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Belastungsfaktoren im Bodenseelitoral<br />

Die Schifffahrt beeinflusst das Bodensee-Litoral nicht nur durch Hafenanlagen und<br />

Bojenfelder, sondern auch durch den Wellenschlag. An Bojenfeldern entstehen so<br />

genannte Bojenkreise (Schwojs) durch mechanischen Abrieb des Seebodens und seiner<br />

Besiedlung durch die schleifenden Ankerketten. Der Wellenschlag ufernah fahrender<br />

Freizeitboote und Verkehrsschiffe kann die empfindlichen Schilfzonen schädigen,<br />

vor allem aber zu Störungen der Biozönosen führen. Motorschiffe belasten<br />

den Flachwasserbereich darüber hinaus durch Schadstoffeinträge (z.B. Kohlenwasserstoffe,<br />

Antifouling-Anstriche) konzentrierter als das Freiwasser. Die biozide<br />

Wirkung (Giftwirkung) dieser Substanzen belastet vorwiegend den Bereich um die<br />

jeweiligen Liegeplätze.<br />

Ein erheblicher Teil des noch unverbauten Bodenseeufers wird heute für Freizeiteinrichtungen<br />

(Freibäder, Campingplätze, Abb. 2.1-6) genutzt oder ist durch Uferwege<br />

für den Publikumsverkehr erschlossen. Campingplätze und Strandbäder nehmen<br />

rund 10 % [36] der Uferlänge des baden-württembergischen Ufers ein, vergleichbare<br />

Verhältnisse herrschen auch an den anderen Uferabschnitten des Bodensees.<br />

Beim Betrieb der Anlagen ist durch Badegäste und Strandspaziergänger mit<br />

erheblichen Störungen von Flora und Fauna (Trittbelastung, Feuerstellen, Müll) zu<br />

rechnen. Besonders gravierend sind Störungen von Vogelbrutgebieten durch nicht<br />

angeleinte Hunde von der Landseite oder durch kleinere Wasserfahrzeuge von der<br />

Seeseite. Als Störungen (“environmental noise”) wirken bereits die Präsenz von<br />

Mensch, Haustier und Maschine auf ufernahen Wegen sowie alle von ihnen ausgehenden<br />

Geräusche, Vibrationen und Gerüche.<br />

Einträge von Nähr- und Schadstoffen und hygienischer Belastungen erfolgen vorwiegend<br />

über die Zuflüsse. Besonders nach starken Niederschlägen sind im Uferbereich<br />

Belastungen nachzuweisen. Ein guter Indikator für diese Einträge sind fäkalcoliforme<br />

Keime, auf die das Bodenseewasser im Rahmen der Badegewässerüberwachung<br />

in den Sommermonaten regelmäßig untersucht wird (Abb. 2.1-7).<br />

Ludwigshafen<br />

Sipplingen<br />

Bodman<br />

Radolfzell<br />

Überlingen<br />

Konstanz<br />

Stein<br />

am Rhein<br />

Eschenz-<br />

Staad Mammern<br />

Berlingen Mannenbach<br />

Ermatingen Gottlieben Kreuz-<br />

Triboltingen<br />

Steckborn<br />

lingen<br />

Tägerwilen<br />

Kurzrickenbach<br />

Bottighofen<br />

Münsterlingen<br />

Landschlacht<br />

Altnau<br />

Öhningen<br />

Süßenmühle<br />

Goldbach<br />

Nußdorf<br />

Wallhausen<br />

Mühlhofen<br />

Markelfingen<br />

Dingelsdorf<br />

Moos<br />

Iznang<br />

Gundholzen<br />

Allensbach<br />

Hegne<br />

Litzelstetten<br />

Unteruhldingen -<br />

Meersburg<br />

Mainau<br />

Horn<br />

Gaienhofen<br />

Hemmenhofen<br />

Mittelzell<br />

Reichenau<br />

Egg<br />

Staad<br />

Hagnau<br />

Wangen<br />

Der Bodensee. Zustand, Fakten, Perspektiven<br />

Ufer- und Flachwasserzone 2.1<br />

Güttingen<br />

Abb. 2.1-7: Überwachte Badestellen, Messhäufigkeit und<br />

Belastungsschwerpunkte, Situation 2002 [nach 26].<br />

Kesswil<br />

Uttwil<br />

Immenstaad<br />

Romanshorn<br />

Salmsach<br />

Egnach<br />

Kontrolle der Badegewässerqualität am Bodensee<br />

Frasnacht<br />

weniger als 4 Messungen pro Saison<br />

Messungen in der Regel alle 14 Tage (Saison)<br />

Messungen in der Regel alle 7 Tage (Saison)<br />

Bereiche mit langjähriger Grundbelastung<br />

Fischbach<br />

Arbon<br />

Steinach<br />

Horn<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Langenargen Kressbronn<br />

Altenrhein<br />

Goldach<br />

Staad<br />

Rorschach<br />

Uferbiozönosen werden<br />

permanent gestört<br />

Hygienische<br />

Belastungen<br />

Nonnenhorn<br />

Wasserburg<br />

Schachen<br />

Fussach<br />

Lindau<br />

Hard<br />

Hörbranz<br />

Lochau<br />

Bregenz<br />

23

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