Die zwölf Thesen zur Altstadtsanierung
Die zwölf Thesen zur Altstadtsanierung
Die zwölf Thesen zur Altstadtsanierung
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gen und Kulturangebote sollen die<br />
Innenstadt für Bewohner und Besucher<br />
attraktiv machen. Handel und<br />
Wandel sollen angekurbelt werden,<br />
um Stade zu einem Einkaufszentrum<br />
seiner Region zu entwickeln.<br />
Vor diesem Hintergrund entwickeln<br />
die Stadt und ihr Sanierungsträger,<br />
die Neue Heimat Bremen,<br />
die 1993 in BauBeCon umfirmierte,<br />
als Leitlinien der Stader Sanierung<br />
<strong>zwölf</strong> <strong>Thesen</strong> (siehe<br />
nebenstehenden Kasten). Dort wird etwa<br />
die „Werbewirksamkeit einer gut<br />
gestalteten Stadt“ ebenso hervorgehoben<br />
wie die modernisierten Wohnungen,<br />
die „neuzeitliche Ausstattung<br />
mit dem Reiz besonderer Raumgestaltung<br />
und Lagegunst“ verbinden.<br />
Vor allem wird hier immer wieder die<br />
Pflicht festgehalten, die beeindruckende<br />
Stadtsilhouette auf dem Grundriss<br />
des historisch gewachsenen Stadtkerns<br />
zu erhalten. <strong>Die</strong> Stader haben<br />
den großen Schatz, den ihre wunderschöne,<br />
vom Zweiten Weltkrieg<br />
verschonte Stadt bietet, endlich und<br />
noch rechtzeitig erkannt. <strong>Die</strong> Wallanlagen<br />
mit dem Wassergraben, die<br />
die Altstadt seit 1209 umgeben, sind<br />
weitgehend erhalten ebenso wie viele<br />
Baudenkmale. Allerdings zerstörte<br />
der große Stadtbrand 1659, dem<br />
die Stader Feuerwehr seitdem jedes<br />
Jahr mit einer Innenstadt-Übung gedenkt,<br />
rund 700 der 1000 damaligen<br />
Gebäude – darunter auch das<br />
gothische Rathaus. Deshalb stammen<br />
<strong>Die</strong> Sanierung<br />
<strong>Die</strong> <strong>zwölf</strong> <strong>Thesen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Altstadtsanierung</strong><br />
In <strong>zwölf</strong> <strong>Thesen</strong> werden von den Stadtplanern die wesentlichen<br />
Grundsätze der Sanierung festgehalten.<br />
1. <strong>Die</strong> baulich dokumentierte Geschichte der Stadt bleibt im<br />
Stadtgrundriss ablesbar.<br />
2. <strong>Die</strong> Stadtsilhouette als besonderer Ausdruck der Stadtgestalt<br />
verlangt maßvolle Beschränkung der Bauhöhen.<br />
3. <strong>Die</strong> harmonische Feingliedrigkeit im Baukörpermaßstab sowie<br />
die lebendige Vielfalt der Fassadengliederung bleiben bestimmende<br />
Elemente der Innenstadt.<br />
4. Das alte Bürgerhaus bleibt geschlossene Einheit im Ensemble.<br />
Das Erdgeschoß wird wieder aus der Gesamtfassade entwickelt.<br />
5. Nur verkehrsberuhigt, nicht autogerecht kann die historische<br />
Stadt funktionsgerecht revitalisiert werden.<br />
6. In Fußgängerbereichen erleben die Bürger ihre Stadt neu als<br />
attraktiven Begegnungsraum.<br />
7. <strong>Die</strong> modernisierte Altstadt-Wohnung verbindet neuzeitliche<br />
Ausstattung mit dem Reiz besonderer Raumgestaltung und<br />
Lagegunst zu innerstädtischen Aktivitäten.<br />
8. <strong>Die</strong> Enge des Straßenraumes wird erhalten und durch Freiflächen<br />
auf der Hofseite ausgeglichen.<br />
9. Modernisierung hat Vorrang gegenüber Neubau. Nur mit der<br />
ihnen gemäßen Nutzung werden modernisierte Bauten langfristig<br />
erhalten.<br />
10. Der Reiz alter Räume und Anlagen wird auf besondere Weise<br />
erlebbar.<br />
11. Nach altem Vorbild rekonstruierte Sonderbauten mit stadtgeschichtlichem<br />
Wert vervollkommnen das historische Platzgefüge<br />
als Baudenkmalensemble.<br />
12. <strong>Die</strong> Werbewirksamkeit einer gut gestalteten Stadt bildet ein oft<br />
unterschätztes Wirtschaftspotential.<br />
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