März 2008: Seite 1-36 (pdf, 5,6 - Trafikantenzeitung
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lieber zusammentun als mit jemandem<br />
anderen. Das also gilt als abgehakt. Der<br />
gegenständliche „Format“-Bericht dürfte<br />
sich also auf eine Beschwerde eines<br />
Tabakwarenanbieters beziehen, der<br />
sich in den Zigarettenautomaten unterrepräsentiert<br />
fühlt, darüber hinaus meint,<br />
daß die tobaccoland-Automatenmieten<br />
überzogen seien, und schließlich dem<br />
Platzhirschen eine Behinderung seines<br />
Marktauftritts vorwirft.<br />
Darauf angesprochen, erklärt tob-<br />
General-Manager Dr. Peter Leimer.<br />
„Bezüglich der Automatenbestückungsvorwürfe<br />
kann ich nur darauf verweisen,<br />
was ich im Interview<br />
mit der Österreichischen<br />
Trafi kantenzeitung<br />
in der Dezember-<br />
Ausgabe vorigen Jahres<br />
gesagt habe.“ Und da<br />
hieß es: „Klar ist, daß<br />
der Automat dem Nahversorgungscharakter<br />
entsprechen muß und<br />
es unterschiedliche<br />
Regionen gibt, wo bestimmte<br />
Marken besser<br />
oder schlechter gehen.<br />
Wir haben dem Bundesgremium<br />
und der<br />
Monopolverwaltung eine<br />
Automatenlösung vorgeschlagen,<br />
die dem<br />
Trafi kanten die Möglichkeit<br />
gibt, mindestens<br />
10 Prozent der Automatensorten<br />
frei zu<br />
bestücken. Natürlich<br />
wollen wir die Top 20<br />
in den Automaten<br />
wiederfi nden. Dieses<br />
Angebot haben wir<br />
auch der Monopolverwaltung<br />
unterbreitet,<br />
wobei wir sogar mit<br />
einer Lösung von 80 Prozent Bestückung<br />
und 20 Prozent frei einverstanden wären.<br />
Bloß, wir waren die einzigen, die ein<br />
solches Angebot gemacht haben – und<br />
ich als tobaccoland-Geschäftsführer<br />
kann dem Unternehmen keine freiwillige<br />
Selbstbeschränkung auferlegen<br />
und der Wettbewerb agiert nach freien<br />
Stücken. Hier fehlt das Gemeinsame.<br />
Wir haben einen ersten Schritt gesetzt,<br />
wir wollen einen freieren Zugang, wir<br />
vermissen aber den Respons, und<br />
28 trafi kantenzeitung 3/<strong>2008</strong><br />
Dr. Martin-Ralph<br />
Frauendorfer<br />
(für die Rechtsagenden von<br />
tobaccoland zuständig)<br />
Gegen Mitarbeiter just<br />
jenes Unternehmen, das<br />
uns eine Marktauftrittsbehinderung<br />
unterstellt,<br />
läuft ein Strafverfahren,<br />
weil tob-Außendienstler<br />
von diesen tätlich<br />
angegriffen wurden...<br />
deshalb haben wir den alten Status quo.<br />
Fakt ist, daß wir mit den Trafi kanten ein<br />
vernünftiges Sortiment für ihre Automaten<br />
defi nieren wollen.“<br />
Der Vorwurf zu hoher Mieten ist<br />
absurd und entkräftet sich – so Dr. Martin-<br />
Ralph Frauendorfer – von selbst, zumal<br />
wir den Trafi kanten im Zusammenhang<br />
mit dem Automatengeschäft viele Vorteile<br />
zu nachweislich niedrigsten Preisen<br />
offerieren. Und dem Gezeter über die<br />
Marktauftrittbehinderung setzt der<br />
Jurist, der übrigens über die gleiche<br />
anwaltliche Vertretung sowohl des Wertkarten-<br />
wie auch des Tabakwarenanbieters<br />
schmunzeln muß, einen Vice-<br />
Versa-Vorwurf entgegen: „So läuft gegen<br />
Mitarbeiter just des<br />
Unternehmens, das uns<br />
solches unterstellt, ein<br />
Strafverfahren, weil<br />
tobaccoland-Außendienstler<br />
von diesen<br />
tätlich angegriffen<br />
wurden.“<br />
Was von der im<br />
„Format“-Artikel inszenierten<br />
Beschwerde-<br />
Dramatik zu halten ist,<br />
offenbart eine Stellungnahme<br />
des im<br />
Artikel mehrfach zitiertenBundeswettbewerbshüters<br />
Dr.<br />
Theodor Thanner<br />
gegenüber dem juristischen<br />
tobaccoland-<br />
Berater: Die Autorin<br />
dieses Berichts habe<br />
mit ihm nicht gesprochen,<br />
was auch<br />
eine Kommentierung<br />
der unter Anführungszeichen<br />
gesetzten Zitate<br />
erübrige.<br />
Hier soll also offenbar<br />
etwas am Köcheln gehalten werden,<br />
was aber ohne Hinterlassung von Spuren<br />
im Sand verlaufen wird. „Als eindeutig<br />
marktführendes Unternehmen hinterfragen<br />
wir natürlich jede von uns gesetzte<br />
Aktion mehrfach wettbewerbsrechtlich“,<br />
sieht auch tob-General-<br />
Manager Dr. Peter Leimer einer<br />
eventuellen Anfrage oder Anhörung<br />
gelassen entgegen.<br />
Ein Exklusivbericht<br />
von Peter HAUER<br />
Bye, bye<br />
„Kypri“...<br />
...titelt die Österreichische Raucherbewegung<br />
ihre „Frohbotschaft“, die<br />
den Ende Februar erfolgten Rücktritt<br />
von EU-Gesundheitskommissar<br />
Markos Kyprianou zum Thema hat,<br />
der schon kurz nach der Vereidigung<br />
von Dimitris Christofi as als zypriotischer<br />
Präsident erfolgte. In dessen<br />
Kabinett, das die Wiedervereinigung<br />
der geteilten Insel betreiben will,<br />
soll Kyprianou als Außenminister<br />
tätig sein. 2004 folgte der Zypriote<br />
im Amt des Kommissars für Gesundheits-<br />
und Verbraucherfragen dem<br />
Iren David Byrne nach, der sich mit<br />
den an Patezettel erinnernden<br />
Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen<br />
und der Durchsetzung<br />
eines Werbeverots für Tabakwaren<br />
ein (Negativ)Denkmal gesetzt hat.<br />
„Es kommt nichts Besseres nach...“,<br />
titelte die Österreichische Trafi kantenzeitung<br />
diese Ablöse, denn Kyprianou<br />
ließ sofort erkennen, daß auch ihm<br />
das Augenmaß abhanden gekommen<br />
ist, indem er das Nichtrauchen zur<br />
Normalität und ein rauchfreies Europa<br />
zu seiner Vision erklärte. Ob mit der<br />
zu Redaktionsschluß als Nachfolgerin<br />
auf dem EU-Kommissionsstuhl gehandelten<br />
Androulla Vassiliou, der<br />
Ehefrau des ehemaligen Präsidenten<br />
Zyperns, George Vassiliou, der von<br />
1988 bis 1993 an der Spitze der Insel<br />
gestanden hatte, einmal die Negativerwartungen,<br />
die man einer Nachfolge<br />
in diesem Ressort entgegenbringt,<br />
erfreulicherweise enttäuscht<br />
werden, bleibt abzuwarten. Egal, wer<br />
immer Kyprianou nachfolgt, der<br />
Kommissar/die Kommissarin wird<br />
nur 18 Monate im Amt bleiben, weil<br />
das gegenwärtige Kommissionsmandat<br />
im Herbst 2009 abläuft.<br />
Ciao, Mister Kyprianou – Ob<br />
auf den EU-Gesundheitskommissar,<br />
der sein Amt<br />
der Raucherhatz gewidmet<br />
hat, jemand mit mehr<br />
Augenmaß folgt, bleibt<br />
abzuwarten –<br />
Erfahrungsgemäß<br />
kommt ja nie etwas<br />
Besseres nach