Hautnah

GRUSSWORT
Keine Zeit verschwenden
Kneifen Sie beim Lesen dieser Zeilen die Augen zusammen?
Müssen Sie die Lautstärke Ihres Fernsehers
höher einstellen als früher, um alles gut zu verstehen?
Sehen Sie beim Blick in die Ferne Objekte
verschwommen? Oder haben Sie sich auch
schon mal gefragt, ob der Enkel ein „Ei“
oder „Eis“ wollte? Dann lautet die Devise:
Auf zur Inspektion Ihrer Sinnesorgane!
Das Verdrängen einer
Seh- oder Hörminderung bringt
nämlich nichts, denn von alleine gehen Kurzsichtigkeit,
Schwerhörigkeit und Co. nicht wieder weg. Zum
Glück lässt sich eine Fehlsichtigkeit gut in den Griff
bekommen – zum Beispiel mittels moderner Laserkorrektur.
Auch in puncto Hörgeräte hat sich
viel getan: Moderne Modelle sind leistungsfähiger,
kleiner und über Apps
steuerbar. Verschwenden Sie also
keine Zeit, denn „Besser sehen und
hören“ bedeutet Lebensqualität.
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Weitere Informationen unter www.gesunde-augen-ohren.de
Nadine Effert
Chefredakteurin
inhaltsverzeichnis
leitartikel
schwerhörigkeit
augenlasern
Errungenschaften für Millionen — 4
Wieder ganz Ohr: Wie Hörgeräte helfen — 6
Kurzer Eingriff, lange Wirkung — 7
„Gutes Hören macht das Leben schöner“
Fokusinterview
Beate Gromke, Präsidentin der
Europäischen Union der Hörakustiker
e. V., klärt über die Gefahren
eines Höverlusts, dessen
Folgen und vorbeugende Möglichkeiten
auf.
Der Beruf des Hörakustikers wurde
in der aktuellen Pandemie als
systemrelevant eingestuft. Warum
ist das so, Frau Gromke? Noch
nie waren gutes Hören und Verstehen
so wichtig wie jetzt. Durch
Abstandhalten und Masketragen
wird das Leben beeinträchtigt.
Dadurch können auch für Normalhörende
alltägliche Dinge, wie zum
Beispiel der Einkauf, herausfordernd
sein. Denn durch das Tragen
der Maske verändert sich die
Stimme, sie wird leiser und dumpfer,
weil die größte Dämmung im
Hauptsprachbereich liegt. Abhängig
von der Art der Maske mindert
dies den Schall um etwa fünf bis
zehn Dezibel. Das erschwert die
Kommunikation. Zudem hilft es
Menschen mit Hörverlust, von den
Lippen abzulesen, auch das fällt
mit dem Tragen des Mund-Nase-
Schutzes weg.
Woran erkenne ich einen Hörverlust?
Oft entsteht ein Hörverlust
schleichend, denn im Laufe des
Lebens nimmt die Hörfähigkeit
ab. Freunde und Familie stellen
als Erste fest, dass das Hören
nachlässt, zum Beispiel wenn der
Fernseher immer lauter gestellt
wird oder es schwierig wird, Gespräche
im Restaurant zu führen.
Wir Hörakustiker empfehlen daher,
ab dem 50. Lebensjahr einmal
pro Jahr einen kostenlosen Hörtest
beim Hörakustiker vor Ort zu
machen. Denn Studien belegen,
dass ein unversorgter Hörverlust
das Risiko, an Demenz und Depressionen
zu erkranken, deutlich
erhöhen kann.
Welche Rolle spielt Lärm bei einem
Hörverlust? Im Alltag lauern
überall laute Überraschungen: Ein
Smoothiemaker kann zum Beispiel
mit einer Lautstärke von bis zu 90
Dezibel für Stress im Ohr sorgen,
der Knall einer Spielzeugpistole
nahe am Ohr zu einer dauerhaften
Hörminderung führen. Wir haben
dazu eine Lärmskala erstellt. Laut
bundesdeutschem Arbeitsschutzgesetz
sind Arbeitsnehmer dazu
verpflichtet, ab 85 Dezibel Gehörschutz
zu tragen. Es ist wichtig,
das Gehör vor Lärm zu schützen,
ihn zu meiden und Gehörschutz
zu tragen. So kann ein Hörverlust
verzögert werden.
Warum lohnt sich ein Besuch im
Hörakustikfachgeschäft? Hörakustiker
sind Experten in Sachen
Gehörschutz und Hörsystemversorgung.
Mit ihrer fundierten Ausbildung
können sie fachgerecht
beraten und auf die persönlichen
Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen.
Hals-Nasen-Ohren-Ärzte stellen
die Diagnose und verordnen,
wenn nötig, Hörsysteme. Diese
nützlichen Alltagshelfer werden
dann vom qualifizierten Hörakustiker
individuell angepasst.
Hörakustiker bilden sich regelmäßig
fort und kennen sich mit der
neuesten Technik aus. Inzwischen
können moderne Hörsysteme bereits
fremde Sprachen übersetzen,
Signaltöne von Haushaltsgeräten
wie die der Waschmaschine
übertragen oder im Falle eines
Sturzes einen Notruf auslösen. Ein
schöneres, sicheres Leben kann
also mit einem Besuch beim Hörakustiker
beginnen!