober<br />
2004 in allen Mitgliedsstaaten eine europäische<br />
Woche zum Schwerpunktthema<br />
„Arbeitssicherheit auf Baustellen“ statt.<br />
aufgeständerte Bogenbrücke mit einer Stützweite von 60 m über das Mittelbergtobel zwischen Fontanella und Mittelberg, im Großen<br />
Walsertal, Sommer 1986<br />
UNTERT UNTERTAGEBAUARBEITEN<br />
UNTERT UNTERT AGEBAUARBEITEN<br />
Die Gebirgslandschaft Vorarlbergs ist von unzähligen Tunnel- und Stollenbauten durchörtert. Diese so genannten Untertagebauarbeiten<br />
prägen wesentlich das Baugeschehen in Vorarlberg.<br />
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung (bisweilen bestärkt durch spektakuläre Berichterstattung in den Medien) haben Stollen- und<br />
Tunnelbauarbeiten in den letzten Jahrzehnten viel von ihrer Gefährlichkeit verloren, wie in Folge kurz dargestellt werden soll:<br />
80<br />
Bau der Illbrücke B188 in Lorüns um 1928
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Beim Bau des 10.250 m langen Arlberg-Eisenbahntunnels in den Jahren 1880 bis 1884 betrug im Oktober 1883 der höchste Arbeiterstand<br />
4.685 Mann. An maschineller Leistung für den Tunnelbau standen für Bohrmaschinen und Ventilatoren Wasserkräfte mit einer<br />
Gesamtleistung von 1568 kW zur Verfügung. Bei einem durchschnittlichen Arbeiterstand von 2.706 Mann entfielen daher auf eine<br />
Arbeitskraft nur 0,6 kW installierte Leistung.<br />
Der Abtransport des Materials auf die Deponie erfolgte mit Rollwagen und Pferden, Ende 1880 waren 70 Pferde eingesetzt.<br />
Der hohe Stand an Arbeitskräften wirkte sich auch auf die Unfallbilanz aus. Der Tunnelbau forderte 1.400 Leichtverletzte, 116 Schwerverletzte<br />
und 37 Tote. Da von den Schwerverletzten 55 Mann ihren Verletzungen erlagen, erhöhte sich die Zahl der Toten auf 92!<br />
Beim Bau des 13.972 m langen Arlberg-Straßentunnels in den Jahren 1974 bis 1978 betrug der durchschnittliche Stand an Arbeitskräften<br />
1.051 Mann, die max. zur Verfügung stehende Maschinenleistung 21.654 kW. Pro Arbeitskraft waren somit rund 21 kW Maschinenleistung<br />
installiert. Es war der damals längste Straßentunnel Europas. Der Bau forderte 14 Todesopfer, was genau dem schon sprichwörtlichen<br />
Toten pro Kilometer Tunnellänge entsprach.<br />
81<br />
Brandsche Drehbohrmaschine,<br />
welche<br />
beim Vortrieb auf der<br />
Westseite des Arlbergtunnels<br />
verwendet wurde.<br />
Ihr Betrieb erfolgte<br />
mit Druckwasser und<br />
ermöglichte einen<br />
durchschnittlichen<br />
Tagesvortrieb von 4,5<br />
Stollenmeter<br />
Arlbergstraßentunnel<br />
West: Bohrarbeiten in<br />
der Kalotte
82<br />
THEMEN UNSERER ARBEIT<br />
Während der Bauzeit von 1999 – 2003 waren beim 2.411 m langen Blisadona-Eisenbahntunnel in Klösterle zur Spitze 120 Arbeitnehmer<br />
beschäftigt. Die höchste installierte Maschinen- und Geräteleistung betrug 5.833 kW, was bei einem durchschnittlichen<br />
Arbeitnehmerstand 72 kW pro Arbeitnehmer bedeutet.<br />
Während der gesamten Bauarbeiten waren nur wenige Verletzte zu verzeichnen.<br />
Bei der gerade im Dezember 2003 für den Verkehr freigegebenen 2.966 m langen Ambergtunnel – Oströhre bei Feldkirch<br />
wurden während der Bauzeit (2001 – 2003) im Maximum 68 Arbeitnehmer beschäftigt. Die höchste installierte Maschinen- und<br />
Geräteleistung betrug 4.433 kW, was bei einem durchschnittlichen Arbeiterstand ca. 89 kW Maschinenleistung pro Arbeitskraft<br />
bedeutete.<br />
Während der Bauzeit waren ebenfalls nur wenige Arbeitsunfälle bzw. einzelne Verletzte zu beklagen.<br />
Montage einer der beiden<br />
Stollenfräsen im ca.<br />
21 km langen Stollen<br />
des Walgaukraftwerkes<br />
der Vorarlberger Illwerke<br />
AG um 1980. Ausbruchdurchmesser<br />
6,25 m,<br />
Länge der Fräse einschließlichnachlaufender<br />
Fördereinrichtungen<br />
170 m.
Von 1979 bis 2004, also in den letzten 25<br />
Jahren, wurden allein in Vorarlberg im Zuge<br />
des Ausbaus der Wasserkraft ca. 40 km Stollen<br />
und Schrägschächte, 12 km Straßentunnel,<br />
4 km Eisenbahntunnel und etwa 7 km weitere<br />
Sondierstollen, Schitunnel, Versorgungsstollen,<br />
Schächte gebaut.<br />
Bei diesen 63 km (!) Untertagebauten waren<br />
drei Todesopfer und mehrere Schwerverletzte<br />
zu verzeichnen.<br />
Waren beim Arlberg-Eisenbahntunnel noch<br />
9 Tote pro km Tunnellänge, beim Arlberg-<br />
Straßentunnel 1 Toter pro km Tunnellänge zu<br />
beklagen, so reduzierte sich diese dramatische<br />
Unfallbilanz auf weniger als 1 Toten pro<br />
20 km Tunnellänge.<br />
Portalsicherung durch Vernetzung<br />
gegen Steinfall bei<br />
einem ca. 800 m langen,<br />
betriebsinternen Zufahrtstunnel<br />
im Steinbruch der<br />
Firma Röfix AG in Röthis /<br />
Sifeler Berg<br />
Stollen- und Tunnelbauarbeiten stellen nicht nur die Projektanten, die Vortriebsmannschaften, sondern auch die mit der Arbeitssicherheit<br />
befassten Fachkräfte vor anspruchsvolle Aufgaben.<br />
Die Gesundheitsgefährdungen und das Unfallgeschehen auf Untertagebaustellen sind auf Grund der schwierigen Arbeitsbedingungen<br />
besonders vielfältig und damit auch der weite Wirkungsbereich unserer Tätigkeit. Die Betreuung der Untertagebaustellen vor Ort ist sehr<br />
zeitintensiv.<br />
Der große Einsatz an Arbeitskräften früherer Jahrzehnte ist heute unvorstellbar. Tunnelbohrmaschinen und schwerste Bohrgeräte sowie<br />
Abbau- und Transportgeräte ersetzen auf engstem Arbeitsraum weitgehend die menschliche Arbeitskraft. Die mit der Mechanisierung<br />
verbundenen Gefahren sind allerdings auch beträchtlich.<br />
Daneben ist auf weitere spezifische Gefährdungen im Untertagebau, wie Verbrüche, Wassereinbrüche, sprengtechnische Gefahren,<br />
Dieselmotoremissionen, Staubbelastungen, Grubengas hinzuweisen.<br />
Ein besonderes Gefahrenpotential stellen mögliche Brandereignisse dar.<br />
Auch im Stollen- und Tunnelbau hat man es normalerweise mit Gefahren zu tun, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand und<br />
baustelleneigenem Personal beherrschbar sind, soweit entsprechende Maßnahmen sofort und mit geeigneten Hilfsmitteln gesetzt werden<br />
können.<br />
Die Fehleinschätzung und Unkenntnis von Gefahren, das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Mängel und Missstände kann aber sehr<br />
schnell zu schwersten Unfällen und Ereignissen mit katastrophalen Folgen führen.<br />
Das Arbeitsinspektorat ist daher bemüht, dass die erforderlichen Präventionsmaßnahmen entsprechend den einschlägigen gesetzlichen<br />
Bestimmungen bereits in der Projektierungsphase dokumentiert werden und in der Ausschreibungsphase Berücksichtigung finden.<br />
Durch gemeinsame Anstrengungen sollte es möglich sein, die schweren Unfälle weiter zu reduzieren.<br />
83
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
PARTNERSCHAFTLICHE ARTNERSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT ZUSAMMENARBEIT Suchard Schokola-<br />
de Bludenz nimmt das Thema Arbeitssicherheit sehr ernst, die Gesundheit und das<br />
Wohlergehen unserer Mitarbeiter ist uns ein sehr großes Anliegen. Bei der Umsetzung<br />
dieses Zieles sind wir auf fachkundige und kompetente Unterstützung angewiesen,<br />
und genau diese bekommen wir über das Service des Arbeitsinspektorats!<br />
Seitdem wir das Arbeitsinspektorat bei größeren Umbauten und Projekten bereits in<br />
die Planung miteinbeziehen, können wir Unklarheiten von Anfang an beseitigen und<br />
so für alle Beteiligten die optimale Lösung erzielen. Die größten Nutznießer dieser Zusammenarbeit<br />
auf hohem Niveau sind dabei unsere Mitarbeiter, denen wir somit Arbeitsplätze sicherstellen<br />
können, die den einschlägigen Arbeitnehmerschutzbestimmungen entsprechen.<br />
Anlässlich des 100. Jubiläums des Arbeitsinspektorates bedanken wir uns für die bisherige sehr<br />
gute Kooperation und freuen uns auch in Zukunft auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit!<br />
Andr Andrea Andr ea K KKain,<br />
K ain, Manager Manager Quality Quality & & Safety Safety Security Security Envir Environment, Envir onment, Kraf Krafteur Kraf teur teurope teurope<br />
ope<br />
84<br />
„IHR „IHR SEID SEID SEID’S SEID SEID ’S JA JA WAHNSINNIG<br />
WAHNSINNIG“,<br />
WAHNSINNIG<br />
WAHNSINNIG“,<br />
“,<br />
“, waren die ersten Worte von<br />
Bernd Doppler, als er bei der Zauberflöte „Schikaneders Sonne“, die mit 102<br />
Stück Fontänen bestückt war, sah und die nahe der Spielfläche gezündet<br />
werden sollte. Und welche Maßnahmen sind erforderlich, um das Unmögliche<br />
doch möglich zu machen? So, oder so ähnlich beginnen meistens die Gespräche<br />
zwischen den Arbeitsinspektoren und den Technikern der Bregenzer<br />
Festspiele.<br />
Ein international tätiger Regisseur sagte in einem Fernsehinterview: „<strong>In</strong> Bregenz<br />
gibt es keine Probleme, in Bregenz gibt es Lösungen“.<br />
Die konstruktive und bereitwillige Mitarbeit bei der Erarbeitung von Sicherungsmaßnahmen,<br />
von Ersatzmaßnahmen und beim Sicherheitskonzept sorgen für<br />
höchstmögliche Sicherheit für unsere Mitarbeiter, Künstler und Publikum.<br />
Somit ist ein Teil des Erfolges der Bregenzer Festspiele den Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates Bregenz<br />
zuzuschreiben, die mit dazu beitrugen, die Aufführungen für das Publikum zum Erlebnis werden zu lassen.<br />
Walter alter Liendl, Liendl, Br Br Bregenzer Br egenzer F FFestspiel-<br />
FF<br />
estspiel- und und K KKongr<br />
K ongr ongresshaus ongr esshaus GmbH<br />
GmbH<br />
Wir Wir dank danken dank danken<br />
en allen allen Mitarbeitern Mitarbeitern des<br />
des<br />
Arbeitsinspek<br />
Arbeitsinspekorates, Arbeitsinspek orates, die die mit mit uns uns gemeinsam gemeinsam die<br />
die<br />
anstehenden anstehenden P PProbleme<br />
P obleme gelöst gelöst haben, haben, insbesoninsbeson-<br />
der der dere der e den den den Herr Herren Herr en Gr Grolig, Gr olig, Doppler Doppler, Doppler Doppler,<br />
, Delazer Delazer Delazer und und<br />
und<br />
Feuerstein, euerstein, euerstein, gratulier gratulieren gratulier en zum zum 100-jährigen 100-jährigen BesteBeste-<br />
hen hen hen und und wünschen wünschen für für die die Zuk Zukunf Zuk unf unft unf t alles alles Gute.<br />
Gute.
SO SO AGIL AGIL, AGIL , FLEXIBEL FLEXIBEL FLEXIBEL UND UND K KKOMPETENT!<br />
K OMPETENT!<br />
Fast ein Drittel dieser Zeit, nämlich seit mehr als 30 Jahren erlebe<br />
ich als Betriebsratsvorsitzende des LKH Feldkirch, dass seitens des<br />
Arbeitsinspektorates auf die speziellen Probleme des Krankenhausbetriebes<br />
immer eingegangen wurde. Die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Arbeitsinspektoren und den Betriebsräten verläuft in<br />
allen Bereichen ausgezeichnet, wie z.B. Mutterschutzbestimmungen<br />
und dazu Regeln für die speziellen Bereiche, Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz,<br />
Arbeitsbedingungen, technischer<br />
Arbeitnehmer- und Brandschutz, bei zahlreichen Bauverhandlungen,<br />
den Kontrollen und in Beratungen. Sehr angenehm<br />
für die Betriebsräte ist, dass einfach ein Anruf genügt und<br />
man bekommt kompetente Auskunft und Hilfe.<br />
Ich darf das Jubiläum des Arbeitsinspektorates Bregenz zum Anlass<br />
nehmen, mich bei Frau Elisabeth Martin, Dipl. <strong>In</strong>g. Bernd Doppler<br />
und Dipl. <strong>In</strong>g. Raimund Pecina und ihren Mitarbeiteren namens<br />
der Betriebsräte für die ausgezeichnete, sehr gute und wertvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten<br />
und aller Mitarbeiter herzlich zu bedanken.<br />
Wünsche Ihnen für Ihr Ziel, die Humanisierung Humanisierung Humanisierung der der der Arbeitswelt, Arbeitswelt<br />
Arbeitswelt und für Ihre weitere Tätigkeit viel Ausdauer<br />
und Erfolg!<br />
Auf weitere gute Zusammenarbeit!<br />
Josefine Josefine Josefine Winkler Winkler Winkler, Winkler Winkler , Betriebsratsvorsitzende Betriebsratsvorsitzende des des LKH LKH F FFeldkir<br />
F Feldkir<br />
eldkir eldkirch eldkir ch<br />
TIEFE TIEFE TIEFE WURZELN WURZELN Zum Jubiläum „100 Jahre Arbeitsinspektorat Bregenz“<br />
möchte ich Ihnen recht herzlich gratulieren.<br />
Zu diesem Jubiläum „Ein Jahrhundert Arbeitssicherheit in Vorarlberg“ habe ich auch<br />
als Techniker -Sicherheitstechniker -Sicherheitsfachkraft, die Firmen Herrburger &<br />
Rhomberg, F. M. Hämmerle und die Offsetdruckerei Schwarzach 43 Jahre begleitet,<br />
beraten, besichtigt und beurteilt. Die Zusammenarbeit mit den Vorständen Herren<br />
DI Grolig, DI Hermann, DI Doppler und den Arbeitsinspektoren war eine freundschaftliche<br />
zum Schutze der Unternehmen und der Arbeitnehmer.<br />
Die loyalen Betriebsbegehungen, gewerbepolizeilichen Genehmigungsverfahren, Fachgespräche, Besichtigungen, Schulungen<br />
u.a. sprechen von Korrektheit.<br />
„100 Jahre Arbeitsinspektorat Bregenz“ bedeutet für mich eine sehr tiefe Verwurzelung mit der gesamten Arbeitgeber- und<br />
Arbeitnehmerschaft.<br />
Ich möchte mich nochmals bei allen Damen und Herren im Arbeitsinspektorat Bregenz bedanken.<br />
Adolf Adolf Adolf Albinger; Albinger; Hafner Hafnergasse Hafner gasse 11, 11, A AA-6850<br />
A -6850 Dornbirn<br />
Dornbirn<br />
85
GESCHICHTE<br />
TYROL TYROLO TYROL O & & VORARLBERGO VORARLBERGO Heuer jährt sich zum hundertsten Mal die Gründung des<br />
Arbeitsinspektorats Bregenz. <strong>In</strong> der 72. Verordnung des Handelsministeriums vom 2. Juli 1904 wurde festgelegt,<br />
dass nunmehr das „Gewerbeinspektorat für den 16. Aufsichtsbezirk“ für Vorarlberg zuständig ist.<br />
Damit endete ein gemeinsamer Weg mit Tirol. Ab 1883 haben nämlich die Gebiete der heutigen Bundesländer<br />
Tirol und Vorarlberg 21 Jahre lang zum selben Aufsichtsbezirk gehört. Auf alten Briefköpfen stand<br />
zu lesen „K.K. Gewerbe-<strong>In</strong>spectorat für Tirol und Vorarlberg Ü I.R. Ispettorato industriale<br />
nel Tyrolo & Vorarlbergo“.<br />
86<br />
Diese gemeinsamen Wurzeln wirken offenbar bis heute nach, da mit unseren westlichen<br />
Nachbarn stets rege und freundschaftliche Kontakte gepflegt werden. Weiters<br />
verbindet uns eine sehr ähnliche „Amtskultur“, und zwar sind die Wege und Methoden,<br />
wie wir im <strong>In</strong>teresse der arbeitenden Menschen tätig sind, fast deckungsgleich. Beachtenswert<br />
sind die innovativen und unkonventionellen Ideen des Arbeitsinspektorats Bregenz<br />
zur Weiterentwicklung des Arbeitnehmerschutzes. Herausgehoben werden muss<br />
da die Arbeitsschutzmesse Preventa in Dornbirn, die sich dort in den letzten Jahren zu<br />
einer <strong>In</strong>stitution entwickelt hat und wo das Arbeitsinspektorat Bregenz als Impulsgeber<br />
und Mitgestalter fungiert hat bzw. weiterhin fungiert.<br />
Die 100-Jahr-Feier bietet nun eine Gelegenheit, sich der geleisteten Arbeit zu besinnen und uns allen<br />
evident zu machen, wo man früher auf dem Gebiet des Arbeitnehmerschutzes gestanden hat und wo wir<br />
heute nunmehr stehen. Im Sinne eines Zitats des altgriechischen Philosophen Demokrit „Ein Leben ohne<br />
Feste ist wie ein langer Weg ohne Gasthäuser“ gehört so ein Anlass wie ein 100-Jahrjubiläum selbstverständlich<br />
entsprechend gewürdigt und gefeiert. Jedenfalls wünscht das Arbeitsinspektorat <strong>In</strong>nsbruck ein<br />
nettes Fest und alles Gute für die zukünftige Arbeit zum Wohle der arbeitenden Menschen.<br />
Dr Dr Dr. Dr . Osk Osk Oskar Osk Osk ar JOCHUM, JOCHUM, LLLeiter<br />
L eiter des des Arbeitsinspektorats Arbeitsinspektorats <strong>In</strong>nsbruck <strong>In</strong>nsbruck<br />
<strong>In</strong>nsbruck<br />
VOM VOM RICHTIGEN RICHTIGEN ZEITPUNKT ZEITPUNKT Ich führte mit dem Direktor eines Betriebes<br />
immer wieder Diskussionen, wann wohl der richtige Zeitpunkt für eine Schwangerschaftsmeldung<br />
an das Arbeitsinspektorat sein könnte. <strong>In</strong> der Vergangenheit kam es nämlich<br />
öfters vor, dass, wenn ich diese Meldung erhielt und mich daraufhin eiligst auf den Weg<br />
machte, um die schwangere Arbeitnehmerin an ihrem Arbeitsplatz aufzusuchen, um<br />
etwaige Gefährdungen von ihr fernzuhalten, die werdende Mutter möglicherweise bereits<br />
in den Wehen lag oder aber bereits Mutter war und mit ihrem Sonnenschein im Arm<br />
die Welt neu entdeckte.<br />
Als ich ihn wieder einmal aufsuchte, kam er mir mit allen Anzeichen von Zerknirschtheit<br />
gepaart mit einem schelmischen Grinsen entgegen. „Ich wollte es dieses Mal wirklich<br />
richtig machen“, begrüßte er mich, „aber die Umstände waren gegen mich“. Wie sich<br />
herausstellte, hatte die Mitarbeiterin offensichtlich selbst nichts von ihrer Schwangerschaft<br />
gewusst (wissen wollen), denn sie hatte vor kurzem ihre Stelle gekündigt, weil sie<br />
ein lukrativeres Angebot im nahen Ausland hatte; sie hat bis zum letzten Augenblick an<br />
ihrer alten Stelle gearbeitet; ist daraufhin am Abend wegen Kreuzschmerzen zum Arzt<br />
gegangen, der sie gleich dort behalten hat, weil sich die Kreuzschmerzen als Geburtswehen<br />
entpuppt haben.<br />
Welch´ gelungene Überraschung für alle Beteiligten!<br />
Gerlinde Gerlinde Aichholzer<br />
Aichholzer, Aichholzer<br />
Aichholzer , Arbeitsinspektorat Arbeitsinspektorat Br Bregenz Br egenz
DRINGEND DRINGEND NO NOTWENIGE NO TWENIGE HILFE HILFE Ich möchte mich im Namen des Betriebs-<br />
rats der Brauerei Fohrenburg für die gute Zusammenarbeit vorerst recht herzlich bei Ihnen<br />
bedanken. <strong>In</strong> meiner Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzender habe ich in <strong>meinen</strong> Anfangsjahren<br />
(Anfang 90er) sehr oft und sehr dringend Ihre Mithilfe und Unterstützung gebraucht und auch<br />
bekommen. Ganz besonderen Dank möchte ich Herrn Dipl. <strong>In</strong>g. Bernd Doppler aussprechen,<br />
der mir in allen Belangen mit Rat und Tat zur Seite stand.<br />
Gerade in Zeiten wie jetzt, wo die Arbeitnehmerinteressen immer mehr eingehüllt und verpackt<br />
werden, brauchen wir dieses System der Kontrolle und Einhaltung der Gesetze umso mehr!<br />
Dem Team des Arbeitsinspektorates Bregenz wünscht der Betriebsrat der Brauerei Fohrenburg<br />
viel Erfolg und alles Gute in weiterer Zukunft!<br />
Josef Josef R RRemta;<br />
R emta; BRV<br />
BRV<br />
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
Eine Eine besonder besondere besonder e Begebenheit Begebenheit hat hat sich sich in in in Bezug Bezug auf auf auf Überstunden Überstunden in<br />
in<br />
unser unserem unser em F FFuhrpark<br />
F uhrpark abgespielt. abgespielt. Ich Ich dachte, dachte, jetzt jetzt jetzt rufe rufe ich ich das das ArbeitsinArbeitsin-<br />
spektorat spektorat an, an, an, um um die die Stunden Stunden der der Kraf Kraftfahr Kraf Kraftfahr<br />
tfahr tfahrer tfahrer<br />
er k kkontr<br />
kk<br />
ontr ontr ontrollier ontr ollier ollieren ollier en zu zu zu lassen. lassen. Im<br />
Im<br />
selben selben Moment Moment ging ging das das T TTelefon<br />
T elefon und und der der Herr Herr Herr P PPersonalchef<br />
P ersonalchef hat hat hat mich<br />
mich<br />
gebeten, gebeten, gebeten, zu zu Ihm Ihm ins ins ins Bür Büro Bür o zu zu zu k kkommen,<br />
k ommen, weil weil weil F FFrau<br />
F rau Mar Martin Mar tin vom vom ArbeitsinArbeitsin-<br />
spektorat spektorat da da war war, war , um um die die Stunden Stunden zu zu zu kk<br />
kontr kk<br />
ontr ontrollier ontr ollier ollieren. ollier en.<br />
Bei Bei diesem diesem Beispiel Beispiel k kkann<br />
k ann man man man sagen, sagen, auch auch auch der der Zufall Zufall Zufall kk<br />
kann k kann<br />
ann eine eine ErleichErleich-<br />
terung terung bringen.<br />
bringen.<br />
GEMEINSAMES GEMEINSAMES BEMÜHEN BEMÜHEN BEMÜHEN Seit 25 Jahren arbeite ich mit dem Arbeitsinspektorat Bregenz einer-<br />
seits als verantwortliche Sicherheitsfachkraft eines <strong>In</strong>dustriebetriebes, andererseits als Leiter des bei der Gründung<br />
völlig neuartigen Modellprojektes „Sichere Gemeinden“ eng zusammen. Die Veränderung in der Art dieser<br />
„Beziehung“ im Laufe dieser Zeit mag einen kleinen Hinweis geben auf die enorme Entwicklung des<br />
Arbeitsinspektorates in den vergangenen 100 Jahren.<br />
<strong>In</strong> der Startphase meiner Zeit als Sicherheitstechniker lebte ich noch mit der Vorgabe, den Arbeitsinspektor mit<br />
aller Freundlichkeit im Büro so zu „betreuen“, dass sich der Rundgang durch den Betrieb erübrigt. Die Ankündigung<br />
bzw. Planung einer gemeinsamen Geschäftsreise (anstehender Maschinenkauf, Messebesuch im Ausland,..)<br />
oder die Einladung zu einem Geschäftsessen seien nur beispielhaft angeführt. War der Rundgang unausweichlich,<br />
dann wurde er dementsprechend gestaltet, dass die „wirklichen Themen“ nicht angetroffen wurden.<br />
Sehr schnell wendete sich das Blatt dann glücklicherweise. Das Arbeitsinspektorat war in erster Linie Partner in allen Belangen des<br />
Arbeitnehmerschutzes. Anstehende Probleme wurden offen diskutiert und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Prävention<br />
von Unfällen und Berufskrankheiten waren ein gemeinsames Anliegen. Dies begann bei der Planung und Neuanschaffung bis hin<br />
zum täglichen Betrieb.<br />
Eine neue Dimension erfuhr die Kooperation mit dem Arbeitsinspektorat mit dem gemeinsamen Bemühen, den Gedanken des<br />
Risikobewusstseins bereits im Kindergarten und in der Schule dem zukünftigen Arbeitnehmer einzupflanzen.<br />
Als Leiter der „Sicheren Gemeinden“ freut es mich, diese positive Entwicklung mitzuerleben und bin zuversichtlich, dass es gemeinsam<br />
gelingt, Prävention und hier vor allem auch die Eigenverantwortlichkeit noch mehr salonfähig zu machen.<br />
Franz ranz R RRein,15<br />
R ein,15 Jahr Jahre Jahr e Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft, Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft,<br />
t, seit seit seit 1994 1994 LLLeiter<br />
LL<br />
eiter der der <strong>In</strong>itiative <strong>In</strong>itiative „Sicher „Sicher „Sichere „Sicher e Gemeinden<br />
Gemeinden“<br />
Gemeinden<br />
87
FACHLICHE ACHLICHE K KKOMPETENZ<br />
K OMPETENZ<br />
OMPETENZ Gerne nehme ich die Möglichkeit wahr, für die gute und korrekte Zusammenarbeit<br />
mit allen Herren vom Arbeitsinspektorat nachträglich nochmals danken zu können.<br />
Das Arbeitsinspektorat wurde bei Fa. Zumtobel immer als Partner gesehen.<br />
Bei der Planung, Anschaffung, Aufstellung und <strong>In</strong>betriebnahme von Maschinen und Anlagen haben wir stets<br />
bereits im Vorfeld den Rat und die Erfahrungen des Arbeitsinspektorates eingeholt und berücksichtigt.<br />
Dadurch sind uns sicherheitstechnische Nachrüstungen und Verzögerungen bei <strong>In</strong>betriebnahmen erspart<br />
geblieben.<br />
Besonders zu erwähnen ist die fachliche Kompetenz der Herren des Arbeitsinspekorates. Stets wurden die sicherheitstechnischen<br />
Möglichkeiten gemeinsam besprochen und im beidseitigem Einvernehmen entsprechend optimale Lösungen bzw. Kompromisse<br />
gefunden.<br />
Zur 100-Jahrfeier und für die weitere Zukunft wünsche ich allen Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg und möchte alle jene, die mich<br />
noch persönlich kennen, besonders grüßen.<br />
Kur ur ur urt ur t Bonat, Bonat, Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft Sicherheitsfachkraf t i.R i.R. i.R<br />
88<br />
SACHKUNDIGE SACHKUNDIGE GUT GUTACHTEN<br />
GUT ACHTEN<br />
ACHTEN Welch schwere und leidvolle Folgen die<br />
Mißachtung von Arbeitsschutzvorschriften haben kann, erfahren die Gerichte bei Strafund<br />
Zivilprozessen über Arbeitsunfälle immer wieder. Die Beachtung solcher Vorschriften<br />
stellt einen entscheidenden Beitrag zur Verhütung von Unfällen dar. Dem<br />
Arbeitsinspekorat kommt mit der Überwachung von Arbeitsschutzbestimmungen daher<br />
eine wichtige präventive Aufgabe zu, für deren Wahrnehmung die Gesellschaft dem<br />
Amt und allen seinen Mitarbeitern zu danken hat.<br />
Die Justiz hat dem Arbeitsinspektorat darüber hinaus für seine Dienste bei der Rekonstruktion<br />
und der Erforschung der Ursachen von Arbeitsunfällen zu danken. Die fundierten<br />
und sachkundigen Gutachten des Arbeitsinspektorates sind für die rechtliche<br />
Beurteilung von Arbeitsunfällen von grosser Wichtigkeit. Für diese Tätigkeit und die stets<br />
sehr gute Zusammenarbeit mit den Gerichten des Landes danke ich sehr herzlich. Ich<br />
gratuliere dem Arbeitsinspektorat zu seinem Jubiläum und wünsche ihm, dass seine<br />
segensreiche Tätigkeit weiterhin dazu beitragen möge, möglichst viele Arbeitsunfälle zu<br />
vermeiden.<br />
Dr Dr. Dr . Alfons Alfons Dür<br />
Dür<br />
Präsident räsident des des L LLandesgerichtes<br />
L andesgerichtes FF<br />
Feldkir FF<br />
eldkir eldkirch eldkir ch<br />
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
Im Im LLLaufe<br />
LL<br />
aufe meiner meiner Tätigk Tätigkeit Tätigk eit als als Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft<br />
t gab gab es es öf öfters öf öf ters<br />
bemerk bemerkenswer<br />
bemerk enswer enswerte enswer te Begebenheiten.<br />
Begebenheiten.<br />
Zum Zum Beispiel Beispiel wur wurde wur de eine eine dur dur durch dur durch<br />
ch Überlastung Überlastung Überlastung heiß heiß gewor gewordene<br />
gewor gewordene<br />
dene<br />
Steckdoseneinheit Steckdoseneinheit mit mit P PPressluf<br />
P essluf essluft essluft<br />
t gekühlt.<br />
gekühlt.<br />
Einem Einem Schweißer Schweißer spritzte spritzte eine eine Schweißperle Schweißperle auf auf den den Ehering, Ehering, Ehering, wo-<br />
wo<br />
dur durch dur ch er er er um um den den ganzen ganzen F FFinger<br />
F Finger<br />
inger stark stark starke stark stark e V VVerbr<br />
V Verbr<br />
erbr erbrennungen erbr ennungen hatte.<br />
hatte.<br />
Sogar Sogar bei bei einem einem Handwaschpastaspender Handwaschpastaspender gab gab es es einen einen einen Unfall.<br />
Unfall.<br />
Eine Eine F FFrau<br />
F rau steckte steckte den den F FFinger<br />
F inger in in die die P PPastaaustrittsöffnung<br />
P astaaustrittsöffnung und und betäbetäbetä- tigte tigte gleichzeitig gleichzeitig den den Hebel Hebel für für die die P PPasta.<br />
PP<br />
asta. asta. Dabei Dabei wur wurde wur wur de ihr ihr ihr die die die F FFin<br />
F in<br />
gerspitze gerspitze verletzt, verletzt, worauf worauf die die F FFrau<br />
F rau ohnmächtig ohnmächtig wur wurde. wur wur de.
REIN REIN UND UND KLAR<br />
KLAR<br />
Kaum zu glauben, aber wahr!<br />
AI Bregenz - 100 Jahr`!<br />
Seit 1949 sind wir nun verbunden,<br />
durch ca. 175 betreute Kunden!<br />
Viel zu sagen gibt’s in all den Jahren,<br />
sind doch alle gern nach Vorarlberg gefahren!<br />
Die Arbeit dort ist allen lieb,<br />
gute Laune folgt in unserem Betrieb!<br />
Arbeitsnehmerschutz wird bei euch sehr viel betrieben,<br />
so wie die Staubbekämpfung bei uns groß geschrieben!<br />
Dies behagt uns wirklich sehr,<br />
verdient auch wirklich allergrößte Ehr´!<br />
Somit Somit Somit wünschen wünschen wir wir wir für für weit weit‘re weit re 100 100 Jahr´,<br />
Jahr´,<br />
eine eine gute gute Zukunft Zukunft „ „rein „ ein und und klar klar“! klar klar“!<br />
“!<br />
KORREKT ORREKT VERLAUFENDE VERLAUFENDE BEGEGNUNGEN BEGEGNUNGEN J. Blum - intern ver-<br />
suchen wir, durch Erfüllen der gesetzlichen Bestimmungen ernsthaften Problemen mit<br />
dem Arbeitsinspektorat aus dem Weg zu gehen und bei der Ankündigung eines<br />
Besuches des <strong>Arbeitsinspektion</strong>sarztes oder eines Arbeitsinspektors nicht erzittern zu<br />
müssen.<br />
Begegnungen nach einem Arbeitsunfall sind immer unangenehm, letztlich aber immer<br />
korrekt verlaufen.<br />
Dr Dr. Dr . P PPeter<br />
P eter W WWeber<br />
W eber eber, eber , Betriebsarzt Betriebsarzt Betriebsarzt der der F FFirma<br />
F irma Julius Julius Blum Blum GmbH<br />
GmbH<br />
Österreichische Staub-(Silikose)- Bekämpfungsstelle<br />
TA – Leoben gratuliert recht herzlich zum 100. Jubiläum!<br />
D<strong>In</strong>g. Nikolaus Neiss<br />
Meine Meine nachhaltigste nachhaltigste nachhaltigste Erinnerung Erinnerung an an Begegnungen Begegnungen mit mit dem dem Arbeitsinspektorat Arbeitsinspektorat ist<br />
ist<br />
jene jene jene mit mit Dr Dr. Dr . Stenzel, Stenzel, einer einer einer wor wortgewaltigen wor tgewaltigen Dame Dame aus aus Wien. Wien. Sie, Sie, die die oberste oberste ArbeitsArbeits-<br />
inspektionsärztin inspektionsärztin in in Österr Österreich, Österr Österreich,<br />
eich, brachte brachte immer immer immer wieder wieder F FFarbe<br />
F Farbe<br />
arbe in die graue Materie Materie<br />
der der Arbeitsmedizin. Arbeitsmedizin. <strong>In</strong> <strong>In</strong> den den späten späten siebziger siebziger Jahr Jahren Jahr Jahren<br />
en war waren war war en ihr ihr ihre ihr ihre<br />
e V VVor<br />
V Vor<br />
or orträge or träge in in Baden<br />
Baden<br />
bei bei Wien Wien Wien und und und später später später in in Klosterneubur<br />
Klosterneuburg Klosterneubur g sehr sehr beliebt. beliebt. Ihr Ihre Ihr e kriegerischen kriegerischen AuseinanAuseinanAuseinan- dersetzungen dersetzungen mit mit schwarzen schwarzen schwarzen Schafen Schafen der der Unternehmerbranche Unternehmerbranche war waren war waren<br />
en für für uns uns UnUn-<br />
beteiligte beteiligte amüsant. amüsant. Ich Ich hatte hatte einmal einmal die die Gelegenheit, Gelegenheit, Gelegenheit, sie sie sie im im Auto Auto mitzunehmen.<br />
mitzunehmen.<br />
Privat rivat war sie eine charmante Dame, beruflich aber war sie bek bekannt bek<br />
annt dafür dafür, dafür , dass<br />
dass<br />
immer immer wieder wieder wieder Männer Männer vor vor ihr ihr erzitter erzitterten.<br />
erzitter ten.<br />
89
SENSA SENSATIONELLES<br />
SENSA TIONELLES<br />
SEMINAR<br />
SEMINAR<br />
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
Zum Zeitpunkt eures Jubiläumsfestes<br />
werde ich wahrscheinlich in<br />
den Ruhestand entsorgt worden<br />
sein.<br />
Das sensationelle Seminar über<br />
den Arbeitnehmerschutz in der<br />
Textilindustrie, das ihr vor 5 Jahren<br />
veranstaltet habt, wird mir<br />
unvergesslich bleiben.<br />
Dir, lieber Bernd, dir, liebe Gerli,<br />
dir, lieber Raimund und dir, lieber<br />
Peter und euch allen möchte ich<br />
schon heute wünschen, dass die<br />
Feier ein großartiger Erfolg wird<br />
und dass das Arbeitsinspektorat für<br />
Vorarlberg weiterhin die Standards<br />
für Arbeitssicherheit in ganz Österreich<br />
und in den angrenzenden<br />
Ländern maßgeblich mitbestimmen<br />
kann.<br />
Herzlich grüßt aus Vöcklabruck bei<br />
Attnang-Puchheim<br />
euer<br />
euer<br />
Heinz Heinz Car Car Carow Car Car ow<br />
90<br />
SEGENSREICHER SEGENSREICHER EINSA EINSATZ EINSA TZ<br />
TZ Seit 1903 besteht in Dornbirn eine Geschäftsstelle<br />
des TÜV (Technischer Überwachungsverein) Österreich. 34 Jahre war<br />
ich dort tätig, 26 Jahre leitete ich die Geschäftstelle!<br />
Der klassische Aufgabenbereich des TÜV war die Dampfkessel-Überwachung, es<br />
ging, und geht auch heute, bei erweitertem Arbeitsfeld, um die öffentliche Sicherheit,<br />
um die Sicherheit von technischen Anlagen und Einrichtungen. Gesundheit<br />
und Leben von Menschen sind zu schützen und Sachwerte zu erhalten.<br />
Damit sind die Berührungslinien gezeichnet, die das Arbeitsinspektorat und den TÜV<br />
verbinden, beide Tätigkeiten dienen demselben Ziele.<br />
<strong>In</strong> der betroffenen Öffentlichkeit sind wir oft verwechselt worden, was demnach<br />
nicht wundert und dass man unsereins in Gewerbe und <strong>In</strong>dustrie gelegentlich auch<br />
reser<strong>vier</strong>t begegnet, mag als Nachweis für unsere Existenzberechtigung gelten.<br />
Die Kontakte zwischen Arbeitsinpektorat und TÜV waren immer kollegial und freundschaftlich.<br />
<strong>In</strong> den letzten Jahren, als der kühle, aber heftige Wind des Neoliberalismus<br />
zu wehen begann, sind sie jedoch intensiver und bewusster gepflegt worden,<br />
weil die Erkenntnis zugenommen hat, dass wir im selben Boote sitzen.<br />
<strong>In</strong> diesem Sinne wünsche ich dem Arbeitsinspektorat Bestand und viel Erfolg bei<br />
seinem segensreichen Einsatz für das öffentliche Wohl.<br />
DI DI Wilhelm Wilhelm Klagian, Klagian, Geschäf Geschäftsführ<br />
Geschäf Geschäf tsführ tsführer tsführer<br />
er des des TÜV TÜV in in Dornbirn Dornbirn i.R i.R. i.R<br />
CHARMANT<br />
CHARMANT<br />
CHARMANT, CHARMANT<br />
CHARMANT , HILFREICH HILFREICH UND UND VERLÄSSLICH VERLÄSSLICH Mit den Vertre-<br />
tern der Vorarlberger <strong>Arbeitsinspektion</strong> habe ich seit 1996 wiederholt Kontakt im Zusammenhang<br />
mit den von mir betreuten Betrieben. <strong>In</strong> erster Linie mit Herrn Dr. Vith,<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong>sarzt, einem äußerst hilfsbereiten und verlässlichen Kollegen, in zweiter<br />
Linie v.a. mit der charmanten Frau Aichholzer, v.a. im Zusammenhang mit Fragen des Mutterschutzes.<br />
<strong>In</strong> meiner Funktion als Arbeitsmediziner wünsche ich mir mehr Kontakt und Berücksichtigung seitens der „Techniker“ des AI, z.B. im<br />
Rahmen von Begehungen – also anlassbezogen – oder im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen mit einem anschließenden<br />
gemütlichen Beisammensein, um sich persönlich kennen zu lernen.<br />
Ich wünsche der gesamten Vorarlberger <strong>Arbeitsinspektion</strong> zum runden Geburtstag Gesundheit und Erfolg!<br />
Dr Dr Dr. Dr . Stephan Stephan KK<br />
Konzett, KK<br />
onzett, onzett, Betriebsarzt Betriebsarzt des des LKH LKH F FFeldkir<br />
FF<br />
eldkir eldkirch eldkir ch
IMMER IMMER IMMER GESCHÄTZT GESCHÄTZT Das Arbeitsmedizinische Zentrum<br />
und das Arbeitsinspektorat haben eine ganz besondere Beziehung.<br />
Zum einen sind wir Nachbarn in der Rheinstraße 61 und 57. Immer<br />
wieder kommt es vor, dass bei uns das Arbeitsinspektorat gesucht<br />
wird und wahrscheinlich wird auch umgekehrt nach der Arbeitsmedizin<br />
im Arbeitsinspektorat gefragt. Für Nichtinsider klingen Arbeitsmedizin<br />
und Arbeitsinspektorat ja auch recht ähnlich.<br />
KOMPETENTE OMPETENTE PP<br />
PARTNER PP<br />
ARTNER<br />
Herzliche Gratulation zum 100 jährigen Jubiläum<br />
<strong>In</strong> meiner Tätigkeit als Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates<br />
der Zumtobel Staff GmbH Dornbirn habe<br />
ich das Arbeitsinspektorat als kompetenten Partner<br />
in allen Fragen der Sicherheit für unsere Mitarbeiter<br />
kennen gelernt.<br />
Durch die Kontrollen und die Beratungen der zuständigen Arbeitsinspektoren<br />
konnten wir für die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten viel<br />
erreichen.<br />
Ich wünsche mir, dass es auch die nächsten 100 Jahren so bleibt.<br />
Alles Gute und herzliche Grüße<br />
Meusbur Meusburger Meusbur ger Stefan, Stefan, BRV BRV, BRV , Zumtobel Zumtobel Staff Staff GmbH GmbH, GmbH , Dornbirn<br />
Dornbirn<br />
Gemeinsam ist uns der Einsatz für die Arbeitnehmer in den Unternehmen,<br />
eine unserer gemeinsamen Arbeitsgrundlagen ist das<br />
Arbeitnehmer<strong>In</strong>nenschutzgesetz. Arbeitsmediziner müssen den Betrieben<br />
immer den Nutzen einer geplanten Maßnahme verdeutlichen,<br />
was oft sehr mühsam und langwierig sein kann. Wenn aber das Arbeitsinspektorat ein Schreiben schickt, dann muss der Betrieb<br />
darauf reagieren. Darum beneiden wir manchmal unsere Nachbarn.<br />
Wenn wir Arbeitsmediziner in den Betrieben mit dem Arbeitsinspektor verwechselt werden – und das kommt auch gar nicht so selten<br />
vor – sind wir nicht ganz so glücklich, da wir als vermeintliches Kontrollorgan eher mit Distanz und Argwohn betrachtet werden.<br />
Wir können uns also auch ganz gut in die Rolle eines Arbeitsinspektors hineinversetzen.<br />
Das Arbeitsmedizinische Zentrum Vorarlberg, das seit 1996 besteht, hat die nachbarschaftliche Nähe zum Arbeitsinspektorat immer<br />
geschätzt. Besonders mit dem <strong>Arbeitsinspektion</strong>sarzt Dr. Alfons Vith beschäftigen uns immer wieder gemeinsame Anliegen im<br />
Arbeitnehmerschutz.<br />
Das Arbeitsmedizinische Zentrum bemüht sich, gute und sinnvolle Arbeitsmedizin in Vorarlberg durchzuführen. Seit 1.1.2004 sind<br />
die Agenden des Zentrums von der aks GmbH auf ihr Tochterunternehmen, der ameco GmbH, übertragen worden. Ameco bietet<br />
den Betrieben neben der arbeitsmedizinischen Betreuung als neue Dienstleistung Projekte in betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
an.<br />
Dr Dr. Dr . Christine Christine Klien Klien<br />
Klien<br />
Arbeitsmedizinisches Arbeitsmedizinisches Arbeitsmedizinisches Zentrum Zentrum V VVorarlber<br />
V orarlber orarlberg orarlberg<br />
g der der ameco ameco GmbH GmbH GmbH, GmbH GmbH , Rheinstraße Rheinstraße 61, 61, 6900 6900 Br Bregenz Br Bregenz<br />
egenz<br />
91
KONSTRUKTIVE ONSTRUKTIVE ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
Ein paar Gedanken zurück. Über 20 Jahre hindurch war ich mit der Wahrnehmung der<br />
„sicherheitstechnischen Aufgaben“ bei der Firma Kunert in Rankweil betraut und hatte<br />
dabei sehr häufig Kontakt mit dem Arbeitsinspektorat - Dienststelle Vorarlberg. Anfänglich<br />
hatten die periodischen Überprüfungen, die bekanntlich unangemeldet und<br />
- wie könnte es anders sein - immer im ungünstigsten Moment stattfanden, ein eher<br />
unangenehmes Gefühl in mir hervorgerufen, bis ich erkennen konnte, dass die Begehungen<br />
des Betriebes immer nur den einen Erfolg hatten: Schwachpunkte aufzuzeigen<br />
und zu verbessern, die ich selbst übersehen oder denen ich zuwenig Bedeutung<br />
beigemessen hatte.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates, allen voran Dipl.<br />
<strong>In</strong>g. Bernd Doppler, gestaltete sich sehr konstruktiv, besonders dann, wenn es darum ging, bereits im Vorfeld<br />
eines Projektes sicherheitsrelevante Weichen zu stellen, oder wenn es galt, bestehende Anlagen nachzurüsten,<br />
ohne die Produktionsabläufe nachteilig zu beeinflussen.<br />
So kann ich auf eine sehr interessante und wertvolle Zusammenarbeit zurückblicken.<br />
Längle Längle Erich, Erich, langjähriger<br />
langjähriger, langjähriger , erfahr erfahrener erfahr ener Sicherheitstechnik<br />
Sicherheitstechniker<br />
Sicherheitstechnik er<br />
FÜRSPRECHER FÜRSPRECHER UND UND BESCHÜTZER BESCHÜTZER Meist treffen wir sie bei kommissionellen Verhand-<br />
lungen, unsere Kollegen vom Arbeitsinspektorat. Unsere Zusammenarbeit ist am besten mit unkompliziert<br />
und freundschaftlich zu umschreiben.<br />
Wir erleben die Arbeitsinspektoren mit ihren Anregungen und Vorschreibungen im Rahmen von<br />
Betriebsanlagenverfahren primär als Fürsprecher und letztlich auch als Beschützer der Arbeitnehmer,<br />
die sonst ja keine Lobby hinter sich haben. Freilich hört man nicht allerorts gerne, was hier auf der<br />
Basis langjähriger Erfahrung verlangt wird, denn Arbeitnehmerschutz kostet oft Geld. Häufig aber, so<br />
unsere Erfahrung, findet die Consultingtätigkeit der Arbeitsinspektoren offene Ohren. Modern denkende<br />
Unternehmer wissen, dass gesunde Mitarbeiter das Kapital des Betriebes sind.<br />
Trotzdem: Leicht haben sie es nicht immer, die Kollegen vom Arbeitsinspektorat.<br />
Univ- Univ-Doz. Univ- Doz. Dipl-<strong>In</strong>g. Dipl-<strong>In</strong>g. Dr Dr. Dr . WW<br />
Wolfgang WW<br />
olfgang olfgang W WWachter<br />
WW<br />
achter achter, achter , Amt Amt der der V VVorarlber<br />
V orarlber orarlberger orarlber ger L LLandesr<br />
L Landesr<br />
andesr andesregierung,<br />
andesr egierung,<br />
Vorstand orstand der der Abteilung Abteilung Maschinenwesen<br />
Maschinenwesen<br />
WIRTSCHAFTLICH WIRTSCHAFTLICH WIRTSCHAFTLICH SINNVOLLE SINNVOLLE SINNVOLLE LÖSUNGEN<br />
LÖSUNGEN LÖSUNGEN Es liegt in der Natur der Sache, dass eine<br />
kontrollierende, prüfende Behörde nicht immer mit offenen Händen empfangen wird. Dennoch ist es den<br />
Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates gelungen eine Dienstleistung unter verschiedensten - nicht immer sehr<br />
einfachen - Bedingungen positiv zu platzieren.<br />
Durch sachliche Analysen der Gegebenheiten vor Ort in den Betrieben konnten nicht nur wirtschaftlich sinnvolle<br />
Lösungen umgesetzt, sondern auch entsprechende Schutzziele erreicht werden.<br />
Die teilweise starren Strukturen der Gesetzgebung bzw. Administration machen es nicht immer leicht, im Sinne<br />
eines attraktiven Dienstleisters nach außen zu agieren. Durch das hohe persönliche Engagement sowie<br />
die Flexibilität der Mitarbeiter des Arbeitsinspektorates ergibt sich ein kompetentes, beratendes Dienstleistungsunternehmen.<br />
<strong>In</strong>g. <strong>In</strong>g. WW<br />
Wolfgang WW<br />
olfgang Huber Huber, Huber , Sicherheitstechnisches Sicherheitstechnisches Sicherheitstechnisches Zentrum, Zentrum, K KKoblach<br />
K oblach<br />
92
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
SERVICESTELLE SERVICESTELLE ARBEITSINSPEKT<br />
ARBEITSINSPEKTORA<br />
ARBEITSINSPEKT ORA<br />
ORAT <strong>In</strong> den letzten Jahren hat sich das Arbeitsinspektorat Bregenz von<br />
einer “typischen Behörde“ zu einer modernen, fachlich sehr kompetenten, freundlichen und auch menschlichen Servicestelle für<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelt. Hatten wir doch in den Anfängen eher Briefkontakt nach <strong>In</strong>betriebnahme der Anlagen, so<br />
sind es heute Vorbesprechungen an einem Tisch - auch gemeinsam mit anderen Servicestellen - zu einem geplanten Projekt. Eine<br />
derartige Zusammenarbeit verringert nicht nur die Planungskosten, sondern vereinfacht auch ein allfälliges Bewilligungsverfahren<br />
und senkt die Kosten des Projekts, da keine teuren Nachbesserungen mehr notwendig sind. Aber auch kurzfristig eingeholte Telefonauskünfte<br />
zu den jeweils neuesten Bestimmungen des AschG werden freundlich und kompetent erteilt, was in unserer<br />
schnelllebigen Zeit ein wesentliches Qualitätsmerkmal darstellt.<br />
Ich habe das Arbeitsinspektorat Bregenz in den vergangenen Jahren als verlässlichen Partner für alle Bereiche des Arbeitnehmerschutzes<br />
kennen und schätzen gelernt.<br />
Ich wünsche weiterhin viel Erfolg auf dem eingeschlagenen Weg von der „typischen Behörde“ zur Servicestelle, die sich durch<br />
<strong>In</strong>formation, Präventivmaßnahmen, Freundlichkeit, Servicebereitschaft und Menschlichkeit auszeichnet.<br />
Mark Markus Mark us T TTschegg;<br />
T schegg; L LLeitung<br />
L eitung der der Haus- Haus-Betriebstechnik Haus- Betriebstechnik und und Sicherheitsfachkraf<br />
Sicherheitsfachkraft Sicherheitsfachkraf t der der L LLebenshilfe<br />
L ebenshilfe Vlbg.<br />
Vlbg.<br />
VERNÜNFTIGE VERNÜNFTIGE BALANCE BALANCE Ich bin seit 1997 in einer Reihe von Betrieben als Arbeits-<br />
mediziner tätig, wo sich durchwegs positive Kontakte mit mehreren Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates<br />
ergeben haben, am häufigsten mit dem <strong>Arbeitsinspektion</strong>sarzt. Eine gemeinsame Begehung bietet oft<br />
bedeutsame <strong>In</strong>formationen und Anregungen für die eigene Tätigkeit und ist nicht selten eine wichtige<br />
Unterstützung bei bestimmten Anliegen. Auf fachliche Anfragen wird nach meiner Erfahrung bereitwillig<br />
und ausführlich eingegangen. Auch auf praxisgerechte Auslegung von gesetzlichen Bestimmungen wird<br />
nach Möglichkeit geachtet. Und wenn gelegentlich etwas in einem Schreiben nicht nachvollziehbar erscheint,<br />
dann liegt es in der Regel nicht an der Person des Arbeitsinspektors, sondern an einzelnen „unausgereiften“ oder novellierungsbedürftigen<br />
gesetzlichen Bestimmungen.<br />
<strong>In</strong>sgesamt ist es nach meinem Eindruck der hiesigen <strong>Arbeitsinspektion</strong> in den letzten Jahren gut gelungen, eine vernünftige Balance<br />
zwischen Beratungs- und Kontrollfunktion zu halten.<br />
Dr Dr Dr. Dr Dr . Herber Herbert Herber t Mayrhofer Mayrhofer, Mayrhofer , Betriebsarzt<br />
Betriebsarzt<br />
ZUR ZUR SICHERHEITSF<br />
SICHERHEITSFACHKRAFT<br />
SICHERHEITSF ACHKRAFT ACHKRAFTAUSBILDUNG ACHKRAFT AUSBILDUNG „ÜBERREDET<br />
„ÜBERREDET“<br />
„ÜBERREDET<br />
Nach der HTL Rankweil studierte ich an der Fachhochschule Ravensburg – Weingarten<br />
Elektrotechnik und Prozessautomatisierung und hatte dann das Glück, von Bernd<br />
Doppler zur Sicherheitsfachkraftausbildung „überredet“ zu werden. So öffnete sich mir<br />
1996 die tolle Gelegenheit, als selbständige Sicherheitsfachkraft tätig zu werden. <strong>In</strong> meiner<br />
nun schon 8 - jährigen Tätigkeit für eine Reihe von Betrieben in Vorarlberg, wie zum<br />
Beispiel Rauch Fruchtsäfte, Mahle König KG, Messepark, <strong>In</strong>terspar, Mohrenbrauerei, Rotes<br />
Kreuz lernte ich alle Mitarbeiter der <strong>Arbeitsinspektion</strong> als kompetente und freundschaftliche<br />
Partner kennen.<br />
Ich wünsche den Mitarbeitern der <strong>Arbeitsinspektion</strong> viel Erfolg, Gesundheit und Unfallfreiheit für die kommenden 100 Jahre.<br />
Dipl.-<strong>In</strong>g. Dipl.-<strong>In</strong>g. Dipl.-<strong>In</strong>g. (FH) (FH) (FH) Andr Andr Andreas Andr Andr eas Ascherl<br />
Ascherl<br />
93
FREUDE FREUDE AN AN ARBEITSSCHUTZ<br />
ARBEITSSCHUTZ<br />
BEIM BEIM BEIM ARBEITSINSPEKT<br />
ARBEITSINSPEKTORA<br />
ARBEITSINSPEKT<br />
ARBEITSINSPEKTORA<br />
ORA ORAT ORA T UND UND DER DER DORNBIRNER DORNBIRNER DORNBIRNER MESSE<br />
MESSE<br />
Voller Freude präsentiert die Dornbirner Messe vom 5. bis 7. Mai 2004 die dritte Arbeitsschutz-Messe<br />
PREVENTA. Diese Fachmesse - inzwischen die größte Österreichs - wurde im Jahr 2001 auf Anregung von<br />
Arbeitsinspektor Bernd Doppler lanciert. Der international besetzte Fachbeirat, dem unser beruflich und<br />
privat höchst geschätzter Bernd vorsteht, setzt starke Impulse für mehr Wissen und weniger Unfälle in den<br />
Betrieben. So können sich die erwarteten 7.000 Messebesucher dieses Jahr unter anderem auf einen<br />
Stapler-Parcours, ein hochkarätiges, international ausgerichtetes Kongress-Programm sowie den einzigartigen<br />
„Sicherheits-Express“ zu Vorarlberger Betrieben freuen.<br />
Das Engagement und die Begeisterung von Bernd Doppler für seine „Mission“ der Prävention hat auch das Messe-Team der PREVENTA<br />
angesteckt. Wir freuen uns, mit unserer Arbeitsschutz-Messe einen Beitrag zur Unfallvorsorge und Gesundheitsförderung zu leisten und<br />
freuen uns auf eine weiterhin prosperierende Zusammenarbeit.<br />
HAUSVERST<br />
HAUSVERSTAND HAUSVERST AND UND UND F FFACHK<br />
F ACHK ACHKOMPETENZ<br />
ACHKOMPETENZ<br />
OMPETENZ<br />
94<br />
Zum 100-Jahr-Jubiläum des Arbeitsinspektorates Vorarlberg gratulieren<br />
wir herzlich. Wir wissen, dass die Arbeit von Bernd Doppler,<br />
sowie seinen engagierten Mitarbeitern, nicht nur im Lande hoch<br />
geschätzt wird, sondern auch Vorbildwirkung für Österreich hat. <strong>In</strong><br />
diesem Sinne wünschen wir weiterhin viel Erfolg und Freude und<br />
danken für die hervorragende Zusammenarbeit.<br />
Roland oland F FFalger<br />
F alger alger, alger , Geschäf Geschäftsführ<br />
Geschäf tsführ tsführer tsführ er er, er , und und das das PREVENT PREVENTA-Team<br />
PREVENT eam<br />
OMPETENZ Seit beinahe 25<br />
Jahren kann ich Menschen an ihrem Arbeitsplatz beraten und begleiten. Ein<br />
Ort, an dem die Menschen während ihren berufstätigen Jahren ein Drittel<br />
ihrer Zeit verbringen. Arbeit ausüben zu können bedeutet nicht nur Gewährleistung<br />
des Lebensunterhaltes und Wohlstand, sondern erfüllt auch das<br />
menschliche Grundbedürfnis nach Selbstbestätigung. Mit großer Wertschätzung<br />
beobachte ich, wie die Menschen an ihren Arbeitsplätzen, kundig ihrer<br />
eigenen alltäglichen Lebensführung, ihre berufliche Tätigkeit effektiv und effizient<br />
ausüben. Neben den betriebsinternen Personen aus der Geschäftsführung und den Bereichen Personal, Hygiene, Sicherheit und<br />
Betriebsrat, waren es vor allem die Fachpersonen des Arbeitsinspektorates, die meine betriebsärztliche Aufgabe wesentlich unterstützt<br />
haben. Einmal war es das fachkundige Auge, das aus der Sicht des Externen auf technische Verbesserungen, was Sicherheit und Arbeitsabläufe<br />
anlangt, aufmerksam machte. Ein anderes Mal galt es, bei der Evaluierung der Schwangerenarbeitsplätze vor Ort den<br />
fachkundigen Rat der Fachperson des Arbeitsinspektorates einzuholen. Beim Lösen arbeitsmedizinischer Probleme fand ich fachliche<br />
Unterstützung beim Arzt des Arbeitsinspektorates, und hier möchte ich hervorheben, bei Ärzten, die neben ihrer Fachkompetenz den<br />
Hausverstand nicht verloren haben. Gemeinsam konnten wir die Herausforderungen, die zur Gestaltung sicherer und menschenwürdiger<br />
Arbeitsplätze ange<strong>fallen</strong> sind, im <strong>In</strong>teresse der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bewältigen. Jetzt gilt es, weiterhin achtsam zu sein.<br />
Die Belastungen, die durch Globalisierung, Wirtschaftskrise und Druck durch den Aktienmarkt am Arbeitsplatz entstanden sind, können<br />
nicht übersehen werden. Ich denke, dass wir gemeinsam neben dem Sach- und Humankapital dem Sozialkapital mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken müssen, damit unsere Betriebe weiterhin Arbeitsplätze anbieten können und der Wohlstand in unserem Ländle erhalten<br />
bleibt.<br />
Dr Dr. Dr . Klaus Klaus Zitt, Zitt, Betriebsarzt<br />
Betriebsarzt
ZEITZEUGEN, ANEKDOTEN<br />
ÜBER DIE LÄNDERGRENZEN HINWEG Ein Jahrhundert „Arbeitssicherheit in<br />
Vorarlberg“ bedeutet 100 Jahre selbstloser Einsatz der Frauen und Männer des Arbeitsinspektorats Bregenz für<br />
die Erhaltung von Leben und Gesundheit der Arbeitnehmer in diesem Bundeslande der Republik Österreich.<br />
Dies bedeutet aber auch einen Beitrag dieser Personen zur Erhaltung des Glückes der Familien, wenn täglich<br />
ihre Lieben nach der Arbeit gesund nach Hause zurückkehren.<br />
Eine wesentliche Aufgabe sahen die Angehörigen des Arbeitsinspektorats in all den Jahren in<br />
dem Bemühen um die menschengerechte Gestaltung der Arbeit, um Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze und<br />
damit der Verbesserung der Arbeitssituation und der Lebenssituation schlechthin.<br />
Sie waren stets bemüht, einen erfolgreichen Weg zur Humanisierung des Arbeitslebens aufzuzeichnen und die Erkenntnis<br />
weiter zu vermitteln, dass hierzu mehr <strong>In</strong>itiative, verstärktes Engagement und intensivere Zusammenarbeit aller am<br />
Arbeitsleben Beteiligten erforderlich ist. Sie waren und sind überzeugt, dass „Humanisierung des Arbeitslebens“ nicht zu<br />
einem abstrakten Begriff oder nur zu einem Schlagwort wird.<br />
Für all die Bemühungen in den vergangenen 100 Jahren sei den Angehörigen des Arbeitsinspektorats Bregenz sehr herzlich<br />
gedankt. Sie haben sich für die Arbeitnehmer in diesem Bundeslande sehr verdient gemacht. Möge ihr Wirken auch<br />
in der Zukunft von Erfolg gekrönt sein, denn weniger Arbeitsunfälle, Berufserkrankungen und krankheitsbedingte Abwesenheit<br />
von den Arbeitsplätzen führen zwangsläufig zu einer Senkung der Produktionskosten. Diese Gedanken in die Betriebe<br />
und in die Köpfe aller in den Betrieben Tätigen zu bringen ist nun auch eine unabdingbare Zukunftsaufgabe für die Angehörigen<br />
des Arbeitsinspektorats Bregenz. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz werden ferner eine zentrale Managementaufgabe<br />
sein. Dies setzt aber auch eine kompetentere, serviceorientierte <strong>Arbeitsinspektion</strong> voraus. Diese muss in der<br />
Lage sein, bei der Entwicklung, Beratung und Einführung von Arbeitsplatzmanagementen den Betrieben zur Seite zu<br />
stehen.<br />
Der Arbeitsinspektor muss den Firmen helfen, die neuen Sicherheitsziele innerhalb der Firmen zu definieren und deren<br />
Umsetzung zu prüfen. Er muss Berater sein und vermehrten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen, nicht um die<br />
Unternehmer in diesem Bereich zu relati<strong>vier</strong>en, sondern um sie zu stärken. Wichtige Aufgaben einer modernen <strong>Arbeitsinspektion</strong><br />
werden in der Zukunft u.a. die Mitwirkung bei der Gestaltung einer präventiven Sicherheits- und Gesundheitskultur<br />
in den Betrieben und der Einführung moderner Teamarbeit sein.<br />
Möge der“ Arbeitsschutz der Zukunft“ im Hinblick auf die Europäische Union auch die <strong>Arbeitsinspektion</strong>en über die Ländergrenzen<br />
hinweg näher zusammenrücken lassen, wie dies doch mit großem Erfolg u.a. beim künstlichen Auslösen von<br />
Lawinen und Schneebrettern mittels Sprengstoffen zwischen den Arbeitsinspektoraten Bregenz und <strong>In</strong>nsbruck einerseits<br />
und dem Gewerbeaufsichtsamt München - Land andererseits möglich war.<br />
So wünsche ich dem Arbeitsinspektorat Bregenz für die nächsten “100 Jahre“ stets eine glückliche Hand und viel Erfolg bei den<br />
kommenden Aufgaben.<br />
Ich hoffe gerne, dass die <strong>Arbeitsinspektion</strong> für Vorarlberg weiterhin schlagkräftig bleibt und wie bisher praxisorientiert und<br />
eindeutig fachbezogen arbeiten kann, zum Wohle der arbeitenden Menschen und ihrer Familien.<br />
Hierzu Hierzu ein ein ein herzliches herzliches „ „ „Glück „ „ Glück Auf Auf Auf“ Auf<br />
Prof of of. of . Dipl.-<strong>In</strong>g. Dipl.-<strong>In</strong>g. K KKarl<br />
KK<br />
arl arl Getsber Getsberger<br />
Getsber ger ger, ger , München<br />
München<br />
95
VORHER<br />
VORHER<br />
Was die Menschen in der Frühzeit letztlich dazu moti<strong>vier</strong>te, Unfallverhütungsmaßnahmen umzusetzen, lässt sich wohl nur erahnen.<br />
Zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia (1717 – 1780) wurden mit einsetzender <strong>In</strong>dustrialisierung die Arbeiter in den Fabriken stark gefordert.<br />
Die Arbeit wurde durch den Maschinentakt bestimmt und dauerte 14 bis 16 Stunden täglich. Durch diese enormen<br />
Beanspruchungen und die schlechten Arbeitsbedingungen waren immer weniger Arbeiter körperlich für den Kriegsdienst tauglich.<br />
<strong>In</strong> den ersten josefinischen Jahren wurden daher erste Maßnahmen gegen die ausufernde Kinderarbeit gesetzt.<br />
Im 19. Jahrhundert, dem Zeitalter der industriellen Revolution, wurden die gesundheitlichen Folgen für die Arbeiter offensichtlich.<br />
So schrieb der Chronist Johann Jakob Staffler im Jahre 1839: „Die Vorarlberger haben in Bezug auf den körperlichen Organismus<br />
keine empfehlenden Vorzüge. Die Anwohner des Rheins sind meistens Leute mit blassgelben Gesichtern und abgemagerten Knochen...“<br />
Wer sich der Fabrikarbeit widme, „büße Kraft und Schönheit in der verdorbenen Luft der Arbeitssäle ein“.<br />
<strong>In</strong> den Färbereien stiegen damals die Temperaturen in den Sommermonaten auf 70 Grad an. Mangelhafte Ernährung und unzweckmäßige<br />
Kleidung taten das Übrige, sodass rheumatische Erkrankungen, Lungentuberkulose und andere Krankheiten weit verbreitet<br />
waren.<br />
Auch in den Spinnereien herrschten unvorstellbare Arbeitsbedingungen. Um das Reißen der Garne zu verhindern und um eine<br />
hohe Luftfeuchtigkeit zu erhalten, wurden die Räume nicht gelüftet: „Feiner Staub von der Wolle und durchdringender Öldampf<br />
sind geradezu unvermeidlich, so wie die ätzenden Farbstoffe mit chemischen Präparaten, verfaultem Blute verbreiten einen bereits<br />
unerträglichen Gestank. Daher sind dann derley Menschen (Kinder) in der Blüthe ihrer Jahre verkrüppelte, abgelebte Geschöpfe,<br />
kraftlose Männer, hektische Weiber, zu einer andersweitigen Arbeit nicht geeignet.“<br />
96
RÜCKBLENDE<br />
Auch bei Stickern und Webern, die in Heimarbeit tätig waren, führten dunkle, feuchte und beengte Räumlichkeiten<br />
zu zahlreichen Berufskrankheiten.<br />
Diese schlechten Arbeitsbedingungen gab es, obwohl seit dem Jahre 1811 das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch<br />
(ABGB) Sorgfalts- und Schutzpflichten festgelegt hat. Dienstgeber sind nach § 1157 ABGB verpflichtet, ihre<br />
Dienstnehmer vor Gefährdungen zu schützen. Allerdings musste der Dienstgeber bei Verletzung dieser Fürsorgepflicht<br />
kaum mit Sanktionen rechnen. Auf Grund der Bestimmungen des Allge<strong>meinen</strong> Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
konnte daher die hohe Anzahl der Arbeitsunfälle und Berufserkrankungen nicht reduziert werden.<br />
Einen gewissen Fortschritt brachte die Gewerbeordnung aus dem Jahr 1859, die Gewerbeinhaber verpflichtete, für<br />
Schutzvorrichtungen bei Maschinen und für „lichte, reine und staubfreie“ Räume zu sorgen.<br />
Erst die Einführung der Gewerbeinspektion im Jahre 1883 brachte eine Wende zugunsten besserer Arbeitsbedingungen.<br />
Denn bereits damals erkannte man die Bedeutung und Notwendigkeit der Kontrolle der Betriebe zum Schutz der<br />
dort Beschäftigten durch eine staatliche <strong>In</strong>stitution. Bei den Beratungen zum Entwurf eines Arbeitsschutzkontrollgesetzes<br />
im Mai 1883 sprachen sich alle Redner des Abgeordnetenhauses für dieses Gesetz aus.<br />
So wurde in der Debatte von Abgeordneten u.a. darauf hingewiesen, dass die Einführung der Gewerbeinspektion<br />
eine unabdingbare Notwendigkeit darstellt, sollten die beantragten Reformen der Gewerbeordnung tatsächlich<br />
umgesetzt werden. Es stand für jeden außer Frage, dass eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen die Gesundheit<br />
der Bevölkerung stärkt, ihre Arbeitskraft steigert und dem Elend und Verbrechen Einhalt gebietet. Die Gewerbeinspektoren<br />
sollten ein sozialpolitisches Ausgleichsorgan sein, nicht aber ein Kampforgan einzelner Klassenelemente<br />
unseres Gewerbewesens. Deshalb sollten sie über den Parteien, sowie über den Gegensätzen von Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer stehen.<br />
Diese markanten Ausführungen wirken auch heute noch sehr lebensnahe, genauso wie der Ausspruch eines Abgeordneten:<br />
„Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Menschen nicht für die <strong>In</strong>dustrie da sind, sondern<br />
umgekehrt, die <strong>In</strong>dustrie für die Menschen da ist. Es müssen die <strong>In</strong>teressen der Gesundheit und Lebenssicherheit<br />
höher gestellt werden, als die materiellen <strong>In</strong>teressen der Unternehmer.“<br />
Wie treffend passen diese Worte doch auch in unsere heutige Zeit, 121 Jahre später!<br />
97<br />
97
98<br />
98<br />
5<br />
RÜCKBLENDE<br />
Diese Grundeinstellung der<br />
Abgeordneten führte am<br />
5. Mai 1883 im Abgeordnetenhaus<br />
zum<br />
Gesetzesbeschluss über die<br />
Bestellung von Gewerbeinspektoren<br />
und damit zur<br />
Gründung der Gewerbeinspektion,<br />
aus der die heutige<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong> hervorgegangen<br />
ist. Dieses Gesetz<br />
galt, zum Unterschied von<br />
ähnlichen Regelungen in<br />
anderen Staaten, nicht nur<br />
für Fabriken, sondern für alle<br />
der Gewerbeordnung unterliegenden<br />
Betriebe.<br />
Unter dem ersten Zentral-<br />
Zettlerei bei der Textilfirma F.M. Hämmerle in Dornbirn, Steinebach<br />
Gewerbeinspektor, Dr. Franz<br />
Migerka, wurden mit Verordnung<br />
vom 30. Dezember 1883, RGBl. Nr. 5/1884, die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder in neun Aufsichtsbezirke<br />
eingeteilt.<br />
Für jeden dieser Aufsichtsbezirke wurde ein Gewerbeinspektor bestellt. Die Länder Tirol, Vorarlberg und Kärnten waren im damaligen<br />
8. Aufsichtsbezirk, mit Amtssitz in Bozen, zusammengefasst.<br />
Für einen Aufsichtsbezirk mit derart großer Flächenausdehnung war damals nur ein Gewerbeinspektor tätig, während heute für<br />
das Land Vorarlberg fünfzehn Arbeitsinspektoren tätig sind. 1886 wurde dieser riesige Aufsichtbezirk Tirol – Vorarlberg – Kärnten<br />
geteilt und die Länder Tirol und Vorarlberg im 7. Aufsichtsbezirk mit Sitz in <strong>In</strong>nsbruck zusammengefasst.<br />
Der Ausbau der Gewerbeinspektion ging nur langsam voran.<br />
Die ursprünglich neun Aufsichtsbezirke mit neun Gewerbeinspektoren wurden bis zum Jahre 1900 in 21 Aufsichtsbezirke aufgeteilt,<br />
in denen 55 Gewerbeinspektoren tätig waren.
Vom omom Gewerbeinspektorat Gewerbeinspektorat zum zum Arbeitsinspektorat Arbeitsinspektorat für für den den 15. 15. 15. AufsichtsAufsichtsAufsichts- bezirk bezirk in in in Br Br Bregenz: Br Br egenz:<br />
Nach dem <strong>In</strong>krafttreten der Verordnung vom 02. Juli 1904, RGBl. Nr. 72, wurde<br />
im gleichen Jahr das Gewerbeinspektorat für den 16. Aufsichtsbezirk mit<br />
Sitz in Bregenz errichtet, dessen Zuständigkeit sich über die Gebiete der damaligen<br />
<strong>Bezirkshauptmannschaften</strong> Bregenz, Feldkirch und Bludenz erstreckte.<br />
Zum Gewerbeinspektor und gleichzeitig ersten Amtsvorstand wurde der K. K.<br />
Gewerbeinspektor II. Klasse, <strong>In</strong>g. Hubert Stipperger, ernannt. Der Sitz des Amtes<br />
befand sich in der Eichholzgasse 3.<br />
Im Jahr 1908 übersiedelte das Ein-Mann-Gewerbeinspektorat in die Anton-<br />
Schneider-Straße 2 und 1909 in die Kaspar-Hagen-Straße 3.<br />
<strong>In</strong> diesem Jahr erhielt der Amtsvorstand den ersten zugeteilten Beamten.<br />
99
RÜCKBLENDE<br />
Im Jahr 1910 übernahm als zweiter Amtsvorstand der K.K. Gewerbeinspektor II. Klasse, <strong>In</strong>g. Franz<br />
Eberl, die Leitung des Amtes, das zunächst in die Belruptstraße 46 und kurze Zeit danach in das<br />
Postgebäude an der Seestraße übersiedelte, wo es bis 1938 verblieb.<br />
Im Zuge des weiteren Ausbaus der Gewerbeinspektion erhielt das Amt durch Neueinteilungen der<br />
Arbeitsinspektorate verschiedene Bezeichnungen, bis es schließlich ab 1921 Gewerbeinspektorat für<br />
den 15. Aufsichtsbezirk benannt wurde.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter wuchs bis 1928 auf drei und bis 1937 auf <strong>vier</strong> Beamte, wobei seit 1910<br />
auch eine Kanzleikraft zur Verfügung stand.<br />
Im Jahre 1938 wurde das Gewerbeinspektorat Bregenz in die deutsche Gewerbeaufsicht eingegliedert<br />
und als Gewerbeaufsichtsamt für Vorarlberg mit Sitz in Bregenz, nunmehr Weiherstraße 8, bis<br />
1945 geführt.<br />
Während dieser Zeit wurde das Gewerbeaufsichtsamt mit Anträgen auf Zulagenkarten für Lang-,<br />
Schwer- bzw. Schwerstarbeiter befasst. Es war – wie auch später – zeitweise hoffnungslos überlastet<br />
und überfordert.<br />
Nach dem Kriegsende folgte im Jahr 1945 D<strong>In</strong>g. Dr. Franz Jandraschitsch als dritter Amtsvorstand<br />
des wieder errichteten Gewerbeinspektorates in Bregenz. Der Amtsvorstand begann das Aufbauwerk<br />
praktisch aus dem Nichts. Durch die Folgen des Krieges war ein Großteil der wertvollen Aufzeichnungen<br />
über die Betriebe des Landes vernichtet, ebenso wie ein Teil des <strong>In</strong>ventars einem Artillerietreffer<br />
anlässlich abschließender Kampfhandlungen im Mai 1945 zum Opfer fiel.<br />
100<br />
Textilgraveure bei F.M. Rhomberg in Dornbirn<br />
Musterweberei bei F.M. Hämmerle, Dornbirn, Steinebach
GANZE Seite<br />
Rouleauxdruckmaschine um 1904 bei F.M. Rhomberg in Dornbirn<br />
101
Klaming Pasler Spiegel<br />
Worsch Merk Grolig Hermann Stohs Gast<br />
Klaming Hermann Merk<br />
102<br />
RÜCKBLENDE<br />
Erst durch jahrelange Aufbauarbeit, in den ersten<br />
Jahren mit nur einem bis zwei Mitarbeitern, wurde<br />
das Amt wieder entsprechend funktions- und aktionsfähig.<br />
Im Jahre 1947 wurde mit dem <strong>Arbeitsinspektion</strong>sgesetz<br />
eine neue, rechtliche Grundlage für die mit<br />
der Wahrnehmung des gesetzlichen Schutzes der<br />
Dienstnehmer berufene Behörde – die <strong>Arbeitsinspektion</strong><br />
– geschaffen. Ihr Aufgaben- und Wirkungsbereich<br />
war größer als jener der Gewerbeinspektion.<br />
Die bisherigen Gewerbeinspektorate<br />
wurden zu Arbeitsinspektoraten.<br />
Im Jahre 1955 ermöglichte die Zuteilung eines<br />
Dienstkraftwagens eine größere Beweglichkeit im<br />
dienstlichen Einsatz und brachte für die Arbeitsinspektoren<br />
gewisse Erleichterungen. Bis dahin wurde<br />
nämlich der Außendienst in der Regel von jedem<br />
Arbeitsinspektor an drei Tagen in der Woche<br />
unter Benutzung der Bahn, von Autobussen und zu<br />
Fuß, bei jeder Jahreszeit und Wetterlage, durchgeführt.<br />
Nach 16-jähriger leitender Tätigkeit trat der wirkliche<br />
Hofrat D<strong>In</strong>g. Dr. Franz Jandraschitz mit 31. Dezember<br />
1961 in den Ruhestand, worauf der damalige<br />
Baukommissiär D<strong>In</strong>g. Siegfried Grolig als <strong>vier</strong>ter<br />
Amtsvorstand die Leitung der Amtsgeschäfte übernahm.<br />
Der Personalstand umfasste 1962 neben dem Amtsvorstand<br />
sieben Arbeitsinspektoren, zwei Kanzleikräfte,<br />
einen Kraftwagenlenker und eine Teilzeitbeschäftigte<br />
für die Raumpflege. Er ist bis 1975 auf<br />
insgesamt zehn Arbeitsinspektoren erhöht worden.<br />
Mit diesem Personalstand mussten die aus 6600<br />
Betrieben des Aufsichtsbezirkes resultierenden, vielgestaltigen<br />
Aufgaben bewältigt werden, insbesondere,<br />
um nur einige zu nennen:<br />
- Durchführung von Betriebsinspektionen,<br />
- die Teilnahme an kommissionellen Verhandlungen im Zuge der behördlichen Genehmigungsund<br />
Bewilligungsverfahren,<br />
- die Durchführung besonderer Erhebungen im Zusammenhang mit Angelegenheiten des Arbeitnehmerschutzes,<br />
beispielsweise in Bezug auf:<br />
- das Unfallgeschehen, - die Berufskrankheiten und Arbeitshygiene,<br />
- die Arbeitsphysiologie, - die Arbeitszeit und Arbeitsruhe,<br />
- die Kinder- und Jugendbeschäftigung, - den Mutterschutz,<br />
- die Heimarbeit
Allein diese Aufzählung der wichtigsten Arbeitsbereiche<br />
des Arbeitsinspektorates lässt erkennen, dass bei dieser<br />
Fülle an Aufgaben und der großen Zahl an Betrieben nur<br />
ein Teil bewältigt werden konnte. Das Amt war jedoch<br />
bemüht, entsprechend der Anzahl und Leistungsfähigkeit<br />
der Arbeitsinspektoren ein Optimum zu erreichen.<br />
Hofrat D<strong>In</strong>g. Siegried Grolig war darüber hinaus der erste<br />
Amtsvorstand, der im Land Vorarlberg den Nachbarschaftsschutz,<br />
sowie die Belange des Abfall- und<br />
Sonderabfallwesens als Sachverständiger wahrgenommen<br />
hat. Erst als es später zu einer spezielleren Gesetzgebung<br />
kam, fielen diese Bereiche aus dem Aufgabengebiet der<br />
<strong>Arbeitsinspektion</strong> heraus.<br />
Unter seiner Führung und auch noch danach, lernten<br />
einige, heute namhafte Leute, den Arbeitnehmerschutz<br />
von Grund auf kennen, lernten, ihn zu integrieren und<br />
umzusetzen, zuerst in ihrer Tätigkeit als Arbeitsinspektoren,<br />
später auch in anderen Bereichen.<br />
So wurde D<strong>In</strong>g. Johannes Leidenfrost der Leiter der maschinenbautechnischen<br />
Abteilung des Landes; D<strong>In</strong>g. Herbert<br />
Worsch wechselte nach <strong>In</strong>nsbruck und wurde Amtsvorstand<br />
des Arbeitsinspektorates für Tirol; der jetzige Leiter<br />
der Brandverhütungsstelle, <strong>In</strong>g. Dr. Kurt Giselbrecht, absol<strong>vier</strong>te<br />
seine Lehrjahre beim Arbeitsinspektorat Bregenz;<br />
<strong>In</strong>g. Helmut Lenzi wechselte zum Bauamt Höchst, <strong>In</strong>g.<br />
Manfred Gsteu zum Bauamt Liechtenstein, wo ihre Fachkunde<br />
überall sehr geschätzt wird. Auch der heutige Leiter<br />
der anerkannten und erfolgreichen <strong>In</strong>stitution „Sichere<br />
Gemeinden“ <strong>In</strong>g. Franz Rein kam aus der Arbeitssicherheit<br />
und war frührer Sicherheitstechniker bei einer großen<br />
Textilfirma.<br />
Dies alles hat dazu beigetragen, dass der Gedanke der<br />
Arbeitssicherheit weiter hinaus getragen wurde und in<br />
andere Bereiche Einzug halten konnte.<br />
Weckerle Pasler Worsch Klaming<br />
Ströhle Hermann Schröder Vögel Merk<br />
Grolig Jandraschitsch Leidenfrost<br />
Lenzi Pasler Delazer Klaming<br />
Merk Mitsche Doppler Bösch Pecina<br />
Hermann Dür Grolig Spiegel<br />
103
<strong>In</strong> die Amtszeit von Hofrat D<strong>In</strong>g. Siegfried<br />
Grolig fiel 1977 auch der Umzug<br />
des Arbeitsinspektorates von der<br />
Weiherstraße in die Rheinstraße 32.<br />
Das bedeutete für alle Mitarbeiter<br />
eine eklatante Verbesserung der<br />
Arbeitsplatzbedingungen, nicht nur<br />
was das Raumangebot betraf, sondern<br />
auch die Ausstattung der Büroräumlichkeiten.<br />
Am 31. Dezember 1980 trat Hofrat<br />
D<strong>In</strong>g. Siegfried Grolig in den Ruhestand.<br />
Sein Nachfolger als Amtsvorstand war<br />
in der Zeit von 1981 bis 1983<br />
D<strong>In</strong>g. Albert Hermann .<br />
<strong>In</strong> seine Amtsperiode fiel die Abschaffung<br />
des Dienstkraftwagens.<br />
Dies bedeutete für die Mitarbeiter<br />
eine erhöhte Flexibilität und effizientere<br />
Einteilung ihrer Außendiensttätigkeiten<br />
durch den Einsatz eigener<br />
Fahrzeuge.<br />
104<br />
Ehemalige Amtssitze des Arbeitsinspektorates in Bregenz
Mit Mit 01. 01. Jänner Jänner 1984 1984 übernahm übernahm D<strong>In</strong>g. D<strong>In</strong>g. Bernd Bernd Bernd Doppler Doppler die die Amtsleitung.<br />
Amtsleitung.<br />
DERZEIT<br />
Unter seiner Führung wurde der Bekanntheitsgrad des Arbeitsinspektorates durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit vervielfacht. Nahezu<br />
zu jedem brisanten Thema die Arbeitswelt und die Sicherheit am Arbeitsplatz betreffend, erschienen Artikel in der Presse, wurden<br />
Berichte im ORF ausgestrahlt. Sein erklärtes Ziel, den Wert der <strong>Arbeitsinspektion</strong> in der Öffentlichkeit darzustellen, sie bekannt<br />
zu machen, behielt er bei Hunderten von Vorträgen landauf, landab, bei Feuerwehren, Rettung, <strong>In</strong>nungen und sonstigen <strong>In</strong>stitutionen<br />
stets im Auge.<br />
Das Bestreben, in vielen Bereichen gemeinsame Lösungen zu finden, durchzog und durchzieht heute noch seine Amtsführung<br />
wie ein roter Faden. Dies kommt in den gesetzlich vorgeschriebenen halbjährlichen Aussprachen mit den <strong>In</strong>teressensvertretern<br />
ebenso zum Ausdruck, wie in (in)formellen Treffen mit diversen Ansprechgruppen. Seine Vorstellung, den gesetzlichen Zustand<br />
durch Überzeugungsarbeit und weniger durch Strafen zu erreichen, wird von ihm und seinen Mitarbeitern auch heute gelebt.<br />
Und dass es möglich ist, auch mit wenigeren Strafen die Arbeitsunfälle zu reduzieren, beweist eine Statistik, die besagt, dass sich<br />
im Jahr 2002 in Vorarlberg „nur“ 302 Arbeitsunfälle/10000 Beschäftigten ereigneten, was österreichweit ein sehr niedriges Niveau<br />
bedeutet.<br />
Amtsintern beschreitet D<strong>In</strong>g. Bernd Doppler den Weg, der weg von der „allge<strong>meinen</strong>“ Betriebsüberprüfung führt, hin zum „speziellen“<br />
Arbeitsinspektor, der mit Fachwissen überzeugt und schwerpunktmäßig an die unterschiedlichsten Aufgaben herangeht.<br />
Darüber hinaus ist er auch bemüht, Mitarbeiter zu Kursen und Seminaren in der Erwachsenenbildung zu gewinnen, um den<br />
Know-how Transfer sicherzustellen. Durch diese Vortragstätigkeit wird der Grundstein zu gut funktionierenden Kontakten nach außen<br />
für die Zukunft gelegt. Ebenso wird auf die Weiterbildung der Mitarbeiter geachtet, die gute Möglichkeiten haben, sich fachspezifisch<br />
up-to-date zu halten.<br />
Nachdem das alte Amt in der Rheinstraße 32 bereits aus allen Nähten platzte, setzte sich der Amtsleiter mit Nachdruck für eine<br />
Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen seiner Mitarbeiter ein. Im Jahr 1995 kam es dann zum Umzug in die Rheinstraße 57,<br />
wo das Arbeitsinspektorat auch heute noch seinen Sitz hat.<br />
<strong>In</strong> seine Amtsperiode fielen auch einige gesetzliche Veränderungen die <strong>Arbeitsinspektion</strong> betreffend. So wurde im Jahre 1995<br />
die Kontrolle illegal beschäftigter Ausländer der <strong>Arbeitsinspektion</strong> übertragen. Dazu wurden zwei neue Mitarbeiter eingestellt, die<br />
diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit anderen Behörden (zB Gendarmerie) und <strong>In</strong>stitutionen (zB Gebietskrankenkasse)<br />
wahrzunehmen hatten. Dieser Aufgabenbereich wurde im Jahr 2002 wieder ausgegliedert.<br />
Im Jahr 2000 erfolgte der Wechsel der <strong>Arbeitsinspektion</strong> vom Sozialministerium zum Ministerium für Wirtschaft und Arbeit.<br />
Im Jahr 2001 wurde der Entgeltberechner der Heimarbeitskommission der <strong>Arbeitsinspektion</strong> unterstellt, dessen Wirkungsbereich<br />
die Bundesländer Vorarlberg und Tirol umfasst.<br />
Die Zeit, in der wir leben, ist eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen. Die Zukunft wird weisen, welchen Weg die <strong>Arbeitsinspektion</strong><br />
einschlagen wird, welchen Stellenwert die Sicherheit und Gesundheit des arbeitenden Menschen in den Köpfen der<br />
Verantwortlichen hat.<br />
105
Bildquellennachweise:<br />
Seite Position Name Titel <strong>In</strong>stitution<br />
1 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
3 Bundesminister M. Bartenstein Dr. Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
4 oben Landeshauptmann Sausgruber Dr. Vorarlberger Landesregierung<br />
unten Landesrat M. Rein Vorarlberger Landesregierung<br />
5 BM M. Linhart D<strong>In</strong>g. Amt der Landeshauptstadt Bregenz<br />
6 Arbeitsinspektorat / ZAI<br />
7 Präsident J. Fink Arbeiterkammer<br />
8 Präsident Kuno Riedmann Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
9 M. Wagner Mag. <strong>In</strong>dustriellenvereinigung Vorarlberg<br />
10 Österreichischer Gewerkschaftsbund<br />
11 bis 27 B. Doppler D<strong>In</strong>g. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
29 AUVA SICHER – UVD DORNBIRN<br />
30 Arbeiterkammer Feldkirch<br />
31 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
32 v.o.n.u. ÖGB-Vorarlberg<br />
34 <strong>In</strong>g. Kammern Architekten<br />
35 Brandverhütungsstelle Bregenz<br />
36 v.li.n.re.1 Reihe B. Burtscher Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
W. Hagen Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
G. Neurauter Bezirkshauptmannschaft Feldkirch<br />
2 Reihe R. Forster Bezirkshauptmannschaft Feldkirch<br />
P. Debortoli Stadt Feldkirch<br />
K. Grässl Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
P. Bereuter Gem. Lingenau, Bürgermeister<br />
3 Reihe E. Juen Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
36 S. Schweizer Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
4 Reihe P. Saler Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
A. Sottopietra D<strong>In</strong>g. Umweltschutzanstalt<br />
L. Gabl <strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
E. Juen Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
37 v.li.n.re.1.Reihe W. Fleisch <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
B. Bleyle <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
2.Reihe T. Mathis <strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
E. Kiesenebner Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
V. Baumann Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
H. Jochum <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
W. Hagen Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
3.Reihe O. Muther Mag. Landeshochbauamt<br />
37 v.li.n.re. 4.Reihe W-D. Oestereicher D<strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
K. Walser Stadt Feldkirch<br />
38 v.li.n.re.1.Reihe P. Saler Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
L. Gabl <strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
K. Bitsche Bezirkshauptmannschaft Feldkirch<br />
G. Neurauter Bezirkshauptmannschaft Feldkirch<br />
2.Reihe P. Debortoli Stadt Feldkirch<br />
E. Werle D<strong>In</strong>g. Architekt<br />
106
G. Thurnher D<strong>In</strong>g. Architekt<br />
T. Brüstle Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
J. Heinzle Dr. Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
W. Bauer Dr. Landesregierung<br />
3.Reihe C. Konzett Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
C. Konzett Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
H. Lackinger F. Lins Schruns<br />
J. Künzle Brandverhütungsstelle Bregenz<br />
4.Reihe Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
4.Reihe G .Delazer <strong>In</strong>g. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
K. Torghele Brandverhütungsstelle Bregenz<br />
E. Knünz Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
N. Künz <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
39 v.li.n.re.1.Reihe B. Bleyle <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
W. Köhldorfer <strong>In</strong>g. Brandverhütungsstelle Bregenz<br />
G. Paterno <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
39 N. Künz <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
V. Baumann Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
2.Reihe W-D. Oestereicher D<strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
L. Gabl <strong>In</strong>g. Landeshochbauamt<br />
39 J. Künzle <strong>In</strong>g. Brandverhütungsstelle Bregenz<br />
S. Schweizer Bezirkshauptmannschaft Bregenz<br />
B. Burtscher Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
Herr Huber D<strong>In</strong>g. Architekt<br />
G. Paterno <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
4.Reihe V. Baumann Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
N. Hämmerle Bezirkshauptmannschaft Dornbirn<br />
G. Paterno <strong>In</strong>g. Landesregierung<br />
J. Walch Bezirkshauptmannschaft Bludenz<br />
40 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
40 u.li. Meinrad Pichler Mag. Stadtarchiv Dornbirn<br />
u.re. Meinrad Pichler Mag. Stadtarchiv Dornbirn<br />
41 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
42 u.re. Archiv Siemens Bregenz<br />
43 bis 44 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
45 oben Atlas Copco<br />
li.unten Verband der Sprengbefugten Österreichs<br />
u.re. Sprengbefugtenschulung Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
46 bis 47 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
48 PM Zeitschrift<br />
49 oben Unfallverhütungsschutz Verband der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
50 oben FM Hämmerle Stadtarchiv Dornbirn<br />
unten FM Hämmerle Stadt archiv Dornbirn<br />
51 bis 59 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
60 oben 1-4 Unfallverhütungsschutz Verband der gewerblichen Berufgenossenschaften<br />
60 u.re. FM Hämmerle, Stadtarchiv Dornbirn<br />
61 v.o.n.u. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
u.li.u.re. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
62 bis 64 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
107
65 unten Meinrad Pichler Mag. Stadtarchiv Dornbirn<br />
66 FM Hämmerle Stadtarchiv Dornbirn<br />
67 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
67 u.re. Unfallverhütungsschutz Verband der gewerblichen Berufgenossenschaften<br />
68 oben AUVA<br />
67 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
67 u.re. Unfallverhütungsschutz Verband der gewerblichen Berufgenossenschaften<br />
68 oben AUVA<br />
unten Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
69 oben Unfallverhütungsschutz Verband der gewerblichen Berufgenossenschaften<br />
69 unten Josef Pointner Verband der gewerblichen Berufgenossenschaften<br />
70 bis 77 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
78 oben Meinrad Pichler Mag. Stadtarchiv Dornbirn<br />
78 unten Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
79 oben, r.u. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
79 unten li. Archiv VKW Bregenz<br />
80 oben Archiv Fa. Jäger Schruns<br />
80 unten Tomaselli Bau GmbH., Nenzing<br />
81 oben Ferdinandeum <strong>In</strong>nsbruck<br />
81 unten Albrecht Wilhelm, <strong>In</strong>nsbruck<br />
82 oben Vorarlberger Nachrichten<br />
82 unten lllwerke AG, Bregenz<br />
83 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
84 bis 95 Zeitzeugen<br />
96 bis 97 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
98 oben Meinrad Pichler Mag. Stadtarchiv Dornbirn<br />
99 FM Hämmerle Stadtarchiv Dornbirn<br />
100 oben FM Rhomberg Stadtarchiv Dornbirn<br />
unten FM Hämmerle Stadtarchiv Dornbirn<br />
101 FM Rhomberg Stadtarchiv Dornbirn<br />
102 bis 103<br />
104 v. ob n. u.+ li. n. re Anton Schneider Str. Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
Belruptstrasse Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
Eichholzstrasse, Weiherstrasse Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
Rheinstrasse Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
105 Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
106 CD Arbeitsinspektorat Bregenz<br />
Wir bedanken uns besonders bei den Mitarbeitern des Stadtarchivs Dornbirn.<br />
Textquellnachweise:<br />
Gerhard Wanner, „Vorarlbergs <strong>In</strong>dustriegeschichte“, Verein Vorarlberger <strong>In</strong>dustriegeschichte, Feldkirch 1990<br />
Meinrad Pichler, „Bei der Arbeit“, Eugen Russ Verlag, Bregenz 1989<br />
Festschrift „75 Jahre Arbeitsinspektorat Bregenz“, D<strong>In</strong>g. Siegried Grolig, Bregenz<br />
Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften; Sicherheit und Gesundheit im Bauwesen Luxemburg 1993<br />
Josef Dultinger, „100 Jahre Arlbergbahn 1884 – 1984“, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum 1984<br />
Unfallverhütungsschutz des Reichsverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
108
ARBEITSSICHERHEIT<br />
100 100 100 JJ<br />
JAHRE J JAHRE<br />
AHRE AHRE AHRE<br />
ARBEITSINSPEKTORAT BREGENZ