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ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 2001790802, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
3/<strong>2021</strong> WWW.FALSTAFF-<strong>LIVING</strong>.COM € 7,–<br />
<strong>LIVING</strong><br />
JUNGLE-CRUISE<br />
WILDE EXOTIK<br />
AUF DEM TISCH<br />
WOHNEN MARITIM<br />
INVESTMENT AN<br />
DER WATERFRONT<br />
AMOAKO BOAFO<br />
TOP-KARRIERE IM<br />
KUNST-BUSINESS<br />
BAD-SPEZIAL<br />
WELLNESS-KULT<br />
& RÜCKZUGSORT<br />
9 004524 129408<br />
03<br />
LUST AUF OUTDOOR<br />
SEELEN-OASEN – FINDEN SIE DEN WOHLFÜHL-FAKTOR DER NATUR<br />
03
Wahre Schönheit glänzt,<br />
ohne glitzern zu müssen.<br />
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Auktionswoche 22. – 25. Juni<br />
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EDITORIAL<br />
<strong>LIVING</strong><br />
SEELEN-OASEN - PLÄTZE<br />
DER ENTSPANNUNG<br />
UND FREIHEIT GENIESSEN<br />
Mein Bad Ein Teil von mir<br />
FLIESEN<br />
<strong>2021</strong> &<br />
SANITÄR<br />
TRENDS<br />
Die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmtheit<br />
ist ein menschliches Grundverlangen. Sei es, sich<br />
auf Reisen zu begeben oder in neue Plätze zu investieren,<br />
die einen privaten Freiraum zum Luftholen<br />
und Abstand vom Alltag bieten. Die Gewissheit, sich mit<br />
realistischen Mitteln in ein »anderswo« zu beamen, ist<br />
in dieser Zeit die vollkommene Luxus-Nahrung für die<br />
Seele. Man holt sie sich, je nach Möglichkeit der Umsetzung<br />
und individuellen Wünschen, und kreiert sich das<br />
eigene kleine Paradies, das Gefühle der Entspannung ins<br />
Zuhause holt. Die sogenannten »Seelenoasen«, die den<br />
Geist beflügeln, Intimität und Sicherheit schaffen, inspirieren<br />
uns auch im aktuellen <strong>LIVING</strong>. Wir haben für<br />
Sie zeitlos schöne Gartenstile recherchiert, dem Auszeit-<br />
Garanten Pool einen intensiven Stellenwert eingeräumt,<br />
das Badezimmer als multifunktionalen Rückzugsort<br />
geoutet und Immobilien im Grünen und am Wasser<br />
attraktiven Wohnstatus attestiert. Was Sie schon immer<br />
über internationale Landschafts-Architektur wissen<br />
wollten, lesen Sie in der neuen Ausgabe, ebenso wie<br />
Tipps für Ferienimmobilien mit hohen Anforderungen.<br />
Angelika Rosam<br />
Herausgeberin und Chefredakteurin<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong><br />
STYLE-KOSMOS FÜR ALLE LEBENSBEREICHE<br />
Foto: Rafaela Pröll<br />
Den besonderen Anspruch, eine persönliche Welt für ein<br />
attraktives Zuhause zu kreieren, haben sich auch renommierte<br />
Fashion-Brands zum Credo gemacht. Marken wie<br />
Armani, Gucci, Missoni & Co verkaufen mittlerweile<br />
neben Modekollektionen einen eigenen Style-Kosmos<br />
und bieten mit Interior-Produkten ein luxuriöses Full-<br />
Service für alle Lebensbereiche. Und es zahlt sich aus<br />
(Lesen Sie dazu die Story ab Seite 106). Derjenige, der<br />
das schon früh erkannte, ist Giorgio Armani. »Die eigenen<br />
vier Wände sind eine Erweiterung unseres Wesens«,<br />
so die Designer-Ikone in der Vogue India. In der Krise<br />
will man sich jedenfalls auch den Rahmenbedingungen<br />
anpassen und nachhaltiges Design schaffen. Die Pandemie<br />
also als Treiber für anspruchsvolle Anbieter mit<br />
hoher Glaubwürdigkeit.<br />
Herzlichst, Ihre<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff-living.com<br />
jewelista.girl, falstaff.living<br />
»Während des<br />
Lockdowns haben<br />
uns die Objekte,<br />
mit denen wir uns<br />
umgeben ›beschützt‹<br />
und uns einen Alltag<br />
ermöglicht.«<br />
GIORGIO ARMANI ÜBER DIE<br />
PANDEMIE AB SEITE 106<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
11<br />
Onlineshop<br />
Armaturen<br />
Folge uns auf<br />
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@FLIESENDORF<br />
www.fliesendorf.at<br />
Fliesen<br />
Trends<br />
Sanitär<br />
Möbel<br />
Vösendorf | Gerasdorf | Wr. Neustadt | Krems
03<br />
03<br />
INHALT<br />
3/<strong>2021</strong><br />
120<br />
Intensive Farbkombinationen und<br />
Dschungelatmosphäre bestimmen<br />
unsere Tableware-Strecke.<br />
11 EDITORIAL<br />
14 ICONS<br />
16 EXHIBITION-TIPP<br />
24 BRANCHENTELEGRAMM<br />
26 MY TASTE<br />
68 ART FIVE<br />
116 HOTEL CONFIDENTIAL<br />
144 AUSWÄRTS ESSEN<br />
145 KÜCHENKLASSIKER<br />
186 MY FAVORITE PROJECTS<br />
196 DATES TO KNOW<br />
198 IMPRESSUM<br />
199 BEZUGSQUELLEN<br />
COVER<br />
FOTO: MALI AZIMA<br />
INTERIOR DESIGN: MELANIE TURNER,<br />
ARCHITEKTUR: PAK HEYDT &<br />
ASSOCIATES LANDSCAPE DESIGNER:<br />
LAND PLUS ASSOCIATES<br />
9 004524 129408<br />
9 004524 129408<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 2001790802, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
3/<strong>2021</strong> WWW.FALSTAFF-<strong>LIVING</strong>.COM € 7,–<br />
<strong>LIVING</strong><br />
JUNGLE-CRUISE<br />
WILDE EXOTIK<br />
AUF DEM TISCH<br />
WOHNEN MARITIM<br />
INVESTMENT AN<br />
DER WATERFRONT<br />
AMOAKO BOAFO<br />
TOP-KARRIERE IM<br />
KUNST-BUSINESS<br />
BAD-SPEZIAL<br />
WELLNESS-KULT<br />
& RÜCKZUGSORT<br />
LUST AUF OUTDOOR<br />
SEELEN-OASEN – FINDEN SIE DEN WOHLFÜHL-FAKTOR DER NATUR<br />
28<br />
Der Überflieger<br />
in der Kunstszene:<br />
Amoako Boafo<br />
am Zenit seiner<br />
Karriere.<br />
106<br />
Die Luxusmöbel der internationalen<br />
Modelabels. Im Bild: Louis Vuitton.<br />
TRENDS<br />
20 DESIGNERS TO WATCH<br />
Dänische Designduos erobern den nordischen<br />
Interior-Olymp.<br />
22 EDITOR’S NOTEBOOK<br />
Die neuesten Design-Must-haves.<br />
28 RAHMEN-ERZÄHLUNGEN<br />
Der gefeierte Maler Amoako Boafo legte einen<br />
fulminanten Aufstieg in der Kunstszene hin.<br />
32 GUT KOOPERIERT<br />
Mode & Kunst – eine interessante Liaison mit<br />
legendären Ergebnissen.<br />
34 STREIFENLOOK<br />
Erfrischendes Interior und stilvolle Accessoires<br />
mit poppigen Farben und fröhlichen Streifen.<br />
36 LAMPEN-HEROES<br />
Lampen mit opulenten Mustern und kräftigen<br />
Tönen setzen selbstbewusste Akzente.<br />
38 REISE UM DEN GLOBUS<br />
Vier Gartenstile, die ein gelungenes Beispiel für<br />
Globalisierung sind.<br />
44 GARTENPARTY<br />
Die passende Ausrüstung zum »Garteln«. Am<br />
besten bunt und blütenreich.<br />
46 NICHT OHNE MEINE KRÄUTER<br />
Diese Auswahl an Kräutern darf in keinem<br />
Garten fehlen.<br />
50 ARTY WEEKEND<br />
Ein langes Wochenende in der Kunstszene von<br />
Krakau.<br />
66 ICONOMY<br />
Der »Chuck Taylor All Star« ist einer der<br />
bekanntesten Turnschuhe der Welt.<br />
BAD-SPEZIAL<br />
72 BADEZIMMER-WOHNTRAUM<br />
Das Bad als neuer Rückzugsort liegt im Trend.<br />
78 BITTE NICHT STÖREN<br />
Um ein paar Stunden für sich alleine zu haben,<br />
ist das Badezimmer der richtige Ort.<br />
82 GLANZSTÜCK<br />
Die freistehende Badewanne ist der Inbegriff<br />
von Luxus und Komfort.<br />
84 DURCHDACHTER DUSCH-LUXUS<br />
Die neuen, edlen Dusch-Kreationen sind wie<br />
ein Kurzurlaub für die Seele.<br />
86 SCHÖNER WASSERLAUF<br />
Armaturen veredeln das Bad mit exklusivem<br />
Design, attraktiven Details und klaren Linien.<br />
88 WANDSCHMUCK<br />
Anregende Fliesen-Kombinationen werden zu<br />
Kunstwerken im Badezimmer.<br />
90 SPIEGLEIN, SPIEGLEIN ...<br />
Sie sind mehr als Accessoires – die neuen,<br />
edlen Handspiegel.<br />
92 HERRLICH PERSÖNLICH<br />
Accessoires, die aus dem Badezimmer eine<br />
individuelle Wohlfühloase machen.<br />
DESIGN<br />
96 EIN PARADIES IN LOS ANGELES<br />
US-Aktrice Jessica Alba zeigt ihre Traumvilla in<br />
Kalifornien.<br />
102 SCHÖNHEIT IST ZEITLOS<br />
Zu Gast bei der Interior- und Produktdesignerin<br />
Cristina Celestino.<br />
106 MODE AUFGEMÖBELT!<br />
Ein Blick auf die Home-Kollektionen<br />
der angesagten Fashion Brands.<br />
112 ALLES KLAR<br />
Naturpools boomen – und das ohne Chlor und<br />
Chemie.<br />
KULINARIK<br />
120 WILD AT HEART<br />
Eine farbintensive Flirt-Offensive von Flora<br />
und Fauna bei unseren Tableware-Kreationen.<br />
128 ORIGINELL PLATZIERT<br />
Bei diesen Platztellern können Design- und<br />
Tableware-Aficionados ihren Wünschen und<br />
Ideen freien Lauf lassen.<br />
Fotos: Chris Cunningham, Konrad Limbeck, Courtesy of Louis Vuitton Objects Nomades/Edmon Leong<br />
12 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
82<br />
Freistehende Badewannen zaubern einen<br />
Hauch von Luxus in jedes Badezimmer.<br />
130 BUNTE STATEMENT-UNTERLAGEN<br />
Tischsets und andere Kleinigkeiten, die Esprit auf<br />
den Tisch bringen.<br />
132 STILVOLL SERVIERT<br />
Salat- und Servierbestecke, die in Schüsseln und<br />
auf Servierplatten eine tragende Rolle spielen.<br />
134 STIMMUNGSPROFIS<br />
Treiben Sie es richtig bunt mit farbenfrohen Gläsern.<br />
136 PRICKELNDE PREZIOSEN<br />
Champagner aus coolen Kollaborationen oder<br />
Limited Editions mit großer Wirkung.<br />
138 JUNG, MUTIG, UNGEWÖHNLICH<br />
Casual Fine Dining begeistert auch ein jüngeres Publikum.<br />
142 KULTSTÜCK<br />
Die gewitzten Tiermotive des Künstlers Joe White machen<br />
die Etiketten von Lyre’s zu etwas Besonderem.<br />
RESIDENCES<br />
148 IM LAND DER AUFBLÜHENDEN<br />
ARCHITEKTUR<br />
Die neuen Gärten, Parks und Plätze von Chinas<br />
jungen Landschaftsarchitekten.<br />
154 UNTEN ANGEKOMMEN<br />
Darum ist Wohnen im Erdgeschoß besser als sein Ruf.<br />
158 WASSERWELTEN<br />
Hier wird Wohnen am Wasser zelebriert.<br />
164 NICHT ZUHAUSE UND DOCH DAHEIM<br />
Ferienimmobilien stehen mehr denn je im Fokus unseres<br />
Fernwehs.<br />
168 VON WILDEN GÄRTEN UND MANNER-<br />
SCHNITTENTÜRMEN<br />
Zu großen Projekten gehört die Melange aus Miete<br />
und Eigentum, aus gefördert und freifinanziert.<br />
172 BACK TO BACKSTEIN<br />
Der Baustoff Ziegel erlebt einen neuen Höhenflug.<br />
176 ES GEHT UM EMOTION UND LEIDENSCHAFT<br />
Thomas Hopfgartner, Gründer von <strong>LIVING</strong> DE LUXE, im<br />
Gespräch über die dauerhaften Werte im Premium-Segment.<br />
180 <strong>LIVING</strong> SALON<br />
Wie werden wir in Zukunft baden?<br />
188 MY CITY<br />
Plaini und Karahalios Architects über das heutige<br />
Gesicht Athens.<br />
INSPIRATION<br />
192 ART GERECHT<br />
Kunst inspiriert die Interior-Branche für außergewöhnliche<br />
Einrichtungs-Objekte.<br />
200 OASE FÜR SCHÖNE DINGE<br />
Die neue Oase für Wohnraumverschönerung in der<br />
Wiener Innenstadt.<br />
IXMO & DUSCHLEUCHTE<br />
DIE PERFEKTE<br />
KOMPOSITION<br />
AUS LICHT<br />
UND WASSER<br />
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architektur / ICONS<br />
SHIMAO – THE WAVE, TIANJIN, CHINA<br />
Inmitten einer Ebene an der chinesischen Bohai-Küste kann man ein helles, majestätisches<br />
Gebäude mit avantgardistischer Anmutung sehen, das über dem dahinterliegenden Meer zu<br />
schweben scheint: Shimao – The Wave, ein Museum, in dem Kultur, Bildung und Unterhaltung<br />
koexistieren. Das Gebäude bildet eine Welle nach, die, dem poetischen Gedanken der Architekten<br />
Lacime folgend, einen Verbindungspunkt zwischen Raum, Menschen, Sonne, Luft und Meer<br />
darstellt. Das Gebäude verfügt über mehrere Freiluftterrassen, auf denen der Besucher die<br />
natürlichen Energien spüren kann. Wasservorhänge kombiniert mit Edelstahldetails bieten ein<br />
sehr entspannendes visuelles und taktiles Erlebnis. Im zweiten Stock des Gebäudes sind die<br />
Räume der Hauptgalerie, die Terrassen, eine Bibliothek und die Cafeteria untergebracht. Geprägt<br />
wird diese rund angelegte Etage durch eine Glaswand, die einen direkten Lichteinfall und einen<br />
spektakulären Blick auf das Meer zulässt. Die Fassade des Gebäudes besteht aus 13.000 speziell<br />
angeordneten Aluminiumplatten, die das Licht aus verschiedenen Winkeln reflektieren. Der das<br />
Gebäude umgebende Pool spiegelt sich in den Platten und sorgt so für weitere Effekte. Inspiriert<br />
von der Idee der Welle, konzentriert sich das Gebäude somit ganz auf das Thema »Wasser« und<br />
schafft so ein ausgewogenes und weiches kulturelles Ambiente. lacime-sh.com<br />
Foto: CAAI; Architektur Design: LACIME<br />
14 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
3 / 21 <strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
15
exhibition-tipp / AUSSTELLUNG<br />
ALBERTINA: »XENIA HAUSNER. TRUE LIES«<br />
Xenia Hausner ist eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit.<br />
Schwerpunkt der Ausstellung in der Albertina ist der Aspekt der Inszenierung, der<br />
die Werke Xenia Hausners auszeichnet. Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin<br />
vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier, die sie zunächst fotografiert.<br />
Ihre Modelle arrangiert sie in diesem Umfeld. Die Fiktion ermöglicht ihr, mit geschärftem<br />
Blick dem wahren Kern nachzuspüren und in ihren Bildern offenzulegen. Xenia Hausner<br />
verfolgt ihre Spurensuche in einer rätselhaften Gegenwelt – sämtliche Themen werden<br />
anhand von Frauen erkundet, die alle Rollen einnehmen können und so den männlichen<br />
Part meist mitverkörpern. 30. 4.–8. 8. <strong>2021</strong>, albertina.at<br />
Foto: Albertina Wien Sammlung Batliner/Bildrecht Wien<br />
16 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS:<br />
BELVEDERE: »Christine und Irene Hohenbüchler« In der Reihe<br />
Carlone Contemporary werden skulpturale Objekte der vielfältigen<br />
Künstlerinnen präsentiert. 18. 3–12. 9. <strong>2021</strong>, belvedere.at<br />
LEOPOLD MUSEUM: »The Body Electric. Erwin Osen und Egon<br />
Schiele« Das Werk von Erwin Osen im Kontext der elektropathologischen<br />
Forschung des Mediziners Stefan Jellinek,<br />
gepaart mit Egon Schieles Interesse an der Darstellung von<br />
Patienten. 16. 4.–26. 9. <strong>2021</strong>, leopoldmuseum.org<br />
WIEN MUSEUM MUSA: »Augenblick! Straßenfotografie in Wien«<br />
Eine fotografische Entdeckungsreise, auf der Meisterstücke der<br />
Street Photography von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute<br />
präsentiert werden. 20. 5.–19. 9. <strong>2021</strong>, wienmusuem.at<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
17
Here comes<br />
the sun.<br />
And I say<br />
it‘s all right.<br />
GUTE IDEEN UND GROSSE PLÄNE. DESIGN UND ARCHITEKTUR.<br />
SCHÖNE PFLANZEN UND INDIVIDUELLE GÄRTEN.<br />
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Planung und Umsetzung wie auch saisonale Pflege und Betreuung<br />
kommen aus einer Hand.<br />
Unser Concept Store und unser Garden of uniqueTrees® in Zöfing bei Tulln<br />
bieten ein breites Sortiment an exklusiven Outdoor-Möbeln, besonderen<br />
Pflanzen, hochwertigen Pflanzgefäßen und originellen Accessoires.<br />
Hauptstraße 18 / 3441 Zöfing bei Tulln / www.kramerundkramer.at<br />
GARTENARCHITEKTUR<br />
BAUMSCHULE<br />
CONCEPT STORE
<strong>LIVING</strong><br />
TRENDS<br />
36<br />
50<br />
38<br />
RAHMEN-ERZÄHLUNGEN<br />
Amoako Boafos fulminanter Aufstieg<br />
in der Kunstszene. Jetzt macht Dior<br />
aus seinen Bildern Mode. (S. 28)<br />
LAMPEN-HEROES<br />
Mit opulenten Mustern und kräftigen<br />
Tönen setzen die Kreativen jetzt selbstbewusste<br />
Akzente. (S. 36)<br />
REISE UM DEN GLOBUS<br />
Prächtige Gärten als gelungenes<br />
Beispiel für Globalisierung. (S. 38)<br />
ARTY WEEKEND KRAKAU<br />
Die Stadt ist ein Konzentrat Europas<br />
und gleichzeitig das kulturelle Herz<br />
und der Stolz Polens. (S. 50)<br />
Fotos: Chris Cunningham, Shutterstock<br />
28
trends / PORTRÄTS<br />
Runde Sache Sanfte Kurven und dunkle Farbtöne zeichnen die<br />
»Swoon Collection« (r.) für Fredericia Furniture aus. Mit »The<br />
Dining Chair« (l.) für Mater gelang ein zeitloser Klassiker.<br />
POETIC MODERNISM<br />
DESIGNERS<br />
Dualität und Kontrast stehen im Mittelpunkt<br />
des Schaffens von Signe Bindslev Henriksen<br />
und Peter Bundgaard Rützou, besser bekannt<br />
als Space Copenhagen. Klassik und Moderne,<br />
Skulpturales und Minimales, Licht und<br />
Schatten: Diese Paarungen finden sich oft in<br />
der Designsprache des Duos. »Unsere Ambition<br />
ist es, eine neue Balance zwischen den<br />
Gegensätzen zu finden«, sagt Bindslev Henriksen.<br />
Und die ziehen sich bekanntlich an!<br />
Skandi-Chic bedeutet bei Space Copenhagen<br />
nicht einfach nur helles Holz und gerade<br />
Linienführung. Viele Designs haben etwas<br />
nostalgisch Verspieltes (wie die Brass-Lampen<br />
für &Tradition) oder setzen auf schwere,<br />
tiefe Farbtöne und dunkles Holz. Kein Wunder<br />
also, dass Labels wie Gubi oder Mater immer<br />
wieder nach dem Duo fragen. Es ist aber<br />
nicht nur beim Designen von Möbeln an vorderster<br />
Front, man verwirklicht auch zahlreiche<br />
Einrichtungsprojekte im öffentlichen<br />
Raum. Zuletzt wurde das neue Restaurant<br />
»Le Prestine« von Sterne-Koch Sergio Hermans<br />
in Antwerpen ausgestattet.<br />
Space Copenhagen<br />
Seit 2005 betreiben Peter Bundgaard Rützou und<br />
Signe Bindslev Henriksen ihr Studio in Kopenhagen,<br />
das nicht nur Möbel designt, sondern im Innnenausstattungs-<br />
und Kunstbereich tätig ist.<br />
spacecph.dk<br />
TO WATCH<br />
Skandinavisches Design wird<br />
meistens mit Schweden<br />
assoziiert. Doch diese dänischen<br />
Designduos erobern sehenden<br />
Auges den nordischen Design-<br />
Olymp. TEXT SANDRA KEPLINGER<br />
70s-Vibes Das »Wonder Sofa« wurde mit der<br />
Intention entworfen, die Großzügigkeit von<br />
Hotel-Lobbys ins eigene Zuhause zu holen.<br />
Fotos: Courtesy of Bolia, Courtesy of Fermliving,, Courtesy of Woud,, Courtesy of Space Copenhagen, Martin Bubandt, Courtesy of Says Who<br />
20 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
No Clutter! Das Set »Little Architekt«<br />
avancierte zum Bestseller bei Ferm<br />
Living. Wer sagt, dass Contemporary<br />
Design nicht auch ins Kinderzimmer<br />
Einzug halten sollte?<br />
Says Who<br />
Die guten Freunde und Geschäftspartner Kasper<br />
Meldgaard und Nikolaj Duve gründeten ihr Designstudio<br />
2010 an der dänischen Küste. Mittlerweile<br />
arbeitet ein Team von sechs Designern an Aufträgen<br />
für Firmen wie Bolia oder Bent Hansen.<br />
sayswho.dk<br />
NO NONSENSE!<br />
Man könnte es als das Design der Stunde bezeichnen:<br />
Dänische Kreationen sind allgegenwärtig<br />
– und stellen so manches schwedische<br />
Design im skandinavischen Möbelkosmos in<br />
den Schatten. Das in Egå angesiedelte Designstudio<br />
von Says Who, bestehend aus dem Duo<br />
Kasper Meldgaard und Nikolaj Duve, verkörpert<br />
den typisch pragmatischen Ansatz der<br />
Gegend: Die Linien sind klar, das Material<br />
pur. Entworfen wird – ganz klassisch – mit<br />
Bleistift auf Papier, doch die zwei Dänen sind<br />
alles andere als Old School: »Wir sind No-<br />
Nonsense-Experten, wenn es darum geht,<br />
Dinge zu verwirklichen.« Und als No-Nonsense<br />
kann man auch ihre Designs bezeichnen:<br />
Auf unnötige Zierde wird komplett<br />
verzichtet, sogar dem Kinderschreibtisch-Set<br />
»Little Architect« für Ferm Living fehlt der<br />
spielerische Zugang. Das ist aber nichts Negatives,<br />
denn die Haptik wird so in den Vordergrund<br />
gehoben; nichts lenkt vom Wesentlichen<br />
ab. So kann sich die Kreativität frei entfalten.<br />
Auch Marken wie Bolia, John Lewis<br />
oder Skagerak schätzen diese Philosophie.<br />
Gut zitiert Die Verkleidung des<br />
Sideboards »Array« für Woud ist<br />
von der Holzschieferverkleidung<br />
moderner Architektur inspiriert.<br />
Feine Ästhetik Das Material spielt<br />
in den Designs von Says Who immer<br />
die Hauptrolle. Die Stuhl-Serie »Palm«<br />
wurde von Bolia in Auftrag gegeben.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
21
editor’s notebook<br />
Flieg, Schmetterling!<br />
Die preisgekrönte Tapeten-Company Carmine<br />
Lake hat pünktlich zur Frühlingsauffrischung eine<br />
atemberaubende neue Tapete veröffentlicht.<br />
Papilio Botanicus in Puderrosa.<br />
carminelake.com<br />
Schauspiel<br />
Teils Möbel, teils Brettspielstücke: Die<br />
abstrakten Metall-Beistelltische von Graham und<br />
Green sind von den grafischen Ausschnitten von<br />
Matisse inspiriert. Und gefallen auch uns!<br />
grahamandgreen.co.uk<br />
Die originellsten News und Highlights<br />
aus dem Design-Kosmos – was uns<br />
gefällt, was uns bewegt und welche<br />
Objekte Kultcharakter garantieren.<br />
Modernes Farbspiel<br />
Das italienische Traditionshaus<br />
Acerbis stellt eine Auswahl an<br />
Wiederauflagen ikonischer Archivkreationen<br />
vor – wie etwa die Storet-<br />
Kommode von Nanda Vigo (1994).<br />
Temperamentvoll, verspielt und<br />
visionär zugleich. Über<br />
aram.co.uk<br />
Spieglein, Spieglein ...<br />
Die Rattan-Renaissance hält an und<br />
findet im »Daisy«-Spiegel von Soane<br />
Britain eine neue charmante Optik.<br />
In Emerald-Grün oder zartem Rosa<br />
lackiert, bringt dieses Piece Freude<br />
an jede Wand.<br />
soane.com<br />
Elegant genial<br />
Mach aus Deinem Outdoor-Bereich einen<br />
gemütlichen Indoor-Move – mit dem »Allaperto<br />
Veranda«-Hängesessel von Matteo Thun und<br />
Antonio Rodriguez. Die Designer waren hier für<br />
Ethimo am Werk. ethimo.com<br />
Grüne bis opal-weiße Ansichten<br />
Die vielgelobte »Alvar Aalto«-Vase<br />
für Littalia hat seit ihrer Entstehung<br />
im Jahr 1936 durch den renommierten<br />
finnischen Designer und<br />
seine Frau Aino einen langen Weg<br />
zurückgelegt. Das Sortiment<br />
umfasst jetzt Teller, Schüsseln,<br />
Schneidebretter und Servietten –<br />
worauf warten Sie noch? Über<br />
conranshop.co.uk<br />
Fotos: Courtesy of Aram Store/www.aram.co.uk, Courtesy of The Conran Shop<br />
22 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
trends / NEWS-TICKER<br />
+++ BRANCHEN-<br />
TELEGRAMM<br />
Was kommt? Was ist en vogue?<br />
Wer designt mit wem und warum?<br />
Ein kurzer Newsflash aus der Welt<br />
des Designs und der Architektur.<br />
+++ ALLES OUTDOOR. Mit dem Frühling stehen alle Zeichen auf Outdoor – das hat sich auch<br />
Designer Sebastian Herkner gedacht und das Thema in Kollaboration<br />
mit dem Möbelhersteller Gan in Szene gesetzt: mit einer neuen Kollektion, die das<br />
Wohnzimmer in den Außenbereich holt. »Isla« besteht aus modularen<br />
Loungemöbeln und ist in sieben Farbkombinationen verfügbar. +++<br />
+++ TROPEN-VIBES. Raumteiler erleben schon seit längerem ein Revival, dieser fungiert allerdings<br />
nicht nur als zweckmäßiges Möbel: Designer Matthew Williamson kreierte exklusiv<br />
für Roome London ein Paravent, das durch fröhlichen Palmenprint und einzigartige<br />
Formgebung zu einem kreativen Designpiece avanciert. +++<br />
+++ LUXURIÖSE LOCATION. Das italienische Luxus-Label Edra eröffnet einen neuen<br />
Showroom – und der kann sich definitiv sehen lassen! Die neuen Designs der Kultmarke werden im<br />
historischen Mailänder Palazzo Durini gezeigt – die eleganten Polstermöbel und Sofalandschaften<br />
finden mit der opulenten Stuckdekoration, dem gediegenen Parkett und den hohen<br />
Fenstern der noblen Räume ein würdiges architektonisches Pendant. Wow! +++<br />
+++ DREAM-TEAM. Design-Star Kelly Wearstler, die ihre erfolgreiche Firma in Kalifornien<br />
aufbaute, entwarf jetzt in Zusammenarbeit mit dem Brit-Farbhersteller Farrow & Ball eine<br />
Kollektion mit ganz besonderem Stil: Die Interior-Ikone präsentiert acht Farbnuancen, die<br />
die sonnige Leichtigkeit des Golden State in die eigenen vier Wände holen. Die versatilen<br />
Töne der »California Collection« sind über Farrow & Ball erhältlich. +++<br />
+++ IN STEIN GEMEISSELT. Kulinarik trifft Architektur – eine<br />
Verbindung, die in der neuen Erlebniswelt »Stoneum« zu sehen ist. STRASSER<br />
Steine, der österreichweite Marktführer für hochwertige Küchenarbeitsplatten aus<br />
Naturstein, errichtet mit »Stoneum« ein architektonisches Denkmal für das<br />
Naturmaterial – richtig sehenswert! +++<br />
Fotos: Joyce Park, Sojin Seung, Courtesy of Sebastian Herkner for Gan<br />
24 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Rimadesio<br />
Schiebetürenanlage Velaria,<br />
Fachböden Eos.<br />
Design Giuseppe Bavuso<br />
rimadesio.com<br />
Wien +43 1 30635-41 rimadesio@gruenbeck.co.at<br />
Armin Hausberger Agentur<br />
+43 (0) 512 319 786<br />
office@arminhausberger.at
my taste<br />
DELIA<br />
LACHANCE<br />
DELIA LACHANCE<br />
2011 begann die Unternehmerin den in<br />
Deutschland größten Home & Living<br />
Onlineshop für Interior und Design aufzubauen.<br />
Dass sie mit Westwing eine<br />
Marktlücke entdecken würde, erkannte<br />
die Businesswoman bereits, als sie für<br />
das Magazin »Elle Decoration« arbeitete:<br />
Delia Lachance suchte nach luxuriösem,<br />
aber leistbarem Mobiliar in Onlineshops<br />
und gründete schließlich ihren eigenen.<br />
Inspirierende Interior-Ideen, Möbel und<br />
auch Accessoires für jeden Geschmack<br />
und hippe neue Marken gehören zur<br />
Trademark des Unternehmens. Heute<br />
zählt Westwing insgesamt rund<br />
31 Millionen Mitglieder – und Delia<br />
Lachance zu den erfolgreichsten<br />
Geschäftsfrauen Deutschlands.<br />
westwing.de<br />
Was lieben designaffine Menschen<br />
privat? Mit welchen Stücken<br />
umgeben sie sich, was hinterlässt<br />
Eindruck? Westwing-Gründerin<br />
Delia Lachance hat uns ihre sechs<br />
Favoriten verraten.<br />
Sofa »Lennon« aus der Westwing-Collection<br />
»Ich bin ein absoluter Fan dieses Lounge-Sofas aus<br />
unserer Westwing-Collection! Durch seine verschiedenen<br />
Elemente und die Vielfältigkeit an Farben und Materialien<br />
ist Lennon ein echtes Statement-Piece für jeden Stil –<br />
auch für unser Zuhause in Portugal.«<br />
»Rainbow Mix Caramel«<br />
Spieluhr von CamCam Copenhagen<br />
»Für das Kinderzimmer meiner<br />
kleinen Tochter Sky liebe ich das<br />
zeitlose Design der Marke Cam Cam<br />
Copenhagen. Der Clou: Die Produkte<br />
der Marke sind nicht nur stylisch,<br />
sondern auch ökologisch<br />
und fair produziert.«<br />
Sagaform-Karaffe –<br />
Modell »Eden«<br />
»Mein Favorit für den derzeitigen<br />
Homeoffice-Alltag<br />
ist diese Wasser-Karaffe aus<br />
natürlichen Materialien. Die<br />
organische Form bringt<br />
Ruhe und Leichtigkeit an<br />
den Tisch und wertet jedes<br />
Homeoffice auf.«<br />
Saint-Laurent-Modell »Le Loafer«<br />
»Back to Basics – ein klassischer<br />
Loafer darf nie fehlen. Im Frühling<br />
beim Spaziergang oder als cooles<br />
Accessoire zum Business-Look –<br />
so kann ich auch ohne Highheels<br />
im Homeoffice meine Schuhleidenschaft<br />
ausleben.«<br />
Kosmetik von Molton Brown<br />
»Die herrlich duftenden Seifen &<br />
Cremes verbinden Luxus mit Alltag<br />
und sehen auch noch wahnsinnig<br />
schick aus. Deshalb findet man sie<br />
bei mir sowohl in der Küche als auch<br />
in den Bädern.«<br />
»Neo Slim Metall«<br />
von Faber-Castell<br />
»Einen schönen Füller<br />
hat man sein Leben lang!<br />
Ich liebe dieses zeitlose<br />
Modell in Roségold der<br />
Traditionsmarke Faber-<br />
Castell – ein Klassiker,<br />
der bleibt.«<br />
Courtesy of Westwing<br />
26 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Für eine Welt,<br />
in der man Schönes mit<br />
allen Sinnen genießt.<br />
Von der INTUO Küche werden Sie kaum die Finger lassen können.<br />
Schließlich ist es das Zusammenspiel hochwertiger Materialien und Oberflächen, welches<br />
sie so einzigartig macht. Sei es die Insel im Hochglanz-Lack mit schwarzer Griffleiste oder<br />
die Quarzitarbeitsplatte „Snow Desert“ im zeitlosen Leather Look. Entdecken Sie diese<br />
und mehr Besonderheiten in unseren Wohnwelten – und eine wertvolle Erkenntnis: auch<br />
in Ihrer Küche können Sie Um Welten besser wohnen. Mehr auf manzenreiter.at
trends / TRENDSETTER<br />
Im Atelier<br />
Mit großformatigen,<br />
ausdrucksstarken Porträts<br />
von Menschen mit dunkler<br />
Hautfarbe fordert Boafo<br />
die Blickwinkel der<br />
Betrachter heraus.<br />
Foto: Chris Cunningham<br />
28 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
RAHMEN-<br />
ERZÄHLUNGEN<br />
Der gefeierte Maler Amoako Boafo legte einen fulminanten<br />
Aufstieg in der Kunstszene hin. Und jetzt macht Dior aus seinen<br />
Bildern auch noch Mode. Ein Über- und Ausblick auf eine<br />
der momentan spannendsten Karrieren im Kunst-Business.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
Die Story hat es in sich. Noch vor<br />
zweieinhalb Jahren war Amoako<br />
Boafo lediglich einer Handvoll eingeweihter<br />
Kunstkenner ein Begriff.<br />
Aber dann – scheinbar aus dem Nichts –<br />
nimmt die Karriere des Künstlers aus Ghana<br />
Fahrt auf. Und zwar rasant. Passiert so etwas,<br />
ist das insofern auch perfekt, da auf diese<br />
Weise gleich mehrere gute Geschichten zu<br />
erzählen sind.<br />
Eine davon ist jene vom hochtalentierten<br />
Maler aus Ghana, der in der Küstenhauptstadt<br />
Accra ein Kunststudium beendet. Anfang<br />
der 2010er-Jahre verschlägt es ihn nach<br />
Wien. Der Liebe wegen. Hier an der Donau<br />
inskribiert der begabte Maler an der Universität<br />
für bildende Künste und beginnt Porträts<br />
zu malen. Von Menschen mit dunkler<br />
Hautfarbe, die er in der Stadt und der Black<br />
Community trifft. »Die Hauptidee oder das<br />
Ziel meiner Arbeit ist es, Menschen zu malen,<br />
die ich mag, Menschen, die mich inspirieren,<br />
Menschen, die Freiräume und<br />
Möglichkeiten schaffen. Was ich tue, ist, die<br />
guten Menschen um mich herum zu dokumentieren«,<br />
erklärte der Künstler, der 2019<br />
mit dem Strabag Artaward International ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
»Ich lernte Amoako Boafo bald, nachdem<br />
er in Wien angekommen war, kennen«, erinnert<br />
sich etwa der Wiener Kunst-Consulter<br />
und Galerist Raimund Deininger. »Man<br />
merkte sofort: Hier ist ein großartiger Maler<br />
und Techniker am Werk, der damals noch<br />
hyperrealistische Porträts, wie man sie etwa<br />
vom amerikanischen Künstler Chuck Close<br />
kennt, malte«, schwärmt er.<br />
Die Stadt und ihr künstlerisches Erbe hinterlassen<br />
jedenfalls relativ schnell Spuren bei<br />
Amoako Boafo. Inspiriert von der Wiener<br />
Moderne, vor allem aber von Egon Schiele,<br />
malt der Ghanaer jetzt überlebensgroße Porträts.<br />
Unverwechselbare übrigens, denn wenn<br />
es darauf ankommt, legt Boafo den Pinsel<br />
><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
29
trends / TRENDSETTER<br />
Shootingstar<br />
Amoako Boafo legte einen<br />
kometenhaften Aufstieg hin.<br />
Er führte aus Ghana<br />
über Wien direkt ins Herz<br />
der Kunstwelt.<br />
Fotos: Chris Cunningham, Jackie Nickerson, Courtesy of Dior, Courtesy of Mariane Ibrahim<br />
><br />
zur Seite und malt archaisch und expressiv<br />
mit den Fingern. So bringt er Struktur<br />
und Energie in die Gesichter, die nahezu<br />
skulptural wirken. »Der Kontrollverlust beim<br />
Malen mit Fingern gibt meiner Arbeit mehr<br />
Freiheit und flüssigen Charakter«, erklärte<br />
Boafo einmal seine Technik.<br />
RASANTER AUFSTIEG<br />
In einer vernetzten Welt, die ohnehin nicht<br />
selten am effektivsten über Bildkanäle auf<br />
Social-Media-Plattformen funktioniert, blieb<br />
das nicht lange unbemerkt.<br />
Der US-Künstler Kehinde Wiley, von Barack<br />
Obama ausgewählt, um dessen offizielles<br />
Konterfei für die National Portrait Gallery zu<br />
malen, wird auf Boafo aufmerksam, kontaktiert<br />
ihn über Instagram und empfiehlt ihn<br />
gleichzeitig einflussreichen Sammlern und<br />
Galeristen.<br />
Kleine Zwischenbilanz dieser »Starthilfe«:<br />
Die einflussreichen Megacollectors Mera und<br />
Don Rubell aus Miami förderten Boafo, das<br />
New Yorker Guggenheim Museum kaufte<br />
eines seiner Porträts. Und der Run geht weiter:<br />
Zwei Galerien, Robert Projects in Los Angeles<br />
und Mariane Ibrahim in Chicago vertreten<br />
den 37-Jährigen in den USA und auch die<br />
renommierte Kunstplattform Artsy wählte den<br />
Maler unter die einflussreichsten Künstler des<br />
vergangenen Jahres.<br />
Boafos Kunst passt genau zum Zeitgeist und<br />
zu aktuellen Markt-Tendenzen, die das Schaffen<br />
von afrikanischen Kreativen vermehrt in<br />
den Fokus rücken. Sie waren lange unterrepräsentiert,<br />
zudem wird im Zuge der »Black Lives<br />
Matter«-Bewegung und im gesellschaftspolitisch<br />
vorherrschenden Diversity-Diskurs der<br />
alte Kunstkanon gerade neu definiert. Gute<br />
Voraussetzungen also, die für den kosmopolitischen<br />
Ghanaer in einem (vorläufigen) viel<br />
beachteten Höhepunkt kulminierten: Bei einer<br />
Investition<br />
Boafos Porträts hinterlassen<br />
Eindruck. Aktuell starten<br />
Arbeiten des Künstlers<br />
bei rund 40.000 Euro.<br />
30 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Kunst trifft Mode<br />
Gemeinsam mit Dior-Designer Kim Jones<br />
kreierte Amoako Boafo Teile der aktuellen<br />
Sommerkollektion. Die Muster, Strukturen<br />
und Porträts seiner Bilder dienten als Vorlage.<br />
sichter von der Leinwand zurück ins echte<br />
Leben führt. Ein einfaches Prinzip, trotzdem<br />
aber auch ein ziemlich gewieftes Spiel mit<br />
Bedeutungsebenen, Realität und Identität.<br />
»Kunst und Mode stehen sich in vielerlei<br />
Hinsicht sehr nahe. Zum Beispiel im Schaffungsprozess.<br />
Mode ist ein Antrieb für die<br />
Kunst – und Kunst kann bei der Selbstverwirklichung<br />
helfen«, erklärte der Künstler die<br />
Kooperation mit dem Hause Dior, das übrigens<br />
eine sehr lange Tradition hat, wenn es<br />
darum geht, mit Künstlern zusammenzuarbeiten.<br />
Eine Win-Win-Situation übrigens.<br />
Denn für Boafo bringt die Dior-Kooperation<br />
zusätzliche Aufmerksamkeit – eine der härtesten<br />
Währungen, ist doch mit ihr Bekanntheit<br />
und Einfluss verbunden. Und das<br />
braucht ein Gegenwartskünstler, damit es<br />
weitere Storys über ihn gibt. <<br />
Phillips-Auktion im Februar 2020 wurde sein<br />
Werk »The Lemon Bathing Suit« um 880.000<br />
Dollar ersteigert.<br />
Die Versteigerung und der erzielte Preis<br />
waren allerdings nicht ganz unumstritten.<br />
Strohmänner kauften im Auftrag von Boafo<br />
sein eigenes Bild. Dies kann man wohl auch<br />
als legitimen Versuch, Deutungs- und Preishoheit<br />
für das eigene Werk zurück zu erlangen,<br />
sehen. Gilt doch der Künstler, der zur Zeit in<br />
Ghana weilt, auch als sehr cleverer und cooler<br />
Stratege. Trotzdem: Hat man es am Ende gar<br />
mit einer Blase zu tun? Kunstkenner und<br />
Sammler Raimund Deininger sieht das nicht<br />
so: »Natürlich muss man genau hinschauen,<br />
wenn jemand von Null auf Tausend geht. Aber<br />
ich glaube nicht, dass das, was sich gerade um<br />
Amoako Boafo abspielt, ein Hype ist. Dazu ist<br />
er zu gut. Seine Bilder werden vielleicht nicht<br />
mehr ganz so schnell steigen, aber ganz sicher<br />
nicht an Wert verlieren.«<br />
KUNST TRIFFT MODE<br />
Boafo selbst nutzt die aktuelle Aufmerksamkeit,<br />
die um seine Person herrscht, mehr als<br />
geschickt. Ein perfektes Beispiel ist seine<br />
aktuelle Kooperation mit dem französischen<br />
»Ich glaube nicht, dass die<br />
große Aufmerk samkeit rund<br />
um Amoako Boafo nur ein<br />
Hype ist. Dazu ist er zu gut!«<br />
RAIMUND DEININGER<br />
Galerist, Art-Consulter und Kunstsammler<br />
Modehaus Dior. Boafo, der als sehr modeaffin<br />
gilt, und in seinen Porträts gerne Kleidung<br />
mit fantasievollen Mustern und<br />
Motiven erfindet, lernte vor zwei Jahren am<br />
Rande der Art Basel Miami Beach den Dior-<br />
Kreativchef Kim Jones kennen. »Ich fühlte<br />
mich von der Intensität dieser Porträts gleich<br />
angesprochen – die Kraft der Bewegung, die<br />
Auswahl der Farben, viele Aspekte seiner<br />
Arbeit und seiner Art, die Dinge zu sehen,<br />
berühren mich«, lässt Kim Jones wissen. Man<br />
verstand sich also auf Anhieb. Vor allem beeindruckte<br />
den Dior-Kreativen das Porträt<br />
»Green Beret«, auf dem unter anderem auch<br />
ein Hemd mit feinem Efeumuster zu sehen<br />
ist, das zu einem Signal-Piece der aktuellen<br />
Dior-Männer-Kollektion wurde, die Boafos<br />
Muster, Strukturen und charaktervolle Ge-<br />
AMOAKO BOAFO<br />
1984 in Accra, der Hauptstadt Ghanas<br />
geboren, brachte sich Amoako Boafo das<br />
Malen zunächst selbst bei. Der Arbeitgeber<br />
seiner Mutter übernahm dann die Gebühren<br />
für ein Universitätsstudium am Ghanatta<br />
College of Art and Design. Resultat des<br />
Studiums: die Auszeichnung als bester<br />
Maler des Jahres. 2013 geht Boafo nach<br />
Wien und studiert zuerst bei Ashley Hans<br />
Scheirl, danach bei Kirsi Mikkola Malerei. In<br />
Wien verfeinert sich der Stil des exzellenten<br />
Technikers. Einflüsse von Klimt, Schiele und<br />
Lassnig sind nicht mehr zu leugnen. Seine<br />
Chicagoer Galeristin Marian Ibrahim<br />
schwärmt: »Er hat die Art und Weise, wie<br />
Porträts wahrgenommen werden, komplett<br />
verändert und erneuert.« Innerhalb kürzester<br />
Zeit avancierte Boafo zu einer der<br />
heißesten Aktien am Kunstmarkt.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
31
trends / KUNST X FASHION<br />
GUT KOOPERIERT …<br />
Mode & Kunst – eine interessante Liaison. <strong>LIVING</strong> hat neben<br />
der Koop. von Boafo und Dior ein paar historische und legendäre<br />
Ergebnisse dieser gegenseitigen Beziehung herausgesucht.<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. TEXT MANFRED GRAM<br />
dem Meister des Surrealen entwickelte sie Anzüge<br />
mit Taschen in Lippenform oder das weltberühmte<br />
Lobster-Kleid. Eine Abendrobe, auf<br />
die ein überdimensionierter, knalliger Hummer<br />
gedruckt war.<br />
FAME<br />
Manchmal tut es gut, das Offensichtliche<br />
ein wenig näher zu beleuchten.<br />
Etwa, wenn es um das unbestreitbare<br />
Naheverhältnis zwischen Kunst<br />
und Mode geht. Oder Mode und Kunst. Je<br />
nachdem. Denn sowohl Künstler als auch Modedesigner<br />
inspirieren sich gegenseitig auf sehr<br />
vielfältige Weise.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist die Luxus-Marke<br />
Dior. Wie bei kaum einem anderen Fashion-<br />
Label ist hier Kunst tief in der Marken-DNA<br />
verankert. Firmengründer Christian Dior war<br />
Kunsthändler und Galerist, ehe er sich in den<br />
1940er-Jahren komplett der Mode zuwandte.<br />
Die Affinität blieb aber erhalten. Und heute,<br />
über 70 Jahre später, hat das Haus mit Kim<br />
Jones einen Kreativdirektor, der die Nähe zu<br />
Künstlern wie dem US-Amerikaner KAWS<br />
oder dem gefeierten Malstar Amoako Boafo<br />
(s. S. 28) sucht.<br />
Spannende Beispiele, wie sich Kunst und<br />
Mode gegenseitig inspirieren, findet man übrigens<br />
früh. Eine besonders schöne Liaison spielte<br />
sich etwa in den 1930er-Jahren in Paris<br />
zwischen der Italieniern Elsa Schiaparelli und<br />
dem Spanier Salvador Dalí ab. Gemeinsam mit<br />
Luftig<br />
Zum Zehn-Jahres-<br />
Jubiläum von Alexander<br />
McQueens »Skull<br />
Scarf« designte Kunst-<br />
Superstar Damien Hirst<br />
(Bild) 30 neue Schals<br />
mit Insekten, Käfern und<br />
Schmetterlingen und<br />
inszenierte die Stücke<br />
als »Seidenballett«.<br />
Dabei müssen sich die Kooperationspartner<br />
nicht einmal zwingend persönlich kennen oder<br />
gar Zeitgenossen sein. Als der Mode-Revolutionär<br />
Yves Saint Laurent 1965 sein Mondrian-<br />
Cocktailkleid präsentierte, war der<br />
niederländische Künstler Piet Mondrian, der<br />
mit seinem strikten, geometrischen Werk für<br />
das Kleid Pate und Inspirationsquelle war, bereits<br />
über 20 Jahre tot. Allerdings fungierte der<br />
Vorgezeichnet<br />
Miuccia Prada überzeugten die Illustrationen<br />
des Franzosen Christophe Chemin – sie vertraute<br />
ihm 2016 und 2017 Teile der Prada-Kollektion<br />
an. Für Chemin der Durchbruch als Künstler.<br />
Fotos: Jacqueline Larma/AP Images/picturedesk.com, action press, Shutterstock, Courtesy of Alexander McQueen & Damien Hirst, Courtesy of Prada<br />
32 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Schalentier<br />
Surrealist und Malgenie Salvador Dalí<br />
(Bild) kreierte 1937 mit Elsa Schiaparelli<br />
das legendäre »Lobster Kleid« – für viele<br />
Experten eine Art Urknall im Zusammenspiel<br />
von Mode und Kunst.<br />
Tragbar<br />
In einer Mischung aus<br />
ironischer Selbstreferenz<br />
und Hommage an die<br />
Meister der Kunstgeschichte<br />
gestalte Jeff Koons (Bild)<br />
für Louis Vuitton ab 2016<br />
mehrere Handtaschen-Serien.<br />
Erfolg mit dem Kleid als eine Art Türöffner zur<br />
Pop-Art, die gerade mit ihrem künstlerischen<br />
Aushängeschild Andy Warhol Richtung Höhepunkt<br />
marschierte. Yves Saint Laurent und<br />
Warhol freundeten sich an und inspirierten<br />
sich gegenseitig.<br />
Überhaupt musste die Pop-Art öfters herhalten,<br />
wenn es um modische Kreativprozesse<br />
ging. Gianni Versace, vom Werk Warhols besessen,<br />
druckte 1991 die bunten Konterfeis von<br />
Marilyn Monroe und James Dean auf ein<br />
Abendkleid, und Louis Vuitton gewährte Pop-<br />
Art-Künstler Jeff Koons die Freiheit, eine Taschenkollektion<br />
zu gestalten. Darauf zu sehen:<br />
Meisterwerke der Kunstgeschichte von Monet<br />
bis Turner. Der mehrfach ironische Bruch<br />
geht sich aber aus. So wie beim britischen<br />
Kunstsuperstar Damien Hirst, der vom Label<br />
Alexander McQueen gebeten wurde, das Signature-Piece<br />
der Nullerjahre, den »Totenkopf-<br />
Schal«, neu zu interpretieren. Mit Käfern,<br />
Insekten und Schmetterlingen wuchs alles zu<br />
einer Art barockem Vanitas-Fun zusammen.<br />
Man sieht: Kooperationen zwischen Fashion<br />
und Art scheinen dann erfolgreich zu laufen,<br />
wenn der Künstler einigermaßen bekannt ist.<br />
Wobei – auch das muss nicht sein: Der sehr<br />
einflussreichen Miuccia Prada sind derartige<br />
Gepflogenheiten nämlich gerne einmal<br />
wurscht. Ihr gefielen 2016 die Zeichnungen<br />
und Illustrationen des in Berlin lebenden Franzosen<br />
Christophe Chemin derart gut, dass ihr<br />
der geringe Bekanntheitsgrad des Künstlers<br />
egal war. Sie vertraute ihm zwei Kollektionen<br />
an, die zum Hit wurden und den Zeichner<br />
berühmt machten.<br />
Mode bewegt sich bekanntlich zwischen<br />
Kunst und Konsum – in Zusammenarbeiten<br />
mit den internationalen Stars der Kunstszene<br />
wird das einmal mehr deutlich. Genauso wie<br />
die kreative Kraft, die daraus resultiert.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
33
trends / STREIFEN<br />
Bunt behängt<br />
Eine originelle Alternative zu<br />
Gemälden bieten textile<br />
Wandbehänge – hier in<br />
Colour-Block-Optik.<br />
anthropologie.com<br />
Gut gepolstert<br />
Wer den Streifenlook<br />
etwas vorsichtiger<br />
angehen möchte, ist<br />
mit dem in gedeckten<br />
Farben gehaltenen<br />
Kissen von Normann<br />
Copenhagen gut<br />
beraten.<br />
trouva.com<br />
Edles Garn<br />
Das Design des<br />
kreativen Beistelltisches<br />
des Luxuslabels<br />
Missoni<br />
ist von einer Garnspule<br />
inspiriert,<br />
die Streifenoptik<br />
ergibt sich durch<br />
um den Korpus<br />
gewickelte Fäden.<br />
missoni.com<br />
STREIFENLOOK<br />
Spring-Alert! Mit poppigen Farben und fröhlichen Streifen<br />
holen wir uns jetzt erfrischendes Interior und stilvolle<br />
Accessoires ins Haus, die ein super schickes Flair versprühen.<br />
Ganz schön knallig<br />
Dieses Sofa im<br />
Retro-Look von<br />
HKliving kombiniert<br />
gekonnt kräftiges<br />
Neongelb mit zartem<br />
Beige – so kommt die<br />
Streifenoptik besonders<br />
stilvoll zur Geltung.<br />
orangehaus.eu<br />
Black or White?<br />
Bei diesem asymmetrisch<br />
gestreiften Teppich aus handgewebter<br />
Baumwolle muss<br />
man sich nicht entscheiden!<br />
rugvista.de<br />
Fotos: Xavier Marsical, Courtesy of Lorenza Bozzoli Design, www.connox.at/Courtesy of Established & Sons, Courtesy of Kelly Wearstler<br />
34 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Charmanter<br />
Stauraum<br />
Die entzückenden<br />
Boxen von OYOY lassen<br />
unerwünschten Krimskrams<br />
im Nu von<br />
Tischen und Co.<br />
verschwinden.<br />
debijenkorf.de<br />
Bonbon-Look<br />
Designer Sebastian Wrong<br />
entwarf die gestreifte Pendelleuchte<br />
nach dem Vorbild der<br />
venezianischen Glasbläser.<br />
andlight.at<br />
Stilvoll serviert<br />
Auf der hübschen<br />
Kuchenplatte aus<br />
hochwertigem Marmor<br />
lassen sich Backwaren<br />
aller Art geschmackvoll<br />
drapieren.<br />
editionsmilano.com<br />
Elegante Ringel<br />
Kelly Wearstlers »Fairfax<br />
Chair« setzt den Streifenstil<br />
dezent in Szene – die<br />
asymmetrische Lehne<br />
verleiht dem Möbel einen<br />
besonderen Twist.<br />
kellywearstler.com<br />
Streifenhörnchen<br />
Hay ist bekannt für erfrischende<br />
Designs. Mit der »Juice Vase« ist der<br />
norwegischen Designerin Kristine<br />
Five Melvær für Hay ein Objekt<br />
gelungen, das Potenzial zum Kultstück<br />
hat. Lebendige Optik und klare Farbgebung<br />
spiegeln das Portfolio der<br />
talentierten Norwegerin wider, deren<br />
interdisziplinärer Zugang Design<br />
und Kommunikation vereint.<br />
kristinefivemelvaer.com<br />
Schöner Schwung<br />
Die »Juice Vase«<br />
ist in mehreren<br />
fröhlichen Farbkombinationen<br />
und<br />
verschiedenen<br />
Größen erhältlich.<br />
connox.at<br />
LORENZA BOZZOLI<br />
Die Künstlerin und Designerin Lorenza<br />
Bozzoli studierte in der Accademia di<br />
Belle Arti di Brera in Milano und entwarf<br />
sowohl Kollektionen für Modelabels<br />
wie Plein Sud und Sergio Rossi<br />
als auch für Interior-Größen à la<br />
Alessi, Editions Milano und Dedon.<br />
Für die »Artemest Virtual Craft<br />
Week« designte die gebürtige Italienerin<br />
die »Bean Couture«: farbenfrohe<br />
Samtbänke und Poufs im Art-Déco-<br />
Stil, deren Fransenbehang von geometrischen<br />
Mustern und Streifen<br />
durchzogen ist. lorenzabozzoli.com<br />
Fröhliche Fransen<br />
Die Sitzbänke und Hocker der<br />
»Bean Couture«-Kollektion<br />
gibt es neben zahlreichen<br />
verfügbaren Varianten auch in<br />
maßgefertigter Ausführung.<br />
artemest.com<br />
Tafelfreuden<br />
Für ein fröhliches Tablesetting<br />
im Streifenlook sind diese<br />
handbemalten Teller in<br />
kräftigen Farben genau das<br />
Richtige. oka.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
35
trends / LAMPENSCHIRME<br />
1.<br />
2.<br />
LAMPEN<br />
HEROES<br />
Wir treiben es bunt! Langweilige Lampenschirme<br />
sind Kompositionen von gestern. Mit<br />
opulenten Mustern und kräftigen Tönen setzen<br />
die Kreativen jetzt selbstbewusste Akzente.<br />
3.<br />
7.<br />
5.<br />
4.<br />
6.<br />
1. Eklektisch Der »Zig Zag«-Lampenschirm des schottischen Labels Curiouser and Curiouser wird mit hochwertiger Baumwolle von Hand bezogen. curiouserandcuriouser.com<br />
2. Elegant Durch einen aufwendigen Färbeprozess und zahlreiche Arbeitsschritte entsteht das von Schumacher entworfene edle Muster des »Adari Ikat«-Lampenschirms.<br />
theshadeshop.com 3. Affenstark Die richtige Dosis fröhlicher Dschungelatmosphäre für das Interieur bringt der »Bermuda Pendant«-Lampenschirm mit sich. trouva.com<br />
4. Tropen-Feeling lässt dank des Palmendesigns von Eva Sonaike nicht lange auf sich warten – so verkürzt man sich stilvoll die Zeit bis zum lang ersehnten Urlaub.<br />
evasonaike.com 5. Streifen-Optik Dieser Lampenschirm von Hay tanzt sowohl durch kreative Formgebung als auch durch sein asymmetrisches Streifenmuster aus der<br />
Reihe. connox.at 6. Bunt gemustert Der seidene Lampenschirm von Rosanna Lonsdale ist durch seine vielfältige Farbgebung mit verschiedensten Sockeln kombinierbar.<br />
rosannalonsdale.com 7. Animalisch Der von Anna Jacobs designte Lampenschirm mit extravagantem Pfauenprint ist garantiert ein Eyecatcher. amara.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
36 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Komfort in Reinkultur.<br />
Einen Diwan für das 21. Jahrhundert zu schaffen, schwebte den Designern von Jehs + Laub vor, als sie Moss entwickelten – ein Sofa, das einen mit<br />
seinen daunengefütterten Kissen regelrecht umschlingt. Dabei sorgen mit Handwerkskunst gefertigte Details – wie der Spalt zwischen Rücken- und<br />
Armlehne oder die umlaufende Paspel – dafür, dass selbst herrlichstes Herumlümmeln sich anfühlt wie Hochkultur.<br />
COR.DE/MOSS<br />
COR interlübke Studio Wien, Tuchlauben 21, 1010 Wien, cor-interluebke.at | WOHNEREI F & W, Rüdengasse 7-9, 1030 Wien, wohnerei.at<br />
Einrichtungshaus Schwarzott, Wienerstraße 13-21, 2500 Baden, schwarzott.at | DOSTAL Innenarchitektur, Salzburgerstraße 205, 4030 Linz,<br />
dostal.at | Schiffer & Sams, Salzburger Straße 152, 4820 Bad Ischl, sams.at | Joes Möbelboutique, Grabenweg 12, 6020 Innsbruck, joesmoebel.at<br />
Hutle – Einrichten.Tischlerei.Innenarchitektur, Lustenauerstraße 87, 6850 Dornbirn, hutle.com | Knittelfelder Einrichtungshaus & Tischlerei,<br />
Pirching 41, 8200 Gleisdorf, knittelfelder.at | Die Einrichtung, Pischeldorfer Straße 90, 9020 Klagenfurt, die-einrichtung.at
trends / GARTENSTILE<br />
Fotos: Shutterstock, Stockfood<br />
38 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
REISE<br />
UM DEN<br />
GLOBUS<br />
Prächtige Gärten waren schon immer ein gelungenes<br />
Beispiel für Globalisierung. Man holte sich Inspiration<br />
von seinen Reisen. Und kreierte ein kleines Paradies,<br />
das Urlaub auch Zuhause ermöglichte. <strong>LIVING</strong> zeigt<br />
Tipps für Gartenstile, die zeitlos schön und aktuell sind.<br />
TEXT KARIN CERNY<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
39
trends / GARTENSTILE<br />
Alles blüht und duftet: Im französischen<br />
Garten stehen üppige Pflanzen im Zentrum:<br />
Hortensien, Lavendel, Feigen, Zypressen.<br />
Aber auch viele Kräuter wie Rosmarin oder<br />
Thymian, die nicht nur schön anzusehen<br />
sind, sondern auch köstlich riechen und in<br />
der Küche zum Einsatz kommen.<br />
Der Garten ist ein Ort, an dem wir<br />
unser Fernweh ausleben: Ein Lavendelfeld,<br />
und wir haben sofort Bilder<br />
vom Urlaub in Südfrankreich im<br />
Kopf. Blühende Zierkirschen entführen nach<br />
Japan. Und Palmen lassen an England denken.<br />
Palmen, England? Das mag absurd klingen,<br />
aber Martin Jann von der Gärtnerei<br />
Starkl klärt auf: »In englischen Gärten fand<br />
man schon vor 200 Jahren Palmen und Rhododendren.<br />
Ab dem 18. Jahrhundert waren<br />
Pflanzen aus aller Welt auch in europäischen<br />
Gärten zu finden.«<br />
Erstaunlich, wie wenig sich über die Jahrhunderte<br />
verändert hat: Man holt sich seit<br />
jeher Inspiration von Reisen und hofft, dass<br />
die exotischen Sträucher und Blumen auch<br />
daheim überleben. Insofern waren Gärten<br />
schon immer Hybride, Orte, an denen unterschiedliche<br />
Kulturen zusammenkamen. Der<br />
aktuelle Klimawandel begünstigt, dass viele<br />
Pflanzen auch hierzulande wachsen, die es<br />
früher schwieriger hatten. »Vor 15 Jahren<br />
»Es gibt auch im Garten Trends,<br />
im Moment vermischen sich<br />
die Stile. Mir ist Nachhaltigkeit<br />
wichtig – die Bepflanzung so<br />
anzupassen, dass man<br />
später keine künstliche<br />
Bewässerung braucht.«<br />
JOHANNA KALNOKY Gartenplanerin<br />
hätte man nicht gedacht, dass bei uns Feigenbäume<br />
im Garten wachsen. Mittlerweile gedeihen<br />
sie prächtig, ebenso wie Olivenbäume<br />
oder die Toskana-Zypresse«, erklärt Gartenexperte<br />
Jann.<br />
Welcher Garten für einen Menschen in<br />
Frage kommt, hat also auch immer mit Nostalgie<br />
zu tun. Welche Gerüche möchte man<br />
Zuhause haben? Welche Erinnerungen sollen<br />
dabei wach werden? Vor allem der französische<br />
Garten im Stil der Provence gilt als<br />
Duftparadies, schließlich werden hier die<br />
besten Parfums der Welt hergestellt. Die<br />
französischen und italienischen Gärten sind<br />
gleichermaßen ideal, wenn man gern selbst<br />
kocht: Rosmarin und Knoblauch, Majoran<br />
und blühender Ziersalbei. Alles wuchert und<br />
dient gleichzeitig einem kulinarischen Zweck.<br />
Der Provence-Stil ähnelt dem Toskana-Stil:<br />
Terrassenförmige Steinhäuser, die vor der<br />
brennenden Sonne schützen sollen, Weinberge<br />
und Olivenhaine, mediterranes Flair. »Ein<br />
absolutes Must im französischen Garten<br />
><br />
Fotos: Shutterstock (2), Courtesy of Johanna Kalnoky<br />
40 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Der japanische Garten ist ein philosophisches<br />
Gesamtkunstwerk. Er ist sehr reduziert und<br />
bevorzugt wenige Pflanzen, die aber starke<br />
Akzente setzen. Bambus liegt nicht mehr so<br />
im Trend wie noch vor einigen Jahren. Dafür<br />
erleben Bonsais gerade wieder eine kleine<br />
Renaissance.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
41
trends / GARTENSTILE<br />
Blick aufs Meer: Der Klimawandel lässt<br />
auch in unseren Breitengraden mediterrane<br />
Pflanzen wie Feigen oder Zitronen gedeihen.<br />
Um einen perfekten italienischen Garten<br />
anzulegen, sollte man aber trotzdem viel<br />
Sonne haben. Und auch planen, wie man<br />
empfindliche Pflanzen vor der Kälte schützt.<br />
Fotos: Shutterstock (2), begruender.at<br />
42 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
»Ein absolutes Must im<br />
französischen Garten sind<br />
Hortensien und Lavendel.<br />
Dann stellt sich sofort ein<br />
Provence-Gefühl ein.«<br />
PETER BAUMGARTEN BeGründer<br />
sind Hortensien und Lavendel. Dann stellt<br />
sich sofort ein Provence-Gefühl ein«, so Peter<br />
Baumgarten von BeGründer.<br />
Englische Gärten galten lange als geometrische<br />
Planspiele, als begehbare Landschaftsgemälde.<br />
Aber auch das hat sich über die<br />
Jahrhunderte verändert. »Der englische Garten<br />
mit einer viel lockereren Bepflanzung ist<br />
inzwischen die Hauptinspiration«, sagt Jann:<br />
»Obwohl man sagen muss, dass viele Gärten<br />
ohnehin ein Mix aus englisch, französisch<br />
und italienisch sind.« Trotzdem sind englische<br />
Gärten in ihrer Anlage nach wie vor<br />
eine Spur penibler und strukturierter. »Sie<br />
leben vom Kontrast aus perfektem Rasen und<br />
üppiger Staudenbepflanzung«, erklärt Baumgarten.<br />
»Es gibt auch im Garten Trends, im Moment<br />
vermischen sich die Stile«, bestätigt die<br />
in England lebende Gartenplanerin Johanna<br />
Kalnoky: »Mir ist Nachhaltigkeit wichtig, die<br />
Bepflanzung so anzupassen, dass man später<br />
keine künstliche Bewässerung braucht.« Deshalb<br />
sollte man schon vorher prüfen, welche<br />
Voraussetzungen man vorfindet. »Einen italienischen<br />
Garten sollte man nur anlegen,<br />
wenn man wirklich viel Sonne hat«, sagt<br />
Baumgarten: »Man kann den Pflanzen aber<br />
auch durch die richtige Lage helfen. Zypressen<br />
überleben auch kalte Winter, wenn sie<br />
eine schützende Wand in der Nähe haben.«<br />
Die größte Herausforderung ist freilich der<br />
japanische Garten, der ein Gesamtkunstwerk<br />
darstellt. »Er hat sich aus der Philosophie<br />
entwickelt und ist sehr reduziert: Wenig<br />
Pflanzen wie der Fächerahorn, Zierkirschen,<br />
Azaleen oder Bambus, die starke Akzente<br />
setzen«, so Jann: »Der japanische Garten<br />
hatte seinen Höhepunkt vor rund 20 Jahren.<br />
Mittlerweile ebbt der Trend Bambus wieder<br />
ab.« Dafür erleben Bonsais gerade wieder<br />
eine kleine Renaissance. »In einem Topf im<br />
Garten sind sie ein echtes Highlight und werden<br />
wieder verstärkt nachgefragt«, bestätigt<br />
Baumgarten.<br />
Japanische Gärten sind etwas für Liebhaber,<br />
es bieten sich eher Nischen im japanischen<br />
Stil an. Einen ganzen japanischen<br />
Garten mit Wasserbecken, Brücke und Kiesflächen,<br />
deren Wellenmuster das Meer oder<br />
einen See versinnbildlichen, sollte man nur<br />
anlegen, wenn man tatsächlich dort meditieren<br />
und seinen Tee stilvoll zu sich nehmen<br />
möchte. Dann steht dem Shinrin Yoku nichts<br />
mehr im Weg: Das japanische Waldbaden ist<br />
längst eine anerkannte Therapieform, die<br />
man auch im eigenen Garten ausleben kann.<br />
Everything goes? Ja und nein. Man braucht<br />
keine Angst zu haben, Fehler im Garten zu<br />
machen. Entscheidend ist das harmonische<br />
Gesamtbild, und nicht, woher man sich die<br />
Inspiration geholt hat. Besonders von Italien<br />
kann man lernen, dass Garten und Villa aus<br />
einem Guss entstehen sollten. Erst wenn das<br />
Haus, der Garten und der eigene Lebensstil<br />
zusammenpassen, dann ist man am Ziel. Und<br />
kann sich zurücklehnen und die blühende<br />
Pracht genießen.<br />
<<br />
Eine klare Trennung von Rasen und<br />
Sträuchern ist im englischen Garten<br />
wichtig, der auf prächtige Farben und üppigen<br />
Wuchs setzt. Die Pflanze steht im Zentrum,<br />
Rosen gehören dazu. Holzmöbel und freistehende<br />
Töpfe, die am Wegesrand stehen, runden das<br />
perfekte britische Landleben ab.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
43
trends / GARTEN-ACCESSOIRES<br />
Kleine Helfer<br />
Nützliche Werkzeuge, die auf<br />
ihren Einsatz im Blumen- oder<br />
Gemüsebeet warten.<br />
thegardenshop.de<br />
GARTENPARTY<br />
Es ist wieder die Zeit für Hobby-Gärtner. Denn »Garteln« ist das verdiente<br />
Timeout im Grünen und entspannt Körper wie Seele. Dazu gehört auch<br />
die passende Ausrüstung. Am besten bunt und blütenreich.<br />
Gummistiefel<br />
Feminine Linien und dezente<br />
Farben machen die Gummi-<br />
Stiefelette zum idealen<br />
Accessoire im Garten.<br />
aigle.com<br />
Japanische Tradition<br />
Das Gartenset von Japan Best<br />
kommt in einer robusten<br />
Tasche aus Baumwoll-<br />
Canvas, in der das edle<br />
Werkzeug Platz findet.<br />
mrporter.com<br />
Fotos: Courtesy of Mr. Porter, beigestellt<br />
44 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Altenglisch<br />
Der faltbare Gartenhocker bietet viel<br />
Platz für Gartengeräte und andere<br />
Utensilien in den geräumigen<br />
Seitentaschen. bloomling.at<br />
Sonnenschutz<br />
Ein breitkrempiger Strohhut<br />
darf bei der Gartenarbeit nicht<br />
fehlen. Dieses Modell macht<br />
das Gärtnern filmreif.<br />
lederleitner.at<br />
Farbtupfer<br />
Die Pflanzetiketten »Flora &<br />
Fauna« von Burgon & Ball<br />
aus haltbarem Buchenholz<br />
erfreuen mehrere Jahre lang.<br />
thegardenshop.de<br />
Kronjuwel<br />
Die formschöne Gießkanne in<br />
Brillantform beweist, dass<br />
Diamanten auch die besten<br />
Freunde der Gärtnerin sind.<br />
gardenglory.de<br />
Shabby-Chic<br />
Wunderschöne Gießkanne<br />
für Nostalgiker aus Eisen mit<br />
Antik-Finish – kann auch mit<br />
Blumen bepflanzt werden.<br />
loberon.at<br />
Blickfang<br />
Stattliches Vogelhaus,<br />
sorgfältig in Handarbeit aus<br />
Teakholz gezimmert – die<br />
Vögel im Garten werden es<br />
lieben. garpa.de<br />
Landhausstil<br />
Stilvoller Wildleder-Rosenhandschuh<br />
für die Gartenarbeit. Die<br />
klassische Stulpe im »English<br />
Rose«-Design schützt die Unterarme<br />
vor Dornen.<br />
britishgarden.eu<br />
Bauerngartenblumen<br />
Das Buchenholzkästchen<br />
beherbergt acht besonders<br />
schönblütige Klassiker des<br />
Bauerngartens.<br />
manufactum.at<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
45
trends / KRÄUTERGARTEN<br />
NICHT OHNE MEINE KRÄUTER<br />
Von Schnittlauch, Johanniskraut über Salbei bis Rosmarin – ob im Blumentopf oder im<br />
selbstgestalteten Beet: Diese Auswahl an Kräutern darf in keinem Garten fehlen.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
1. Wilder Schnittlauch Das vergessene Würzkraut kann von Jänner bis Mai geerntet werden, schmeckt nach frischem Knoblauch und passt ideal zum Salat, Omelett oder<br />
aufs Butterbrot. praskac.at 2. Wilder Knoblauch Nicht nur die Blätter, auch die dekorativen Blüten sind essbar. Die Pflanze ist ein echter Hingucker. Ursprünglich kommt<br />
Tulbaghia violacea aus dem südlichen Afrika. flora-toskana.com 3. Wilder Thymian Eine sehr robuste Pflanze, die wunderschön blüht. In der Küche hilft sie, schwere und<br />
fettige Speisen bekömmlicher zu machen. Auch für deftige Eintöpfe ideal. praskac.at 4. Salbei Eine eigene Apotheke im Garten: Salbeitee hilft bei Halsweh. Aber auch als<br />
vielseitiges Gewürzkraut ist es in der mediterranen Küche nicht wegzudenken. feigenhof.at 5. Rosmarin Der Klassiker. Ein immergrüner Halbstrauch, der auch im Winter<br />
aromatisch duftet. Geerntet werden ganze Zweige, die auch bestens zu Grillgut passen. praskac.at 6. Lavendel Kaum eine Pflanze ist so dekorativ wie Lavendel, der sofort<br />
an Südfrankreich denken lässt, wo die besten Parfums der Welt hergestellt werden. dehner.at 7. Johanniskraut Die Pflanze wird bei Wunden und Verbrennungen –<br />
meist in Form von Ölen – angewendet. Man schreibt ihr auch eine stimmungsaufhellende Wirkung zu. praskac.at 8. Fenchel Das Kraut wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2009<br />
gekürt. Nicht nur die Knolle, die wir alle kennen, ist essbar. Fenchelsamen geben einen guten Tee, die Blätter eignen sich zum Würzen. praskac.at 9. Sumac Ein Gewürz<br />
mit säuerlichem, zitronigem Geschmack, nicht wegzudenken aus der türkischen, arabischen und persischen Küche. Sehr dekorative rote Blüten. babettes.at<br />
8.<br />
9.<br />
Fotos: Mary Jo Hoffman/www.stillblog.net<br />
46 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
PRASKAC<br />
JETZT BEGINNT DIE<br />
GARTENZEIT!<br />
Schöpfen Sie aus dem Vollen und wählen Sie beste Pflanzenqualität aus Europas größtem<br />
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dürfen von absoluter Regionalität und Ressourcenschonung ausgehen.<br />
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Jeder noch so kleine Balkon, jedes<br />
Fleckerl Grün wird für eigenes<br />
Obst & Gemüse, Salat, Kräuter,<br />
Naschpflanzen, Beeren und Früchte<br />
genutzt. Ein großes Gemüsebeet ist phantastisch,<br />
aber nicht unbedingt notwendig.<br />
Bei Praskac finden Sie dem Trend entsprechend<br />
eine Vielzahl an Zwergobst-, Gemüse-<br />
und Beerensorten: So können Äpfel,<br />
Pfirsiche, Himbeeren, Brombeeren, Kiwis,<br />
Mini-Naschgurken, Paprika & Co auf<br />
kleinstem Platz gedeihen.<br />
Verschaffen Sie sich einen Überblick<br />
und überlegen Sie, was Sie sich wünschen.<br />
Achten Sie auf Platzbedarf, Sonne, Schatten<br />
und Bodenbeschaffenheit und nicht<br />
zuletzt auf den Pflegeaufwand. Gehören<br />
Sie zu den Genießern, die lieber in der<br />
Hängematte liegen oder zu den Fleißigen,<br />
für die Gartenarbeit Meditation ist?<br />
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Gartencenter in Tulln. Rund um die Uhr<br />
finden Sie Pflanzanleitungen und gärtnerische<br />
Tipps zu fast allen Themen am Youtube<br />
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Von 13. Mai bis 13. Juni bietet Ihnen<br />
Praskac unter dem Motto »Blütenzauber<br />
im Zeichen der Liebe« ganz spezielle<br />
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ADVERTORIAL<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
47
trends / CLEANER<br />
SAUBERE SACHE<br />
Putzmittel müssen schon längst nicht mehr wie Putzmittel aussehen. Im ansehnlichen Design<br />
sind sie mittlerweile zu stylischen Haushalts-Accessoires avanciert und erfüllen auch sonst<br />
ihren Zweck: u. a. hautschonend und biologisch abbaubar – wer wird hier nicht zur Putz-Fee?<br />
1.<br />
2.<br />
6.<br />
5.<br />
9.<br />
3.<br />
10.<br />
4.<br />
7.<br />
8.<br />
1. Ganz schön dufte Der Raumduft von Aesop vertreibt unangenehme Küchengerüche mit Noten von Grapefruit, Jasmin, Zedernholz und Kardamom im Nu – und das gleich für<br />
mehrere Stunden. aesop.com 2. Umweltschonend Die Reinigungsmittel von Kinfill werden in wiederverwendbare Behältnisse abgefüllt, sind biologisch abbaubar und frei von<br />
Parabenen und Silikonen. debijenkorf.de 3. Think pink Rituals ist eigentlich für herrlich duftende Beautyprodukte bekannt, jetzt gibt es auch hautfreundliches Geschirrspülmittel –<br />
Sakura verströmt den Duft von Maiglöckchen und weißem Moschus. rituals.com 4. Einer für alles Wer auf der Suche nach einem Allzweckreiniger ist, der selbst empfindliche<br />
Materialien wie Holz und Marmor pfleglich behandelt, dem sei der All-Purpose-Cleaner von Murchison-Hume ans Herz gelegt. junehomesupply.com 5. Goldig ist nur die Verpackung<br />
dieses Allround-Talents, denn das Spülmittel von Planet Luxe ist ein echtes Wundermittel: frei von synthetischen Inhaltsstoffen und Toxinen, ohne Tierversuche herge -<br />
stellt, effektiv und hübsch anzusehen. wellbeingisland.co.uk 6. Natur Pur Sanfter Duft nach ätherischen Ölen, ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe und Flaschen aus recycelbarem<br />
Bioplastik – der Allzweckreiniger von Simple Goods klingt fast zu gut, um wahr zu sein. ludwigbeck.de 7. Pflanzen-Power Der Badezimmerreiniger von Koala Eco basiert<br />
auf Eukalyptusöl und hat eine natürliche desinfizierende Wirkung. koala.eco 8. Glasklar Ganz ohne aggressive Inhaltsstoffe kommt der Glasreiniger von Bondi Wash aus, der auch<br />
im Handtaschenformat erhältlich ist – für saubere Sonnenbrillengläser, Handydisplays & Co. nice-beauty.com 9. Reinlich Das Waschmittel von The Laundress ist antiallergen,<br />
Palmöl-frei, biologisch abbaubar und pflegt Textilien besonders schonend. raumconceptstore.com 10. Streichelweich Materialien wie Wolle und Kaschmir können beim Waschen<br />
eine echte Herausforderung darstellen – diese Reinigungsmilch löst das Problem. msbrownstore.com<br />
Fotos: www.niche-beauty.com, Courtesy of Aesop, beigestellt<br />
48 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
K U N S T<br />
-T R I P<br />
K R A K A U<br />
Licht an!<br />
Die prachtvollen Tuchhallen<br />
mitten auf dem Hauptmarkt<br />
sind das Wahrzeichen Krakaus<br />
und symbolisieren die<br />
Handelsmacht und den kulturellen<br />
Reichtum der Stadt.<br />
Foto: Shutterstock<br />
50 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Sie ist ein Konzentrat von allem, was europäisch ist,<br />
und gleichzeitig das kulturelle Herz und der Stolz<br />
Polens. In Krakau treffen sich Kunst und Design,<br />
Ornament und Beton, Jahrhunderte der Historie<br />
und Momente genussvoller Lebensfreude.<br />
TEXT MAIK NOVOTNY<br />
Sie ist die zweite Stadt des Landes, aber<br />
eigentlich die Nummer Eins. Zwar ist<br />
Warschau die Hauptstadt Polens und<br />
hat mehr Einwohner, doch Krakau ist<br />
nicht nur älter und war selbst jahrhundertelang<br />
Hauptstadt, hier schlägt auch das kulturelle<br />
Herz Polens – und das bis heute. Das Königsschloss<br />
auf dem Wawel, dem Hügel nahe der<br />
Weichsel, ist das Heiligtum der polnischen Geschichte<br />
und Identität. Die komplett erhaltene<br />
Altstadt wurde 1978 zum ersten UNESCO-<br />
Weltkulturerbe überhaupt ernannt, im Jahr<br />
2000 war man Europäische Kulturhauptstadt.<br />
Hier finden sich 28 Museen, darunter das älteste<br />
Polens, und eine der ältesten Universitäten der<br />
Welt. Krakau, am Schnittpunkt der Kulturen<br />
und Nationen zwischen Ost und West, zwischen<br />
Nord und Süd gelegen, verkörpert so etwas wie<br />
die mitteleuropäische Stadt schlechthin, nicht<br />
zuletzt auch dank seiner langen kulturellen<br />
Prägung durch die jüdische Bevölkerung.<br />
Dabei ist die Stadt keineswegs ein Freilichtmuseum,<br />
hier mischen sich Tausende von Touristen<br />
unter die 700.000 Einwohner. In den Ausgehvierteln<br />
wie Kazimierz reihen sich Bars und Restaurants<br />
aneinander, die Abende sind lang. »In<br />
Warschau wird gearbeitet, in Krakau gelebt«,<br />
sagt man in Polen. Davon kann man sich hier<br />
schnell überzeugen. In den Museen, in den<br />
Galerien, auf den Straßen und Plätzen. ><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
51
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
><br />
>>> FREITAG<br />
Wir starten mit einer Lektion Polnisch für<br />
Anfänger: »Przeszlosc Przyszlosci« lautet die<br />
Inschrift über dem Eingang des Czartoryski-<br />
Museums, auf Deutsch »Von der Vergangenheit<br />
in die Zukunft«. Einfach auszusprechen, oder?<br />
Eben. Nach dieser Lektion dürfen wir mit dem<br />
Kunstgenuss loslegen und fangen ganz am<br />
Anfang an. Das 1801 eröffnete Museum ist das<br />
älteste Polens, seit 2016 gehört es dem Staat. Fast<br />
von Anfang an Teil der Kollektion und heute<br />
wohl das kostbarste Stück in einer der wertvollsten<br />
Sammlungen Europas: das berühmte Gemälde<br />
»Dame mit dem Hermelin« von<br />
Leonardo da Vinci.<br />
KONTROVERS, ABER GUT<br />
Doch auch die Gegenwart macht sich in<br />
Krakaus historischer Altstadt bemerkbar, und<br />
Party People<br />
Grafische Arbeit im<br />
Bunkier Sztuki<br />
(Kunstbunker).<br />
Vom ältesten Museum Polens bis zu einem Kunstbunker<br />
aus Beton, mit einer Prise Grafik und Design obendrauf:<br />
Das Freitagsmenü hat es schon in sich.<br />
Fotos: www.cracowpostergallery.com, B.Zelek, Shutterstock, Courtesy of The Princes Czartoryski Museum Cracow TBC, Courtesy of Bartek Materka<br />
Klein, aber fein<br />
Die winzige Cracow Poster<br />
Gallery nutzt ihre Außenräume<br />
für regelmäßige Ausstellungen.<br />
52 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Magische Madame<br />
Leonardo da Vincis berühmte<br />
»Dame mit dem Hermelin«<br />
(1490) im Museum Czartoryski.<br />
das schon architektonisch mit einem steingrauen,<br />
tonnenschweren Schnörkel vor dem Eingang:<br />
Der Bunkier Sztuki (Kunstbunker) ist ein Stück<br />
Beton-Brutalismus aus den 60er-Jahren und<br />
sorgte lange für Kontroversen. Sein kuratori -<br />
sches Programm, das sich von Beginn an auf<br />
zeitgenössische polnische Künstler und Fotografen<br />
konzentrierte, ist jedoch über jeden Zweifel<br />
erhaben und bis heute von hoher Qualität.<br />
Kein Museum im strengen Sinne, und doch<br />
ein Fenster zu einem wichtigen Teil der polnischen<br />
Design- und Kunstgeschichte ist die<br />
Cracow Poster Gallery: Hier sind Poster aus<br />
allen letzten Jahrzehnten erhältlich, darunter<br />
solche aus den 1950er- bis 1970er-Jahren, als<br />
Grafik und visuelle Gestaltung in Polen ihre<br />
große Blütezeit erlebten. Die nur 30 Quadratmeter<br />
kleine Galerie hält ihre Ausstellungen<br />
im Außenraum ab, während die Sammlerstücke<br />
sicher in Schubladen verstaut sind.<br />
><br />
CZARTORYSKI MUSEUM<br />
Dauerausstellung<br />
mnk.pl/branch/the-princes-czartoryski-museum<br />
BUNKIER SZTUKI<br />
Krzysztof Penderecki, bis September <strong>2021</strong><br />
bunkier.art.pl/<br />
CRACOW POSTER GALLERY<br />
Dauerausstellung<br />
cracowpostergallery.com<br />
Plakativ<br />
Ikonische Postergrafik aus<br />
der Cracow Poster Gallery.<br />
Erstes Haus am Platz<br />
Das Museum Czartoryski –<br />
das älteste Polens.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
53
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Polnische und internationale<br />
Avantgarde, ein verträumter<br />
Jugendstilpalast und eine<br />
unerwartete japanische<br />
Exklave Japans mitten in<br />
Südpolen.<br />
><br />
>>> SAMSTAG<br />
Es gibt wohl kein mittel- und osteuropäisches<br />
Land, in dem Kunst und Architektur in<br />
den 2010er-Jahren einen solchen Aufschwung<br />
genommen haben wie in Polen. Spektakuläre<br />
und preisgekrönte neue Museen eröffneten in<br />
Warschau, Katowice und Stettin, ein Theater in<br />
Danzig, während Breslau als Kulturhauptstadt<br />
brillierte. Auch Krakau stand nicht hintenan,<br />
hier eröffnete 2010 das Museum of Contemporary<br />
Art in Krakow MOCAK. Unter dem<br />
markanten Zickzack-Dach des italienischen<br />
Architekten Claudio Nardi addierten sich flugs<br />
Aparter Akt<br />
Werk von Tadeusz Boruta<br />
aus der Ausstellung »Artists<br />
from Krakow: The Generation<br />
1950–1969« im MOCAK.<br />
Fotos: Shutterstock (2), Courtesy of Tadeusz Boruta, Courtesy of Halina Cader, Courtesy of Palac Sztuki Krakow, Courtesy of Manggha<br />
Neuzugang<br />
Das 2010 eröffnete<br />
MOCAK, eines der jüngsten<br />
Museen der Stadt.<br />
Traum-Landschaft<br />
Poetisches Werk von<br />
Halina Cader im MOCAK.<br />
54 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Ent-Faltung<br />
Die Ausstellung<br />
»Paradise 101«<br />
im Manggha.<br />
Japanische Botschaft<br />
Das Museum Manggha,<br />
gewidmet der Kunst<br />
aus Fernost.<br />
die großen Sammlungen und Schenkungen.<br />
Heute teilen sich internationale und polnische<br />
Künstler die Werke zu gleichen Teilen, beide<br />
mit dem Fokus auf Avantgarde und Konzeptkunst.<br />
EIN STÜCK FERNOST<br />
Eine Botschaft aus einer ganz anderen Region<br />
ist das Manggha, das 1994 auf Initiative von<br />
Andrzej Wajda gegründet wurde und sich der<br />
japanischen Kunst und Technologie widmet.<br />
Und, nein, sein Name ist keine Fehlschreibung<br />
der Comic-Gattung, sondern war der Spitzname<br />
des Kunstsammlers und Kunstkriters Feliks<br />
Jasieński (1861–1929), der als erster die japanische<br />
Kunst nach Polen brachte. Der heutige<br />
Museumsbau wurde vom japanischen Stararchitekten<br />
Arata Isozaki entworfen.<br />
Ein lokaler und eher verträumter Kunstort ist<br />
der Palac Sztuki, ein prachtvoller Jugendstilbau<br />
aus dem Jahre 1901, der von Anfang an als Zentrale<br />
der Gesellschaft der Freunde der Schönen<br />
Künste fungierte, die sich mit viel Engagement<br />
um ihren Vereinszweck bemühen. Die Ausstellungen<br />
hier sind von wechselhafter Qualität,<br />
aber als Zeichen des hohen Stellenwerts, den<br />
die Kunst in Krakau genießt, immer einen<br />
Besuch wert.<br />
><br />
MOCAK – MUSEUM OF CONTEMPORARY ART<br />
KRAKOW<br />
Artists from Krakow, bis 30. 5. <strong>2021</strong><br />
en.mocak.pl<br />
Kunst-Palast<br />
Der Palac Sztuki wird seit<br />
1901 von den Freunden der<br />
Schönen Künste betrieben.<br />
MANGGHA<br />
Paradise 101, bis 16. 5. <strong>2021</strong><br />
manggha.pl<br />
PALAC SZTUKI<br />
Teresa Wallis-Joniak<br />
palac-sztuki.krakow.pl<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
55
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
>>> SONNTAG<br />
Eine monumentale<br />
Schatztruhe der<br />
polnischen Kunst,<br />
ein Pionier der Galerien -<br />
szene und ein lebendiges<br />
Zentrum mit internationaler<br />
Ver netzung.<br />
Monumental<br />
Das Nationalmuseum,<br />
das größte Museum<br />
Polens.<br />
><br />
Bräuchte es noch einen Beweis, dass Krakau<br />
die unangefochtene Kulturhauptstadt Polens ist,<br />
dann wird er hier erbracht: Das Nationalmuseum,<br />
das größte Museum des Landes mit seinen<br />
21 Abteilungen und fast 800.000 Objekten, ist<br />
fast schon ein Staat für sich. Man macht sicher<br />
keinen Fehler, wenn man sich zu Beginn auf<br />
das Hauptgebäude beschränkt. Der immer<br />
noch unterschätzte Reichtum polnischer Kunst<br />
vom Malerfürsten Jacek Malczewski (1854–<br />
1929) über die Avantgarde der 20er- und 30er-<br />
Jahre bis zur abstrakten Nachkriegskunst präsentiert<br />
sich hier mit ganzer Pracht und Wucht.<br />
Tore zur Welt<br />
Das Internationale Kulturzentrum<br />
ICC am Hauptmarkt.<br />
Zeitlose Eleganz<br />
Strandmode von 1932,<br />
aus der Fotosammlung<br />
Gundlach.<br />
Fotos: Marek Gardulski, Courtesy of Galeria Starmach, Shutterstock, Pawel Mazur, Courtesy of International Culture Centre Krakow<br />
56 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Pflugobjekt<br />
Installation in der<br />
Galeria Starmach.<br />
POLEN INTERNATIONAL<br />
Wir holen Luft bei einem Spaziergang am Ufer<br />
der Weichsel, die wir auf dem Weg ins Stadtviertel<br />
Podgorze überqueren. Dort ist in einer<br />
ehemaligen Synagoge die Galeria Starmach zuhause,<br />
eine der Veteranen der Krakauer Galerienszene.<br />
Im turbulenten Wendejahr 1989 von<br />
Teresa und Andrzej Starmach gegründet, ist sie<br />
bis heute ein aktives Zentrum der polnischen<br />
Gegenwartskunst und vernetzt diese mit der<br />
internationalen Kunstwelt. Wer die etablierten<br />
Figuren und die Neueinsteiger der polnischen<br />
Kunst kennen will, fragt einfach hier nach.<br />
Am Hauptmarkt befindet sich auch das Internationale<br />
Kulturzentrum ICC, im Nachwende-Polen<br />
der frühen 90er-Jahre gegründet als<br />
sichtbares Zeichen der neuen Verbindungen in<br />
die Welt. Die Ausstellungen hier erzählen vor<br />
allem spannende und wenig bekannte Geschichten<br />
aus ost- und südosteuropäischen<br />
Ländern und kombinieren dabei Kunst, Forschung,<br />
Reportage und Politik. Gerade in heutigen<br />
Zeiten zunehmender politischer<br />
Einflussnahme ein wichtiges Statement einer<br />
stolzen und autonomen Kultur.<br />
<<br />
NATIONAL MUSEUM<br />
Museum Power, bis 3. 5. <strong>2021</strong><br />
mnk.pl<br />
Ziegel-Werk<br />
Die Galeria Starmach<br />
im Stadtviertel Podgorze<br />
südlich der Weichsel.<br />
STARMACH GALLERY<br />
Black Garment, bis 31. 3. <strong>2021</strong><br />
starmach.eu/app/pl/exhibitions<br />
INTERNATIONAL CULTURE CENTRE<br />
More Than Bauhaus, bis 1. 8. <strong>2021</strong><br />
mck.krakow.pl/en<br />
Ruhe-Raum<br />
Die Galerie Starmach<br />
in den Räumen einer<br />
ehemaligen jüdischen<br />
Synagoge.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
57
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
»KRAKAU IST EINE<br />
JUNGE STADT«<br />
Katarzyna Novljakovic, Chefrestauratorin des Czartoryski-<br />
Museums in Krakau, verrät die geheimen Schätze ihrer Sammlung,<br />
die Treffpunkte der jungen Künstlerbohème und den Ort<br />
für den schönsten Blick auf die Stadt. INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />
<strong>LIVING</strong> Krakau hat den Ruf, die kulturelle<br />
Hauptstadt Polens zu sein. Stimmt das?<br />
KATARZYNA NOVLJAKOVIC Es stimmt!<br />
Krakau ist eine der prominentesten europäischen<br />
Städte mit reichem kulturellem Erbe.<br />
Viele besuchen die Altstadt, das Renaissanceschloss<br />
auf dem Wawel und den Bezirk Kazimierz<br />
mit seinen Synagogen. Krakaus Museen<br />
gehören zu den besten im Land. Gleichzeitig<br />
ist es eine sehr junge Stadt, durch die<br />
Studierenden der Jagiellonia-Universität, eine<br />
der ältesten in Europa. In den 90er-Jahren<br />
lebten hier die Literaturnobelpreisträger<br />
Wisława Szymborska und Czesław Miłosz,<br />
der Komponist Krzysztof Penderecki, der<br />
Theaterkünstler Tadeusz Kantor und der<br />
Regisseur Andrzej Wajda. Sie alle beeinflussten<br />
das kulturelle Leben der Stadt – ich hoffe,<br />
nach der Pandemie wird diese Zeit zurückkehren!<br />
In den letzten Dekaden wurden auch zahlreiche<br />
große neue Museen eröffnet. Wie hat sich<br />
die Kunstwelt in Krakau dadurch verändert?<br />
Das kulturelle Leben hier war sehr reichhaltig,<br />
und es gab für jeden etwas. Viele Off-<br />
Theater, Musikfestivals, Filmfestivals. Auch<br />
die neuen Museen trugen dazu bei, denn viele<br />
von ihnen haben ein sehr gutes Bildungsprogramm<br />
und spezielle Angebote für Kinder,<br />
Jugendliche und junge Menschen.<br />
Mit dem Nationalmuseum und dem Czartoryski-Museum<br />
verfügt Krakau über das größte<br />
und das älteste Museum Polens. Sie selbst<br />
arbeiten als Chefrestauratorin im Czartoryski-<br />
Museum. Gibt es versteckte Schätze in der<br />
Sammlung, die zu entdecken sich lohnt?<br />
Natürlich gibt es die zwei Meisterwerke von<br />
Rembrandt und Leonardo da Vinci, aber<br />
auch viele extrem wertvolle Gemälde und<br />
kunsthandwerkliche Stücke. Für mich als<br />
Konservatorin sind die frühen italienischen<br />
Malereien am wertvollsten, der sogenannte<br />
»italienische Primitivismus« der Meister aus<br />
Florenz, Siena und Venedig. Eine interessante<br />
Sammlung sind auch die Fragmente großer<br />
Altäre, die über 500 Jahre alt, geheimnisvoll<br />
und prachtvoll sind. Für Besucher aus Wien<br />
von besonderem Interesse sind die Originalstücke<br />
von Jan Sobieski aus der Belagerung<br />
von Wien 1683.<br />
Die moderne Kunst hat in den 60er-Jahren mit<br />
dem Bunkier Sztuki ihren Platz in der Stadt<br />
gefunden, 2010 kam das MOCAK dazu. Welche<br />
Rolle spielt die zeitgenössische Kunst heute<br />
in dieser so historischen Stadt?<br />
Szene-Insider<br />
Katarzyna Novljakovic<br />
ist Kunsthistorikerin<br />
und arbeitet als<br />
Chef restauratorin im<br />
Czartoryski Museum,<br />
das heute zum Nationalmuseum<br />
Polens gehört.<br />
mnk.pl<br />
Der Bunkier Sztuki ist vor allem ein Ort für<br />
den Fachdialog, das MOCAK, ein Stück vom<br />
Zentrum entfernt, ist für seine teils kontroversen<br />
Ausstellungen bekannt. Ich denke,<br />
dass es die wichtigste Aufgabe für moderne<br />
Kunst ist, Menschen zum unabhängigen<br />
Denken anzuregen. Deshalb sind diese Orte<br />
auch für die Krakauer selbst wichtig. Es gibt<br />
auch viele unabhängige Künstler und Aktivisten<br />
wie Cecylia Malik. Viele junge Frauen<br />
sind sowohl künstlerisch als auch sozial aktiv,<br />
und ich unterstütze sie sehr.<br />
Welche Museen und Galerien in Krakau würden<br />
Sie einem Wochenendbesucher unbedingt<br />
empfehlen?<br />
Ich empfehle einen Spaziergang am rechten<br />
Ufer der Weichsel, mit einem Blick auf das<br />
Wawel-Schloss und die alten Kirchen. Man<br />
gelangt dann zum Manggha-Museum, das<br />
die Beziehungen zwischen Polen und Japan,<br />
zwischen Ost und West, beleuchtet. Der<br />
nächste Stop ist das Museum von Tadeusz<br />
Kantor in einem ehemaligen Kraftwerk – hier<br />
befinden sich auch Bars und Restaurants, wo<br />
sich heute das Leben der Krakauer Bohème<br />
abspielt. Wenn man dann noch Energie hat,<br />
lade ich Sie auf einen Spaziergang in Podgórze,<br />
früher eine selbstständige Stadt. Klettern<br />
Sie dort auf den kleinen Krak-Hügel, um den<br />
schönsten Blick auf die Stadt im Sonnenuntergang<br />
zu ergattern. Am wichtigsten für<br />
mich jedoch ist das International Culture<br />
Centre ICC, wo man sich sehr aktiv um den<br />
Dialog zwischen Polen und der Welt bemüht.<br />
Dieser Dialog ist wichtiger denn je.<br />
<<br />
Fotos: Shutterstock, Courtesy of Katarzyna Novljakovic/MNK Nationalmuseum<br />
58<br />
falstaff<br />
<strong>LIVING</strong> 3 / 21
photo © Martin Wacht<br />
@SunSquareInternational
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
TIPPS & ADRESSEN<br />
Die Möglichkeiten, in Krakau sinnvoll seine Zeit<br />
zu verbringen, sind unendlich. Wir können gar<br />
nicht genug bekommen vom polnischen Lifestyle.<br />
Das beginnt bei der Kulinarik und endet –<br />
wo sonst? – beim Shopping!<br />
Kanonicza22<br />
Das Hotel bietet beste<br />
Innenstadt-Lage und<br />
luxuriöse Suiten.<br />
HOTELS<br />
HOTEL COPERNICUS*****<br />
Mitten in der Altstadt von Krakau und unweit des<br />
Burgberges Wawel gelegen, ist das Hotel Copernicus<br />
eine der besten Adressen der Stadt. Nicht nur<br />
die luxuriöse historische Ausstattung ist ein Highlight,<br />
sondern auch der in den gotischen Gewölben<br />
des Hotels angelegte Wellness-Bereich.<br />
Kanonicza 16, 30-001 Krakau<br />
T: +48 12 424 34 00, hotelcopernicus.com<br />
HOTEL STARY*****<br />
Für DesignliebhaberInnen ist das Hotel Stary, das<br />
für sein außergewöhnliches Interieur bereits den<br />
Prix Villégiature verliehen bekam, eine würdige<br />
Bleibe. Von der Dachterrasse des Hotels aus blickt<br />
man über die Altstadt Krakaus, die Sky Bar lädt zu<br />
Dinner und Cocktails ein.<br />
Szczepanska 5, 31-011 Krakau<br />
T: +48 12 384 08 08, stary.hotel.com<br />
HOTEL GRÓDEK*****<br />
Dieses Hotel liegt versteckt inmitten der schmalen<br />
Gassen der Krakauer Innenstadt und ist so von<br />
Straßengeräuschen und Lärm abgeschirmt – ideal<br />
für alle, die es ruhiger mögen. Die Einrichtung<br />
fusioniert gekonnt historische Elemente des<br />
mittelalterlichen Gebäudes mit modernem Luxus,<br />
besonders elegant ist der vertäfelte Kaminraum<br />
mit inkludierter Bibliothek.<br />
Na Gródku 4, 31-028 Krakau<br />
T: +48 12 431 90 30, hotelgrodek.com<br />
The Bonerowski Palace<br />
Mondänes Interieur trifft hier auf<br />
historisches Ambiente.<br />
HOTEL KANONICZA 22*****<br />
Wer auf der Suche nach opulenter Ausstattung und<br />
exquisitem Service ist, wird in diesem Hotel fündig.<br />
Am Fuße des Wawel gelegen und in mehrere<br />
Suiten unterteilt, wohnt man sowohl in bester City-<br />
Lage als auch in luxuriösem Privatapartment.<br />
Kanonicza 22, 31-002 Krakau<br />
T: +48 663 644 691, kanonicza22.com<br />
HOTEL PURO****<br />
In einem lebhafteren Stadtteil Krakaus liegt das<br />
Hotel Puro, das neben modernem, luftigem Interieur<br />
auch über Service-Extras wie einen hauseigenen<br />
Fahrradverleih für Schönwetter verfügt.<br />
Halicka 14a, 31-036 Krakau<br />
T: +48 12 88 99 000, purohotel.pl<br />
THE LOFT HOTEL****<br />
For adults only – für eine Kinder-Auszeit ist dieses<br />
noble Hotel genau das Richtige. Zu den zusätzlichen<br />
Dienstleistungen gehören Smartphones für<br />
alle Gäste, kostenlose, bewachte Hotelparkplätze<br />
und ein Whirlpool auf dem Dach des Gebäudes, von<br />
dem aus man einen herrlichen Ausblick auf die<br />
Skyline Krakaus geboten bekommt.<br />
UL. Dietla 113, 31-031 Krakau<br />
T: +48 791 718 777, thelofthotelkrakow.com<br />
GRAND ASCOT HOTEL****<br />
Im Grand Ascot wohnt man direkt in der Krakauer<br />
Altstadt, nur 600 Meter vom Hauptmarkt Rynek<br />
entfernt. Schlichtes, elegantes Interieur und großzügige<br />
Fitnessräume gehören zum Ambiente.<br />
Józefa Szujskiego 4, 31-123 Krakau<br />
T: +48 12 446 76 00, grandascot.pl<br />
H15 PALACE****<br />
Erst 2020 hat die Luxus-Hotelmarke H15 ihr erstes<br />
Hotel in der Krakauer Innenstadt eröffnet, das sich<br />
im historischen Lubomirski-Palast befindet – im<br />
16. Jahrhundert verschmolzen zwei Stadthäuser<br />
zu dem imposanten Gebäude, das heute keinen<br />
modernen Luxus vermissen lässt.<br />
Św. Jana 15, 31-017 Krakau<br />
T: +48 12 371 15 15, h15palace.com<br />
BALTHAZAR DESIGN HOTEL****<br />
Ausgestattet wie eines der berühmten Londoner<br />
Boutiquehotels, steht das Balthazar den Luxushotels<br />
der großen Metropolen in nichts nach. Für<br />
Feinschmecker ist das hoteleigene Restaurant, das<br />
für seine traditionell polnische Küche bekannt ist,<br />
ein heißer Tipp.<br />
Ul. Grodzka 63, 31-001 Krakau<br />
T: +48 12 44 66 000, balthazarhotel.com<br />
THE BONEROWSKI PALACE*****<br />
Schon ob des mittleralterlichen Gebäudes, das als<br />
UNESCO-Weltkulturerbe gilt, ist dieses Hotel ein<br />
sehenswertes Highlight. Nach abgeschlossener<br />
Restauration lässt es nun auch keinen 5-Sterne-<br />
Luxus mehr vermissen.<br />
Rynek Główny 42 , 31-013 Krakau<br />
T: +48 694 440 194, palacbonerowski.com<br />
RESTAURANTS<br />
& CAFÉS<br />
CZARNA KACZKA<br />
Die schwarze Ente – ein passender Name, denn<br />
dies ist unter anderem eines der Gerichte, für die<br />
das Lokal bekannt ist. Polnische Hausmannskost<br />
wird hier auf höchstem Niveau serviert.<br />
Poselska 22, 31-002 Krakau<br />
T: +48 500 195 149, czarnakacza.pl<br />
SZARA GES<br />
Im direkt am Rynek gelegenen Restaurant genießt<br />
man nicht nur die Aussicht auf den Hauptplatz Krakaus,<br />
sondern auch exzellente Speisen in luxuriösem<br />
Ambiente – das Nobellokal wurde für seine polnische<br />
Fusionsküche bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
Rynek Główny 17, 31-008 Krakau<br />
T: +48 12 430 63 11, szarages.com<br />
BOTTIGLIERIA 1881<br />
Ursprünglich von den Gründern als Vinothek geplant,<br />
wurde aus der Bottiglieria 1881 schnell ein<br />
Restaurant, dem für seine kulinarischen Kreationen<br />
bereits der erste Michelinstern verliehen wurde.<br />
Bocheńska 5, 31-061 Krakau<br />
T: +48 660 661 756, 1881.com.pl<br />
ART RESTAURANT<br />
Polnische Speisen werden hier in exquisitem Rahmen<br />
kredenzt, das Interieur ist von ausgesuchter<br />
Eleganz. Im Sommer wird im Gastgarten Live-Musik<br />
geboten, auch der hauseigene Weinkeller ist einen<br />
Besuch wert.<br />
Kanonicza 15, 33-332 Krakau<br />
T: +48 733 740 690, artrestauracja.com<br />
WIERZYNEK<br />
Der Legende nach speisten in diesem geschichtsträchtigen<br />
Restaurant bereits vor 650 Jahren reiche<br />
Kaufleute und Adelsherren – heute sind Ambiente<br />
und kulinarisches Angebot zwar auf dem neuesten<br />
Stand, das herrschaftliche Interieur erinnert allerdings<br />
noch an vergangene Zeiten.<br />
Rynek Główny 16, 31-008 Krakau<br />
T: +48 12 424 96 00, wierzynek.pl<br />
CYRANO DE BERGERAC<br />
In einem historischen Gewölbe wird französische<br />
Küche mit polnischem Einschlag und erlesenen<br />
Weinen serviert, das rustikale Ambiente wird von<br />
mittel alterlichem Mauerwerk abgerundet.<br />
Sławkowska 26, 31-014 Krakau<br />
T: +48 12 411 72 88, cyranodebergerac.com.pl<br />
WESOLA CAFÉ<br />
Besonders gut frühstücken lässt es sich im<br />
gemütlichen Wesola Café, das frisch gerösteten<br />
Kaffee, hausgemachte Cheesecake und<br />
vegetarischen Brunch serviert.<br />
17 Rakowicka St., 31-511 Krakau<br />
T: +48 513 932 810, wesolacafe.pl<br />
Fotos: beigestellt<br />
60 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
RESTAURANT STARKA<br />
Im jüdischen Viertel Krakaus gelegen, bietet<br />
dieses kleine, aber feine Lokal nicht nur<br />
regionale Fleischgerichte, sondern auch ein<br />
breites Spektrum an vegetarischen Speisen.<br />
Interessant sind auch die Kunstwerke an den<br />
Wänden – sie stammen von dem Berliner<br />
Illustrator und Künstler Heinrich Zille.<br />
Józefa 14, 31-056 Krakau<br />
T: +48 12 430 65 38<br />
starka-restauracja.pl<br />
KAZIMIR<br />
Polnischen Brunch und köstliche Kleinigkeiten<br />
gibt es im Restaurant Kazimir, das auch durch<br />
modernes, ungezwungenes Ambiente im<br />
Industrial Style besticht – es gehört zu der<br />
jungen Hotelkette Laris, die ein jugendliches<br />
Klientel anspricht.<br />
Pawia 18A, 31-154 Krakau<br />
T: +48 698 405 725<br />
larishotels.com<br />
Lastriko<br />
Die hippe Bar ist ein<br />
beliebter Hotspot für<br />
Feierabend-Cocktails.<br />
CAFÉ ZAROWKA<br />
In dem kleinen Coffeeshop gibt es ofenfrisches Gebäck<br />
und verschiedenste Kuchen, besonders beliebt<br />
sind die gefüllten Blaubeertaschen – der begrünte<br />
Hinterhof des Gebäudes dient als Gastgarten.<br />
Floriańska 20, 31-021 Krakau<br />
T: +48 505 901 979, facebook.com/Zarowka-Cafe<br />
Szara Ges<br />
Hier genießt man polnische<br />
Küche auf höchstem Niveau<br />
in entspannter Atmosphäre.<br />
RESTAURANT GALICYJSKA<br />
Der kulinarische Fokus liegt hier auf historischen<br />
galizischen Spezalitäten, denen ein moderner<br />
Twist verliehen wird. Empfehlenswert sind<br />
besonders die Rindfleischrouladen, die in traditioneller<br />
Marinade mit Bisongras-Wodka einge -<br />
legt werden.<br />
Pijarska 9, 31-015 Krakau<br />
T: +48 12 430 07 62<br />
restauracja-galicyjska.pl<br />
CAMELOT CAFÉ<br />
Das hippe Café liegt in der Krakauer Altstadt<br />
und ist für besonders schöne Coffee-Art und<br />
liebevoll bepackte Take-away-Säckchen mit<br />
kleinen Sandwiches und süßen Stärkungen<br />
bekannt.<br />
Tomasza 17, 31-022 Krakau<br />
T: +48 12 421 01 23<br />
facebook.com/camelotcafekrakow<br />
KAWA ZWIERZYNIECKA<br />
Das hübsche, moderne Café verwendet für<br />
seine Kaffee-Kreationen Bohnen aus regionalen<br />
polnischen Röstereien, die man im zugehörigen<br />
Shop auch abgepackt erwerben kann.<br />
Zwierzyniecka 15, 31-103 Krakau<br />
T: +48 12 881 32 00<br />
facebook.com/kawa.zwierzyniecka<br />
MAGIA CAFÉ BAR<br />
Wer beim Erkunden der Altstadt müde Füße<br />
bekommt, findet in diesem Café gemütliche<br />
Wohnzimmer-Atmosphäre und kleine Speisen<br />
zur Stärkung vor.<br />
Plac Mariacki 3, 31-042 Krakau<br />
T: +48 12 426 47 73<br />
facebook.com/MagiaCafeBar<br />
MIRROR BISTRO<br />
Hier gibt es eines der polnischen Nationalgerichte<br />
in verschiedensten Variationen: Die gefüllten<br />
Teigtaschen, Pierogi, werden im Mirror Bistro<br />
beim Brunch mit anderen Klassikern der<br />
polnischen Küche kombiniert, als Dessert gibt<br />
es kleine Obstküchlein und herrlichen Kaffee.<br />
Brzozowa 8/1, 31-050 Krakau<br />
T: +48 608 441 799<br />
mirror-bistro-pierogi-bystro.business.site<br />
BARS & NIGHTLIFE<br />
ALCHEMIA<br />
Im Hipster-Viertel Kazimierz liegt die legendäre<br />
Bar Alchemia, die einer der beliebtesten Hotspots<br />
der Krakauer Nightlife-Szene ist. Das Interieur ist<br />
im Vintage-Stil gehalten, die Cocktails werden bei<br />
Kerzenschein serviert.<br />
Estery 5, 31-056 Krakau<br />
T: +48 12 421 22 00, alchemia.com.pl<br />
ABSYNT CAFÉ<br />
Obwohl das Lokal den Beinamen »Café« trägt,<br />
sollte man hier mit hochprozentigen Cocktails<br />
rechnen – die oft brennenden Drinks werden in<br />
Pokalen serviert, das Ambiente versprüht einen<br />
ganz eigenen Charme.<br />
Miodowa 28, 31-055 Krakau<br />
T: +48 605 240 397, facebook.com/absyntcafe<br />
SHERATON GRAND SKY BAR<br />
Die hauseigene Rooftop-Bar des Marriot Sheraton<br />
Hotels bietet nicht nur Hotelgästen einen fabelhaften<br />
Ausblick auf den Burgberg Wawel, sondern<br />
ist auch unter Einheimischen ein bekannter Tipp<br />
für einen sommerlichen Afterwork-Drink.<br />
Powisle 7, 31-101 Krakau<br />
T: +48 12 662 16 71, marriot.com<br />
HARRIS PIANO JAZZ BAR<br />
Nomen est omen: In dieser Bar werden jeden<br />
Abend Live-Konzerte geboten, von klassischem<br />
Jazz bis hin zu Latinopop und Rock‘n‘Roll ist alles<br />
dabei. Getränketechnisch beeindruckt das Lokal<br />
durch ein breites Spektrum an polnischen und internationalen<br />
Biersorten.<br />
Rynek Główny 28, 31-000 Krakau<br />
T: +48 12 421 57 41, harris.krakow.pl<br />
MOVIDA BAR<br />
Ein Treffpunkt für äußerst gehobenes Milieu ist die<br />
Movida Bar, in der sich Krakaus Elite ein abendliches<br />
Stelldichein gibt. Die Cocktails werden von<br />
international renommierten Barkeepern gemixt.<br />
Mikołajska 9, 31-027 Krakau<br />
T: +48 12 429 45 97, movida-bar.pl<br />
LASTRIKO<br />
Die hippe Bar ist vor allem für extravagante,<br />
originelle Cocktailkreationen bekannt – um die<br />
regionale Musik- und Kulturszene zu fördern,<br />
dürfen hier großteils junge polnische DJs auflegen.<br />
Dolnych Młynów 10, 31-124 Krakau<br />
T: +48-730-511-577, lastriko.org<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
61
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Galeria LueLue<br />
Vintage-Illustrationen und<br />
Typografien – dieser Store<br />
ist ein Must-visit für Wanddekorations-Aficionados!<br />
DESIGN & SHOPPING<br />
MUSEEN & GALERIEN<br />
GALERIA KAZIMIERZ<br />
Auf 40.000 Quadratmetern Fläche findet man hier<br />
von Luxuslabels über Lebensmittel- und Feinkostläden<br />
alles, was das Shopping-Herz begehrt. Das<br />
Kaufhaus ist auch architektonisch interessant: Die<br />
historischen Backsteingebäude wurden mit modernen<br />
Glastürmen verbunden.<br />
Podgórska 34, 31-536 Krakau<br />
T: +48 12 433 01 01, galeriakazimierz.pl<br />
PASAZ 13<br />
Ein verstecktes Juwel am Hauptplatz Rynek ist das<br />
sich über zwei klassizistische Häuser erstreckende<br />
Kaufhaus Pasaz 13, dessen Größe man von außen<br />
kaum vermuten würde. Designer-Stores, luxuriöse<br />
Kosmetikläden und Delikatessengeschäfte reihen<br />
sich im überdachten Innenhof aneinander.<br />
Rynek Główny 13, 33-332 Krakau<br />
T: +48 12 617 02 10, pasaz-13.pl<br />
KOBALT POTTERY & MORE<br />
Traditionell polnische Keramik ist durch die unverkennbaren<br />
bunten Muster nicht nur ein Highlight<br />
für das eigene Zuhause, sondern auch ein schönes<br />
Mitbringsel für die Lieben: Hübsche Vasen und<br />
handbemaltes Geschirr findet man im Kobalt in der<br />
Krakauer Innenstadt.<br />
Grodzka 62, 31-044 Krakau<br />
T: +48 798 380 431, kobalt.com.pl<br />
KARMELLO CHOCOLATIER<br />
Naschkatzen kommen in diesem Store auf ihre<br />
Kosten! In der Manufaktur werden luxuriöse Pralinen-Kreationen<br />
und handgegossene Schokoladen<br />
hergestellt – es gibt auch die Option, individuelle<br />
Sets zu kreieren.<br />
Plac Wszystkich Świętych 11, 30-962 Krakau<br />
T: +48 12 422 03 72, karmello.pl<br />
GALERIA LUELUE<br />
Wer auf der Suche nach schicker Wanddekoration<br />
ist, wird hier fündig! Im Luelue gibt es Illustrationen,<br />
hochwertige Kunstdrucke und Typografien,<br />
auch alte Vintage-Postkarten und Sammlerstücke<br />
finden sich hier.<br />
Miodowa 22, 31-055 Krakau<br />
T: +48 728 551 024, luelue.pl<br />
FORUM DESIGNU<br />
Ein Mekka für Interiordesign-Fans! In dem großzügigen<br />
Geschäftsraum sind neben den Entwürfen international<br />
bekannter Marken auch viele lokale polnische<br />
DesignerInnen vertreten.<br />
Focha 1, 30-311 Krakau<br />
T: +48 730 740 025, forumdesignu.pl<br />
IDEA FIX<br />
In dem Concept Store, der ausschließlich<br />
polnische DesignerInnen führt, ist ein bunt<br />
gemischtes Sortiment aus Mode, Accessoires,<br />
Homeware und hübschen Kleinigkeiten erhältlich.<br />
Rynek Dębnicki 13/7, 30-319 Krakau<br />
T: +48 676-208-64-34, ideafix.pl<br />
SZPEJE<br />
Die kleine Boutique bietet Vintage-Funde und<br />
original erhaltene Design-Pieces aus den 60er-,<br />
70er- und 80er-Jahren an – aufgrund des<br />
ausgezeichneten Zustands und Seltenheitswerts<br />
der Stücke ergibt sich allerdings teilweise auch<br />
ein recht stolzer Preis.<br />
Józefa 9, 31-056 Krakau<br />
T: +48 690 552 254, szpeje.com<br />
KOKO WORLD<br />
Nachhaltige Textilien und Fair-Trade-Mode sind<br />
im Krakauer Showroom des polnischen Labels<br />
erhältlich – besonderer Wert wird auf Nachvollziehbarkeit<br />
von Produktionswegen gelegt,<br />
viele der Produkte werden daher direkt in Krakau<br />
hergestellt.<br />
Starowiślna 19, 33-332 Krakau<br />
T: +48 505 373 878, kokoworld.pl<br />
SYNCRET<br />
Der bekannte Krakauer Juwelier bietet sowohl<br />
eine Auswahl erlesener Vintage-Schmuckstücke<br />
als auch moderne Kreationen aus eigener Produktion<br />
an – die Preisspanne kommt auf die Wahl der<br />
Steine an, das Sortiment reicht von besonderen<br />
Diamanten bis hin zu schönem Naturstein.<br />
Bracka 8, 31-005 Krakau<br />
T: +48 797 657 080, syncret.com<br />
ARCHITEKTUR<br />
FUNDACJA 4 STYLE<br />
Die 2015 gegründete Galerie bietet jungen KünstlerInnen<br />
eine Bühne, um ihre Werke und Erstausstellungen<br />
einer breiteren kunstinteressierten<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren und neuen Talenten<br />
einen Start in der Kunstszene zu ermöglichen.<br />
Plac Wszystkich Świętych 8, 31-004 Krakau<br />
T: +48 12 444 60 40, fundacja4style.pl<br />
GALERIA SZTUKI ATTIS<br />
Die 2003 von Kunsthändler und Sammler Ryszard<br />
Lachman gegründete Galerie kuratiert sowohl<br />
Werke aufstrebender, zeitgenössischer KünstlerInnen<br />
als auch Ausstellungen bekannter alter<br />
Meister – Wohltätigkeitsauktionen stehen ebenfalls<br />
regelmäßig auf dem Programm.<br />
Starowiślna 14, 31-032 Krakau<br />
T: +48 12 421 81 90, galeria-attis.pl<br />
GALERIA HUTA SZTUKI<br />
Der Fokus dieser Galerie liegt auf Werken sozialkritischer<br />
KünstlerInnen der 1950er- bis 1970er-Jahre,<br />
besonders aus der »Nowa Huta«-Bewegung –<br />
bei Veranstaltungen werden oft auch Schätze aus<br />
dem hauseigenen Filmarchiv gezeigt.<br />
Achse. Górali 5, 31-959 Krakau<br />
T: +48 12 644 27 65, okn.edu.pl<br />
GALERIA ZDERZAK<br />
1985 gegründet, war die Galeria Zderzak eine der<br />
ersten unabhängigen Galerien ohne institutionelle<br />
Förderung. Der heutige Charakter der Galerie ist<br />
geprägt von den politischen Umbrüchen der Zeit<br />
ihrer Entstehung, auch die kuratierten Werke der<br />
oft politisch engagierten KünstlerInnen repräsentieren<br />
diesen Zugang.<br />
Słowackiego 58/10, 30-004 Krakau<br />
T: +48 12 257 56 34, zderzak.pl<br />
GALERIA ARTEMIS<br />
Bereits über 200 Einzelausstellungen wurden<br />
hier gezeigt, ein breites Spektrum zeitgenössischer<br />
polnischer Kunst aus den Bereichen Grafik, Malerei,<br />
Fotografie und Bildhauerei wird geboten.<br />
Poselska 15, 31-002 Krakau<br />
T: +48 602 147 256, artemis.art.pl<br />
Fotos: beigestellt<br />
Forum Designu<br />
Designer-Stücke<br />
treffen hier auf<br />
Vintage-Pieces.<br />
SUKIENNICE<br />
Die Tuchhallen auf dem Rynek sind ein architektonisches<br />
Meisterwerk aus der Zeit König Kasimirs<br />
des Großen – heute befinden sich unter den neugotischen<br />
Arkaden eine Markthalle sowie ein<br />
Museum, in dem eine der berühmtesten<br />
Sammlungen polnischer Kunst zu bewundern ist.<br />
Rynek Główny 1/3, 31-042 Krakau<br />
T: +48 12 433 54 00, mnk.pl<br />
SALZMINE WIELICZKA<br />
Wer sich die Zeit nimmt, auch das unmittelbare<br />
Umland der Krakauer City zu erkunden, findet<br />
ca. zehn Kilometer entfernt von der Stadt eine der<br />
weltweit ältesten Salzminen vor – die Schächte<br />
gelten seit 1978 als UNESCO-Weltkulturerbe,<br />
das gewaltige Bauwerk ist auch für Touristen<br />
begehbar.<br />
Daniłowicza 10, 32-020 Wieliczka<br />
T: +48 12 278 73 02, kopalnia.pl<br />
Krakauer Tuchhallen<br />
Dieses geschichtsträchtige Bauwerk<br />
beeindruckt nicht nur durch<br />
architektonische Elemente.<br />
62 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Living Landscape 755 Sofa, The Farns Sideboard, Foster 620 Tables, Isanka Basket, Usiku Carpet<br />
DIE NEUE<br />
WOHNMODERNE<br />
INTERIORS & DESIGN<br />
walterknoll.de<br />
So wohnen wir heute: mit Möbeln, die frei sind und<br />
selbstbewusst. Poetisch. Freundlich. Klar. Die Formensprache der<br />
Moderne – jenseits aller Moden, schon immer für morgen.<br />
Living Landscape 755 Sofa. Design: EOOS.<br />
GRÜNBECK EINRICHTUNGEN<br />
Margaretenstraße 93<br />
A-1050 Wien<br />
+43 1 544 83 39<br />
www.gruenbeck.co.at/walterknoll
trends /recycling<br />
Plastik ist ein markantes Problem unserer Zeit und<br />
damit in unserer Gesellschaft. Mittlerweile<br />
versuchen viele Firmen dem entgegenzuwirken,<br />
indem sie Produkte mit Nachhaltigkeit und ökologischem<br />
Engagement kreieren. Wir haben Beispiele recherchiert.<br />
Angelika Rosam<br />
Chefredakteurin<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong><br />
1. 3.<br />
2.<br />
6.<br />
4.<br />
NAC<br />
HHA<br />
LTIG<br />
1. Flechtkunst Die Strohtaschen von Bali Bali machen nicht nur Lust auf Sommer, sie werden auch unter fairen Arbeitsbedingungen von Menschen vor Ort aus dem nachwachsenden<br />
Rohstoff hergestellt. balibali-fashion.com 2. Fortschrittliche Firma 2020 brachte Nespresso die ersten Kapseln auf den Markt, deren Aluminum-Anteil zu 80 Prozent aus recyceltem<br />
Aluminum besteht. nespresso.com 3. Glasklar Jasper Morrison entwarf die Kollektion »Raami« für die Glasfabrik littalia. Der Clou: Ihr gehört auch ein Trinkglas in Limited<br />
Edition an, das ausschließlich aus Glasabfällen besteht. littalia.com 4. Coffee-Time Kaffeeform produziert seine wiederverwendbaren Cups aus nachwachsenden Rohstoffen und<br />
gebrauchtem Kaffesatz – so genießt man das Heißgetränk mit gutem Gewissen. kaffeeform.com 5. Sandburgen Das deutsche Unternehmen Sandhelden transformiert das natürliche<br />
Material Sand mithilfe eines 3D-Druckverfahrens in langlebige Objekte – hier das Modell »Heaps«. sandhelden.de 6. Inspirierende Lektüre John Burns beschreibt in »The<br />
Kinfolk Garden« eine Thematik, die wohl viele beschäftigt: Wie wir wieder zur Natur zurückfinden und sie in unser Leben integrieren können. Inklusive nützlicher Gardening-Tipps.<br />
thalia.at 7. Natürlich schön Supermodel Miranda Kerr launchte mit Kora Organics ihre eigene Kosmetik-Brand. Alle Produkte bestehen aus rein natürlichen Inhaltsstoffen, sind frei<br />
von Chemikalien und Duftstoffen und noch dazu vergan. koraorganics.com 8. Cooler Kunststoff Wer hätte gedacht, dass Plastikmüll aus den Weltmeeren so attraktiv sein kann?<br />
Die »Ocean Collection« von Nanna Ditzel für Mater beweist, das recycelte Plastikflaschen das Potenzial haben, zu schicken Outdoor-Möbeln zu avancieren. materdesign.co.uk<br />
7.<br />
5.<br />
8.<br />
Fotos: Rafaela Pröll, Nikos Alexopoulos/Sandhelden/Greece is for Lovers, Courtesy of Iittala, beigestellt<br />
64 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Bezahlte Anzeige<br />
Foto: Getty Images<br />
Mit Sonnenschutz wird<br />
dein Zuhause „cooler“<br />
Die Stadt Wien hilft, Wohnraum vor Überhitzung zu schützen.<br />
Dazu wird heuer die Sonnenschutz-Aktion ausgeweitet.<br />
Heiße Nächte gibt es nicht nur in<br />
Palermo. Auch in Wien kann sommerliche<br />
Hitze zur Belastung werden. Im<br />
Rahmen der „Verschattungsoffensive“<br />
fördert die Stadt Wien die Nachrüstung<br />
von außen liegendem Sonnenschutz<br />
an Fenstern und Balkontüren –<br />
im mehrgeschoßigen Wohnbau –<br />
mit 50 Prozent der Kosten und mit<br />
maximal 1.500 Euro pro Wohneinheit.<br />
2020 wurden mehr als 5.000<br />
Förderanträge gestellt. Durchschnittlich<br />
wurde ein Betrag in der Höhe von<br />
rund 1.000 Euro ausgezahlt. Für das<br />
Jahr <strong>2021</strong> wird das Angebot jetzt<br />
ausgeweitet.<br />
• Die Förderung gilt für Gebäude,<br />
die 10 Jahre und älter sind.<br />
• Aufstockung des Topfes<br />
von 6 auf 10 Millionen Euro<br />
• Förderaktion läuft bis Ende 2025.<br />
• Die Förderung kann rückwirkend<br />
beantragt werden und zwar im<br />
Rahmen einer Frist von 6 Monaten<br />
ab dem Rechnungsdatum.<br />
Mehr Informationen dazu erhältst du<br />
per Telefon unter 01/4000-74860<br />
sowie im Internet: wien.gv.at/<br />
wohnen/wohnbaufoerderung
iconomy<br />
DESIGN-ICONS<br />
UNTER 100<br />
Chuck Taylor All Star<br />
Converse<br />
Jahr: 1923<br />
Design: Chuck Taylor<br />
Hersteller: Converse/Nike<br />
Preis: ca. 80 Euro<br />
Kult<br />
Gummisohle und grobes<br />
Leinen. Der Converse<br />
»Chuck Taylor All Star«<br />
brauchte nicht viel mehr,<br />
um sich über eine Milliarde<br />
Mal zu verkaufen.<br />
Der »Chuck Taylor All Star« ist einer der<br />
bekanntesten Turnschuhe der Welt. Heuer wird<br />
Taylor 100 Jahre alt. Guter Grund sich im<br />
Sneaker-Kosmos auf Spurensuche zu begeben.<br />
TEXT MANFRED GRAM<br />
Sneakers sind Designobjekte.<br />
Wer für dieses steile<br />
Statement noch eine Beweisführung<br />
braucht, ist<br />
gerne dazu eingeladen auf der<br />
Website des »Design Museum« in<br />
London vorbeizuschauen. Dort<br />
findet – zumindest ist es geplant<br />
– im Mai die Ausstellung »Sneakers<br />
Unboxed: Studio to Street« statt,<br />
die sich ausführlich und eingehend<br />
mit der Entwicklung vom Turnschuh<br />
zum Mode-, Design- und<br />
Kulturprodukt auseinandersetzt.<br />
Hersteller wie Nike,<br />
Adidas oder Puma befeuern über<br />
Kollaborationen, etwa mit Künstlern<br />
wie Kanye West, Travis Scott<br />
oder auch berühmten Luxus-Labels,<br />
den Hype um einzelne<br />
Modelle.<br />
Der Markt ist mittlerweile 70 Milliarden<br />
Dollar schwer und parallel<br />
dazu hat sich ein lukrativer Resell-<br />
Markt entwickelt. Nur so viel: Das<br />
aktuell teuerste Turnpatschenpaar<br />
wurde 2016 vom Rapper Drake<br />
ersteigert. Zwei Millionen Dollar<br />
löhnte der Kanadier, der übrigens<br />
auch das teuerste Bett der Welt<br />
besitzt, für vergoldete »Nike Air<br />
Jordan 10s«.<br />
Freilich geht es auch eine Spur<br />
günstiger. Etwa mit dem »Chuck<br />
Taylor All Star« von Converse. Das<br />
US-Unternehmen gehört seit dem<br />
Jahr 2003 zum Nike-Konzern und<br />
produziert seit dem frühen 20.<br />
Jahrhundert Gummistiefel und<br />
Turnschuhe. Unter anderem auch<br />
ein recht spartanisches Exemplar,<br />
das aus einer quietschenden Gum-<br />
misohle und grobem Leinen<br />
besteht und auf das der US-<br />
Basketballer Charles Hollis Taylor,<br />
genannt »Chuck«, schwor. Taylor<br />
wandte sich mit Verbesserungsvorschlägen<br />
an Converse und<br />
man kreierte gemeinsam den<br />
»Chuck Taylor All Star«. Was damals<br />
niemand ahnen konnte: Der<br />
»All Star« vulgo »Chuck« wurde<br />
zum beliebtesten und bekanntesten<br />
Turnschuh der Welt.<br />
Ausgehend von den Basketball-<br />
Courts verkaufte er sich in den<br />
letzten hundert Jahren über eine<br />
Milliarde Mal. Wohl auch, weil er<br />
mittlerweile in unzähligen Farben<br />
und Mustern erhältlich ist.<br />
»Chucks« sind heute ein in die<br />
Gummisohle gemeißeltes Glaubensbekenntnis<br />
der Popkultur.<br />
Mick Jagger tanzte damit 1971 zu<br />
seiner Hochzeit mit Bianca an, die<br />
New Yorker Punkrocker von den<br />
»Ramones« sind ohne Converse-<br />
Gummi am Fuß nur schwer vorstellbar<br />
und dank Kurt Cobain<br />
gehörte der Schuh zur modischen<br />
Grundausstattung der Generation<br />
X.<br />
Der »All Star« ist also mehr als<br />
ein Sneaker. Er ist ein Stück Gegenkultur<br />
und Rock’n’Roll – dreckig<br />
und leicht angeranzt von<br />
langen, lauten Nächten an, auf<br />
und unter der Bar. Ein »unkaputtbarer«<br />
Mythos. Nicht schlecht für<br />
einen simplen Turnpatschen, der<br />
einen – ist er erst einmal richtig<br />
ausgelatscht – von bequemen<br />
Fußbetten träumen lässt.<br />
CHUCK TAYLOR<br />
Charles Hollis Taylor, Rufname<br />
»Chuck«, ist wohl der erste Mann,<br />
der einem Turnschuh seinen Namen<br />
gab. Der Amerikaner, 1901 in der<br />
tiefsten Provinz in Indiana geboren,<br />
spielte eigentlich semi-professionell<br />
Basketball. Am liebsten in Sneakern<br />
des US-Unternehmens Converse. Mit<br />
Verbesserungsvorschlägen in Sachen<br />
Sohle, Material und Stabilität wandte<br />
er sich in den 1920er-Jahren an das<br />
Unternehmen. Heraus kam dabei der<br />
»Chuck Taylor All Star«. Taylor<br />
fungierte die Jahre darauf als<br />
Botschafter und Handelsverkäufer<br />
für seinen eigenen Schuh.<br />
Gesehen bei:<br />
converse.com<br />
snipes.at<br />
Fotos: Courtesy of Converse<br />
66 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
making<br />
places<br />
calming<br />
Pflanzen machen<br />
das Leben schöner.<br />
USM hat die Lösung.<br />
usm.com<br />
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oder unsere USM Showrooms.
art five<br />
NATHALIE<br />
HALGAND<br />
1. Agnes Martin<br />
»Mit ihrer sanften reduzierten<br />
Farbpalette und Formgebung<br />
machen mich ihre Werke glücklich.<br />
Ich erinnere mich gut, als ich das<br />
Werk ›Untitled #‹ von 1998 das erste<br />
Mal in Düsseldorf sah. Es leuchtete<br />
wie eine Sonne im Nebel und strahlte<br />
eine erhabene Ruhe aus.«<br />
1<br />
Exklusiv in <strong>LIVING</strong>:<br />
Persönlichkeiten und<br />
Kenner der Kunstszene<br />
verraten ihre<br />
Must-haves fürs Zuhause.<br />
Die ehemalige<br />
Galeristin Nathalie<br />
Halgand zeigt uns<br />
ihre Kunst-Favoriten.<br />
2<br />
44. Marianne Vlaschits<br />
»Sie ist eine der interessantesten<br />
Künstlerinnen. Ihre<br />
cleveren, gleichsam seltsam<br />
einzigartig anmutenden<br />
Bilder erzählen immer eine<br />
besondere Geschichte. Als<br />
stets informierte<br />
Beobachterin feministischer<br />
Körperdiskurse entwirft<br />
Marianne oft Utopien, die<br />
Hoffnung geben, aber auch<br />
erkennen lassen, wo es in<br />
der Realität hakt.«<br />
2. Louise Bourgeois<br />
»Louise Bourgeois ist<br />
für mich die Königin<br />
der Künstlerinnen.<br />
Alles, was ich mir von<br />
Kunst erwarte, finde<br />
ich in ihrem Werk, das<br />
mich zutiefst berührt.<br />
Ihre Arbeiten sind äußerst<br />
persönlich und<br />
handeln von Angst,<br />
Schmerz, Liebe,<br />
Sexualität, Tod und<br />
Erinnerungen.«<br />
5<br />
5. Julian Mullan<br />
»Ich liebe die melancholische Schönheit,<br />
die von seinen Fotografien ausgeht.<br />
Seine Arbeiten sind sensibel,<br />
ruhig und atmosphärisch und stellen<br />
eine poetische Erforschung unserer<br />
Umgebung dar.«<br />
3. Markus Saile<br />
»Seine oft kleinformatigen abstrakten<br />
Gemälde auf Holz sind wie kleine Juwelen,<br />
sie haben Objektcharakter.<br />
Mich fesseln sein Gespür für Licht und<br />
Farbe und die Spontaneität seines<br />
Pinselstrichs.«<br />
Die Kunsthistorikerin Nathalie<br />
Halgand war lange Jahre Galeristin in<br />
Wien und organisierte vor allem Ausstellungen<br />
zeitgenössischer aufstrebender<br />
internationaler KünstlerInnen.<br />
Aktuell widmet sich die 38-Jährige<br />
der Aus- und Weiterbildung an der<br />
psychoanalytischen Akademie Wiens.<br />
Instagram: Nathalie Halgand<br />
Fotos: Courtesy of Markus Saile,2017, Privatsammlung Wien, Courtesy of Julian Mullan /Wasser/Pigmentprint 2020, Courtesy of Louise Bourgeios,<br />
The Couple 2003/Bildrecht, Wien <strong>2021</strong>, Agnes Martin, Untitled 1998/Bildrecht, Wien <strong>2021</strong>, Courtesy of Marianne Vlaschits<br />
68 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
SCHÖNER WOHNEN IN DÖBLING<br />
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<strong>LIVING</strong><br />
BAD-SPEZIAL<br />
92<br />
78<br />
82<br />
BITTE NICHT STÖREN<br />
Kein Ort eignet sich so gut, um ein paar<br />
Stunden für sich alleine zu haben, wie<br />
das Badezimmer. (S. 78)<br />
GLANZSTÜCK<br />
Freistehende Badewannen sind der<br />
Inbegriff von Luxus und Komfort im<br />
Badezimmer. (S. 82)<br />
DURCHDACHTER DUSCH-LUXUS<br />
Eine der neuen, edlen Dusch-Kreationen<br />
zu betreten, ist wie ein Kurzurlaub für die<br />
Seele. (S. 84)<br />
HERRLICH PERSÖNLICH<br />
Die richtigen Accessoires machen<br />
aus dem Badezimmer eine individuelle<br />
Wohlfühloase. (S. 92)<br />
84<br />
Fotos: beigestellt
ad-spezial / BADEZIMMER-TRENDS<br />
BADEZIMMER<br />
WOHNTRAUM<br />
Foto: Courtesy of Villeroy & Boch<br />
72 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Gemütliche Wärme<br />
Das Badezimmer muss nicht nur funktionalen<br />
Ansprüchen standhalten, es muss auch wohnlich<br />
sein, schließlich verbringen wir mehr Zeit denn<br />
je dort. Vom Wellness-Bereich bis zur gemütlichen<br />
Leseecke: Das zeitgemäße Bad muss viele<br />
Stücke gleichzeitig spielen können. Je individueller<br />
es gestaltet und auf persönliche Wünsche<br />
ausgerichtet ist, desto mehr Freude hat man<br />
längerfristig daran. villeroy-boch.at<br />
Eine Generalrenovierung des Badezimmers ist aufwendig.<br />
Trotzdem sollte man sie gerade jetzt in Angriff nehmen.<br />
Der Trend geht Richtung Multifunktionsraum: Das Bad<br />
als neuer, maßgeschneiderter Rückzugsort. TEXT KARIN CERNY<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
73
ad-spezial / BADEZIMMER-TRENDS<br />
Bad mit Aussicht<br />
Wer Platz hat, sollte große Fenster einplanen,<br />
um ein bisschen Hotel-Stimmung daheim aufkommen<br />
zu lassen. Gerade in der Pandemie<br />
hat das Badezimmer eine enorme Aufwertung<br />
erfahren. Wenn man schon nicht auf Urlaub<br />
fahren kann, möchte man daheim das perfekte<br />
Wellness-Feeling auskosten können. Auch großzügiger<br />
Stauraum ist wichtig, damit nicht unnötig<br />
viel herumsteht. koese-badkultur.at<br />
Fotos: Andrey Avdeenko/www.avdeenko.com.ua, Courtesy of Klafs, Courtesy of Duravit<br />
Es ist laut, staubig und langwierig: Es<br />
gibt gute Gründe, warum man die<br />
längst fällige Renovierung des Badezimmers<br />
auf die lange Bank schiebt.<br />
Ein neues Sofa ist leichter gekauft. »In der<br />
Pandemie ist vielen Menschen bewusst geworden,<br />
wie wichtig es ist, das eigene Badezimmer<br />
individueller zu gestalten«, sagt Peter Ernst,<br />
Verkaufsleiter Ausstellung und Design beim<br />
Schweizer Sanitäranbieter Geberit: »Der Trend<br />
geht in Richtung Wellness zu Hause. Wenn<br />
man schon nicht verreisen kann, dann soll zu<br />
Hause ein ähnlicher Standard wie im Hotel<br />
herrschen.«<br />
Das Bad muss ein zeitlos-eleganter Rückzugsort<br />
sein, ausgestattet mit smarten Helfern.<br />
Das fängt mit den Kleinigkeiten an: Hotels<br />
74 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21<br />
Wellness & Wohnen<br />
Der eigene Wellness-Bereich wird immer wichtiger,<br />
egal, wie viel Platz man hat oder wie die<br />
Wohnung geschnitten ist. Individuelle Lösungen<br />
ermöglichen, auch kleine Ecken als Mini-Sauna<br />
zu nutzen. Vieles, was früher deutlich nach<br />
Bad ausgesehen hat, mutet mittlerweile wie ein<br />
zusätzliches Wohnzimmer an. Das ideale Bad<br />
muss nicht immer steril wirken. klafs.at
HARMONISCHES GESAMTBILD<br />
Auch Dampfbäder und Infrarotkabinen werden<br />
verstärkt nachgefragt, bestätigt Adam<br />
Köse, Geschäftsführer von Köse Installationen:<br />
»Man möchte es schön daheim haben und<br />
gibt gern mehr Geld dafür aus. Gefragt sind<br />
hochwertige Materialien wie Marmor und<br />
Wände ohne Fugen, die man ohnehin nur<br />
schwer reinigen kann. Wand und Boden werden<br />
flächig verputzt. Mit Natur- oder Pastelltönen<br />
erzeugt das ein harmonisches<br />
Gesamtbild.«<br />
Weil das Badezimmer nicht nur den Wellness-Urlaub<br />
ersetzen muss, sondern auch als<br />
Arbeitsraum und multifunktionaler Rückzugsort<br />
genutzt werden kann – sozusagen als<br />
Wohnzimmer mit Wanne –, sollte man sich<br />
verstärkt Gedanken über das Beleuchtungssystem<br />
machen. »Es braucht die Möglichkeit,<br />
unterschiedliche Lichtstimmungen herzustellen:<br />
Je nachdem, ob man sich entspannen<br />
möchte oder mehr Helligkeit zum Lesen ><br />
Grüne Oase<br />
Pflanzen sind im Bad nach wie vor ein wichtiges<br />
Thema. Sie sorgen nicht nur für ein gutes Raumklima,<br />
sondern helfen auch, Stress abzubauen<br />
und sich wie mitten in der Natur zu fühlen. Mittlerweile<br />
gibt es vielfältige Lösungen, nicht einmal<br />
Tageslicht ist unbedingt nötig, um einen kleinen<br />
Dschungel im Bad anzulegen. Wichtig ist dabei,<br />
auf Nachhaltigkeit zu setzen und Rat beim Profi<br />
einzuholen.<br />
Neuer Minimalismus<br />
Auch kleine Räume können luxuriös genutzt<br />
werden. Je weniger vollgeräumt sie sind,<br />
desto eleganter wirken sie. Duravit bietet vor<br />
allem bei Stauräumen ideale Lösungen an.<br />
Spiegelschränke werden in die Wand integriert.<br />
Wenn der Siphon in der Lade fehlt, hat man deutlich<br />
mehr Platz. Zudem ist alles leichter<br />
zu reinigen und hygienischer, was auch immer<br />
wichtiger wird. duravit.at<br />
sind meist nicht vollgeräumt mit unnötigen<br />
Dingen. »Spiegelschränke werden in die Wand<br />
integriert, aber auch Abflüsse müssen nicht<br />
sichtbar sein. Wenn der Siphon in der Lade<br />
fehlt, hat man deutlich mehr Platz«, so Ernst:<br />
»Zudem ist alles leichter zu reinigen, was auch<br />
gefragter denn je ist.«<br />
In vielen Wohnungen war das Bad schon<br />
fertig, bevor man eingezogen ist. Wer sich für<br />
eine Generalrenovierung entscheidet, sucht<br />
deshalb verstärkt nach individuellen Möglichkeiten.<br />
»Das Bad wird wie die Küche sorgfältig<br />
geplant und teilweise auch mit weiteren Räumen<br />
wie Schlafzimmer und Ankleideraum<br />
verbunden«, sagt Monika Kober, Geschäftsleiterin<br />
Österreich des Wellness-Experten Klafs:<br />
»Es geht darum, maßgeschneiderte Lösungen<br />
zu finden – sei es in Altbauten eine Sauna<br />
einzubauen oder eine Anpassung an Dachschrägen.«<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
75
ad-spezial / BADEZIMMER-TRENDS<br />
Holz & Naturfarben<br />
Holz schafft eine heimelige Atmosphäre, sogar<br />
eine offene Feuerstelle ist möglich im Bad. Große<br />
Fliesen und Naturböden helfen dabei, den Wellnessfaktor<br />
zu erhöhen. Bodenebene Duschen<br />
boomen schon seit einigen Jahren, nicht nur, weil<br />
sie Hotel-Stimmung aufkommen lassen. Es ist<br />
auch wichtig, an die Zukunft zu denken, wenn<br />
man vielleicht nicht mehr so fit ist. keuco.com<br />
><br />
braucht«, empfiehlt Peter Ernst von Geberit.<br />
Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage:<br />
Wer benützt das Bad? Vom kindergerechten<br />
Ort bis zur persönlichen Wellness-Oase: Unterschiedliche<br />
Ansprüche müssen in ein stimmiges<br />
Gesamtkonzept integriert werden. »Das<br />
Badezimmer verändert man nicht so oft im<br />
Leben. Viele unserer Kundinnen und Kunden<br />
denken bereits an die Zukunft, wenn man<br />
vielleicht nicht mehr so fit ist. Bodenebene<br />
Duschen boomen schon seit einiger Zeit«, so<br />
Installationsexperte Köse. Das Bad hat viel zu<br />
lange ein Schattendasein als simpler Waschraum<br />
geführt. Endlich hat es seinen großen<br />
Auftritt. Es ist der neue, vielseitige Lieblingsort<br />
in der Wohnung.<br />
<<br />
Perfekte Raumnutzung<br />
Die Schränke werden in die Wand gebaut,<br />
dadurch nehmen sie kaum Platz weg. Ebenso<br />
wie die Armaturen, die dadurch auch leichter zu<br />
reinigen sind. Bei Toiletten boomen kontaktlose<br />
Spülungen. Aber auch Dusch-WCs, die mit einem<br />
Wasserstrahl für Frische und Sauberkeit sorgen,<br />
liegen gerade wieder verstärkt im Trend und<br />
nehmen nicht so viel Platz weg wie klassische<br />
Bidets. geberit.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
76 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
SONNHAUS<br />
Ein extravaganter Mix aus Farben, Formen<br />
und Materialien – die neuen Vorhang- und<br />
Möbelstoffe von SONNHAUS eröffnen eine<br />
Vielzahl an individuellen, einzigartigen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
»SCANDIFORNIA« – WENN<br />
SICH ZWEI STILE ZU EINEM<br />
NEUEN LOOK VERBINDEN<br />
Traumhafte Strände, unberührte Landschaften, blauer Himmel – wer in Kalifornien<br />
oder aber auch an den schier endlosen, ruhigen und feinen Sandstränden im Norden<br />
Europas Urlaub macht, würde am liebsten für immer dort bleiben und wohnen.<br />
FOTOS: BEIGESTELLT<br />
Die neuen Frühjahrskollektionen<br />
von SONNHAUS lindern das<br />
Fernweh – gerade in herausfordernden<br />
Zeiten wie diesen – und<br />
kombinieren für ein lässig-natürliches Zuhause<br />
das Beste aus zwei Welten: nämlich den<br />
entspannten California Interieur Style mit<br />
Anklängen von Vintage und Boho-Vibes mit<br />
dem unaufdringlichen, teilweise gedeckten<br />
Scandi Style. So treffen in den neuen Vorhang-<br />
und Möbelstoffen von SONNHAUS<br />
zeitlos neutrale Farben in skandinavischer<br />
Schlichtheit auf die unbeschwerte, erfrischend<br />
warme Coolness aus dem Golden State.<br />
Damit entsteht ein grandioser Stilmix, der in<br />
jedem Zuhause funktioniert und perfekt<br />
inszeniert werden kann.<br />
Bei den Möbelstoffen des Frühjahres <strong>2021</strong><br />
sorgt die einzigartige Kombination aus neuesten<br />
Farbtrends wie Honiggelb, Zimt, Salbeigrün<br />
oder tiefem Blau mit hochflorigen<br />
Designs, weichen Velourqualitäten, Stepp-<br />
mustern wie auch dem großen Trendthema<br />
Samt für ein elegant-modernes Interieur, das<br />
zum Wohlfühlen und Entspannen einlädt.<br />
Auch die neuen Vorhangstoffe sorgen mit<br />
ihrer Natürlichkeit für einen erfrischenden<br />
Wohnstil. Kunstvoll bedruckte Dekorationsstoffe,<br />
eine breite Farbenpalette und verschiedene<br />
Natur-Designs laden zum Kombinieren<br />
ein. Die neuen Vorhang- und Möbelstoffe<br />
sind bei allen SONNHAUS-Partnern erhältlich.<br />
Details auf www.sonnhaus.at<br />
Erleben Sie die Welt der Raumausstattung<br />
in den Showrooms in<br />
Wels, Ginzkeystraße 38<br />
und in Wien, Zirkusgasse20<br />
www.sonnhaus.at<br />
Vertrauen und Behaglichkeit<br />
durch den perfekt in Szene<br />
gesetzten Hygge-Trend.<br />
ADVERTORIAL<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
77
ad-spezial / PSYCHOHYGIENE<br />
Tapetenwechsel<br />
In Italien produziert man<br />
luxuriöse Wandbeläge, die<br />
auch in Bädern ohne Tageslicht<br />
für Aufhellung sorgen.<br />
instabilelab.com<br />
Foto: Courtesy of Instabilelab<br />
78 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
BITTE NICHT<br />
STÖREN!<br />
Kein Ort eignet sich so gut, um ein paar Stunden für sich alleine<br />
zu haben, wie das Badezimmer. In der Pandemie hat es eine<br />
enorme Aufwertung erfahren – als grüne, multifunktionale<br />
Rückzugsoase. TEXT KARIN CERNY<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
79
ad-spezial / PSYCHOHYGIENE<br />
Jeden 9. November ist es offiziell: Der<br />
»Read in the Bathtub Day« ist ein<br />
internationaler Ehrentag der Badewannenlektüre.<br />
So kurios auch manche<br />
»Feiertage« sein mögen, hat der Gedanke<br />
doch etwas, sich mit einem guten Buch und<br />
einem guten Glas Wein in die Wanne zurückzuziehen.<br />
Einfach eine Auszeit von der Welt<br />
nehmen. Ohne dafür die eigene Wohnung<br />
verlassen zu müssen. Sogar Hollywood-<br />
Schauspielerin Kate Hudson hat die Pandemie<br />
an ihre Grenzen getrieben. Die dreifache<br />
Mutter gestand, dass sie sich manchmal,<br />
wenn ihr alles zu viel wird, vor ihrer Familie<br />
im Badezimmer verstecke.<br />
GESTRESSTE PAARE<br />
Das Bad ist mehr als ein Ort, an dem man<br />
sich duscht, schminkt und die Zähne putzt.<br />
Kaum ein anderer Raum in der Wohnung<br />
– außer dem Schlafzimmer – steht so sehr für<br />
Rückzug. Auch ohne ein Schild, das an der<br />
Tür baumelt, ist klar: Bitte nicht stören! Ich<br />
brauche Zeit für mich. Gerade, wenn man<br />
wie jetzt verstärkt daheim arbeitet, wirkt ein<br />
Dampfbad oder ein Whirlpool Wunder, um<br />
sich zu regenerieren. Gestresste Paare können<br />
sich in der Sauna gemeinsam vom Homeschooling<br />
erholen. »Bäder als Orte der Hygiene<br />
in der Wohnung haben während der<br />
Als die Fitness-Center geschlossen hatten,<br />
wurden geräumige Bäder auch zum Trainieren<br />
genutzt. Platz für Hanteln ist schnell gefunden.<br />
Rückzugsort<br />
Ein bequemer Fauteuil samt<br />
Lesetisch und Stehlampe<br />
verwandelt das Bad in einen Ort, an<br />
dem man sogar arbeiten kann.<br />
duravit.de<br />
Pandemie ihre Funktion auf die ganze Wohnung<br />
ausgebreitet«, sagt der deutsche Philosoph<br />
und Publizist Florian Rötzer, der gerade<br />
mit »Sein und Wohnen« ein Buch über die<br />
Geschichte und Bedeutung des Wohnens<br />
geschrieben hat: »Hände werden überall nach<br />
Kontakten gewaschen. Überall werden Oberflächen<br />
desinfiziert«. Das Bad ist »als Reinraum<br />
zum Vorbild der ganzen Wohnung<br />
geworden«, so Rötzer. Aber was bedeutet<br />
diese Ausweitung der Hygienezone fürs<br />
Badezimmer?<br />
Wahrscheinlich eine gewisse Entlastung:<br />
Das Bad mausert sich vom reinen Funktionsraum<br />
zum Zimmer, das man vielfältig nutzen<br />
kann, in dem auch Platz ist für einen beque-<br />
80 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Südliches Flair<br />
Tageslicht im Bad erhöht den<br />
Wellness-Faktor: Helle, weitläufige<br />
Räume und ein Sitzplatz mit Blick in<br />
die Natur laden zum Verweilen ein.<br />
hansgrohe.de<br />
men Fauteuil. »Rückzugsorte sind wichtig,<br />
gerade in der Pandemie klagen viele Menschen<br />
darüber, dass sie zu wenig Platz für<br />
sich hätten«, sagt Johannes Wancata, Professor<br />
für Sozialpsychiatrie: »Das Bad hat<br />
dadurch eine Aufwertung erfahren. Mit einem<br />
Tisch und Sessel oder einer kleinen<br />
Auflage kann man es sogar als Arbeitsraum<br />
verwenden.«<br />
Der Psychologe rät, von vornherein abzuklären,<br />
wer welchen Raum wann exklusiv für<br />
sich verwenden darf. »Der Küchentisch kann<br />
vormittags als Büro genutzt werden, das Bad<br />
nachmittags oder abends als privater Erholungsraum.<br />
Ideal ist, sich bestimmte Zeiten<br />
auszumachen: Das Bad gehört mir ab neun<br />
Uhr für zwei Stunden. Dann kommt man<br />
sich nicht unnötig in die Quere.« Unterschiedliche<br />
Lichtquellen helfen dabei, die<br />
Stimmung anzupassen – je nachdem, ob man<br />
abschalten oder doch arbeiten möchte. Pflanzen<br />
oder ein großes Fenster ins Grüne sorgen<br />
für ein gutes Raumklima.<br />
Als die Fitness-Center geschlossen hatten,<br />
wurden Bäder auch verstärkt zum Trainieren<br />
genutzt. Platz für Hanteln ist schnell gefun-<br />
Heimtrainer<br />
Der italienische Anbieter Scavolini<br />
macht aus dem eigenen Bad ein Gym,<br />
das Ästhetik und Funktionalität elegant<br />
verbindet. scavolini.de<br />
»Rückzugsorte sind wichtig,<br />
gerade in der Pandemie<br />
klagen viele Menschen<br />
darüber, dass sie zu wenig<br />
Platz für sich hätten.«<br />
JOHANNES WANCATA<br />
Professor für Sozialpsychiatrie<br />
den. Oder man möchte es individueller: Gewichte<br />
aus Marmor, die perfekt mit dem Rest<br />
des Badezimmers harmonieren. Mittlerweile<br />
boomen Lösungen, mit denen man das Bad<br />
schnell und problemlos als Gym aufrüsten<br />
kann. Und wenn die Fitness-Center dann<br />
wieder öffnen, kann man die Sprossenwand<br />
ja noch immer als Halter für Handtücher<br />
verwenden.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
81
ad-spezial / BADEWANNEN<br />
GLANZSTÜCK<br />
Die freistehende Badewanne ist längst zum Inbegriff von<br />
Luxus und Komfort im Badezimmer avanciert und sorgt mit<br />
ihren vielseitigen Designs für Entspannung und Romantik.<br />
<strong>LIVING</strong> hat für Sie die schönsten Modelle getestet.<br />
Italienische Eleganz<br />
Die klassische Linienführung<br />
von »Ottocento«, von Benedini<br />
Associati für Agape entworfen,<br />
lässt an eine altertümliche<br />
Gusseisenwanne denken.<br />
agapedesign.it<br />
Fotos:Courtesy of Agape, Courtesy of Burgbad, Courtesy of Devon & Devon. Courtesy of Duravit, Laufen<br />
82<br />
falstaff<br />
<strong>LIVING</strong> 3 / 21
Weiterentwicklung<br />
Die Retro-Badewanne neu<br />
interpretiert. Das recycelbare<br />
»White Tec Plus«-Material<br />
überzeugt mit Nachhaltigkeit.<br />
devon-devon.com<br />
Formvollendet<br />
Klassische Eleganz versprüht die Laufen<br />
»The New Classic« Oval-Badewanne.<br />
Und sie bietet auch Komfort für Zwei.<br />
laufen.at<br />
Romantisch<br />
Baden im klassischen Stil kann<br />
man in dieser wunderschönen<br />
Badewanne aus Mineralmarmor<br />
mit vier Beinen aus verchromtem<br />
Metall. kvstore.de<br />
Augenweide<br />
Die außergewöhnliche Form<br />
des hochglanzlackierten Holzrahmens<br />
macht das Modell<br />
»Daffodil 175« zum absoluten<br />
Hingucker – zu schön, um es<br />
im Bad zu verstecken.<br />
bisazza.com<br />
Pure Eleganz<br />
Entspannung in der freistehenden<br />
Oval-Badewanne<br />
»Duravit Luv« kann man<br />
auch zu zweit genießen.<br />
duravit.de<br />
Blumenstil<br />
Weiche, innovative<br />
Linien – inspiriert<br />
von der Form einer<br />
Blüte – versprechen<br />
Entspannung.<br />
Eleganz in Gold für<br />
das Badezimmer.<br />
myglassdesign.de<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
83
ad-spezial / DUSCHEN<br />
Wohlfühlprogramm<br />
Ein Trendsetter des minimalistischen<br />
Baddesigns ist<br />
»Rainfinity«. Mit zwei besonderen<br />
Strahlarten wird die<br />
tägliche Dusche zum Genuss.<br />
hansgrohe.at<br />
DURCHDACHTER<br />
DUSCH-LUXUS<br />
Eine der neuen, edlen Dusch-Kreationen zu betreten, ist wie ein Kurzurlaub<br />
für die Seele – mit viel Platz für Design, Individualität und vor allem genügend<br />
Raum für sich selbst. In welcher Dusche würden Sie gerne den Tag beginnen?<br />
Traumbad<br />
Die Duschen, die der Designer<br />
Philippe Starck für Duravit<br />
entworfen hat, runden jedes<br />
Traumbad ab.<br />
duravit.de<br />
Täglicher Genuss<br />
Die edle Duschkabine »Sipario« aus gehärtetem<br />
Glas und Chrom kann in die Badezimmer- oder<br />
Schlafzimmerarchitektur integriert werden.<br />
gruppotres.it<br />
Fotos: Courtesy of Duravit, Courtesy of Hans Grohe, Courtesy of Antonio Lupi, Courtesy of Gruppotres, Courtesy of Geberit<br />
84 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Edler Stahl<br />
Freistehende Dusche für den<br />
Innen- und Außenbereich aus<br />
Edelstahl: Antonio Lupi Shawa<br />
– Design Massimo Broglio.<br />
antoniolupi.it<br />
Geradlinig<br />
Die edle Rahmenloslinie<br />
»K2« von HSK überzeugt<br />
mit markantem Design<br />
und funktionalen Details.<br />
hsk.de<br />
Individuell<br />
Bei seinen Duschvarianten<br />
trumpft Inda mit höchster<br />
Kunstfertigkeit und<br />
italienischem Design auf.<br />
architonic.com<br />
Duschvergnügen<br />
Geberit Duschrinnen der<br />
Reihe »CleanLine« bringen<br />
Luxus ins Bad und machen<br />
beim Reinigen eine gute Figur.<br />
geberit.at<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
85
ad-spezial / ARMATUREN<br />
2.<br />
1.<br />
SCHÖNER WASSERLAUF<br />
Sie sind die Protagonisten eines jeden Badezimmers – die Armaturen veredeln Ihren<br />
Sehnsuchts-Aufenthaltsort mit exklusivem Design, Details, klaren Linien und hohen<br />
Material-Ansprüchen. <strong>LIVING</strong> hat die neuesten Modelle zusammengestellt.<br />
3.<br />
4. 6.<br />
5.<br />
1. Kontraste Extravagante Akzente setzt das progressive Badarmaturen-Design von »CL.1« aus dem Hause Dornbracht. Durch die Kombination mit verschiedenen Griffen<br />
und Oberflächen passt sich die Armatur jedem Gestaltungswunsch an. dornbracht.com 2. Charakterstark Quadrat auf runden Wandelementen – seine Geradlinigkeit<br />
macht den verchromten Einhandmischer aus der »Edition 90« zu einem klaren Designstatement. keuco.com 3. Robust Einfaches und nüchternes Design verströmt<br />
Leichtigkeit und Eleganz. Die »Trend X-ONE«-Kollektion gibt es auch in zehn Pastellfarben für Mutige. zazzeri-armaturen.de 4. Würfelspiel Novellini setzt mit seiner<br />
Wannenrandarmatur auf geometrisches Design. Der Duschkopf ist herausziehbar. novellini.at 5. Kunstwerk Italienisches Flair im Bad: Elegante Formen und edle<br />
Oberflächen zeichnen die antoniolupi-Badarmaturen aus. antoniolupi.it 6. Farbliche Akzente Mit ihrem präzisen, geometrischen Design ist die Armaturenlinie »Metropol«<br />
prädestiniert für die matten Trendfarben Matt Black und Matt White. Besonders effektvoll ist die Kombination mit dunklen Waschtischoberflächen. hansgrohe.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
86 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
BODEN<br />
NEU<br />
GEDACHT.<br />
Designkunst<br />
•<br />
Robust, hochwertig<br />
und ökologisch<br />
•<br />
Warme und<br />
angenehme Haptik<br />
•<br />
Wasserbeständig und<br />
rutschfest<br />
•<br />
Reduziert Tritt- und<br />
Raumschall<br />
www.landegger.at/loris
ad-spezial / FLIESEN<br />
Es muss nicht immer weiß sein: Diese anregenden Fliesen-Kombis<br />
werden zu Kunstwerken im Badezimmer und machen diese zu attraktiven<br />
Wohnräumen. In welche Richtung es gehen soll? Ihre Wahl!<br />
Auswahl<br />
Drei Farbreihen und<br />
verschiedene Dekore<br />
machen die Serie »Century<br />
Unlimited« zum Allrounder.<br />
villeroy-boch.at<br />
Dschungel-Feeling<br />
Diese handgearbeitete<br />
Fliese zaubert<br />
Exotik an die Wände.<br />
ottotiles.co.uk<br />
Vergrößerungsglas<br />
Ultra dünn und<br />
interessant: »Zoom«<br />
zeigt sehr stark vergrößerte<br />
Strukturen<br />
aus der Natur, wie die<br />
Haut eines Elefanten.<br />
steuler-fliesen.de<br />
Italienische Eleganz<br />
Wie eine edle Tapete<br />
wirkt die »White Gold<br />
Damask«-Fliese aus<br />
der Atlas-Concorde-<br />
Porzellan-Steinzeugserie.<br />
atlasconcorde.com<br />
Handgemacht<br />
Handbemalt ist die Terracotta-<br />
Serie »Modernist« – mit einem<br />
Hauch von Jugendstil.<br />
deferranti.com<br />
Anmutig<br />
Sechseckige Fliese aus der<br />
Kollektion »Frozen Garden«,<br />
entworfen von Marcel<br />
Wanders. Licht und Schattenspiele<br />
an der Badezimmerwand.<br />
bisazza.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
88 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
MEHR VOM BAD,<br />
MEHR VOM LEBEN<br />
Platzsparender<br />
Spiegelschrank,<br />
eingelassen in<br />
die Vorwand.<br />
Frische Luft durch<br />
die DuoFresh<br />
Geruchsabsaugung.<br />
Unsichtbarer Stauraum<br />
dank versteckter<br />
Nischenablagebox.<br />
Lupenreine Sauberkeit<br />
dank TurboFlush<br />
Technologie.<br />
Mehr Stauraum dank<br />
in der Wand integriertem<br />
Siphon.<br />
Den Alltag zu optimieren, ist simpel. Zumindest mit einem<br />
Bad von Geberit. Die attraktiven Besonderheiten gewähren zahlreiche<br />
Vorzüge wie deutlich mehr Platz, lupenreine Sauberkeit,<br />
maximalen Komfort, zeitloses Design und absolute Barrierefreiheit.<br />
Kurz gesagt: Man hat mehr vom Leben.<br />
Erfahre mehr auf: www.geberit.at/bad
ad-spezial / HANDSPIEGEL<br />
Opulent<br />
Es wäre falsch, den handgeschnitzten,<br />
vergoldeten Tischspiegel<br />
von Vimercati nicht als<br />
kleine Preziose zu bezeichnen.<br />
vimercatimeda.com<br />
Clear Instructions<br />
Seletti ist für seine<br />
kreativen Designs bekannt:<br />
Dieser Handspiegel wartet<br />
mit einer optischen<br />
Bedienungsanleitung auf.<br />
seletti.it<br />
Ice, ice, Baby<br />
Für alle, die sich nach<br />
Sommer, Sonne und Eis<br />
am Stiel sehnen: Mit<br />
dem originellen Spiegel<br />
des dänischen Labels EO<br />
verkürzt man sich<br />
stylisch die Wartezeit.<br />
finnishdesignshop.com<br />
SPIEGLEIN,<br />
SPIEGLEIN ...<br />
... an der Wand. Nah und genau darf man sich in<br />
diesen Beautyhelfern betrachten. Und ja, zugegeben:<br />
Jedes dieser edlen Design-Pieces sieht schon für sich<br />
selbst ziemlich gut aus.<br />
Golden Girl<br />
Der elegante Handspiegel<br />
von Hay setzt<br />
mit dem Griff aus<br />
gebürstetem Messing<br />
edle Akzente.<br />
hay.dk<br />
Vielseitig<br />
Wer auf dem Kosmetiktisch in<br />
der Horizontalen keinen Platz<br />
mehr findet, kann den hübschen<br />
Spiegel von Ferm Living dank<br />
des offenen Griffes auch an<br />
einem Haken zwischenlagern.<br />
nordicnest.de<br />
Geerdet<br />
Durch den schweren<br />
Marmorfuß hat der<br />
kleine Tischspiegel<br />
von Anthropologie<br />
einen sicheren Stand.<br />
anthropologie.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
90 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
VAILLANT<br />
ALTBAUSANIERUNG 2.0<br />
Eine Vaillant-Wärmepumpe bringt neuen Komfort in eine historische Villa.<br />
FOTOS: BEIGESTELLT<br />
Atbausanierungen liegen im Trend,<br />
denn es entspricht dem Zeitgeist,<br />
historische Bausubstanz in<br />
modernen Lebensraum zu verwandeln.<br />
In Klosterneuburg befindet sich ein<br />
schönes Beispiel einer solchen Haus-Revitalisierung.<br />
Eine über hundert Jahre alte Villa<br />
wurde durch Sanierung zum zeitgemäßen<br />
Familienrefugium. Bei der Haustechnik<br />
investierte man nachhaltig in die Zukunft:<br />
Eine Vaillant-Wärmepumpe inklusive Kühlpuffer,<br />
Trinkwasserstation und Internet-<br />
Kommunikationsmodul garantieren Rundum-Wohnkomfort<br />
für viele Jahre.<br />
Die einstige Wiener Vorstadt-Villa – nach<br />
einem Entwurf des Klosterneuburger Architekten<br />
E.A. Plischke – ist über hundert Jahre<br />
alt. Kürzlich wurde das Haus umfassend<br />
modernisiert und an den zeitgemäßen Lifestyle<br />
einer Familie angepasst. »Wir haben<br />
den Altbau saniert, weil wir das Haus in seiner<br />
Charakteristik erhalten wollten. Auf den<br />
Komfort eines modernen Gebäudes wollten<br />
wir aber auch nicht verzichten.« Bei den Installationen<br />
waren die Bewohner deshalb<br />
auch kompromisslos: Mit einer modernen<br />
Vaillant-Wärmepumpe entschied man sich<br />
für zeitgemäße und nachhaltige Technik.<br />
WÄRMEPUMPE STATT ÖLHEIZUNG<br />
Das Haus wurde auch gartenseitig im Neubau<br />
ergänzt. Mit Baumeister Almir Mulamustafic<br />
hatte die Familie einen erfahrenen<br />
Experten an der Seite, der neben dem Blick<br />
für bauliche Details auch das Know-how für<br />
die Installationen und den Wechsel von Öl<br />
auf Erdwärme mitbrachte. Fachliche Unterstützung<br />
kam auch von Manuel Winkler,<br />
dem zuständigen Key-Account-Manager von<br />
Vaillant: »Der Umstieg auf Wärmepumpen-<br />
Technologie ist ein Investment. Weil aber<br />
finanzielle Zuschüsse gewährt werden und<br />
Erdwärme eine äußerst günstige Art der<br />
Energiegewinnung ist, lohnt es sich. Und:<br />
Das System ist umweltfreundlich und nahezu<br />
wartungsfrei.«<br />
Bei der Altbausanierung wurden vier Erdsonden<br />
– in Summe 448 Meter lang – mittels<br />
Tiefenbohrung in den Boden eingebracht.<br />
So gelangt die Erdwärme geräuschlos<br />
zur »Heizzentrale« in den Keller, wo das<br />
komplette Vaillant-System – bestehend aus<br />
Wärmepumpe, Warmwasserspeicher, Kühlpuffer<br />
und Trinkwasserstation – installiert<br />
wurde. Für Vaillant entschied sich der qualitätsbewusste<br />
Hausherr, weil er mit den<br />
Produkten bereits gute Erfahrungen<br />
gemacht hat: »Wir haben unseren Umbau<br />
in allen Bereichen auf zeitloses Design und<br />
Langlebigkeit ausgelegt. Deshalb passen die<br />
Vaillant-Produkte gut in unser Konzept.«<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
vaillant.at<br />
ADVERTORIAL<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
91
ad-spezial / ACCESSOIRES<br />
Pulverbeschichtet<br />
Markante schwarze Eisen-<br />
Konturen machen die »Temur-<br />
Leiter« zum auffälligen Accessoire.<br />
Ideal zur Aufbewahrung von<br />
Hand tüchern im Badezimmer.<br />
nkuku.com<br />
Exotisch<br />
Natürliches Rattan<br />
in eleganter, hochwertiger<br />
Verarbeitung: Wäschekorb<br />
»Togo« von Flamant bringt<br />
exotisches Flair ins Bad.<br />
flamant.com<br />
Edles Holz<br />
Mit dem – in Handarbeit hergestellten<br />
– »Berkley Oak Caddy«<br />
sind Bürsten & Co mobil und<br />
immer einsatzbereit.<br />
anthropologie.com<br />
HERRLICH<br />
PERSÖNLICH<br />
Erst die richtigen Accessoires machen aus dem Badezimmer<br />
eine individuelle Wohlfühloase. <strong>LIVING</strong> hat eine Mixtur aus<br />
Produkten recherchiert, die Lust auf Entspannung pur machen.<br />
Ab ins Körbchen<br />
Die zwei luftigen Körbe aus<br />
Weide und weißer Baumwolle<br />
sorgen für Ordnung im<br />
Badezimmerregal.<br />
maisonsdumonde.com<br />
Körperpflege<br />
Pflegendes Bio-Duo<br />
von vielö für trockene<br />
und empfindliche Haut.<br />
Macht die Haut weich<br />
und geschmeidig und<br />
spendet Feuchtigkeit.<br />
vieloe.com<br />
Fotos: Soho House & Co., www.nest.co.uk<br />
92 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Stilsicher<br />
Egal, ob horizontal oder<br />
vertikal montiert: Der<br />
»Scarabeo«-Spiegel mit<br />
Ablagen aus der Able-<br />
Kollektion ist ein Eyecatcher.<br />
tattahome.com<br />
Weichheit<br />
Die Frische des Meeres kann<br />
man in diesem Bademantel<br />
aus weichem italienischen<br />
Frottee förmlich spüren.<br />
acquadellelba.com<br />
Farbenspiel<br />
Die Badematte »Giacomo«<br />
von Missoni Home bringt<br />
Farbe in Ihr Bad und ganz<br />
nebenbei in Ihr Leben.<br />
amara.com<br />
Handwerkskunst<br />
Der Pumpspender<br />
von Labrazel steht<br />
für Design, Kreation<br />
und Luxus im<br />
Badezimmer.<br />
neimanmarcus.com<br />
Blumig<br />
Der Duft »Tonka &<br />
Florum« ist inspiriert<br />
von den warmen<br />
Blumendüften auf<br />
Mykonos und der<br />
aromatischen<br />
Tonkabohne.<br />
sohohome.com<br />
Natürliche Schönheit<br />
Der »Wireworks<br />
Magnify Close Up<br />
Mirror« wurde von<br />
Lincoln Rivers entworfen<br />
und verleiht<br />
dem Zuhause einen<br />
Hauch nordischen<br />
Charme. nest.co.uk<br />
Geometrisch<br />
Set aus Handtuch- und<br />
WC-Rollenhalter aus<br />
schimmerndem Kupfer<br />
– edel und on-trend.<br />
made.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
93
Ihr schnellster Weg zur individuellen Bürolösung:<br />
myhive-offices.com<br />
myhive am Wienerberg | myhive Ungargasse | Eine Marke der IMMOFINANZ
<strong>LIVING</strong><br />
DESIGN<br />
106<br />
96<br />
112<br />
EIN PARADIES IN LOS ANGELES<br />
US-Aktrice Jessica Alba zeigt ihre<br />
Traumvilla in Kalifornien – ein wahr<br />
gewordener Traum. (S. 96)<br />
SCHÖNHEIT IST ZEITLOS<br />
<strong>LIVING</strong> zu Besuch bei der Interior- und<br />
Produktdesignerin Cristina Celestino.<br />
(S. 102)<br />
MODE AUFGEMÖBELT!<br />
Immer mehr Modelabels machen<br />
Möbel. Auch im Luxus-Sektor. (S. 106)<br />
ALLES KLAR<br />
Naturpools boomen. Der Trend rund um<br />
den ökobewussten Badespaß. (S. 112)<br />
Fotos: SGP/Armani, www.bio.top<br />
102
design / HOMESTORY<br />
Veranda-Feeling<br />
Die charmante Veranda lädt zum<br />
Verweilen ein. Ein atemberaubender<br />
Blick über Los Angeles inklusive.<br />
96 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
EIN PARADIES<br />
IN LOS ANGELES<br />
Ein stimmiger Prachtgarten inklusive Luxus-Pool, eingebettet<br />
in den prominenten Hügeln von Beverly Hills: US-Aktrice<br />
Jessica Alba zeigt ihre Traumvilla in Kalifornien –<br />
ein wahr gewordener Traum.<br />
TEXT HERTA SCHEIDINGER<br />
Manchmal dauert die Suche Jahre,<br />
manchmal ein Leben lang – doch<br />
Jessica Alba, Schauspielerin und<br />
Mitbegründerin der nachhaltigen<br />
Megamarke »The Honest Company«, und ihr<br />
Mann Cash Warren, Produzent und Mitbegründer<br />
der Lifestyle-Marke »Pair of Thieves«,<br />
fanden ihr Traumhaus gleich am ersten<br />
Tag ihrer Suche. Malerisch gelegen, im exklusiven<br />
Oak-Pass-Estate in Beverly Hills. Es<br />
befand sich gleich um die Ecke ihres alten<br />
Hauses und vor vier Jahren erstand schließlich<br />
die Aktrice das neue Heim für knappe<br />
zehn Millionen Dollar.<br />
DAS FAMILIENTRAUMHAUS<br />
Das glamouröse Ehepaar lernte sich 2004 am<br />
Set von »Fantastic Four« kennen. Sie heirateten<br />
und bekamen im Jahr 2008 ihre erste<br />
Tochter, Honor. Eine zweite Tochter, Haven,<br />
kam 2011 zur Welt, und Sohn Hayes wurde<br />
am Silvesterabend 2017 geboren. Ob der<br />
wachsenden Größe der Familie war das Paar<br />
bereits auf der Suche nach einem neuen Haus<br />
mit mehr Platz, und auch ein großer Garten<br />
stand auf ihrer Wunschliste ganz oben. Es<br />
sollte zum Ort werden, an dem sie ihre Kinder<br />
spielen und aufwachsen sehen wollten.<br />
Dass es zum Besichtigungstermin kam, war<br />
alleine Albas Überredungskunst zu verdanken.<br />
Das Haus wurde noch nicht offiziell auf<br />
dem Markt angeboten, da die Verkäufer es<br />
noch für die Kaufinteressenten ordentlich in<br />
Szene setzen wollten. Albas Charme konnte<br />
der Makler nicht widerstehen und bei der<br />
Besichtigung war sofort klar: Die Schau-<br />
><br />
Familienleben<br />
Ein großer Garten für die Kinder<br />
stand für Jessica Alba und ihre<br />
Familie ganz oben auf der<br />
Wunschliste für ein neues Haus.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
97
design / HOMESTORY<br />
Maßarbeit<br />
Das maßgefertigte Sofa mit belgischem Leinenbezug<br />
ist der gemütliche Mittelpunkt des<br />
Familienzimmers. Der maßgefertigte Ottoman<br />
aus Leder kommt von Moore & Giles.<br />
><br />
spielerin hatte eine genaue Vorstellung<br />
davon, was sie sich von ihrem Traumhaus<br />
erwartet, und dem kam diese Villa in den<br />
Hügeln von Beverly Hills schon in der Beschreibung<br />
ziemlich nahe. Sie ist ein von der<br />
Ostküste inspiriertes Meisterwerk mit freistehendem<br />
Gästehaus, sieben Schlafzimmern<br />
und neun Badezimmern. »Ich ging hinein<br />
und wusste innerhalb von 20 Minuten, dass<br />
dies genau das war, was wir suchten«,<br />
schwärmt Alba noch heute.<br />
GENIALE DESIGNER<br />
Dabei musste sich das Haus mit einem großen<br />
Vorbild messen. Die Prachtimmobilie,<br />
die bei dem Paar so großen Eindruck hinterließ,<br />
steht in Beverly Hills und gehört Ellen<br />
DeGeneres und Portia de Rossi. Alba war<br />
vom Design so begeistert, dass sie sofort um<br />
den Kontakt zu den Designern bat. Als sie ihr<br />
neues Haus kaufte, stellte DeGeneres ihr die<br />
Designer schließlich vor: Das Mutter-Sohn-<br />
Team Kathleen und Tommy Clements aus<br />
Los Angeles sollte auch für Jessica Alba das<br />
Estate ihrer Träume entwickeln. Dieses Unterfangen<br />
dürfte nicht ohne Grund funktioniert<br />
haben, denn Clements Design verfügt<br />
über eine hochkarätige Kundenliste und zählt<br />
neben Ellen DeGeneres and Portia de Rossi<br />
auch Prominente wie Bruno Mars, Jennifer<br />
Lawrence, Jennifer Aniston oder Kris Jenner<br />
Ruhepol<br />
Passende Sofas mit Leinenbezug<br />
stehen sich im Wohnzimmer<br />
gegenüber. Armchairs<br />
mit Moore & Giles Shearling.<br />
98 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Warme Farben<br />
In der Küche hängt eine dunkle<br />
Messinghaube über dem<br />
Lacanche-Herd. Die Schränke<br />
sind im Farbton »Down Pipe«<br />
von Farrow & Ball gestrichen.<br />
zu ihren Auftraggebern. Und die Zusammenarbeit<br />
mit Clements Design gestaltete sich<br />
fruchtbar. Ihre geradlinige, unprätentiöse<br />
Designphilosophie »Don‘t overthink it« traf<br />
genau den Geschmack von Alba und Warren.<br />
Als das Ehepaar die Immobilie von Filmproduzent<br />
und Hollywood-Manager Mike<br />
Medavoy kaufte, war es bereits eine atemberaubende<br />
Villa. Doch Alba machte sich mithilfe<br />
von Clements Design daran, das Haus<br />
nach ihrem Geschmack neu umzugestalten.<br />
Trotz einer ursprünglich einfach angedachten<br />
Renovierung wurde intensiv an neuen<br />
Konzepten gewerkt, die schließlich umgesetzt<br />
wurden. In einem Interview mit einem US-<br />
Magazin beschreibt sie die Situation: »Ich<br />
dachte: Ich bin mit allem einverstanden, lass<br />
uns einfach nur streichen! Und dann betraten<br />
wir plötzlich das Haus, und es war bis auf die<br />
Grundmauern entkernt. Ich meine, es gab<br />
buchstäblich keine Wände mehr! Ich sagte zu<br />
Cash: ›Wussten wir, dass das passieren würde?‹<br />
Und er sagte: ›Das erklärt zumindest die<br />
Rechnung!‹«<br />
Letztendlich dauerte die Renovierung 18<br />
Monate. Das Haus wurde nicht nur innen,<br />
sondern auch außen umstrukturiert – inklusive<br />
des ursprünglich geplanten neuen Anstrichs.<br />
Um einen fließenden Familienbereich<br />
zu schaffen, wurden die Raumgrößen und<br />
der Grundriss des Erdgeschoßes geändert<br />
und zur Küche hin geöffnet. Dabei entfernten<br />
sie eine Bar, um Platz zu gewinnen und ><br />
Dekorativ<br />
Im Esszimmer schmücken bestickte<br />
Paneele aus dem 18. Jahrhundert von<br />
Waldo’s Designs die Wände. Die<br />
Buchenholzstühle von Axel Vervoordt<br />
tragen Bezüge aus Kravet-Leinen.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
99
design / HOMESTORY<br />
Hauptschlafzimmer<br />
Das Bett im Schlafzimmer verfügt über ein<br />
gepolstertes Kopfteil aus gewaschenem<br />
belgischem Leinen, französische Vintage-<br />
Leuchten und einen Beistelltisch aus Eiche.<br />
><br />
mehr Stauraum zu schaffen. Ein weiterer<br />
großer Schritt war die Entfernung der Rückseite<br />
des Hauses, die durch eine faltbare Glaswand<br />
ersetzt wurde. Es folgten eine komplett<br />
neue Küche und neue Bäder. Das Ergebnis<br />
ist, wie Jessica Alba es beschreibt, eine Mischung<br />
aus altem französischem Landhaus<br />
und französischer Stadtwohnung mit viel<br />
natürlichem Licht, bequemen Polstermöbeln<br />
und rustikalen Akzenten.<br />
NATÜRLICHE MATERIALIEN<br />
Alba fühlte sich schon immer zu organischen<br />
Materialien, natürlichen Fasern und Stoffen,<br />
Hanftexturen und wiederverwertetem, altem<br />
Holz hingezogen, was die Designer in ihr<br />
Konzept einbauten. Die Schauspielerin ließ es<br />
sich aber nicht nehmen, selbst nach Lieblingsstücken<br />
zu suchen, um das Design zu ergänzen.<br />
Den Küchenherd beispielsweise fand sie,<br />
indem sie das Internet durchforstete. »Ich<br />
habe mein ganzes Leben lang von einem solchen<br />
Herd geträumt«, schwärmt sie. Besonders<br />
stolz ist sie auf den Bodenbelag in der<br />
Waschküche, den sie selbst in einem Baumarkt<br />
gefunden hat. Ungewöhnlich für einen Hollywood-Star.<br />
Aber auch sympathisch, sich ein<br />
Zuhause zu kreieren, in dem neben Design<br />
auch Gemütlichkeit und Praktikabilität an<br />
oberster Stelle stehen.<br />
So ist auch der Sehnsuchtsort für die Kinder<br />
hier zur Realität geworden. Auf der Rückseite<br />
des Hauses erstreckt sich ein langer Garten mit<br />
Rasenfläche, liebevoll gepflanzten Hecken und<br />
Büschen, einem Spielhaus für die Kinder,<br />
einem Swimmingpool und einem Jacuzzi, den<br />
die Familie von den früheren Besitzern des<br />
Hauses übernommen hat – die zweistöckige<br />
Durchblick<br />
Eine stahlgerahmte Glastür<br />
umschließt Dusche und Wanne der<br />
Mastersuite. Dusch- und<br />
Badarmaturen von Kallista.<br />
Drei-Auto-Garage sollte von besonderem Nutzen<br />
sein. Neben all diesen Annehmlichkeiten<br />
bietet das 1,85 Hektar große Grundstück noch<br />
einen weiteren großartigen Nebeneffekt: einen<br />
atemberaubenden Blick über Los Angeles bis<br />
hin zum Ozean.<br />
Und auch für Cash Warrens geliebten Basketball-Korb<br />
fand sich auf dem charmanten<br />
Anwesen ein geeigneter Platz.<br />
<<br />
Ein herrlicher Spielplatz<br />
für die Töchter Honor und Haven im<br />
Garten hinter dem Haus mit viel Platz<br />
zum Toben – inklusive Traumpool.<br />
100 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
OPENING<br />
FRÜHJAHR<br />
<strong>2021</strong><br />
Eine zweite Heimat<br />
am Mittelmeer<br />
Ankommen, auspacken, wohlfühlen.<br />
Genießen Sie die schönste Zeit des Jahres – an Ihrem<br />
ganz persönlichen Platz an der Sonne. Ankommen<br />
und runterkommen, wie Sie es sich verdient haben –<br />
in den Falkensteiner Residences Jesolo nahe Venedig,<br />
dem bereits dritten Projekt von PREMIUM <strong>LIVING</strong><br />
by Falkensteiner®. Der atemberaubende Ausblick<br />
dieser Luxus-Immobilie direkt am Meer macht die Zeit<br />
in Ihrem eigenen, traumhaften Urlaubszuhause<br />
ebenso unver wechselbar wie die exklusive<br />
Qualität in Ausstattung und Design.<br />
KONTAKT<br />
sales@fmtg.com<br />
premiumliving.com/residences-senia
design / INTERVIEW<br />
»SCHÖNHEIT<br />
IST ZEITLOS«<br />
Sie hat das klassische Mailänder Design mit Stilbewusstsein und Souveränität,<br />
eleganter Verspieltheit und blühender Fantasie nachhaltig erneuert: <strong>LIVING</strong> war zu<br />
Besuch bei der Interior- und Produktdesignerin Cristina Celestino. INTERVIEW UWE KILLING<br />
Cristina Celestino versinkt in einem<br />
lederbezogenen Armsessel. Es ist ein<br />
seltenes Objekt, das Joe Colombo<br />
Mitte der Sechzigerjahre in seinem<br />
legendären futuristischen Design kreierte. Aus<br />
der gleichen Zeit stammt Luigi Luigi Bandini<br />
Butis Leuchtkugel, die beim Lesen über dem<br />
Kopf der Hausherrin schwebt. »Die Lampe war<br />
mein allererstes Sammel-Objekt«, sagt die<br />
41-Jährige, in deren Wohnung Design-Liebhaber<br />
in jedem Zimmer ins Schwärmen geraten.<br />
Neben vielen Vintage-Kostbarkeiten sind es<br />
inzwischen auch eigene Vasen, Lampen und<br />
Interior-Details, die unterstreichen: Cristina<br />
Celestino, die nach ihrem Studium in Venedig<br />
zunächst als Architektin arbeitete, hat sich mit<br />
ihrem 2011 gegründeten Label »Attico« als<br />
neue Grand Dame des Mailänder Designs etabliert.<br />
Celestino erhielt zahlreiche Auszeichnungen<br />
– u. a. den Spezialpreis des Salon del<br />
Mobile – und arbeitet für renommierte Möbelund<br />
Fashionmarken.<br />
<strong>LIVING</strong> Sie haben jüngst mit »Gala« Ihre erste<br />
Kollektion für die Saba Italia entworfen. Die<br />
Möbel erinnern an Designs der Siebzigerjahre,<br />
als breite Sitzflächen wie Interiors von Raumschiffen<br />
wirkten.<br />
CRISTINA CELESTINO Ich empfinde »Gala«<br />
als sehr zeitgemäß. Doch wie immer bei meinen<br />
Recherchen habe ich mich frei durch die<br />
Zeiten bewegt. Die Retro-Future-Atmosphäre<br />
war ein wichtiger Input. Doch ein weiteres Herzensthema<br />
war Plissee, wie es etwa Roberta di<br />
Camerino in ihren berühmten Taschen-Designs<br />
eingesetzt hat. Ich habe die Faltenwürfe<br />
dann in eine Verbindung mit der visionären<br />
skulpturalen Mode von Pierre Cardin gebracht.<br />
Haben Sie eine bevorzugte Epoche?<br />
Wenn ich mir eine Ära aussuchen könnte, in<br />
der ich gerne leben würde, wären es die Siebzigerjahre<br />
– und zwar inmitten einer Metropole<br />
wie Mailand. Es war eine berauschende<br />
Zeit für die Entwicklung von Kunst und Desig.<br />
Viele der heutigen großen Marken sind<br />
damals aus diesem enormen Kreativitätsschub<br />
entstanden.<br />
In Ihren Arbeiten spiegelt sich eine Vorliebe für<br />
Muster, Ornamente und feminine Ästhetik.<br />
Außerdem haben Sie schon Schmuck entworfen<br />
und für Modelabels wie Fendi oder Sergio<br />
Rossi Shops gestaltet. Wie tief geht Ihre Liebe<br />
zur Mode?<br />
Sanfte Stütze<br />
Im Rücken Samt und der Hauch<br />
einer antiken Puderdose: das<br />
»Powder Sofa« von Celestinos<br />
Label Attico Design.<br />
cristinacelestino.com<br />
Manschettenknopf<br />
Der »Cufflinks Coffeetable«:<br />
ein spiegelndes Schmuckstück<br />
im Mid-Century-Modern-Look.<br />
Schon bevor ich für Fashion Brands gearbeitet<br />
habe, gab es da eine ausgeprägte Leidenschaft.<br />
Ich liebe Mode für ihre Freiheit und Ironie<br />
sowie diese Fähigkeit, sich fortwährend neu zu<br />
erfinden. Ich tauche zum Beispiel in die Modewelt<br />
ein, wenn ich Anregungen für Farben<br />
brauche. Und dann faszinieren mich Lederarbeiten.<br />
Sie wirken oft wie architektonische<br />
Entwürfe im Mikro-Format. Was mich in der<br />
Fashion-Industrie immer wieder beeindruckt,<br />
ist das Tempo, mit dem Entscheidungen getroffen<br />
werden. Und diese fallen in der Kürze<br />
der Zeit oft mutiger aus als bei Brands in der<br />
Produktdesign-Welt.<br />
><br />
Fotos: Davide Levatti, Attico Design, Courtesy of Cristina Celestino Design, Seite 108-109: Courtesy of Gebrüder Thonet, Ames, Beppe Brancato, Mattia Balsamini<br />
102 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Mondäne Ruhe<br />
Cristina Celestino<br />
im Luxushotel Palazzo<br />
Avino an der italienischen<br />
Amalfiküste, für das die<br />
Mailänderin das Interior<br />
entworfen hat.<br />
palazzoavino.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
103
design / INTERVIEW<br />
><br />
Fühlen Sie in Ihrem Schaffen immer diese<br />
Verbindung mit dem Charme des Vergangenen?<br />
Die Designerin und Künstlerin Nanda Vigo hat<br />
einmal gesagt: »Unsere Zukunft existiert in der<br />
Vergangenheit, und beides gehört zu allem.«<br />
Um für ein Projekt die passende Geschichte zu<br />
finden, ist viel Recherche notwendig. Diese<br />
umfasst ein weites Feld, natürlich auch vergangene<br />
und unterschiedlichste Epochen.<br />
Wie definieren Sie Schönheit?<br />
Schönheit ist Harmonie und Ausgeglichenheit,<br />
sie erzeugt trotz ihrer scheinbaren Einfachheit<br />
Neugier und Erstaunen. Schönheit ist<br />
zeitlos.<br />
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Werk in<br />
Kindheitstagen?<br />
An nichts Bestimmtes. Aber ich besaß eine<br />
Packpapierrolle, von der ich laufend große<br />
Blätter abriss. Dann verbrachte ich viel Zeit<br />
mit Zeichnen und Färben.<br />
In vielen Ihrer Arbeiten zeigt sich eine Vorliebe<br />
für florale Muster. Woher kommt das?<br />
Ich bin auf dem Lande nahe Venedig aufgewachsen,<br />
zu unserem Haus gehörte ein großer<br />
Garten mit vielen Blumen, die meine Großmutter<br />
mit Hingabe pflegte. Und zweifelsohne<br />
ist die Natur für mich ein schier unerschöpfliches<br />
Reservoir in Bezug auf Formen, Texturen<br />
Natürlich rund<br />
Inspiriert von der Form der<br />
tropischen Seerose »Victoria<br />
amazonica«: Beistelltisch<br />
für die Marke Ames.<br />
ames-shop.de<br />
und Farben. Ich habe einige Lieblingsblumen<br />
– von der Kamelie über die Hortensie bis zur<br />
Tulpe. Und alle erinnern mich an meine<br />
Kindheit.<br />
Sie besitzen eine eindrucksvolle Sammlung mit<br />
ikonischen Möbeln. Was bedeutet es Ihnen,<br />
von diesen Mailänder Meistern ständig umgeben<br />
zu sein?<br />
Diese Passion begann unmittelbar nach meinem<br />
Architektur-Studium. Während ich<br />
mich zunehmend fürs Produkt-Design begeisterte,<br />
erwarb ich die ersten Stücke – in<br />
den ersten Jahren vor allem Lampen. Es wurden<br />
dann immer mehr. Ich nenne es nicht so<br />
gerne Sammlung, weil ich in meinem Haus<br />
wie in meinen Büroräumen mit meinen Möbeln<br />
lebe. Ich kann sie berühren und mit<br />
ihnen kommunizieren. Das ist eine ganz<br />
wichtige Inspirationsquelle.<br />
Lebendige Klassik<br />
Schwungvoll in die<br />
Tiefe: Tisch aus der<br />
Kollektion »Caryllon« der<br />
Gebrüder Thonet Vienna.<br />
gebruederthonetvienna.com<br />
Sind es für Sie unterschiedliche Prozesse, wenn<br />
Sie ein Möbelstück oder Interior Design konzipieren?<br />
Wenn ich einen Stuhl oder eine Lampe entwerfe,<br />
denke ich nicht nur an das einzelne<br />
Objekt, sondern auch an die Innenräume<br />
und die Atmosphäre, in der es angesiedelt<br />
werden könnte. Ich achte sehr auf die Proportionen,<br />
beginne immer von der Bodenlinie<br />
aus zu skizzieren. Deshalb gibt es für<br />
mich keinen wesentlichen Unterschied in der<br />
Herangehensweise, und am Ende muss beides<br />
eine starke Persönlichkeit besitzen.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Mailänder<br />
Designs? Werden die großen Brands weiter<br />
eine führende Rolle spielen oder eher kleinere<br />
104 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Elegant gekleidet<br />
Haute Couture für die<br />
aktuelle Stuhlreihe<br />
»Corolla« der italienischen<br />
Traditionsmarke Billiani.<br />
billiani.it<br />
Manufakturbetriebe?<br />
Auch die Designwelt wird von den Veränderungen<br />
betroffen sein, die derzeit alle unsere<br />
Lebensbereiche erfassen. Wir sollten weniger,<br />
aber besser produzieren. Das bedeutet eine<br />
geschärfte Aufmerksamkeit für Details und<br />
eine größere Sorgfalt bei der Auswahl der<br />
Materialien. Die kommerziellen Aspekte<br />
müssen mit einem humanistischen Ansatz,<br />
nachhaltiger Produktion und einer neuen<br />
Werte-Definition – in unserem Fall das Qualitätssiegel<br />
»Made in Italy« – in Einklang gebracht<br />
werden.<br />
Sie stammen aus dem Friaul, werden aber<br />
längst mit Mailand identifiziert. Was bedeutet<br />
Ihnen die Stadt?<br />
Als ich hier vor zehn Jahren hinzog, schien es<br />
sofort der richtige Ort für mich zu sein: eine<br />
Stadt, die einen Reichtum an Design und<br />
Architektur bietet, aber gleichzeitig sehr<br />
lebenswert ist. Mailand ist voller stiller und<br />
diskreter Schönheit. <<br />
Weiter Raum<br />
Opulenz und ausladender<br />
Komfort mit dem Flair des<br />
Retro-Future-Designs:<br />
die <strong>2021</strong>-Kollektion »Gala«<br />
von Saba Italia.<br />
sabaitalia.it<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
105
design / LUXURY FASHION INTERIOR<br />
Pionier<br />
Giorgio Armani erkannte bereits in<br />
den frühen 1980er-Jahren, dass<br />
Mode und Interior einander bedingen.<br />
Mit seiner »Logo Lamp« und seinem<br />
Label »Armani Casa« ist er seit über<br />
20 Jahren gut im Geschäft.<br />
Fotos: SGP/Armani, Courtesy of Armani/Casa<br />
106 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
MODE<br />
AUFGEMÖBELT!<br />
Immer mehr Modelabels machen Möbel. Auch am Luxus-Sektor.<br />
Aber warum? <strong>LIVING</strong> hat sich die Home-Kollektionen angesagter<br />
Fashion Brands genauer angesehen und recherchiert, was der wirtschaftliche<br />
Aspekt dabei für eine Rolle spielt. TEXT MANFRED GRAM<br />
Manchmal braucht es keine Lupe.<br />
Etwa dann, wenn es darum geht,<br />
eine gewisse Affinität zwischen der<br />
Welt der Möbel und der Welt der<br />
Mode zu erkennen. Zwar gibt es Differenzen,<br />
aber letztendlich sind Stil und Schönheit die<br />
Gemeinsamkeiten, die das Trennende in den<br />
beiden Disziplinen zu überwinden vermögen.<br />
Dementsprechend naheliegend ist und war<br />
es für die großen Fashion-Marken, das Interior-Segment<br />
zu bespielen. Eine Entwicklung,<br />
die in den letzten Jahren immer deutlicher<br />
geworden ist. Eine rezente Studie vom weltgrößten<br />
Marktforschungsinstitut »Research<br />
& Markets« liefert das Zahlenmaterial dazu.<br />
Es geht um 616 Milliarden Dollar, die der<br />
Möbel- und Interiormarkt aktuell wert ist.<br />
Und in den nächsten sechs Jahren soll das<br />
Volumen gar auf auf 838 Milliarden Dollar<br />
anwachsen. Das Luxus-Segment dieses<br />
riesigen Marktes macht dabei aktuellen<br />
Schätzungen zufolge gut 27 Milliarden Dollar<br />
aus. Verständlich, dass Fashion-Brands ihr<br />
Stück von diesem Kuchen wollen. Sowohl<br />
im breitenwirksamen Großen – so hat gerade<br />
etwa die spanische Fast-Fashion-Kette Mango<br />
jetzt erstmals eine eigene Home-Kollektion<br />
lanciert – als auch auch im sehr exklusiven,<br />
distinktiven Kleinen. Labels wie Versace,<br />
Hermès, aber auch Dior erweiterten mit<br />
Interior-Stücken ihr Einzugsgebiet und zeigen<br />
mit ihren Wohninterpretationen auf internationalen<br />
Messen Präsenz. Zwar machen<br />
die edlen Designeinrichtungen, gemessen<br />
an den Umsätzen, die Fashion-Brands mit<br />
Mode lukrieren, nur einen Bruchteil des<br />
><br />
Armani Casa<br />
Giorgio Armani gilt gemeinhin als Visionär. Dass<br />
sich schöne Möbel und High-Fashion nicht ausschließen,<br />
erkannte der Designer schon relativ<br />
früh. »Interior ist ein Feld, auf dem ich Objekte und<br />
Orte schaffen kann, die meine Philosophie und Ästhetik<br />
widerspiegeln«, so Armani. Es dauerte aber<br />
bis ins Jahr 2000, ehe der mittlerweile 86-Jährige<br />
mit »Armani Casa« seine Philosophie und Ästhetik<br />
in neue Sphären hievte. Eleganz, klare Linien, natürliche<br />
Farben und solide, qualitative Handarbeit<br />
zeichnen die Kollektionen aus, die in Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Manufakturen entstehen und<br />
seit 2004 von einem In-House-Designteam entworfen<br />
werden. In weltweit rund 60 Boutiquen<br />
wird mittlerweile das Luxus-Interior verkauft.<br />
Der Zwei-Milliarden-Dollar-Konzern setzte trotz<br />
Corona 2020 rund 20 Millionen Dollar mit Armani<br />
Casa um. Ein Bruchteil – der aber trotz Krise weitgehend<br />
stabil blieb.<br />
Gute Linie<br />
Ob edler Couchtisch oder<br />
dezente Beleuchtung: Armani<br />
überzeugt mit edler Dezenz.<br />
armani.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
107
design / LUXURY FASHION INTERIOR<br />
Louis Vuitton<br />
»Funktionale Möbel und Design-Objekte«,<br />
so beschreibt Louis Vuitton den Kern seiner<br />
Interior-Schiene »Objets Nomades«. Seit 2012<br />
werden jährlich namhafte Designer und Studios<br />
gebeten, für die Luxus-Marke kreativ zu werden.<br />
Unter anderem taten dies bereits Patricia<br />
Urquiola, André Fu, Atelier Oï, India Mahdavi<br />
oder Marcel Wanders. Resultat: zeitlose Designstücke<br />
mit Pfiff, gleichermaßen auffällig und<br />
subtil, die sich – so vernimmt man – als Longseller<br />
entpuppten. Fun Fact: Louis Vuittons<br />
Möbel-Flirt begann bereits 1874 mit einem<br />
klappbaren Reisebett, das sich in einem – wie<br />
sollte es anders sein – Koffer verstauen ließ.<br />
Wirtschaftlich meldet der größte Luxuskonzern<br />
der Welt übrigens sehr gute Zahlen. Im ersten<br />
Quartal <strong>2021</strong> wurden 14 Milliarden Euro umgesetzt,<br />
ein Plus von 32 Prozent.<br />
><br />
monetären Gesamterfolgs aus, aber es<br />
steckt markenstrategisches Kalkül dahinter.<br />
Das Kaufverhalten hat sich verändert. Man<br />
erwartet von seinen Lieblingsbrands ein luxuriöses<br />
Full-Service für alle Lebensbereiche.<br />
EINFLUSS-ERWEITERUNG<br />
Einer, der das schon sehr früh erkannte, war<br />
die Mode-Legende Giorgio Armani. »Die<br />
eigenen vier Wände sind eine Erweiterung<br />
unseres Wesens«, brachte Armani in der<br />
Vogue einmal die Beziehung zwischen Kleidung,<br />
Wohnen und Mensch den Punkt.<br />
Stil-Legenden<br />
In fast zehn Jahren arbeitete eine ganze<br />
Batterie von Designstars für Vuitton<br />
(u.) und kreierte Ikonisches. Zanellato/<br />
Bortotto PM etwa diese Laterne, das<br />
Atelier Biagette den »Anemona Table«<br />
und die Campana-Brüder den Stuhl<br />
»Bulbo«. louisvuitton.com<br />
Fotos: Courtesy of Louis Vuitton Objets Nomades, Edmon Leong, Courtesy of Fendi Casa, Courtesy of Joop! Living<br />
108 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Textiles Werken<br />
»Joop! Living« hat im Premium-<br />
Segment ein gutes Standing<br />
und erweitert permanent sein<br />
Möbel- und Dekorportfolio.<br />
joop.com<br />
Joop! Living<br />
Designer Wolfgang Joop gründete 1987 seine<br />
Fashion- und Lifestyle-Marke und merkte rasch,<br />
dass man mit Lizenzen das Produktportfolio<br />
rasch auffetten kann. Der Schritt ins Interior-Biz<br />
war also naheliegend. Heute gehört die Marke<br />
»Joop!« zur Schweizer Holy Fashion Group, die<br />
sich auch um den Wohnbereich kümmert. Nebst<br />
Mobiliar zählen u. a. auch Tableware und Home-<br />
Deco zum durchaus beachtlichen Wohn-Sortiment.<br />
»Wir sind kein Hersteller oder Lieferant,<br />
sondern koordinieren unter der Marke ›Joop!‹ in<br />
engem Dialog mit Industrie und Handel ein<br />
markenadäquates Angebot«, so Kristian Markus,<br />
CEO von »Joop! Living«. Zusammengearbeitet<br />
wird dabei vor allem mit renommierten Herstellern<br />
und Produzenten. Porzellan stammt etwa<br />
aus dem Hause Rosenthal, das Edelstahlbesteck<br />
kommt vom italienischen Traditionsunternehmen<br />
Sambonet und die Luxus-Betten produziert<br />
der steirische Möbelhersteller ADA.<br />
Fendi Casa<br />
Seit 1987 setzt das italienische Traditionsmodehaus<br />
Fendi auf eine eigene Home-<br />
Kollektion. So gesehen leistete man auf<br />
diesem Gebiet Pionierarbeit. Zudem gelingt<br />
das Kunststück, unaufgeregte, raffinierte<br />
und zeitlose Stücke zu kreieren, die durch<br />
Design vielfalt, lebendige Farben und kluges<br />
Formenspiel zu überzeugen wissen. Dabei<br />
werden immer auch kleine Details aus den<br />
Modekollektionen aufgegriffen und in den<br />
Designprozess integriert. Das schafft<br />
gleichermaßen Wiedererkennungswert<br />
und Vertrautheit. Gut zu sehen etwa an<br />
den Coffee- und Side-Tables der aktuellen<br />
Kollektion. Produziert und gefertigt werden<br />
die edlen Stücke übrigens in Italien, für den<br />
Vertrieb sorgt die Luxury Living Group.<br />
Eigenen Angaben zufolge erzielt die Möbelschiene<br />
des Hauses einen Jahresumsatz<br />
von rund 70 Millionen Euro.<br />
Klar<br />
Seit den 1980er-Jahren<br />
mischt Fendi am Interiormarkt<br />
mit und transferiert Ideen aus<br />
der Modekollektion auf seine<br />
Möbel. fendi.com<br />
Bereits in den frühen 1980er-Jahren entwarf er<br />
– ganz kreativer Visionär – mit seiner elegant<br />
geometrischen »Logo-Lamp« einen ikonischen<br />
Leuchtkörper. Es dauerte allerdings bis<br />
ins Jahr 2000, ehe diese Design-Ambitionen<br />
unter dem Label »Armani Casa« gebündelt<br />
werden konnten. Dafür läuft’s jetzt aber. Mehr<br />
noch. Der Home-Collection-Gedanke wurde<br />
mit der Einrichtung eigener Armani-Hotels in<br />
Mailand und Dubai zu einer Art Wohnvisitenkarte<br />
sogar noch weiter vorangetrieben. Gerne<br />
erzählt man daher, dass man in Sachen Luxus-<br />
Möbel der Weltmarktführer sei. Trotz Pandemie,<br />
aus der man aber für die Zukunft etwas<br />
mitnimmt, wie der Oberboss zum Möbeljubiläum<br />
in der AD erklärt: »Design hat die Aufgabe,<br />
Intimität und Sicherheit zu schaffen.<br />
Während des Lockdowns haben uns die Objekte,<br />
mit denen wir uns umgeben, ›beschützt‹<br />
und uns einen Alltag ermöglicht. Design muss<br />
künftig neue Lösungen finden, die sich unterschiedlichen<br />
Raumbedingungen anpassen und<br />
nachhaltig sind.«<br />
LANGFRISTIGE BINDUNG<br />
Wenn Fashion-Labels Möbel machen, geht es<br />
aber auch darum, das Stilverständnis, für das<br />
die Marke steht und mit dem sie identifiziert<br />
wird, ins Wohn-, Schlaf- oder auch Badezimmer<br />
zu tragen. Es soll eine komplette Lifestyle-<br />
Erfahrung kreiert werden, die den Glanz<br />
><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
109
design / LUXURY FASHION INTERIOR<br />
Mustergültig<br />
Bei Missoni genießt unter den Augen<br />
der Art-Direktorin Rosita Missoni (r.)<br />
die Möbel-Expansion besondere<br />
Aufmerksamkeit. missoni.com<br />
><br />
der Modewelt auch auf Möbel- und Home-<br />
Accessoires strahlen lässt. Als eine Art prestigeträchtige<br />
Visitenkarte. So verkündete<br />
Missoni unlängst, die Nebenmarke »M Missoni«<br />
momentan auf Eis zu legen, die Interior-<br />
Linie »Missoni Home« präsentierte aber fast<br />
zeitgleich eine neue Kollektion. Das entspricht<br />
auch der Marketing-Strategie von Luxus-Labels,<br />
die eine durchdesignte Welt, einen eigenen<br />
Style-Kosmos verkaufen wollen.<br />
Wie das in Perfektion umgesetzt wird, zeigt<br />
Gucci-Kreativ-Chef Alessandro Michele, der<br />
seinen überbordenden, knallbunten Pop-Barock-Look<br />
in alle Unternehmens-Bereiche<br />
transferierte und 2017 mit »Gucci Décor« eine<br />
eigene Home-Kollektion forcierte. Wer Lifestyle<br />
verkaufen will, schafft dies in der gegenwärtigen<br />
Konsumwelt zielsicher mit Interior.<br />
Denn damit entsteht eine langfristige Bindung<br />
und Identifikation mit der Marke. Schließlich<br />
kauft man sich nicht jedes Jahr eine neue<br />
Wohnzimmercouch, aber für die eine greift<br />
man dafür etwas tiefer in die Tasche.<br />
Dafür muss dann aber auch alles passen,<br />
wie Kristian Markus, CEO von »Joop!<br />
Living« zusammenfasst: »Die Verbraucher<br />
haben hohe Erwartungen an Qualität, Um-<br />
weltschutz und Nachhaltigkeit. Alle Aspekte<br />
zusammen sind gute Argumente für eine<br />
anspruchsvolle Produktion aus dem Inland<br />
oder Europa in höherer Qualität zu höheren<br />
Preisen, wie sich inzwischen auch in den<br />
Märkten bestätigt.«<br />
Das nach wie vor breitenwirksame Label<br />
»Joop!Living« wird mittlerweile von der<br />
Schweizer Holy Fashion Group geführt und<br />
hat sich in Sachen Möbel, Dekoration und<br />
Wohn-Accessoires im Premium-Segment<br />
sehr gut etabliert. Auch weil man verantwortungsvolle<br />
und starke Partner sucht, die im<br />
Namen der Marke produzieren. Und zwar<br />
das, was ein Designteam, inspiriert von den<br />
Farben, Formen und Mustern aus der Fashionkollektion,<br />
im eigenen Haus entwirft.<br />
MissoniHome<br />
Das Modelabel Missoni gibt es bereits seit 1953.<br />
Mit Zickzack-Mustern und farbenprächtigen<br />
Pullovern »erstrickte« man sich über die Jahrzehnte<br />
eine treue Fangemeinde. Seit 1983 bringt<br />
man die ikonischen Muster und Prints auch in<br />
den Interior-Bereich. Eine Idee von Rosita Missoni<br />
persönlich. Die Möbel-Schiene des Familien-<br />
Unternehmens ist nach wie vor ein Liebkind<br />
der mittlerweile hochbetagten Gründerin – sie<br />
wurde heuer 90 –, die zu Protokoll gibt: »Missoni-<br />
Home lebt. Es entwickelt sich ständig weiter<br />
und ist nie fertig.« Wie hoch dieser Stellenwert<br />
tatsächlich ist, zeigen aktuelle Entwicklungen.<br />
Bedingt durch die Covid-Pandemie, musste<br />
das Unternehmen einige Umstrukturierungen<br />
vornehmen und legte kürzlich die Fashion-<br />
Linie »M Missoni« auf Eis. Wenige Tage zuvor<br />
präsentierte man allerdings die Home-<br />
Kollektion <strong>2021</strong>. Auch ein Statement.<br />
»Die Verbraucher haben hohe Erwartungen an Qualität, Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit. Alle Aspekte zusammen sind<br />
gute Argumente für eine anspruchsvolle Produktion aus dem<br />
Inland oder Europa in höherer Qualität zu höheren Preisen.«<br />
KRISTIAN MARKUS CEO Joop! Living<br />
Fotos: Courtesy of Missoni, Courtesy of Gucci, Shutterstock (2)<br />
110 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Blickfang<br />
Dekoratives für zu Hause, egal<br />
ob Zierkissen oder Duftkerze,<br />
lässt Gucci in edlen Traditionsmanufakturen<br />
produzieren.<br />
gucci.com<br />
Gucci Décor<br />
Als Kreativ-Weirdo Alessandro Michele bei<br />
Gucci das Ruder übernahm, dachte man zuerst,<br />
er sei ein Lückenfüller. Allerdings schaffte es<br />
der Freigeist, der leicht angestaubten Marke<br />
neues Leben einzuhauchen. Gucci spielte wieder<br />
vorne mit im Modebusiness. Als Zeichen des<br />
neu erlangten Selbstbewusstseins rief man<br />
2017 mit »Gucci Décor« auch erstmals eine<br />
Home-Kollektion ins Leben. Knallig, maximalistisch,<br />
überbordend finden sich hier nun<br />
Stühle, Kissen, Paravents, Klapptische, Kerzen<br />
und Tableware. Alles gefertigt und produziert in<br />
Italien, von Könnern ihres Fachs. Die Kollektion<br />
wird jährlich erweitert. Dem Vernehmen nach<br />
auch <strong>2021</strong>, obwohl es bedingt durch die Covid-<br />
Pandemie zu deutlichen Umsatzeinbußen im<br />
Unternehmen gekommen ist. 7,4 Milliarden Euro<br />
sind zwar noch immer sehr viel, aber dann doch<br />
ein Minus von 23 Prozent.<br />
Kehrtwende<br />
Vor gut vier Jahren stieg Alessandro<br />
Michele mit Gucci ins Home-Biz ein<br />
und zeigt seitdem, wie Marken-DNA<br />
die Mode prägt.<br />
»Bevor eine solche Zusammenarbeit eine<br />
Win-win-Situation für die Beteiligten wird,<br />
sind von beiden Seiten – Marke und Hersteller<br />
erhebliche Vorleistungen zu erbringen.<br />
Nur wenige sind solchen komplexen Aufgabenstellungen<br />
gewachsen«, so Markus.<br />
Traditions-Luxus-Häuser wie Fendi, Missoni<br />
oder Gucci wählen übrigens denselben<br />
Zugang, wenn sie ihre Mode-DNA in Homeund<br />
Dekorlinien einfließen lassen. Intern<br />
designen, extern bei den besten lokalen Betrieben<br />
und Handwerkern produzieren.<br />
Ein erfolgreiches Prinzip, aber nicht zwingend,<br />
wie Louis Vuitton seit 2012 mit seiner<br />
Möbel-Serie »Objets Nomades« beweist.Jährlich<br />
werden die renommiertesten Designer<br />
und Studios der Gegenwart gefragt, funktionelle,<br />
kreative, vor allem aber innovative Möbelstücke<br />
zu entwerfen, die von Louis Vuittons<br />
Handwerkskünstlern umgesetzt werden.<br />
Aber egal, wie die edlen Stücke zu Stande<br />
kommen, sie werden auf einem relativ stabilen<br />
Marktsegment feilgeboten. Auch wenn in<br />
den letzten Monaten wichtige Fachmessen<br />
ausgefallen sind und Shops nicht geöffnet<br />
hatten. Aber Qualität und Hochwertigkeit<br />
setzen sich langfristig durch, oder wie es<br />
Kristian Markus treffender formuliert: »Die<br />
Krise ist ein Treiber für anspruchsvolle Anbieter<br />
mit hoher Glaubwürdigkeit.« <<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
111
design / NATURPOOLS<br />
ALLES KLAR!<br />
Salzig<br />
Ocean Pools gibt es in<br />
Australien seit über<br />
200 Jahren. Sie sind eine<br />
Art Vorläufer von Naturpools.<br />
Fotos: Getty Images, Amit Geron/Broides Architects<br />
112 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Kein Chlor, keine Chemie, viel Charme – Naturpools boomen.<br />
<strong>LIVING</strong> geht dem Trend rund um den öko -bewussten Bade -<br />
spaß auf den – nun ja – Grund und hat ein paar Best-Practice-<br />
Beispiele dazu. TEXT MANFRED GRAM<br />
Gute Ideen erkennt man unter anderem<br />
auch daran, dass sie überdauern.<br />
Vor etwas mehr als 200 Jahren<br />
hatte der englische Generalleutnant<br />
James Morisset, seines Zeichens Stadtkommandant<br />
in Newcastle an der australischen<br />
Ostküste, das Bedürfnis nach einem eigenen<br />
Badeplatz. Er ließ am Strand ein Becken in<br />
den Fels sprengen, das sich mit Meerwasser<br />
füllte und ein sicherer Ort zum Schwimmen<br />
war. Keine Strömung, keine Haie – ein Safe-<br />
Space zum Kraulen quasi. Der Ocean Pool<br />
war geboren und damit auch eine Art nachhaltiges<br />
Schwimmbad-Konzept. Denn so ein<br />
Ocean Pool ist, wenn er gut angelegt ist und<br />
nicht allzu groß dimensioniert wird, eine<br />
selbstreinigende Angelegenheit. Wenn man<br />
will, kann man ihn daher auch als Urform<br />
eines Naturpools bezeichnen.<br />
Das ist bemerkenswert, denn seit einiger Zeit<br />
verstärken sich Tendenzen, die den Wasserbereich<br />
im eigenen Garten nachhaltiger und<br />
ökologischer denken: mit Schwimmteichen,<br />
Biotopen und vor allem Living Pools, die<br />
nichts anderes als die biologische Variante<br />
eines Swimmingpools sind und – um die Nomenklatur<br />
zu vervollständigen – auch als Naturpools<br />
subsumiert werden. Diese<br />
unterscheiden sich jetzt gar nicht so arg von<br />
Pools wie man sie seit Jahrzehnten kennt.<br />
Dank gefinkelter Filtermethoden kommen<br />
sie allerdings ganz ohne Chlor und andere<br />
Chemikalien aus. Das freut Haut, Haar, Augen<br />
und Nase. Mit einem weiteren großen Vorteil:<br />
Das Wasser muss nicht so oft gewechselt werden<br />
– auch im Winter muss man es nicht auslassen.<br />
»Der Trend geht eindeutig zum chemiefreien<br />
Pool«, fasst Heimo Kurzmann, Geschäftsführer<br />
der »Biofermenta«, zusammen. Das<br />
Salzburger Unternehmen mit Sitz in Thalgau<br />
hat sich ganz den Living Pools verschrieben<br />
und entwickelt u. a. Filter und Skimmer für<br />
Naturpools. Kurzmann hat übrigens auch<br />
eine Erklärung für die verstärkte Nachfrage:<br />
»Einerseits beschäftigt man sich generell mehr<br />
mit den Themen Bio und Nachhaltigkeit, andererseits<br />
ist man nach jahrelanger Forschung<br />
endlich in der Lage, Naturpools in reproduzierbarer<br />
Top-Qualität zu bauen, die optisch<br />
klassischen Pools um nichts nachstehen.«<br />
Ein Pionier auf diesem Gebiet ist das<br />
Weidlinger Unternehmen »Biotop«. Vor über<br />
35 Jahren startete man mit der Umsetzung<br />
natürlicher Schwimmmöglichkeiten mit dem<br />
Anspruch, das Baden im naturbelassenen<br />
Wasser neu zu definieren. Mittlerweile ist man<br />
Weltmarktführer und errichtete mit gut 90<br />
Partnern und Lizenznehmern über 7.000<br />
Bade anlagen. Pro Monat sind es zwischen 40<br />
und 50 neue Anlagen, die umgesetzt werden.<br />
»Der Markt entwickelt sich klar Richtung<br />
Naturpools, wobei Living Pools bevorzugt<br />
werden, denn sie brauchen weniger Platz als<br />
Schwimmteiche. Außerdem legen viele Wert<br />
auf eine klare Architektur und ein Badeerlebnis<br />
ohne Wassertiere und -pflanzen«, heißt<br />
><br />
SAUBERE SACHE<br />
Großes Ganzes<br />
Das »Vacation House« in Tel Aviv<br />
überzeugt mit einer harmonischen<br />
Umsetzung von Pool, Terrasse und<br />
Wohnbereich. broides.co.il<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
113
design / NATURPOOLS<br />
><br />
es dazu aus dem Weidlinger Weltkonzern.<br />
Zudem hat Corona Naturpools noch einmal<br />
einen ordentlichen Schub verpasst. »Die Menschen<br />
verbringen mehr Zeit zu Hause und im<br />
Garten. Sie suchen dabei vor allem mehr Lebensqualität.<br />
Ein Living Pool schafft in dieser<br />
Hinsicht einen besonders hohen Erholungswert,<br />
der mehr denn je geschätzt wird.«<br />
Der Trend beschränkt sich übrigens nicht<br />
nur auf private Gärten, wie die »Biotop«-Experten<br />
aus der Praxis erzählen. Auch Gemeinden<br />
und die Hotellerie zeigen reges Interesse<br />
an naturnahen Schwimmerlebnissen: »Immer<br />
mehr Betriebe setzen auf ein nachhaltiges<br />
biologisches Angebot und ergänzen ihr Wellness-Angebot<br />
mit Naturteichen.« So werden<br />
etwa Biotop-Projekte in internationalen Hotspots<br />
umgesetzt.<br />
SO SOLL ES SEIN<br />
Dabei ist es bei kleineren Projekten gar nicht<br />
einmal nötig, neu zu bauen oder zu planen.<br />
Bestehende Pools können mit wenigen Handgriffen,<br />
ganz ohne größere Grabungseinheiten,<br />
einfach auf »Natur« umgerüstet werden. »Es<br />
Hot Tub<br />
Ein Naturpool, der einen Bergsee<br />
zitiert, aber mit Thermalwasser<br />
gefüllt ist. Ja, so etwas gibt’s wirklich –<br />
in der Alpentherme in Gastein.<br />
alpentherme.com<br />
scheint, als hätten die Leute im wahrsten Sinne<br />
des Wortes die Nase voll vom Chlor«, freut<br />
sich »Biofermenta«-Chef Heimo Kurzmann<br />
und erklärt das Prinzip von Filter-Boxen: »Die<br />
Filtration läuft immer nach dem gleichen<br />
Prinzip ab. Das Badewasser wird durch einen<br />
Kalk-Kies-Filter gedrückt oder gesaugt, auf<br />
dem sich in Folge ein Biofilm bildet, der dem<br />
Wasser Nährstoffe entzieht. So kommt es zu<br />
keinerlei Algenbildung oder Trübungen.«<br />
Und wenn man doch lieber neu plant?<br />
Dann gilt es zu überlegen, wie man seinen<br />
Pool elegant und vor allem stilsicher integriert.<br />
Innen wie außen, denn auch indoor werden<br />
die Living Pools zunehmend zum Thema, da<br />
– prinzipiell gut – das chlorbedingte Hallen-<br />
Nichts wie rein<br />
Natur- bzw. Living Pools sind<br />
auch Indoor-Thema. Kein<br />
Chlorgeruch stört hier das<br />
natürliche Badevergnügen.<br />
freiraum.cc<br />
Fotos: Courtesy of Biofermenta, www.katsey.org/Kramer und Kramer, Balena GmbH/Teichmeisterpartnerverband, www.bio.top<br />
114 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
adfeeling nicht in der Nase sticht. Heimo<br />
Kurzmann geht ins stilistische Detail: »Organische<br />
Formen sind in den letzten Jahren<br />
kaum noch gefragt. Bei Pools sind gegenwärtig<br />
vor allem rechteckige und geradlinige Formen<br />
gefragt.« Und auch die Experten von »Biotop«<br />
haben diesbezüglich ein Fazit parat: »Es sind<br />
vor allem Pools in der Infinity-Bauweise beziehungsweise<br />
mit Overflow, die von Kundinnen<br />
und Kunden stark nachgefragt sind.<br />
Zudem wird es sehr geschätzt, wenn der Pool<br />
in die Architektur integriert ist. Etwa mit einer<br />
Terrasse direkt am Wasser.«<br />
Clever konzipiert, nachhaltig gedacht –<br />
vielleicht ist es ein Sprung ins kalte Prophezeiungswasser,<br />
aber gut möglich, dass der eine<br />
oder andere Naturpool – wie die australische<br />
Urform – auch in 200 Jahren noch steht.<br />
<<br />
Ab Hof<br />
Naturpool auf zwei Ebenen in einem<br />
alten Gehöft inklusive Unterwassersitzbank.<br />
Naturstein- und Holzterrassen<br />
fassen das Pool-Ensemble ein.<br />
kramerundkramer.at<br />
Wasserfarbe<br />
Mit der richtigen Pool-Folie lässt sich<br />
ziemlich jeder Farbton treffen, wie bei<br />
diesem preisgekrönten Projekt (bsw-Award)<br />
von Grimm Gärten in der Schweiz.<br />
teichmeister.de<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
115
design / HOTSPOT<br />
HOTEL CONFIDENTIAL<br />
Am Golf von Palermo, umgeben von Pinien und Palmen, liegt<br />
ein italienischer Palazzo der Belle Epoque. Wie schön, dass<br />
dort im Juni ein mondänes Luxus-Hotel seine Pforten öffnet.<br />
Die Villa Igiea zelebriert erwartungsvoll den Glanz vergangener<br />
Tage auf eine ganz besondere Art. TEXT GERRIT GUBO<br />
Kulinarik<br />
Chefkoch Fulvio Pierangelini serviert traditionell<br />
sizilianische Gerichte, die aus sorgfältig<br />
ausgewählten regionalen Zutaten bereitet<br />
werden – die dazu gereichten Weine stammen<br />
von angesehenen italienischen Weingütern.<br />
Geschichte<br />
Der im späten 19. Jahrhundert als<br />
Privatresidenz von Ignazio Florio<br />
erbaute Palazzo wurde von dem<br />
berühmten italienischen Architekten<br />
Ernesto Basile entworfen und<br />
erhielt seinen klangvollen Namen<br />
von Signore Florios Tochter: Igiea.<br />
Ambiente<br />
Die Suiten des Hotels<br />
wurden von dem renommierten<br />
Designstudio<br />
Nicholas Haslam ausgestattet,<br />
wo man besonderen<br />
Wert auf exquisite<br />
Materialien legte. Um im<br />
Sommer für natürliche<br />
Kühlung zu sorgen, wurde<br />
in den Räumlichkeiten<br />
großzügig feinster<br />
Carrara-Marmor verlegt.<br />
Kultur<br />
Nahe Palermos Zentrum<br />
gelegen, gibt es<br />
im Umkreis der Villa<br />
historische Stätten wie<br />
das Teatro Massimo<br />
und den Mercado del<br />
Capo zu erkunden.<br />
Aktivitäten<br />
Das Pool-Areal der Villa Igiea bietet<br />
nicht nur einen fantastischen Meerblick,<br />
sondern auch einen hauseigenen<br />
Tennisplatz und Trainingsangebote für<br />
bewegungshungrige Gäste.<br />
Architektur<br />
Die architektionische Ausstattung<br />
des Palazzo ist ganz dem Stil der<br />
Belle Epoque zuzuordnen – so finden<br />
sich in dem historischen Gebäude<br />
auch ein verspiegelter Ballsaal und<br />
eine mit Fresken versehene Bar.<br />
Moderner Glamour<br />
Als Konterpart zu dem klassischen<br />
Interieur wählte die Innenarchitektin<br />
Olga Polizzi kontemporäre Werke<br />
lokaler KünstlerInnen, die dem Haus<br />
einen modernen Touch verleihen.<br />
Villa Igiea, Sizilien<br />
Salita Belmonte 43, 90142 Palermo<br />
roccofortehotels.com<br />
Fotos: Courtesy of Rocco Forte Hotels<br />
116 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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<strong>LIVING</strong><br />
KULINARIK<br />
142<br />
138<br />
Fotos: Toni Kostian, Konrad Limbeck, www.brasserie-of-light.co.uk<br />
144<br />
120<br />
WILD AT HEART<br />
Der Blätter-Reigen der Tropen und eine<br />
Auswahl seiner wilden Bewohner als<br />
Protagonisten bei unseren aktuellen<br />
Table-Setting-Kreationen. (S. 120)<br />
JUNG, MUTIG, UNGEWÖHNLICH<br />
Sterneküche muss nicht steif sein:<br />
Casual Fine Dining begeistert ein<br />
jüngeres Publikum. (S. 138)<br />
ANIMALISCHER GENUSS<br />
Gewitzte Tiermotive schmücken die<br />
Etiketten von Lyre's. (S. 142)<br />
AUSWÄRTS ESSEN<br />
Sotheby‘s-GF Andrea Jungmann verrät<br />
ihre Lieblingslokale. (S. 144)
kulinarik / TABLEWARE<br />
WILD AT<br />
HEART<br />
Der sattgrüne Blätter-Reigen der Tropen und eine exotische Auswahl<br />
seiner wilden Bewohner waren unsere Protagonisten bei unseren<br />
aktuellen Table-Setting-Kreationen. Eine farbintensive Flirt-Offensive<br />
von Flora und Fauna mit unwiderstehlichem Dekor in Szene gesetzt.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK VISUAL CONCEPT & STYLIST ANGELIKA ROSAM ORGANISATION GERRIT GUBO<br />
MIT EINEM HERZLICHEN DANK AN DIE ORANGERIE DES STIFTS KLOSTERNEUBURG<br />
120 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
1. Service und Servietten »Toile de Jouy« sowie Gläser und Besteck<br />
von Dior Info über dior.com 2. Serviettenringe von Sambonet via<br />
Albin Denk albindenk.at 3. Porzellantiere mit Schuppen bemalung<br />
von Herend via J. & L. Lobmeyr lobmeyr.at 4. Tischtuch mit goldenem<br />
Muster von Zur Schwäbischen Jungfrau zsj.at 5. Blumenschmuck<br />
und Mini-Vasen von Zweigstelle zweigstelle.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
121
kulinarik / TABLEWARE<br />
122 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
TABLE COUTURE<br />
1. Service und Servietten »Toile de Jouy« sowie Gläser und Besteck von Dior Info über<br />
dior.com 2. Serviettenringe von Sambonet via Albin Denk albindenk.at. 3. Porzellantiere<br />
mit Schuppen bemalung von Herend via J. & L. Lobmeyr lobmeyr.at 4. Tischtuch mit<br />
goldenem Muster von Zur Schwäbischen Jungfrau zsj.at 5. Blumenschmuck und<br />
Mini-Vasen von Zweigstelle zweigstelle.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
123
kulinarik / TABLEWARE<br />
AFRIKA<br />
VIBES<br />
1. Tischtuch, Platzteller im Design von Matthew Williamson,<br />
Tabletts (Bild rechts) und Geschirr von Les Ottomans via Albin Denk<br />
albindenk.at 2. Weingläser von Rogaska und Noppengläser in<br />
verschiedenen Farben via Albin Denk albindenk.at 3. Besteck von<br />
Capdeco via Ma Maison ma-maison.at 5. Blumenschmuck (r.)<br />
und Mini-Vasen von Zweigstelle zweigstelle.com<br />
124 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
3 / 21 <strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
125
kulinarik / TABLEWARE<br />
EXOTIK DREAM<br />
1. Service »Passifolia« von Hermés Info über hermes.com 2. Besteck von Sabre Paris via<br />
Albin Denk albindenk.at 3. Serviettenringe von Broste Copenhagen via Albin Denk albindenk.at<br />
4. Gläser von Baccarat via Ma Maison ma-maison.at 5. Weingläser aus dem Trinkservice No. 238,<br />
Entwurf Josef Hoffmann von J. & L. Lobmeyr lobmeyr.at 6. Servietten von Chilewich via Ma Maison<br />
ma-maison.at 7. Karaffe aus dem Trinkservice No. 267 (Bild rechts) »Paradiesgarten«, Entwurf<br />
Tatiana de Nicolay von Lobmeyr lobmeyr.at 8. Untersetzer »Animalia« von Jonathan Adler über<br />
jonathanadler.com 9. Tischtuch, Tucan und Schmetterlinge privat<br />
126 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
3 / 21 <strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
127
kulinarik / PLATZTELLER<br />
ORIGINELL<br />
PLATZIERT<br />
Der passende Platzteller komplettiert erst das Gedeck. Ob in intensiven<br />
Farben, Mustern oder in dezenter Eleganz: Design- und Tableware-<br />
Aficionados können hier ihren Wünschen und Ideen freien Lauf lassen.<br />
Flechtkunst<br />
Die neue Tableware-Serie der<br />
Frühlingskollektion von Dior<br />
präsentiert sich in geflochtenem<br />
Muster und zarten Tönen. dior.com<br />
Fotos: Courtesy of two persimmons & Takemura Yoshinori, Audrey Corregan<br />
128 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
1. 2.<br />
3.<br />
4. 5. 6.<br />
7. 8. 9.<br />
1. Federschmuck Intensive Blau- und Türkistöne machen den Platzteller aus der Bahia-Kollektion von »The Invisible Collection« zu einem echten Eyecatcher.<br />
theinvisiblecollection.com 2. Red Chain Das umlaufende kirschrote Kettenmotiv des von Richard Ginori entworfenen Platztellers wird in Handarbeit verziert<br />
und ist daher empfindlich – die Reinigung sollte nur von Hand erfolgen. amara.com 3. Abstrakte Kunst Der japanische Porzellankünstler Takemura Yoshinori<br />
bemalt seine Keramik-Kreationen wie Leinwände, jedes Stück ist ein Unikat. twopersimmons.com 4. Zarte Züge hat die Dame auf dem Platzteller von Fornasetti –<br />
das Label weiß immer wieder mit erfrischenden Designs zu faszinieren. farfetch.com 5. Tropisch Paradiesische Vibes serviert man mit dem »Le Bresil«-Teller von<br />
Haviland, der aus feinstem Limoges-Porzellan gefertigt wird. bregner.com 6. Gestreift Der Entwurf von Marcel Wanders für Alessi überzeugt durch schlichte Eleganz.<br />
alessi.com 7. Boho-Style Alle Porzellan-Produkte der Boheme-Kollektion von L‘Objet werden handbemalt und mithilfe einer speziellen Tropf-Technik mit künstlerischen<br />
Motiven versehen. l-objet.com 8. Pastell-Nuancen Die pudrige Farbgebung des Platztellers von HK Living bringt sommerliche Akzente in das Tablesetting. heals.com<br />
9. Go green Durch die Kombination verschiedener Grüntöne mit einem feinen Goldrand wirkt dieser marmorierte Platzteller besonders edel. artedona.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
129
kulinarik / TISCHSETS<br />
1.<br />
ANGELIKA ROSAM ist Herausgeberin und<br />
Chefredakteurin von <strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong> und gibt<br />
Tipps, mit welchen Accessoires das Zuhause<br />
noch schöner werden kann.<br />
BUNTE STATEMENT-<br />
UNTERLAGEN<br />
Wir wollen für den Frühling gut vorbereitet sein. Deshalb<br />
präsentieren wir ausgewählte Accessoires, die Esprit auf<br />
den Tisch bringen. Mit Tischsets und anderen Kleinigkeiten.<br />
2.<br />
ie Auswirkungen der letzten<br />
Monate und Wochen auf unser<br />
Zuhause haben bewiesen:<br />
Je unkontrollierbarer sich das<br />
Leben außerhalb unseres Wohnzimmers<br />
gestaltet, umso wichtiger ist der persönliche<br />
Ort des Rückzugs. Das zeigt sich<br />
im nicht enden wollenden Interesse an<br />
Neu-Investi tionen und konstruktiven<br />
Ideen, Bestehendes fantasievoll aufzupeppen.<br />
Auf dem Esstisch zum Beispiel<br />
sind ob der stets intensiven Flutwelle an<br />
neuen Trends und Produkten bei Tablesettings<br />
keine Grenzen gesetzt. Voraussetzung<br />
dafür ist ein weites Spektrum an<br />
abwechslungsreichen Tischsets und Serviettenringen,<br />
die Porzellan & Co fulminant<br />
in Szene setzen. Mein Favorit: die ethnoangehauchten<br />
Sets von Les Ottomans.<br />
Probieren Sie es aus!<br />
3.<br />
4.<br />
Flower-Power<br />
Serviettenringe<br />
mit floralen<br />
Motiven zaubern<br />
den Frühling<br />
auf den Tisch.<br />
maisonzeido.com<br />
5.<br />
1. Elegante Mischung Die Serie »Ikat« des Labels Les Ottomans besticht durch den Mix aus eklektischem Muster<br />
und intensiver Farbgebung. les-ottomans.com 2. Webkunst Die fröhlichen Tischsets von Wicklewood werden<br />
von kolumbianischen WebkünstlerInnen von Hand geknüpft. wicklewood.com 3. Zarter Rand Die fein aufeinander<br />
abgestimmten Farben schaffen einen harmonischen Rahmen für jeden Platzteller. birdiefortescue.co.uk 4. Runde<br />
Sache Dieses geringelte Tischset ist in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich – und bekommt durch die Fransen<br />
einen besonderen Twist. vongernhome.com 5. Bunt gemustert Emily Marlin beweist mit diesem Tischset, dass<br />
Terrazzo-Optik auch in der Tableware ein Revival erlebt. trouva.com<br />
Frisches Geflecht<br />
Rattan liegt<br />
wieder im Trend –<br />
besonders schön<br />
in Kombination mit<br />
erfrischenden Farbakzenten.<br />
anthropologie.com<br />
Fotos: Rafaela Proell, beigestellt<br />
130 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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kulinarik / SALAT- & SERVIERBESTECK<br />
STILVOLL SERVIERT<br />
Nicht der Teller alleine sorgt für Unterhaltung am Tisch. Diese Salatbestecke spielen in<br />
Schüsseln und auf Servierplatten eine tragende Rolle. Denn Perfektion muss gelernt sein.<br />
1. 2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
1. Goldene Akzente Wer auf einen eleganten Eyecatcher setzen möchte, ist mit diesem Salatbesteck aus poliertem Messing von Urban Nature Culture gut beraten.<br />
nordicnest.de 2. Bussi Baby Sieht man genau hin, erkennt man in den Enden der Salatzange »Kiss« zwei sich einander nähernde Gesichter. casabugatti.com<br />
3. Jungle-Feeling Fröhliche Tropen-Vibes zaubert das bunte Servierbesteck mit Dschungel-Motiv auf den Tisch. lesjardinsdelacomtesse.co.uk 4. Boho-Style<br />
Durch die unterschiedlichen Holztöne wirkt das schlichte Salatbesteck aus beschichtetem Mangoholz edel. westwingnow.de 5. Natur pur Doppelt naturverbunden<br />
erscheint das Salatbesteck von Bloomingville durch das helle Holz und die Blatt-Schnitzerei an den Griffen. trouva.com 6. Stilvoll Die Kombination aus Achatstein-<br />
Griffen und Gold macht dieses Servierbesteck besonders exquisit. purevelvet.at 7. Pretty in pink Der Trend zu Rosé setzt sich auch in der Tableware durch – hier als<br />
Salatbesteck von Broste Copenhagen. breuninger.com 8. Back to blue Das emaillerte Servierbesteck in zartem Taubenblau mutet fast schon retro an – der Goldrand<br />
macht’s schick. finenordic.de 9. Feine Steine Die Enden des exklusiv für Amara designten Salatbestecks bestehen aus natürlichem Achat, der in Farbgebung und<br />
Intensität variiert – so wird jedes Stück ein Unikat. amara.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
132 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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kulinarik / BUNTE GLÄSER<br />
Heldenhaft<br />
Die neue Kollektion von Sieger by<br />
Fürstenberg kommt nicht nur<br />
knallig, sondern auch<br />
äußerst edel: Die hauchdünnen<br />
Porzellanbecher sind<br />
innenseitig 24-karätig vergoldet.<br />
fuerstenberg-porzellan.com<br />
STIMMUNGSPROFIS<br />
Rechtzeitig für den Frühling werden auch beliebte Accessoires neu<br />
sortiert. Dabei spielen die Gläser als unabkömmliche Details am<br />
Tisch eine große Rolle. Treiben Sie es doch einfach so richtig bunt.<br />
Klare Linie<br />
Durch die deutliche Farbgebung<br />
aus Bernstein und klarem<br />
Kristall wirken die »Collier«-<br />
Tumbler von Soho Home<br />
besonders spannend.<br />
sohohome.com<br />
Think Pink<br />
Venedigs Glas-Baron Giberto<br />
Arrivabene Valenti Gonzaga entwirft<br />
hauchzarte Glaskreationen<br />
– hier in intensivem Pink.<br />
giberto.it<br />
Colour-Blocking<br />
La Double J kreierte<br />
zusammen mit dem<br />
venezianischen Glashersteller<br />
Salvati<br />
bezaubernde Gläser<br />
aus verschiedenfarbigem<br />
Muranoglas.<br />
ladoublej.com<br />
Green Team<br />
DOIYs Longdrinkgläser in<br />
Kakteen-Form sind nicht nur<br />
gestapelt ein Eyecatcher.<br />
doiydesign.com<br />
Let the trumpets blow<br />
Selettis kreative Entwürfe wie<br />
dieses Trinkglas mit<br />
Trompetenmuster zaubern<br />
erfrischende Details auf den Tisch.<br />
royaldesign.com<br />
Blumig<br />
Dieses bunte Gläserset<br />
setzt auf florale Motive<br />
und fröhliche Farben.<br />
grahamandgreen.co.uk<br />
Fotos: beigestellt, Sieger by Fürstenberg<br />
134 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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kulinarik / SPRUDEL<br />
The Queendom<br />
Aus der Kollaboration<br />
des Hauses Dom<br />
Perignon mit der<br />
Musikikone Lady Gaga<br />
entstanden edler<br />
Rosé-Schaumwein<br />
und auf 110 Stück<br />
limitierte Skulpturen.<br />
Exklusiv erhältlich<br />
über Moet Hennessy<br />
Private Sales.<br />
It‘s a first!<br />
Erstmals ließ Moet&Chandon<br />
sein ikonisches Flaschendesign<br />
von einer Künstlerin gestalten:<br />
Die Ehre wurde der Creative<br />
Directress von Ambush,<br />
Yoon Ahn, zuteil.<br />
moet.com<br />
Frühlingsbote<br />
Schon das florale<br />
Motiv der Flasche lässt<br />
auf das blumige Boquet<br />
des »Belle Epoque«-<br />
Champagners von<br />
Perrier-Jouet<br />
schließen.<br />
weisshaus.at<br />
PRICKELNDE<br />
PREZIOSEN<br />
Diese Champagner aus coolen Kollaborationen<br />
oder Limited Editions kennen ihre große Wirkung.<br />
Wir haben ein Best-of für Sie zusammengestellt.<br />
Edler Tropfen<br />
Familie Cattier baut seit 250 Jahren<br />
Wein in der Champagne an – die Limited<br />
Edition des Armand de Brignac-<br />
Champagners soll die exquisitesten<br />
Aromen der Region in sich vereinen.<br />
garrafeiranacional.com<br />
Zarte Frische<br />
Ein dezentes Aroma von<br />
Wiesenblumen, Rosenblättern<br />
und Weingartenpfirsich<br />
macht<br />
den »Premier Cru« von<br />
Lelarge-Pugeot aus.<br />
weinco.at<br />
Revival<br />
Der 2012 von der japanischen<br />
Künstlerin Yayoi Kusama designte<br />
fruchtige Jahrgangschampagner<br />
von Veuve Clicquot wurde jetzt neu<br />
interpretiert. veuveclicquot.com<br />
Fotos: Wein & Co, Courtesy of Moet & Chandon, Courtesy of Dom Perignon x Lady Gaga<br />
136 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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kulinarik / FINE YOUNG DINING<br />
Gemeinschaftserlebnis<br />
Auch Fine Dining kann gesellig<br />
sein: Im »Ernst« in Berlin sitzen die<br />
Gäste am Tresen. So können sie<br />
miteinander besser ins Gespräch<br />
kommen. Steife Atmosphäre<br />
kommt erst gar keine auf.<br />
ernstberlin.de<br />
Fotos: Toni Kostian, Salem Charabi<br />
138 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
JUNG, MUTIG,<br />
UNGEWÖHNLICH<br />
Sterneküche muss nicht steif sein: Casual Fine Dining lautet das Motto der Stunde –<br />
auch, um ein jüngeres Publikum zu begeistern. Herausragende Restaurants in Helsinki,<br />
Berlin und Wien überzeugen dabei mit neuen Raumkonzepten. TEXT KARIN CERNY<br />
Von außen wirkt das »Grön« im Zentrum<br />
von Helsinki wie ein schicker<br />
Imbiss: Unprätentiös gibt eine durchgängige<br />
Glasfront den Blick vom<br />
Gehsteig in die Küche frei. Die Einrichtung ist<br />
simpel, Pflanzen machen den kleinen Raum<br />
gemütlicher, der ansonsten durch klare Linien<br />
überzeugt. Understatement statt Protzen:<br />
Ohne zu wissen, dass sich hier eines der Top-<br />
Restaurants von Finnland befindet, würde<br />
man glatt daran vorbeilaufen.<br />
Sammeln, Trocknen, Einlegen, Fermentieren<br />
– was im »Grön« auf dem Teller landet,<br />
kommt aus der Natur. So schlicht das Lokal<br />
wirkt, so experimentell ist die Küche. 2015 hat<br />
Toni Kostian, der zu den führenden Chefs des<br />
Landes zählt, gemeinsam mit seinem Partner<br />
Lauri Kähkönen das kleine Gassenlokal eröffnet.<br />
2018 hat man den ersten Michelin-<br />
><br />
Gruß aus der Küche<br />
Im »Grön« in Helsinki wird viel Wert darauf<br />
gelegt, wie das Essen in der offenen Küche<br />
zubereitet und dann präsentiert wird. Die<br />
Einrichtung ist äußerst schlicht und funktional.<br />
restaurantgron.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
139
kulinarik / YOUNG FINE DINING<br />
><br />
Stern an Land gezogen und ist damit noch<br />
immer in exklusiver Gesellschaft – nur insgesamt<br />
fünf finnische Lokale können sich damit<br />
schmücken. Im »Grön« steht auch jeweils ein<br />
veganes Menü zur Auswahl, was in der Sterneküche<br />
nach wie vor nicht Standard ist. »Wir<br />
wollten von Beginn an einen Ort haben, der<br />
die Menschen nicht abschreckt«, erzählt Kostian:<br />
»Ich denke nicht, dass Fine Dining steif<br />
sein muss. Es sollte Spaß machen und inspirierend<br />
sein. Warum sollte man viel Geld dafür<br />
ausgeben, um Zeit in einer Atmosphäre zu<br />
verbringen, in der man sich nicht wohl fühlt?<br />
Entspannt zu sein, senkt doch nicht die Standards,<br />
was auf dem Teller landet. Ich denke,<br />
das Gegenteil ist der Fall.« Auch beim Servieren<br />
geht man ungewohnte Wege. Das Essbesteck<br />
liegt im »Grön« in einer kleinen<br />
Schublade. »Ich wollte mehr Platz auf dem<br />
Tisch haben, auch, um es fürs Auge ruhiger zu<br />
machen«, erklärt Kostian.<br />
WENIGER CHICHI, MEHR KREATIVITÄT<br />
Es herrscht Aufbruchstimmung. Fine Dining<br />
war lange eine distinguierte Angelegenheit,<br />
die vor allem ältere Menschen ansprach. Der<br />
Gast als König, der ständig vom Servierpersonal<br />
umgarnt wird. Ein jüngeres Publikum<br />
weiß eine gewisse Coolness zu schätzen, allzu<br />
unterwürfiges Personal wirkt eher bedrückend.<br />
Casual Fine Dining ist eine neue Kategorie<br />
für Spitzengastronomie ohne<br />
überzogene Etikette. Die Revoluzzer der Sterneküche<br />
setzen auf eine legere Atmosphäre,<br />
ohne dass die Qualität des Essens darunter<br />
leidet. Das »Le Chateaubriand« in Paris war<br />
ein Vorläufer dieser neuen Lockerheit: Es<br />
sieht wie ein stinknormales Bistro aus, gekocht<br />
wird auf Sterneniveau.<br />
»Wir versuchen den feinen Grat zwischen<br />
Service und Selbstüberlassen hinzubekommen«,<br />
sagt wiederum Billy Wagner, Inhaber<br />
Neues Understatement<br />
Die schlichte Fassade des Fine-Dining-<br />
Restaurants »Nobelhart & Schmutzig«<br />
lässt nicht vermuten, dass sich dahinter<br />
eine der besten Küchen Berlins versteckt.<br />
nobelhartundschmutzig.com<br />
und Koch des Berliner Sternerestaurants<br />
»Nobelhart & Schmutzig«. Gegessen wird am<br />
Tresen mit Blick auf den Herd. Und nicht –<br />
wie sonst meist – zu zweit an intimen Tischen.<br />
Warum die offene Küche? »Weil die<br />
besten Partys in der Küche gefeiert werden.<br />
Und weil die Gäste näher zum Essen und zur<br />
Zubereitung kommen«, sagt Wagner, den es<br />
nicht überrascht, dass sich auch die Raumkonzepte<br />
verändert haben: »Fine Dining war<br />
immer im Wandel, weil sich die Gäste verändern<br />
und damit auch, was sie sich vom Leben<br />
generell erwarten.«<br />
Im »Nobelhart & Schmutzig« gibt es genderneutrale<br />
Toiletten, die Musik kommt vom<br />
Fotos: Lisa Edi, Getty Images, Caroline Prange<br />
140 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Plattenspieler, die Beleuchtung ist eher<br />
schummrig. Und – früher ein No-Go: »Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen<br />
Charakter haben«, betont Wagner. Devot war<br />
gestern: Aufstrebende Kochrebellen wie der<br />
Wiener Lukas Mraz vom Familienrestaurant<br />
und 2-Sterne-Betrieb »Mraz & Sohn« im 20.<br />
Bezirk bieten Kreativküche auf Topniveau,<br />
ohne veraltete Codes zu bedienen. Wenn<br />
man hineinkommt, steht man sofort mitten<br />
in der Küche. Ein Raum, der in Nobelrestaurants<br />
früher gern versteckt wurde.<br />
Auch das ist ein Fortschritt: Den rauen<br />
Ton, für den nicht nur Spitzenlokale einst<br />
gefürchtet waren, kann man sich in dieser<br />
neuen Transparenz nicht mehr leisten. Gute<br />
Stimmung ist Pflicht. »Mein Bruder Manuel<br />
behandelt alle gleich. Es ist egal, was Du anhast<br />
und wer Du bist», sagt Lukas Mraz: »Uns<br />
geht es nicht darum, den Gast zu belehren,<br />
Die Revoluzzer der Sterneküche setzen auf eine<br />
legere Atmosphäre, ohne dass die Qualität des<br />
Essens darunter leidet. Je weniger auf äußeres Chichi<br />
Wert gelegt werden muss, desto wilder, überraschender<br />
und kreativer kann es auf den Tellern zugehen.<br />
High-Class-Bistro<br />
Das »Le Chateaubriand« Paris war<br />
ein Vorläufer der neuen Lockerheit<br />
in der Spitzenküche. Es sieht wie ein<br />
stinknormales Bistro aus, gekocht<br />
wird aber auf Sterneniveau.<br />
lechateaubriand.com<br />
was er auf dem Teller hat. Wir wollen Spaß<br />
an der Arbeit haben.«<br />
Eine halbe Ewigkeit jede Zutat erklärt zu<br />
bekommen, wirkt veraltet. Bevor es richtig<br />
losgeht, kommt bei »Mraz & Sohn« ohnehin<br />
Manuel mit einem riesigen Einkaufswagen<br />
vorbei, in dem alle Zutaten, die verwendet<br />
werden, zu sehen sind. Schließlich gibt es<br />
keine Speisekarte. Überraschung und Offenheit<br />
– auch bei den Gästen – gehört zum<br />
Prinzip. Die Einrichtung ist hell und minimalistisch,<br />
aber trotzdem individuell. An der<br />
Wand hängt Kunst von Freunden. An den<br />
Tischen sitzen Anzugträger neben Jogginghosen,<br />
Kreative neben Wirtschaftsbossen.<br />
Bei »Mraz & Sohn« funktioniert der Mix.<br />
Genau diese Leichtigkeit ermöglicht, worum<br />
es eigentlich gehen sollte: ein netter Abend<br />
mit fantastischem Essen. <<br />
Essen bei Freunden<br />
Minimalistischer Schick und ein<br />
Plattenspieler: Das innovative<br />
Wiener Familienrestaurant »Mraz<br />
& Sohn« setzt auf Understatement<br />
und herzliche Atmosphäre.<br />
mrazundsohn.at<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
141
kulinarik / KULT<br />
KULT STÜCK<br />
Italienischer Sommer<br />
Die Mischung aus bitter und<br />
sauer erinnert an Aperol – und<br />
wird auch genauso eingesetzt.<br />
lyres.eu<br />
ANIMALISCHER GENUSS<br />
Alkoholfreie Spirituosen zu vermarkten,<br />
ist wahrlich kein leichter<br />
Akt – viele haben es probiert, die<br />
meisten sind gescheitert. Doch<br />
Lyre’s-Gründer und CEO Mark Livings weiß,<br />
dass das Auge mittrinkt. Das Design der 13<br />
Flaschen hat es in sich und verleitet zum<br />
Sammeln. Gestaltet wurden sie vom Künstler<br />
Joe White, der sich mit gewitzten Tiermotiven<br />
auf den Etiketten austobt. So findet sich<br />
ein Grizzlybär mit Sheriff-Hut und Revolver<br />
auf dem »American Malt« (in Anlehnung<br />
an Bourbon), eine edle Häsin mit Perlenkette<br />
und Sonnenschirm schmückt das Aperol-<br />
Pendant »Italian Spirit«. Die »Spirits« machen<br />
aber nicht nur optisch etwas her: Mit<br />
geschickten Geschmacks-Kreationen sind<br />
sie verdammt nah am Original. Dass der<br />
Alkohol fehlt, macht sich in Cocktail-Kreationen<br />
kaum bemerkbar. Na dann, Prost!<br />
MARK <strong>LIVING</strong>S<br />
Der Australier gründete Lyre‘s im Sommer 2019,<br />
seit kurzem gibt es die »alkoholfreie Hommage an<br />
die größten Spirits aller Zeiten« auch in Österreich.<br />
»Die Aufgabe, einen alkoholfreien Spirit nicht<br />
unterscheidbar vom Original zu machen, war zuerst<br />
Neugier, dann Herausforderung und schlussendlich<br />
eine Obsession.«<br />
Fotos: beigestellt<br />
142 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
küchen-klassiker<br />
BRAT-<br />
PFANNEN<br />
Fotos: Beatrix Biren/STAUB, Historisches Museum der Pfalz,Speyer/Ehrenamtsgruppe HMP Speyer<br />
Die Bratpfanne zählt wohl<br />
zu den Utensilien, die in<br />
jeder Küche zu finden<br />
sind – und das bereits<br />
seit geraumer Zeit. Besonders<br />
Pfannen aus Gusseisen erleben<br />
momentan einen Boom: »Obwohl<br />
es ein sehr altes Material ist, eignet<br />
sich emailliertes Gusseisen auch<br />
hervorragend für moderne Technologien<br />
wie Induktionsherde«,<br />
erzählt Beatrix Biren, ihres Zeichens<br />
langjährige Produktmanagerin<br />
bei Staub. Einen Aufschwung<br />
erlebte der Werkstoff<br />
auch in Corona-Zeiten: »Im Jahr<br />
2020 war die Nachfrage nach<br />
gusseisernem Kochgeschirr besonders<br />
hoch, weil mehr Leute zu<br />
Hause gekocht und sich mit hochwertigem<br />
Equipment ausgestattet<br />
haben.« Abgesehen von der Qualität<br />
des Materials gibt es allerdings<br />
noch weit mehr Aspekte, die für<br />
den Gebrauch einer gusseisernen<br />
Pfanne sprechen: »Gusseiserne<br />
Pfannen verteilen die Wärme besonders<br />
gut und speichern sie zudem<br />
sehr lange – so lassen sich<br />
Zutaten scharf anbraten und sanft<br />
nachschmoren. Das gusseiserne<br />
Material sorgt außerdem für einen<br />
besonders aromatischen Geschmack<br />
der Speisen.« Wer nun<br />
noch Bedenken ob des höheren<br />
Gewichts der Pfanne und der daraus<br />
resultierenden Belastung für<br />
die Handgelenke hat, sei beruhigt:<br />
»Da muss die Ergonomie stimmen.<br />
Wir achten beim Design darauf,<br />
dass die Hebelwirkung gut ist<br />
und sich die Pfanne leicht anheben<br />
lässt – oft auch mit Gegengriffen,<br />
so kann man die Pfanne mit<br />
beiden Händen anheben.« Allerdings<br />
spielt nicht nur die Handhabung,<br />
sondern auch die Ästhetik<br />
eine Rolle: »Ob auf Foodblogs, Facebook<br />
oder Instagram – Gerichte<br />
sehen in gusseisernen Pfannen<br />
und Töpfen einfach schön aus.«<br />
BEATRIX BIREN<br />
Die Product Managerin von Zwilling<br />
zeichnet für die gusseisernen Erzeugnisse<br />
von Staub verantwortlich, einer<br />
Tochtermarke des Unternehmens.<br />
Ihren Abschluss machte sie auf der<br />
Hochschule Stuttgart – bevor sie zur<br />
Zwilling-Gruppe wechselte, war sie für<br />
Firmen wie Gilette und Ecolab tätig.<br />
zwilling.com<br />
»Durch Food-<br />
Influencer ist<br />
Gusseisen wieder<br />
mehr in den Fokus<br />
gerückt: Das Material<br />
steht für eine kochaffine<br />
Zielgruppe,<br />
die gerne und auch<br />
einmal aufwendiger<br />
kocht.«<br />
BEATRIX BIREN Produktmanagerin<br />
1690<br />
1950<br />
1961<br />
<strong>2021</strong><br />
1690<br />
Der Metallschmelze im<br />
1. Weltkrieg entging diese<br />
Pfanne aus Bronzeguss<br />
aufgrund ihres Alters<br />
und Seltenheitswerts.<br />
Ursprünglich stand sie auf<br />
drei Beinen, um Speisen<br />
direkt über dem offenen<br />
Feuer zubereiten zu können.<br />
Diese Bauweise von Kochgefäßen<br />
ist bereits seit dem<br />
12. Jahrhundert in Mitteleuropa<br />
verbreitet.<br />
1950<br />
Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
kristallisierte sich im<br />
Pfannendesign ein Trend<br />
heraus, der nach wie vor anhält:<br />
Die Emaille-Pfannen<br />
des österreichischen Unternehmens<br />
Riess sind nicht<br />
nur extrem langlebig, sondern<br />
auch schön anzusehen<br />
– und erfreuen sich auch<br />
heute größter Beliebtheit.<br />
1961<br />
Mit der Erfindung von Teflon<br />
kamen die Tefal-Pfannen<br />
auf den Markt, die durch<br />
ihre Beschichtung äußerst<br />
leicht zu reinigen sind.<br />
Allerdings ist die Oberfläche<br />
der Pfannen anfälliger<br />
für Kratzer als andere<br />
Materialien, zudem belastet<br />
die Herstellung des Werkstoffes<br />
die Umwelt.<br />
<strong>2021</strong><br />
Zuletzt erlebte das bereits<br />
seit Jahrhunderten bekannte<br />
Material Gusseisen<br />
in der Pfannenherstellung<br />
einen Aufschwung: Die<br />
nahezu optimale Wärmespeicherung<br />
und das innovative<br />
Design machen die in<br />
Frankreich hergestellten<br />
Staub-Pfannen zu einem<br />
Kultstück für die Küche.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
143
kulinarik / LOCATIONS<br />
»Hier<br />
kann man<br />
stundenlang sitzen<br />
und Kaffee trinken oder<br />
auch einmal ein echtes<br />
Wiener Mittagsmenü<br />
genießen – dieses Lokal<br />
ist einfach ein<br />
Wiener Original.«<br />
»Zum ›Cecconi’s‹ in Mayfair kann man eigentlich nur sagen: Das<br />
ist ein super Italiener!«<br />
Café Tirolerhof, Wien cafetirolerhof.at<br />
Cecconi‘s Mayfair, London cecconis.co.uk<br />
AUSWÄRTS ESSEN …<br />
Wo trifft neuestes Design auf gemütliches Ambiente,<br />
Kunst auf kulinarisches Konzept? Sotheby‘s-GF Andrea<br />
Jungmann verrät ihre Lieblingslokale und was sie auszeichnet.<br />
Mit geschultem Auge und viel<br />
Geschmack ist Andrea Jungmann<br />
fraglos gesegnet: Nicht umsonst<br />
arbeitet die studierte Kunsthistorikerin<br />
seit nunmehr fast 32 Jahren für das Auktionhaus<br />
Sotheby‘s. Doch auch abseits von<br />
hochkarätigen Kunstwerken hat sie einen Sinn<br />
für Ästhetik: Wenn es um die Restaurantwahl<br />
geht, setzt die erfolgreiche Managerin gerne auf<br />
Abwechslung. So weiß sie sowohl elegantes<br />
Ambiente als auch entspannte Atmosphäre zu<br />
schätzen: »Das ›Landgasthaus Thaler‹ hat<br />
einen wunderbar urigen Gastgarten!«, erzählt<br />
Jungmann. Kulinarisch haben es ihr besonders<br />
Meeresfrüchte angetan: »Die Sashimi auf Eis<br />
und die Spaghetti Vongole im ›Zero Miglia‹<br />
finde ich immer herrlich!«<br />
Brasserie of Light, London brasserie-of-light.co.uk<br />
»Die ›Brasserie<br />
of Light‹ ist alleine<br />
schon wegen des riesigen<br />
funkelnden Pegasus von<br />
Damien Hirst mitten im Lokal<br />
einen Besuch wert, aber auch<br />
wegen der köstlichen<br />
Linguine mit<br />
Lobster!«<br />
Andrea Jungmann<br />
Dass sie schon in<br />
jungen Jahren kunstinteressiert<br />
war, schlug<br />
sich in der Wahl ihres<br />
Studiengangs nieder:<br />
Ihren Master schloss<br />
Jungmann an der<br />
Universität Wien im<br />
Fach Kunstgeschichte<br />
ab, nach ihrem Studium<br />
begann sie für das<br />
Auktionshaus Sotheby‘s<br />
zu arbeiten – heute ist<br />
sie Geschäftsführerin<br />
für Österreich, Ungarn<br />
und Polen.<br />
sothebys.com<br />
»In dem Familienbetrieb<br />
gibt es ausgezeichnete<br />
österreichische Küche!«<br />
»DAS Lokal der<br />
Fischereivereinigung<br />
in Grado. Hier gibt es<br />
köstlichen frischen<br />
Fisch!«<br />
Zero Miglia, Grado zeromiglia.it<br />
Landgasthaus Thaler, Thernberg<br />
landgasthausthaler.at<br />
Fotos: Lukas Beck, Soho House & Co., Courtesy of Brasserie of Light/www.brasserie-of-light.co.uk<br />
144 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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<strong>LIVING</strong><br />
RESIDENCES<br />
180<br />
148<br />
154<br />
Fotos: Engel & Völkers Palma Centre/Architektur & Innenarchitektur: OHLAB, Andreas Jakwerth, Moshang, Cyrille Weiner, Edmund Sumner<br />
172<br />
158<br />
AUFBLÜHENDE ARCHITEKTUR<br />
Chinas junge Landschaftsarchitekten.<br />
(S. 148)<br />
UNTEN ANGEKOMMEN<br />
Wohnen im Erdgeschoß ist um<br />
einiges besser als sein Ruf. (S. 154)<br />
WASSERWELTEN<br />
Der Anblick mancher Waterfront-<br />
Türme ist zum Weinen schön.<br />
(S. 158)<br />
BACK TO BACKSTEIN<br />
Der Ziegel erlebt seit Jahren einen<br />
regelrechten Höhenflug. (S. 172)<br />
WIE WERDEN WIR IN ZUKUNFT<br />
BADEN?<br />
Living Salon: Wie werden wir uns in<br />
100 Jahren duschen und reinigen?<br />
Ein Blick in die Zukunft. (S. 180)
esidences / LANDSCHAFTSARCHITEKTUR IN CHINA<br />
Canyon aus Licht<br />
Lustvolles Spiel mit Reflexionen<br />
im Cloud Paradise Park in<br />
Chengdu, erdacht von Z+T Studio.<br />
Foto: Z+T Studio<br />
148 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
IM LAND DER<br />
AUFBLÜHENDEN<br />
ARCHITEKTUR<br />
Chinas junge Landschaftsarchitekten verbinden internationale<br />
Erfahrung und jahrhundertealte Tradition. In ihren neuen<br />
Gärten, Parks und Plätzen treffen sich Poesie, Eleganz und die<br />
Freude an Bewegung und Begegnung. TEXT MAIK NOVOTNY<br />
Ein fragiles Metallgeflecht schwebt über<br />
einer Wasserfläche, spielt mit Lichtreflexionen.<br />
Schaut man länger hin,<br />
zeichnet sich eine Silhouette im Stabwerk<br />
ab: Ein Baum. genau gesagt ein Pfirsichbaum.<br />
Noch genauer gesagt, einer von zwei<br />
Pfirsichbäumen – der andere ist ein echter.<br />
Beide stehen im Royal Garden, einem neuen<br />
Vorort von Schanghai für die wohlhabende<br />
chinesische Mittelklasse. Mehr als schönes<br />
Design oder Lifestyle-Deko, sind sie ein Symbol<br />
dafür, wie tief Natur und Landschaft in der<br />
chinesischen Seele verwurzelt sind.<br />
EINGEFRORENE ZEIT<br />
»Die chinesische Tradition lebt durch Gedichte,<br />
die eine Naturszenerie beschreiben«, sagt Ke<br />
Lijuan, die mit ihrer Büropartnerin Chen<br />
Xiaoli das Büro Moshang führt und den Royal<br />
Garden gestaltete. »Der chinesische Begriff für<br />
Pfirsichblüte, Tao Hua Yuan, stammt aus einem<br />
Werk des Dichters Tao Yuanming aus<br />
dem 4. Jahrhundert und steht für eine ideale,<br />
paradiesische Utopie.« Der metallene Baum im<br />
Royal Garden wird in der Zeit eingefroren<br />
bleiben, der reale wird wachsen, gedeihen und<br />
welken. Zarte Poesie.<br />
Moshang sind nicht die einzigen einer jungen<br />
Generation chinesischer Landschaftsarchitekten,<br />
die alte Traditionen wiederentdecken<br />
und in das Design städtischer Parks, privater<br />
Gärten und wiederbelebter Dörfer einfließen<br />
lassen. Gao Lingua und Li Hui vom Büro WIS-<br />
TO haben sogar einen ergiebigen Gemüsegarten<br />
in ihre Zentrale in Chongqing integriert. So<br />
lernen sie, den Zyklus des Lebens zu verstehen,<br />
sagen sie. »Seit zwanzig Jahren beschäftigt uns<br />
die Frage, wie Landschaftsarchitektur die Bedürfnisse<br />
der Menschen und der Natur versöhnen<br />
und das Land heilen kann«, sagt Li Hui.<br />
Das klingt für westliche Ohren zunächst<br />
fast klischeehaft zart und esoterisch, doch die<br />
Rezepte, mit denen die beiden jungen Landschaftsarchitektinnen<br />
das Land heilen, ziehen<br />
alle Register. Der Eingang eines neuen ><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
149
esidences / LANDSCHAFTSARCHITEKTUR IN CHINA<br />
Neue Horizonte<br />
Interaktive bunte<br />
Installation in Peking.<br />
Fotos: Instinct Fabrication, Moshang, Z+T Studio<br />
><br />
Wohnviertels in Meishan war ein schwieriges<br />
Areal: sehr beengt und sehr steil. WIS-<br />
TO machten diese Schwächen zur Stärke und<br />
inszenierten den Übergang als »Canyon des<br />
Lichts«, als geologische Schlucht mit dramatischen<br />
Kontrasten zwischen Licht und<br />
Schatten. »Am dunkelsten Punkt, wo die zwei<br />
Wände sich am nächsten kommen, fühlen<br />
wir uns isoliert von der Außenwelt, aber dies<br />
ist der Moment, in dem wir uns unseres inneren<br />
Lichts bewusst werden.« So wird ein<br />
Weg zur Therapie, der Raum zur Poesie.<br />
SPIRITUELLE ERFAHRUNG<br />
»Der Begriff Landschaft wird in China komplett<br />
anders verstanden als im Westen«, erklärt<br />
die Landschaftsarchitektin und<br />
Dozentin Jutta Kehrer. Nach langjähriger<br />
Erfahrung in Ostasien lebt sie seit längerem<br />
in Hongkong und veröffentlichte soeben ihr<br />
Buch »New Horizons: Eight Perspectives on<br />
Chinese Landscape Architecture Today«. »Es<br />
fängt schon damit an, dass die chinesische<br />
»Interessanterweise sind es gerade die jungen Designer, die<br />
im Ausland studiert haben und global vernetzt sind, die<br />
die klassische Gartentradition Chinas wiederentdecken.«<br />
JUTTA KEHRER Landschaftsarchitektin<br />
Sprache kein Wort für Landschaft kennt, weil<br />
man diese in China gar nicht als Objekt<br />
wahrnimmt, sondern als spirituelle Erfahrung«,<br />
sagt Kehrer. »Interessanterweise sind<br />
es gerade die jungen Designer, die im Ausland<br />
studiert haben und global vernetzt sind,<br />
die die klassische Gartentradition Chinas<br />
wiederentdecken.«<br />
><br />
Glanzvoller Bogen<br />
Eine schimmernde<br />
Brücke in Chengdu.<br />
150 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Abstrakte Poesie<br />
Das Bild eines Pfirsichbaums<br />
aus einem Gedicht des 4. Jahrhunderts,<br />
nachgebildet als filigranes Gerüst<br />
von Moshang in Schanghai.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
151
esidences / LANDSCHAFTSARCHITEKTUR IN CHINA<br />
Hütten-Zauber<br />
Was eigentlich nur ein WC in<br />
einem Nationalpark werden sollte,<br />
geriet dank des Ideenreichtums<br />
vom Lab D+H zu einer intimen<br />
Ruheoase mit Bergpanorama.<br />
><br />
»Seit zwanzig Jahren<br />
beschäftigt uns die Frage, wie<br />
Landschaftsarchitektur die<br />
Bedürfnisse der Menschen<br />
und der Natur versöhnen und<br />
das Land heilen kann.«<br />
LI HUI Landschaftsarchitektin<br />
Landschaft als spirituelle Erfahrung: Das<br />
bedeutet nicht, dass man in religiöse Meditation<br />
versinken muss, das kann auch schlicht<br />
Spaß machen. So wie der Cloud Paradise<br />
Park in der Luxelakes Water City in Chengdu,<br />
gestaltet von Zhang Dong und Tang Ziying<br />
von Z+T Studio. Hierfür erfanden sie das<br />
»Jumping Clouds Trampoline«, eine riesige,<br />
weich federnde Hügellandschaft, die sofort<br />
zum großen Erfolg bei Kindern wurde. »Ich<br />
erinnerte mich beim Entwerfen an meine<br />
Kindheit auf dem Land, als wir im Winter<br />
Feuerholz sammelten«, sagt Zhang Dong.<br />
»Wir häuften die dünnen Zweige vor dem<br />
Haus zu großen Bergen auf und sprangen<br />
hinein.« So wird eine Kindheitserinnerung<br />
vom Land zu einem Fun-Park in der Stadt.<br />
Poesie-Transfer geglückt.<br />
Interaktiver Spaß war auch ein Feature bei<br />
einem Projekt mitten im staubigen Gewühl<br />
Pekings. Die sogenannte Koreatown im<br />
Nordosten der Millionenmetropole wurde<br />
vom Designer-Trio Instant Fabrication mit<br />
kraftvoll urbaner Poetik belebt. Selbst geborene<br />
Pekinger, waren sie begeistert von der<br />
vitalen Mischung der Menschen auf der<br />
Straße und setzten diesen Enthusiasmus in<br />
eine interaktive Skulptur um, ein filigranes<br />
Spinnennetz mit berührbaren Elementen<br />
in leuchtenden Farben, das den Eingang zu<br />
einem neuen Park markiert.<br />
Und manchmal findet die Poesie ihren<br />
Weg über Stadt-, Landes- und Sprachgrenzen<br />
hinweg. So wie beim Kunyu Mountain Park<br />
auf der bergigen Halbinsel Shandong am<br />
Gelben Meer. In diesem Nationalpark waren<br />
Zhong Huicheng, YoungJoon Choi und Li<br />
Zhongwei vom Lab D+H mit einer sprichwörtlich<br />
alltäglichen Bauaufgabe beauftragt:<br />
einem WC. Dank ihrer drei Bürostandorte<br />
Schanghai, Seoul und Los Angeles mit allen<br />
kulturellen Schattierungen vertraut, interpretierten<br />
sie das amerikanische »restroom«<br />
ganz wörtlich und erweiterten die simple<br />
Funktion zu einer sorgfältig komponierten<br />
Erholungs-Oase, einem Ort der Ruhe. Ein<br />
Ensemble aus kleinen Holzbauten, die sich<br />
perfekt in die Landschaft einfügen. »Die<br />
Silhouette der Pultdächer wurde zu einem<br />
ikonischen Symbol des Nationalparks«, freut<br />
sich das Trio. Landschaft als Emotion.<br />
<<br />
Schatten und Licht<br />
Der dramatische Canyon des<br />
Lichts in Meishan von WISTO<br />
inszeniert einen Eingang als<br />
existenzielles Erlebnis.<br />
Fotos: lab D+H, WISTO<br />
152 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
SYMBOLBILD<br />
URBAN LEBEN.<br />
MIT DEM GEFÜHL VON FREIHEIT.<br />
MITTEN IN DER STADT UND DOCH FÜR SICH:<br />
MIT UNVERBAUBARER AUSSICHT IM ERSTEN BEZIRK UND<br />
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EIN PROJEKT VON
esidences / BEST PRACTISE ERDGESCHOSS<br />
Foto: Engel & Völkers Palma Centre/Architektur & Innenarchitektur: OHLAB<br />
UNTEN AN<br />
154 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Relax<br />
Was Erdgeschoßwohnungen alles<br />
können, zeigt dieses denkmalgeschütze<br />
und luxuriös sanierte<br />
Projekt in Palma de Mallorca. Im<br />
Innenhof warten u. a. Pool,<br />
Sauna und Grünflächen. ohlab.net<br />
Wohnen im Erdgeschoß ist um einiges besser als<br />
sein Ruf. Immer mehr Mieter und Käufer sehen<br />
darin eine hochqualitative Wohn-Option. <strong>LIVING</strong> hat<br />
sich unter Experten umgehört und einige Best-<br />
Practice-Beispiele gesammelt. TEXT MANFRED GRAM<br />
3 / 21<br />
GEKOMMEN<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
155
esidences / BEST PRACTISE ERDGESCHOSS<br />
Clevere Lösung<br />
Im 17. Wiener Bezirk wurde<br />
durch Zubau ein ehemaliges<br />
Geschäftslokal zu einer<br />
Garten wohnung umgebaut.<br />
Die Grenzen zwischen Wohnund<br />
Außenraum sind fließend.<br />
bhe-architektur.at<br />
Fakten auf den Tisch. Erdgeschoßwohnungen<br />
haben nicht unbedingt die<br />
besten Karten, wenn es darum geht,<br />
Vor- und Nachteile bei einer Mietoder<br />
Kaufentscheidung abzuwägen. Auf Straßenniveau,<br />
heißt es, sei die Privatsphäre<br />
eingeschränkter, es kommt weniger natürliches<br />
Licht in die Räume, dafür hat man mehr Straßenlärm<br />
und wenn’s blöd hergeht auch noch<br />
die Einbrecher im Haus. Zudem ist man auch<br />
in puncto Heizkosten manchmal im Nachteil.<br />
Vor allem Altbauten in der Stadt haben diesbezüglich<br />
nicht unbedingt den besten Leumund.<br />
Allerdings gibt es auch andere Stimmen.<br />
»Erdgeschoßwohnungen haben einige Eigenschaften<br />
und Vorteile, die von unseren Kundinnen<br />
und Kunden auch stetig nachgefragt<br />
werden. Dazu zählen etwa der komfortable<br />
Zugang zur eigenen Terrasse oder zum eigenen<br />
Garten sowie die Barrierefreiheit, ohne Stiegen<br />
und Lift in die Wohnung zu gelangen«, erzählt<br />
etwa Peter Friedrich Berchtold, Vertriebschef<br />
beim Bauträger BUWOG aus der Praxis. Vorbei<br />
sind die Zeiten, in denen bei großen Neubauprojekten<br />
im Erdgeschoßbereich prinzipiell<br />
Gemeinschafts-, Fahrrad- und Müllräume<br />
oder Garagen eingeplant wurden.<br />
Temporär<br />
Vor fast zehn Jahren startete<br />
das Projekt »grätzlhotel« damit<br />
aufgelassene Geschäftsflächen<br />
als Hotels zu revitalisieren. Fazit:<br />
Wohnen in der Erdgeschoßzone<br />
ist möglich – nicht nur auf Zeit.<br />
graetzlhotel.com<br />
Fotos: Severin Wurnig, UBM Development, Franz Ebner/Rollwagen Partner Architekten, Aaron Thompson<br />
156 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Zudem hat sich auch demografisch etwas verschoben,<br />
wie der Experte berichtet: »Wurden<br />
Erdgeschoßwohnungen früher vorwiegend von<br />
Familien mit Kindern nachgefragt, ziehen jetzt<br />
auch Alleinstehende und ältere Personen im<br />
Ruhestand diesen Wohnraum in Betracht, der<br />
vor allem auch Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bietet.«<br />
Im Best-Case-Szenario – wie bei einem spannenden<br />
Revitalisierungsprojekt auf Mallorca –<br />
findet sich dann im Innenhof ein hausinterner<br />
Spa-Bereich mit Pool und Sauna. Patio de luxe<br />
quasi. Worauf man aber achten sollte, weiß<br />
Berchtold ebenfalls aus seiner Erfahrung: »Die<br />
Erdgeschoßwohnung sollte über gute Austrittsmöglichkeiten<br />
und große Glasflächen verfügen.<br />
Denn in unteren Etagen sind die Lichtverhältnisse<br />
nicht immer optimal. Da gilt es vor einem<br />
Kauf- oder Mietabschluss genau hinzusehen.«<br />
Big Apple<br />
Wohnen im Erdgeschoß gehört<br />
in New York zur urbanen Kultur.<br />
Hier umgesetzt im preisgekrönten<br />
10-stöckigen Gebäude »98 Front<br />
Apartments«. oda-architecture.com<br />
EBEN<br />
Unterm Strich könnte man also sagen: Wohnen<br />
im Erdgeschoß ist besser als sein Ruf und wird<br />
zudem zu einer Alternative im urbanen Raum.<br />
Mitunter auch, weil vermehrt Geschäftsflächen<br />
in Erdgeschoßen leer stehen und diese Räume,<br />
umgewidmet und saniert, als Wohnfläche<br />
denkbar sind. Ist das die Lösung von Wohnraumproblemen<br />
in Städten?<br />
Ganz so einfach ist es nicht, wie Markus<br />
Kaplan vom Wiener Architekturbüro BWM<br />
erklärt: »Die Erdgeschoßzone belebt Gebäude,<br />
die Umgebung und die Straße. Deswegen<br />
plant man üblicherweise Geschäfte und Lokale<br />
in diesen Bereichen. Eine Stadt ist tot,<br />
wenn die Erdgeschoßzone tot ist. Deswegen<br />
sollte man prinzipiell vermeiden, hier Wohnraum<br />
zu schaffen«, findet der Architekt deutliche<br />
Worte. Allerdings sieht er auch die<br />
Notwendigkeit, Nebenstraßen zu beleben.<br />
Naturfeeling<br />
Beim Bauprojekt »Baranygasse« der BUWOG<br />
legte man einen Fokus aufs Parterre. Alle<br />
Erdgeschoßwohnungen verfügen über einen<br />
Eigengarten und zumindest eine Terrasse.<br />
buwog.at<br />
Und hier bietet sich für Kaplan die Erdgeschoßzone<br />
an. »In urbanen Kulturen wie in<br />
Amsterdam, London oder New York funktioniert<br />
das. Hier ist das Erdgeschoß auch traditioneller<br />
Wohnraum.«<br />
Dass dies auch in Österreich durchaus<br />
funktionieren könnte, zeigen in Wien schon<br />
seit fast zehn Jahren die »grätzlhotels«. Für<br />
das innovative Nächtigungskonzept werden<br />
leerstehende Straßenlokale in hippe Hotelunterkünfte<br />
umgebaut. Gäste wohnen nicht<br />
nur ebenerdig, sondern sind tatsächlich<br />
gleich mitten im Grätzelgeschehen. Etwa am<br />
Karmelitermarkt oder am Meidlinger Markt.<br />
Dabei wird mit Geschäften und Lokalen im<br />
jeweiligen Grätzel kooperiert und so das Fehlen<br />
klassischer Hotel-Features wie Bar, Restaurant<br />
oder Lounge kompensiert. Die<br />
Architektencrew von BWM fungiert bei den<br />
»grätzlhotels« im Zusammenschluss mit weiteren<br />
Hotelprofis und Architekten auch als<br />
Betreiber.<br />
Wenn temporäres Wohnen im Erdgeschoß<br />
gut angenommen wird, spricht – zumindest<br />
abseits belebter Ecken – kaum etwas dagegen,<br />
Leerstand zum Wohnraum umzuwidmen.<br />
»Es ist auch nachhaltiger die vorhandene<br />
Baustruktur zu nutzen und auf diese Weise<br />
den Wohnraum zu verdichten«, meint Markus<br />
Kaplan.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
157
esidences / WOHNEN AM WASSER<br />
WASSERWELTEN<br />
Der Anblick so mancher Waterfront-Türme ist zum Weinen schön. Doch die Kultur, das<br />
Wohnen am Wasser zu zelebrieren, unterscheidet sich von Stadt zu Stadt und reicht von<br />
aufregenden Skulpturen über maritime Versatzstücke bis hin zu relativ unauffälligen<br />
Häusern, die sowieso nur ein Ziel verfolgen – die Aussicht. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Sonne, Strand und Meer gehen an<br />
diesem Ort eine überwältigend<br />
schöne Symbiose ein«, sagt Gaëlle<br />
Hamonic. »Finden Sie nicht? Wir<br />
haben auf die Formen und Rundungen dieser<br />
einzigartigen Landschaft reagiert und sie in<br />
unserem Turm, wenn man so will, in einzelne<br />
Elemente dekonstruiert und anschließend<br />
wieder neu zusammengefügt.« Das Resultat<br />
dieser philosophisch-geometrischen Gleichung<br />
hört auf den Namen Clelia Tower und<br />
umfasst 19 Luxuswohnungen mit rundum<br />
verglasten Fassaden und kreisrunden Freiflächen,<br />
die auf schlanken Pilzsäulen vor<br />
dem Hochhaus zu schweben scheinen.<br />
»Manche dieser Säulenkonstruktionen<br />
tragen ein grünes Gartenparadies, auf anderen<br />
wiederum kann man die Füße zum Abkühlen<br />
in den azurblauen Privatpool tauchen«, erklärt<br />
die Architektin, die gemeinsam mit<br />
ihren Partnern Jean-Christophe Masson und<br />
Marie-Agnès de Bailliencourt das Pariser<br />
Büro Hamonic+Masson & Associés leitet.<br />
»Für mich jedenfalls ist dieser Turm mit seinen<br />
poetischen Blütenkelchen Inbegriff eines<br />
wunschlos glücklichen Wohnens am Wasser,<br />
zumindest in unseren Träumen.« Denn: Obwohl<br />
der außergewöhnliche Entwurf in internationalen<br />
Blogs zu den Lieblingsprojekten<br />
der Community zählt, wird er leider nicht<br />
realisiert.<br />
Weitaus mehr Glück hingegen hatte der<br />
sogenannte Arbre Blanc im südfranzösischen<br />
Montpellier. Wie ein weißer Baum, 17 Stockwerke<br />
hoch, 193 Balkonplatten wie Äste und<br />
Zweige nach allen Himmelsrichtungen strebend,<br />
steht das extrovertierte Wohnhaus am<br />
Ufer der Lez und macht so neugierig auf<br />
><br />
Strandhaus, HafenCity Hamburg<br />
Für den amerikanischen Architekten Richard Meier, der mit dem<br />
renommierten Pritzker-Preis 1984 ausgezeichnet wurde, liegen die<br />
stilistischen Elemente für wassernahes Wohnen in der maritimen<br />
Schifffahrt verborgen. Sein Strandhaus in der HafenCity Hamburg,<br />
ein 15-stöckiger weißer Koloss, besteht aus weißen Fassadenpaneelen,<br />
raumhohen Verglasungen und bohlenverkleideten<br />
Balkonen mit Blick auf den Hamburger Hafen. Eine einzige Wohnung<br />
ist noch zu haben: Apartment 14B mit 320 Quadratmetern Nutzfläche,<br />
Preis auf Anfrage.<br />
strandhaus.hamburg, engelvoelkers.com, richardmeier.com<br />
Fotos: Raphael Petit, Engel & Völkers Market Center Elbe<br />
158 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Clelia Tower, Limassol, Zypern<br />
19 Luxuswohnungen mit Panoramaaussicht und organisch geformten<br />
Blütenkelchen, die einmal einen kleinen Garten, einmal einen azurblauen<br />
Privatpool tragen. Der Entwurf für den zypriotischen Traum<br />
stammt vom Pariser Architekturbüro Hamonic+Masson & Associés.<br />
Obwohl das Projekt im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs nur<br />
den zweiten Platz erlangte und daher nicht realisiert werden soll, gilt<br />
der Clelia Tower vielen Projektentwicklerinnen und Architekten als<br />
Vorbild für Waterfront-Wohnen. hamonic-masson.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
159
esidences / WOHNEN AM WASSER<br />
Arbre Blanc, Montpellier<br />
2013 schrieb die Stadtverwaltung im südfranzösischen Montpellier<br />
die Initiative »Folies du XXIe siècle« aus. Der japanische Architekt<br />
Sou Fujimoto und die drei Büros Nicolas Laisné, Oxo Architectes<br />
und Dream Architectes entwarfen diesen weißen Balkonbaum am<br />
Lezkanal mit insgesamt 113 freifinanzierten Wohnungen. Von solchen<br />
aufregenden Skulpturen am Wasser kann man vielerorts nur träumen.<br />
nicolaslaisne.com, sou-fujimoto.net, oxoarch.com, dream.archi,<br />
opalia-immobilier.com, evolispromotion.fr, promeo.fr<br />
><br />
eine lustvolle Erkundung, dass man am<br />
liebsten daran hochkraxeln möchte. »Die<br />
Balkone ragen bis zu sieben Meter aus der<br />
Fassade und sind selbstverständlich ein wichtiges<br />
Gestaltungsmittel«, sagt Dimitri Roussel,<br />
Chefarchitekt des Pariser Büros Dream<br />
Architectes. »Aber in so einer privilegierten<br />
Lage am Wasser, umgeben von der kühlen<br />
Brise des Flusses, wäre es ein Verlust, dieses<br />
Potenzial nicht auszuschöpfen.«<br />
Errichtet wurde das weiße Baumhaus mit<br />
insgesamt 113 freifinanzierten Wohnungen<br />
im Zuge der kommunalen, 2013 ins Leben<br />
gerufenen Initiative »Folies du XXIe siècle«,<br />
die die Baubranche dazu aufrief, sich nach<br />
allen Regeln der Kunst auszutoben. »Noch<br />
nie zuvor hat eine Stadtverwaltung offiziell<br />
zu architektonischer und baukultureller Narrenfreiheit<br />
aufgerufen«, sagt Roussel. »Es gab<br />
keine Spielregeln, keine Vorschriften, ja nicht<br />
einmal eine Bauordnung, an die man sich<br />
minutiös zu halten hatte. Wir hatten eine<br />
komplette Carte Blanche.« Mit an Bord waren<br />
der japanische Architekt Sou Fujimoto, die<br />
beiden Partnerbüros Nicolas Laisné und Oxo<br />
Architectes sowie die drei Investoren Opalia,<br />
Evolis Promotion und Promeo Patrimoine.<br />
In Wien ist die Bautradition des wassernahen<br />
Wohnens eine ungleich ruhigere und<br />
unaufregendere. Im Fokus steht nicht etwa<br />
eine ikonografische Architektur, sondern<br />
schlicht und einfach der ungetrübte Ausblick<br />
auf das flüssige Motiv – ob das nun die<br />
><br />
Liv an der Alten Donau, Wien<br />
Von den insgesamt 114 freifinanzierten Eigentumswohnungen sind<br />
bis auf eine Einheit alle verkauft. Eine 110 Quadratmeter große<br />
Wohnung mit Blick auf die Alte Donau und an manchen Tagen sogar<br />
bis zum Schneeberg ist noch zu haben. »Bei solchen Projekten«,<br />
sagt Liv-Geschäftsführer Clemens Rauhs, »entscheidet nicht die<br />
Lage über den Preis, sondern einzig und allein die Aussicht.« Und<br />
die ist viel wert: Die Verkaufspreise lagen je nach visuellem Angebot<br />
zwischen 5.000 und 9.000 Euro pro Quadratmeter. liv.at<br />
Fotos: Cyrille Weiner, liv.at/www.nunofoto.com<br />
160 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
EXKLUSIVE LIFESTYLE-APARTMENTS<br />
Mondsee. Direkt am Wasser.<br />
Seit vielen Generationen zieht es die Menschen an den Mondsee. Ist es die ruhige und gleichzeitig belebende<br />
Wirkung des Wassers? Sind es die zahlreichen Sportmöglichkeiten und die kulturellen Veranstaltungen? Die Traditionen<br />
und Berge und die freundlichen Bewohner? Die grossartigen Restaurants und Cafes? Das „See La Vie“ im<br />
Allgemeinen? Vielleicht alles zusammen oder ein bisschen von allem?<br />
Die Architektur ist geradlinig und modern. Mit viel Glas und Luft. Und immer im Blick: der SEE. Eine grossartige,<br />
unaufdringlich in die Landschaft eingebettete Architektur, auf einer Fläche von ca. 6.000 Quadratmetern. Mit<br />
gutdurchdachter Bepflanzung - parkähnlich mit einem kleinen Bach und viel Grün und Platz - direkt am Ufer des<br />
Mondsee.<br />
Exquisite LIFESTYLE-APARTMENTS, die Tradition und modernen Lebensstil perfekt miteinander verbinden.<br />
Sechszehn perfekt aufeinander abgestimmte Apartments direkt am See. Apartments mit Grössen ab 75 Quadratmetern,<br />
jedes einzelne bestens durchdacht. Ein perfektes Gesamtkonzept mit exklusiven Details. Die geradlinig<br />
gestalteten Apartments mit spektakulärem Mondseeblick entsprechen höchsten technischen Standards und werden<br />
mit sorgfältig ausgewählten Materialien ausgestattet. Entspannung bieten die SPA-Bereiche mit anschliessendem<br />
Sprung vom Steg in‘s Wasser. Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei<br />
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+43 6232 63600 andrea.saller@selina-immobilien.at
esidences / WOHNEN AM WASSER<br />
Sirius, Seestadt Aspern, Wien<br />
Laut hauseigener Website sind es zum See bloß 25 Meter Luftlinie.<br />
Das Wohn- und Professorengästehaus »Sirius« in der Seestadt Aspern<br />
ist ein komplexes, terrassiertes Gebilde mit 112 freifinanzierten<br />
Eigentumswohnungen und dem sogenannten Vienna Academic<br />
Guesthouse mit 140 voll eingerichteten Serviced Apartments, die<br />
für eine Dauer von zwei Monaten bis zwei Jahren angemietet werden<br />
können. Die Planung stammt vom norwegischen Büro Helen &<br />
Hard. Vor wenigen Wochen wurde im Erdgeschoß zudem eine neue<br />
Filiale vom Gastro-Crossover Habibi & Hawara eröffnet.<br />
sirius.at, oesw.at, wbv-gpa.at, helenhard.no, habibi.at<br />
kurz vor der Fertigstellung sind, wird auf den<br />
oberen Etagen noch kräftig geschraubt. Ende<br />
des Jahres, so der Plan, sollen die rund 500<br />
freifinanzierten Wohnungen an ihre neuen<br />
Eigentümerinnen und Eigentümer übergeben<br />
werden. »Auch ich würde gerne am Wasser<br />
wohnen«, so Zechner. »Dennoch müssen wir<br />
mit der begrenzten Ressource Wasser sparsam<br />
umgehen und nicht alles zubauen und in Betongold<br />
verwandeln. An der Costa Blanca in<br />
Spanien sieht man die Schattenseiten des Waterfront-Wohnens.<br />
Da gibt es kaum noch ein<br />
freies Grundstück am Meer.«<br />
Auch an der Alten Donau kann man die<br />
noch zur Verfügung stehenden Baugrundstücke<br />
bereits an einer Hand abzählen. »Unser<br />
Projekt ›Liv‹ an der Alten Donau hat 114<br />
Wohnungen, und bis auf eine sind bereits alle<br />
verkauft«, sagt Clemens Rauhs, Geschäftsführer<br />
der Liv Immobilienvermarktung GmbH.<br />
»Auch wenn die öffentliche Anbindung nicht<br />
die beste ist, aber der Ausblick entschädigt für<br />
alles. Die Alte Donau ist nicht nur im Sommer<br />
schön, sondern auch bei Nebel, Eis und Sturm.<br />
Und das wissen die Leute.« Für die Wohnungen<br />
in den oberen Etagen mit unverbaubarem<br />
Ausblick auf das Wasser wurden bis zu 9.000<br />
Euro pro Quadratmeter berappt.<br />
<<br />
><br />
Donau, die Alte Donau oder der Donaukanal<br />
ist. »Ich könnte ehrlich gesagt nicht<br />
behaupten, dass ich ein Hochhaus am Wasser<br />
anders gestalte als jedes andere Wohnhochhaus<br />
mit einer tollen Aussicht«, sagt der Wiener<br />
Architekt Christoph Zechner, Partner bei<br />
Zechner & Zechner. »Am ehesten achte ich<br />
darauf, die Aussicht bestmöglich zu zelebrieren<br />
und rundumlaufende Balkone mit gläsernen<br />
Brüstungen vorzusehen.«<br />
So geschehen beim Marina Tower in der Leopoldstadt.<br />
Während die unteren Wohnungen<br />
Marina Tower, Wien<br />
Ursprünglich hätte hier ein Büroturm stehen sollen. Letztendlich<br />
wurde die bestehende Flächenwidmung für 160 Meter Höhe in ein<br />
Wohnhochhaus mit rund 500 freifinanzierten Wohnungen umgeplant.<br />
In den unteren Etagen beträgt die Raumhöhe 2,60 Meter,<br />
in den teureren Wohnungen hoch oben werden die Käufer mit<br />
2,80 Metern lichter Höhe belohnt. Die Kaufpreise bewegen sich<br />
zwischen 7.600 und knapp 16.000 Euro pro Quadratmeter.<br />
Geplante Fertigstellung: Ende <strong>2021</strong>. marinatower.at, buwog.at,<br />
ies-immobilien.at, zechner.com<br />
»Auch ich würde gerne am<br />
Wasser wohnen, dennoch<br />
müssen wir mit der begrenzten<br />
Ressource Wasser sparsam<br />
umgehen und nicht alles<br />
zubauen und in Betongold<br />
verwandeln.«<br />
CHRISTOPH ZECHNER Architekt<br />
Fotos: Kurt Hörbst, Isochrom<br />
162 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Auf<br />
den grünen<br />
Punkt<br />
gebracht.<br />
Foto: © AdobeStock/Özgur Güvenc<br />
Coole Ideen für ökologisches Bauen haben wir<br />
schon immer!<br />
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esidences / FERIEN-IMMOBILIEN<br />
Baden im Licht<br />
Apartments von 40 bis 100 Quadratmeter,<br />
alle mit Meerblick, bietet das Falkensteiner<br />
Punta Skala Resort an der kroatischen<br />
Küste nahe Zadar. falkensteiner.com<br />
Fotos: Lars Ternes, Courtesy of Falkensteiner Hotels & Resorts<br />
164 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
NICHT ZUHAUSE<br />
UND DOCH DAHEIM<br />
Je mehr Zeit wir in unseren eigenen vier Wänden verbringen müssen, desto<br />
stärker wächst die Sehnsucht nach dem Woanders. Ob vor den Toren der<br />
Stadt oder am anderen Ende der Welt: Ferienimmobilien sind mehr<br />
denn je im Fokus unseres Fernwehs. TEXT MAIK NOVOTNY<br />
schen Aspekte beiseite, lautet die Antwort:<br />
Die Sehnsucht nach einem Anderswo ist ein<br />
menschliches Grundbedürfnis.<br />
SEEBLICK-SEHNSUCHT<br />
Es war eine ungewöhnliche Jahreszeit<br />
für Mallorca, um in hiesige Schlagzeilen<br />
zu geraten, denn die baleari-<br />
Ferienimmobilien zugenommen hat, sei es<br />
Kein Wunder, dass auch die Nachfrage nach<br />
sche Insel wurde zu Beginn des<br />
als Refugium, als privater Freiraum zum<br />
Jahres zum Reiseziel vieler Lockdown-<br />
Flüchtlinge. Darf man in diesen Zeiten dem<br />
Fernweh frönen? Lassen wir alle virologi-<br />
Luftholen, als Wertanlage oder alles zusammen.<br />
Dabei sind exotische Orte ebenso gefragt<br />
wie heimische. Hierzulande ist der ><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
165
esidences / FERIEN-IMMOBILIEN<br />
><br />
Run auf Gewässer und Gebirge enorm.<br />
»COVID-19 hat die Nachfrage nach Ferienimmobilien<br />
und weiteren Wohnsitzen im<br />
Inland grundsätzlich verstärkt«, berichtet<br />
Walter Mairinger von Attersee Exclusiv.<br />
»Home-Office bietet den Kunden aus der<br />
Stadt zudem die Gelegenheit, in einer klassischen<br />
Feriengegend zu arbeiten«. Auch in<br />
Kärnten habe sich die ohnehin steigende<br />
Nachfrage im letzten Jahr noch rapide beschleunigt,<br />
sagt Alexander Tischler von ATV<br />
Immobilien. »Gesucht werden sowohl Liegenschaften<br />
als auch Wohnungen am See<br />
oder zumindest mit Seeblick. Das Angebot ist<br />
jedoch rückläufig, denn wer hier eine Immobilie<br />
besitzt, möchte sie für die nachfolgenden<br />
Generationen erhalten.«<br />
Auch im Salzkammergut und im Land Salzburg<br />
sind die Angebote knapp und die gewidmeten<br />
Zweitwohnsitzgebiete rar – weswegen so<br />
mancher nach Schlupflöchern forscht. »Vielfach<br />
wird versucht, Ferienimmobilien mit teilweise<br />
Eigennutzung und Fremdvermietung in<br />
touristischen Projekten auf dem Markt zu plat-<br />
»Die Nachfrage ist aufgrund<br />
der Pandemie, der Situation am<br />
Kapitalmarkt und nicht zuletzt<br />
der Sehnsucht nach Freiheit und<br />
Selbstbestimmtheit die höchste<br />
in den letzten zehn Jahren.«<br />
ROBERT HERMANDINGER<br />
Falkensteiner Michaeler Tourism Group<br />
Privates Panorama<br />
Unverbaubarer Fernblick von den<br />
Panoramic Wellness Suites Nikolaus<br />
by AvenidA in Zell am See.<br />
ferstl-immo.com<br />
zieren. Man muss dabei nur bedenken, dass<br />
man sich als Käufer in ein Gewerbeprojekt<br />
einkauft«, rät Leo Hohla, Gründer und Geschäftsführer<br />
von Stiller & Hohla Immobilien<br />
in Salzburg.<br />
TOTALE REGENERATION<br />
Lässt sich das Fernweh auch an Österreichs<br />
Gewässern nicht befriedigen, darf es auch mediterran<br />
werden. Seit Beginn der Pandemie sei<br />
der Anteil österreichischer Käufer bei den Falkensteiner-Luxusresorts<br />
an der Adriaküste in<br />
Italien und Kroatien sprunghaft angestiegen,<br />
berichtet Robert Hermandinger, verantwortlich<br />
für den Vertrieb bei der Falkensteiner Michaeler<br />
Tourism Group. Und für jene, die<br />
Europa gleich ganz hinter sich lassen wollen,<br />
wirbt die Insel Mauritius im Indischen Ozean<br />
nicht nur mit wirtschaftlicher und demokrati-<br />
Fotos: Alpin Rentals GmbH/Alpin Family, Courtesy of One & Only Le Saint Geran<br />
166 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Wohltemperierte Schatzinsel<br />
Das One&Only Resort auf Mauritius<br />
bietet 52 exklusive Villen mit<br />
Privatgärten inklusive geheiztem<br />
Swimmingpool sowie Zugang zu<br />
allen Angeboten des benachbarten<br />
5-Sterne-Luxushotels.<br />
chalupa.at<br />
scher Stabilität, sondern auch mit natürlichen<br />
Reizen.<br />
»Ich habe mich sofort in die Insel verliebt«,<br />
sagt Gerda Chalupa, Immobilienmaklerin und<br />
Prokuristin bei Chalupa Immobilien, die seit<br />
fast 20 Jahren auf Mauritius aktiv ist, sowohl<br />
beruflich als auch privat. »Es ist der perfekte<br />
Ort für eine totale Regeneration. Freundliche,<br />
zuvorkommende Menschen, sauberes Wasser,<br />
üppige Vegetation, angenehmes Klima, viel<br />
Ruhe.« Angebote für die Befriedigung dieses<br />
Ruhebedürfnisses finden sich im Premium-<br />
Bereich vor allem an der Ostküste, wie etwa<br />
das Fünf-Sterne-Resort One&Only mit seinen<br />
52 Villen mit direkter Anbindung an den<br />
Beach Club inklusive Sandstrand. »Noch ein<br />
Vorteil ist das optionale Sharing-Modell der<br />
One&Only-Gruppe,« sagt Gerda Chalupa.<br />
»Das heißt, wer ein Haus auf Mauritius hat,<br />
kann problemlos für eine Zeit mit einem anderen<br />
Ort im gleichen System tauschen, von<br />
Mexiko bis Griechenland.« Ferien-Sharing –<br />
auch eine verlockende Lösung für unser<br />
brennendes Fernweh.<br />
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Unabhängigkeit<br />
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Ein Blick ins Feuer genügt, schon<br />
begeben wir uns auf eine Reise.<br />
Wir spüren das Abenteuer, die<br />
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esidences / BAUTRÄGER<br />
WILDGARTEN Wien 12<br />
Der Wildgarten zwischen Atzgersdorf und<br />
Hetzendorf ist eine ziemlich wilde Mischung:<br />
Auf einer Fläche von elf Hektar entsteht<br />
ein Stadtverdichtungsgebiet für rund 2.300<br />
Menschen – mit geförderten und freifinanzierten<br />
Wohnungen, mit Miete und Eigentum, mit Baugruppen<br />
und Gemeindebau neu. Federführend<br />
bei der Entwicklung ist die Austrian Real Estate<br />
(ARE), mit an Bord sind die EBG, WBV-GPA,<br />
Sozialbau, Neuland, Schwarzatal, WIGEBA und<br />
EGW Heimstätte. wildgarten.wien<br />
VON WILDEN GÄRTEN UND<br />
MANNERSCHNITTENTÜRMEN<br />
Die europäische Stadt ist ein Kosmos mit maximaler sozialer Durchmischung. Auch die<br />
Wohnbauträger bemühen sich, in ihren Projekten mehrere Typologien und Wohnrechtsformen<br />
miteinander zu kombinieren. Bei großen Projekten ist die Melange aus Miete und<br />
Eigentum, aus gefördert und freifinanziert nicht mehr wegzudenken.<br />
TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Fotos: Schreiner Kastler (2)<br />
168 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
Die durchmischte Stadt ist eines der<br />
größten Qualitätsmerkmale der<br />
gewachsenen europäischen Metropole:<br />
Wohnwidmung neben alteingesessenen<br />
Handwerksbetrieben, Schuster,<br />
Zahnarzt und Rechtsanwaltskanzlei unter<br />
einem gründerzeitlichen Dach, und innerhalb<br />
der Quartiere, Straßenblocks und sogar<br />
einzelnen Wohngebäude eine soziale Durchmischung<br />
von Jung und Alt, von Arm und<br />
Reich, von hüben und drüben. Leider hat die<br />
Moderne mit ihrer hoch zelebrierten Funktionstrennung<br />
der multifunktionalen Stadt<br />
einen Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Die heutige politische Flächenwidmungspraxis,<br />
die dramatisch steigenden Grundstückskosten<br />
sowie die strengen gesetzlichen<br />
Vorgaben zu Finanzierung, Verwertung und<br />
Verwaltung tun ihr Übriges.<br />
»Wenn man als Bauträger mehrere Funktionen<br />
und Wohnrechtsformen wie etwa Förderung,<br />
Freifinanzierung, Miete, Eigentum<br />
und Miete mit Kaufoption in einem Projekt<br />
vereinen will, was eigentlich unserem Verständnis<br />
der lebendigen Stadt entspricht«,<br />
sagt Martin Gruber, »dann hat man allerhand<br />
rechtliche und verwaltungstechnische Hürden<br />
zu bewältigen.« Seit 30 Jahren ist Gruber<br />
im Geschäft, er ist langjähriger Mitarbeiter<br />
der Mobilen Gebietsbetreuung und Autor<br />
zahlreicher Publikationen zu den Themen<br />
Wohnrecht, Hausverwaltung, Mietrechtsgesetz<br />
(MRG), Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz<br />
(WGG) und Wohnungseigentumsgesetz<br />
(WEG).<br />
»Die Materie wird zunehmend unübersichtlicher«,<br />
so Gruber. »Zwar gab es in den<br />
Regierungsprogrammen der letzten fünf Regierungen<br />
das Versprechen, das längst veraltete<br />
MRG zu vereinfachen und zu über <br />
arbeiten, und auch das WEG braucht dringend<br />
eine Novellierung – doch bislang ist<br />
nichts geschehen.« Umso erstaunlicher, dass<br />
am Wiener Markt immer wieder überaus<br />
heterogen zusammengewürfelte Projektentwicklungen<br />
zu finden sind, die sich auch<br />
»Leistbarkeit und<br />
soziale Durchmischung<br />
zählen zu den wichtigsten<br />
Aufgaben der<br />
gemeinnützigen<br />
Wohnungswirtschaft.«<br />
MICHAEL GEHBAUER Geschäftsführer<br />
der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung<br />
für Privatangestellte (WBV-GPA)<br />
ohne längst überfällige Rechtsrevolution um<br />
maximalmögliche Durchmischung bemühen<br />
– ob das nun im Wildgarten, auf den Siemensäckern<br />
oder auf dem Areal des ehemaligen<br />
Sophienspitals in der Apollogasse ist.<br />
»Leistbarkeit und soziale Durchmischung<br />
zählen zu den wichtigsten Aufgaben der gemeinnützigen<br />
Wohnungswirtschaft«, sagt<br />
Michael Gehbauer, Geschäftsführer der gemeinnützigen<br />
Wohnbauvereinigung für Privatangestellte<br />
(WBV-GPA). »Aber ><br />
THE MARKS Wien 3<br />
Direkt neben der Autobahnauffahrt auf die A23 entstehen<br />
die drei Wohntürme Q Tower (ÖSW), Helio Tower<br />
(BUWOG) sowie das hier abgebildete Hochhaus The One<br />
(WBV-GPA und Neues Leben). Das Projekt in St. Marx ist<br />
nicht nur ein Misch modell unterschiedlicher Bauträger,<br />
sondern vereint auch unterschiedliche Wohnformen auf<br />
einem Areal – von Mietwohnungen der Wiener Wohnbauinitiative<br />
über Serviced Apartments bis hin zu freifinanziertem<br />
Eigentum. Geplante Fertigstellung: Anfang 2023.<br />
oesw.at, the-one.at, helio.buwog.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
169
esidences / BAUTRÄGER<br />
SOPHIE 7 Wien 7<br />
Das Megaprojekt »Sophie 7« auf dem Areal des ehemaligen<br />
Sophienspitals in der Apollogasse ist eine eierlegende Wollmilchsau<br />
mit 160 Miet- und Gemeindewohnungen, Kindergarten,<br />
Volkshochschule, Apollo-Saal, Kreativ-Cluster, Kultur -<br />
einrichtungen, Musikproberäumen und innovativer Gastronomie.<br />
Am Bau und an der Sanierung der beiden Altbau-Pavillons beteiligt<br />
sind die Sozialbau und die WBV-GPA, die Planung stammt<br />
von Martin Kohlbauer und p.good architekten. Baubeginn ist im<br />
Frühjahr 2022, Fertigstellung zwei Jahre später.<br />
oesw.at, wbv-gpa.at, martinkohlbauer.com, pgood.at<br />
Fotos: Schreiner Kastler, BWM Architekten/Frame 9, 2020 ZOOM VP<br />
><br />
natürlich müssen wir in manchen Häusern,<br />
die wir in teuren Lagen errichten oder<br />
die aufgrund ihrer Bauweise höhere Baukosten<br />
mit sich ziehen, entsprechende Lösungen<br />
finden, um leistbare und preislich gehobene<br />
Wohnformen zu vereinen und miteinander<br />
zu kombinieren.«<br />
Ein Beispiel dafür ist The One in St. Marx.<br />
Direkt neben der Autobahnauffahrt auf die<br />
Südosttangente wird in den nächsten Jahren<br />
ein 38-stöckiger Wohnturm mit 126 Metern<br />
Höhe und 402 Wohnungen in den Himmel<br />
wachsen. In den unteren 17 Stockwerken<br />
entstehen 178 preisgünstigere Mietwohnungen<br />
mit Kaufoption, die dem Modell der<br />
Wiener Wohnbauinitiative folgen und freifinanziertes<br />
Wohnen in geförderter Preishöhe<br />
bieten. In den oberen 21 Etagen hingegen<br />
werden 224 Eigentumswohnungen mit einem<br />
durchschnittlichen Kaufpreis von knapp unter<br />
6.000 Euro errichtet. Je höher die Wohnung,<br />
je besser die Aussicht, desto höher der<br />
AM PARK, SIEMENSÄCKER Wien 21<br />
Das Wohnprojekt Am Park liegt am Gelände der ehemaligen<br />
Siemensäcker in Floridsdorf. Wo einst bewirtschaftete<br />
Ackerflächen sowie die KFZ-Werkstätten von Siemens<br />
waren, errichten acht Bauträger nun insgesamt 1.260<br />
Wohnungen. In der Mitte entsteht ein 1,5 Hektar großer<br />
öffentlicher Park. Das Projekt ist Resultat des EUROPAN-<br />
Wettbewerbs, als Projektsteuerin fungiert die Sozialbau.<br />
Der Masterplan stammt von SLLA Architects, ss plus<br />
und Soyka Silber Soyka und Studio Vlay Streeruwitz.<br />
ampark.wien, europan.at<br />
170 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
SPALLARTGASSE Wien 14<br />
Noch liegt ein Hauch »Ich gelobe« und »Kommando Wegtreten«<br />
in der Luft. Kein Wunder, schließlich wurde das Areal<br />
zwischen Spallartgasse und Hütteldorfer Straße in den<br />
letzten hundert Jahren militärisch genutzt. Aktuell entstehen<br />
hier rund 900 geförderte und freifinanzierte Wohnungen, die<br />
sich um einen neuen Park mit großem Baumbestand gruppieren.<br />
Die involvierten Bauträger sind Heimbau, WBV-GPA und<br />
die ÖSW-Gruppe. Die Sozialbau ist für die Projektentwicklung<br />
und Projektsteuerung zuständig. sozialbau.at, heimbau.at,<br />
wbv-gpa.at, oesw.at, immo-360.at<br />
Preis. »Mit diesem Mischmodell«, so Gehbauer,<br />
»können wir auch bei höheren Bauund<br />
Grundstückskosten leistbare<br />
Wohnformen garantieren.«<br />
Auch das Österreichische Siedlungswerk<br />
(ÖSW), das am Grundstück nebenan den<br />
Q Tower errichtet, hat mit dieser Schichtungsstrategie<br />
bereits jahrelange Erfahrung.<br />
Im Leopoldtower im Norden Wiens wurden<br />
dabei nicht nur zwei Wohntypologien und<br />
Rechtsformen schichtweise übereinandergestapelt,<br />
sondern gleich mehrere – geförderte<br />
und freifinanzierte Miete, gefördertes Eigentum,<br />
Serviced Apartments für kurzfristiges<br />
Wohnen sowie freifinanzierte Penthäuser auf<br />
den letzten Höhenmetern.<br />
»Ich bezeichne das als Mannerschnitten-<br />
Methode«, sagt ÖSW-Vorstand Michael<br />
Pech. »Und in den meisten Wohnlagen in<br />
Wien haben wir gar keine andere Wahl mehr,<br />
als die geförderten und freifinanzierten<br />
Wohnmodelle übereinander zu stapeln.«<br />
Grund dafür sind die steigenden Grundstückskosten,<br />
die in der österreichischen<br />
Bundeshauptstadt je nach Lage bei mehreren<br />
tausend Euro pro Quadratmeter liegen. »Mit<br />
der Förderobergrenze von 188 Euro pro Quadratmeter<br />
oberirdischer Bruttogrundfläche<br />
ist das nicht einmal ansatzweise vereinbar.«<br />
Spätestens seit der Einführung der neuen<br />
Widmungskategorie für gefördertes Wohnen,<br />
so Pech, sei man dazu gezwungen, das Angebot<br />
miteinander so zu vermischen, dass die<br />
teureren Wohnungen die günstigeren Wohnformen<br />
in der Errichtung mitfinanzieren.<br />
»Mischobjekte sind Systeme mit komplexen<br />
kommunizierenden Gefäßen. Wer in so einem<br />
Hochhaus eine Eigentumswohnung auf<br />
den letzten Etagen erwirbt, stützt dieses Finanzierungsmodell.<br />
Das gebe ich offen und<br />
ehrlich zu. Belohnt wird er dafür mit einer<br />
tollen Aussicht. Wer das nicht will, der findet<br />
am Markt genug Alternativen.« <<br />
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50% Cloud Restaurant, China<br />
Inspiriert von Termitentürmen in der<br />
südchinesischen Provinz Yunnan:<br />
In der Kleinstadt Mile bauten der<br />
Künstler Luo Xu und die Hongkonger<br />
Architekten CCD diesen Hotel- und<br />
Restaurantkomplex aus organisch<br />
ineinandergreifenden Backsteintürmen.<br />
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Kuppelbau kommt gänzlich ohne<br />
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Fotos: CCD, Beppe Giardino<br />
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Der gute, alte Ziegel erlebt seit Monaten und Jahren einen<br />
regelrechten Höhenflug. Die einen bauen damit New Yorker<br />
Hochhäuser und kleine norditalienische Häuschen, die anderen<br />
lassen sich zu hauchdünnen und atemberaubend schönen<br />
Konstruktionen im fernen Asien inspirieren. TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Im Osten von Kunming tun sich große und<br />
kleine Naturparadiese auf. Keine zwei<br />
Stunden Zugfahrt von der südchinesischen<br />
Millionenmetropole entfernt, wachsen<br />
plötzlich bis zu 50 Meter hohe Kalksteintürme<br />
in den Himmel. Die geologischen Formationen<br />
sind 270 Millionen Jahre alt und<br />
verleihen der Provinz Yunnan ihre unverwechselbare<br />
Pracht. Zwischen den riesigen<br />
Naturmonumenten, die im Land der Mitte zu<br />
den sieben chinesischen Weltwundern gezählt<br />
werden, haben auch die kleinsten Völker<br />
durch den Bau ihrer Behausungen ihre<br />
Spuren hinterlassen – die Termiten. Von genau<br />
diesen Türmen und Türmchen ließ sich<br />
der chinesische Künstler Luo Xu inspirieren.<br />
»Was die kleinen Termiten können, das<br />
können auch wir«, sagt der 65-jährige Bildhauer,<br />
der vor allem mit Ton, Keramik und<br />
Porzellan arbeitet. Und so stapelte er Abertausende<br />
gebrannte Ziegelsteine zu organisch<br />
geformten, scheinbar unbekümmert tanzenden<br />
und schwungvoll emporwachsenden<br />
Kegelstümpfen und gruppierte diese zu einer<br />
surreal wirkenden Raumskulptur, die nicht<br />
nur eine Galerie und ein kleines Hotel umfasst,<br />
sondern auch ein Luxusrestaurant, unter<br />
dem himmlischen Titel »50% Cloud«.<br />
Anfang des Jahres wurde der überirdisch<br />
schöne, lukullische Tempel in der Kleinstadt<br />
Mile begleitet von festlichem Kerzenschein<br />
eröffnet.<br />
»Das Bauwerk ist ein Kunstwerk, aber<br />
irgendwie ist auch jeder einzelne Backstein,<br />
der hier zum Einsatz gekommen ist, ein<br />
Kunstwerk für sich allein«, sagt Joe Cheng,<br />
Leiter des Hongkonger Architekturbüros<br />
Cheng Chung Design (CCD), der den XXL-<br />
Termitenbau in Kooperation mit Luo Xu in<br />
die Realität umsetzte. »Jeder einzelne Stein ist<br />
von Hand geformt und wurde in der Region<br />
in einer lokalen Ziegelei gebrannt. Doch das<br />
wirklich Außergewöhnliche ist, dass der gesamte<br />
Gewölbekomplex ohne Stahlbewehrung,<br />
ja sogar ohne Nägel und Schrauben<br />
auskommt.« Über den Tischen tun sich<br />
atemberaubende Höhlen auf. Hier bleibt einem<br />
das Essen im Hals stecken.<br />
In den letzten Monaten und Jahren, so<br />
scheint es, erlebt der gute, alte Backstein eine<br />
regelrechte Renaissance. Und das hat auch<br />
einen guten Grund, denn im Gegensatz zu<br />
Stahl, Glas und Beton können Ziegel aufgrund<br />
ihrer kleinen Größe und des damit<br />
verbundenen geringen Gewichts von Männern<br />
und Frauen ohne maschinelle Hilfe von<br />
Hand verlegt werden. Architekten bezeichnen<br />
den Backstein daher auch als den demokratischsten<br />
Baustoff von allen. Das zeigt sich<br />
vor allem auch in der breiten Streuung des<br />
im Höhenflug befindlichen Ziegels. Er ist auf<br />
allen Kontinenten zu finden und zieht sich<br />
durch alle Baukategorien von Small bis<br />
Supergigantisch.<br />
Im norditalienischen Cigliè, auf halbem<br />
Wege zwischen Genua und Turin, setzte das<br />
Architekturbüro Studio Ata ein kleines, aber<br />
feines Einfamilienhaus in die Landschaft und<br />
verbuddelte einen Teil davon im Hang.<br />
><br />
Wohnhaus in Cigliè, Italien<br />
In der Nähe der mittelalterlichen<br />
Stadt Cigliè ließ sich ein Rotterdamer<br />
Ehepaar nieder und beauftragte das<br />
italienische Studio Ata mit der Planung<br />
eines schönen, aber einfachen Sommerhäuschens.<br />
Als Fassadenmaterial<br />
wählten die Architekten eine unsortierte<br />
Mischung, die dem Haus einen<br />
robusten, archaischen Eindruck<br />
verleiht. studioata.com<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
173
esidences / ZIEGEL<br />
Maya-Somaiya-Bibliothek, Indien<br />
44 Meter Spannweite mit einer<br />
gerade einmal zehn Zentimeter dicken<br />
Kuppelschale? Ja, es ist möglich.<br />
Der Beweis dafür steht im indischen<br />
Kopargaon und beherbergt eine<br />
Bibliothek für Kinder und Jugendliche.<br />
Das Gebäude wurde mithilfe eines<br />
Computermodellierungs-Verfahrens<br />
entwickelt und bricht alle poetischen<br />
Rekorde. sp-arc.net<br />
><br />
Das große Fenster entlarvt das Bauwerk<br />
zwar unweigerlich als zeitgenössische Architektur,<br />
doch Form, Material und Bauweise<br />
orientieren sich unmissverständlich an der<br />
mittelalterlichen Burg, die von hier aus zu<br />
sehen ist. Als Fassadenmaterial wählte Studio<br />
Ata bewusst eine ziemlich wilde, unsortierte<br />
Mischung.<br />
Weitaus eleganter und raffinierter ist da<br />
schon die hauchdünne, federleichte Ziegelschalenkonstruktion<br />
im westindischen Maharashtra.<br />
In der Kleinstadt Kopargaon schuf<br />
Architekt Sameep Padora die sogenannte<br />
Maya-Somaiya-Bibliothek für Kinder und<br />
Jugendliche, indem er den 44 Meter langen<br />
Raum mit einer nicht einmal zehn Zentimeter<br />
dicken, geodätischen Kuppelschale überspannte.<br />
Die waghalsige Konstruktion aus<br />
insgesamt 105.000 Ziegelsteinen wurde durch<br />
ein Schweizer Computermodellierungs-Verfahren<br />
ermöglicht und ist sogar begehbar.<br />
»Ich bemühe mich, die Nostalgie der starren<br />
Musealisierung von Handwerk, Tradition<br />
und Regionalität in meinen Projekten zu<br />
hinterfragen«, sagt der Architekt. »Durch die<br />
regionale und globale Vernetzung sind im<br />
Umgang mit dem Baustoff Ziegel neue, noch<br />
Deutscher Textilverband, Münster<br />
Die Weichheit eines harten Materials<br />
zeigt sich an der Nordfassade dieses<br />
ungewöhnlichen Verwaltungsbaus<br />
in Münster. Die Behet Bondzio Lin<br />
Architekten drehten einige der<br />
insgesamt 74.000 Ziegel aus der<br />
Achse und schufen auf diese Weise<br />
einen parametrischen, scheinbar luftig<br />
leichten Faltenwurf. 2bxl.com<br />
Fotos: Edmund Sumner, Thomas Wrede/VG Bild-Kunst, Bonn, Sean Hemmerle, 180 East 88th Street designed and developed by Joe McMillan’s DDG & Gloabl Holdings<br />
174 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
180 East 88th Street Tower, New York<br />
Inspiriert von der Materialität und den<br />
parabolischen Bögen des spanischen<br />
Ausnahmekünstlers Antoni Gaudí<br />
errichteten die DDG Architects dieses<br />
Wohnhochhaus auf der Upper East Side<br />
aus knapp 600.000 Ziegeln. Neun der<br />
insgesamt 47 Wohnungen sind noch zu<br />
haben. Die Preise bewegen sich<br />
zwischen 1,3 und 16,8 Millionen US-Dollar.<br />
180e88.com, ddgpartners.com<br />
nie dagewesene Konstruktionen möglich.<br />
Und so bewegt sich die digital entworfene<br />
und doch handwerklich geprägte Bibliothek<br />
auf einem schmalen Grat zwischen technischer<br />
Zauberei und einem Gespür für Natürlichkeit.«<br />
Das Projekt wurde mit dem Brick<br />
Award 2020 ausgezeichnet.<br />
Für Heimo Scheuch, CEO und Vorstandsvorsitzender<br />
der Wienerberger AG, die den<br />
letztjährigen Brick Award auslobte und das<br />
indische Projekt damit würdigte, ist die Entwicklung<br />
»Back to Backstein« überaus erfreulich:<br />
»Sowohl im Global North als auch<br />
im Global South erkenne ich einen gewissen<br />
Mut, ein gewisses stolzes Selbstverständnis<br />
im Umgang mit dem Baustoff Ziegel, und ich<br />
denke, dass in den letzten Jahren auf diese<br />
Weise viele beeindruckende Bauwerke entstanden<br />
sind. Ich würde sogar behaupten,<br />
dass der Ziegel derzeit eine Art Renaissance<br />
erlebt.«<br />
In westlichen Gefilden braucht sich der<br />
Ziegel ebenfalls nicht zu verstecken. In<br />
Münster errichteten die Behet Bondzio Lin<br />
Architekten für den Deutschen Textilverband<br />
ein neues Verwaltungsgebäude und hüllten<br />
die 1.300 Quadratmeter große Südfassade in<br />
einen scheinbaren Faltenwurf aus 74.000<br />
wassergestrichenen Ziegelsteinen, die durch<br />
eine leichte Verdrehung aus der Achse auf<br />
Basis eines parametrischen Rechenmodells<br />
eine dreidimensionale Plastizität erzeugen.<br />
Vorbild für den textilen Schleier, so die Architekten,<br />
war eine Skulptur Max Klingers,<br />
die den Komponisten Beethoven mit einem<br />
Tuch über den Beinen zeigt.<br />
Und ja, sogar im New Yorker Hochhausbau<br />
erklimmt der gute, alte Backstein neue Sphären.<br />
Vor einem Monat wurde in der 180 East<br />
88th Street ein 150 Meter hoher Wohnturm<br />
fertiggestellt – aus 594.443 händisch geformten<br />
Ziegeln.<br />
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esidences / PORTRÄT<br />
»ES GEHT UM<br />
EMOTION &<br />
LEIDENSCHAFT«<br />
Für ihn stehen nicht Betongold und schnelle Rendite im Vordergrund,<br />
sondern Kunden, die ihr Wohn-Glück an die nächsten<br />
Generationen weitergeben. Thomas Hopfgartner, Gründer von<br />
<strong>LIVING</strong> DE LUXE, erklärt das Zubehör des Luxus und welche<br />
dauerhaften Werte im Premium-Segment zählen.<br />
INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />
176 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21<br />
Der Wiener Luxusmarkt ist an Superlative<br />
gewöhnt, doch diese Zahl ließ<br />
manchem den Atem stocken: Zweiunddreißig<br />
Komma fünf Millionen<br />
Euro. So viel kostet die Beletage im prachtvoll<br />
restaurierten Palais am Parkring 14, gegenüber<br />
dem Stadtpark. Eine Zahl, die auch den<br />
Anbieter dieser Immobilie ins Rampenlicht<br />
holte: <strong>LIVING</strong> DE LUXE Real Estate tragen<br />
den Luxus schon im Namen, und das seit der<br />
Gründung 2012. Warum sie sich an ihren<br />
drei Standorten Wien, Kitzbühel und Wörthersee<br />
als »Maßschneider« für besondere<br />
Immobilien verstehen und was seine Definition<br />
von Luxus ist, erklärt Gründer und Geschäftsführer<br />
Thomas Hopfgartner im<br />
<strong>LIVING</strong>-Interview.<br />
<strong>LIVING</strong> Sie haben 2012 <strong>LIVING</strong> DE LUXE<br />
Real Estate gegründet und sind damit einer<br />
der jüngeren Player auf dem Luxusimmobilienmarkt.<br />
Was hat Sie dazu bewegt, in diesem<br />
dicht gedrängten Marktsegment ein neues<br />
Unternehmen zu starten?<br />
THOMAS HOPFGARTNER In diesem Markt<br />
gibt es bessere und schlechtere Akteure, aber<br />
im Prinzip funktioniert er immer genau gleich.<br />
Mein Impuls war, etwas ganz anderes zu machen<br />
als alle anderen Makler. Das ist uns, glaube<br />
ich, gut gelungen, weil wir eine andere<br />
Ebene eingezogen haben. Wir operieren nicht<br />
dort, wo die anderen ansetzen, sondern wir<br />
gehen auf jene zu, die ihre Objekte früher direkt<br />
und unter der Hand verkauften, weil sie<br />
gar nicht erst zu Maklern gehen wollten oder<br />
schlechte Erfahrungen gemacht hatten.<br />
Wie erreicht man diese Kunden?<br />
Diskretion ist das A und O und wir investieren<br />
sehr viel in die Vermarktung der Objekte.<br />
Neben aufwendigen Fotoshootings, Videos<br />
und Werbung in Print und Online veranstalten<br />
wir auch mehrmals im Jahr sehr exklusive<br />
Events für unsere Kunden. Wir befinden uns<br />
in der Welt der schönsten und einzigartigsten<br />
Immobilien, da muss man ein entsprechendes<br />
Umfeld für diese besonderen Objekte<br />
kreieren. Unsere Besichtigungen sind geradezu<br />
Rituale, die gut zwei oder drei Stunden<br />
dauern können. Wir stellen auch unseren<br />
eigenen Raumduft auf, den wir als kleines<br />
Präsent dem Kunden mitgeben. Bei prasselndem<br />
Kaminfeuer kann sich der Kunde entspannt<br />
in einem Sessel zurücklehnen und<br />
><br />
Foto: Martin Steinthaler/www.tinefoto.com
Der Diamantenhändler<br />
»Mein Impuls war, etwas<br />
ganz anderes zu machen als<br />
alle anderen Makler,« sagt<br />
Thomas Hopfgartner.<br />
livingdeluxe.com<br />
3 / 21 <strong>LIVING</strong> falstaff 177
esidences / PORTRÄT<br />
Fünf Sterne Deluxe<br />
Eines der Appartements im<br />
Palais Parkring 14, das mit<br />
Rundum-Hotel-Service, Spa<br />
und Gourmet-Paradies wirbt.<br />
Ihr Slogan lautet »Estates for Generations«.<br />
Das bedeutet, dass es hier um dauerhaften<br />
Erwerb geht und nicht um »Betongold« und<br />
kurzfristige Spekulation?<br />
Absolut. Es geht uns nicht um reine Renditeobjekte,<br />
bei denen jemand 300 Wohnungen<br />
hinstellt, sondern um Emotionen, um Herz<br />
und Leidenschaft. Ich toure quasi permanent<br />
im Tagesrhythmus zwischen unseren drei<br />
Standorten Wien, Kitzbühel und Wörthersee.<br />
Das ist anstrengend, aber es kommt auch<br />
sehr viel zurück. Ich habe das Glück, über ein<br />
sensationelles Netzwerk mit tollen Persönlichkeiten<br />
zu verfügen.<br />
> »Vor zehn Jahren hieß es<br />
in Wien schon: Der Plafond<br />
ist erreicht. Heute sagt man:<br />
Hätten wir nur vor zehn<br />
Jahren gekauft!«<br />
sich bei einem Kaffee und frischem Nussbeugerl<br />
in die Räume und das ganze Objekt<br />
hineinträumen. Wichtig dafür ist, dass wir<br />
auch nicht jedes Objekt annehmen. Nur die,<br />
von denen wir überzeugt sind und für die wir<br />
– und dann auch unsere Kunden – brennen.<br />
Was muss ein Objekt mitbringen, um es in Ihr<br />
Portfolio zu schaffen? Was ist das Grundzubehör<br />
des Luxus?<br />
Da geht es um den Stil und die Ästhetik, aber<br />
natürlich muss auch die Location herausragend<br />
sein. Wir suchen Objekte, die eine Geschichte<br />
und eine Identität mitbringen. Denn<br />
wenn sich eine Familie von ihrem Haus<br />
trennt, kann das ein sehr emotionaler Prozess<br />
sein. Man will dann das Gefühl haben, dass<br />
das Haus in vertrauenswürdige sichere Hände<br />
gelangt. Genau dieses Gefühl vermitteln wir.<br />
Wir haben uns einen seriösen Ruf erarbeitet,<br />
und daraus entstehen oft langfristige Bindungen<br />
zwischen Verkäufer und Käufer. Beide<br />
sind glücklich und fühlen sich gut aufgehoben.<br />
Chalet-Chic<br />
Luxus-Domizil am<br />
Jochberg bei Kitzbühel<br />
mit Bergpanorama und<br />
moderner Cosiness.<br />
Die Beletage am Parkring 14 hat kürzlich dank<br />
ihres Preises von 32,5 Millionen Euro für Aufsehen<br />
gesorgt. Ist auf dem Luxusmarkt damit<br />
der Plafond erreicht oder geht es noch weiter?<br />
32,5 Millionen Euro sind natürlich unvorstellbar<br />
viel Geld, aber man muss auch sehen,<br />
was ich dafür bekomme. Das ist mit nichts<br />
vergleichbar, was es in Europa gibt. Man<br />
wohnt herrschaftlich, mit dem Luxus eines<br />
Fünf-Sterne-Hotels. Restaurant, Sauna,<br />
Fotos: Martin Steinthaler/www.tinefoto.com, Living De Luxe Real Estate<br />
178 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
»Diskretion ist das A und O.«<br />
Thomas Hopfgartner über das<br />
richtige und vertrauensvolle<br />
Umfeld für seine Kunden.<br />
Parkring 14<br />
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Sie betonen die Wichtigkeit der Serviceleistungen<br />
für Ihre Kunden. Welcher Service<br />
ist im Luxussegment unabdingbar?<br />
Wir machen für unsere Kunden alles, was<br />
moralisch ist! (lacht) Der Luxus liegt in der<br />
Kombination von Eigentum und Infrastruktur,<br />
die nicht nur Lebensqualität bringt, sondern<br />
auch zur Sozialisierung beiträgt. Unser<br />
Service endet auch nicht, wenn der Kaufvertrag<br />
unterschrieben ist. Wir organisieren<br />
den Schulplatz oder die Babysitterin für die<br />
Kinder, den Architekten für Umbauten, die<br />
wöchentliche Blumenlieferung. Wir sorgen<br />
aber auch für neue, wertvolle Kontakte<br />
durch Events in ausgewählter Runde.<br />
Wie definieren Sie selbst für sich den Begriff<br />
Luxus?<br />
Wenn ich an einem wunderschönen Ort<br />
mit Freunden bin. Ein gemeinsames Abendessen<br />
mit glücklichen Menschen am Tisch.<br />
Dann lehne ich mich zurück, trinke ein<br />
Glas Rotwein und bin sehr stolz. Gott sei<br />
Dank darf ich diese schönen Situationen<br />
oft erleben. <<br />
Schwimmbad, alles serviciert. Und dann die<br />
Architektur: Räume mit fünf Meter 40 Höhe,<br />
denkmalgeschützte Prunkräume, verbunden<br />
mit moderner Architektur. Wien, die lebenswerteste<br />
Stadt der Welt, ist immer noch günstig<br />
im Vergleich zu London, Paris oder New<br />
York. Dort kosten Luxusobjekte umgerechnet<br />
bis zu 100 Millionen Euro. Ich bin überzeugt:<br />
Jeder, der sich am Parkring 14 ein Appartement<br />
kauft, wird à la longue nichts verlieren.<br />
Es ist die beste Location in Wien, am Ring,<br />
gegenüber dem Stadtpark. Vor zehn Jahren<br />
hieß es in Wien schon: Der Plafond ist erreicht.<br />
Heute sagt man: Hätten wir nur vor<br />
zehn Jahren gekauft! Ich prognostiziere, dass<br />
es in zehn Jahren bei den richtigen Objekten<br />
genauso sein wird, weil sich die Spreu immer<br />
mehr vom Weizen trennt. Diese einzigartigen,<br />
seltenen Diamanten unter den Immobilien<br />
wird es immer geben. Das hält den Preis<br />
und den Wert stabil.<br />
»Wenn sich eine Familie von ihrem Haus trennt,<br />
kann das ein sehr emotionaler Prozess sein.<br />
Man will das Gefühl haben, dass das Haus in<br />
sichere Hände gelangt.«<br />
Ein Hauch von Ostküste<br />
Die Villa »Westhampton« in<br />
Dellach am Wörthersee verbindet<br />
atlantische Noblesse<br />
mit Kärntner Lebensfreude.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
179
esidences / <strong>LIVING</strong> SALON<br />
Mission Badewasser<br />
Gehen der Badekultur, den neuesten Trends<br />
und dem ressourcenschonenden Umgang mit<br />
Wasser auf den Grund: Harald Gründl (l.),<br />
Partner bei EOOS, Marie-Thérèse Harnoncourt,<br />
Partnerin bei the next ENTERprise, und Guido<br />
Salentinig, Geschäftsführer von Geberit Österreich.<br />
180<br />
falstaff<br />
<strong>LIVING</strong><br />
3 / 21
Wie werden<br />
wir in Zukunft<br />
baden<br />
In Japan gibt es das Onsen, in der<br />
Türkei und im arabischen Raum<br />
wird im Hamam gebadet, und auch<br />
das österreichische Tröpferlbad<br />
kennen einige noch aus der eigenen<br />
Kindheit. Doch wie werden wir uns<br />
in 100 Jahren duschen und reinigen?<br />
EOOS-Designer Harald Gründl,<br />
Architektin Marie-Thérèse Harnoncourt<br />
von the next ENTERprise, und Geberit-<br />
Geschäftsführer Guido Salentinig werfen<br />
gemeinsam einen Blick in die Zukunft.<br />
MODERATION UND TEXT WOJCIECH CZAJA FOTOS ANDREAS JAKWERTH<br />
<strong>LIVING</strong> Dusche oder Badewanne?<br />
Morgenstund oder Betthupferl?<br />
MARIE-THÉRÈSE HARNON-<br />
COURT Ich dusche jeden Tag in<br />
der Früh. Das ist meine tägliche<br />
Erfrischung am Morgen. Aber ich bin auch<br />
eine Genussbadende. In die Badewanne lege<br />
ich mich am Wochenende oder am Ende<br />
eines anstrengenden Tages.<br />
GUIDO SALENTINIG Auch ich bin ein Morgenduscher.<br />
Und auch für mich ist die Badewanne<br />
ein genussvolles Must-have, vor allem<br />
im Winter.<br />
HARALD GRÜNDL Ich finde Badewannen<br />
total überflüssig. Ich dusche täglich am Morgen.<br />
Und natürlich nach dem Sport.<br />
Die Frage, ob Dusche oder Badewanne,<br />
beschäftigt die Bauträger und Wohnungserrichter<br />
schon seit Langem. Ist Österreich ein<br />
Dusch- oder Badewannenmarkt?<br />
GRÜNDL Badewannen nehmen in der Wohnung<br />
verhältnismäßig viel Platz ein. Für<br />
einen Raum, den man pro Tag eine Viertelstunde<br />
lang nutzt, ist das ein entbehrlicher<br />
Luxus. Gerade im Bereich kostengünstigen<br />
Wohnens muss man auf Badewannen verzichten.<br />
Die zwei Quadratmeter kann man<br />
woanders besser investieren.<br />
HARNONCOURT Ich kenne zwar die genauen<br />
Zahlen nicht, aber es ist sicher so, dass im<br />
Wohnbau mehr und mehr Duschen verbaut<br />
werden. Und das ist gut so! Ein Vollbad – das<br />
sind gleich einmal 150 Liter Wasser für eine<br />
badende Person. Wasser ist ein wertvolles<br />
Gut, und damit muss man sparsam umgehen.<br />
Wie sieht die Situation auf Seiten der<br />
Industrie aus?<br />
SALENTINIG Wir sehen, dass sich das Thema<br />
Duschen deutlich dynamischer entwickelt als<br />
Badewannen. Besonders gut angenom ><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
181
esidences / <strong>LIVING</strong> SALON<br />
><br />
men werden bodenebene Duschen. Die<br />
ausschlaggebenden Aspekte sind hier Design,<br />
Komfort und Barrierefreiheit.<br />
HARNONCOURT Sie haben die Barrierefreiheit<br />
angesprochen. Das ist ein wesentlicher<br />
Punkt. Ich beobachte, dass in bestehenden<br />
Wohnungen immer öfter Badewannen zu<br />
Duschen umgebaut werden, um älteren Personen<br />
den selbstständigen Alltag zu ermöglichen.<br />
GRÜNDL Für Duravit haben wir bei EOOS<br />
eine Badewanne mit einer öffenbaren Tür<br />
entworfen, sodass die Badewanne barrierefrei<br />
als Dusche genutzt werden kann.<br />
Der Soziale<br />
Für Harald Gründl hat Design nicht nur mit<br />
Schönheit zu tun, sondern auch mit sozialer Fairness.<br />
Für die Bill & Melinda Gates Foundation<br />
entwickelte er ein WC-System, das im globalen<br />
Süden zum Einsatz kommen soll.<br />
Das gibt es am Markt aber schon länger!<br />
GRÜNDL Das stimmt. Aber die meisten Produkte,<br />
die man am Markt findet, sind ästhetisch<br />
nicht wirklich ansprechend. Und in der<br />
Badewanne zu duschen und dabei jedes Mal<br />
über den Rand zu steigen, ist nicht nur<br />
unkomfortabel, sondern auch gefährlich.<br />
Fehlt Ihnen die gute alte Badewanne?<br />
GRÜNDL Der Einzug der Badewanne in die<br />
Häuser war sicher eine Revolution. Einige<br />
zeitgenössische Entwürfe spielen ja wieder<br />
mit dem Bild der damals freistehenden Wanne<br />
mit sichtbaren Wasserrohren.<br />
HARNONCOURT Viele Menschen hatten<br />
nicht einmal ein Bad, sondern sind einmal<br />
pro Woche ins Tröpferlbad gegangen!<br />
Seit wann wird eigentlich gebadet? Wie weit<br />
reicht die Geschichte des privaten und öffentlichen<br />
Badens zurück?<br />
GRÜNDL In Japan reicht die Kultur Jahrhunderte<br />
zurück. Man denke nur an die hölzernen<br />
Badewannen in den öffentlichen Onsen-<br />
Bädern oder in einem alten Ryokan, wie die<br />
traditionellen japanischen Hotels heißen.<br />
Man taucht ein in ein heißes Vollbad, überall<br />
Holz und Dampf, eine fantastische Stimmung.<br />
HARNONCOURT Faszinierend finde ich, dass<br />
man sich in Japan ja zuerst sitzend und<br />
duschend reinigt – und sich dann erst als<br />
bereits gereinigte Person in die Badewanne<br />
setzt, die dann auch von den anderen Familienmitgliedern<br />
genutzt wird. Das ist ein<br />
grundlegend anderes Verhältnis von Badekultur<br />
und Körperhygiene als bei uns. Auch in<br />
den Hamams in der Türkei und im arabischen<br />
Raum ist die Reinigung ein wesentlicher<br />
Bestandteil der öffentlichen Körperkultur.<br />
Herr Salentinig, wirken diese orientalischen<br />
Einflüsse auch im privaten Badezimmer in<br />
irgendeiner Art und Weise hinein?<br />
SALENTINIG Ich denke, dass die exotische<br />
Badekultur an fernen Orten, die Sie hier skizziert<br />
haben, das Mindset am Markt bis zu<br />
einem gewissen Grad mitbeeinflusst. Das Badezimmer<br />
wird vermehrt als Wellness-Oase und<br />
Wohlfühlort gesehen. Für uns als Geberit aber<br />
Die Ressourcenschonende<br />
Architektin Marie-Thérèse Harnoncourt sieht<br />
in der Planung und Konzeption von Bade- und<br />
Reinigungsräumen auch einen Auftrag, mit<br />
dem wertvollen Gut Wasser sorgsam und<br />
ressourcenschonend umzugehen.<br />
sehe ich keinen direkten Einfluss. Wir interessieren<br />
uns nämlich vor allem für jene Bäder, die<br />
Herr und Frau Österreicher 350 oder 360 Tage<br />
im Jahr zu Hause nützen. Und da geht es um<br />
ganz andere Faktoren – um Größe und gute<br />
Raumausnützung, um Komfort bei der Nutzung<br />
und Reinigung, um Wärmebehaglichkeit,<br />
Lichtgestaltung und sanfte Körperhygiene.<br />
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?<br />
SALENTINIG Entscheidend ist erstens die richtige<br />
fachmännische Planung und zweitens aufeinander<br />
abgestimmte Produkte. Wir haben beispielsweise<br />
viele Sanitärkeramiken und Möbel<br />
»Natürlich gibt es viele schöne Produkte, aber generell sind<br />
mir die Badezimmerdesigns zu modisch und zu kurzlebig.<br />
Ich würde mir eine langlebigere Gestaltung wünschen.«<br />
HARALD GRÜNDL Partner bei EOOS<br />
182 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
»In Japan reinigt man sich zuerst und setzt sich dann<br />
erst als bereits gereinigte Person in die Badewanne.<br />
Das ist ein grundlegend anderes Verhältnis von Badekultur<br />
und Körperhygiene als bei uns.«<br />
MARIE-THÉRÈSE HARNONCOURT Partnerin bei the next ENTERprise<br />
mit einer deutlich verringerten Aus ladung. Das<br />
schafft Platz, macht den Raum größer und eignet<br />
sich vor allem für kleine Sanitärräume.<br />
Was ist die perfekte Badezimmer-Temperatur?<br />
SALENTINIG Für mich 25 Grad Celsius. Da<br />
fühle ich mich morgens rundum wohl.<br />
HARNONCOURT Wir planen in unseren Wohnungen,<br />
wo das geht, gerne offene Badezimmer<br />
ein und haben die Badewanne auch schon mal<br />
ins Wohnzimmer gestellt. Man verzichtet zwar<br />
auf die sogenannte perfekte Wohlfühltemperatur,<br />
die ja letzten Endes individuell sehr unterschiedlich<br />
wahrgenommen wird, und hat dafür aber ein<br />
fantastisches Raumerlebnis. Baden im Wohnen.<br />
Herr Gründl, wenn Sie als Designer ein Auge<br />
auf die Bäderlandschaften werfen: Wie gefallen<br />
Ihnen die Produkte und Designlinien, die man<br />
am Markt findet?<br />
GRÜNDL Der Markt ist sehr groß und entsprechend<br />
heterogen. Natürlich gibt es viele schöne<br />
Produkte, aber generell sind mir die Badezimmerdesigns<br />
zu modisch und zu kurzlebig. In<br />
Hotels sind die Bäder so starken Moden unterworfen,<br />
dass sie alle zehn Jahre umgebaut werden<br />
müssen, weil sie so schnell wieder altmodisch<br />
aussehen. Da würde ich mir eine langlebigere<br />
Gestaltung wünschen. Und was mich am<br />
meisten stört – das ist das Bad als Statussymbol.<br />
SALENTINIG Das Bad als Statussymbol gibt es<br />
natürlich, und es gibt viele ausgefallene Sanitärmöbel<br />
am Markt. Aber aus meiner Erfahrung<br />
kann ich Ihnen sagen: 80 Prozent aller Bäder<br />
sind weder ausgefallen noch exotisch, sondern<br />
ganz klassisch, zeitlos, weiß.<br />
GRÜNDL In der Werbung sieht man immer die<br />
20 Quadratmeter großen Status-Designerbäder …<br />
Was zeichnet denn ein gutes Bad aus architektonischer<br />
Sicht aus?<br />
HARNONCOURT Ein gutes Bad muss für<br />
mich funktional, hygienisch, luftig und kommunikativ<br />
sein – idealerweise mit natürlicher<br />
Belichtung und Weitblick. Außerdem lege ich<br />
Wert auf schöne, authentische und vor allem<br />
nachhaltige Materialien.<br />
Was sind denn im Bereich Baden die neuesten<br />
Entwicklungen am Markt?<br />
HARNONCOURT Das Bad als Gemeinschaftsraum<br />
wird wieder aktuell. In einigen<br />
Baugruppen werden die Wohnungen mit<br />
Duschen ausgestattet, doch dafür gibt es<br />
dann auf dem Dach einen Wellness-Bereich<br />
mit Badewanne. Das ist doch eine gute Entwicklung!<br />
Denn der ressourcenschonende<br />
Umgang mit Wasser ist für die Zukunft<br />
unumgänglich!<br />
»Das Badezimmer wird<br />
vermehrt als Wellness-Oase<br />
und Wohlfühlort gesehen.<br />
Zu den wichtigsten Faktoren<br />
zählen Größe, Komfort,<br />
Hygiene, Lichtgestaltung<br />
und Wärme behaglichkeit. «<br />
GUIDO SALENTINIG Geschäftsführer der<br />
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />
SALENTINIG In Hinsicht auf die Produkte<br />
haben sich am Markt innovative Angebote<br />
für bodenebene Duschflächen entwickelt –<br />
also nicht gefliest, sondern als fugenloser<br />
Bauteil, der in einem Stück verbaut wird, beispielsweise<br />
aus Mineralguss. Das hat große<br />
Vorteile bei der Reinigung. Es gibt auch viele<br />
digitale Lösungen. Ich denke da nur an unser<br />
Dusch-WC, das mittlerweile auch per App<br />
bedient werden kann.<br />
Der Komfortable<br />
Im Baden sieht Guido Salentinig nicht so<br />
sehr die exotischen Reiseerlebnisse als<br />
vielmehr die Ganz jahresnutzung des<br />
Durchschnittsösterreichers. Er plädiert für<br />
Komfort und Hygiene im eigenen Badezimmer.<br />
In den letzten zehn Jahren hat sich EOOS auch<br />
mit Toiletten beschäftigt – vom Forschungsprojekt<br />
bis hin zum fix-fertigen Produkt für Laufen. Was<br />
können Sie uns über dieses Projekt erzählen?<br />
GRÜNDL Das ist ein langjähriges Forschungsprojekt<br />
unter dem Titel »Reinvent the<br />
Toilet«, das von der Bill & Melinda Gates<br />
Foundation finanziert wird. Tatsache ist:<br />
Über vier Milliarden Menschen haben keinen<br />
Zugang zu einer sicheren sanitären Einrichtung.<br />
Wir haben uns mit akademischen Forschungspartnern<br />
angeschaut, wie wir das globale<br />
Sanitärproblem ökologisch lösen können.<br />
Im Grunde basiert die von uns entwickelte<br />
Toilette auf der Trennung von Feststoffen<br />
und Urin. Aufgrund einer speziellen Geometrie<br />
der WC-Schüssel ermöglicht die<br />
Toilette eine dezentrale Abwasserbehandlung.<br />
Gerade im globalen Süden könnten solche<br />
transformativen Technologien für Millionen<br />
von Familien den Traum einer was- ><br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
183
esidences / <strong>LIVING</strong> SALON<br />
><br />
sergespülten Toilette einlösen. Und das<br />
ganz ohne Wasser- oder Kanalanschluss!<br />
Sie haben das WC nun auch für den industriellen<br />
Markt adaptiert und gemeinsam mit<br />
Laufen ein ähnliches Produkt entwickelt.<br />
GRÜNDL Ja, unser Laufen-WC »Save!« ist<br />
nun seit 2019 am Markt und vor allem für jene<br />
innovativen Wohnprojekte gedacht, die ganzheitlich<br />
nachhaltig konzipiert sind und die im<br />
Betrieb gewissen kreislaufwirtschaftlichen<br />
Prinzipien folgen. Aus dem abgetrennten Urin<br />
kann Dünger hergestellt werden, der beispielsweise<br />
für die Begrünung von Fassaden oder<br />
später auch für die urbane Landwirtschaft<br />
genutzt werden kann. In Städten wie Paris ist<br />
Urintrennung gewünscht, um beispielsweise<br />
das Kanalnetz und die Kläranlagen zu entlasten.<br />
So ist der Einsatz unserer Toilette auch im<br />
städtischen Maßstab sinnvoll.<br />
HARNONCOURT Mir gefällt die Idee, weil sie<br />
nicht zuletzt den Wasserverbrauch reduziert.<br />
Das ist ein intelligenter Beitrag für einen<br />
nachhaltigen Umgang mit einer der wertvollsten<br />
Ressourcen, die wir haben – Wasser. Und<br />
es zeigt, dass Wasser nicht nur mit Baden zu<br />
tun hat, sondern ein wesentlicher Faktor in<br />
dem komplexen Gefüge ist, wie wir bauen,<br />
wohnen und unsere Häuser betreiben.<br />
SALENTINIG Das ist ein sehr schönes, spannendes<br />
Projekt! Auch uns liegen Ökologie,<br />
Wasserhygiene und ein achtsamer Umgang<br />
mit Ressourcen am Herzen, und wir engagieren<br />
uns in diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten.<br />
Aber unsere Erfahrung<br />
zeigt schon auch, dass Themen wie Geruch,<br />
Hygiene und Komfort in unseren Breitengraden<br />
eine große Rolle spielen.<br />
HARNONCOURT Komfort und Ökologie<br />
müssen sich ja nicht widersprechen! Gerade im<br />
Bereich der Haustechnik müssen wir als Architektinnen<br />
und Designer und Sie als Industrie<br />
doch an einem Strang ziehen, um zukunftsfähige<br />
und nachhaltige Sanitärprodukte und<br />
Badezimmerkonzepte zu entwickeln!<br />
SALENTINIG Da kann ich Ihnen nur beipflichten.<br />
Es geht darum, die Ansprüche an<br />
Hygiene und Komfort mit dem Thema Nachhaltigkeit<br />
in Einklang zu bringen.<br />
DIE <strong>LIVING</strong>-SALON-<br />
GESPR ÄCHSPARTNER<br />
Harald Gründl (54) studierte Industrial<br />
Design und gründete 1995 mit Martin<br />
Bergmann und Gernot Bohmann das<br />
Designstudio EOOS. Zu den Kunden zählen<br />
u. a. Alessi, Bulthaup, Laufen, Duravit und<br />
Zumtobel. In der Tageszeitung »Die Presse«<br />
schreibt er regelmäßig über Design. 2007<br />
wurde EOOS zu den »Österreichern des<br />
Jahres« gewählt. eoos.com<br />
Marie-Thérèse Harnoncourt (54)<br />
studierte Architektur und gründete 2000<br />
mit ihrem Partner Ernst J. Fuchs das Büro<br />
the next ENTERprise. Zu den Projekten<br />
zählen u.a. der Wolkenturm in Grafenegg,<br />
das Seebad in Kaltern, Südtirol, und das<br />
Museum der Heidi Horten Collection. Seit<br />
2018 ist sie Professorin für Entwerfen und<br />
Gebäudelehre an der Universität Kassel.<br />
tne.space<br />
Guido Salentinig (43) studierte Handelswissenschaften<br />
und arbeitete zunächst für Hilti,<br />
Durisol und Würth. Seit 2013 ist er bei<br />
Geberit, seit 2020 als Geschäftsführer der<br />
Österreich-Niederlassung Geberit Vertriebs<br />
GmbH & Co KG. Weltweit beschäftigt die<br />
Geberit-Gruppe 12.000 Mitarbeitende in 29<br />
Produktionswerken, sechs davon in Übersee.<br />
geberit.at<br />
Auch in Ihrem Produktkatalog spielt die<br />
Toilette eine wichtige Rolle.<br />
SALENTINIG Ja, das ist richtig. Wir haben<br />
in unserem Produktsortiment die Toilette<br />
AquaClean, die nach dem japanischen Vorbild<br />
funktioniert und nach dem Stuhlgang mit körperwarmem<br />
Wasser reinigt.<br />
Frau Harnoncourt, wie wird sich das Baden in<br />
Zukunft verändern?<br />
»In Zukunft wird das Badezimmer keinen eigenen Raum mehr<br />
benötigen. Die Duschkabine wird als Kapsel mitten im Raum<br />
stehen, wir werden mit Dampf oder Sprühregen duschen.«<br />
MARIE-THÉRÈSE HARNONCOURT Partnerin bei the next ENTERprise«<br />
Ȇber vier Milliarden Menschen<br />
haben keinen Zugang zu einer<br />
sicheren sanitären Einrichtung.<br />
Ich wünsche mir, dass<br />
in 100 Jahren alle<br />
Menschen auf der Welt<br />
ein Badezimmer haben.«<br />
HARALD GRÜNDL Partner bei EOOS<br />
HARNONCOURT Ich habe zwei Visionen.<br />
Erstens kann ich mir vorstellen, dass das Bad<br />
in Zukunft mehr und mehr Teil des Wohnens<br />
wird, dass die Grenzen verschwimmen werden,<br />
dass wir eines Tages vielleicht nicht mehr die<br />
abgeschlossene Badezelle brauchen werden.<br />
Und zweitens kann ich nur nochmal betonen:<br />
Es liegt in unserer Verantwortung, nachhaltige<br />
und ressourcenschonende Badkonzepte mit<br />
sparsamem Wasserbedarf zu entwickeln.<br />
GRÜNDL Das Gegenteil von unserer Mentalität<br />
also! Sehr oft leben und wohnen wir nach<br />
dem Prinzip »flush and forget«. Das ist mir zu<br />
wenig. Ich finde es wichtig, die Probleme<br />
anzusprechen.<br />
SALENTINIG Diesbezüglich hat sich ja schon<br />
viel getan! Früher haben wir 14 Liter für jede<br />
Toilettenspülung benötigt, heute geht das mit<br />
der Spartaste auch schon mit drei oder sechs<br />
Litern. Mit dieser Zwei-Mengen-Spültechnologie,<br />
die seit 1998 auf dem Markt ist, wurden<br />
schon viele Milliarden Kubikmeter Wasser<br />
eingespart.<br />
Werfen wir gemeinsam einen Blick in die<br />
Zukunft! Wie wird das Badezimmer in 100<br />
Jahren, also im Jahr 2121, aussehen?<br />
SALENTINIG Die digitalisierten Komfort-<br />
Funktionen halten heute schon Einzug. Wir<br />
appellieren an Bauherren und Bauträger, neben<br />
den Duschen und Toiletten Leerverrohrungen<br />
für Strom vorzusehen. Ich kann mir vorstellen,<br />
dass wir das Bad in Zukunft mehr und mehr<br />
auch digital vernetzen und ansteuern werden.<br />
HARNONCOURT Ich bin davon überzeugt,<br />
dass das Badezimmer in Zukunft keinen<br />
eigenen Raum mehr benötigen wird. Vielleicht<br />
wird in Zukunft die Duschkabine als Kapsel<br />
mitten im Raum stehen, und dann nehmen<br />
wir eine Dusche mit Dampf oder Sprühregen.<br />
GRÜNDL Ich wünsche mir, dass in 100 Jahren<br />
alle Menschen auf der Welt ein Badezimmer<br />
haben.<br />
<<br />
184 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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Im Herzen Mariahilfs, eingebettet zwischen<br />
Naschmarkt und Mariahilfer Straße, vereint<br />
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Einklang mit zeitgemäßem Design und den<br />
Annehmlichkeiten des modernen Wohnens.<br />
Diese ca. 130 m2 große Dachgeschoß-Maisonette<br />
mit außergewöhnlichen Raumhöhen<br />
ohne Schrägen bildet den krönenden Abschluss<br />
und eröffnet Ihnen mit Panorama-<br />
Schiebeverglasungen einen traumhaften Weitblick<br />
sowohl nach Osten als auch nach Westen<br />
und bietet somit wohltuende Sonne am Morgen,<br />
nachmittags und abends. Fußbodenheizung,<br />
Klimaanlage und Beschattung sind über<br />
ein Smart-Home-System steuerbar und sorgen<br />
im Sommer wie auch im Winter für bestes<br />
Wohnklima. Bei der exklusiven Ausstattung<br />
wurde besonderer Wert auf hochwertige Materialien<br />
gelegt. Wir freuen uns, Ihnen diese<br />
außergewöhnliche Immobilie im Zuge einer<br />
Besichtigung präsentieren zu dürfen!<br />
GEORG LOTTER<br />
Geschäftsführer<br />
WINEGG Makler GmbH<br />
winegg.at<br />
Faszination Immobilien:<br />
Drei Branchenprofis erzählen<br />
in <strong>LIVING</strong>, welche Projekte<br />
ihnen in Österreich besonders<br />
am Herzen liegen.<br />
Mitten im 7. Wiener Bezirk im Stadtteil<br />
Schottenfeld entsteht gerade unser<br />
Projekt »Das Bernard«. Zentral und<br />
doch in absoluter Ruhelage werden zwei<br />
Häuser mit viel Bedacht auf die vorhandene<br />
Substanz revitalisiert und modernisiert. So<br />
verbinden wir Alt-Wien-Charme mit den<br />
höchsten Ansprüchen modernen Wohnens.<br />
Es entstehen 34 Eigentumswohnungen mit<br />
Wohnflächen von ca. 34 bis 130 m2. Die<br />
Grundrisse sind wohldurchdacht und bieten<br />
Platz für alle Lebensentwürfe, ob Single, Pärchen<br />
oder Familie. Großzügige Freiflächen in<br />
den ruhigen Innenhof oder Dachterrassen<br />
mit 360-Grad-Blick bieten viel Platz, um die<br />
Seele baumeln zu lassen. Die Ausstattung<br />
zeugt von allerhöchster Qualität und anspruchsvollem<br />
Design, wie z. B. das Fischgrätparkett<br />
– mein absolutes Lieblings detail.<br />
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Fotos: beigestellt, Realtrade/ www.tirza.at , www.jamjam.at<br />
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BELLEVUE 74<br />
In bester Lage des 19. Bezirks mit atemberaubendem<br />
Panoramablick über die Skyline<br />
von Wien, umgeben von Weingärten entsteht<br />
das BELLEVUE 74. Das exklusive<br />
Wohnprojekt, bestehend aus zwei Villen mit<br />
insgesamt neun Eigentumswohnungen zwischen<br />
50 und 250 m² sowie einer einzigartigen<br />
Einfamilienvilla mit über 430 m²<br />
Wohnfläche, garantiert einmaligen Wohnkomfort<br />
auf höchstem Niveau.<br />
Qualität und Exklusivität definieren sich<br />
hier über die ansprechende Architektur, die<br />
nachhaltige Bauweise und die hochwertige<br />
Ausstattung. Ein exklusiver Concierge &<br />
Security Service, der sehr individuell auf<br />
die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet<br />
werden kann, komplettiert die Annehmlichkeiten<br />
dieses luxuriösen Projekts.<br />
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Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Marschall<br />
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ATHEN<br />
Wenn wir an Athen<br />
denken, haben wir<br />
wohl alle meistens<br />
das eine, ikonische<br />
Bild vor Augen: Der Parthenon<br />
auf der Akropolis, thronend<br />
über dem Häusermeer. Doch<br />
das erzählt bei Weitem nicht die<br />
ganze Geschichte. Denn wie<br />
sieht Athen durch die Augen<br />
seiner heutigen Architekten<br />
aus? »Athen ist bekannt als eine<br />
der ältesten Städte Europas«,<br />
sagt John Karahalios, der mit<br />
seiner Partnerin Elisavet Plaini<br />
das junge Büro Plaini and Karahalios<br />
in Athen führt. »Aber als<br />
es 1834 die Hauptstadt des modernen<br />
Griechenland wurde,<br />
war es nur noch ein kleines<br />
Dorf, ein Schatten seiner klassischen<br />
Pracht.« Im 19.Jahrhundert<br />
wurde die Stadt fast von<br />
Grund auf neu gebaut, im typisch<br />
historisierenden Stil, wie<br />
viele andere europäische Metropolen.<br />
»Es ist jedoch die Moderne,<br />
die Athen erst wirklich<br />
sein heutiges Gesicht gegeben<br />
hat. Als im 20. Jahrhundert<br />
Menschenmassen in die Städte<br />
strömten, wurde der Stahlbeton<br />
zum Werkzeug kleiner ambitionierter<br />
Unternehmer«, sagt<br />
Karahalios. »Das für Athen<br />
typische Wohnhaus, die Polykatoikia,<br />
wurde zum Grundmodul<br />
der sich rapide ausbrei <br />
tenden Stadt. Manche Athener<br />
hassen es als Betongefängnis,<br />
andere lieben es aufgrund<br />
seiner Demokratisierung<br />
des Eigentums.« Plaini und<br />
Karahalios gehören zu letzteren,<br />
und doch ver suchen sie, dem<br />
staubigen Häusermeer mit ihren<br />
maßgeschneiderten Apartments,<br />
ihren Restaurant-Interieurs<br />
und ihren Häusern einen edlen<br />
Glanz zu verleihen, der an die<br />
alte Pracht des Hellenismus<br />
erinnert.<br />
Die Moderne hat<br />
Athen sein heutiges<br />
Gesicht gegeben.<br />
PLAINI AND KARAHALIOS<br />
ARCHITECTS<br />
Die Athener Elisavet Plaini und John<br />
Karahalios studierten in London und<br />
New York, bevor sie in ihre Stadt zurückkehrten.<br />
Hier realisieren sie Wohnungen,<br />
Ferienvillen, Hotels und Restaurants.<br />
2019 wurden sie mit dem German<br />
Design Award ausgezeichnet.<br />
plainiandkarahalios.com<br />
LANDMARKS<br />
Asyrmatos building<br />
Elli Vasilikioti, 1967<br />
»Das Viertel Asyrmatos, direkt<br />
an der Akropolis, war noch in<br />
den 60er-Jahren ein Slum.<br />
Der soziale Wohnbau war eine<br />
mutige Geste und verbesserte<br />
nicht nur die Lebensumstände,<br />
sondern vermittelte auch<br />
Offenheit und Transparenz.«<br />
Kifissias 272 building<br />
Nicos Valsamakis, 1958<br />
»Das Griechenland der Nachkriegszeit<br />
war voller Optimismus,<br />
und die Architektur<br />
spiegelte das perfekt wider.<br />
In den 50er-Jahren ging<br />
es um Lebensfreude und<br />
Freiraum, wie man an diesem<br />
Gebäude sehen kann.«<br />
Benaki building<br />
Atelier66 (Dimitris & Suzana<br />
Antonakakis), 1973 »Ein Echo<br />
des zeittypischen Brutalismus<br />
und der regiona len Moderne,<br />
die sich auf traditionelle<br />
heimische Baufor men bezog<br />
und schon sehr früh bioklimatische<br />
und nachhaltige<br />
Prinzipien verwirklichte.«<br />
Zaimi and Stournara building<br />
Polyvios Michailidis &<br />
Thoukididis Valentis, 1934<br />
»Dieses Eckgebäude steht<br />
für die poetische Klarheit der<br />
frühen Moderne. Michailidis<br />
hatte im Büro von Le Corbusier<br />
gearbeitet und dann die Architektur<br />
nach Athen gebracht –<br />
heute ist es eine Ikone.«<br />
Fotos: Kiril Svrakov/Waygoer, Courtesy of Plaini and Karahalios architects<br />
188 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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der spektakulären Inselumgebung<br />
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ADVERTORIAL<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
189
<strong>LIVING</strong><br />
INSPIRATION<br />
196<br />
200<br />
ART GERECHT<br />
Kreativ gestaltete Möbel, die das<br />
eigene Zuhause in eine Art Heim-<br />
Ausstellung verwandeln. (S. 192)<br />
DATES TO KNOW<br />
Ein kurzer Überblick über die<br />
wichtigsten Ausstellungen, Messen<br />
und Events in den kommenden<br />
Wochen. (S. 196)<br />
OASE FÜR SCHÖNE DINGE<br />
Die Redaktion stellt ihre liebsten<br />
Hotspots und lokalen Produzenten<br />
vor. Dieses Mal: O‘STYLE Living.<br />
(S. 200)<br />
Fotos: Courtesy of Kelly Wearstler, Courtesy of Collectible<br />
192
inspiration / L’ART POUR L’ART<br />
ART<br />
Schon längst inspiriert die Kunst die Interior-<br />
Branche für außergewöhnliche Einrichtungs-<br />
Objekte. Kreativ gestaltete Möbel, die das<br />
eigene Zuhause in eine Art Heim-Ausstellung<br />
verwandeln. TEXT SANDRA KEPLINGER<br />
GERECHT<br />
1.<br />
Fotos: beigestellt, Cassina with Venini/Bethan Laura Wood, Courtesy of Miniforms, Courtesy of Lindsey Adelman<br />
192<br />
falstaff<br />
<strong>LIVING</strong> 3 / 21
2. 3.<br />
4.<br />
5.<br />
1. Assoziativ Ja, der kupferfarbene Ring, der aus dem Buffettisch<br />
»Caruso« ragt, ist tatsächlich der Trichter eines Lautsprechers. Dahinter<br />
befindet sich eine smarte Stereoanlage, die – wie könnte es anders sein?<br />
– per Handy gesteuert wird. Design von Paolo Cappello. miniforms.com<br />
2. En garde! Der etwas schräge Luster »Burst« von Lindsey Adelman ist<br />
in verschiedenen Farbausführungen, Größen und Formen erhältlich.<br />
Besonders reizvoll: die Kombination aus Gläsern mit Farbverlauf,<br />
Schwarz und Messing. lindseyadelman.com<br />
3. Auferstehung Paolo De Poli feiert mit dem Schrank »Cahier« alte<br />
Handwerkstradition: Er verwendet eine Feueremaillierung auf Kupfer.<br />
Die fast vergessene Technik soll so wiederbelebt werden und zeigt<br />
obendrein noch ein modernes Style-Statement. decastelli.com<br />
4. Bunte Vögel Bethan Laura Wood ist für ihre schrägen Outfits inklusive<br />
buntem Makeup berühmt-berüchtigt. Die Vase »Colordisk« greift die<br />
für die Designerin typischen Farben in Form von Murano-Glas-<br />
Applikationen auf. cassina.com<br />
5. Wunderlampe Wenn moderne Technologien auf kreative Ideen treffen,<br />
entstehen magische Entwürfe – so wie die 3D-gedruckte Lampe »Issey«<br />
von Fornice Objects, die an 1.001 Nacht erinnert. artemest.com<br />
6. Neoklassizismus Fornasetti zelebriert die italienische Kunstgeschichte<br />
mit der der neuen Kommode »Palladiana«. fornasetti.com<br />
6.<br />
3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
193
inspiration / L’ART POUR L’ART<br />
7. 8.<br />
7. Skulpturaler Monolith Man nehme einen<br />
Mineralstein – in diesem Fall Travertin – und<br />
schlage daraus einen Beistelltisch. Gesagt,<br />
getan! Erhältlich bei Kelly Wearstler um 5.900<br />
US-Dollar. kellywearstler.com<br />
8. Ein Klecks Farbe Naia Ceschin kreierte für<br />
Bossa die handbemalte und mit Wollapplikationen<br />
ausgestattete »Brazilian Contemporary<br />
Tapestry«. bossafurniture.com<br />
9. Furry Friend Die Design-Schwestern Kate und<br />
Laura Mulleavy sind für ihre intensiven Muster<br />
in der Modebranche unter dem Labelnamen<br />
»Rodarte« bekannt. Vor kurzem erschien ihre<br />
erste Teppichkollektion. therugcompany.com<br />
10. Celebrate Nature! Die Tapete »Tree of Life«<br />
greift die Strukturen der Jahresringe eines<br />
Baumstamms auf und wurde von Lorenzo De<br />
Grandis entworfen. wallanddeco.com<br />
9.<br />
10.<br />
Fotos: Courtesy of Kelly Wearstler, Courtesy of www.wallanddeco.com, Courtesy of www.therugcompany.com<br />
194<br />
falstaff<br />
<strong>LIVING</strong> 3 / 21
www.rvr.immo
inspiration / TERMINE<br />
DATES TO KNOW<br />
Was kann die Stadt? Welche Termine sollten notiert werden? Ein kurzer Überblick<br />
über die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events in den kommenden Wochen.<br />
1.<br />
Biennale Architettura, Venedig<br />
3.<br />
ab 22. 5. <strong>2021</strong><br />
Die heuer live in Venedig stattfindende 17. internationale<br />
Architektur-Ausstellung steht ganz im Zeichen der<br />
neugewonnenen Erkenntnisse aus der Zeit der Pandemie.<br />
So trägt das von Hashim Sarkis kuratierte Event<br />
den passenden Titel »How will we live together?« und<br />
legt den Fokus auf neue, inklusive Ansätze, die wachsende<br />
sozioökonomische Ungleichheit und gesellschaftspolitische<br />
Differenzen überbrücken sollen. Der<br />
wichtige Aspekt, den Architektur in diesem Kontext<br />
einnimmt, wird im Zuge der Ausstellung beleuchtet:<br />
Die teilnehmenden Künstler schufen ihre Projekte mit<br />
dem Gedanken, wie Architektur unser Zusammenleben<br />
inspiriert. labiennale.org<br />
4.<br />
3.<br />
MAI<br />
International Architecture Film Festival,<br />
1.<br />
Barcelona, 11.–16. 5. <strong>2021</strong><br />
It’s a first – das neue BARQ-Festival geht Mitte Mai im<br />
Zuge der Barcelona Architecture Week über die Bühne.<br />
Ziel der Veranstaltung ist es, Filme zum Thema Architektur<br />
als eigenständiges Genre zu etablieren und<br />
Architektur als eigenständige Kunst zu fördern. Präsentiert<br />
werden ausgewählte internationale Dokumentarfilme,<br />
auch die Teilnahme an Vorträgen, interaktiven<br />
Workshops und fachspezifischen Konferenzen wird er -<br />
möglicht. Das Festival soll zwar vor Ort stattfinden, es<br />
gibt allerdings auch die Option, via Online-Live stream<br />
an allen Angeboten teilzunehmen. barqfestival.com<br />
5.<br />
Collectible, Brüssel<br />
5.<br />
28.–30. 5. <strong>2021</strong><br />
Das Vanderborght-Gebäude in Brüssel wird Ende Mai<br />
zum Schauplatz der Collectible-Messe – einem Mekka<br />
für Interessenten, Kenner und Liebhaber zeitgenössischer<br />
Entwürfe des 21. Jahrhunderts. Jedes Jahr gehen<br />
aus dem Event neue, vielversprechende Gesichter<br />
der Kunst-Szene hervor, die das Potenzial haben, ihren<br />
Platz im Design-Olymp einzunehmen. Die »Fair for 21st<br />
Century Design« zeigt heuer eine sorgfältig kuratierte<br />
Auswahl belgischer und internationaler Designer und<br />
Galerien, die globale gesellschaftliche Herausforderungen<br />
durch neue Entwürfe und Konzepte darstellen<br />
– und ihnen kreative, zukunftsweisende Ideen entgegenhalten.<br />
collectible.design<br />
2.<br />
Mexico Design Fair, Oaxaca<br />
2.<br />
21.–23. 5. <strong>2021</strong><br />
25 Kilometer entfernt von Puerto Escondido befindet<br />
sich die »Casa Naila« – das von Architekt Alfonso<br />
Quiñones entworfene Gebäude, in dem dieses Jahr<br />
erstmals die Mexico Design Fair abgehalten wird. Die<br />
frisch ins Leben gerufene Messe gibt einen exklusiven<br />
Einblick in die mexikanische Design-Szene und ihre<br />
Künstler – höchste Zeit, denn Mexiko bietet ein breites<br />
Spektrum an aufstrebenden kontemporären Designern.<br />
Mit der Mexico Design Fair entsteht ein interaktives<br />
Forum, in dem ein produktiver und spannender Austausch<br />
zwischen Sammlern, Galeristen, Designern und<br />
Kuratoren gefördert wird.<br />
mfddesignfair.com<br />
Berlin Design Week, Berlin<br />
4.<br />
ab 27. 5. <strong>2021</strong><br />
Alljährlich werden im Frühjahr in Berlin die kreativsten<br />
Ideen, Konzepte und Entwicklungen der Design-Szene<br />
vorgestellt. Heuer, nach einem Jahr des Lebens mitten<br />
im Pandemie-Geschehen, lautet das Thema »New Traditions«<br />
– die Berlin Design Week legt damit ein Hauptaugenmerk<br />
auf Inspirationen und Designs, mit denen<br />
eine neue Normalität gestaltet werden könnte. Vor<br />
allem nachhaltiges Design, das Ressourcenschonung<br />
in den Vordergrund rückt, wird vorgestellt. Die Veranstalter<br />
wollen bei dem Event die kreative Energie von<br />
Design für verschiedenste Bereiche zugänglich machen<br />
– damit alle von den frischen Ideen profitieren können.<br />
berlindesignweek.com<br />
4.<br />
6.<br />
Wohnen&Interieur, Messe Wien<br />
6.<br />
29. 5. <strong>2021</strong><br />
Ende Mai finden zwei der Highlights der österreichischen<br />
Architektur- und Design-Szene statt: die Messe<br />
für Wohnen & Interieur und die Wiener Immobilien<br />
Messe. Im Zuge der größten Ausstellung von neuen<br />
Entwürfen, Ideen und Projekten im Interior-Design in<br />
Österreich werden die aktuellsten Trends, Mobiliar-<br />
Kreationen und Inspirationen für Haus und Garten<br />
präsentiert. Dieses Jahr wird die Messe aufgrund von<br />
Covid-19-Beschränkungen im digitalen Rahmen stattfinden.<br />
Das virtuelle Format ermöglicht Besuchern, die<br />
wichtigsten News und neuesten Entwicklungen der<br />
Branche von zu Hause aus zu entdecken.<br />
wohnen-interieur.at<br />
Fotos: David Faber, Courtesy of Collectible, , Courtesy of La Biennale di Venezia, Courtesy of Mexico Design Fair,<br />
Courtesy of Beka & Lemoine, Courtesy of Berlin Design Week/Bascul studie/Alexander Valder<br />
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1140 WIEN, PENZINGER STRASSE 76<br />
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+43 (0) 1 878 28 1214<br />
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IMPRESSUM<br />
3/<strong>2021</strong><br />
ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR<br />
UND ARCHITEKTUR<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />
und Speicherung in Datenverarbeitungs -<br />
anlagen nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser<br />
Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe<br />
der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong> Verlags GmbH<br />
REDAKTIONSORT<br />
DES MEDIENINHABERS<br />
Wiesingerstraße 6/8, 1010 Wien<br />
T: +43 1 9042141<br />
F: +43 1 9042141-450<br />
hello@falstaff-living.com<br />
www.falstaff-living.com<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Heraus gabe, der Verlag<br />
und der Vertrieb von Zeitschriften<br />
und Druckwerken aller Art unter<br />
der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong>«.<br />
GESELLSCHAFTER DER<br />
FALSTAFF <strong>LIVING</strong> VERLAGS GMBH<br />
<strong>Falstaff</strong> Verlags-Ges.m.b.H. (Anteil 51 %)<br />
Angelika Rosam (Anteil 39 %)<br />
Mag. Michaela Cholewa (Anteil 10 %)<br />
HERAUSGEBERIN<br />
Angelika Rosam<br />
CHEFREDAKTION<br />
Angelika Rosam<br />
CHEFIN VOM DIENST<br />
Herta Scheidinger<br />
ART DIRECTOR<br />
Klaus Rauch<br />
FOTOREDAKTION<br />
Massu Nedjat<br />
www.mn-creative.net<br />
PRODUKTION/LITHO<br />
Konstantin Riemerschmid<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Karin Cerny, Wojciech Czaja, Tamara Gaider<br />
Manfred Gram, Gerrit Gubo, Sandra Keplinger,<br />
Uwe Killing, Maik Novotny<br />
LEKTORAT<br />
Mag. Johanna Weber<br />
www.lektorat-weber.at<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Angelika Rosam<br />
BÜROLEITUNG UND<br />
ANZEIGENKOORDINATION<br />
Andrijana Djulabic<br />
RECHNUNGSWESEN<br />
Casapicola & Gross Wirtschaftsprüfungsund<br />
Steuerberatungs GmbH<br />
ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT<br />
Mag. Michaela Cholewa MC Services<br />
(Interior, Immobilien, Auto), Eva Bohuslav<br />
(Lebensmittel, Getränke, Tourismus),<br />
Kinga Mohrent (Auto, Reisen, Lebensmittel),<br />
Ricarda Posch-Steinacher (Life style, Kultur,<br />
Versicherungen), Claudia Schindlmaißer/Weintextur<br />
(Wein, Wein handel), Mag. Sara Zager (Verkauf<br />
Kärnten/Steiermark, Kultur), Mag. Nicole Schäfer<br />
(Mode, Kosmetik, Uhren, Schmuck),<br />
Ursula Steiner (Banken, Versicherungen,<br />
Interieur), Angela Kindermann Projektagentur<br />
(Immobilien)<br />
anzeigen@falstaff-living.com<br />
DIRECT SALES<br />
Timotheus Lamberg (Leitung)<br />
LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />
Laura Strauss DW 401<br />
abo@falstaff-living.com<br />
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Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
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Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />
St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif<br />
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AGAPE agapedesign.it<br />
AIGLE aigle.com<br />
ALBERTINA albertina.at<br />
ALBIN DENK albindenk.at<br />
ALESSI alessi.com<br />
ALPENTHERME GASTEIN alpentherme.com<br />
AMARA amara.com<br />
AMES ames-shop.de<br />
AM PARK ampark.wien<br />
ANNA JACOBS amara.com<br />
ANTHROPOLOGIE anthropologie.com<br />
ANTONIO LUPI antoniolupi.it<br />
ARCHITONIC architonic.com<br />
ARMAND DE BRIGNAC garrafeiranacional.com<br />
ARMANI armani.com<br />
ATLAS CONCORDE atlasconcorde.com<br />
AQUA DELL’ELBA acquadellelba.com<br />
B<br />
BABETTES babettes.at<br />
BACCARAT ma-maison.at<br />
BALI BALI balibali-fashion.com<br />
BARQ barqfestival.com<br />
BEHET BONDZIO LIN ARCHITEKTEN 2bxl.com<br />
BELVEDERE belvedere.at<br />
BERLIN DESIGN WEEK<br />
berlindesignweek.com<br />
BHE ARCHITEKTUR bhe-architektur.at<br />
BIENNALE ARCHITETTURA labiennale.org<br />
BILLIANI billiani.it<br />
BIRDIE FORTESCUE<br />
birdiefortescue.co.uk<br />
BISAZZA bisazza.com<br />
BLOOMINGVILLE trouva.com<br />
BLOOMLING bloomling.at<br />
BONDI WASH nice-beauty.com<br />
BOSSA bossafurniture.com<br />
BRASSERIE OF LIGHT<br />
brasserie-of-light.co.uk<br />
BRITISH GARDEN britishgarden.eu<br />
BROIDES ARCHITECTS broides.co.il<br />
BROSTE COPENHAGEN albindenk.at<br />
BREUNINGER breuninger.com<br />
BUNKIER SZTUKI bunkier.art.pl/<br />
BUWOG buwog.at<br />
BUWOG HELIO TOWER helio.buwog.com<br />
C<br />
CAFE TIROLERHOF cafetirolerhof.at<br />
CAPDECO ma-maison.at<br />
CARMINE LAKE carminelake.com<br />
CASA BUGATTI casabugatti.com<br />
CASSINA cassina.com<br />
CCD ccd.com.hk<br />
CECCONIS MAYFAIR cecconis.co.uk<br />
CHALUPA IMMOBILIEN chalupa.at<br />
CHILEWICH ma-maison.at<br />
COLLECTIBLE collectible.design<br />
CONVERSE converse.com snipes.at<br />
CRACOW POSTER GALLERY<br />
cracowpostergallery.com<br />
CRISTINA CELESTINO cristinacelestino.com<br />
CURIOUSER AND CURIOUSER<br />
curiouserandcuriouser.com<br />
CZARTORYSKI MUSEUM<br />
mnk.pl/branch/the-princes-czartoryski-museum<br />
D<br />
DDG ddgpartners.com<br />
DE CASTELLI decastelli.com<br />
DE FERRANTI deferranti.com<br />
DEHNER dehner.at<br />
DEVON & DEVON devon-devon.com<br />
DIOR dior.com<br />
DOM PERIGNON domperignon.com<br />
DORNBRACHT dornbracht.com<br />
DOIY doiydesign.com<br />
DREAM dream.archi<br />
DURAVIT duravit.de<br />
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EDITIONS MILANO editionsmilano.com<br />
EMILY MARLIN trouva.com<br />
ENGEL & VÖLKERS engelvoelkers.com<br />
EO finnishdesignshop.com<br />
EOOS eoos.com<br />
ERNST ernstberlin.de<br />
ETHIMO ethimo.com<br />
EUROPAN AUSTRIA europan.at<br />
EVA SONIAKE evasonaike.com<br />
EVOLIS PROMOTION evolispromotion.fr<br />
F<br />
FALKENSTEINER falkensteiner.com<br />
FEIGENHOF feigenhof.at<br />
FENDI fendi.com<br />
FERM <strong>LIVING</strong> nordicnest.de<br />
FERSTL IMMOBILIEN ferstl-immo.com<br />
FLAMANT flamant.com<br />
FLORA TOSKANA flora-toskana.com<br />
FORNASETTI farfetch.com, fornasetti.com<br />
FORNICE OBJECTS artemest.com<br />
FREIRAUM freiraum.cc<br />
FÜRSTENBERG fuerstenberg-porzellan.com<br />
G<br />
GARDEN GLORY gardenglory.de<br />
GARPA garpa.de<br />
GEBERIT geberit.at<br />
GEBRÜDER THONET VIENNA<br />
gebruederthonetvienna.com<br />
GIBERTO VENEZIA giberto.it<br />
GLASS DESIGN myglassdesign.de<br />
GRAHAM AND GREEN grahamandgreen.co.uk<br />
GRÄTZL HOTEL graetzlhotel.com<br />
GRON restaurantgron.com<br />
GUCCI gucci.com<br />
H<br />
HABIBI & HAWARA habibi.at<br />
HAMONIC MASSON hamonic-masson.com<br />
HANS GROHE hansgrohe.de<br />
HAY connox.at hay.dk<br />
HEIMBAU heimbau.at<br />
HELEN & HARD helenhard.no<br />
HEREND lobmeyr.at<br />
HERMES hermes.comc<br />
HK<strong>LIVING</strong> orangehaus.eu heals.com<br />
HSK hsk.de<br />
HAVILAND bregner.com<br />
I<br />
IES IMMOBILIEN ies-immobilien.at<br />
INSTABILELAB instabilelab.com<br />
INTERNATIONAL CULTURE CENTRE<br />
mck.krakow.pl/en<br />
J<br />
JAPAN BEST mrporter.com<br />
J. & L. LOBMEYR lobmeyr.at<br />
JOHN BURNS thalia.at<br />
JONATHAN ADLER jonathanadler.com<br />
JOOP! joop.com<br />
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KAFFEEFORM kaffeeform.com<br />
KELLY WEARSTLER kellywearstler.com<br />
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KINFILL debijenkorf.de<br />
KLAFS klafs.at<br />
KOALA ECO koala.eco<br />
KRAMER UND KRAMER kramerundkramer.at<br />
KORA ORGANICS koraorganics.com<br />
KRISTINE FIVE MELVAER<br />
kristinefivemelvaer.com<br />
KÖSE BADKULTUR koese-badkultur.at<br />
KVSTORE kvstore.de<br />
L<br />
LA DOUBLE J ladoublej.com<br />
LANDGASTHAUS THALER<br />
landgasthausthaler.at<br />
LAUFEN laufen.co.at<br />
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LEDERLEITNER lederleitner.at<br />
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LEOPOLDMUSEUM leopoldmuseum.org<br />
LES JARDINS DE LA COMPTESSE<br />
lesjardinsdelacomtesse.co.uk<br />
LES OTTOMANS les-ottomans.com, albindenk.at<br />
LINCOLN RIVERS nest.co.uk<br />
LINDSEY ADELMAN lindseyadelman.com<br />
LITTALIA littalia.com conranshop.co.uk<br />
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LOBERON loberon.at<br />
L’OBJET l-objet.com artedona.com<br />
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MAISON ZEIDO maisonzeido.com<br />
MA MAISON ma-maison.at<br />
MANGGHA manggha.pl<br />
MANUFACTUM manufactum.at<br />
MARINA TOWER marinatower.at<br />
MARSCHALL IMMOBILIEN GMBH marschall.at<br />
MARTIN KOHLBAUER ARCHITEKT<br />
martinkohlbauer.com<br />
MATER materdesign.co.uk<br />
MEXICO DESIGN FAIR mfddesignfair.com<br />
MIND THE GAP trouva.com<br />
MINIFORMS miniforms.com<br />
MISSONI missoni.com amara.com<br />
MOCAK – MUSEUM OF<br />
CONTEMPORARY ART KRAKOW en.mocak.pl<br />
MOET & CHANDON moet.com<br />
MRAZ & SOHN mrazundsohn.at<br />
MS BROWN msbrownstore.com<br />
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NATIONAL MUSEUM mnk.pl<br />
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NICOLAS LAISNÉ ARCHITECTES<br />
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NKUKU nkuku.com<br />
NOBELHART & SCHMUTZIG<br />
nobelhartundschmutzig.com<br />
NORMANN COPENHAGEN trouva.com<br />
NOVELLINI novellini.at<br />
O<br />
ODA NEW YORK oda-architecture.com<br />
OHLAB ohlab.net<br />
OKA oka.com<br />
OPALIA URBAN WORKSHOP<br />
opalia-immobilier.com<br />
O’STYLE <strong>LIVING</strong> ostyle-living.at<br />
OTTO ottotiles.co.uk<br />
OXO ARCHITECTS oxoarch.com<br />
OYOY debijenkorf.de<br />
ÖSW oesw.at<br />
P<br />
PALAC SZTUKI palac-sztuki.krakow.pl<br />
PALAZZO AVINO palazzoavino.com<br />
PERRIER JOUET weisshaus.at<br />
P.GOOD pgood.at<br />
PIP finenordic.de<br />
PLAINI AND KARAHALIOS<br />
ARCHITECTS plainiandkarahalios.com<br />
PLANET LUXE wellbeingisland.co.uk<br />
PRASKAC praskac.at<br />
PROMEO promeo.fr<br />
PURE VELVET purevelvet.at<br />
R<br />
REALTRADE IMMOBILIEN<br />
VERMITTLUNG realtrade-immo.at<br />
RICHARD GINORI amara.com<br />
RICHARD MEIER richardmeier.com<br />
RITUALS rituals.com<br />
ROCCO FORTE HOTELS<br />
roccofortehotels.com<br />
ROGASKA albindenk.at<br />
ROSANNA LONSDALE<br />
rosannalonsdale.com<br />
RUGVISTA rugvista.de<br />
S<br />
SABA ITALIA sabaitalia.it<br />
SABRE PARIS albindenk.at<br />
SAMBONET albindenk.at<br />
SANDHELDEN sandhelden.de<br />
SAYS WHO sayswho.dk<br />
SCAVOLINI scavolini.de<br />
SEBASTIAN WRONG andlight.at<br />
SELETTI royaldesign.com seletti.it<br />
SHIMAO THE WAVE lacime-sh.com<br />
SIMPLE GOODS ludwigbeck.de<br />
SIRIUS sirius.at<br />
SOANE soane.com<br />
SOHO HOME sohohome.com<br />
SOU FUJIMOTO ARCHITECTS<br />
sou-fujimoto.net<br />
SOZIALBAU AG sozialbau.at<br />
SPACE COPENHAGEN spacecph.dk<br />
SP+A sp-arc.net<br />
STARMACH GALLERY<br />
starmach.eu/app/pl/exhibitions<br />
STEULER DESIGN steuler-fliesen.de<br />
STRANDHAUS strandhaus.hamburg<br />
STUDIOATA studioata.com<br />
T<br />
TAKEMURA YOSHINORI<br />
twopersimmons.com<br />
TATTA HOME tattahome.com<br />
TEICHMEISTER teichmeister.de<br />
THE GARDEN SHOP thegardenshop.de<br />
THE INVISIBLE COLLECTION<br />
theinvisiblecollection.com<br />
THE LAUNDRESS raumconceptstore.com<br />
THE ONE the-one.at<br />
THE RUG COMPANY therugcompany.com<br />
THE SHADE SHOP theshadeshop.com<br />
TNE ARCHITECTS tne.space<br />
TREESSE gruppotres.it<br />
U<br />
URBAN NATURE CULTURE nordicnest.de<br />
V<br />
VEUVE CLICQUOT veuveclicquot.com<br />
VIELÖ vieloe.com<br />
VILLEROY & BOCH villeroy-boch.at<br />
VIMERCATI vimercatimeda.com<br />
VON GERN HOME vongernhome.com<br />
W<br />
WALL & DECO wallanddeco.com<br />
WBV-GPA wbv-gpa.at<br />
WESTWING westwing.de<br />
WICKLEWOOD wicklewood.com<br />
WIEN MUSEUM wienmusuem.at<br />
WILDGARTEN wildgarten.at<br />
WINEGG MAKLER GMBH winegg.at<br />
WOHNEN & INTERIEUR MESSE WIEN<br />
wohnen-interieur.at<br />
Z<br />
ZAZZERI zazzeri-armaturen.de<br />
ZECHNER / ZECHNER ARCHITECTURE<br />
zechner.com<br />
ZERO MIGLIA zeromiglia.it<br />
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3 / 21<br />
<strong>LIVING</strong><br />
falstaff<br />
199
inspiration / #SUPPORTTHELOCALS<br />
TAMARA GAIDER ist Online Managing Director<br />
bei <strong>Falstaff</strong> <strong>LIVING</strong>. »In Zeiten wie diesen ist es<br />
wichtig, bewusster zu leben, zu lieben – und<br />
auch einzukaufen. Unsere heimischen Shops<br />
haben nicht nur Wertvolles zu bieten, sondern<br />
sind auch selbst ein wertvoller Teil unserer<br />
Gesellschaft.«<br />
OASE FÜR<br />
SCHÖNE DINGE<br />
NEU in <strong>LIVING</strong>: Die Redaktion stellt ihre liebsten Hotspots und<br />
lokalen Produzenten vor. Dieses Mal verschlägt es uns in die<br />
Wiener Innenstadt: In der Singerstraße hat mit O’STYLE Living<br />
eine neue Oase für Wohnraumverschönerung geöffnet.<br />
Mitten im Herzen von Wien gelegen,<br />
einen Katzensprung vom Stephansdom<br />
entfernt, befindet sich eine<br />
kleine Wohlfühloase für Interior-<br />
Liebhaber. Auf rund 250 m2 lässt sich hier der<br />
Alltag kurzzeitig vergessen. Geöffnet wurde<br />
der Store, der namhafte Labels wie Riverdale<br />
oder Culti Milano führt, letztes Jahr inmitten<br />
von Lockdown und Covid19-Reality. Das unternehmerische<br />
Ehepaar Daniela und Christian<br />
Ortmann lässt sich davon aber nicht unterkriegen,<br />
besinnt sich sogar auf positive<br />
Veränderungen. »Die Corona-Krise hat vieles<br />
geändert, auch die Vorstellung von unserem<br />
Zuhause. Der Trend ›Cocooning‹ erlebt gerade<br />
eine Renaissance. Man will persönliche Oasen<br />
zum Entspannen, Runterkommen und Durchatmen<br />
erschaffen«, so die passionierte Einrichterin<br />
und Gastgeberin. »Für die gehobene<br />
Wohn-Ästhetik des eigenen Rückzugsortes<br />
werden besondere, nicht alltägliche, aber dennoch<br />
leistbare Dinge gesucht. Genau die findet<br />
man bei uns.« Genauso wie innovative Service-Ideen:<br />
Ist man auf der Suche nach einem<br />
stylischen und außergewöhnlichen Geschenk<br />
für seine Liebsten, ist O’STYLE Living die<br />
richtige Anlaufstelle, und man kann gleich für<br />
sich selbst auch eine persönliche Wunschliste<br />
anlegen lassen. Diese Listen sind dann für<br />
jeden, der ein passendes Geschenk oder Mitbringsel<br />
für den Listen-Inhaber besorgen will,<br />
einsehbar. Insider-Tipp für besonders passionierte<br />
Design-Lovers: Hier sind auch It-Pieces<br />
und Statement-Accessoires der exklusiv für<br />
den 1. Bezirk geführten holländischen Lifestyle-Brand<br />
»Rivièra Maison« erhältlich.<br />
O’STYLE Living<br />
Singerstraße 11, 1010 Wien<br />
ostyle-living.at<br />
Wohlfühl-Ambiente zum Mitnehmen<br />
Das Sortiment an exquisiten Wohnschätzen fürs<br />
große und auch kleine Budget macht O‘STYLE<br />
Living zu einem Geheimtipp für Indoor- &<br />
Outdoor-Interieur.<br />
Fotos: beigestellt<br />
200 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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individuell – funktional – natürlich schön<br />
Ausgezeichnet mit dem Oscar<br />
der Schwimmbadindustrie<br />
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POOLKOMPETENZZENTRUM
inspiration / PREVIEW<br />
<strong>LIVING</strong> 4/<strong>2021</strong><br />
Was erwartet Sie in der nächsten Ausgabe von <strong>LIVING</strong>? Welche Trends erobern den<br />
Markt, welche Designer sind am Puls der Zeit, und was tut sich Neues in der Immobilien-<br />
Branche? Eine kleine Vorschau, worauf Sie sich im kommenden Magazin freuen können.<br />
trends<br />
Lifestyle am Strand<br />
Strandmöbel mit innovativem Design<br />
verbreiten luxuriöses Urlaubsflair.<br />
In der kommenden Ausgabe geben<br />
wir eine Vorschau auf jene Must-haves,<br />
die Ihnen das Warten auf den Sommer<br />
erleichtern.<br />
residences<br />
kulinarik<br />
Grillzeit<br />
Grillen mit Familie und Freunden<br />
gehört zum Sommer und wird<br />
vielerorts zum Ritual. Mit dem<br />
richtigen Equipment wird jedes<br />
Grillevent unvergesslich.<br />
Italo-Luxus-Brands<br />
Ein besonderes Empfinden für exquisite<br />
Qualität zeichnet italienisches Interior-<br />
Design aus – Lesen Sie im nächsten <strong>LIVING</strong><br />
wer in Italien den Ton angibt – im Bild:<br />
<strong>LIVING</strong> CR A. Rosam mit Rodolfo Dordoni (l.)<br />
sowie Renato und Roberto Minotti (r.).<br />
design<br />
Das Herz des Gebäudes<br />
Es muss nicht immer Garten sein.<br />
Hinter schlichten Häuserfassaden<br />
verstecken sich atemberaubende<br />
Innenhöfe oder Patios. Sie spenden<br />
Schatten und sind unvergleich liche<br />
Entspannungszonen. Und das<br />
nicht nur in Spanien.<br />
<strong>LIVING</strong> 4/<strong>2021</strong><br />
erscheint am<br />
28. 05. <strong>2021</strong><br />
Fotos: Davide Lovatti, beigestellt<br />
202 falstaff <strong>LIVING</strong> 3 / 21
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Code: B9S-U82-69E<br />
www.bestsecret.at/falstaff<br />
*Ihr VIP-Silver-Status wird nach der Registrierung automatisch aktiviert und ist ein Jahr gültig. Nur für neue BestSecret-Mitglieder. ** Marktstraße 6, 2331 Vösendorf, Österreich.
5<br />
JAHRE<br />
GARANTIE *<br />
DER NEUE CUPRA<br />
LEON SP KOMBI<br />
e -HYBRID.<br />
ZWEI ANTRIEBE<br />
EINE LEIDENSCHAFT.<br />
CUPRAOFFICIAL.AT<br />
Verbrauch: 1,2–1,6 l/100 km. Stromverbrauch: 14,8–15,6 kWh/100 km.<br />
CO 2<br />
-Emission: 26–36 g/km. Stand 03/<strong>2021</strong>. Symbolfoto.<br />
*<br />
CUPRA Garantie von 5 Jahren bzw. 100.000 km Laufleistung, je nachdem was früher eintritt.