Broschüre Ackerbürgerhaus Bärnau 2021
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Ackerbürgerhaus</strong> Nordansicht,<br />
Marktplatz<br />
Architektur &<br />
Bauausführung<br />
Projektziel<br />
Sanieren bedeutet mehr als... einem<br />
alten Gemäuer „neues“ Lebens<br />
einzuhauchen. Sanieren bedeutet<br />
Vergangenes für die Zukunft<br />
zu bewahren; Leerstände werden<br />
beseitigt, und somit kann die Daseinsvorsorge<br />
für künftige Generationen<br />
dauerhaft und nachhaltig<br />
gesichert werden. Beim Denkmalobjekt<br />
„<strong>Ackerbürgerhaus</strong>“ mit seiner<br />
prädestinierten Lage am mittelalterlichen<br />
Marktplatz erfährt die<br />
Stadt <strong>Bärnau</strong> eine weitere Aufwertung<br />
in der grenznahen Region.<br />
Die planerische Aufgabe besteht<br />
darin, das beinahe dem Verfall<br />
preisgegebene ehemalige „Zintlhaus“<br />
unter möglichst<br />
behutsamen<br />
Restaurierungs- und<br />
Instandsetzungsmaßnahmen<br />
wieder in ein<br />
Schmuckstück zu verwandeln.<br />
Das zuletzt<br />
als Wohnhaus genutzte und seit<br />
den 1980er Jahren leerstehende<br />
Gebäude soll auch einer neuen<br />
Nutzung zugeführt werden: hierfür<br />
wurde zusammen mit der Bauherrengemeinschaft<br />
ein zukunftsfähiges<br />
Konzept für eine kulturelle<br />
Wiederbelebung entwickelt.<br />
Konzeption – Umbau und<br />
Sanierung<br />
„Sanieren bedeutet mehr als…<br />
…einem alten Gemäuer<br />
neues Leben einzuhauchen“<br />
Die Herausforderung besteht darin,<br />
das neue Nutzungskonzept in die<br />
vorhandene Grundrissstruktur zu<br />
integrieren. Trotz des Stadtbrandes<br />
von 1839 ist der solide Massivbau<br />
mit traufseitigem Satteldach noch<br />
gut erhalten – Putz, Fenster und<br />
Dacheindeckung müssen jedoch<br />
aufgrund des Alters und der aktuellen<br />
technischen und energetischen<br />
Anforderungen erneuert werden.<br />
Auch Sicherungsmaßnahmen im<br />
Bereich der Gründung sind nach<br />
Beurteilung des Statikers notwendig,<br />
die Holzbalkendecken und die<br />
Dachkonstruktion müssen ertüchtigt<br />
werden.<br />
Gebäudehülle:<br />
Das Gebäude soll sich wieder in<br />
das historische Gesamtbild einfügen<br />
(Fotoaufnahmen belegen das<br />
damalige Erscheinungsbild): Putzfassade,<br />
Einfassungen und Gesimse<br />
werden nach den Vorgaben des<br />
Denkmalschutzes saniert. Die gut<br />
erhaltene Dachkonstruktion (Kehlbalkendach)<br />
aus dem 19. Jh. wird<br />
statisch durch Verringerung der<br />
Sparrenabstände ertüchtigt, ohne<br />
das Erscheinungsbild zu verändern.<br />
Die neue Eindeckung des gedämmten<br />
Satteldachs wird in Naturschiefer<br />
(regionaltypische Bogenschnittdeckung)<br />
ausgeführt. Spitzgauben<br />
auf beiden Dachflächen - ebenfalls<br />
mit Schiefer eingedeckt - sorgen für<br />
eine ausreichende Belichtung<br />
und Belüftung<br />
des Dachraums. Die altdeutschen<br />
Kamine – vor<br />
Jahren stillgelegt und<br />
rückgebaut - werden<br />
wieder reaktiviert und<br />
in ein modernes und nachhaltiges<br />
Heizkonzept integriert. Das prägnante<br />
Original-Tor auf der Marktplatzseite<br />
ist noch erhalten und soll<br />
nach seiner Restaurierung wieder<br />
eingebaut werden. Die Fenster auf<br />
der Marktplatz- sowie Innenhofseite<br />
werden als Kreuzstockfenster mit<br />
6er-Teilung rekonstruiert.<br />
16