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POPSCENE Juli 07/21

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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Aus der Phantastik-Szene ist der frühere Blogger<br />

Christian Handel seit Jahren nicht wegzudenken.<br />

Seit 2017 schreibt er selbst – über märchenhaftes<br />

und queeres.<br />

„Rosen und Knochen“ ist 2017 im Drachenmond<br />

Verlag erschienen. Um was geht es?<br />

Mein Erstling ist ein Fantasy-Roman, der von den<br />

düsteren, inzwischen oft vergessenen Wurzeln<br />

der Grimm’schen Märchen inspiriert ist. Schneeweißchen<br />

und Rosenrot sind hier die Decknamen<br />

zweier Dämonenjägerinnen, die damit beauftragt<br />

werden, den Geist der Hänsel & Gretel-Hexe<br />

zu exorzieren. Bei mir sind die beiden keine<br />

Schwestern, sondern ein lesbisches Liebespaar.<br />

Das Buch transportiert die beiden Themen, die<br />

Dir literarisch am Herzen liegen: märchenhafte<br />

Motive und queere Figuren. Wie äußern sich<br />

diese in Deinen anderen Büchern?<br />

Diese Themen sind mir so wichtig, dass ich sie in<br />

fast alle meine Werke einbinde. Mal offensichtlicher,<br />

wie etwa bei Rowan & Ash. Einerseits ist das<br />

ein phantastisches Abenteuer, in dem die Magie<br />

eines Inselkönigreichs plötzlich zur Bedrohung<br />

seiner Bewohner wird. Hauptsächlich erzählt<br />

der Roman jedoch die Geschichte eines jungen<br />

Herzogssohns, der zwar die Thronfolgerin des<br />

Landes heiraten soll, sich aber in den Prinzen des<br />

Nachbarlandes verliebt. In meinem Nearfuture-<br />

Thriller Becoming Elektra / I am Elektra ist das<br />

schon etwas komplizierter: Hektor, Elektras Bruder<br />

und eine wichtige Nebenfigur, ist bisexuell.<br />

Die Märchenanspielungen habe ich hier als Metapher<br />

mit eingebaut.<br />

Woher stammt unsere Faszination für Märchen?<br />

Jede Generation deutet Märchen neu. Außerdem<br />

wecken viele ikonische Bilder wie der giftige<br />

Apfel oder die goldene Gans nostalgische<br />

Gefühle. Wenn man diese Märchen, die in den<br />

letzten Jahrzehnten immer stärker weichgespült<br />

wurden, von ihrer dunklen, erwachsenen Seite<br />

beleuchtet und literarisch hinterfragt, weshalb<br />

Cinderellas Tanzschuh aus Glas ist oder wer den<br />

Zauberspiegel erschaffen hat, übt das zusätzlichen<br />

Reiz aus.<br />

Warum schreibst Du queere Phantastik?<br />

Weil mir diese Geschichten als Kind und Jugendlicher<br />

gefehlt haben. Ich wollte jemanden wie mich<br />

selbst als Protagonist von Abenteuern sehen.<br />

Interview: Tanja Karmann | Bild: Damian Collard<br />

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