Amtsblatt der Stadt Bad Berka - Kurstadt Bad Berka
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10. Januar 2009 – <strong>Amtsblatt</strong> 01/2009 - 8 -<br />
3-Zimmer-Wohnung mit Küche, <strong>Bad</strong> und Balkon<br />
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Kaltmiete: 272,68 EUR/Monat<br />
Warmmiete: 415,00 EUR/Monat<br />
Die Wohnung ist besenrein und ab sofort vermietbar. Das Wohnhaus<br />
befindet sich mitten im Grünen in sehr ruhiger Lage. Pkw-<br />
Stellplätze sind vorhanden.<br />
********************<br />
4-Zimmer-Wohnung mit Küche, <strong>Bad</strong> und Balkon<br />
EG 74,98 qm Wohnfläche<br />
Kaltmiete: 366,56 EUR/Monat<br />
Warmmiete: 545,00 EUR/Monat<br />
Die Wohnung ist besenrein und ab sofort vermietbar. Das Wohnhaus<br />
befindet sich mitten im Grünen in sehr ruhiger Lage. Pkw-<br />
Stellplätze sind vorhanden<br />
Gewerberäume in <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong><br />
Gewerberäume in <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong>, Tiefengrubener Straße 16 zu vermieten<br />
72,0 qm Fläche, bestehend aus 4 Räumen, 1 WC<br />
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Mietpreis im Büro des EKW zu erfragen.<br />
Weitere Wohnungsangebote sowie nähere Auskünfte erhalten Sie in<br />
unserem Büro in <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> in <strong>der</strong> Tiefengrubener Straße 14.<br />
Telefon: 036458 31922<br />
Fax: 036458 31923<br />
mail: ekw-wohnen@web.de<br />
Postanschrift: EKW <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong><br />
Tiefengrubener Str. 14<br />
99438 <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong><br />
Besuchen Sie uns auch im Internet unter www.ekw.bad-berka.de.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Aus <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>geschichte<br />
Von offiziellen und heimlichen Botschaften an die<br />
Nachwelt (Teil 1)<br />
Ein uralter Brauch, <strong>der</strong> auch heute noch bei beson<strong>der</strong>en Bauwerken<br />
Anwendung findet, ist das Einlegen von Dokumenten in die Fundamente<br />
als Botschaften an die Nachwelt. In jüngster Zeit geschah dies in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> beispielsweise bei den Neubauten an <strong>der</strong> Zentralklinik und<br />
den MEDIAN-Kliniken, wo bei den sog. Grundsteinlegungen in feierlicher<br />
Form Metallhülsen o<strong>der</strong> Kassetten, gefüllt mit Dokumenten, eingelegt<br />
wurden.<br />
Aber auch Häuslebauer ließen und lassen oftmals Mitteilungen an ihre<br />
Nachkommen im neu zu errichtenden Bauwerk verschwinden. Meistens<br />
übermittelten sie die Namen <strong>der</strong> Erbauer und <strong>der</strong> Angehörigen,<br />
Grüße an die Nachkommen und teilweise kleine Geldmünzen. Heute<br />
werden neben Schriftstücken auch Zeitungen und Bil<strong>der</strong> eingelegt.<br />
In früherer Zeit waren es aber beson<strong>der</strong>s die Handwerker, die Maurer<br />
und Zimmerleute, die sich als Chronisten betätigten. Sie verfassten<br />
Nachrichten über die Zeit, schrieben über Ärger und Verdruss, über<br />
Angenehmes und Lustiges. Ihre Mitteilungen hinterließen sie meistens<br />
in sogenannten Flaschenposten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Behältnissen und legten<br />
sie in das Mauerwerk, Fundament, Gebälk bzw. unter den Fußboden<br />
ihrer Bauwerke. Auch bei <strong>der</strong> Pflanzung von Bäumen zu beson<strong>der</strong>en<br />
Anlässen wurden Dokumente beigegeben. Derartige Botschaften bleiben<br />
oft unsichtbar und kommen nur manchmal nach Abrissen o<strong>der</strong><br />
durch Zufall zum Vorschein.<br />
Immer gegenwärtig sind dagegen solche Nachrichten, die sich z.B. in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> auf dem Kirchturm und dem Rathausturm befinden. Dort<br />
sind Dokumente in den Kugeln <strong>der</strong> Turmbekrönungen in Metallhülsen<br />
eingelegt. Sie wurden bei nachfolgenden Reparaturen immer wie<strong>der</strong><br />
ergänzt und berichten uns aus <strong>der</strong> Zeit unserer Vorfahren und über die<br />
Geschichte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>.<br />
Über Botschaften dieser Art, die offiziellen wie die heimlichen, berichtet<br />
dieser Beitrag.<br />
Überliefert ist die Grundsteinlegung beim Bau des Kirchturmes. Sie<br />
fand am 6. Mai 1727 in feierlicher Form unter <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong> Honoratioren<br />
und fast aller <strong>Berka</strong>er Bürger statt. Der damalige Amtmann<br />
Johann Nicolaus Koben legte mit Hilfe von zwei Maurern in <strong>der</strong> Ecke<br />
rechts neben dem Eingang in einer Tiefe von 8 Schuh (ca. 2.25 m) den<br />
Grundstein. Beigegeben wurde eine metallene Hülse mit Briefen, <strong>der</strong>en<br />
Inhalt wir nicht kennen.<br />
Zu einem wahren Volksfest wurde die Einweihung des Kirchturmes am<br />
1. November 1730. Unter dem Jubel <strong>der</strong> Menge setzte <strong>der</strong> Schieferdeckermeister<br />
Riemann mit seinen Gesellen die Turmbekrönung mit<br />
dem Hirsch als Wetterfahne sowie kleiner und großer Kugel. In die<br />
große Kugel hatte man eine Metallkapsel mit Dokumenten und Geldstücken<br />
eingelegt. Die Schriftstücke enthalten die Namen <strong>der</strong> höchsten<br />
Würdenträger, so den „Durchlauchtigsten Fürsten Herrn Ernst August<br />
Herzog zu Sachsen“ mit allen seinen Titeln, die Mitglie<strong>der</strong> seiner<br />
Regierung, den Baumeister Adolf Richter und den <strong>Berka</strong>er Amtmann<br />
Koben mit seinen Beamten. Weiter aufgelistet sind <strong>der</strong> <strong>Berka</strong>er Pfarrer<br />
Balthasar Scheffler, Kantor Nicolai und Organist Tromsdorf sowie <strong>der</strong><br />
Kirchenvorstand, die beiden Altarmänner Konrad Hörcher und Nicolaus<br />
Kirchner. Ihnen folgen die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Berka</strong>er „<strong>Stadt</strong>regiments“.<br />
Gemeint sind die beiden Bürgermeister Tobias Erasmus Sänger<br />
und Johann Reinhard Müller sowie die Ratsmitglie<strong>der</strong> Joh. Nicolaus<br />
Geist, Joh. Heinrich Eberhardt, Joh. Andreas Steinbach, Friedrich<br />
Dietrich Spindler, Joh. Friedrich Dornberger, Joh. Heinrich Buhler und<br />
als Ratsältester Peter Hertel. Anschließend sind die damaligen Getreidepreise<br />
genannt und als Abschluss: „Als ist diese Schrift <strong>der</strong> werthen<br />
Nachkommenschaft zum Bericht, zuvör<strong>der</strong>st aber Gott zum Preiß und<br />
<strong>der</strong> gnädigsten Landes Herrschaft zu steten Ruhm verwarlich allhier<br />
beygelegt worden“.<br />
Die Abnahme <strong>der</strong> Turmbekrönung erfolgte im Laufe <strong>der</strong> vergangenen<br />
278 Jahre siebenmal. Schon 1796 musste die durch Blitzschlag am 7.<br />
Juni schwer beschädigte Turmstange repariert werden. Es waren die<br />
größten Schäden, die jemals durch ein Gewitter in und an <strong>der</strong> Kirche<br />
verursacht wurden. Da es sich während eines Gottesdienstes ereignete,<br />
wurden sogar mehrere Bürger verletzt und einer getötet. Die Reparatur<br />
1839 war erfor<strong>der</strong>lich, nachdem zahlreiche Gewehrschüsse die große<br />
Kugel beschädigt hatten und 1862 war die Turmstange so verbogen,<br />
dass man den Absturz von Hirsch und Kugel befürchtete. Letztere wurden<br />
bei dieser Reparatur nach zahlreichen Spenden erstmalig vergoldet.<br />
Aber schon 1875 schlug <strong>der</strong> Blitz erneut ein und richtete erhebliche<br />
Schäden am Turm und <strong>der</strong> Bekrönung an. 1926 wurde <strong>der</strong> Schiefer am<br />
Turm erneuert. Dabei bemerkte man, dass <strong>der</strong> Hirsch völlig verrostet<br />
war und ein neuer angefertigt werden musste. 1956 wurde <strong>der</strong> Schiefer<br />
am Turm ausgebessert. Dabei stellte man mehrere Gewehreinschüsse<br />
an <strong>der</strong> großen Kugel fest. Nach Überlieferungen hatten im April 1945<br />
amerikanische Soldaten Schießübungen veranstaltet. Klempnermeister<br />
Nitsch und sein Geselle, <strong>der</strong> noch in <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> lebende Bürger Manfred<br />
Schorr, hatten mit Hilfe von Dachdeckern 1958 die Bekrönung aus<br />
luftiger Höhe geholt, ca. 20 Einschüsse verlötet und die Bekrönung<br />
wie<strong>der</strong> aufgesetzt.<br />
1990 erfolgten umfangreiche<br />
Sanierungsarbeiten am Kirchturm.<br />
Dabei erhielt <strong>der</strong> Turm u.a. eine<br />
neue Schiefereindeckung und die<br />
Turmbekrönung wurde neu vergoldet.<br />
Ein 100-Tonnen- Auslegekran<br />
erleichterte erstmalig die gefährlichen<br />
Arbeiten.<br />
Die bei all diesen Erneuerungen<br />
zutage geför<strong>der</strong>ten Turmknopfakten<br />
wurden immer öffentlich vorgelesen<br />
und die Geldbeigaben<br />
begutachtet. Jedes Mal legte man<br />
aber auch neue Dokumente, Geld<br />
Herablassen des Turmknopfes vom<br />
Kirchturm <strong>Bad</strong> <strong>Berka</strong> 1990<br />
und bei den letzten Öffnungen<br />
Postkarten mit ein. Die Dokumente<br />
enthalten nicht nur die Namen