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POPSCENE Juli 07/21

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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DAS TOTAL UMSONSTE POPKULTURMAGAZIN<br />

<strong>07</strong><br />

<strong>21</strong><br />

INTERVIEWS<br />

DAS<br />

SZENE-MAG<br />

FÜR DEN<br />

SÜDWESTEN<br />

Powerwolf<br />

Gary Kemp<br />

DAS GEHT<br />

Termine, Tipps<br />

und vieles mehr<br />

popscene.club<br />

Kulturkalender<br />

jetzt mit noch mehr Kultur!


Wir sind<br />

wieder da!<br />

Kleines Land,<br />

großes Kino!<br />

Seit dem goldenen Kino-Zeitalter der 50er-Jahre<br />

hat sich vieles verändert – doch die Liebe der<br />

Saarländerinnen und Saarländer zum Kino vor<br />

Ort ist auch heute so stark wie eh und je.<br />

willkommen.saarland<br />

kinoim.saarland


Der<br />

Honig<br />

fließt<br />

Es ist, als ob man einen Stopfen aus einem proppenvollen<br />

Behälter heraus zieht und goldener<br />

Honig beginnt zu fließen. Dann verteilt man<br />

die kostbare Klebe mit einem Messer auf einer<br />

lecker Butterschmiere und beißt rein. Hmmm.<br />

So lecker!!<br />

So in etwa hat sich die Produktion dieser Ausgabe<br />

angefühlt. Mit dem Honig sind natürlich<br />

die Veranstaltungen gemeint, die aktuell angekündigt<br />

werden. Und das Brot mit Butter das<br />

sind wir alle.<br />

Zugegeben: Nach einem Jahr Stille kommt der<br />

Buzz mit einer ganz schönen Wucht und man<br />

04 TITEL<br />

Powerwolf<br />

Gary Kemp<br />

One Shot Filmfestival<br />

16 SPECIAL<br />

IBA<br />

20 TRAVELS<br />

Potsdam<br />

24 BLICK ÜBER DER TELLERRAND<br />

Industriemuseum Lauf<br />

muss sich vielleicht nochmal an das normale<br />

Leben etwas gewöhnen.<br />

Aber wir brauchen die Begegnung, die Kultur,<br />

die Veranstaltungen, den Sport, das Gespräch –<br />

halt eben alles was zuletzt zu kurz gekommen<br />

ist.<br />

Oft weiß man vermeidlich selbstverständliche<br />

Dinge erst zu wertschätzen, wenn sie mal weg<br />

sind. Also gehen wir verantwortungsvoll mit der<br />

neuen Freiheit um.<br />

Wir freuen uns auf euch!<br />

26 HEIMATMELODIEN<br />

Regionale Musik<br />

28 GENUSS<br />

Gaumenfreuden<br />

32 KARMA<br />

Leben, Lust, Queer<br />

34 JOBS<br />

Arbeiten, Lernen, Studieren<br />

Markus Brixius<br />

38 TIPPS<br />

Musik, Filme, Serien<br />

44 LESELUST<br />

Alles aus der Welt der Bücher<br />

48 TERMINE<br />

Kultur und Veranstaltungen<br />

70 FIN<br />

Comic & Impressum<br />

3<br />

EDITORIAL


Video im<br />

E-Paper<br />

POWERWOLF<br />

DAS RUDEL IST WIEDER DA<br />

4<br />

TITEL


Innerhalb der deutschen Metal-Szene haben sie<br />

Maßstäbe gesetzt und diese 2020 mit „Best Of<br />

The Blessed“, ihrer Jubiläums-CD zum 15jährigen<br />

Bestehen untermauert. Nur ein Jahr später<br />

präsentiert das Quintett aus Saarbrücken mit<br />

„Call Of The Wild“ sein achtes Studioalbum.<br />

Gemeinsam mit Organist Falk Maria Schlegel<br />

wagen wir den Blick hinter die Kulissen.<br />

Ihr gehört zu den Top-Sellern des deutschen<br />

Musikbusiness, wie seid ihr gesundheitlich<br />

durch die Corona-Krise gekommen?<br />

Zum Glück ist niemand innerhalb der Band<br />

oder im näheren Umfeld erkrankt, so dass wir<br />

keine Einschränkungen im Songwriting oder<br />

Aufnahmeprozess hatten. Das ist ja nicht selbstverständlich.<br />

Euer Line Up ist jetzt seit 10 Jahren konstant.<br />

Wie motiviert ihr euch nach dem Top1 Charterfolg<br />

„The Sacrament Of Sin“ (2018) der eigenen<br />

Erwartungshaltung und der von Label<br />

und Bookingagentur gerecht zu werden?<br />

In der Tat sind wir seit über 10 Jahren in derselben<br />

Besetzung unterwegs, die Basis ist einfach<br />

eine tiefe Freundschaft, worüber ich sehr dankbar<br />

bin. Ich möchte auch noch in 20 Jahren<br />

mit den gleichen Leuten auf die Bühne gehen.<br />

Die Frage zur Erwartungshaltung bekomme<br />

ich sehr häufig gestellt. Wir müssen einfach<br />

voll und ganz hinter den Songs stehen, die wir<br />

schreiben. Natürlich steigt da von Album zu Album<br />

der Anspruch an uns selbst. Ich denke, das<br />

ist völlig normal, wenn man anfängt das achte<br />

Studioalbum zu schreiben. Von außen redet<br />

uns niemand rein und es sagt uns niemand, was<br />

zu tun ist und das wird auch immer so bleiben.<br />

Wo, wie lange und unter welchen Umständen<br />

entstand „Call Of The Wild“?<br />

Der ursprüngliche Plan war, dass wir direkt nach<br />

unserer Südamerika Tour mit dem Songwriting<br />

beginnen wollten. Wir spielten am 14.03.2020<br />

unsere letzte Show in Mexico City und mussten<br />

aufgrund der aktuellen Situation schauen, dass<br />

wir rechtzeitig nach Deutschland zurückkommen<br />

konnten. Das war in der Tat nicht einfach<br />

noch einen Platz im Flieger zu bekommen und


wir hätten auch in Mexico stranden können.<br />

Zum Glück ist dies nicht passiert und wir haben<br />

recht schnell nach unserer Rückkehr angefangen<br />

neue Songs zu schreiben, die wir Ende letzten<br />

Jahres in den Sandlane Studios in Holland<br />

aufgenommen haben. Gemixt wurde die Scheibe<br />

wieder von Jens Bogren in Stockholm.<br />

Wo genau liegt die Weiterentwicklung in<br />

Sachen Texten und Musik im Vergleich zu<br />

früheren Studioalben?<br />

„Call of the Wild“ ist der nächste Schritt, und es<br />

ist ein großer Schritt. „The Sacrament of Sin“ hat<br />

uns gezeigt, dass noch viel mehr möglich ist, es<br />

war seinerzeit ein wichtiger Schritt mit dem wir<br />

unseren Horizont und unseren Sound erweitert<br />

haben. Wir sind mit unserem typischen Sound<br />

ins Songwriting gegangen und haben der Sache<br />

freien Lauf gelassen. Am Ende sind wir Powerwolf<br />

und haben eine sehr starke Identität, was<br />

unsere Trademarks angeht. Genau deshalb können<br />

wir auch mal unsere Wurzeln ein kleines<br />

Stück weit verlassen ohne die Trademarks zu<br />

verlieren. Es gibt schließlich nur einen Attila<br />

Dorn, und der klingt unverkennbar. Auf „Call of<br />

the Wild“ stehen so unterschiedliche Songs wie<br />

„Dancing with the dead“, „Varcolac“ oder eine<br />

reinrassige Ballade wie „Alive or undead“ nebeneinander<br />

und es klingt zu jedem Moment wie<br />

eben nur Powerwolf klingen können.<br />

Textlich haben wir uns auf diesem Album<br />

mehr mit Mythen und Legenden beschäftigt<br />

und dabei auch immer wieder die Brücke zu<br />

Religion bzw. Religionsgeschichte geschlagen.<br />

Beide Themen sind nicht so weit voneinander<br />

entfernt, im Gegenteil. Religion und Spiritualität<br />

waren schon bei frühen Naturvölkern ein<br />

Weg, um unerklärliche Phänomene der Natur<br />

greifbar zu machen, und daran hat sich nicht<br />

viel geändert. „Beast of Gévaudan“ etwa, eine<br />

wahre Begebenheit, aus dem 18. Jahrhundert:<br />

Damals hat eine mysteriöse Bestie im Süden<br />

Frankreichs in kurzer Zeit bis zu hundert Menschen<br />

getötet. Unter anderem wurde das von<br />

der Kirche als eine Rache Gottes an den sündigen<br />

Menschen der Region gedeutet. Solche<br />

Geschichten faszinieren uns und darüber schreiben<br />

wir.<br />

6<br />

Welche Bedeutung kommt dem schwedischen<br />

Erfolgs-Techniker Jens Bogren zu?<br />

Bei dieser Produktion war er in der Tat nur für<br />

den Mix zuständig. Auf „Call of the Wild“ arbeiteten<br />

wir schon ab der der ersten halbfertigen<br />

Nummer mit Joost van den Broek von den<br />

Sandlane Studios/Holland zusammen. Joost<br />

zeigte sich für die Orchestrierungen und Chöre<br />

verantwortlich und war somit schon frühzeitig<br />

in die Produktion involviert.<br />

Neben reichlich Uptempo-Nummern, gibt es<br />

mit „Alive Or Undead“ auch eine Power-Ballade<br />

zu hören. Für die Quote oder haben<br />

Powerwolf auch daran großen Spaß?<br />

Von welcher Quote sprichst du? Wir nehmen<br />

uns nicht bewusst vor, eine Ballade, einen extrem<br />

schnellen Song oder eine Midtempo-Nummer<br />

zu schreiben. Kunst bzw. Musik passiert im<br />

gemeinsamen Prozess. Das ist nicht planbar.<br />

In der Tat wurde aber bei diesem Song recht<br />

schnell deutlich, dass es nach „Where the wild<br />

wolves have gone“ eine zweite Ballade wird.<br />

Wir setzen uns selbst da auch keine Grenzen<br />

und haben großen Spaß daran. Und dass eine<br />

Ballade auch live gut passen kann, hat unsere<br />

Show auf dem Wacken-Festival gezeigt, als<br />

80.000 Fans ihr Handylicht anschalteten. Solche<br />

Momente vergisst du nicht!<br />

Auf der Tournee im Oktober präsentiert ihr<br />

sicher wieder die gewohnte Metal-Messe.<br />

Bisher ist aber kein Auftritt in der Heimat,<br />

weder in Saarbrücken noch im Saarland geplant.<br />

Warum?<br />

Mal abwarten, ha, ha. Wir planen gerade wieder<br />

etwas, so dass wir auch in unserer Heimat<br />

wieder Station machen können. Die letzte<br />

Show in der ausverkauften Saarlandhalle ist<br />

unvergesslich!<br />

Wer wie Du, bald wieder mit der Musik durch<br />

die Welt reist, will wahrscheinlich zuhause<br />

eher seine Ruhe genießen. Verfolgst Du in<br />

Saarbrücken die lokale/regionale Musikszene<br />

und wenn ja, welche Bands empfiehlst Du<br />

da unserer Leserschaft?<br />

Ich bin kein Mensch, der viel Ruhe braucht.<br />

TITEL


Nach einer Tour bin ich durchaus eine Weile<br />

mal zu Hause und brauche etwas „Einsamkeit“<br />

aber dann zieht es mich wieder raus. Da<br />

lasse ich mich gerne mal treiben und besuche<br />

Konzerte im kleinen Club oder der Garage aber<br />

auch gerne mal im “Zing“ und/oder „Kurzes<br />

Eck“ im Nauwieser Viertel.<br />

7<br />

Text: Frank Keil | Bilder: Matteo Vdiva Fabbiani<br />

TITEL<br />

powerwolf.net


im im<br />

Video<br />

Video<br />

E-Paper<br />

E-Paper<br />

GARY KEMP<br />

LONDONER MULTITALENT<br />

PRÄSENTIERT<br />

ZWEITES SOLOALBUM<br />

8<br />

TITEL


Der 1959 geborene Engländer Gary Kemp ist<br />

in Deutschland vor allem als Songwriter, Komponist<br />

und Gitarrist der in den 1980er Jahren<br />

weltweit erfolgreichen Band Spandau Ballet<br />

bekannt geworden. Zudem ist er Schauspieler<br />

und gehört seit einigen Jahren als Gitarrist und<br />

Co-Sänger bei Nick Mason´s Saucerful Of Secrets<br />

(Pink Floyd-Coverband) zum festen Line Up. 26<br />

Jahre nach seinem Solodebüt „Little Bruises“<br />

legt der in London wohnhafte Kemp mit „In<br />

Solo“ einen anspruchsvollen Nachfolger vor.<br />

Welche musikalischen Einflüsse haben Dich als<br />

Jugendlichen inspiriert und dazu geführt, dass<br />

Du 1976 The Makers gegründet hast, aus denen<br />

1979 Spandau Ballet wurden?<br />

Mein Bruder Martin, der Bassist von Spandau Ballet,<br />

und ich liebten Glam Rock, vor allem Marc<br />

Bolan, T. Rex und David Bowie. Martin nahm<br />

mich damals auf viele Konzerte mit und „Waiting<br />

for the Band“, mein Lieblingstitel auf „In Solo“,<br />

ist eine Hommage an diese Zeit. Auf diesem<br />

Stück musste Martin natürlich den Bass spielen.<br />

Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre<br />

war London eine Art Szene-Hotspot: Punk,<br />

New Wave, New Romantic, um nur einige<br />

Stile zu nennen. Mit New Pop habt ihr dann<br />

euer eigenes, erfolgreiches Genre gegründet<br />

und manifestiert, inklusive unzähliger Silber-,<br />

Gold- und Platin-Auszeichnungen.<br />

Vor allem, indem wir aus New Wave, Krautrock,<br />

Synthiepop und Dancemusic schöpften,<br />

aus den einzelnen Szenen und ihren Clubs.<br />

Mit dem Album „True“ gelang uns 1983 eine<br />

Top1-Chartplatzierung. Später hat uns dann<br />

auch Soul in der weiteren Entwicklung maßgeblich<br />

beeinflusst.<br />

Singles wie „True“ und „Gold“ gelten bis<br />

heute als Klassiker. Trotzdem kam es 1990<br />

zum Split von Spandau Ballet, der aber<br />

2009/2015 Reunions folgten. Geht ihr nach<br />

wie vor gemeinsame Wege?<br />

Nach 10 Jahren zusammen, war das Thema Spandau<br />

Balett 1990 ausgereizt und alle Mitglieder<br />

wollten eigene Ziele verfolgen. 2009 kehrten wir<br />

mit dem Album „Once More“ und Auftritten zu-


ück, ebenso 2015. Sänger Tony Hadley verließ<br />

die Band dann 2017 endgültig und alle haben<br />

sich mittlerweile mit dem Aus arrangiert.<br />

Auch als Film-, TV- und Theater-Schauspieler<br />

konntest Du Dich mit Auszeiten seit 1971<br />

etablieren, zum Beispiel mit „The Bodyguard“,<br />

„The Krays“ und „The Kemps: All<br />

True“. Ist das auch weiterhin aktuell?<br />

Auf jeden Fall. Vor allem auf der Theaterbühne,<br />

als Teil der Jamie Lloyd Company. Aber am<br />

meisten Spaß macht mir nach wie vor die Musik.<br />

Kommen wir also drauf zurück. Mit Guy Pratt<br />

teilst Du Dir bei Nick Mason´s Saucerful Of Secrets<br />

den Gesang. Aber euch verbindet noch<br />

eine weitere Leidenschaft?<br />

Genau. Wir sind die beiden Macher des Apple-Podcast<br />

„The Rockonteurs“. Da blicken wir<br />

mit Gästen hinter die Kulissen des Musikbusiness.<br />

Lasse uns über Dein zweites Album „In Solo“<br />

prechen, es erscheint ja mit 26 Jahren nach<br />

dem Debüt recht spät. Passt es besser in die<br />

heutige Zeit als „Little Bruises“ damals? Und<br />

gibt es eine Art durchgehendes Thema für<br />

die insgesamt 11 neuen Titel, die alle von Dir<br />

geschrieben wurden?<br />

„Little Bruises“ mag ich noch immer, aber<br />

damals wollte keiner einen Typen aus den<br />

1980er Jahren, es gab Brit-Pop mit den Eckpfeilern<br />

Blur und Oasis. Das neue Album dreht sich<br />

um zwei vorherrschende Themen: Das Paradoxon<br />

der Einsamkeit in einer städtischen Umgebung,<br />

in der Millionenstadt London. Es geht um<br />

mich, weniger um andere und nicht um Politik.<br />

„In Solo“ und „The Haunted“ sind gute Beispiele<br />

dafür. Und meine wachsende Besessenheit, das<br />

Leben in der Retrospektive zu betrachten und<br />

zu beobachten, wie die Vergangenheit unsere<br />

Gegenwart beeinflusst. Hier kann ich „I Remember<br />

You“, „I am the past” und “Waiting for the<br />

Band” nennen. Und dann gibt es Stücke, wie<br />

die Uptempo-Nummer „A Rumour Of You“ oder<br />

das kirchlich geprägte Abendlob „Our Light.“<br />

Wann ist das Album denn entstanden, bereits<br />

vor, oder erst während der Pandemie und<br />

den Lockdowns?<br />

Ein guter Teil ist auf der 2020er-Tour mit Nick<br />

Mason entstanden, vor allem Texte, der Rest<br />

während des britischen Lockdowns in der Isolation<br />

im Zentrum von London, wo ich lebe.<br />

Kommen wir auf die vielfältige Produktion<br />

zu sprechen, auf die bekannten Gäste. Was<br />

gibt es dazu Wissenswertes zu erzählen?<br />

Ich schreibe zunächst an Gitarre und Klavier<br />

und programmiere in meinem eigenen Studio<br />

vor. Dann hat mich final, bei der Produktion<br />

und dem Mix von 10 der 11 Titel mein langjähriger<br />

Freund Toby Chapman unterstützt. Für<br />

die Streichinstrumente kam bei „In Solo“, „Waiting<br />

For The Band“, „Too Much“ und „The Fastest<br />

Man In The World“ noch Rob Taggart neben<br />

weiteren Gästen wie Bryony James hinzu. Fast<br />

alle Songs sind dann im RAK- und Metroplis-Studio<br />

fertiggestellt worden. Zu den Gästen<br />

zählten unter anderem Bassist Guy Pratt (Pink<br />

Floyd), die Schlagzeuger Ash Soan (The Rolling<br />

Stones) und Roger Taylor (Queen) sowie Saxophonist<br />

Theo Travis (Soft Machine).<br />

Du bist zum zweiten Mal verheiratet, Vater<br />

und hast insgesamt vier Söhne. Haben sie<br />

Dein Talent als Musiker geerbt?<br />

Der älteste Sohn arbeitet bei Sony Music, die<br />

anderen Drei sind richtig gute Musiker auf<br />

unterschiedlichen Instrumenten. Mal sehen<br />

welchen Weg sie einschlagen.<br />

Wird man Dich in absehbarer Zeit live mit „In<br />

Solo“ auf nationalen/internationalen Bühnen<br />

sehen?<br />

Zunächst mit Nick Mason´s Saucerful Of Secrets.<br />

Da sind schon Termine für April und Mai 2022<br />

in Großbritannien angesetzt. Und für „In Solo“<br />

steht die Band bereits, Termine werden folgen.<br />

Text: Frank Keil | Bilder: Joe Magowan<br />

10<br />

TITEL


garykemp.com<br />

11<br />

TITEL


im im<br />

Video<br />

Video<br />

E-Paper<br />

E-Paper<br />

ONE SHOT<br />

FILMFESTIVAL<br />

MIT EINEM SHOT AUF<br />

DIE GROSSE LEINWAND<br />

12<br />

TITEL


Großes entsteht bekanntlich im Kleinen:<br />

Das One- Shot- Festival zeigt handerlesene<br />

Kurzfilme mit regionalem Bezug. Schon im<br />

vierten Jahr in Folge findet das Saarbrücker<br />

One- Shot- Festival statt. Vom 14.Juni bis<br />

zum 13. August können Teilnehmer einen<br />

selbstgedrehten Kurzfilm einreichen. Eine<br />

Reihe auserwählter Filme wird dann im<br />

Saarbrücker Kino 8 ½ gezeigt, und am Ende<br />

küren Jury und Publikum die Gewinner des<br />

Abends. Mitgründer Roberto Cortes erzählt<br />

uns heute von den Anfängen im Treppenhaus,<br />

fehlende Vielfältigkeit in der Filmbranche und<br />

wie das Festival Corona überstanden hat.<br />

Erstmal herzlich willkommen lieber Roberto,<br />

und vielen Dank, dass Sie heute hier sind<br />

für unser kleines Interview. Wir sprechen<br />

heute über das „One- Shot- Festival“ in<br />

Saarbrücken, das Sie ja auch mitorganisieren.<br />

Stellen Sie sich doch gerne kurz mal vor<br />

und erzählen Sie, wie die Idee zum Festival<br />

entstanden ist?<br />

Das ist tatsächlich eine gute Frage, denn<br />

eigentlich war das fast schon ein Zufall. Ich<br />

hatte einen neuen Nachbarn in meinem Haus<br />

und habe dann irgendwann einfach zu ihm<br />

gesagt, dass es nächste Woche eine Reihe neue<br />

Filme aus Lateinamerika zu sehen gibt und<br />

dass er gerne kommen und sie sich anschauen<br />

kann. Er war dann auch da, und gerade mal<br />

eine Woche später hat er mich im Treppenhaus<br />

gefragt, ob ich Lust hätte, ein Kurzfilmfestival<br />

zu organisieren. Er hat mich auch dazu<br />

inspiriert, denn er selbst kommt eigentlich aus<br />

Mainz und dort gab es ein ähnliches Festival,<br />

an dem er teilgenommen hat. Er war dann<br />

neu in Saarbrücken und hat mich einfach<br />

gefragt, ob ich nicht mitmachen will. Die Idee<br />

ist danach auch relativ schnell entstanden.<br />

Ich habe mich auch erst umgeschaut, welche<br />

regionalen Kurzfilmfestivals es hier gibt, aber<br />

es gab tatsächlich nicht so viele. Deshalb habe<br />

ich auch mit anderen Leuten gesprochen und<br />

alle waren total begeistert von der Idee- und<br />

plötzlich waren wir schon mehr als fünf, sechs<br />

Personen, die das machen wollten. Das war<br />

jetzt genau vor vier Jahren, 2018, und in dem<br />

13<br />

Jahr haben wir auch schon das erste Festival<br />

gestartet.<br />

Also man sieht, eigentlich ist alles ganz<br />

zufällig entstanden. Ich habe gesehen,<br />

Sie arbeiten auch eng mit dem Kino 8 ½<br />

zusammen. Wie ist es zu dieser Kooperation<br />

gekommen?<br />

Wir wollten einfach ein Festival, dass ein<br />

bisschen anders ist, ein bisschen lockerer<br />

und alternativer. Deshalb fanden wir, dass<br />

ein kleines Kino wie das 8 ½ perfekt für unser<br />

Festival wäre. Wir wollten außerdem ein Festival<br />

für Amateurfilmer starten, sodass wirklich<br />

jeder daran teilnehmen kann. Wir wollten<br />

einfach „frisch und frech“ sein, und die beste<br />

Möglichkeit dafür war eben das 8 ½. Wir haben<br />

dann auch direkt mit dem Kino gesprochen<br />

und sie waren begeistert von der Idee. Wir<br />

sind wirklich sehr zufrieden, und es liegt auch<br />

perfekt im Nauwieser Viertel, wo viele junge<br />

Leute wohnen.<br />

Das ist natürlich immer schön, wenn man aus<br />

der Nachbarschaft Unterstützung bekommt.<br />

Dieses Jahr haben Sie circa 30 Einsendungen<br />

bekommen. Gibt es bei den Teilnehmern<br />

vom Alter her Unterschiede, sind es eher<br />

Studenten? Oder gibt es da bestimmt Regeln?<br />

Also die einzige Regel ist, dass es keine Regel<br />

gibt. Wir sind offen für alle Leute. In unserem<br />

Team sind wir schon acht Leute, und wir<br />

machen zu Beginn eine erste Auswahl von<br />

den circa 20- 30 Filmen. Wir suchen uns dann<br />

einen Tag aus, an dem wir uns alle Filme einmal<br />

anschauen und entscheiden, welche Filme wir<br />

im Kino zeigen werden. Dann gibt es aber noch<br />

eine extra Jury, bestehend aus drei Personen,<br />

und die wählt dann den besten Film des Tages.<br />

Vom Alter her sind wir also offen für alle. Bis<br />

jetzt hatten wir zwar noch kein Kind, aber<br />

wir hatten zum Beispiel Filme von Schülern.<br />

Bei unserem ersten Festival hatten wir zum<br />

Beispiel ein Film vom Deutsch- französischen<br />

Gymnasium. Oft sind es auch Jugendliche<br />

im Alter von 16, 17 Jahren. Aber es ist so breit<br />

gefächert, aber die meisten Filmemacher<br />

die bei uns mitmachen sind zwischen 20<br />

TITEL


und 30 Jahre alt. Letztes Jahr hat aber auch<br />

zum Beispiel ein Teilnehmer gewonnen, der<br />

bestimmt schon über 50 war. Super interessant<br />

ist auch einfach diese Mischung von Thematik,<br />

Format und Alter. Genau das versuchen wir zu<br />

zeigen. Wir wollen keine Thematik festlegen,<br />

es ist alles total frei. Deshalb suchen wir vor<br />

allem sehr experimentelle Filme, die woanders<br />

vielleicht keinen Platz finden.<br />

Also ein Festival ohne Regeln und ohne<br />

Grenzen sozusagen?<br />

Nun ja, es gibt zwei wichtige Regeln: Erstens ist<br />

es ein Kurzfilmfestival, das heißt der Film darf<br />

maximal 15 Minuten dauern. Die zweite Regel<br />

ist, es muss ein regionaler Film sein. Es muss<br />

irgendwie ein Bezug zum Saarland vorhanden<br />

sein. Entweder kommt der Regisseur aus dem<br />

Saarland, oder der Schauspieler, vielleicht aber<br />

auch der Drehbuchautor. Oder es wurde eben<br />

hier gedreht. Irgendwie muss der Bezug da sein.<br />

Wieso haben Sie sich gerade für den lokalen<br />

Dreh entschieden, und macht das Filmen im<br />

Saarland so besonders?<br />

Wir wollten einfach einen Schwerpunkt finden,<br />

und das war in unserem Fall das Regionale.<br />

Letztes Mal haben wir zum Beispiel einen Film<br />

aus München gezeigt, aber der Drehbuchautor<br />

hat hier im Saarland studiert. Also es muss<br />

eine Verbindung zum Saarland geben, aber<br />

es muss nicht unbedingt hier gedreht werden.<br />

Aber gleichzeitig wollen wir natürlich auch<br />

erreichen, dass hier mehr Filme produziert<br />

werden. Ich glaube das Saarland ist ein<br />

kleines, aber sehr kreatives Land. Wir haben<br />

hier in Saarbrücken viele Kinos, und auch<br />

ein wichtiges Filmfestival, das Max- Ophüls-<br />

Festival. Ich denke das Land hat eine wichtige<br />

Kino- Tradition, aber es fehlen bisher einfach<br />

die regionalen Filmfestivals. Deshalb zeigen<br />

wir, was die Leute hier produzieren. Unser Logo<br />

auf unserer Website ist außerdem „Denk global,<br />

dreh lokal“. Genau das ist auch die Idee, es ist<br />

vom Thema her alles offen, aber der Bezug zum<br />

Saarland muss da sein.<br />

14<br />

Gerade im letzten Jahr war die Situation für<br />

die Kinos besonders schwierig. Wie haben<br />

Sie das Festival trotz der Corona- Krise<br />

gemeistert?<br />

Wir haben alles getan, was uns möglich war.<br />

Wir wollten das Festival unbedingt durchziehen.<br />

Es war zu dieser Zeit gerade vor dem zweiten<br />

Lockdown, und wir haben uns mit allen Mitteln<br />

auf Corona vorbereitet. Wir mussten mit Maske<br />

im Kino sitzen, und natürlich mit Abstand. Das<br />

war natürlich etwas schwierig, denn so konnten<br />

nur wenige Leute im Saal bleiben. Wir haben uns<br />

dann auch auf zwei Säle aufgeteilt, und haben<br />

zusätzlich noch den Raum von Nauwieser 19<br />

gemietet. Insgesamt waren wir circa 45 Leute.<br />

Das war natürlich alles ein bisschen schwierig,<br />

aber auch für dieses Jahr überlegen wir uns<br />

diese Möglichkeit als Plan B, weil wir noch<br />

nicht wissen, was auf uns zukommt. Ich denke<br />

es wird jetzt etwas lockerer, aber wir haben<br />

immer noch keine Sicherheit. Wir haben letztes<br />

Jahr alles versucht um das Festival trotzdem<br />

stattfinden zu lassen, und letztendlich hat es<br />

auch gut geklappt. Wir waren super zufrieden,<br />

und auch die Rezensionen waren gut. Dieses<br />

Jahr wollen wir auf jeden Fall auch wieder<br />

dabei sein, mit oder ohne Corona! Das ist auch<br />

wichtig, denn gerade die Kulturindustrie hat<br />

stark unter der Pandemie gelitten. Wir müssen<br />

wirklich etwas unternehmen, die Kinos müssen<br />

wieder öffnen und die Künstler müssen wieder<br />

arbeiten können.<br />

In Frankreich soll demnächst ein sogenannter<br />

Kulturpass für junge Erwachsene eingeführt<br />

werden. Wäre das in Deutschland auch<br />

realisierbar? Was würde das gerade für die<br />

kleinen Kulturkinos bedeuten?<br />

Diesen Kulturpass finde ich sehr gut, denn wir<br />

müssen unbedingt etwas machen. Ich glaube<br />

in der Region wird noch zu wenig für die<br />

Kultur gemacht. Unsere Künstler können so<br />

nicht weiterleben. Das sind betrifft nicht nur<br />

die Kinos, sondern auch die Theater oder die<br />

Sänger und die Konzerte. Und auch generell<br />

für die Leute ist es Zeit etwas zu machen, und<br />

zwar je schneller, desto besser. Ich selbst habe<br />

in letzter Zeit sehr viel online gearbeitet, aber<br />

TITEL


so kann man auch nicht richtig leben. Wir leben<br />

in einer Gesellschaft, und wir brauchen auch die<br />

Kontakte mit den anderen. Ich hoffe sehr, dass<br />

in der Region etwas gemacht wird, und wenn<br />

das Saarland auch so etwas planen würde, wäre<br />

das auf jeden Fall willkommen für alle.<br />

Kommen wir nun zur letzten Frage. In den<br />

Zeiten von Netflix und Amazon Prime, was<br />

macht gerade den Kurzfilm so besonders?<br />

Ich denke der Unterschied zwischen<br />

beispielsweise Amazon und dem was wir<br />

zeigen können, ist die Vielfalt von Themen<br />

und Möglichkeiten. Wenn ich zum Beispiel<br />

Netflix schaue, ist das am Anfang immer total<br />

interessant denn es gibt so viel Möglichkeiten.<br />

Nach einem Jahr Corona jedoch habe ich<br />

gemerkt, dass die Themen am Ende doch immer<br />

die gleichen sind. Wir leben heute in einer Zeit,<br />

in der jeder einen kleinen Film drehen kann.<br />

Das muss kein Film von zwei Stunden sein, es<br />

15<br />

kann schon ein Film von fünf Minuten oder<br />

zehn Minuten sein. Theoretisch kann das jeder<br />

machen, und genau das ist auch unsere Idee:<br />

Wir wollen die technologischen Möglichkeiten<br />

nutzen, um neue Themen zu finden. Ich denke<br />

wir brauchen viel mehr Themen, denn wir leben<br />

in einer vielfältigen Gesellschaft, aber die Filme,<br />

die wir sehen repräsentieren diese Vielfalt nicht.<br />

In unserem Fall kann aber jeder sein Thema<br />

einbringen in Form seines Films. Ich finde es<br />

wichtig, dass die Leute die Technik nutzen, um<br />

zu filmen und Themen zu finden, die mehr mit<br />

uns und unserem Leben zu tun haben.<br />

Text : Hanna Michel | Bilder: One Shot<br />

TITEL<br />

one-shot-filmfestival.de<br />

Preisverleihung: 17. September 20<strong>21</strong><br />

Kino 8 ½ Saarbrücken


« (MAIS) IL FAUT CULTIVER NOTRE JARDIN »<br />

IBA SPECIAL<br />

IBA-TOOL<br />

Zum vierten Mal wollen wir hier über eine mögliche<br />

Internationale Bauausstellung in der Großregion reden.<br />

Wie beschrieben ist diese mehr als ein Show-Off aktueller<br />

Architekturtendenzen. Es geht um grundsätzliche<br />

Probleme der zukünftigen Entwicklung und um notwendige<br />

Maßnahmen, also Projekte, die unsere Zukunft<br />

besser machen können. Es geht um alles, was auf uns<br />

in den nächsten Jahrzehnten hier in der sogenannten<br />

Grenzregion zukommen könnte. Es geht um das Erkennen<br />

von Gefahr, wir sind die "Danger Seekers". Aber<br />

es geht auch um die Potentiale, die unsere Region zu<br />

einer der besten aller Regionen macht.<br />

Die dazu notwendigen Projekte, die von jedem Bürger<br />

angeregt werden können, werden im IBA-Bureau, das<br />

dem Prä-IBA-Labor folgen soll, evaluiert und dann als<br />

IBA-Projekt initiiert. Diese Prozesse sind demokratisch<br />

und partizipativ und die Entscheidung für die Durchführung<br />

eines solchen obliegt transparenten Abläufen<br />

und Kriterien. Daher sind IBA Projekte präqualifiziert<br />

und können entsprechen gut gefördert werden.<br />

16 IBA SPECIAL


Die IBA-Plant, Future Lab, Weltkulturerbe Völklinger Hütte<br />

Das erste Vor-Projekt der Prä-IBA-Großregion ist bereits<br />

realisiert: Die IBA-Plant befindet sich im Future<br />

Lab des Weltkulturerbe Völklinger Hütte und ist ein begeisternder<br />

Ort der Diskussion, der Ausstellung<br />

und der Pflanzung. Die Themen, die bisher diskutiert<br />

wurden, waren Energie und Lebensmittelproduktion,<br />

das neue Bauhaus in Europa, die Grenzräume zwischen<br />

Lothringen, Saarland und Luxemburg, die Stadt und<br />

die Landschaft. Noch im <strong>Juli</strong> geht es um die Postindustrielle<br />

Landschaft ("Luise", am 7.7.) und um den ländlichen<br />

Raum ("Land", am 16.7.). Abschließend wird es am<br />

3.9. eine Finissage mit Bands aus der Großregion und<br />

Tanzmucke geben.<br />

Und was haben wir bisher gelernt? Dass alle vorgenannten<br />

Themen in Kreisläufen zusammenhängen.<br />

Unsere Welt aber wird von Spezialisten beherrscht.<br />

17 IBA SPECIAL


Zukunftsvision: Stadtboulevard Saarbrücken, Niklas Wulff, Schule für Architektur Saar<br />

Niemand mehr versteht die Dinge des täglichen Bedarfes,<br />

vom An- und Ausschalten irgendeines Gerätes mal<br />

abgesehen. Küchenmixer mit der technischen Komplexität<br />

eines Flugzeuges, Motoren, die man nicht mehr<br />

auseinanderschrauben kann, anonyme Musik aus dem<br />

bedeutungslosen Nichts. Alles clean, alles perfekt, alles<br />

glänzend, keine Kratzer. Wir leben in einer hoch technisierten<br />

Welt, deren Abläufe und Prozesse kaum noch<br />

von Einzelnen überschaut werden können.<br />

Eine IBA hingegen ist, trotz der Komplexität ihrer<br />

Themen und Zusammenhänge, analog. Eine IBA ist ein<br />

Think-Tank, in dem Spezialisten zusammenkommen<br />

und hochkomplexe Zukunftsfragen in Kreisläufen besprechen.<br />

Dafür braucht man Moderation. Das können<br />

Architekten, denn sie wurden dafür ausgebildet, als<br />

Mediator zwischen den Spezialisten zu stehen. Und diese<br />

für Nichtspezialisten zu übersetzen.<br />

18 IBA SPECIAL


Zukunftsvision: Urbanes Dorf Luisenthal, Rojin Zerey, Schule für Architektur Saar<br />

Eine IBA ist also ein Werkzeug, um Konflikte in Gemeinsamkeit<br />

zu verwandeln, um aus dem ICH das WIR zu<br />

machen. Das ist nicht immer leicht. Oftmals reicht Wissen,<br />

Überzeugungsarbeit oder Argumention nicht aus.<br />

Aber eine IBA kann auch eine Waffe sein, a Weapon of<br />

Peace and Happiness. Niemand wird gezwungen werden,<br />

an einer IBA teilzunehmen, die eigeninitiativ von<br />

der öffentlichen Hand veranstaltet wird, weil diese ihr<br />

Potential erkannt hat. Wer mitmacht, der macht mit.<br />

Die nächsten beiden Veranstaltungen der IBA-Plant<br />

können "live" besucht werden, die Hütte ist am 7.7. und<br />

am 16.7. gemäß geltender Bestimmungen offen, Anmeldung<br />

und Akkreditierung durch das Prä-IBA-Werkstattlabor<br />

ist notwendig (info@iba-gr.eu).<br />

Die Finisage findet am 3.9. mit Party und Livemusik<br />

statt. Das "IBA-Export", extra für die IBA-Plant gebraut,<br />

wartet auf uns. Mehr unter www.iba-gr.eu<br />

19 IBA SPECIAL


TRAVELS<br />

POTSDAM<br />

ZWISCHEN WELTERBE UND INNOVATION<br />

20<br />

TRAVELS


Mit rund 180.000 Einwohnern ist das an der<br />

Havel gelegene Potsdam die Hauptstadt des<br />

Landes Brandenburg. Die Wissenschaftsstadt<br />

positioniert sich als malerische Insel in<br />

ausgedehnter Fluss- und Seenlandschaft in<br />

direkter Nachbarschaft zu Berlin. Zu großen<br />

Teilen UNESCO-Welterbe, lässt sich Potsdam<br />

gut selbständig oder per GästeführerIn (in<br />

meinem Fall durch die versierte Doris Grave-<br />

Kotschate) auf facettenreichen Spaziergängen<br />

entdecken. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten<br />

zählen: Die Historische Mitte mit Alter<br />

Markt, Landtag, St. Nikolai und Garnisonskirche.<br />

Weiterhin die Preußischen Schlösser<br />

und Gärten mit Historischer Windmühle und<br />

Schloss Cecilienhof (Potsdamer Abkommen),<br />

die Altstadt mit Holländischem Viertel, der<br />

Kulturstandort Schiffbauergasse mit Hans<br />

Otto Theater, die Medienstadt und der Filmpark<br />

Babelsberg. Alles gut zu entdecken mit<br />

Tram und Bus. Weitere aktuelle Infos zu Unterkünften<br />

und Gastronomie findet man auf<br />

der Webseite: potsdamtourismus.de<br />

Hotel und Apartmenthaus zum Hofmaler<br />

Unmittelbar im holländischen Viertel in der<br />

historischen Altstadt (Gutenbergstraße 73)<br />

erwartet euch das 20<strong>07</strong> fertiggestellte Hotel.<br />

Das massive fünfachsige barocke Typenhaus<br />

holländischer Machart, wurde in den Jahren<br />

1740-1742 erbaut. In der Zeit um 1751 lebte<br />

hier der Hofmaler Friedrich-Wilhelm Bock,<br />

der unter anderem an der künstlerischen<br />

Gestaltung des Schloss Belvedere beteiligt<br />

war. Durch die zentrale Lage empfiehlt sich<br />

das Hotel als idealer Ausgangspunkt um die<br />

zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu entdecken.<br />

Das Hotel verfügt über 16 Doppelzimmer<br />

und 2 Suiten, verteilt auf den modernen<br />

Teil des Hauses und das Holländerhaus. Die<br />

Altsubstanz und die moderne Architektur<br />

ergänzen sich dabei perfekt und machet die<br />

Einzigartigkeit dieses Hauses aus. Auch das<br />

abwechslungsreiche Frühstücksbuffet (im<br />

Sommer auf der Terrasse) lässt keine Wünsche<br />

offen.<br />

hofmaler-hotel-potsdam.de<br />

Park und Schloss Sanssouci / Belvedere/<br />

Pfingstberg und Museum Alexandrowka<br />

Die große Vielfalt der Schlösser und Gärten<br />

in Potsdam ist imposant. Der Park Sanssouci<br />

bildet ein Ensemble von Schlössern und Gartenanlagen,<br />

das im 18. Jahrhundert unter<br />

Friedrich dem Großen begonnen und im 19.<br />

Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm IV. erweitert<br />

wurde. Der Park ist Ausgangspunkt<br />

für alle späteren Parkgestaltungen in Potsdam.<br />

In seinem Mittelpunkt steht Schloss<br />

Sanssouci, die Sommerresidenz Friedrichs<br />

des Großen. Kein anderes Schloss ist so mit<br />

ihm verbunden wie Sanssouci, erbaut nach<br />

seinen Ideen und 1747 vollendet durch Georg<br />

Wenzeslaus von Knobelsdorff. Empfehlenswert:<br />

Die rund 30minütige Innenbesichtigung<br />

mit Audioguide. spsg.de<br />

<strong>21</strong><br />

TRAVELS


Romantisch, kultiviert, geheimnisvoll. So<br />

präsentiert sich das von Friedrich Wilhelm IV.<br />

in Auftrag gegebene und 1847-1863 erbaute<br />

Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg. Potsdams<br />

schönste Aussicht besteht aus einem<br />

historischen Ensemble, zu dem neben dem<br />

Schloss noch der Pomonatempel (von Schinkel<br />

erbauter Teepavillon) und der Lenné-Park<br />

gehören. Das Ensemble ist UNESCO-Welterbestätte.<br />

pfingstberg.de<br />

Nur wenige Gehminuten entfernt befindet<br />

sich das Museum Alexandrowka. Die russische<br />

Kolonie mit Obstgärten ließ König Friedrich<br />

Wilhelm III. von Preußen in den Jahren<br />

1826/27 für zwölf russischen Sänger eines<br />

ehemals aus 62 Soldaten bestehenden Chores<br />

anlegen. Heute sind noch 14 Blockhäuser vorhanden,<br />

meistens in Privatbesitz.<br />

alexandrowka.de<br />

Filmmuseum Potsdam<br />

Der Marstall in der Breiten Straße: Ein Muss<br />

für alle, die Film und Kino lieben. Die Dauerausstellung<br />

erzählt von der wechselvollen<br />

Geschichte des Medienstandorts Babelsberg<br />

(Ufa, DEFA, UFA GmbH) und davon, wie<br />

Filme entstehen. 20<strong>21</strong> blickt das Museum,<br />

1981 gegründet, auf die eigene, 40jährige<br />

Geschichte zurück. Die dargestellten Filme<br />

spiegeln politische Konflikte, Lebensgefühl<br />

und Alltag wider und vermitteln Zusammenhänge<br />

zwischen Zeit- und Filmgeschichte.<br />

Filmgespräche und Diskussionen im eigenen<br />

Kino eröffnen weitere Perspektiven, das Foyer<br />

wird ebenfalls zur Präsentation genutzt. Historiker,<br />

Studenten und Autoren schätzen die<br />

umfangreichen Filmmuseum-Sammlungen.<br />

Covid-19 bedingt wurde die tolle Sonderausstellung<br />

„Mit dem Sandmann auf Zeitreise“<br />

verlängert. Die Hommage zum 60. Jubiläum<br />

(2019) des einstigen DDR-Publikumslieblings<br />

(später gesamtdeutsch) wird anhand von vier<br />

Sets in 35 Vitrinen noch bis 31.12. perfekt präsentiert.<br />

filmmuseum-potsdam.de<br />

Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße<br />

Demokratie statt Diktatur. Mitten im Potsdamer<br />

Stadtzentrum gelegen steht die Gedenkstätte<br />

Lindenstraße für die Geschichte<br />

politischer Verfolgung und Gewalt in den<br />

unterschiedlichsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts<br />

(Nationalsozialismus, sowjetisches<br />

Geheimdienstgefängnis, Untersuchungsgefängnis<br />

des DDR-Staatssicherheitsdienstes).<br />

Nach der friedlichen Revolution wurde aus<br />

dem Gebäudekomplex ein offener Lernort der<br />

Geschichte. Besuche: Individuell oder im Rahmen<br />

von Führungen, Zeitzeugengesprächen,<br />

Projekttagen Sonderausstellungen und öffentlichen<br />

Veranstaltungen. Besonders empfehlenswert:<br />

Die nachhaltigen Zeitzeugengespräche<br />

mit direkt Betroffenen, in meinem<br />

Fall mit dem 1946 geborenen Erhard Neubert,<br />

einem in der DDR 1964 wegen versuchtem<br />

Fluchtversuch Verurteilten und Inhaftierten.<br />

gedenkstaette-lindenstrasse.de<br />

Kultur & Shopping<br />

Es ist ein über Potsdam hinaus angesagter<br />

Schallplattenladen mit vielfältigem CD- und<br />

DVD-Sortiment: Silverspeed Records. Kompetent<br />

geführt von Karsten Czok, der 1992<br />

bereits mit einem Mailorder-Versand begann<br />

und sich dann 2003 zusätzlich für ein überzeugendes<br />

Fachgeschäft entschied. Vinyl-<br />

Freaks kommen hier voll auf ihre Kosten,<br />

inklusive der Ankaufsoption. fb.com/Silverspeed-Records-12<strong>07</strong>63688<strong>07</strong>7019<br />

22<br />

TRAVELS


Im Nostalgie Café versuchen Bärbel Ley und<br />

Olaf Hölzell alten DDR-Charme mit Ost-Produkten,<br />

Vintage-Möbeln und Kaltem Hund/<br />

Karlsbader Schnitten wiederzubeleben.<br />

Weckt Erinnerungen und regt vielfältige<br />

Diskussionen hinsichtlich des Verkaufssortiments<br />

an. Mehr ostdeutsche Produkte und<br />

weniger Ausland würden dem Motto sicher<br />

zugutekommen. nostalgiecafe-potsdam.de<br />

360° Kultur: Das Waschhaus Potsdam hat<br />

sich seit Anfang der 1990er Jahre vom besetzten<br />

Haus zu einem der vielseitigsten<br />

und besucherstärksten Kulturbetriebe des<br />

Landes Brandenburg entwickelt. Mit seinem<br />

bunten und facettenreichen Veranstaltungsprogramm<br />

in den Bereichen Tanz, Bildende<br />

Kunst, Clubkultur sowie Konzert- und Literaturveranstaltungen<br />

erreicht das soziokulturelle<br />

Zentrum über 130.000 Besucher im Jahr.<br />

Zu den Veranstaltungs-Highlights im <strong>Juli</strong> zählen<br />

neben dem Open Air-Kino unter anderem<br />

die Konzerte von Giant Rooks (09.<strong>07</strong>.) und<br />

Mighty Oaks (29.<strong>07</strong>). waschhaus.de<br />

Nicht weniger bekannt und traditionsreich:<br />

Die Kultureinrichtung Lindenpark in Babelsberg,<br />

zu DDR-Zeiten ein staatliches Kulturhaus,<br />

nach der Wende eine der bekanntesten<br />

Konzertbühnen Ostdeutschlands. Seit 2009<br />

ist es mit neuem Träger ein Jugendkultur- und<br />

Familienzentrum mit einem Schwerpunkt auf<br />

musikalische Bildung. August-Höhepunkt: 45<br />

Jahre Karat (05.08.). lindenpark.de<br />

Redaktions-Tipps für Potsdam & Umgebung<br />

• events. Das Potsdamer Stadtmagazin seit<br />

1997. Wissen, was los ist!<br />

stadtmagazin-events.de<br />

• Biosphäre Potsdam. Die geheimnisvolle<br />

Tropenerlebniswelt mit Gastronomie.<br />

biosphaere-potsdam.de<br />

• Huckleberrys Floßstationen. Abenteuer-<br />

Urlaub auf dem Wasser.<br />

flossstationen.de<br />

• Archiv Theodor Fontane. Bedeutender<br />

Vertreter des deutschen Realismus.<br />

fontanearchiv.de<br />

• Museum Barberini. Kunstmuseum im<br />

Zentrum mit Schwerpunkt Impressionismus<br />

(Sammlung Hasso Plattner).<br />

museum-barberini.de<br />

• Potsdamer Rechenzentrum. Mosaik-Bauerbe<br />

der DDR. Der Mensch bezwingt den<br />

Kosmos. rz-potsdam.de<br />

• Eisfrau. Eisdiele/Eismanufaktur. Potsdam-<br />

West und Potsdam-Babelsberg.<br />

fb.com/dieeisfrau<br />

Die Presserecherche wurde unterstützt durch<br />

die Potsdam Marketing und Service GmbH,<br />

speziell von Frau Sophie Jäger.<br />

Text: Frank Keil | Fotos: Frank Keil & PR<br />

23<br />

TRAVELS


BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

INDUSTRIEMUSEUM LAUF<br />

LEBEN & ARBEITEN IM INDUSTRIEZEITALTER -<br />

LEBENDIGE WIRTSCHAFTSWUNDERZEIT<br />

Die mittelfränkische Stadt Lauf a.d. Pegnitz<br />

mit ihren knapp 28.000 Einwohnern gehört zur<br />

Metropolregion Nürnberg. Die verkehrsgünstige<br />

Lage an der bedeutenden Handelsstraße<br />

von Nürnberg nach Böhmen und das starke Gefälle<br />

der Pegnitz haben entscheidend zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung von Lauf a. d. Pegnitz<br />

24<br />

seit dem 11. Jahrhundert beigetragen. Mühlen<br />

und Hammerwerke spielten in der Geschichte<br />

der Stadt eine bedeutende Rolle. Zu den Sehenswürdigkeiten<br />

zählen heute vor allem das<br />

Alte Rathaus, die Kaiserburg (Wenzelschloss),<br />

die betriebsfähige Schleifmühle Reichel, die<br />

Felsenkeller und das Industriemuseum.<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND


Vor den Toren der Altstadt direkt an der Pegnitz,<br />

lässt das Industriemuseum die Lebensund<br />

Arbeitswelt städtischer Arbeiter und Handwerker<br />

von etwa 1900-1970 lebendig werden. In<br />

idyllischer Lage stehen 14 denkmalgeschützte<br />

historische Betriebsgebäude am originalen<br />

Standort mit größtenteils unverfälschter Ausstattung.<br />

Zur „Frühindustrie“ gehören Eisenhammerwerk<br />

und Getreidemühle mit mächtigen<br />

Wasserrädern. Die Abteilung „Städtisches<br />

Handwerk und Gewerbe“ beherbergt selten<br />

in Museen gezeigte Werkstätten (Schuster,<br />

Flaschnerei, Hut- und Schirmmacherei) und<br />

Ladeneinrichtungen (Friseursalon, Adler-Drogerie)<br />

aus der Zeit von etwa 1900-1960. Im<br />

Bereich „Wohnen“ wird mit den 1950er/1960er<br />

Jahren die Wirtschaftswunderzeit anschaulich<br />

dargestellt. „Zur Hochindustrie gehören<br />

das Elektrizitätswerk, eine beeindruckende<br />

Tandem-Dampfmaschine (23 Tonnen schwer)<br />

sowie eine komplette Fabrik (Ventilfabrik Dietz<br />

& Pfriem) aus den 1930er bis 1970er Jahren mit<br />

Gesenkschmiede, Fertigungshalle, Versand,<br />

Lagern und Sozialräumen. Einmalig in Bayern.<br />

Aufgrund meiner persönlichen Sammelleidenschaft<br />

mit Schwerpunkt 1950-1980, erwiesen<br />

sich die komplett eingerichtete Wohnung,<br />

der komplett eingerichtete Friseursalon sowie<br />

die Ausstellung mit Alltagsgegenständen aus<br />

der Wirtschaftswunderzeit als Besuchshöhepunkte.<br />

Das Zeitalter der Nierentische, der<br />

Tütenlampen, der Petticoats und verchromten<br />

Musikboxen hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft<br />

verloren. Die bunten und teils<br />

skurrilen Alltagsstücke (wie der nierenförmige<br />

Blumentisch aus farbigem Resopal) haben für<br />

Ältere einen hohen Wiedererkennungswert<br />

(zum Beispiel das Bett meiner Großeltern) und<br />

wirken auch für Jüngere vorwiegend faszinierend.<br />

Jugend, Kino, Konsum, Musik, Literatur<br />

und die Sehnsucht nach Ferne (besonders Italien)<br />

wird anschaulich dokumentiert.<br />

Laut Peter Kraus (M.A., Stellvertretender Museumsleiter<br />

und zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)<br />

steht im Industriemuseum<br />

„soweit möglich, immer und überall das Selbst-<br />

Erkunden und Ausprobieren im Vordergrund“.<br />

Zudem bietet das Kulturdenkmal zahlreiche<br />

Sonderveranstaltungen (Regionalmarkt,<br />

Dampfmodelltage), Aktionen für Kinder und<br />

vieles mehr an. Auch Führungen/Vorführungen<br />

und museumspädagogische Aktionen sind<br />

nach Voranmeldung für BesucherInnen jeder<br />

Altersgruppe immer möglich. Auch ihr persönliches<br />

Event, unterstreicht Herr Kraus: „Wir sagen<br />

´Herzlich Willkommen´ und freuen uns auf<br />

Ihre Anfrage – ob telefonisch oder per E-Mail.<br />

Wir beraten Sie gerne und finden gemeinsam<br />

Wege für eine gelungene Veranstaltung im Industriemuseum.<br />

Text: Frank Keil<br />

Bilder: Industriemuseum Lauf<br />

INDUSTRIEMUSEUM-LAUF.DE<br />

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Management, Label, Booking Agentur - mal<br />

unter uns: Dir ist nicht oft langweilig, oder?<br />

Nein, mir ist selten langweilig. Tatsächlich kommen<br />

noch zwei Punkte hinzu. Zum einen bin ich<br />

noch Editionär mit Roba zusammen, sprich im<br />

Musikverlagswesen tätig, und habe da einige Autoren<br />

gesignt, die Songs produzieren und schreiben.<br />

Zum anderen habe ich mit Tiavo und Florian<br />

Hennefarth die Merchandise-Vertriebsfirma<br />

Hypecart Merchandise Service gegründet, um<br />

für unsere Künstler eigenes Merchandising über<br />

eigene Webseiten vertreiben zu können.<br />

LUKAS ADAMIDIS<br />

VOM MUSIKER ZUM<br />

MACHER<br />

Lukas Adamidis wurde vom Musiker zum Macher.<br />

Heute ist er Musikmanager (Side By Side Mgmt),<br />

Label-Mitinhaber (Modern Angst), Musikverleger<br />

(zusammen mit der renommierten Firma Roba<br />

Music Publishing in Hamburg) und noch einiges<br />

mehr. Darüber sprachen wir mit dem sympathischen<br />

Wahlsaarbrücker.<br />

Lukas, Du managst Tiavo und Kaffkönig. Du<br />

betreibst mit Florian Hennefarth, dem Kreativkopf<br />

hinter Kaffkönig, das neugeborene<br />

Label Modern Angst und mit ihm und Gloria<br />

Robenek die Agentur Angst Booking. Habe<br />

ich etwas vergessen?<br />

Du hast nix vergessen.<br />

26<br />

Kannst Du skizzieren, wie Dein Werdegang im<br />

Musikbusiness war?<br />

Begonnen hat alles mit dem Schlagzeugspielen;<br />

ich habe in einigen Bands gespielt und<br />

auch Unterricht gegeben. Mit 14 habe ich mein<br />

erstes Konzert veranstaltet. Das waren meine<br />

ersten Schritte in der Musikszene. Dann merkte<br />

ich, dass ich den organisatorischen Part besser<br />

kann als den musikalischen Part und habe ich<br />

beschlossen, an der Universität des Saarlandes<br />

Musikmanagement zu studieren. Dabei habe ich<br />

viele von den Leuten kennengelernt, mit denen<br />

ich heute noch gut vernetzt bin. Im ersten<br />

Studienjahr habe ich mich auch selbstständig<br />

gemacht und einige Projekte mit Carmelo Lo<br />

Porto (Ever Ever Music - d. Verf.) realisiert - u.a.<br />

die Band 8Kids, mit denen wir einen Riesendeal<br />

mit Napalm Records abgeschlossen hatten. Von<br />

da an war ich immer selbstständig tätig, hab die<br />

ersten Managementthemen alleine aufgebaut<br />

und u.a. Fernsehkontakte zu „Circus HalliGalli“<br />

geknüpft. Dann arbeitete ich bis März 2020 mit<br />

Genetikk zusammen und habe jetzt ein neues<br />

Kapitel begonnen.<br />

Interview: Kai Florian Becker | Bild: Lukas Adamidis<br />

MODERNANGST.DE<br />

FB.COM/SIDEBYSIDEMANAGEMENT<br />

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HEIMATMELODIEN


WAS<br />

Das<br />

schlauVV<br />

Schüler-Abo<br />

für 49 €/Monat<br />

saarlandweit &<br />

rund um die Uhr<br />

GEHT?<br />

DU<br />

Das<br />

schlauVV<br />

Azubi-Abo<br />

für 59 €/Monat<br />

saarlandweit &<br />

rund um die Uhr<br />

NICHT!<br />

Sei schlauVV, fahr saarVV!<br />

saarVV.de


GENUSS<br />

EIS<br />

ZEIT FÜR KÜHLEN GENUSS<br />

28<br />

GENUSS


Sag mir, wie du dein Eis magst, und ich sage<br />

dir, wer du bist: Das behauptet die italienische<br />

Psychotherapeutin Marilena Menditto. Ihr zufolge<br />

wählen kämpferische und wagemutige<br />

Personen gerne üppige Eisbecher, wohingegen<br />

besonnene und vorsichtige Zeitgenossen zu<br />

schlichten Kombinationen neigen oder bei einer<br />

Sorte bleiben. Wer es beim Eis gerne weich und<br />

süß mag, fällt bei ihr in die Kategorie „unverbesserlicher<br />

Träumer, der Verrücktheiten und<br />

ein unkonventionelles Verhalten liebt“. Kreative<br />

und fantasievolle Menschen seien immer auf der<br />

Suche nach neuen Geschmacksrichtungen. Letztere<br />

sind hierzulande offensichtlich in der Minderzahl.<br />

Denn Schokolade, Vanille, Haselnuss,<br />

Stracciatella und Erdbeer zählen seit Jahren zu<br />

den beliebtesten Eissorten in Deutschland. Sie<br />

führen auch die Liste an, die der Verband italienischer<br />

Speiseeishersteller in Deutschland UNI-<br />

TEIS im vergangenen Jahr präsentiert hat. Platz<br />

6 bis 10 belegten Joghurt, Latte Macchiato, Sahne-Kirsch,<br />

Mango und Maracuja.<br />

Zurück zu Schokolade: Die Sorte gilt als eine<br />

der ältesten der Welt, wie italienische Rezepte<br />

von 1692 belegen. Sie enthalten außerdem Zimt,<br />

Zucker, Salz, Zitronensaft, verschiedene Früchte<br />

– und Schnee. Erfunden wurde das Eis bereits<br />

in der Antike, wo sowohl in China als auch in<br />

Griechenland Sorbet-ähnliche Süßspeisen genossen<br />

wurden.<br />

29<br />

Ab dem 18. Jahrhundert wurde das Eis in Europa<br />

beliebt. Es wurde erst in Kaffeehäusern,<br />

dann auch auf der Straße angeboten. Die erste<br />

deutsche Eisdiele öffnete 1799 in Hamburg. Bald<br />

darauf kamen die ersten Eismaschinen auf, bei<br />

denen die Masse mit einer Mischung aus Eis und<br />

Salz heruntergekühlt und mithilfe einer Handkurbel<br />

umgerührt wurde. Der große Durchbruch<br />

erfolgte 1876, als der Bayer Carl von Linde den<br />

Kühlschrank erfand.<br />

8 Liter Eis isst jeder Deutsche pro Jahr. Gekauft<br />

wird es vor allem im Supermarkt, seit der Corona-Pandemie<br />

öfter als je zuvor. 2019 gab es<br />

hierzulande rund 9000 Eisdielen. Die, die die<br />

die Krise gut überstanden haben, haben für den<br />

Sommer 20<strong>21</strong> viel mehr als nur Schokolade, Vanille<br />

und Haselnuss in ihren Theken. Superfood-<br />

Eiscreme mit Matcha und Avocado liegen im<br />

Trend, auch veganes, zuckerfreies und proteinreiche<br />

Sorten werden zunehmend angeboten.<br />

Herzhafte Geschmacksrichtungen wie Salami,<br />

Zwiebel, Senf bleiben die Ausnahme, selbst<br />

im Saarland haben sich Maggi- und Lyoner-Eis<br />

nicht durchgesetzt. Doch auch diese Sorten<br />

haben ihre Fans. Es wäre interessant zu wissen,<br />

wie diese von Marilena Menditto charakterisiert<br />

werden würden.<br />

Text: Katharina Rolshausen | Bild: pexels.de<br />

GENUSS


QUEER<br />

LGBTQ AUF ALLEN KANÄLEN<br />

JETZT EINSCHALTEN<br />

In unseren Formar <strong>POPSCENE</strong> QUEER berichtet<br />

unser freier Redakteur Marc Kirch regelmäßig<br />

zu LGBTQ-relevanten Themen. <strong>POPSCENE</strong><br />

QUEER empfangt ihr als medienübergreifendes<br />

Format, über all unsere Kanäle.<br />

Hört rein und klickt euch durch die Beiträge<br />

mit vielen interessanten Gesprächspartnern zu<br />

spannenden Themen.<br />

Zum Beispiel mit dem DFB-Beauftragten für<br />

Vielfalt Christian Rudolph, den Fußballspieler*innen<br />

Sarah Dederscheck und Nicu Burgheim<br />

zum Thema LGBT im Fußball, dem LSVD<br />

Saar zum Walk of Pride SaarLorLux oder dem<br />

Musikjournalisten Falk Schacht zum Thema<br />

Homosexualität im Rap sowie Stuart Cameron<br />

dem Geschäftsführer und Organisator der<br />

renommierten LGBTIQ-Jobmesse Sticks and<br />

Stones. Bleibt bunt und nutzt unser vielfältiges<br />

Programm!<br />

Mehr zum Thema Queer<br />

Jeden Samstag von 19 bis 20 Uhr auf<br />

radio.popscene.club<br />

podcast.popscene.club<br />

auf allen gängigen Podcastplattormen<br />

und auf <strong>POPSCENE</strong> Plus<br />

plus.popscene.club<br />

Text: Redaktion | Bild: pexels.com<br />

30<br />

QUEER


GENUSS<br />

WINEBANK TRIER<br />

NEUER TREFFPUNKT FÜR WEINBEGEISTERTE<br />

32<br />

Vier Privatkeller, zehn Tresore, 240 Fächer,<br />

Platz für 22480 Flaschen: Unterhalb des Zentrums<br />

der ältesten Stadt Deutschlands gibt es<br />

seit Kurzem eine exklusive Location für Vinophile,<br />

die wineBank Trier. „Der Club bietet ausreichend<br />

Platz für ausschweifende Weinverkostungen,<br />

diskrete Meetings und gute Gespräche<br />

unter Weinfreunden“, bringt es Club Manager<br />

Daniel Müller auf den Punkt. Die neue Weinwelt<br />

befindet sich direkt unterhalb der Fuß-<br />

GENUSS


gängerzone im historischen Gewölbekeller des<br />

Alten Posthofs. Es ist der neunte Standort des<br />

Private Members' Club, zu dem nur Mitglieder<br />

und ihre Gäste Zutritt haben. Die Mitgliedsbeträge<br />

beginnen bei 59 Euro im Monat.<br />

Gegründet wurde die wineBANK 2003 in Eltville-Hattenheim<br />

im Rheingau. Mittlerweile gibt<br />

es Franchisepartner in Bühl (Baden), Frankfurt,<br />

Hamburg, Köln, Wachenheim (Pfalz), Wien<br />

und Washington D.C. In Kürze soll die wine-<br />

BANK Sylt in Westerland eröffnen.<br />

Mitglieder können in ihrer „Heimat wineBANK“<br />

eigene Weine lagern und haben mit ihrer<br />

Member’s Card darüber hinaus Zutritt zu allen<br />

Standorten weltweit – meist sogar 24 Stunden<br />

am Tag. Auch die wineBANK Trier ist rund um<br />

die Uhr geöffnet. Das Interieur beeindruckt<br />

mit seinem historischen Flair, den modern gestalteten<br />

Weintresoren und einem perfekt darauf<br />

abgestimmten Lichtkonzept. Im Tasting<br />

Room finden regulär bis zu 25 Personen Platz.<br />

Bei Bedarf lässt sich die Kapazität auf bis zu 50<br />

Personen erhöhen. Zudem gibt es Kooperationen<br />

mit dem Zigarren- & Pfeifenhaus C.Cigars<br />

in Wittlich, der die Smoker’s Lounge betreut,<br />

und mit lokalen Cateringpartnern.<br />

Zum wineBANK-Konzept gehört auch das Ausschanksystem<br />

„By the Glass“, das auf Knopfdruck<br />

perfekt temperierte Weine ausschenkt.<br />

„Neben einer regionalen Auswahl werden wir<br />

unseren Mitgliedern auch eine Bandbreite an<br />

Weinen aus der ganzen Welt anbieten. Das<br />

Sortiment soll möglichst abwechslungsreich<br />

sein. Besondere Highlights und Raritäten werden<br />

natürlich auch dabei sein“, verrät Daniel<br />

Müller, erfolgreicher Unternehmer, engagierter<br />

Gastgeber sowie Experte für Feinkost, Spirituosen<br />

und Wein ist. Er wird in der wineBANK<br />

Trier auch zahlreiche attraktive Genussformate<br />

anbieten, zum Beispiel extravagante Dinner<br />

sowie Verkostungen mit Gastwinzern deutscher<br />

Prestigeweingüter oder internationaler<br />

Spitzenbetriebe.<br />

Text: Katharina Rolshausen<br />

Bilder: Winebank Trier<br />

WINEBANK.DE/TRIER


JOBS<br />

WAS IST<br />

EIN KLEINBETRIEB?<br />

ANZEIGE<br />

Das Kündigungsschutz gewährt sog. Kleinbetrieben<br />

weitgehende Kündigungsfreiheit.<br />

Daher ist es für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen<br />

wichtig zu wissen was denn ein<br />

solcher Kleinbetrieb ist. Geregelt ist dieser in<br />

§ 23 Kündigungsschutzgesetz (KSchG). Dieser<br />

Paragraph führt in der Regel beim ersten<br />

Durchlesen eher zu Verwirrung als zur Klarheit.<br />

Anzahl der Arbeitnehmer*innen<br />

Die Norm hat eine Regelung für sog. Alt-Arbeitnehmer,<br />

also solche die einen Arbeitsvertrag<br />

bis zum 31.12.2003 haben. Hier gilt ein Bestandschutz<br />

soweit noch mind. mehr als 5 Alt-<br />

Arbeitnehmer beschäftigt werden, greift das<br />

KündigungsschutzgesetzFür Arbeitnehmer*innen<br />

die einen Vertrag ab 2004 haben gilt, dass<br />

im Betriebs mind. Mehr als 10 Arbeitnehmer*innen<br />

beschäftigt sein müssen, damit das Kündigungsschutzgesetz<br />

Anwendung findet.<br />

Achtung keine Zählung pro Kopf<br />

Hierbei ist zu beachten, das die Anzahl der Arbeitnehmer*innen<br />

nicht pro Kopf zählt. Arbeitnehmer<br />

mit einer regelmäßigen wöchentlichen<br />

Arbeitszeit von nicht mehr als 20 Stunden mit<br />

0,5 und nicht mehr als 30 Stunden mit 0,75 zu<br />

berücksichtigt.<br />

Weitere Voraussetzung<br />

Weitere Voraussetzung, dass das Kündigungsschutzgesetz<br />

Anwendung findet ist, dass der/<br />

die Arbeitnehmer*in länger als sechs Monate<br />

im Betrieb beschäftigt ist, vgl. § 1 KSchG.<br />

ÜBER DIE AUTORIN:<br />

Maria Dimartino ist Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten<br />

Arbeitsrecht und Beschäftigtendatenschutz. Sie ist als Rechtsanwältin<br />

und Referentin bundesweit tätig. Mehr unter: jurvita.de<br />

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BILLIE MARTEN<br />

Großes, junges Talent<br />

MUSIK-TIPP Ihre Karriere begann früh und auch<br />

eher zufällig, weil ein Video, das ihre Mutter bei<br />

YouTube hochgeladen hatte, schnell die Runde<br />

machte. Von daher überrascht es nicht, dass die<br />

britische Singer-Songwriterin Billie Marten mit<br />

nur <strong>21</strong> Jahren bereits drei Alben auf dem Markt<br />

hat. Ihr neuestes trägt den Titel „Flora Fauna“<br />

und eröffnet mit dem brillanten Ohrwurm „Garden<br />

Of Eden“, einem Song „über Wachstum und<br />

den Wettbewerb, sich als Individuum in einer zunehmend<br />

erstickenden und leeren Gesellschaft<br />

weiterzuentwickeln“ (Marten), der minimalistisch<br />

beginnt, um nach einer Minute groß aufzutischen.<br />

Marten, die eigentlich Isabella Sophie<br />

Tweddle heißt, hat sich von ihren Akustik-Folk-<br />

Wurzeln etwas entfernt, Bass gelernt und laut eigener<br />

Aussage Krautrock gehört. „Flora Fauna“<br />

kann man ohne weiteres dem Indie/Alternative<br />

Rock-Genre zuordnen. Das Erstaunlichste ist die<br />

musikalische Reife der <strong>21</strong>-Jährigen, die selbstbewusst<br />

auftritt und ein wahnsinnig gutes Gespür<br />

für eingängige Melodien und Harmonien hat.<br />

Billie Marten „Flora Fauna“ (Virgin/Universal<br />

Music) billiemarten.com<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Fiction Records<br />

38<br />

FLOTSAM & JETSAM<br />

Noch nicht abzuschreiben<br />

MUSIK-TIPP Flotsam & Jetsam waren im September<br />

2019 zusammen mit Overkill und Destruction<br />

in der Saarbrücker Garage zu Gast und unterstrichen,<br />

dass die betagten Metaller noch nicht abzuschreiben<br />

sind. Jetzt legen sie mit dem Album<br />

„Blood In The Water“ nach, einem Riff- und Trommelfeuerwerk<br />

par excellence. Die beiden Dienstältesten<br />

in der Band, Sänger Eric „A.K.“ Knutson (seit<br />

1983) und Gitarrist Michael Gilbert (erstmals 1985<br />

dabei), sowie Gitarrist Steve Conley (2013), Bassist<br />

Bill Bodily (2020) und Schlagzeuger Ken K. Mary<br />

(2017) setzen alles daran, dass sich kein Staub auf<br />

dem Erbe der legendären Thrash Metal-Band absetzt.<br />

Mit Erfolg. Was wohl auch damit zusammenhängt,<br />

dass sich die Band das Beste aus einer Reihe<br />

Songs rauspicken konnte. In dem etwas ruhigeren<br />

Song „The Walls“ verneigt sich Conley vor dem großen,<br />

ehemaligen Ozzy Osbourne-Gitarristen Jake<br />

E. Lee, dessen Gitarrenspiel diesen Song maßgeblich<br />

beeinflusst haben soll. Auch in dem folgenden<br />

„Cry For The Dead“ schlagen sie ruhigere Töne an,<br />

aber auch nur da - keine Bange!<br />

Flotsam & Jetsam „Blood In The Water“ (Soulfood)<br />

fb.com/flotsamandjetsam.official<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: AFM Records<br />

TIPPS


K.I.Z.<br />

Keine BILD-Fans<br />

MUSIK-TIPP Gerade sind K.I.Z. mit ihrem sechsten<br />

Album „Rap über Hass“ auf Platz eins der deutschen<br />

Charts gelandet. Und das obwohl der physische<br />

Vertrieb (CD und LP) ausschließlich über den<br />

bandeigenen Shop organisiert wurde. Gratulation!<br />

Im Internet fand sich auch ein Video, in dem<br />

ein K.I.Z.-Mitglied höchst selbst eines der bestellten<br />

Pakete packte und dafür sein (letztes?) Shirt<br />

hergab. Die Ware ging sicherlich an eine/einen,<br />

die/der „Mehr als nur ein Fan“ ist, wie ein Song<br />

des Albums heißt. Zwinker, zwinker. K.I.Z. spielen<br />

auf dem Album wieder mit den Worten und versteifen<br />

sich nicht auf (satirische) Provokationen.<br />

Dennoch tänzeln sie in ihren Texten gerne auf der<br />

Grenze zur politischen Unkorrektheit. Dabei geht<br />

es nicht immer um Hass. Apropos, der Albumtitel<br />

bezieht sich auf den „Wir sind mehr“-Auftritt der<br />

Band in Chemnitz, in dessen Nachgang Teile der<br />

Presse die Überschrift „27 Minuten Hass auf Veranstaltung<br />

gegen Hass“ verbreiteten. K.I.Z. waren<br />

so angetan davon, dass sie obendrein noch den<br />

Titelsong einem gewissen <strong>Juli</strong>an Reichelt (BILD)<br />

„widmeten“. Räusper.<br />

K.I.Z. „Rap Über Hass“ (Universal Music)<br />

k-i-z.com<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Vertigo<br />

39<br />

RED FANG<br />

Ohne den letzten Kick<br />

MUSIK-TIPP Normale Videos drehen, das können<br />

die Stoner/Sludge Metaller Red Fang wohl nicht.<br />

Aktuell werden mal mit einem Samurai-Schwert<br />

u.a. Flaschen zerschlagen oder Würstchen in der<br />

Pfanne angebraten („Arrows“), mal sehnt sich ein<br />

„Raubtier“ nach Pizza („Why“). Früher fuhren sie<br />

bereits mit einem Auto durch einen Berg Milchkanister.<br />

Einfallsreich sind sie, die Herren Bryan<br />

Giles (Gitarre, Gesang), Aaron Beam (Bass, Gesang),<br />

David Sullivan (Gitarre) und John Sherman<br />

(Schlagzeug). Ganz nebenbei machen sie auch<br />

Musik. „Arrows“ ist das erste Album seit 2016 und<br />

ihr nunmehr fünftes. Dieses Mal wollten sie machen,<br />

worauf sie Lust hatten. Warum das nicht bei<br />

jeder Band bei jeder Aufnahme Usus ist, das ist<br />

die eine berechtigte Frage. Die andere ist, warum<br />

der Band in fünf Jahren keine Songs mit richtigem<br />

Punch eingefallen sind. „Arrows“ ist kein Reinfall,<br />

doch fehlt den Songs der entscheidende Kick für<br />

den Sprint auf der Zielgeraden, um sich in all den<br />

aktuellen Veröffentlichungen deutlich hervorzuheben.<br />

Das tun definitiv ihre Videos. Auf lange<br />

Sicht hin sollten sie sich vielleicht nicht alleinig<br />

darauf verlassen.<br />

Red Fang „Arrows“ (Membran) redfang.net<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Relapse<br />

TIPPS


WALTER WANDERLEY<br />

Hommage an eine Bossa Nova-Größe<br />

MUSIK-TIPP Der 1932 in Recife geborene und<br />

1986 in San Francisco nach einer Krebserkrankung<br />

verstorbene Walter Wanderley war ein<br />

brasilianischer Organist und Pianist, der mit seiner<br />

Latin- und Bossa-Nova-Musik bekannt wurde.<br />

Wanderley war für seine stakkatoartige Spielart<br />

und die Beherrschung der Hammond-B-3-Orgel<br />

bekannt. Mit 46 aufgenommenen Soloalben in<br />

seiner Diskographie (sowohl in Brasilien als auch<br />

in den USA) erreichte er im September 1966 Platz<br />

26 in den Billboard-Pop-Charts, was einen klaren<br />

Weg für weiteren Erfolg eröffnete. Auf der CD<br />

„The Swinging Sounds Of The Sixties with Walter<br />

Wanderley – From Rio With Love” werden zwei<br />

seiner besten Alben vorgestellt: „From Rio With<br />

Love“ und „Balançando“, letzteres mit Sängerin/<br />

Schauspielerin Neyde Fraga. Zudem wurden sieben<br />

der größten Hits von Wanderley, darunter<br />

„Samba Novo“ und „Melancolia“ der CD als Bonus<br />

hinzugefügt, so dass eine beachtliche Spielzeit<br />

von über 75min zusammenkommt.<br />

Walter Wanderley „The Swinging Sounds Of<br />

The Sixties With Walter Wanderley”<br />

(inakustik/Aquarela do Brasil) in-akustik.de<br />

Text: Frank Keil | Bild: PR<br />

40<br />

AMPARANOIA<br />

Spanischer Mestizo.-Sound<br />

MUSIK-TIPP Vor rund einem Jahr hat Amparanoia-Frontfrau<br />

Amparo Sánchez mit der CD<br />

„La Nina y el Lobo“ ihre leidvolle Autobiografie<br />

schonungslos musikalisch aufgearbeitet. Jetzt<br />

kehrt sie mit ihrer angestammten Formation für<br />

das neue Album „Himnopsis Colectiva“ zurück.<br />

Auch wenn es das erste Studio-Album der Band<br />

seit 2006 ist (2018 erschien eine Best Of), hat<br />

sich musikalisch kaum etwas geändert: Amparanoia<br />

bleiben das tonangebende Aushängeschild<br />

des Mestizo-Sound. Alle 10 Titel handeln textlich<br />

vom besonderen Jahr 2020, sprühen musikalisch<br />

voller Energie und folgen stets dem Band-Motto<br />

„rebeldia y alegria“. Auch wenn Cumbia, Reggae<br />

und Rumba dominieren, gibt es jede Menge weitere<br />

Weltmusik-Einflüsse zu hören, die auf dem<br />

bandeigenen Label Mamita Records veröffentlicht<br />

werden. Mit Anspieltipps wie „Mi Genética“, „Yo te<br />

Doy“ oder „Cumbia Perfecto“ unterstreicht das<br />

Sextett, zu dem auch der kubanische Trompeter<br />

Jose Alberto Varona gehört, seinen Stellenwert<br />

über die Szene hinaus.<br />

Amparanoia “Himnopsis Colectiva” (Mamita<br />

Records/Galileo MC) amparanoia.com<br />

Text: Frank Keil | Bild: PR<br />

TIPPS


STEFANIE HEINZMANN<br />

Druckvolles Pop-/Rock-Statement<br />

MUSIK-TIPP Die sympathische Schweizer Sängerin<br />

Stefanie Heinzmann ist seit ihrem erfolgreichen<br />

Debütalbum „Masterplan“ (2008) eine<br />

feste und ernstzunehmende Größe im deutschsprachigen<br />

Raum. Ihr musikalisches Spektrum<br />

reicht von Soul & Funk über Pop bis hin zu Rock<br />

und elektrischen Ausflügen. Mit „Labyrinth“ hat<br />

sie aktuell ihre sechste CD veröffentlicht, aus<br />

der vorab vier Singles, darunter „Colors“ und<br />

„Would You Still Love Me“ erschienen. Die 2020<br />

mit dem Swiss Music Award ausgezeichnete<br />

Künstlerin widmet sich thematisch erneut dem<br />

facettenreichen Themenfeld Liebe und setzt die<br />

insgesamt 10 Stücke äußerst tanzbar in gewohnter<br />

Qualität um. Auch mit ihrem intensiven<br />

Engagement für UNICEF Schweiz und die Deutsche<br />

KinderhospizSTIFTUNG lässt sie nachhaltig<br />

aufhorchen. Derzeit ist sie in der achten Staffel<br />

von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“<br />

beim TV-Sender VOX zu erleben, während sich<br />

Anspieltipps wie „Believe“ in der Zwischenzeit<br />

zu Hits entwickeln.<br />

Stefanie Heinzmann „Labyrinth“ Universal Music<br />

Group) stefanieheinzmann.de<br />

Text: Frank Keil | Bild: PR<br />

41<br />

PAUL WELLER<br />

Modern Power Pop<br />

MUSIK-TIPP Paul Weller – der mittlerweile 63jährige<br />

´Modfather´, der von den späten 1970er<br />

Jahren bis zum Jahr 1990 die englische & europäische<br />

Musikszene mit seinen Bands The Jam<br />

und The Style Council maßgeblich prägte, legt<br />

mit „Fat Pop (Volume 1)“ sein 16. Studioalbum<br />

vor. Weller, der auch als eine Art Gründungsvater<br />

des englischen Brit-Pop gilt, beweist damit<br />

nachhaltig sein Talent als Songwriter, Sänger<br />

und Musiker. Nachdem er wie viele KollegInnen<br />

2020 seine gesamte Tour verschieben musste,<br />

arbeitete der Londoner stattdessen an neuer<br />

Musik. Sein Album mit den 12 neuen Titeln umfasst<br />

treibende Synthesizer-Stücke, sinfonischen<br />

Pop bis hin zu filigranen Balladen. Dabei sind<br />

auch eine Reihe von Gaststars: Andy Fairweather<br />

Low, Lia Metcalfe von The Mysterines sowie Wellers<br />

Tochter Leah aus der Ehe mit Sängerin Dee<br />

C Lee. Neben bedeutsamen Titeln Marke „That<br />

Pleasure“ oder „Shades Of Blue“ überzeugt vor<br />

allem die Iggy Pop-Hommage „Moving Canvas“.<br />

Und Weller beweist einmal mehr, dass ihm die<br />

Ideen nicht auszugehen scheinen.<br />

Paul Weller „Fat Pop (Volume 1”)<br />

Polydor/Universal paulweller.com<br />

Text: Frank Keil | Bild: PR<br />

TIPPS


DEAD PIXELS<br />

Zwei verschiedene Leben/Welten<br />

SERIEN-TIPP Wenn die Geschehnisse in dem fiktiven<br />

Computer-Rollenspiel „Kingdom Scrolls“<br />

wichtiger sind als das reale Leben... das erleben<br />

die drei Freunde Meg (Alexa Davies), Nicky (Will<br />

Merrick) und Usman (Sargon Yelda) in „Dead<br />

Pixels“, einer britischen Sitcom aus dem Jahr<br />

2019. Die erste Staffel umfasst sechs Folgen à<br />

25 Minuten und zeigt, wie sie versuchen, zwischen<br />

realer und virtueller Welt klarzukommen.<br />

Wobei ihnen das in dem Spiel deutlich besser<br />

gelingt. Dort treten sie selbstbewusst und<br />

stark auf; abseits davon offenbaren sie einige<br />

soziale Schwächen. Das ist aber nichts im Vergleich<br />

zum tollpatschigen, kindischen Russell<br />

(David Mumeni), dem Neuen auf Megs Arbeit,<br />

der sich mit aller Macht mit ihr anfreunden und<br />

Teil ihrer Gaming-Gang werden will. In eine verschworene<br />

Gemeinschaft reinzukommen, das<br />

erweist sich erwartungsgemäß als schwierig.<br />

Während die Protagonisten zwei verschiedene<br />

Leben führen - eins in der realen und das andere<br />

in der Spielewelt -, sehen die Zuschauer auch<br />

zwei Arten von Serien: eine klassische Sitcom<br />

und eine Animationsserie.<br />

„Dead Pixels: Staffel 1“ (Polyband)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: BBC<br />

42<br />

HUSS<br />

Erste Staffel des „Irene Huss“-Ablegers<br />

FILM-TIPP „Huss - Verbrechen Am Fjord“, der<br />

Ableger der schwedischen TV-Serie „Irene Huss,<br />

Kripo Göteborg“, könnte eine weitere qualitative<br />

hochwertige skandinavische Krimiserie sein.<br />

Aber dann bogen die Drehbuchautoren Jörgen<br />

Bergmark, Peter Lindblom und Stefan Thunberg<br />

irgendwo falsch ab und hatten die Idee, noch<br />

einen ganzen Aktenschrank voller Klischees in<br />

die Stories einzuarbeiten. Gewalt gegen Verdächtige,<br />

Misstrauen und Machtmissbrauch<br />

unter den Kollegen, Chauvinismus, gefälschte<br />

(oder absichtlich geschönte) Einsatzprotokolle,<br />

Blauäugigkeit, Sex mit einem Kollegen und eine<br />

Polizeianwärterin, die ein Gewaltopfer heimlich<br />

und spontan bei sich einquartiert. Die Liste<br />

der Klischees, allein basierend auf den ersten<br />

beiden Folgen, ist absurd lang. Weniger wäre<br />

durchaus mehr gewesen. So muss die Hauptakteurin<br />

Katarina Huss (Karin Franz Körlof),<br />

Tochter der erfahrenen Polizisten Irene Huss<br />

(Kajsa Ernst), zwischen all diesen Klischees und<br />

Fettnäpfchen hektisch hin und her balancieren<br />

und hat gar keine Zeit, das anzuwenden, was<br />

sie hoffentlich auf der Polizeischule gelernt hat.<br />

„Huss: Staffel 1“ (edel:motion)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: ZDF<br />

TIPPS


MINARI<br />

Wo wir Wurzeln schlagen<br />

FILM-TIPP Als Jacob Yi und seine Frau Monica<br />

mit ihren Kindern Anne und David aus Südkorea<br />

nach Amerika immigrieren, leben sie zunächst in<br />

Kalifornien, wo die Eltern in einer Geflügelfabrik<br />

ein mageres Einkommen verdienen. Jacob will jedoch<br />

mehr für seine Familie und träumt von einer<br />

eigenen Farm. Die Familie zieht deshalb nach<br />

Arkansas und lebt fortan in einem Wohnwagen,<br />

dessen Vorbesitzer jedoch an dem Versuch, das<br />

Land zu bewirtschaften, scheiterte. Doch Neuanfänge<br />

sind immer eine Herausforderung und herauszufinden,<br />

was das Beste für die Familie ist, geschweige<br />

denn eine 50-Hektar-Farm zu gründen,<br />

um koreanisches Obst und Gemüse anzubauen<br />

und zu verkaufen, ist leichter gesagt als getan.<br />

Aber inmitten von aufrichtigen Versprechungen,<br />

kulturellem Unbehagen, flüchtigen Hoffnungen<br />

und der allgegenwärtigen Bedrohung durch ein<br />

finanzielles Desaster ist Jacob überzeugt, dass er<br />

ihr eigenes Stückchen Eden in der reichhaltigen,<br />

dunklen Erde von Arkansas gefunden hat. Regie:<br />

Lee Isaac Chung.<br />

„Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“<br />

kommt am 15.<strong>07</strong>. in die Kinos. Genre: Drama<br />

Text: Antonia Weber | Bild: Josh Ethan Johnson/<br />

Prokino/ A24<br />

43<br />

GAZA MON AMOUR<br />

Phallus und die Liebe<br />

FILM-TIPP Gaza, heute. Der sechzigjährige Fischer<br />

Issa lebt im Hafen von Gaza und ist heimlich<br />

in die geschiedene Schneiderin Siham verliebt,<br />

die gemeinsam mit ihrer Tochter Leila auf<br />

dem Markt arbeitet. Als er eines Tages in seinen<br />

Fischernetzen eine antike Phallusstatue des griechischen<br />

Gottes Apollo entdeckt, versteckt Issa<br />

sie zunächst, da er nicht weiß, was er mit diesem<br />

geheimnisvollen und mächtigen Schatz anfangen<br />

soll. Doch tief in seinem Inneren spürt er, dass<br />

diese Entdeckung sein Leben für immer verändern<br />

wird. Seltsamerweise beginnt sein Selbstvertrauen<br />

zu wachsen und schließlich beschließt er, sich Siham<br />

zu nähern und sie endlich anzusprechen. Als<br />

die Hamas die Existenz dieses mysteriösen Fundes<br />

entdeckt, beginnen für Issa die Probleme. Wird es<br />

ihm gelingen, Siham seine Liebe zu gestehen? Regie:<br />

Arab Nasser, Tarzan Nasser<br />

„Gaza mon Amour“<br />

kommt am 22.<strong>07</strong>. in die Kinos.<br />

Genre: Komödie, Drama<br />

Text: Antonia Weber | Bild: 20<strong>21</strong> Alamodefilm<br />

TIPPS


LESELUST<br />

CHRISTIAN HANDEL<br />

AUTOR UND PHANTASTIK-EXPERTE AUS BERLIN<br />

44<br />

LESELUST


Aus der Phantastik-Szene ist der frühere Blogger<br />

Christian Handel seit Jahren nicht wegzudenken.<br />

Seit 2017 schreibt er selbst – über märchenhaftes<br />

und queeres.<br />

„Rosen und Knochen“ ist 2017 im Drachenmond<br />

Verlag erschienen. Um was geht es?<br />

Mein Erstling ist ein Fantasy-Roman, der von den<br />

düsteren, inzwischen oft vergessenen Wurzeln<br />

der Grimm’schen Märchen inspiriert ist. Schneeweißchen<br />

und Rosenrot sind hier die Decknamen<br />

zweier Dämonenjägerinnen, die damit beauftragt<br />

werden, den Geist der Hänsel & Gretel-Hexe<br />

zu exorzieren. Bei mir sind die beiden keine<br />

Schwestern, sondern ein lesbisches Liebespaar.<br />

Das Buch transportiert die beiden Themen, die<br />

Dir literarisch am Herzen liegen: märchenhafte<br />

Motive und queere Figuren. Wie äußern sich<br />

diese in Deinen anderen Büchern?<br />

Diese Themen sind mir so wichtig, dass ich sie in<br />

fast alle meine Werke einbinde. Mal offensichtlicher,<br />

wie etwa bei Rowan & Ash. Einerseits ist das<br />

ein phantastisches Abenteuer, in dem die Magie<br />

eines Inselkönigreichs plötzlich zur Bedrohung<br />

seiner Bewohner wird. Hauptsächlich erzählt<br />

der Roman jedoch die Geschichte eines jungen<br />

Herzogssohns, der zwar die Thronfolgerin des<br />

Landes heiraten soll, sich aber in den Prinzen des<br />

Nachbarlandes verliebt. In meinem Nearfuture-<br />

Thriller Becoming Elektra / I am Elektra ist das<br />

schon etwas komplizierter: Hektor, Elektras Bruder<br />

und eine wichtige Nebenfigur, ist bisexuell.<br />

Die Märchenanspielungen habe ich hier als Metapher<br />

mit eingebaut.<br />

Woher stammt unsere Faszination für Märchen?<br />

Jede Generation deutet Märchen neu. Außerdem<br />

wecken viele ikonische Bilder wie der giftige<br />

Apfel oder die goldene Gans nostalgische<br />

Gefühle. Wenn man diese Märchen, die in den<br />

letzten Jahrzehnten immer stärker weichgespült<br />

wurden, von ihrer dunklen, erwachsenen Seite<br />

beleuchtet und literarisch hinterfragt, weshalb<br />

Cinderellas Tanzschuh aus Glas ist oder wer den<br />

Zauberspiegel erschaffen hat, übt das zusätzlichen<br />

Reiz aus.<br />

Warum schreibst Du queere Phantastik?<br />

Weil mir diese Geschichten als Kind und Jugendlicher<br />

gefehlt haben. Ich wollte jemanden wie mich<br />

selbst als Protagonist von Abenteuern sehen.<br />

Interview: Tanja Karmann | Bild: Damian Collard<br />

CHRISTIANHANDEL.DE<br />

Alles Rund um die Welt der Bücher<br />

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FANTASTIK<br />

ANJA BAGUS<br />

STEAMPUNK-EXPERTIN AUS ESSEN<br />

46<br />

FANTASTIK


Schreiben allein ist für Anja Bagus zu wenig:<br />

Mit ihren Steampunk-Romanen erschafft die<br />

Autorin eine neue Welt, die von treuen Fans<br />

zum Leben erweckt wird.<br />

Mit dem „Amt für Ætherangelegenheiten“<br />

sind Deine Bücher zum Leben erwacht. Wie<br />

kam es dazu?<br />

Ich habe meine ersten Bücher in der Steampunk-Szene<br />

verschenkt und hatte schon ein<br />

paar Monate später tatsächlich den ersten Cosplayer.<br />

Das war schon ein großartiges Erlebnis.<br />

Dann meldete sich jemand bei mir und meinte,<br />

mein Roman wäre so visuell anregend, dass er<br />

gerne einen Film dazu drehen würde. Ich dachte<br />

erst so: jaja. Aber wir haben das tatsächlich<br />

gemacht. Auf YouTube kann man sich "Heute<br />

ist noch kein Amt" anschauen. Die kleine Gruppe,<br />

die diesen Film zusammengedreht hat,<br />

hatte dann auch Lust, auf der RPC einen Stand<br />

zu buchen. Wir hatten diesen tollen Stand, den<br />

mein Mann aus Schrankrückwänden und Tapete<br />

geklöppelt hatte … Die Leute fanden das<br />

toll. Nach ein paar solcher Auftritte verselbstständigte<br />

sich das Ganze. Das Amt wurde eine<br />

wirkliche Institution, mit mehr als 100 Beamten<br />

und Außenstellen.<br />

Wie definierst Du Steampunk?<br />

Am besten ist es für mich eine Mischung aus<br />

dem klassischen Abenteuerroman - also sowas<br />

wie Indiana Jones - und dem wilden Mix aus<br />

Retrodesign und Futuretech. Der moderne<br />

Computer, der aussieht wie eine der liebevoll<br />

gestalteten Maschinen des 19. Jahrhunderts.<br />

Wichtig ist, dass die Menschen im Aufbruch<br />

sind und es etwas Unbekanntes gibt, etwas erforscht<br />

werden kann. Mich faszinieren weniger<br />

die düsteren Dampfmaschinenvisionen, sondern<br />

eher die gesellschaftlichen Auswirkungen<br />

einer Welt, die im Wandel ist.<br />

Was fasziniert Dich an Steampunk?<br />

Vor allem die Möglichkeit, etwas völlig Abstruses<br />

passieren zu lassen. Maschinen zu erfinden,<br />

mit denen man Geister hören kann.<br />

Einen Mannwolf Beamten werden zu lassen.<br />

Eine Frau mit Superkräften zu einer schlichten<br />

Straßenpolizistin zu degradieren. Das Abstruse<br />

ist dann aber nicht das Wichtigste. Das Thema<br />

ist eigentlich immer: Wie geht der Mensch mit<br />

sich und den anderen um? Die Maschinen oder<br />

die Veränderten sind nur Spiegel, Metall- oder<br />

fleischgewordene Abbilder von tief innenliegenden<br />

Charaktermerkmalen.<br />

Interview: Tanja Karmann | Bild: Werner Kesting<br />

ANJA-BAGUS.DE<br />

Mehr über Fantastik<br />

hörst du auf RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB und<br />

PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />

MIT<br />

AUF TOUR<br />

POSTERING FLYERING<br />

SOCIAL MEDIA FILM<br />

SCREENS MERCH<br />

PARTNER DER VERANSTALTER IN DER REGION <strong>POPSCENE</strong>.CLUB | 0681 958039<strong>21</strong>


Kultur<br />

kalender<br />

UNTERSTÜTZT VON


POP GOES ON!<br />

Konzertreihe des PopRates<br />

Mitten im ersten Corona-Lockdown – hat der<br />

PopRat zusammen mit der Oliver Elm Marketing<br />

(O.E.M.) ein Konzept zur Soforthilfe für saarländische<br />

Bands/Acts und zugleich für saarländische<br />

Clubs und Spielstätten entwickelt. O.E.M.<br />

hatte dafür 10.000 Euro Soforthilfe ausgelobt.<br />

Das Motto: Gage sofort, Gig nach der Corona-<br />

Krise. Die Oliver Elm Marketing GmbH (O.E.M.)<br />

buchte zusammen mit dem PopRat Saarland<br />

eine Konzertreihe saarländischer Bands in saarländischen<br />

Spielstätten für unmittelbar nach der<br />

Corona-Zeit. In der „Pop goes on“-Reihe werden<br />

zahlreiche saarländische Bands und Musikacts in<br />

saarländischen Clubs und Live-Spielstätten präsentiert.<br />

Der Ticketerlös fließt direkt und unmittelbar<br />

in die Kassen der Clubs und Spielstätten<br />

und wird von den Clubs selbst organisiert.<br />

Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />

49<br />

Samstag, 17. <strong>Juli</strong>:<br />

Kaysa, Mauerpfeiffer, Saarbrücken<br />

Freitag, 3. September:<br />

Mother, Garelly-Haus, Saarbrücken<br />

Samstag, 4. September:<br />

Trallskogen, Kurhaus Harschberg, St. Wendel<br />

Freitag, 10. September:<br />

4Fliegen, JUZ, Neunkirchen<br />

Donnerstag, 17. September:<br />

Indecent Behaviour, Studio 30, Saarbrücken<br />

Donnerstag, 17. September:<br />

Southern Caravan Breath, Inselgarten, Saarlouis<br />

Freitag, 22. Oktober:<br />

Helmut Eisel & Christina Theis, Zum Hirsch,<br />

Saarbrücken<br />

Samstag, 30. Oktober:<br />

Final Heat Band, Kunstwerk, Saarbrücken<br />

Freitag, 5. November:<br />

Duo Realize, Gasthaus Elch, Riegelsberg<br />

Samstag, 13. November:<br />

Storky Bones, Bahnhof, Niederwürzbach<br />

Samstag, 27. November:<br />

Sonnhalter, Terminus, Saarbrücken<br />

TERMINE


01. <strong>Juli</strong> // 18.00 Uhr & 02. <strong>Juli</strong> // 17.00 Uhr<br />

Die Abenteuer des<br />

Huckleberry Finn<br />

>> Theater / Theatre<br />

Theater Trier<br />

Die beiden besten Freunde Huck und Jim begeben<br />

sich mit einem Floß auf eine gefährliche<br />

Reise auf dem Mississippi. Huck versteckt sich<br />

vor seinem Vater und Sklave Jim ist gerade<br />

aus seiner Gefangenschaft geflohen. Während<br />

das Geld immer knapper wird und sie von zwei<br />

Kopfgeldjägern gejagt werden, treffen sie auf<br />

eine seltsame Theatergruppe…<br />

03. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

Sommerserenaden<br />

>> Musik / Musique<br />

TiV im Innenhof des Theater Überzwerg<br />

Grusel-Klassiker von Edgar Allen Poe. Gemeinsam<br />

mit dem Erzähler untersucht Auguste<br />

Dupin im Paris des 19. Jh. einen unerklärlichen<br />

Mordfall mit zwei bestialisch zugerichteten<br />

Leichen. Dank seines brillanten analytischen<br />

Verstandes gelingt es Dupin, den Doppelmord<br />

aufzuklären. Mit Eva Kammigan.<br />

<strong>07</strong>. <strong>Juli</strong> // 20.00 Uhr<br />

Alois<br />

>> Musik / Musique<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Das Schweizer Synthie-Pop-Quintett ,,Alois‘‘ hat<br />

seine eigene Welt des tanzorientierten Artpop<br />

geschaffen. Das Songwriting kombiniert das,<br />

was die Band grob Karibik-Disco nennt: alle<br />

Arten karibischer und afrikanischer Musik mit<br />

Elementen zeitgenössischer Electronica, 80er-<br />

Synth-Wave, Balearen, Dub und einem Hauch<br />

von Trap. Es ist ein hybridisierter Pop mit einer<br />

starken Vorliebe für die Tanzfläche.<br />

<strong>07</strong>. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

Martin Schmitt: Bässdoff<br />

>> Comedy / Comédie<br />

TUFA Trier (Innenhof)<br />

Martin Schmitt präsentiert das Beste in Form einer<br />

perfekten Melange aus eigenen bayrischen<br />

Songs und Gedichten, Blues, Boogie Woogie<br />

und Harlem Stride Piano. Das hat "Die Welt"<br />

schon längst erkannt, als sie schrieb: "Improvisationsgenie<br />

spielt mit Tasten wie mit Worten."<br />

08. <strong>Juli</strong> // 20.00 Uhr<br />

Melenas<br />

>> Musik / Musique<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Die aus dem spanischen Pamplona stammende<br />

Garagen-Rock-Band Melenas wird mit ihren flirrenden<br />

Gitarren, süßen Melodien und eingängigen<br />

Rhythmen mit einem Hauch von sonnigem<br />

Psy, Fans von The Feelies, Stereolab und Jangle-<br />

Pop-Fans zum Verlieben bringen.<br />

09. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

So schön ist Isfahan<br />

>> Musik / Musique<br />

TiV im Innenhof des Theater Überzwerg<br />

Wanderer zwischen den Welten, das sind<br />

Moschgan Ebrahimi und Arash Talebi. Sie ist<br />

1965 in Quierschied, er 1992 in Isfahan geboren.<br />

Sie durfte in Freiheit aufwachsen. Er musste<br />

flüchten. Mit Moschgan Ebrahimi und Arash<br />

Talebi(Santur)<br />

50<br />

TERMINE


09. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

LUAH<br />

>> Musik / Musique<br />

TiV im Innenhof des Theater Überzwerg<br />

Mal sanftmütig, dann wieder roh, mal schwebend,<br />

dann wieder geerdet - authentisch und<br />

verträumt: Die Band LUAH hat mit ihren Arrangements,<br />

der ungewöhnlichen Instrumentierung<br />

und der Symbiose von Jazz/Pop/Folk und<br />

brasilianischer Musik „eine eigene Nische (…)<br />

erarbeitet“ (Stefan Franzen, Jazzthing).<br />

Ab 10. <strong>Juli</strong><br />

Mosel Musikfestival<br />

>> Musik / Musique<br />

Verschiedene Spielstätten '<br />

entlang der Mosel<br />

Über zwanzig vollkommen verschiedene<br />

Konzertveranstaltungen, mit erprobten Sicherheits-<br />

und Hygienekonzepten, laden zu<br />

Begegnungen mit Ausnahmemusikern wie Kit<br />

Armstrong oder The Tallis Scholars ein, haben<br />

Raum für Jazz und experimentelle digitale Formate<br />

ohne Live-Musik, um in ganz besondere<br />

Orte oder Stimmungen einzutauchen.<br />

10. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

Zwischenhausen<br />

Poetische Lieder und Texte<br />

>> Musik / Musique<br />

TiV im Innenhof des Theater Überzwerg<br />

Ein Fundstück während eines Spaziergangs<br />

durch das sommerlich heiße Marburg; eine kurze<br />

Straße, mit langanhaltendem Abgang: zwischen<br />

den Orten, den Zeiten, den Strömungen,<br />

den Stühlen. Will auch heißen: Annäherung an<br />

das Grande Finale, Rückbesinnung, Diesseitsdünke.<br />

Mit Sigi Becker (Rezitation, Gesang,<br />

Gituarre) und Karl-Heinz Heydecke (Giturarre,<br />

Geige und mehr)<br />

10. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

Ecological Anxiety<br />

Disorder<br />

>> Tanz // Danse<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Zwischen Reisebericht und Mythologie nimmt<br />

"Ecological Anxiety Disorder" den Betrachter<br />

mit auf eine Expedition mitten in die Ozeane,<br />

mitten ins Herz des 7. Kontinents, dieses Plastikmonsters<br />

unserer heutigen Gesellschaft. Die<br />

Seeungeheuer treffen dann auf die Symptome<br />

eines neuen Krankheitsbildes: ÖkoAngst. Eine<br />

gut dokumentierte, poetische und verstörende<br />

Odyssee, die dazu einlädt, die Tiefen des Meeres<br />

und die Tiefen menschlicher Ängste zu erkunden…<br />

11. <strong>Juli</strong> // 17.00 Uhr<br />

Rilkes kontroverse<br />

Jugenderzählung<br />

>> Musik / Musique<br />

Theater im Viertel<br />

Innerhalb einer Nacht schrieb der 23jährige Rilke<br />

die Geschehnisse um frühe Liebe und Tod des<br />

Fähnrichs Christoph Rilke im Türkenkrieg von 1663<br />

nieder. 1912 als Nr. 1 in der berühmten Insel-Reihe<br />

veröffentlicht, wurde der Bestseller mit mehr<br />

als einer Million Exemplaren Rilkes erfolgreichste<br />

Buchveröffentlichung. Viktor Ullmanns Konzert-<br />

Melodram für Sprecher und Klavier. Mit Ralf Peter<br />

(Rezitation, Konzept) und Thomas Layes (Klavier).


16 <strong>Juli</strong> bis Samstag, <strong>07</strong> August<br />

Echternach Summer<br />

Concerts<br />

>> Musik / Musique<br />

Für die neue Eventserie Echternach Summer Concerts<br />

vereinen sich mit dem Trifolion, dem den<br />

Atelier und e-Lake die drei Größen der luxemburgischen<br />

Kulturszene. Auf die Besucher warten<br />

Live-Konzerte von nationalen und internationalen<br />

Künstlern unterschiedlicher Musikrichtungen in<br />

der einzigartigen historischen Kulisse der Abteistadt<br />

Echternach.<br />

16 - 19 <strong>Juli</strong> sowie 22 - 28 <strong>Juli</strong>: Echterlive Festival<br />

20 - 31 <strong>Juli</strong> sowie 01 August: den Atelier<br />

06 - <strong>07</strong> August: e-Lake Festival<br />

16. <strong>Juli</strong> // 20.00 Uhr<br />

Mutiny On The Bounty<br />

>> Musik / Musique<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Groovige Rhythmen, Gitarrenakrobatik und wilde<br />

Live-Shows sind nur einige der Wörter, die einem<br />

in den Sinn kommen, wenn man an Mutiny On<br />

The Bounty denkt. Seit über 15 Jahren präsentieren<br />

die Besten Luxemburgs ihre einzigartigen<br />

SoundTourneen mit Acts wie And So I Watch You<br />

From Afar oder Biffy Clyro und festigen sich ihren<br />

Status als eine der renommiertesten und originellsten<br />

Bands.<br />

17. <strong>Juli</strong> // 20.00 Uhr<br />

The Wicker Man<br />

>> Kino / Cinema<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Der Film, der das Folk-Horror-Genre ins Leben rief.<br />

Ein Klassiker, den man auf keinen Fall verpassen<br />

sollte. Alles an diesem Film, von Anfang bis Ende<br />

(und was für ein Ende!), ist Psyche, schräg, exotisch,<br />

und der Soundtrack (aus dem Genre 'weird<br />

folk ') ist nicht der Rest.<br />

22. <strong>Juli</strong> // 20.00 Uhr<br />

JEALOUS<br />

>> Musik / Musique<br />

Kulturfabrik Luxemburg<br />

Die Berliner Jealous sind bekannt für ihren<br />

lauten und unscharfen Sound zusammen mit<br />

chaotischen und energiegeladenen Live-Shows.<br />

Das Trio; Paz, Adi und Uri haben sich vor Jahren<br />

in der Underground-Szene von Tel Aviv kennengelernt.<br />

Nun leben sie in Berlin und nehmen<br />

aktiv an der lokalen Musikszene teil.<br />

28. <strong>Juli</strong> // 19.30 Uhr<br />

Eva Eiselt: Wenn Schubladen<br />

denken könnten<br />

>> Kabarett / Cabaret<br />

TUFA Trier (Innenhof)<br />

Eva und ihr wilder Mix aus Kabarett, Theater und<br />

kreativem Wahnsinn sind eine Klasse für sich. Ein<br />

Abend mit Eva Eiselt ist wie Kurzurlaub und hat<br />

auf holidaycheck 98% Weiterempfehlungen.<br />

Ihre Themen sind von zentraler Lage, ihre Ausstattung<br />

hochwertig, absolut empfehlenswert.<br />

NOCH MEHR KULTUR FINDEST DU AUF <strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />

52<br />

TERMINE


EXPERIMANCE<br />

FESTIVAL<br />

Erleben und Entdecken<br />

Diesen Sommer findet zum ersten Mal das Experimance<br />

Festival statt. Als Klangkunst Veranstaltung<br />

2016 im Mauerpfeiffer gestartet, hat<br />

sich das Projekt über die Jahre zu einer Institution<br />

der jungen, freien Szene in Saarbrücken<br />

entwickelt. Nun ist es an der Zeit das Ganze auf<br />

eine größere Bühne zu bringen. Über mehrere<br />

Locations in Saarbrücken verteilt, präsentieren<br />

Experimance ein transdisziplinäres Festival<br />

mit Ausstellungen, Performances, Konzerten,<br />

Workshop und Vorträgen, welches durch seine<br />

inhaltliche Gestaltung ein Alleinstellungsmerkmal<br />

in der Region hat. Das Team des neu<br />

gegründeten Prospektiv e.V. hat dazu Künstler*innen<br />

aus der Region und verschiedenen<br />

Nationen eingeladen. Von etabliert bis Newcomer<br />

werden diverse künstlerische Positionen<br />

aus den Bereichen Klangkunst, Experimentelle<br />

Musik und Performance vertreten sein.<br />

Donnerstag, 15. <strong>Juli</strong> bis Sonntag, 18. <strong>Juli</strong><br />

Saarbrücken verschiedene Spielstätten<br />

experimance.de | prospektiv.org<br />

Text: Redaktion | Bild: Veranstalter<br />

SCHLOSSGARTEN<br />

OPEN AIRS<br />

Endlich Sommer - Endlich wieder Live!<br />

Das Studio 30 präsentiert in Kooperation mit<br />

dem Regionalverband Saarbrücken das zweite<br />

Jahr in Folge die Konzertreihe "Schlossgarten<br />

Open Airs". Nach dem großen Erfolg im<br />

letzten Jahr stehen wieder junge Künstler aus<br />

dem Saarland, sowie ausgewählte Bands und<br />

Solo-Künstler aus Deutschland auf der Bühne<br />

am Saarbrücker Schloss. Die Reihe beginnt am<br />

mit Lumbematz und Leyf (Samstag, 14. August<br />

18.00 Uhr). Als Support sind Leyf aus Mannheim<br />

am Start. Das zweite Wochenende wird vom<br />

Ausnahmetalent Lukas Schüssler, besser bekannt<br />

als LUKE (Freitag, 20. August 18.30 Uhr)<br />

eröffnet. Mit seinem unverwechselbaren Blues-<br />

Pop Sound und einer hochkarätig besetzten<br />

Band konnte er im Herbst 2019 im Studio 30 das<br />

Publikum begeistern. Als Support spielt Citizen<br />

Tim. John Allen ist (Samstag, <strong>21</strong>. August 18.30<br />

Uhr) ein Erlebnis, ganz egal ob als Fullband<br />

Show mit seiner Band den Black Pages oder, wie<br />

bei seinem Konzert bei den Schlossgarten Open<br />

Airs, leise und intim, solo an der Akustikgitarre.<br />

Als Support spielt Max Young aus Saarbrücken.<br />

studio-30.de<br />

Text: Redaktion | Bild: Lumbematz<br />

NOCH MEHR KULTUR FINDEST DU AUF <strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />

54<br />

TERMINE


Kino Achteinhalb Saarbrücken<br />

Filmhaus Saarbrücken<br />

Passage-Kino Saarbrücken<br />

Thalia Bous<br />

Eden Cinehouse Homburg<br />

Lichtspiele Losheim<br />

Cinetower Neunkirchen<br />

Capitol MovieWorld Saarlouis<br />

Neues Regina St. Ingbert<br />

Neues Theater St. Wendel<br />

Lichtspiele Wadern<br />

www.ffmop.de/sommerkino<br />

15.—17.<br />

<strong>07</strong>.20<strong>21</strong><br />

#ffmopsommerkino


HASTE DAS<br />

SCHON GEHÖRT?<br />

Das Beste aus zehn Jahren<br />

<strong>POPSCENE</strong> zum Anhören.<br />

Das hört man nur auf<br />

radio.popscene.club


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SUMMACOM<br />

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#SUMMACOMMUNITY –<br />

Wir leben Wertschätzung, Vielfalt,<br />

Respekt und Zusammenhalt


PROVINZ<br />

VORWEIHNACHTLICHES HIGHLIGHT<br />

WE WERE PROMISED<br />

JETPACKS<br />

TOUR VERSCHORBEN, SINGLE DRAUSSEN<br />

Mit gut Glück, könnte diese eine der ersten<br />

Indoor-Touren in diesem Jahr sein. Die Rede<br />

ist von den Newcomeern Provinz. Auf die Veröffentlichung<br />

ihrer Debüt-EP „Reicht dir das“<br />

folgten herausragende Kritiken, Festival- und<br />

TV-Auftritte und zwei Shows auf dem Reeperbahn<br />

Festival. Dann kam die erste Single „Augen<br />

sind rot“, eine Hommage an die Freunde,<br />

mit denen man aufwächst. Nach den Singles<br />

„Wenn die Party vorbei ist“, „Verlier Dich / Nur<br />

Freunde“ und „Diego Maradona“ erschien im<br />

letzten Sommer endlich ihr Debütalbum „Wir<br />

bauten uns Amerika“.<br />

Provinz, das sind Vincent, Robin, Moritz und<br />

Leon und kommen aus der Nähe von Ravensburg.<br />

Sie machen bereits ihr halbes Leben<br />

lang zusammen Musik. Anfangs spielten sie<br />

noch für Rentner am Bodensee mit Cajón und<br />

Rassel, jetzt sind sie die Indie-Newcomer der<br />

Stunde. Im Dezember sind Provinz endlich live<br />

in Saarbrücken zu erleben. Hoffentlich! Zum<br />

einen muss Corona mitspielen, zum anderen<br />

müsst ihr schnell genug sein, denn fast alle<br />

anderen 20<strong>21</strong>er Shows sind längst ausverkauft.<br />

Von daher: Sputet Euch!<br />

Es war etwas still um die Schotten We Were<br />

Promised Jetpacks, die sich 2003 in Edinburgh<br />

gegründet hatten. Aber das heißt nicht, dass<br />

nicht einiges passiert ist. Zum einen ist Gründungsmitglied<br />

Michael Palmer längst von<br />

Bord gegangen. Zum anderen führen seitdem<br />

die verbleibenden Mitglieder die Band als Trio<br />

weiter. Außerdem haben sie in dieser Formation<br />

im Juni 2020 über Big Scary Monsters die<br />

EP „Out Of Interest“ veröffentlicht. Danach<br />

begaben sich We Were Promised Jetpacks ins<br />

Studio, um ihr fünftes Album einzuspielen.<br />

Das sollte Anfang 20<strong>21</strong> erscheinen, doch erst<br />

am 1. Januar war das Mastering abgeschlossen.<br />

Wann die Platte kommt, wissen wir nicht;<br />

aber mit der Single „If It Happens“ gibt es<br />

bereits den ersten Vorboten. Der Song „sagt<br />

dir, dass du das Glück zuzulassen kannst, und<br />

andere dazu ermutigen kannst, es ebenso<br />

zu tun. Mehr c‘est la vie!“, empfiehlt Sänger<br />

Adam Thompson. Fest steht, dass die Tour erneut<br />

um einige Monate nach hinten verschoben<br />

wurde und die drei Schotten nunmehr<br />

Mitte Februar des kommenden Jahres im Kleinen<br />

Klub in Saarbrücken gastieren werden.<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Mittwoch, 01. Dezember 20<strong>21</strong> // ab 19 Uhr<br />

provinzband.com<br />

Kleiner Klub, Saarbrücken<br />

Montag, 14. Februar 2022 // ab 19 Uhr<br />

wewerepromisedjetpacks.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Tim Erdmann - Takeaseat, Euan Robertson<br />

58<br />

4PLUS1 // ANZEIGE


4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />

A L L E U P D A T E S Z U V E R L E G U N G E N I M Z U S A M M E N H A N G<br />

M I T C O V I D - 19 F I N D E T I H R U N T E R 4 P L U S 1 - KO N Z E R T E . D E<br />

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01.12.<strong>21</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

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19.05.22 E WERK SAARBRÜCKEN<br />

CLUESO<br />

19.02.22 E WERK SAARBRÜCKEN<br />

102 BOYZ<br />

28.10.<strong>21</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

VAN HOLZEN<br />

25.11.<strong>21</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />

WE WERE PROMISED<br />

JETPACKS<br />

14.02.22 KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />

OLLI SCHULZ<br />

15.02.22 GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

SMILE AND BURN<br />

11.03.22 STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />

SDP<br />

<strong>21</strong>.05.22 E WERK SAARBRÜCKEN<br />

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(St. Johanner Markt 37 | 66111 Saarbrücken | ticketsammarkt.de | 0681 68664231)


SINGER-SONGWRITER-ABEND<br />

ENDLICH WIEDER LIVE-MUSIK<br />

Wir alle sehnen uns nach Live-Musik! Am<br />

24.<strong>Juli</strong> gibt es sie im Hirsch: handgemacht,<br />

manchmal reduziert, immer ehrlich und detailverliebt.<br />

Dazu kommen fünf saarländische<br />

Singer-Songwriter auf die Bühne: Dominik<br />

Monz (big fish radio), St. Gerold’s Different<br />

Grey, Early Retirement (Sebastian Bungert),<br />

Mike McSooner und James Maitland Boyle.<br />

SAMSTAG, 24. JULI 20<strong>21</strong> // 19.30 UHR<br />

INFOS UND TICKETS:<br />

CROWDTICKET.SAARLAND<br />

ABSINTH<br />

EINE ALKOHOLISCHE REISE IN DIE BELLE ÉPOQUE<br />

„Absinthe has a wonderful color, green.<br />

A glass of absinthe is as poetical as anything<br />

in the world.“ (Oscar Wilde)<br />

Die Gäste verkosten unter fachkundiger Anleitung<br />

durch einen Kulturhistoriker und einen<br />

DBU- Barkeeper drei verschiedene Sorten<br />

Absinth, sowie zwei klassische Absinth-Cocktails.<br />

Abgerundet wird der Abend durch zahlreiche<br />

Anekdoten und amüsantes Fachwissen<br />

über die Epoche und rund um das „verruchte“<br />

Kultgetränk der Belle Époque, welches lange<br />

Jahre völlig zu Unrecht einen eher zweifelhaften<br />

Ruf genossen hat.<br />

FREITAG, 30. JULI 20<strong>21</strong> // 19.30 UHR<br />

INFOS UND TICKETS:<br />

CROWDTICKET.SAARLAND<br />

Baker Street - Eventgastronomie im Hirsch<br />

Saargemünder Str. 11, bakerstreetsb.de<br />

66119 Saarbrücken facebook.com/BakerStreetSB<br />

Text: Redaktion | Bilder: Veranstalter, Jochen Prang<br />

60<br />

BAKER STREET // ANZEIGE


SO WIRD<br />

’NE SHOW<br />

DRAUS!<br />

Crowdticket ist die erste Crowdfunding-Plattform speziell für den saarländischen Kultur- und<br />

Eventmarkt. Crowdticket ermöglicht es Veranstaltern und Künstlern, dank einer risikofreien Vorfinanzierung<br />

durch kultur- und eventbegeisterte Saarländer, wieder richtig durchzustarten!<br />

WWW.CROWDTICKET.SAARLAND


ZWÖLF OPEN-AIR-KONZERTE<br />

LIVEPROGRAMM AN DER STUMMSCHEN REITHALLE<br />

Noch bis zum 25. <strong>Juli</strong> präsentiert die Neunkircher<br />

Kulturgesellschaft zwölf Open-Air-Konzerte<br />

an der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.<br />

Das Programm bietet jede Menge<br />

musikalische Abwechslung und beinhaltet<br />

eine bunte Mischung aus lokalen Musikern<br />

und nationalen Acts.<br />

Geschäftsführer Markus Müller freut sich: „Die<br />

Open-Air-Reihe an der Stummschen Reithalle<br />

bietet Konzerte von Pop über Rock bis Folk in<br />

besonderer industriehistorischer Atmosphäre.<br />

So sorgt das Team der Neunkircher Kulturgesellschaft<br />

erstmals mit dieser Konzert Reihe<br />

auch für eine Aufwertung des Alten Hüttenareals;<br />

Industriekultur der besonderen Art<br />

eben. Das Veranstaltungsteam um Klaus<br />

Braße hat hier wieder ganze Arbeit geleistet.“<br />

Die Konzerte beginnen jeweils um 19:30 Uhr<br />

und finden unter Berücksichtigung der aktuellen<br />

Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen<br />

statt. Bei schlechtem Wetter besteht die Möglichkeit<br />

die Konzerte in die Neue Gebläsehalle<br />

zu verlegen.<br />

nk-kultur.de<br />

Text: Redaktion | Bilder: Rich Serra, Tobias Gölzer<br />

62<br />

NK KULTUR // ANZEIGE


NEUNKIRCHER KULTURGESELLSCHAFT<br />

REITHALLE NEUNKIRCHEN<br />

25.06. HELMUT EISEL & JEM<br />

26.06. ANDREAS KÜMMERT DUO<br />

27.06. AMBY‘S JUST 4<br />

02.<strong>07</strong>. BLUES NIGHT EG Blues Band<br />

& The Vineyard Blues Duo<br />

03.<strong>07</strong>. MANDOWAR<br />

04.<strong>07</strong>. LIEDER DER POESIE<br />

DEDA, MARX, SCHILLO<br />

16.<strong>07</strong>. NU BREEZE PROJECT<br />

17.<strong>07</strong>. SCHRENG SCHRENG<br />

& LA LA + Gregor McEwan<br />

Neustart<br />

20<strong>21</strong><br />

Ticket-Hotline: 0651/97 90 777 www.nk-kultur.de<br />

18.<strong>07</strong>. MYFUNKYSOULS<br />

23.<strong>07</strong>. DANIEL BENYAMIN<br />

Special Guest: Citizen Tim<br />

24.<strong>07</strong>. STEINER & MADLAINA<br />

25.<strong>07</strong>. TIM VANTOL<br />

Special Guest: Max Young


JUPITER JONES<br />

ZURÜCK IN UNSEREN HERZEN<br />

NURA<br />

ALLROUNDERIN<br />

Die gute Nachricht ist nicht nur, dass Jupiter<br />

Jones wieder zurück sind, sondern dass sie auch<br />

wieder live spielen - etwa im luxemburgischen<br />

Dudelange. Über ihr Comeback sagt die ultra-sympathische<br />

Band Folgendes: „Wir sind<br />

zurück. Viel zurücker, als ihr vielleicht ahnt. Wir<br />

haben ein Album geschrieben, haben es - stets<br />

allen Corona-Unwegsamkeiten trotzend - in<br />

liebevoller Kleinstarbeit arrangiert und gerade<br />

jetzt sind wir dabei, es zu produzieren. Nicht<br />

immer im selben Raum, you know the deal, aber<br />

mit demselben Ziel: Eine Platte herauszubringen,<br />

die so klingt, wie Jupiter Jones 20<strong>21</strong> klingt.<br />

Immer auch ein bisschen wie früher, aber am<br />

meisten so wie heute! Wir haben Superfreunde<br />

mobilisiert, die uns an den Knöpfen, den Schaltern<br />

und den Instrumenten helfen. (…)<br />

Mit Believe haben wir einen tollen Vertrieb gefunden,<br />

der uns helfen wird, unser neues Album<br />

über unser eigenes Label Mathildas & Titus Tonträger<br />

zu veröffentlichen - mit voller Kontrolle<br />

über alles Aspekte - von den Songs, über den<br />

Look, bis hin zur Nachhaltigkeit aller Produkte.“<br />

Yes, willkommen zurück in unseren Herzen!<br />

Nura Habib Omer, wie sie bürgerlich heißt, ist<br />

Musikerin, Schauspielerin, Bestsellerautorin<br />

und um es mit ihrer Doppelsingle zu sagen:<br />

wieder da. Das Allroundtalent aus Berlin kündigte<br />

vor einigen Wochen die Verschiebung<br />

ihrer eigentlich für April geplanten Tour auf<br />

das Frühjahr 2022 an. Sie geht aber bereits in<br />

diesem Sommer auf Festivaltour und macht<br />

einen Zwischenstopp im luxemburgischen<br />

Dudelange. Nura gab nach dem Aus von SXTN<br />

Ende 2017 mit der Single „Auf der Kippe“ ihr<br />

Solo-Debüt und ist spätestens seit ihrem Song<br />

„Chaya“ mit Trettmann jedem ein Begriff. Mit<br />

neuem Sound überzeugt sie ihre Fans – weg<br />

vom derben Rap mit provokanten Texten,<br />

hin zu Trap und RnB. Kürzlich hat sich Nura<br />

zurückgemeldet und veröffentlichte Anfang<br />

Januar mit „Fotze Wieder Da/Hier Oben“<br />

einen ersten Vorgeschmack auf ihr zweites<br />

Soloalbum. Trotzdem war sie während ihrer<br />

musikalischen Pause keineswegs untätig.<br />

Im August 2020 erschien ihre Autobiografie<br />

„Weißt du, was ich meine?“, sie spielte in verschiedenen<br />

Serien mit und war in der TV-Sendung<br />

„Sing meinen Song“ zu sehen.<br />

Ënnert dem Waassertuerm, Dudelange<br />

Freitag, 23. <strong>Juli</strong> 20<strong>21</strong>, ab 19 Uhr<br />

ffm.bio/jupiterjones<br />

Ënnert dem Waassertuerm, Dudelange<br />

Dienstag, 3. August 20<strong>21</strong>, ab 19 Uhr<br />

fb.com/nura030<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Tessa Meyer& Niclas Moos, Chris Schwarz<br />

64<br />

DEN ATELIER // ANZEIGE


WE’RE B CK,<br />

BABY.<br />

A-GENDA SUMMER 20<strong>21</strong><br />

FRIDAY, 23.<strong>07</strong><br />

JUPITER JONES<br />

“ËNNERT DEM WAASSERTUERM”, DUDELANGE<br />

SATURDAY, 24.<strong>07</strong><br />

SELAH SUE<br />

PARC THERMAL MONDORF-LES-BAINS<br />

SATURDAY, 31.<strong>07</strong><br />

HOOVERPHONIC<br />

ABTEIHOF ECHTERNACH<br />

SUNDAY, 01.08<br />

FRANCESCO TRISTANO<br />

ABTEIHOF ECHTERNACH<br />

TUESDAY, 03.08<br />

NURA<br />

“ËNNERT DEM WAASSERTUERM”, DUDELANGE<br />

INFO & TICKETS on ATELIER.LU<br />

SUNDAY, 05.09<br />

WHITE LIES<br />

POND ECLECTIC, PARC KIRCHBERG<br />

MONDAY, 06.09<br />

JOSÉ GONZALEZ<br />

POND ECLECTIC, PARC KIRCHBERG<br />

TUESDAY, <strong>07</strong>.09<br />

L’IMPÉRATRICE<br />

POND ECLECTIC, PARC KIRCHBERG<br />

WEDNESDAY, 08.09<br />

OLLI SCHULZ<br />

POND ECLECTIC, PARC KIRCHBERG


KATATONIA & SÓLSTAFIR<br />

DOPPELPACK DES HOCHGENUSSES<br />

DANKO JONES<br />

LIVE MIT NEUEM ALBUM<br />

Mit Katatonia und Sólstafir kommen im Zuge<br />

der „Twilight Burials“-Co-Headlinertournee<br />

zwei Meister der Melancholie nach Luxemburg.<br />

Das Zusammentreffen dieser Schwergewichte<br />

ist eine natürliche Entwicklung, denn<br />

seit einem guten Vierteljahrhundert stellen<br />

beide Bands die emotionale Verbindung ihrer<br />

Musik über alles andere. In ihrer Welt kommt<br />

Fortschritt von Innen. Dieser hat ihr musikalisches<br />

Werk äußerlich in etwas verändert,<br />

was kaum noch etwas mit dem extremen<br />

Sound der Anfangstage zu tun hat. Katatonia<br />

gehören zweifelsohne seit Jahren zu den<br />

besten Gothic-Metal-Bands, während Sólstafir<br />

hauptsächlich ihre Texte in der Sprache ihrer<br />

mystischen isländischen Heimat verfassen,<br />

sich von einer Black Metal Band zu einer sehr<br />

variablen (Post-)Rock Band entwickelt haben<br />

und sich bei jeder Veröffentlichung immer<br />

wieder überraschend und leicht abweichend<br />

vom Vorgänger präsentieren. Beide zusammen<br />

live zu erleben, ist sicherlich ein metallischer<br />

Hochgenuss.<br />

Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />

Donnerstag, 17. Februar 2022 // ab 18:30 Uhr<br />

katatonia.com | solstafir.net<br />

Mit „Power Trio“ feiern Danko Jones am 27. August<br />

20<strong>21</strong> nicht nur die Veröffentlichung ihres<br />

mittlerweile zehnten Studioalbums, sondern<br />

auch gleichzeitig ihr 25-jähriges Bandjubiläum.<br />

Anlässlich des Bandgeburtstages gaben die Rocker<br />

aus Toronto bekannt, dass sie im Frühsommer<br />

2022 auf Tour kommen werden. Ursprünglich verankert<br />

in der Garagen-Rock-Szene, sehen sich die<br />

Kanadier auch heute noch eher vor Publikum als<br />

vor Tonreglern: „Wir sind keine Studio-Band. Wir<br />

gehören auf die Bühne“, so Band-Leader Danko<br />

Jones. Auf „Power Trio“ präsentieren sie elf neue<br />

Songs und zeigen sich thematisch vielseitig. Der<br />

Vermutung, dass während der Quarantäne die<br />

Inspiration fehlte, wenn es um das Texten der<br />

Songs geht, widersprechen sie. „Die Tatsache,<br />

allein zu Hause zu sitzen, eröffnet einem ganz<br />

neue Perspektiven auf die Dinge, die um einen<br />

herum geschehen“, so Danko Jones. Während<br />

einige Tracks von der Isolation inspiriert sind,<br />

bezieht sich „Raise Some Hell“ beispielsweise<br />

auf die Ermordung von George Floyd und die<br />

Proteste der Black Lives Matter-Bewegung. Entgegen<br />

der thematischen Vielfalt auf dem Album<br />

sind die Kanadier ihrem Stil treu geblieben.<br />

Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />

Sonntag, 29. Mai 2022 // ab 19:30 Uhr<br />

dankojones.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Haftsteinn Vidar, Dustin Rabin<br />

66<br />

ROCKHAL // ANZEIGE


01<br />

FEB<br />

08<br />

FEB<br />

16<br />

FEB<br />

17<br />

FEB<br />

18<br />

FEB<br />

06<br />

MAR<br />

09<br />

APR<br />

15<br />

APR<br />

15<br />

APR


MILKY CHANCE<br />

PERFEKTER SOMMERSOUND<br />

GIANT ROCKS<br />

ERFOLGREICHE DEBUTANTEN<br />

Es war ein hessisches Märchen: Die Geschichte,<br />

wie aus Milky Chance, dem Do-it-Yourself-Projekt<br />

zweier Kassler Abiturienten, Stück für Stück<br />

ein globales Pop-Phänomen wurde, ist nicht nur<br />

für den deutschen Pop beispiellos. Monatelang<br />

tourten Rehbein und Dausch durch die USA,<br />

standen auf Festivalbühnen in Australien und<br />

Südafrika, sie spielten in der legendären Freilichtbühne<br />

Red Rocks oder auf der Hauptbühne<br />

des Coachella Festivals, waren bei Late-Night-<br />

Talker Jimmy Kimmel zu Gast, wurden daheim<br />

mit einem „Echo“ ausgezeichnet und mit Gold<br />

für ihr Album Debüt „Sadnecessary“.<br />

2015 gründen Sänger Frederik Rabe, Gitarrist<br />

Finn Schwieters, Bassist Luca Göttner,<br />

Keyboarder Jonathan Wischniowski und<br />

Drummer Finn Thomas Giant Rooks. Die Das-<br />

Haben-Wir-Erreicht-Liste der Giant Rooks ist<br />

seitdem eindrucksvoll gewachsen: Sie haben<br />

eine 1LIVE-Krone gewonnen, siebenstellige<br />

monatliche Hörerzahlen bei Spotify, ausverkaufte<br />

Konzerte von Rom, über Paris bis Manchester.<br />

In Deutschland füllen sie schon jetzt<br />

Venues, die andere Künstler*innen erst nach<br />

15 Jahren Karriere auf den Tourneeplan setzen.<br />

Die Giant Rooks verkaufen sie scheinbar<br />

aus dem Handgelenk mit gerade einmal drei<br />

veröffentlichten EPs aus.<br />

Strandbad Losheim am See<br />

<strong>21</strong>. August 20<strong>21</strong> // 20.00 Uhr<br />

milkychance.net<br />

Strandbad Losheim am See<br />

03. September 20<strong>21</strong> // 20.00 Uhr<br />

giant-rooks.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Anthony Molina, Joseph Kadow<br />

68<br />

POPPCONCERTS // ANZEIGE


losheim am see<br />

Strandbad<br />

<strong>21</strong>.08. - milky chance<br />

22.08. - deine freunde<br />

26.08. - alvaro soler (vorerst ausverkauft)<br />

02.09. - Jan Delay & Disko No.1<br />

03.09. - giant rooks<br />

04.09. - jupiter jones<br />

05.09. - LEA<br />

(2 Shows / Abendshow vorerst ausverkauft)<br />

Tickets: WWW.Picknick-Konzerte.DE<br />

Gefördert von:


IMPRESSUM<br />

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Markus Brixius<br />

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COVER<br />

Gary Kemp<br />

Joe Magowan<br />

WIR DANKEN<br />

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10.000 Stück saarlandweit,<br />

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Zweibrücken, Luxemburg;<br />

ca. 700 Auslagen;<br />

erscheint zum Monatsanfang<br />

Auch als E-Paper abrufbar.<br />

Reichweite 200.000 Aufrufe<br />

pro Monat<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

Immer der 15. des Vormonats<br />

Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />

als Stellungnahme des<br />

Herausgebers und Verlages gekennzeichnet<br />

sind, stellen die persönliche<br />

Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />

eingesendete Manuskripte<br />

und Illustrationen kann keine Haftung<br />

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Richtigkeit der Termine übernehmen<br />

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Der Rechtsweg ist bei Verlosungen<br />

ausgeschlossen. Bei Mehreinsendungen<br />

entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />

ist der letzte Geltungstag der<br />

Ausgabe. Gewinner werden schriftlich<br />

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Popkulturmagazin, seit 2009<br />

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Schöne Ferien!<br />

Wir wünschen euch allen eine schöne Ferienzeit. Ganz gleich,<br />

ob ihr in die Ferne schweift oder es euch hier gemütlich macht.<br />

Genießt die Zeit und erholt euch gut.<br />

#gemeinsamverantwortlich<br />

Engagement

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